27.10.2014 Aufrufe

Bürokostenanalysen - Franke-und-partner.de

Bürokostenanalysen - Franke-und-partner.de

Bürokostenanalysen - Franke-und-partner.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bürokostenanalysen</strong> – Weltweit,<br />

in Europa <strong>und</strong> Deutschland<br />

Welchen Nutzen haben sie für Eigentümer, Investoren <strong>und</strong> Mieter?<br />

Office<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>und</strong> die Notwendigkeit von <strong>Bürokostenanalysen</strong> wird<br />

nicht nur dadurch unterstrichen, dass etwa 75 % <strong>de</strong>r Folgekosten auf<br />

die Qualität <strong>de</strong>r Erstellungsplanung zurückzuführen sind, <strong>de</strong>nn allein die<br />

Betriebskosten nach einer Nutzungsdauer von 30 Jahren (oft noch früher)<br />

entsprechen <strong>de</strong>n Investitionskosten. Bei einer 100-Jahres-Be wer tung<br />

betragen die Nutzungskosten sogar ein Vielfaches <strong>de</strong>r Inves titionskosten<br />

– 20 % Investitionskosten – 80 % Nutzungskosten (Betriebskosten <strong>und</strong><br />

Renovierungs-/Umzugskosten).<br />

Insofern besitzt eine Auseinan <strong>de</strong>r setzung<br />

mit diesem Thema einen hohen<br />

Stellenwert. Zunächst wird ein Blick auf<br />

die Kostensituation weltweit <strong>und</strong> in Europa<br />

geworfen, danach auf die Bürokostenentwicklung<br />

in Deutschland.<br />

Nach einer Befragung <strong>de</strong>r DTZ, einem<br />

<strong>de</strong>r weltweit führen<strong>de</strong>n Immobilien berater,<br />

von Investoren, Inhabern, Mie tern<br />

<strong>und</strong> Projektentwicklern in 113 Städten<br />

<strong>und</strong> 44 Län<strong>de</strong>rn, lagen die Bürokosten<br />

2005 in Westeuropa am höchsten, gefolgt<br />

von Nordamerika, Osteuropa <strong>und</strong><br />

Südamerika. Am günstigsten waren sie<br />

in Asien <strong>und</strong> Afrika. Im Durchschnitt<br />

lagen sie bei 4720 € pro Arbeitsplatz im<br />

Tabelle 1: Bürokosten 2005 – Weltweit nach<br />

Kontinenten <strong>und</strong> Regionen<br />

Jahr bzw. bei 23 € pro m2 <strong>und</strong> Monat.<br />

Die Mietfläche pro Arbeitsplatz lag zwischen<br />

12,4 m2 in Osteuropa <strong>und</strong> 21,6 m2<br />

in Nordamerika, im Mittel bei 16,8 m2.<br />

Die niedrigen Werte <strong>und</strong> starken Ab weichungen<br />

resultieren überwiegend aus<br />

unterschiedlichen Mietflächen<strong>de</strong>fini tionen,<br />

die im übrigen mit <strong>de</strong>utschen Normen<br />

kaum vergleichbar sein dürften.<br />

Die gleiche Untersuchung mit <strong>de</strong>r<br />

Fokussierung auf Europa zeigt, dass mit<br />

London <strong>und</strong> Paris zwei europäische<br />

Metropolen auch weltweit an <strong>de</strong>r Spitze<br />

stehen. Interessant ist sicherlich, dass<br />

sich in <strong>de</strong>n Top 10 mit Frankfurt <strong>und</strong><br />

München zwei <strong>de</strong>utsche Städte befin<strong>de</strong>n,<br />

unter <strong>de</strong>n teuersten 25 Städten mit<br />

Düsseldorf, Hamburg <strong>und</strong> Berlin noch<br />

drei weitere. Im Durchschnitt lagen die<br />

Bürokosten bei 35 €/m2/Monat (29 €<br />

o<strong>de</strong>r 83 % Miete <strong>und</strong> 6 € o<strong>de</strong>r 17 % umlegbare<br />

Nebenkosten), ohne Einbe ziehung<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n extrem teuren Städte<br />

London <strong>und</strong> Paris bei 25 € (21 € + 4 €).<br />

Die Mietfläche schwankte zwischen 10<br />

<strong>und</strong> 25 m2 pro Arbeitsplatz, im Mittel<br />

lag sie bei 18 m2. Für die einbezogenen<br />

fünf <strong>de</strong>utschen Großstädte ergab sich<br />

ein annähernd i<strong>de</strong>ntischer Flächenwert<br />

von 22 m2, <strong>de</strong>r sicherlich aus ein<strong>de</strong>utigeren<br />

Flächenzuordnungen nach DIN<br />

o<strong>de</strong>r GIF (Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche<br />

Forschung in Berlin) resultiert.<br />

Damit sind Büroräume incl. Zwischenwän<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> Bürozusatzflächen, die<br />

nur vom Mieter genutzt wer<strong>de</strong>n, gemeint.<br />

Allgemeine Flächen, die auch von an<strong>de</strong>ren<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n, hingegen nicht.<br />

Welt- <strong>und</strong> europaweit gesehen kann<br />

man zusammengefasst sagen, dass die<br />

Bürokosten in etwa auch <strong>de</strong>n weltwirtschaftlichen<br />

Stellenwert <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r bzw.<br />

Regionen wi<strong>de</strong>rspiegeln, von Ausnah men<br />

einmal abgesehen.<br />

Region Städte Bürokosten 2005 je Arbeitsplatz/Jahr Netto-Nutzfläche<br />

o<strong>de</strong>r Mietfläche<br />

Bürokosten 2005<br />

pro m²/Monat<br />

Anzahl %<br />

US-Dollar<br />

(Mittelwerte)<br />

Euro<br />

(Mittelwerte)<br />

je Arbeitsplatz<br />

(Mittelwerte) (Mittelwerte)<br />

Westeuropa 29 26 9170 $ 6920 € 16,9 m² 34 €<br />

Nordamerika 32 29 6490 $ 4900 € 21,6 m² 19 €<br />

Zentral-/Osteuropa 7 6 5050 $ 3810 € 12,4 m² 26 €<br />

Zentral-/Südamerika 6 5 4960 $ 3740 € 17,4 m² 18 €<br />

Asien/Pazifik 33 29 4370 $ 3300 € 13,2 m² 21 €<br />

Mittlerer Osten/Afrika 6 5 3610 $ 2720 € 15,3 m² 15 €<br />

Mittelwerte 113 100 6260 $ 4720 € 16,8 m² 23 €<br />

= Maximum Global Office Occupancy Costs Survey 2005 von DTZ Consulting & Research, Frankfurt<br />

= Minimum Befragung von Investoren, Inhabern, Mietern <strong>und</strong> Entwicklern in 113 Städten <strong>und</strong> 44 Län<strong>de</strong>rn weltweit<br />

www.facility-management.<strong>de</strong><br />

5/2006<br />

45


Office<br />

Baunutzungs- <strong>und</strong> Bewirtschaftungskosten<br />

nach DIN 18960<br />

Betreiben <strong>und</strong> Bewirtschaften von<br />

Gebäu<strong>de</strong>n nach DIN 32736<br />

Kostengruppe<br />

Bezeichnung<br />

100 Kapitalkosten<br />

110 Fremdkapital<br />

120 Eigenkapital<br />

200 Verwaltungskosten<br />

210 Personalkosten<br />

220 Sachkosten<br />

230 Verwaltungskosten, sonstiges<br />

300 Betriebskosten<br />

310 Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />

320 Reinigung <strong>und</strong> Pflege<br />

330 Bedienung technischer Anlagen<br />

340 Inspektion/Wartung Baukonstruktion<br />

350 Inspektion/Wartung technische Anlagen<br />

360 Kontroll- <strong>und</strong> Sicherheitsdienste<br />

370 Abgaben <strong>und</strong> Beiträge<br />

380 Betriebskosten, sonstiges<br />

Abkürzung Bezeichnung<br />

TGM<br />

IGM<br />

KGM<br />

Technisches Gebäu<strong>de</strong>-Management<br />

Betreiben, Bedienen <strong>und</strong> Warten, Dokumentieren,<br />

Energiemanagement, Informationsmanagement,<br />

Mo<strong>de</strong>rnisieren, wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> bauaufsichtliche<br />

Prüfungen, Bauunterhaltung, Umbauen, Verfolgen<br />

<strong>de</strong>r technischen Gewährleistung<br />

Infrastrukturelles Gebäu<strong>de</strong>-Management<br />

Verpflegungsdienste, DV-Dienstleistungen, Gärtnerdienste,<br />

Hausmeisterdienste, Interne Postdienste,<br />

Kopier- <strong>und</strong> Druckereidienste, Parkraumbetreiberdienste,<br />

Reinigungs- <strong>und</strong> Pflegedienste, Sicherheitsdienste,<br />

Umzugsdienste, Waren- <strong>und</strong> Logistikdienste,<br />

Winterdienste, zentrale Kommunikationsdienste,<br />

Entsorgen, Versorgen<br />

Kaufmännisches Gebäu<strong>de</strong>-Management<br />

alle kaufmännischen Leistungen aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Technisches + Infrastrukturelles Gebäu<strong>de</strong>management,<br />

unter Beachtung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>ökonomie<br />

400 Bauunterhalt<br />

410 Instandsetzung <strong>de</strong>r Baukonstruktion<br />

420 Instandsetzung <strong>de</strong>r technischen Anlagen<br />

430 Instandsetzung <strong>de</strong>r Außenanlagen<br />

440 Instandsetzung <strong>de</strong>r Ausstattung<br />

FLM<br />

Flächen-Management<br />

Flächenmanagement ist eine Querschnittsaufgabe<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>managements <strong>und</strong><br />

stellt seine Daten <strong>de</strong>m TGM, IGM <strong>und</strong> KGM zur<br />

Verfügung. Von Be<strong>de</strong>utung: Raumnummer <strong>und</strong><br />

-bezeichnung, Lage (Gebäu<strong>de</strong>, Ebene), Flächen<strong>und</strong><br />

Nutzungsart nach DIN 277, Raumausstattung<br />

(Bo<strong>de</strong>nbelag, DV-Anschlüsse, Beleuchtung usw.),<br />

Kostenstellen, Mitarbeiterzuordnung usw.<br />

Tabelle 2: Baunutzungs- <strong>und</strong> Bewirtschaf tungskosten<br />

nach DIN 18960 <strong>und</strong> DIN 32736<br />

Grafik 1: Umlagefähige <strong>und</strong> nicht umlagefähige<br />

Betriebskosten für wohnungswirtschaftliche<br />

Immobilien<br />

Wen<strong>de</strong>n wir uns nun <strong>de</strong>r Bürokosten analyse<br />

für Deutschland zu. Baunutzungs<strong>und</strong><br />

Bewirtschaftungskosten o<strong>de</strong>r Betriebs-<br />

<strong>und</strong> Unterhaltungskosten sind<br />

in <strong>de</strong>r DIN 18960 <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r erweiter ten<br />

Betrachtung <strong>de</strong>s gesamten Le benszyklus<br />

einer Immobilie im Facility Management<br />

in <strong>de</strong>r DIN 32736 <strong>de</strong>finiert (siehe<br />

Tabelle 2). Schwieriger wird schon die<br />

Unterschei dung zwischen umlagefähi gen<br />

<strong>und</strong> nicht umlagefähigen Betriebs kos ten.<br />

Während für wohnungswirt schaft liche<br />

Im mobilien ein<strong>de</strong>utige Re ge lungen vorliegen,<br />

ist das für gewerb liche <strong>und</strong> somit<br />

auch für Bü roimmo bilien (noch) nicht<br />

ein<strong>de</strong>utig geregelt. Eine anerkannte Hilfsgröße<br />

stellt dazu ein Richtli nien entwurf<br />

<strong>de</strong>r GEFMA <strong>und</strong> GIF dar (Grafik 1<strong>und</strong> 2).<br />

Umlagefähige Betriebskosten<br />

Keine Betriebskosten<br />

„Warme“ Betriebskosten<br />

1 Heizung<br />

2 Warmwasser<br />

3 Warmwasserversorgungsanlagen<br />

• Verordnung über wohnungswirtschaftlich<br />

Berechnun gen (Zweite<br />

Berechnungsverordnung – II. BV<br />

von 1990 = BetrKV))<br />

• Verordnung über die Heiz kostenabrechnung<br />

(Heizkostenverordnung von 1989)<br />

• Vorschriften <strong>de</strong>s Bürgerlichen<br />

Gesetzbuches<br />

„Kalte“ Betriebskosten<br />

4 Gr<strong>und</strong>steuer<br />

5 Wasser<br />

6 Abwasser<br />

7 Fahrstuhlkosten (Personen-/Lastenaufzug)<br />

8 Straßenreinigung <strong>und</strong> Müllabfuhr<br />

9 Hausreinigung <strong>und</strong> Ungezieferbekämpfung<br />

10 Gartenpflege<br />

11 Allgemeinbeleuchtung<br />

12 Schornsteinreinigung<br />

13 Sach-/Haftpflichtversicherungen<br />

14 Hausmeister<br />

15 Gemeinschaftsantenne/Breitbandkabel<br />

16 Maschinelle Wascheinrichtungen<br />

(Strom, Reinigung, Prüfung Betriebssicherheit)<br />

17 Sonstige Betriebskosten (z.B. Sauna,<br />

Schwimmbad, Feuerlöscher, Müllschlucker)<br />

• Verwaltungskosten/Instandhaltungsrücklagen<br />

• Regieaufschläge (= Verwaltungskosten)<br />

• Beiträge zu Gr<strong>und</strong>eigentümervereinen<br />

• Bankgebühren<br />

• Portokosten<br />

• Wartungskosten Klingelsprechanlage<br />

• Wartungskosten Türschließanlage<br />

• Wartungskosten Rauchabzugsanlage<br />

• Kosten für Druck-/Dichtigkeitsprüfung <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

Gasleitung<br />

• Zinsen für Kredit zum Kauf von Heizöl<br />

• Zinsabschlagssteuer auf Instandhaltungsrücklagen<br />

• Gastankmiete<br />

• Reparaturkostenversicherung<br />

• Mietausfallversicherung<br />

• Umweltschä<strong>de</strong>nversicherung<br />

• Spülung Fußbo<strong>de</strong>nheizung<br />

• Kosten + Pflege Dachbegrünung<br />

• Reinigung Vordächer/Fassa<strong>de</strong>n/Dachrinnen<br />

46 5/2006 www.facility-management.<strong>de</strong>


Die aus <strong>de</strong>n anerkannten, jährlich<br />

erschei nen<strong>de</strong>n Untersuchungen von<br />

ATIS REAL Müller im Key-Report-<br />

Office <strong>und</strong> von Jones Lang LaSalle in<br />

OSCAR-Büronebenkostenanalysen abgeleiteten<br />

Mittelwerte von <strong>de</strong>rzeit r<strong>und</strong><br />

800 Büro gebäu<strong>de</strong>n mit r<strong>und</strong> 10 Mio. m2<br />

in <strong>de</strong>utschen Großstädten zeigen folgen<strong>de</strong><br />

Ergebnisse:<br />

■ Die umlegbaren Betriebs- <strong>und</strong><br />

Unterhaltungskosten blieben mit<br />

r<strong>und</strong> 3 €/m2/Monat nahezu gleich,<br />

die nutzerspezifischen Kosten hingegen<br />

sanken um r<strong>und</strong> 17 %.<br />

■ Die Mietkosten gingen um r<strong>und</strong> 14 %<br />

zurück, die gesamten Bürokosten –<br />

also Betrieb/Unterhaltung <strong>und</strong> Miete/<br />

Nutzung – um r<strong>und</strong> 12 %.<br />

■ Die Kostenrelation zwischen Miete/<br />

Nutzung <strong>und</strong> Betrieb/Unterhaltung<br />

von 70 % zu 30 % blieb in <strong>de</strong>n letzten<br />

vier Jahren unverän<strong>de</strong>rt!<br />

Nutzungsabhängige Bewirtschaftungskosten<br />

• Abfallentsorgung<br />

• Beheizung, Belüftung, Beleuchtung<br />

(Normalbetrieb)<br />

• Unterhaltsreinigung<br />

• Hausverwaltung<br />

• Objektschutz auf Mietflächen<br />

• beliebige weitere Services auf <strong>de</strong>r Fläche<br />

Die Bürokosten weichen von <strong>de</strong>r zuvor<br />

dargestellten DTZ-Untersuchung zum<br />

Teil erheblich ab. Die Begründung liegt<br />

in <strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utigen Flächen- <strong>und</strong> Kosten-<br />

FLÄCHENBEWIRTSCHAFTUNGSKOSTEN<br />

Nutzungsabhängige Bewirtschaftungskosten<br />

• Gr<strong>und</strong>steuer/Gr<strong>und</strong>besitzabgaben<br />

• Versicherungen (Sach- Haftpflichtversicherung)<br />

• Hausverwaltung (Gr<strong>und</strong>leistungen)<br />

• Gr<strong>und</strong>reinigung<br />

• Energie für Gr<strong>und</strong>beheizung (Frostfreiheit)<br />

• Betriebsführung (für Gr<strong>und</strong>betrieb)<br />

• Inspektion <strong>und</strong> Wartung (für Gr<strong>und</strong>betrieb)<br />

• Straßenreinigung<br />

• Pflege <strong>de</strong>r Grünanlagen<br />

• Winterdienste<br />

• Sachverständige (z.B. für Aufzüge)<br />

GEFMA – German Association for Facility Management<br />

Deutscher Verband für Facility Management e.V., Bonn<br />

GIF – Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Entwurf Richtlinie 130 Flächenmanagement – Flächenkostenglie<strong>de</strong>rung<br />

Grafik 2: Nutzungsabhängige <strong>und</strong> nutzungsunabhängige<br />

Bewirtschaftungskosten für gewerbliche-/Büro-Immobilien<br />

Office<br />

www.facility-management.<strong>de</strong><br />

5/2006<br />

47


Office<br />

25,00<br />

Mittelwerte in € pro m² pro Monat<br />

20,50<br />

19 ,3 5<br />

umlegbare Kosten 16 %<br />

nutzerspezifische Kosten 14 %<br />

Betrieb + Unterhaltung 30 %<br />

Miete o<strong>de</strong>r Nutzung 70 %<br />

Gesamtbürokosten 100 %<br />

20,00<br />

17,9 0<br />

18 ,0 0<br />

15,00<br />

14 ,50<br />

13 ,50<br />

12 ,50<br />

12 ,50<br />

10,00<br />

5,00<br />

0,00<br />

2,85<br />

2002<br />

3,15<br />

6,00<br />

2,85<br />

2003<br />

3,00<br />

5,85<br />

2004<br />

3,05<br />

5,40<br />

2,35<br />

2,60<br />

2,90<br />

2005<br />

5,50<br />

Bürokosten von etwa 800 Gebäu<strong>de</strong>n mit r<strong>und</strong> 10 Mio.<br />

m² in <strong>de</strong>utschen Großstädten. Mittelwert aus Key-Report<br />

Offi ce von ATIS REAL Müller <strong>und</strong> OSCAR von Jones Lang<br />

LaSalle.<br />

Gesamtrückgang 2002 bis 2005 = 12 %<br />

(Betrieb/Unterhaltung = 8 % – Miete = 14 %)<br />

Grafik 3: Bürokostenentwicklung 2002 bis<br />

2005 in Deutschland<br />

zuordnungskriterien in Key-Report Of -<br />

fice <strong>und</strong> OSCAR. Viel wichtiger jedoch<br />

ist die Erkenntnis, dass in bei<strong>de</strong>n Fällen<br />

die Kosten für Miete bzw. Nutzung die<br />

herausragen<strong>de</strong> Stellung einnehmen! Das<br />

wird zusammengefasst aus <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong>n<br />

Grafik noch einmal <strong>de</strong>utlich:<br />

Interessant dabei ist auch die Tatsache,<br />

dass bei <strong>de</strong>n Betriebs- <strong>und</strong> Unterhal-<br />

tungs kosten auf Vollkostenbasis (umlegbare<br />

<strong>und</strong> nicht umlegbare Kosten)<br />

■ r<strong>und</strong> 70 % auf Dienstleistungskosten<br />

(Wartung/Unterhaltung/Reinigung/<br />

Bewachung/Verwaltung),<br />

■ r<strong>und</strong> 20 % auf Energiekosten<br />

(Heizung/Klima/Strom/Wasser)<br />

■ <strong>und</strong> 10 % auf Steuer/Abgaben/<br />

Versicherungen<br />

Grafik 4: Bürokostenzusammenfassung 2005<br />

in Deutschland. Die Grafik enthällt Mittelwerte<br />

(excl. MWST) klimatisierter <strong>und</strong> unklimatisierter<br />

Bürogebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>utschen Großstädten aus<br />

<strong>de</strong>m Key-Report Office 2005 (rd. 400 Gebäu<strong>de</strong><br />

mit über 4 Mio. m² NGF) von ATIS REAL Müller<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Büronebenkostenanalyse OSCAR 2005<br />

(rd. 390 Gebäu<strong>de</strong> mit über 6 Mio. m² NGF) von<br />

Jones Lang LaSalle<br />

auf <strong>de</strong>n Mieter<br />

umlegbare<br />

Nebenkosten<br />

2,90 €/m²/Monat<br />

zusätzliche Nebenkosten<br />

Instandsetzung/Unterhaltung<br />

nutzerspezifische Kosten<br />

2,60 €/m²/Monat<br />

Betrieb/Unterhaltung<br />

auf<br />

Vollkostenbasis<br />

5,50 €/m²/Monat<br />

1,77 = 30 %<br />

Wartung/Unterhaltung/<br />

Instandhaltung<br />

Betriebs- <strong>und</strong><br />

Unterhaltungskosten<br />

5,50 €/m²/Monat<br />

30 %<br />

Energiebilanz<br />

Dienstleistungsbilanz<br />

bisheriger Ansatz<br />

1,13 = 20 %<br />

Energie<br />

1,04 = 19 %<br />

Reinigung<br />

Nutzung/Belegung<br />

o<strong>de</strong>r Miete<br />

Nutzungs-/<br />

Flächenbilanz<br />

0,59 = 11 %<br />

Abgaben/Versicherung<br />

12,50 €/m²/Monat<br />

70 %<br />

0,49 = 9 %<br />

0,48 = 9 %<br />

Verwaltung<br />

Bewachung<br />

neuer Ansatz<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Unterhaltungskosten<br />

5,50 €/m²/Monat<br />

Gesamtbürokosten<br />

18,00 €/m²/Monat<br />

48 5/2006 www.facility-management.<strong>de</strong>


Office<br />

entfallen. Bisher bezogen sich die Analysen<br />

in <strong>de</strong>r Regel auf die Betriebs- <strong>und</strong><br />

Unterhaltungskosten, nicht so sehr auf<br />

die Kosten für Miete bzw. Nutzung. Der<br />

neue Ansatz sieht also eine ganzheitliche<br />

Analyse <strong>de</strong>r Gesamtbürokosten vor.<br />

Neben <strong>de</strong>r Energie- <strong>und</strong> Dienstleis tungsbilanz<br />

wird vor allem eine Nut zungs<strong>und</strong><br />

Flächenbilanz erstellt.<br />

Die vorgestellten Untersuchungsergebnisse<br />

<strong>de</strong>cken sich hinsichtlich <strong>de</strong>r Kernaussagen<br />

für Deutschland mit <strong>de</strong>n umfangreichen<br />

Empiriken <strong>de</strong>s Büros <strong>de</strong>s<br />

Verfassers aus über 30-jähriger Planungs-<br />

<strong>und</strong> Berufserfahrung. Durch<br />

gezielte <strong>Bürokostenanalysen</strong> können<br />

Optimierungs- <strong>und</strong> Kostensenkungsressourcen<br />

aufgespürt <strong>und</strong> nutzbar<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese liegen vor allem in <strong>de</strong>r Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Flächen, nicht so sehr in Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhaltung. Dazu ist ein strategisches<br />

Vorgehen erfor<strong>de</strong>rlich, in<strong>de</strong>m die Werkzeuge<br />

<strong>de</strong>r Organisationsarchitektur genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

Die vom Büro <strong>de</strong>s Verfassers ermittelten<br />

quantifizierbaren Einsparungspotentiale<br />

liegen bei einer Verwaltung mit 250 Mitarbeitern<br />

bei immerhin r<strong>und</strong> 0,25 Mio. €<br />

pro Jahr. Damit wer<strong>de</strong>n die enor men Potentiale<br />

im Bürobereich eindrucksvoll<br />

unterstrichen, die allerdings gegenüber<br />

<strong>de</strong>m mittlerweile fast perfektionierten<br />

Produktionsbereich bei weitem noch<br />

nicht ausgeschöpft sind. Insofern kann<br />

die im Untertitel gestellte Frage ein<strong>de</strong>utig<br />

dahingehend beantwortet wer<strong>de</strong>n,<br />

das <strong>Bürokostenanalysen</strong> für Eigentümer,<br />

Investoren <strong>und</strong> Mieter einen hohen<br />

Stellenwert besitzen (müssten).<br />

Neben <strong>de</strong>n quantifizierbaren Einsparungs<br />

potentialen ergeben sich bei einem<br />

strategischen Vorgehen auch zahlreiche,<br />

nicht quantifizierbare Optimierungsmöglichkeiten,<br />

die aus <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong>n<br />

Darstellung zum Teil ablesbar sind.<br />

Denn Effizienz ist auch die Betrachtung<br />

in Relation zum Wohlbefin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> zur<br />

Arbeitsplatzqualität o<strong>de</strong>r das Wirkungsgefüge<br />

von Architektur, Innenausbau,<br />

Büroform, Möblierung, Ablaufor ganisation<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitermotivation.<br />

Grafik 5: Organi sationsarchitektur<br />

Unternehmenskultur<br />

Arbeitsplatzqualität<br />

Nutzungsflexibilität<br />

Ergonomie<br />

Einmaligkeit<br />

I<strong>de</strong>ntität<br />

Organisationsarchitektur = Planung von innen nach außen<br />

Organisations-<br />

Inventur<br />

Projektentwicklung<br />

Planung<br />

Klassische Bedarfsplanung<br />

ist nachfrageorientiert<br />

• Erforschung Nutzerwünsche<br />

• Ziel ist Bedarfs<strong>de</strong>ckung<br />

• Fortschreitung alter Gewohnheiten<br />

Analyse/Bewertung<br />

Qualifiziertes<br />

Bedarfsmanagement<br />

Zukünftige Bedarfsplanung<br />

ist angebotsorientiert<br />

• Einbeziehung von Nutzerprofilen<br />

• Bedarfs<strong>de</strong>ckung <strong>und</strong> -weckung<br />

• Neue Arbeitsformen <strong>und</strong> Visionen<br />

Qualifiziertes Bedarfsmanagement erfor<strong>de</strong>rt ein intelligentes Projektmarketing:<br />

Hauszeitschriften, Infomärkte, Veranstaltungen, Befragungen, Foren,<br />

Workshops, Intranet…<br />

Das Büro <strong>de</strong>r Zukunft<br />

mit eigenständigem Charakter<br />

statt Einheitsimmobilie<br />

Reversibles Büro o<strong>de</strong>r Lean<br />

Office?<br />

Unterschiedliche Büroformen<br />

„unter einem Dach“?<br />

Das Büro mit Struktur<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Effizienz<br />

Gebäu<strong>de</strong>-<br />

Inventur<br />

Realisierung<br />

Nutzung<br />

Organisationsarchitektur = Optimierung <strong>de</strong>r Arbeits- <strong>und</strong> Gebäu<strong>de</strong>organisation<br />

Qualifiziertes Bedarfsmanagement anstelle von Wunschzetteladditionen…<br />

…übrigens, Effizienz ist auch die Betrachtung in Relation zum Wohlbefin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Arbeitsplatzqualität<br />

o<strong>de</strong>r das Wirkungsgefüge von Architektur, Innenausbau, Büroform, Möblierung,<br />

Ablauforganisation <strong>und</strong> Mitarbeitermotivation<br />

Tabelle 3: Qualifizierung Bedarfsmanagement<br />

Marketing<br />

(Außen-)Wirkung<br />

Organisation<br />

Funktionalität<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Kosten-Nutzen<br />

Paul J. <strong>Franke</strong>,<br />

Beratersozietät <strong>Franke</strong> & Partner,<br />

58313 Her<strong>de</strong>cke<br />

…übrigens, New-Work-Konzepte können in allen Büroformen umgesetzt wer<strong>de</strong>n!<br />

Stichwort: Non-Territoriale Büros ohne feste Zuordnung von Arbeitsplätzen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

Grafik 6: Büro <strong>de</strong>r Zukunft<br />

www.facility-management.<strong>de</strong><br />

5/2006<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!