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Mitteilungen - Norddeutsche Gesellschaft für Otorhinolaryngologie

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Tabelle 1: LOXL4-Expression in Tumor- und Normalzellen<br />

Anzahl Zelllinien Tumor- Tumor * TNM mRNA ** Protein ** Überschuss von<br />

lokalisation LOXL4-Genkopie ***<br />

1 UMSCC4A Tonsille m T3N2M0 +++ +++ +<br />

2 UMSCC5A Larynx m T2N1M0 + ++ +<br />

3 UMSCC10A Larynx p T3N1M0 ++ ++ +<br />

4 UMSCC10B Larynx m T3N1M0 ++ +++ +<br />

5 UMSCC11B Larynx p T2N2M0 + + +<br />

6 UMSCC22B Hypopharynx m T2N1M0 - + +<br />

7 UTSCC9 Larynx m T2N0M0 ++ +++ +<br />

8 UTSCC19A Larynx p T4N0M0 +++ +++ +<br />

9 HCFMK1 Mundboden m T4N2M0 ++ +++ +<br />

10 HLAC78 Larynx m T2N2M0 ++ ++ +<br />

11-23 Normale 10 von 13 - 10 von 13 - -<br />

Epithelzellen 3 von 13 + 3 von 13 + -<br />

* Metastase (m), Primärtumor (p) ** Expressionsstufen: (-) keine Expression (+++) starke Expression *** Überschuss (+), kein Überschuss (-)<br />

von Isochromosomen. Die Interphasezellkerne<br />

enthielten drei oder mehr Signale für das LOXL4-<br />

Gen, aber keinen Bruchpunkt, der Auswirkung<br />

auf diesen Locus hätte. In 17 % der untersuchten<br />

Zellen wurden LOXL4-Genamplifikationen<br />

nachgewiesen, so dass sie als eine Ursache für den<br />

Mechanismus der LOXL4-Überexpression angesehen<br />

werden können. In Tumorzellen findet man<br />

generell eine ausgeprägte Hypomethylierung. Wir<br />

identifizierten in früheren Untersuchungen methylierte<br />

Bereiche in CpG-Inseln in den Promotorregionen<br />

des LOX-Gens und fanden, dass in<br />

nicht invasiven Zellen, die kein LOX exprimieren,<br />

eine Dimethylierung die Expression dieses<br />

Gens induziert. Ob Dimethylierung ein anderer<br />

möglicher Mechanismus der LOXL4-Genregulation<br />

sein kann, untersuchten wir LOXL4-Gensequenzen<br />

in Kopf-Hals-Karzinomen und fanden<br />

eine CpG-Insel. Diese Insel befindet sich nahe am<br />

Startpunkt des LOXL4-Gens und umspannt das<br />

erste Exon. Es ist durchaus möglich, dass Dimethylierung<br />

zusammen mit der Genamplifikation<br />

die Überexpression des LOXL4-Gens induziert.<br />

Systematische Studien über die funktionelle<br />

Bedeutung der LOX-Expression wurden bislang<br />

nur an Mammakarzinomen durchgeführt.<br />

An ihnen konnte gezeigt werden, dass die LOX-<br />

Aktivität das invasive Verhalten des Tumors<br />

fördert.<br />

Obwohl die extrazelluläre Matrix (EM) eine<br />

wichtige Rolle in der Tumorprogression spielt,<br />

gibt es bislang keine Studien über die Rolle von<br />

EM-Komponenten im Zusammenhang mit LOXL4<br />

bei Kopf-Hals-Karzinomen. Die Tatsache, dass<br />

bei dieser Tumorentität die hohe LOXL4-Expression<br />

sowohl mit dem Tumortyp als auch mit dem<br />

Tumorstadium signifikant korreliert, unterstützt<br />

die spezifische Rolle von LOXL4 und seine katalytische<br />

Wirksamkeit bei der Kreuzreaktion von<br />

EM-Komponenten während der Progression von<br />

Kopf-Hals-Karzinomen.<br />

Literatur: beim Verfasser<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Tibor Görögh<br />

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,<br />

Kopf- und Halschirurgie der<br />

Christian-Albrechts-Universität Kiel<br />

Arnold-Heller-Straße 14, D-24105 Kiel<br />

Tel. (0431) 5972240<br />

eMail: gorogh@hno.uni-kiel.de<br />

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