Aggression: Begriffsbestimmung - Michael Schmidt-Salomon
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<strong>Aggression</strong>: <strong>Begriffsbestimmung</strong><br />
• Der weit gefasste <strong>Aggression</strong>sbegriff geht vom lateinischen Ursprung<br />
des Wortes aus (aggredi = „auf etwas zugehen“). Er umfasst jedes<br />
offensive “In-Angriff-Nehmen”, auch sozial akzeptable Formen der<br />
Selbstbehauptung, zielstrebiges Arbeiten, tatkräftiges Helfen usw.<br />
Aggressives Verhalten im weiten Sinne meint also ein<br />
Verhaltensmuster, das nicht von Passivität und Zurückhaltung<br />
gekennzeichnet ist.<br />
• Der Begriff „<strong>Aggression</strong>“ im engeren Sinne kennzeichnet allein<br />
solches Verhalten, bei dem einzelne Individuen, Gruppen von<br />
Individuen, Institutionen oder Gegenstände gezielt (und zwar in sozial<br />
nicht akzeptierter Form) geschädigt werden. Zufälliges Schädigen gilt<br />
nicht als <strong>Aggression</strong>, „Absicht“ (beispielsweise im Sinne von rationaler<br />
Planung) wird bei aggressivem Verhaltensweisen nicht unbedingt<br />
unterstellt, schließlich würde man mit diesem Kriterium u.a.<br />
aggressives Verhalten von Kleinkindern ausschließen.
Formen der <strong>Aggression</strong><br />
• Formal kann man unterscheiden zwischen: offener und<br />
verdeckter <strong>Aggression</strong>, direkter (physische Gewalt) und<br />
indirekter <strong>Aggression</strong> (z.B. üble Nachrede), Einzel- und<br />
Gruppenaggression (bis hin zum Krieg), sowie Selbst- und<br />
Fremdaggression.<br />
• Inhaltlich-motivational lässt sich differenzieren: positive und<br />
negative <strong>Aggression</strong>; expressive (affektbegleitete), feindselige<br />
(auf den Schaden und Schmerz des Opfers zielende) und<br />
instrumentelle <strong>Aggression</strong> (Verhalten, das ein bestimmtes Ziel,<br />
z.B. Geldgewinn, anstrebt und dabei als Nebenwirkung eine<br />
Schädigung in Kauf nimmt). Außerdem ist ernste <strong>Aggression</strong><br />
v.a. bei Kindern von spielerischer <strong>Aggression</strong> zu unterscheiden.
<strong>Aggression</strong>stheorien<br />
• Trieb- und Instinkttheorien<br />
Psychoanalyse (Freud)<br />
Ethologie (Lorenz)<br />
• Sozialpsychologische Theorien<br />
Frustrations-<strong>Aggression</strong>s-Hypothese (Dollard)<br />
Analytische Sozialpsychologie (Fromm)<br />
• Lerntheorien<br />
Instrumentelles Lernen/Behaviorismus (Skinner)<br />
Soziale Lerntheorie/Modell-Lernen (Bandura)<br />
• Weitere Erklärungsansätze<br />
Theorie der Deindividuation<br />
Medienwirkungsforschung