in deutscher Sprache - Prof. Dr. Joachim Bauer
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Zu den am häufigsten thematisierten Themen zählten 1. Fragen der<br />
Beziehungsgestaltung mit Schülern, 2. Probleme bei der kollegialen<br />
Zusammenarbeit und 3. strukturelle Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (siehe Abbildung).<br />
Beziehungsgestaltung Lehrer-Schüler-Eltern<br />
Bezüglich der Beziehungsgestaltung mit Schülern wurde deutlich, daß<br />
Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer - nicht zuletzt unter e<strong>in</strong>em verstärkten <strong>Dr</strong>uck von außen<br />
- dazu tendieren, Beziehungsaspekte h<strong>in</strong>ter Aspekten der re<strong>in</strong>en<br />
Stoffvermittlung zu vernachlässigen, was sich letztlich jedoch kontraproduktiv<br />
auf das Unterrichtsgeschehen auswirkt. Viele Lehrkräfte s<strong>in</strong>d unsicher,<br />
<strong>in</strong>wieweit sie Identität und persönliche Authentizität <strong>in</strong> den Unterricht<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können. Unter dem E<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>er oft wenig unterstützenden, eher<br />
mißtrauisch-kontrollierenden E<strong>in</strong>stellung vieler Eltern neigen viele Lehrer dazu,<br />
sich auf e<strong>in</strong>e Position e<strong>in</strong>er "identitätslosen Unangreifbarkeit" zurückzuziehen,<br />
was dem Unterrichtsgeschehen eher abträglich ist.<br />
Gegenseitige kollegiale Unterstützung<br />
Probleme des kollegialen Zusammenhaltes betreffen vor allen den Umgang mit<br />
von außen an die Schule herangetragene Kritik über e<strong>in</strong>zelne Lehrer. Offenbar<br />
verfügen nur wenige Schulen - im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Qualitätsmanagements - über<br />
Prozeduren, die Kritik konstruktiv aufnehmen ohne dabei Spaltungstendenzen<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Kollegiums zu fördern. E<strong>in</strong> weiterer, die Kollegialität betreffender<br />
Themenpunkt waren dysfunktionale Interaktionen zwischen der<br />
überengagierten, perfektionistischen Gruppe der Typ-A-Kollegen e<strong>in</strong>erseits und<br />
den eher zurückgezogenen Kollegen des Typ S.