P.T. MAGAZIN 06/2013
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gesellschaft<br />
(Foto: Wikimedia, OTFW, Berlin, GNU Free Documentation License, Version 1.2)<br />
Ordnungspolitik pro Marktwirtschaft<br />
Ein Zwischenruf von Hanspeter Georgi zu Norbert Lammert über die<br />
Voraussetzungen einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft<br />
Ludwig-Erhard-Gedenktafel, in der Kirchstraße 13, Berlin-Moabit<br />
1. Der Präsident des Bundestags, Norbert<br />
Lammert, hat vor der BT-Wahl eine<br />
Debatte über die Notwendigkeit einer Parlamentsreform<br />
angestoßen. Inhalt dieser<br />
Debatte ist „nur“ die Arbeitskultur, ist die<br />
Frage nach der Aufteilung von Sitzungswochen<br />
und Zeiten für die Ausschüsse, ist<br />
die Frage nach dem Arbeitspensum, nach<br />
der Fülle der Tagesordnungspunkte. Das<br />
ist freilich zu kurz gegriffen.<br />
2. Die Chance dieser Debatte liegt in ihrer<br />
inhaltlichen Erweiterung um die Frage, ob<br />
und wie unsere demokratische institutionelle<br />
Struktur verbessert werden kann in<br />
der berechtigten Erwartung, dann bessere<br />
Rahmenbedingungen, sprich Gesetze<br />
für unser Gemeinwesen, zu erhalten.<br />
Anzeige_Image_196x94_10_<strong>2013</strong>_Anzeige ITG 18.10.13 18:33 Seite 1<br />
Wir schaffen neue Horizonte<br />
3. In diesem Kontext ist an die konstituierenden<br />
Prinzipien unserer auf<br />
Markt und Wettbewerb beruhenden<br />
Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung<br />
zu erinnern. Gegen fast alle dieser sieben<br />
Prinzipien-Preissysteme, Primat der<br />
Währungspolitik, offene Märkte, Privateigentum,<br />
Vertragsfreiheit, Haftung,<br />
Konstanz der Wirtschaftspolitik hat das<br />
politische System in den letzten Jahrzehnten<br />
immer wieder verstoßen. Das<br />
EEG und die Behandlung der Banken im<br />
Zuge der Staatsschuldenkrise sind nur<br />
zwei der jüngsten Beispiele hierfür.<br />
Mit absolutem Willen zum Erfolg und außerordentlicher Einsatzbereitschaft.<br />
Ihr kompetenter Partner.<br />
4. Daher stellt sich doch berechtigterweise<br />
die Frage, ob diese ständigen Regelverletzungen<br />
durch die Struktur unserer demokratischen<br />
Institutionen gewissermaßen<br />
systembedingt sind, ob nicht die Interdependenz<br />
zwischen Exekutive und Legislative<br />
oder genauer die Dependenz der<br />
Legislative von der regierenden Gewalt<br />
ursächlich für dieses Phänomen der ständigen<br />
Regelverletzungen mit der Folge<br />
von Interventionsspiralen und komplexen<br />
Bürokratien ist. Müsste die Frage nach<br />
einer Parlamentsreform i.S. Lammerts<br />
nicht lauten: Wie können wir unsere<br />
demokratische institutionelle Struktur so<br />
verbessern, dass die Neigung zur Regelverletzung<br />
merklich verringert wird?<br />
5. Dass dieses demokratische Grundanliegen<br />
berechtigt ist, belegt die Studie<br />
des in Harvard lehrenden britischen<br />
ABE/sund<br />
Niall Ferguson mahnt den Westen, zur Ordnungspolitik zurückzukehren.<br />
Historikers Niall Ferguson. Sein Buch<br />
„Der Niedergang des Westens: Wie Institutionen<br />
verfallen und Ökonomien sterben“<br />
ist im Kern und in der Konsequenz<br />
die Aufforderung an die Politik: Kehrt<br />
zurück zur Ordnungspolitik, hört auf mit<br />
den ständigen Eingriffen in wirtschaftliche,<br />
soziale und arbeitsmarktliche<br />
Prozesse, nehmt Abstand von den Versuchen,<br />
besser: Versuchungen, immer<br />
wieder und für alle Bereiche einzelfallgerechte<br />
Lösungen zu erzeugen, entdeckt<br />
wieder das Vermächtnis der Väter der<br />
Sozialen Marktwirtschaft! Denn Ordnungspolitik<br />
gehört essentiell und existentiell<br />
zur Sozialen Marktwirtschaft.<br />
Und ohne Soziale Marktwirtschaft kein<br />
„Wohlstand für alle“!<br />
6. Schwierigkeiten, die wir heute haben<br />
und beklagen, sind institutioneller, also<br />
hausgemachter Art. Deshalb, so Ferguson<br />
in einem kürzlichen Essay, „können<br />
wir sie auch beheben. Aber damit wir sie<br />
in den Griff bekommen können, müssen<br />
wir sie zuerst erkennen. Nirgends auf<br />
der Welt fällt das heute so schwer wie<br />
in Deutschland, wo die Illusion fortbesteht,<br />
dass in der besten aller möglichen<br />
Welten alles zum Besten bestellt ist“.<br />
Bleibt zu hoffen, dass die von Lammert<br />
angestoßene Debatte zur Parlamentsreform<br />
die Frage nach der Verbesserung<br />
unseres demokratischen institutionellen<br />
Gefüges nicht ausklammert. Denn die<br />
Rückkehr zur Ordnungspolitik setzt nach<br />
meinem Dafürhalten eine positive Antwort<br />
auf diese Frage voraus. Wenn das in<br />
Deutschland nicht möglich ist, sollte sie<br />
auf der europäischen Ebene zum agendum<br />
werden.<br />
7. Im Übrigen ist dieses demokratische<br />
Grundanliegen nicht nur eine Sache der<br />
Parteien, sondern aller Bürger/innen, die<br />
sich in die politische Meinungs- und Entscheidungsfindung<br />
einbringen können.<br />
Es lohnt sich nicht, über die Politik und<br />
deren Repräsentanten zu klagen. Gefragt<br />
ist: Was hast Du als Bürger getan, um die<br />
Demokratie zu verbessern? n<br />
Über den Autor<br />
(Foto: Wikimedia, Chatham House, Creative Commons Attribution 2.0 Generic)<br />
Die Zigarre war das Sinnbild des Wirtschaftswunder-Ministers<br />
Ludwig Erhard<br />
(Foto: Wikimedia, Rudolph Buch, public domain)<br />
n Dr. Hanspeter Georgi<br />
Min.a.D., Mitglied des Präsidiums<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Ein mittelständisches Unternehmen<br />
mit Blick in die Zukunft!<br />
Unsere Leistungen umfassen u.a. die<br />
Qualifizierung und Requalifizierung von<br />
Reinräumen in den Bereichen Pharmazie,<br />
Industrie und Krankenhäusern durch<br />
geschultes und zertifiziertes Personal.<br />
Bereich Pharmazie :<br />
■ Dichtsitz und Leckagemessung nach<br />
EN ISO 14644 Teil 3 und VDI 2083<br />
■ Bestimmung der Reinraumklassen<br />
gemäß GMP Annex 1 Bestimmung<br />
der clean-up-Phase<br />
■ Visualisierung Strömungsverhalten<br />
■ Bestimmung Raumluftwechsel<br />
■ Messung Schallpegel und Beleuchtungsstärke<br />
Bereich Industrie:<br />
■ Dichtsitz und Leckagemessung gemäß<br />
EN ISO 14644 Teil 3 und VDI 2083<br />
■ Bestimmung Reinraumklassen gemäß<br />
EN ISO 14644<br />
■ Bestimmung clean-up-Phase<br />
■ Visualisierung Strömungsverhalten<br />
■ Messung Schallpegel und Beleuchtungsstärke<br />
Bereich Krankenhaus:<br />
■ Dichtsitz und Leckagemessung gemäß<br />
DIN 1946 Teil 4<br />
■ Messung der partikulären Belastung<br />
der Zuluft an OP-Decken gemäß<br />
DIN 1946 Teil 4<br />
■ Überprüfung Laminar<br />
■ Flow an OP-Decken<br />
■ Messung Abströmgeschwindigkeit<br />
Und in allen vorgenannten Bereichen:<br />
■ Messung Temperatur/Luftfeuchte<br />
■ Überprüfung Raumdrücke<br />
■ Auswertung und Dokumentation<br />
■ Handlungsempfehlungen<br />
Kontakt<br />
ASI Anlagen, Service, Instandhaltung GmbH<br />
Geschäftsführer: Gerhard Schade<br />
Göschwitzer Straße 22<br />
07745 Jena<br />
Tel.: 03641 686-102<br />
Fax: 03641 686-109<br />
gerhard.schade@asi-jena.de<br />
www.asi-jena.de<br />
itg GmbH · Koppelstraße 37 · 18437 Stralsund<br />
Telefon 03831 / 21 96-0 · www.itg-stralsund.de<br />
… MEHR ALS NUR GLEISBAU<br />
6/<strong>2013</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 13<br />
2007 ausgezeichnet mit dem<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“