Gedanken zur Ladungssicherung - FCIO
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<strong>Gedanken</strong> <strong>zur</strong> <strong>Ladungssicherung</strong><br />
Unfallursache für schwere Unfälle sind oft falsch<br />
beladene Fahrzeuge<br />
� Achtung auf der Autobahn A 1 zwischen Mondsee und Thalgau, Richtungsfahrbahn<br />
Salzburg besteht Gefahr durch verlorenes Ladegut. Es liegen mehrere Betonteile auf der<br />
Fahrbahn<br />
� Auf der A 2 bremste der Fahrer eines Schwerfahrzeuges stark ab. Die vier Spanngurte,<br />
mit denen die 25 Tonnen Stahlträger gesichert waren, rissen, und die Ladung rutschte<br />
von der Ladefläche auf die Fahrbahn. Glücklicherweise wurde kein anderes Fahrzeug<br />
beschädigt, und niemand verletzt. Kommentar des Fahrers: "Ich dachte, vier Gurte sind<br />
ausreichend."<br />
� Beim Fahrstreifenwechsel vor einer Baustelle auf der Autobahn bei Amstetten West,<br />
Richtungsfahrbahn Wien, geriet ein Tiefladeanhänger ins Schleudern. Der auf dem<br />
Anhänger mitgeführte, aber nicht gesicherte Bagger flog dadurch auf die Gegenfahrbahn.<br />
So oder ähnlich hören wir es täglich im Verkehrsfunk. Immer noch viel zu oft wird teuer<br />
produzierte Ware nicht beim Kunden, sondern während des Transportes abgeladen. Die<br />
daraus resultierende Gefährdung des Straßenverkehrs ist beträchtlich. Und selbst wenn die<br />
Ladung auf dem Fahrzeug bleibt und »nur« verrutscht, kann allein der Sachschaden erheblich<br />
sein. Die Versicherungen können ein Lied davon singen und bemühen sich daher intensiv, die<br />
verantwortlichen Personen für das Thema <strong>Ladungssicherung</strong> zu sensibilisieren.<br />
In den vergangenen Jahren ist schon viel erreicht worden und es sind erhebliche Fortschritte<br />
gemacht worden. Dennoch gibt es keinen Grund, sich entspannt <strong>zur</strong>ückzulehnen, denn nach<br />
wie vor sind die <strong>Ladungssicherung</strong>s-Vorschriften nicht allen betroffenen Personen<br />
ausreichend bekannt.<br />
Einen großen Schritt in Richtung Hebung der Verkehrssicherheit hat der Gesetzgeber in<br />
Österreich mit einer neuen Bestimmung im Führerscheingesetz getan, wonach Verstöße<br />
gegen die Bestimmungen der <strong>Ladungssicherung</strong> ein Vormerkdelikt beim Lenker bedeuten.<br />
Aussagen von Lenkern bei Beanstandungen:<br />
Der Chef hat gesagt Gurte sind zu teuer ...... ich war so in Eile ....... ich habe gar keine<br />
Gurte ...... an der Beladestelle dürfen wir nicht sichern, wir sollen immer gleich vom Hof<br />
fahren ........ wenn ich meinem Chef erzähle, dass er Gurte kaufen soll, schmeißt er mich<br />
raus!<br />
Ich wusste nicht, dass ich die Teile auch noch fest<strong>zur</strong>ren muss........... die Ladung ist so<br />
schwer, die bewegt sich nicht, die sichert sich von selbst .......das hat mir keiner gesagt....<br />
ich fahre schon 20 Jahre, mir ist noch nie was passiert .......<br />
Konferenz: Chemikalien Sicher Transportieren Wien, September 2008
Oft sind es leichte Materialien, wie Styroporblöcke, die vom Fahrtwind von Baufahrzeugen geweht<br />
werden, relativ kleine Gegenstände wie Schaufel und Besen, die achtlos hinter den Tank<br />
geklemmt werden, oder Bretter, Maurerkübel, Fahrräder, die ungesichert auf Fahrzeugen<br />
mitgeführt werden, sich durch Bodenwellen und Vibrationen selbständig machen, auf die<br />
Straße fallen, und dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährden, oder zu Unfällen mit katastrophalen<br />
Folgen führen.<br />
So werden jährlich Tausende von Schäden auf Grund von Fehlern bei der <strong>Ladungssicherung</strong><br />
verursacht. Auch ist die Dunkelziffer von derartigen Unfällen sehr hoch, da eine mangelhafte<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> als Unfallsursache häufig verborgen bleibt<br />
Eine sinnvolle und ausreichende <strong>Ladungssicherung</strong> ermöglichen vor allem:<br />
1. Geeignete Verpackung<br />
Schon bei der Auswahl der Verpackung ist auf die erforderliche <strong>Ladungssicherung</strong> im<br />
Fahrzeug zu achten. Diese bestimmt sehr oft die mögliche <strong>Ladungssicherung</strong>.<br />
2. Das richtige Fahrzeug<br />
Für die Beförderung ist je nach dem Ladegut ein geeignetes Fahrzeug mit entsprechenden<br />
Einrichtungen <strong>zur</strong> <strong>Ladungssicherung</strong> zu verwenden.<br />
3. Richtige <strong>Ladungssicherung</strong><br />
Für jedes Ladegut sind das geeignete Sicherungsmittel und die geeignete Sicherungsmethode<br />
auszuwählen. Erforderlich dazu ist ein Wissen über die Wirksamkeit der<br />
verschiedenen Sicherungsarten.<br />
4. Ausreichende Schulung und Unterweisung<br />
Sowohl nach nationalem Recht, als auch nach Vorgaben der EU ist das betroffene Fahrpersonal<br />
ausreichend über die Problematik der <strong>Ladungssicherung</strong> periodisch zu schulen.<br />
Zusammenfassung<br />
Alle mit der Güterbeförderung befassten Personen, wie Lenker, Zulassungsbesitzer, Frachtführer,<br />
Absender, oder Belader usw. sind aufgerufen, sämtliche Maßnahmen zu ergreifen, um<br />
durch geeignete und ausreichende <strong>Ladungssicherung</strong> und durch die Auswahl des geeigneten<br />
Fahrzeuges Unfälle sowie die Gefährdung von Personen, Sachen und der Umwelt zu vermeiden.<br />
Das folgende Referat soll einige wichtige Faktoren für die vorschriftsmäßige <strong>Ladungssicherung</strong><br />
aufzeigen, aber auch Probleme bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften<br />
aufzeigen.<br />
Es erscheint daher angebracht, den Inhalt mancher Vorschriften zu überdenken, um für alle<br />
Beteiligten eine sinnvolle und praktikable Vorgangsweise zu ermöglichen.<br />
Konferenz: Chemikalien Sicher Transportieren Wien, September 2008
Translation: Original in German<br />
Some ideas on cargo security<br />
Unsafe loading often the cause of serious vehicle<br />
accidents<br />
� Drivers on the A1 motorway heading towards Salzburg are warned that a truck has lost<br />
part of its cargo between Mondsee and Thalgau. A number of concrete blocks are lying<br />
on the pavement.<br />
� On the A 2 motorway the driver of a heavy vehicle slowed down abruptly. The four tiedown<br />
straps that secured 25 tons of steel girders broke and the cargo slipped off the<br />
vehicle onto the road. Fortunately, no other vehicle was damaged and no-one was<br />
injured. The driver said: ”I thought four straps would be enough.“<br />
� Changing lanes as it approached motorway road works near Amstetten West, a flat-bed<br />
trailer heading towards Vienna started skidding. The excavator that was carried on the<br />
trailer had not been properly secured and dropped onto the oncoming carriageway.<br />
This is the kind of news we hear on the traffic radio every day. Much too often, goods<br />
produced at high cost are unloaded not at the customer’s site but during transport. This poses<br />
a significant danger to road traffic. And even if the cargo stays on the vehicle and “only“ shifts,<br />
damage to property may be considerable. Insurance companies can tell you a thing or two<br />
about this and therefore try hard to raise awareness of the problem of cargo safety among the<br />
responsible parties.<br />
Much has already been achieved over the past years and substantial progress has been<br />
made. Nonetheless there is no reason to lean back and relax as those concerned are still not<br />
adequately familiar with cargo safety regulations.<br />
In Austria, the legislator took a major step forward in raising traffic safety by adding a new<br />
provision to the law governing driving licenses under which violations of cargo safety<br />
regulations will earn drivers bad points.<br />
What drivers said when found in violation of rules:<br />
The boss said straps are too expensive ..... I was in such a hurry ..... I have not got any<br />
straps .... we are not allowed to secure the cargo at the loading stations and are always<br />
asked to leave the yard immediately ..... If I tell my boss to buy straps he will sack me!<br />
I did not know that I should have tied down the goods .... the cargo is so heavy it can’t<br />
move and is quite safe as it is .... No-one told me.... I’ve been driving for 20 years and<br />
never had an accident ....<br />
Konferenz: Chemikalien Sicher Transportieren Wien, September 2008
Often it is light-weight materials such as styrofoam blocks that are blown off construction<br />
vehicles by the wind, relatively small objects such as shovels or brooms that are carelessly<br />
stuck behind the tank or planks, pails, and bicycles that are carried on vehicles without being<br />
properly secured. Under the action of uneven ground and vibrations they get loose, drop to<br />
the pavement and endanger other motorists. They may even cause accidents with<br />
catastrophic consequences.<br />
This way, thousands of cases of damage are caused each year by improperly secured cargos.<br />
A large number of such cases may even go unreported as inadequate cargo safety is often<br />
not discovered as constituting the cause of an accident.<br />
Effective and adequate cargo safety can be achieved primarily by:<br />
1. Suitable packing<br />
When selecting packing, requirements regarding cargo security in the vehicle should be<br />
taken into account. The type of packing often determines how cargo can be secured.<br />
2. The right vehicle<br />
The vehicle must be suitable for carrying the specific cargo and must be equipped with the<br />
requisite load securing devices.<br />
3. Proper securing of the cargo<br />
For each cargo, suitable securing equipment and the right securing method must be<br />
chosen. This requires knowledge of the effectiveness of different types of load<br />
securement.<br />
4. Adequate training and instruction<br />
Under both national law and EU rules, drivers must be adequately educated about the<br />
problem of cargo security at regular intervals.<br />
Summary<br />
All personnel involved in the carriage of goods, including drivers, registration holders, carriers,<br />
consigners and loaders are required to do all that is necessary to ensure effective and<br />
adequate cargo security and to select suitable vehicles for carriage to prevent accidents as<br />
well as hazards to human life, property and the environment.<br />
The following presentation will highlight a number of important factors to be observed for<br />
proper cargo security as well as problems encountered in implementing statutory regulations.<br />
Against this backdrop, it appears appropriate to reconsider many of the rules in force in order<br />
to facilitate effective and practicable procedures for all parties involved.<br />
Konferenz: Chemikalien Sicher Transportieren Wien, September 2008
Ladung<br />
richtig<br />
gesichert<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr<br />
Tödliche Ladung<br />
Eine<br />
Herausforderung?<br />
Holzlatte fällt von Lastwagen und durchbohrt<br />
Kopf eines Autofahrers; Lenker war sofort tot.<br />
Ing. Erich Haudum<br />
LKW-Lenker bemerkt<br />
de Unfall<br />
überhaupt nicht<br />
Ing. Erich Haudum 1<br />
2
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Und wie rechtfertigen sich die Lenker ?<br />
..... mir passiert so etwas nicht .......<br />
..... ich fahre schon 10 Jahre so, und nie ist etwas<br />
passiert .......<br />
..... das Ladegut ist so schwer, das kann nicht<br />
rutschen oder kippen ....<br />
..... die Ladung ist mit einem 4-Tonnen Gurt ge-<br />
sichert, das muss halten .....<br />
..... seitlich wird die Ladung durch die Plane ge-<br />
halten ......<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Warum <strong>Ladungssicherung</strong> ?<br />
- Transportsicherheit erhöhen<br />
- Unfälle verhindern<br />
- Umweltschäden vermeiden<br />
- Reklamationskosten sparen<br />
- gesetzliche Vorschriften einhalten<br />
Ing. Erich Haudum 2<br />
3<br />
4
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Vorschriften<br />
National<br />
- Kraftfahrrecht<br />
- Arbeitnehmerschutz<br />
International<br />
- Gefahrgutrecht (ADR)<br />
- Normen, Richtlinien (EN, VDI....)<br />
Darin werden die Verpflichtung <strong>zur</strong> <strong>Ladungssicherung</strong>,<br />
auftretende Kräfte, die Sicherungsmethoden und die<br />
Sicherungsmittel beschrieben oder definiert.<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Auf die Ladung wirkende Kräfte<br />
Anfahren<br />
Bremsen<br />
Kurven Unebenheiten<br />
Ing. Erich Haudum 3<br />
5<br />
6
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Massenkräfte am<br />
Fahrzeug<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Kräfte in Fahrtrichtung (Verzögerung/Bremsung)<br />
Trägheitskraft Tv<br />
Tv<br />
Ladung<br />
m (kg)<br />
Ein Gegenstand ist bestrebt, seinen jeweiligen Zustand (Ruhe oder<br />
Bewegung) beizubehalten und setzt daher jeder Änderung einen<br />
Widerstand (Trägheit) entgegen.<br />
Trägheitskraft = Masse x Verzögerung<br />
Tv = m x a<br />
Bremsen<br />
Verzögerung<br />
a (m/s²)<br />
Ing. Erich Haudum 4<br />
7<br />
8
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Neben diesen Massenkräften sind noch andere<br />
Faktoren zu berücksichtigen.<br />
Als wichtigste davon sind zu erwähnen:<br />
- Reibung<br />
und<br />
- Energie<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Reibung<br />
Reibungszahl µ<br />
Die Oberflächen aller Körper weisen zumindest feinste<br />
Strukturen auf, so dass sie niemals völlig glatt sind, weshalb<br />
eine gewisse "Mikroverzahnung" entsteht.<br />
Reibung kann durch bestimmte Mittel<br />
(öliger -, nasser-, staubiger Boden, Antirutschmatten ....)<br />
erhöht oder verringert werden.<br />
Ing. Erich Haudum 5<br />
9<br />
10
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Ermittlung der Reibung<br />
Ing. Erich Haudum 6<br />
F R<br />
G<br />
µ=<br />
µ=<br />
10<br />
----<br />
100<br />
50<br />
----<br />
100<br />
= 0,1<br />
FR<br />
µ = ----<br />
G<br />
= 0,5<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Reicht die wirkende Reibung und die angewendete<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> nicht aus, so kann eine Ladung<br />
in Bewegung kommen, das heißt,<br />
es wird zerstörende<br />
Energie<br />
frei.<br />
Als typisches Beispiel<br />
soll der Hammer dienen<br />
Masse x Geschwindigkeit ² m x v ²<br />
Bewegungsenergie = --------------------------------- = ---------------<br />
2 2<br />
2-fache Masse = 2-fache Energie ......<br />
2-fache Geschwindigkeit = 4-fache Energie<br />
11<br />
12
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Die Energie, welche je<br />
nach Geschwindigkeit in<br />
einer Ladung steckt, wird<br />
oft unterschätzt.<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Durch die <strong>Ladungssicherung</strong> ist also<br />
unbedingt zu verhindern, dass sich das<br />
Ladegut bewegen kann.<br />
Ing. Erich Haudum 7<br />
13<br />
14
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Es können folgende Sicherungsarten<br />
unterschieden werden<br />
- Kraftschlüssige Sicherung<br />
- Formschlüssige Sicherung<br />
- kombinierte Sicherung<br />
- Bündelung oder Oberflächensicherung<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Kraftschlüssige <strong>Ladungssicherung</strong><br />
Das Prinzip der kraftschlüssigen <strong>Ladungssicherung</strong> beruht<br />
darauf, dass die Reibung zwischen der Ladung und<br />
der Ladefläche, erhöht wird.<br />
Die Erhöhung der Reibungskraft bewirkt einen besseren<br />
Halt der Ladung auf der Ladefläche.<br />
Ing. Erich Haudum 8<br />
15<br />
Nieder<strong>zur</strong>ren<br />
Zurrgurt<br />
16
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Nieder<strong>zur</strong>ren<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Formschlüssige <strong>Ladungssicherung</strong><br />
Das Prinzip der formschlüssigen <strong>Ladungssicherung</strong><br />
beruht also darauf, dass die Ladung lückenlos an der<br />
Laderaumbegrenzung anliegt und so an ihrem Platz<br />
gehalten wird.<br />
Das heißt, die Ladung<br />
wird direkt an die<br />
Seiten-, Bord- oder<br />
Stirnwand bzw. die<br />
Rungen geladen.<br />
Ing. Erich Haudum 9<br />
17<br />
18
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Formschlüssige Sicherung<br />
Dabei sind die Festigkeit des Fahrzeugaufbaues, die Reibungskräfte<br />
und ev. sonstige formschlüssige Sicherungsmittel von Bedeutung.<br />
Die verbleibende Sicherungskraft ergibt sich aus der Differenz<br />
zwischen Trägheits- und Reibungs- bzw. Aufbauwiderstandskraft.<br />
verbleibende<br />
Sicherungskraft<br />
Reibung<br />
Trägheitskraft T<br />
beim Anfahren<br />
oder Bremsen<br />
Widerstand<br />
(Festigkeit)<br />
des Aufbaus<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Diagonal<strong>zur</strong>rung<br />
immer 4 Gurte<br />
Ing. Erich Haudum 10<br />
19<br />
20
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Beispiel für das Diagonal<strong>zur</strong>ren<br />
Lage der Winkel<br />
Beim Diagonal<strong>zur</strong>ren werden die Zurrmittel von den Ecken der<br />
Ladung diagonal, also nicht im rechten Winkel, <strong>zur</strong> Ladefläche<br />
gespannt und wirken daher nicht nur quer, sondern auch längs<br />
<strong>zur</strong> Ladefläche.<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Kombinierte Sicherung<br />
Sie ist oftmals die einfachste und beste Art, die Ladung<br />
zu sichern. Hierbei werden die Elemente der formschlüssigen<br />
und der kraftschlüssigen <strong>Ladungssicherung</strong> so<br />
zusammen eingesetzt, dass sie sich ergänzen.<br />
Ing. Erich Haudum 11<br />
21<br />
Sicherung durch<br />
Keile und Nieder<strong>zur</strong>ren<br />
22
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Bündelung oder Oberflächensicherung<br />
Diese Form der <strong>Ladungssicherung</strong> ist notwendig, wenn die Ladung<br />
aus kleineren, Iosen Teilen besteht und insgesamt durch die Bordwände<br />
auf der Ladefläche gehalten wird.<br />
Damit sich jedoch nicht einzelne<br />
Ladungsteile davonmachen, muss<br />
die Ladung an der Oberfläche mit<br />
geeigneten Mitteln befestigt werden.<br />
Dazu genügt im allgemeinen eine<br />
Plane, ein Netz aus Tauwerk oder<br />
kreuzweise verspannte Taue.<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Ing. Erich Haudum 12<br />
23<br />
24
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Sicherungsmittel<br />
- Zurrgurte<br />
- Ketten<br />
- Seile,<br />
sonstige<br />
Hilfsmittel<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Kennzeichnung eines Zurrgurtes<br />
LC = Lashing Capacity<br />
Standard Hand Force<br />
Standard Tension Force<br />
gerader Zug<br />
Farbe der Etiketten – Zurrgurtmaterial:<br />
BLAU = PES (Polyester)<br />
GRÜN = PA (Polyamid)<br />
BRAUN = PP (Polypropylen)<br />
Ing. Erich Haudum 13<br />
25<br />
Umreifung, nicht<br />
Nieder<strong>zur</strong>ren<br />
26
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Fahrzeugaufbauten<br />
Ein wesentlicher Faktor für die <strong>Ladungssicherung</strong> ist die<br />
Wahl eines geeigneten Fahrzeuges.<br />
Aufbaufestigkeit<br />
?<br />
?<br />
?<br />
Zurrpunkt<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Da war die Stirnwand zu schwach<br />
Anhänger<br />
LKW<br />
Ing. Erich Haudum 14<br />
27<br />
28
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Aber nicht nur die Sicherung der Ladung ist oft<br />
sehr schwierig und zeitaufwendig.<br />
Auch die Verteilung der Ladung auf der Ladefläche<br />
unter Beachtung und Einhaltung der zulässigen<br />
Achslasten ist für den Lenker häufig<br />
ein großes, manchmal sogar unlösbares<br />
Problem.......<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Der Lastverteilungsplan<br />
Beispiel:<br />
NL = 7,5t<br />
zulässige<br />
Vorder-<br />
Achslast<br />
zulässige<br />
Nutzlast<br />
Schwerpunkt<br />
LKW: zulässige Nutzlast 11,5t<br />
Ing. Erich Haudum 15<br />
29<br />
zulässige<br />
Hinter-<br />
Achslast<br />
30
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Beispiel<br />
Masse = 7,5t<br />
so nicht möglich,<br />
weil Scherpunkt<br />
nicht im zulässigen<br />
Bereich von 2,4 m<br />
bis 4,9 m !)<br />
Lösung ?<br />
1. Umdrehen 2. Nach hinten verschieben<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
7,5t<br />
Nutzlast<br />
möglich<br />
3,2m 3,8m<br />
2,4m 4,9m<br />
max. Nutzlast<br />
möglich<br />
Ing. Erich Haudum 16<br />
31<br />
32
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
ADR (7.5.7.1)<br />
Versandstücke ... sind so <strong>zur</strong>ückzuhalten, dass eine<br />
Bewegung während der Beförderung ... oder eine<br />
Beschädigung der Versandstücke .... verhindert wird.<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Ein Frontaufprall mit 50 km/h<br />
beschleunigt ungesicherte Ladung<br />
mit bis zum 55fachen<br />
ihres Eigengewichtes!<br />
Aus der Ladung werden<br />
lebensgefährliche Massen!<br />
Propangasflasche mit 12,0 kg<br />
ca. 660 daN (kg)<br />
Aber auch bei einer üblichen<br />
Gefahrenbremsung treten Kräfte bis zu 100 daN (kg) auf.<br />
Ing. Erich Haudum 17<br />
33<br />
34
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
unter Umständen<br />
das Ergebnis<br />
Gasexplosion<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Das ist die falsche<br />
Methode<br />
Ing. Erich Haudum 18<br />
35<br />
36
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Zusammenfassung<br />
Eine richtige <strong>Ladungssicherung</strong> verlangt<br />
Kenntnisse über<br />
- Sicherungsmittel und -methoden<br />
- Festigkeit von Fahrzeugaufbau und Zurrpunkt<br />
- Richtige Lastverteilung<br />
Richtige <strong>Ladungssicherung</strong> ist daher als<br />
große Herausforderung für alle verantwortlichen<br />
Personen, vor allem aber für<br />
den Lenker zu bezeichnen !<br />
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Richtlinie EWG 2003/59/EG<br />
Verlangt werden vom Lenker Kenntnisse über<br />
- wirkende Kräfte,<br />
- Verteilung der Ladung,<br />
- Auswirkung der Überladung,<br />
- Sicherungsmethoden,<br />
- Sicherungsmittel usw.<br />
Anwendung: Omnibusse ab September 2008<br />
LKW ab September 2009<br />
Nachschulung: alle 5 Jahre (35 Stunden)<br />
Ing. Erich Haudum 19<br />
37<br />
38
<strong>Ladungssicherung</strong> im Straßenverkehr Ing. Erich Haudum<br />
Literatur:<br />
Foto des Monats, KLSK, AUVA<br />
Internet, GBG, BG Bau<br />
Danke<br />
für<br />
Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Ing. Erich Haudum 20<br />
39