PASSION
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www.rotary.de<br />
10/2014 · C5943E<br />
MAGAZIN<br />
GRÜNE<br />
<strong>PASSION</strong><br />
Über den Sinn der Jagd<br />
10/2014<br />
ROTARY MAGAZIN JAGD<br />
72 Porträt<br />
Der Profi-Hacker<br />
und IT-Experte<br />
Götz Schartner<br />
08 Augenblicke Wo Rotary hohen Besuch erhielt<br />
16 Relaunch »rotary.de« hat ein neues Gesicht<br />
60 Syrien Erlebnisse in einem Katastrophengebiet
EUROPA<br />
TRIFFT<br />
SICH<br />
IN BERLIN<br />
ISTOCKPHOTO / GETTY MAGES<br />
„Let’s share your Rotary Vision“<br />
Rotary Institut 2014 in Berlin<br />
Wo steht Rotary heute? Wie stellen wir uns die zukünftige Entwicklung vor? Und wie attraktiv ist unsere<br />
Organisation für nachwachsende Generationen? Diese und andere Fragen werden vom 8. bis 9. November<br />
auf dem Rotary Institut der Zonen 11, 12, 13, 14, 17, 18 und 19 generationenübergreifend mit Rotariern,<br />
Rotaractern, Gästen aus allen Teilen Europas und hochkarätigen Referenten aus Politik, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft diskutiert. Melden Sie sich an zu einem spannenden Rotary-Wochenende in der Hauptstadt.<br />
MEHR INFOS: www.rotary-institute-berlin2014.de
ROTARY MAGAZIN AKTUELL<br />
EDITORIAL<br />
PROJEKTE<br />
JAGD – SYRIEN – ROTARY.DE<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
ist das Wort „Jagd“ lediglich eine arglistige Umschreibung<br />
für das feige Morden wehrloser<br />
Tiere? Immer öfter unterstellen Kritiker den<br />
Jägern, unter dem Vorwand der Pflege des<br />
Waldes lediglich einen privilegierten Freizeitspaß<br />
zu betreiben. Dabei wird der Jägerschaft<br />
u.a. vorgeworfen, Wildbestände<br />
künstlich aufzupäppeln, nur um diese hinterher<br />
um so mehr „abknallen“ zu können.<br />
Die Jagd, so die Tierschützer, würde keines<br />
der Probleme des Waldes lösen, sondern<br />
viele – wie Schäden durch Verbiss an den<br />
Bäumen oder Wildunfälle im Straßenverkehr<br />
– überhaupt erst schaffen.<br />
Die Debatte über den Sinn der Jagd findet<br />
nicht nur mediale Unterstützung, sondern<br />
auch in der Politik. In zahlreichen Bundesländern<br />
– zuletzt in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen<br />
und Schleswig-Holstein –<br />
wurden Änderungen der Schonzeiten für das<br />
Wild, des Waffenrechts oder des Fütterungsverbots<br />
für Wildtiere diskutiert oder bereits<br />
beschlossen. Wann immer das Thema zur Diskussion<br />
steht, prallen zwei unterschiedliche<br />
„grüne“ Weltanschauungen leidenschaftlich<br />
aufeinander: die Vorstellung von der Selbstregulierung<br />
der Natur auf der einen Seite und<br />
das Recht des Menschen zum Eingriff in Flora<br />
und Fauna auf der anderen.<br />
Da in den meisten Medien überwiegend<br />
die Kritiker der Jagd zu Wort kommen, sollen<br />
in diesem Heft vor allem die Jäger gehört werden.<br />
In den Beiträgen ab Seite 28 geht es jedoch<br />
weniger um eine Verteidigung überkommener<br />
Traditionen, sondern vielmehr um ein<br />
zeitgemäßes Verständnis der Jagd.<br />
Seit über drei Jahren tobt in Syrien ein grausamer<br />
Bürgerkrieg. Was hoffnungsvoll als weiterer<br />
Meilenstein auf dem Weg der sogenannten<br />
„Arabellion“ begann, entpuppte sich als<br />
mörderische Sackgasse. Während in der<br />
Hauptstadt Damaskus noch immer der Despot<br />
Assad regiert, ringen in den einzelnen<br />
Landesteilen zahllose rivalisierende Gruppen<br />
um die Macht. Für die Zivilbevölkerung wurde<br />
dies zur Katastrophe: Hunderttausende<br />
Menschen starben, Millionen befinden sich<br />
auf der Flucht. Ihre Lage – die in den Nachrichten<br />
über das Kriegsgeschehen meist untergeht<br />
– beschreibt ab Seite 60 Karsten Malige,<br />
der mit seiner SyrienHilfe seit Jahren vor<br />
Ort einen großartigen Dienst leistet.<br />
Vor wenigen Tagen startete das neue „rotary.de“.<br />
In dieser vollkommen überarbeiteten Webseite<br />
fließen künftig die grundlegenden Informationen<br />
über die Organisation Rotary mit<br />
den täglich erneuerten Beiträgen der Redaktion<br />
des Rotary Magazins zusammen. Das wichtigste<br />
Motiv für die Überarbeitung der Seite<br />
war, die rotarischen Online-Aktivitäten in<br />
Deutschland auf die prägnanteste und nicht<br />
zuletzt Kernmarke Rotary zu fokussieren.<br />
Auch optisch war die Überarbeitung der Seite<br />
eine Herausforderung, galt es doch einerseits,<br />
die neue weltweite visuelle Identität von Rotary<br />
International zu berücksichtigen, und andererseits<br />
einen eigenständigen Charakter zu<br />
bewahren. Die Redaktion hofft, dass Ihnen<br />
die neue Webseite „rotary.de“ ebenso gefällt<br />
wie ihr die Entwicklung daran in den letzten<br />
Monaten Freude bereitet hat.<br />
Es grüßt Sie herzlichst Ihr<br />
BILD: RETO KLAR<br />
René Nehring<br />
Rotary Magazin 10/2014 1
JAGD<br />
Die Beiträge im Titelthema setzen sich mit der Kritik der Tierschützer an der Jagd<br />
auseinander – und präsentieren ein modernes Jagd-Verständnis SEITE 30<br />
TITELTHEMA<br />
MAGAZIN<br />
30 Lob der Jagd Eckhard Fuhr über die gesellschaftliche<br />
Relevanz des Waidwerks<br />
34 Wird die Jagd zum Abschuss freigegeben? Anmerkungen<br />
des Jägers Peter Harry Carstensen<br />
38 Das Waffenrecht gilt auch für Jäger Ein Zwischenruf<br />
von Robert Heller<br />
40 Tierrechte sind kein Naturgesetz Ein Debattenbeitrag<br />
von Jochen Borchert<br />
44 Nachhaltig aus Tradition Michael Lehner über die<br />
Regeln der Waidgerechtigkeit<br />
50 » Wertvolles Eiweiß und wichtige Spurenelemente «<br />
Ein Gespräch mit Claus Spieker<br />
54 Im Kampf gegen Wildseuchen Werner Zwingmann<br />
über eine unverzichtbare Hegemaßnahme des Jägers<br />
57 Geweiht, gehegt, geächtet Hilmar von Münchhausen<br />
und Andreas Kinser über den Rothirsch<br />
60 Die syrische Katastrophe Millionen Syrer sind auf<br />
der Flucht. Karsten Malige beschreibt die Auswirkungen<br />
des Bürgerkriegs für die Zivilbevölkerung.<br />
65 Honigernte auf dem Dach In Städten gibt es<br />
beste Voraussetzungen für Imker, erzählt<br />
Rainer Krauß<br />
68 25 Jahre Deutsche Einheit Über die Schwierigkeiten<br />
des Zusammenwachsens denkt George Turner nach<br />
2 10/2014 Rotary Magazin
INHALT<br />
ROTARY MAGAZIN 10/2014<br />
AKTUELL<br />
4 Leserforum<br />
Reaktionen auf die letzten<br />
Ausgaben<br />
BILDER: SHUTTERSTOCK; AHMED DEEB / DPA PICTURE-ALLIANCE; SHUTTERSTOCK [M]; PRIVAT; RALF STUMMEYER / LENSAVENUE.COM. TITELMOTIV: MANFRED HORVATH<br />
8 Augenblicke Rotarische<br />
Momente mit der Kamera<br />
eingefangen<br />
12 Panorama<br />
Schüleraustausch – Wiedersehen<br />
nach 30 Jahren, interessante<br />
Termine der Fellowships<br />
und die Convention in São<br />
Paulo sowie ein Bericht von der<br />
ersten Shelterbox-Challenge<br />
in Deutschland<br />
16 Im Fokus Das neue Rotary.de<br />
ist da<br />
24 Standpunkt<br />
Sollten Rotarier immer ihre<br />
Nadel tragen? Martin Huff ist<br />
unbedingt dafür<br />
26 Terminvorschau<br />
Der rotarische Kalender und<br />
Gewinnspiel<br />
27 Präsidentenbrief<br />
Gary C.K. Huang erinnert an<br />
Jonas Salk, den Erfinder des<br />
ersten effektiven Impfstoffes<br />
gegen Kinderlähmung –<br />
er hatte am 28. Oktober vor<br />
100 Jahren Geburtstag.<br />
ROTARY.DE<br />
Die Online-Präsenz von Rotary in Deutschland hat<br />
ein neues Gesicht erhalten SEITE 16<br />
VOR ORT<br />
72 Porträt<br />
Götz Schartner, RC<br />
Deidesheim-Mittelhaardt<br />
74 Nachrichten aus den Distrikten<br />
(Österreich S. 98–101)<br />
108 Exlibris<br />
SERVICE<br />
110 Kleinanzeigen<br />
113 In Memoriam<br />
119 Vorschau & Impressum<br />
120 Neues aus Bröckedde:<br />
Die Deutschen kommen<br />
Das Rotary Magazin ist die von Rotary<br />
International zertifizierte Regionalzeitschrift<br />
für Deutschland und Österreich.<br />
Das Rotary-Emblem, »Rotary International«,<br />
»Rotary«, »Rotary Club« und<br />
»Rotarier« sind Schutzmarken von Rotary<br />
International und werden mit Erlaubnis<br />
des Lizenzgebers verwendet.<br />
Rotary Magazin · Jahrgang 63 · Heft 762 August 2014 · www.rotarymagazin.de<br />
Rotary Verlags GmbH, Redaktion Rotary Magazin, Raboisen 30, 20095 Hamburg, Tel. 040/34 99 97-0, Fax. 040/34 99 97-17, redaktion@rotary.de<br />
Rotary Magazin 10/2014 3
LESERFORUM<br />
REAKTIONEN AUF DIE LETZTEN AUSGABEN<br />
www.rotary.de<br />
MAGAZIN<br />
8/2014 · C 5943E<br />
Faire Betrachtung?<br />
WIE HÄLTST DU ES<br />
MIT DEM TIER?<br />
Über skandalöse Zustände in Massenställen, die<br />
Philosophie der Bio-Bauern und das Recht, Tiere zu töten<br />
80 Porträt<br />
In der Sportartikelindustrie<br />
zuhause:<br />
Frank A.Dassler<br />
10 Rückblick Bilanz des rotarischen Jahres 2013/14<br />
27 Grundlagen Basiswissen zu Rotary International<br />
82 Distrikte Berichte von den Jahreskonferenzen<br />
» Wieder ein<br />
interessantes<br />
Titelthema<br />
mit guten<br />
Beiträgen. Als<br />
Tierarzt kann<br />
ich mich nur<br />
bedanken,<br />
dass Sie<br />
dieses Thema<br />
aufgreifen! «<br />
Titelthema »Tierhaltung«<br />
Heft 8/2014<br />
I<br />
ch bin enttäuscht, dass dieses Magazin<br />
so einseitig berichtet und<br />
Prügel verteilt. Ich bin selbst<br />
Landwirt und so Herr über 500 Sauen.<br />
Auch ich habe die Fernsehbilder<br />
in der ARD gesehen und war schockiert.<br />
Schockiert darüber, dass es so<br />
etwas gibt, und viel schlimmer noch,<br />
dass Politik und Rechtsprechung davon<br />
wissen und nicht sofort eingreifen.<br />
Gefallen hat mir Ihr Gespräch<br />
mit Heinrich v. Bassewitz, der die<br />
Dinge schon richtig benannt hat.<br />
Aber haben Sie ein Gefühl, wie vielen<br />
gut und verantwortungsvoll arbeitenden<br />
Schweinehaltern Sie mit<br />
Ihren veröffentlichen Artikeln vors<br />
Schienbein getreten haben? Schwarze<br />
Schafe, wie im Bericht von Verheyen<br />
beschrieben, gibt es auch unter den<br />
Ärzten, Rechtsanwälten etc. Ich würde<br />
mir von Rotary schon mehr Neutralität<br />
und weniger reißerische Themen,<br />
bzw. Berichte wünschen.<br />
Rudolf Askemper, RC Dorsten<br />
Wieder ein interessantes Titelthema<br />
mit guten Beiträgen. Als Tierarzt<br />
kann ich mich nur bedanken, dass Sie<br />
dieses Thema aufgreifen! Mein Berufsstand<br />
hat m. E. auf diesem Gebiet<br />
in den letzten 20 Jahren versagt und<br />
die Augen verschlossen. Es geht nur<br />
mit dem einfachen Begriff „Sonntagsbraten“<br />
und nicht jeden Tag Fleisch/<br />
Eier, in welcher Form auch immer.<br />
Leider ist das der Masse der Bevölkerung<br />
bei allem Entsetzen zum Thema<br />
nicht klarzumachen, denn „das Geld<br />
regiert die Welt“. Ich bin übrigens<br />
kein Vegetarier.<br />
Rolf Gramm, RC Braunschweig-Hanse<br />
Zwei reißerische Artikel mit vielen<br />
Tränen und dann die guten Bio-Bauern.<br />
Eine faire Beleuchtung des Themas<br />
war das nicht, denn der Bedarf<br />
kann nicht mit „Bio“ gedeckt werden.<br />
Wo war der konventionelle Tierproduzent?<br />
Im Gespräch mit solchen bekommt<br />
man die nachvollziehbare<br />
Antwort, dass nur gesunde Tiere vernünftige<br />
Qualität bringen. Dass das<br />
System soweit pervertiert ist, dass es<br />
auch schwarze Schafe gibt, steht außer<br />
Zweifel. Die Macht haben wir als<br />
Verbraucher: Fleischer statt Kühltheke<br />
und bewusst kaufen. Eine Kennzeichnung<br />
für „gut“ produziertes<br />
Fleisch wäre wünschenswert, aber<br />
das Kilo Schwein für 2,99 Euro kann<br />
nur auf dem Rücken der Tiere produziert<br />
werden.<br />
Sven Armbrust, RC Anklam<br />
Als Ehefrau eines Rotariers aus Coesfeld<br />
lese ich immer mit viel Interesse<br />
Ihr Magazin. Es ist sehr vielseitig in<br />
den Themen und nie langweilig!<br />
Heute bin ich beim Gang zum Briefkasten<br />
und mit Blick auf das Deckblatt<br />
erstaunt gewesen und war sehr<br />
ergriffen davon, dass auch Sie dieses<br />
so wichtige Thema aufgegriffen und<br />
derart toll und ausführlich dargestellt<br />
haben. Ich habe dies noch nie so<br />
schön gesehen (z.B. die Darstellung<br />
der alten Rassen etc. ). Dass die Rotarier<br />
sich für das Allgemeinwohl der<br />
Menschen weltweit einsetzten, ist bekannt.<br />
Ich finde es großartig, dass Sie<br />
auch dieses Thema aufgenommen<br />
haben, um die Freunde auf die Problematik<br />
der Massentierhaltung aufmerksam<br />
zu machen. Schade, dass<br />
diese Abhandlung nur im Rotary Magazin<br />
erscheint!<br />
Heike Schumacher, Coesfeld<br />
Wie schade, dass das so hochgelobte<br />
Rotary Magazin nun auch auf den<br />
Zug aufspringen muss, reißerische<br />
4 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
LESERFORUM<br />
Berichterstattung und einseitige Referate<br />
zum Thema Tierhaltung abzudrucken.<br />
Es ist zwar erfreulich, dass<br />
sich Ihr Magazin überhaupt mit dem<br />
Thema Tierhaltung beschäftigt, denn<br />
immerhin macht die Tierhaltung einen<br />
großen Teil der deutschen Landwirtschaft<br />
aus. Aber eine objektive<br />
und sachliche Berichterstattung, die<br />
alle Beteiligten angemessen zu Wort<br />
kommen lässt, sieht anders aus.<br />
Schon durch die Auswahl der Autoren<br />
Hilal Sezgin und Edgar Verheyen<br />
sowie auch die Interviews mit Graf v.<br />
Bassewitz und Karl Ludwig Schweisfurth<br />
ist eindeutig klar, dass nur einseitig<br />
berichtet wird.<br />
Warum haben Sie keine Interviews<br />
mit Vertretern des Deutschen Bauernverbandes<br />
und der Interessengemeinschaft<br />
der Schweinehalter geführt<br />
und so diejenigen zu Wort kommen<br />
lassen, die die Tiere in ihren Ställen<br />
halten und Auskunft darüber geben<br />
können, wie sie es mit dem Tier halten?<br />
Unbestritten wird es immer<br />
schwarze Schafe geben, auch unter<br />
den Schweinehaltern und Ferkelerzeugern.<br />
Aber dadurch darf doch<br />
nicht ein ganzer Berufsstand in Misskredit<br />
gebracht werden.<br />
Annegret Riecken, RC Bordesholm<br />
Der Blick auf das Leben von Bauern<br />
und Viehhaltern/-züchtern in den semiariden<br />
oder ariden Gebieten unserer<br />
Erde würde Frau Hilal Sezgin eines<br />
Besseren belehren.<br />
Durch meine mehrjährige Arbeit<br />
für die GTZ in Tunesien und Syrien,<br />
konnte ich intensiv das Leben der<br />
Bauern am Rande der Wüste studieren.<br />
Der Ackerbau bei etwas mehr als<br />
250 mm Niederschlag im Jahr bringt<br />
nicht die ausreichende Nahrung, um<br />
eine fünf- oder sechsköpfige Familie<br />
zu ernähren. Die Viehhaltung mit<br />
seinen Produkten Milch, Fleisch, Wolle,<br />
Mist und Zugkraft ist unverzichtbar.<br />
Die einzige Geldeinnahme ist der<br />
Verkauf der tierischen Produkte auf<br />
den Märkten der Dörfer in der Nähe<br />
der Weideplätze. Das kostbarste Gut<br />
ist das Wasser, das mit der Tragkraft<br />
der Esel von entfernten Wasserstellen<br />
herangeschafft werden muss. Nur in<br />
der Oase mit entsprechender Wasserquelle<br />
ist der Pflanzenanbau ertragreich.<br />
Die Frage an den Oasenbauern,<br />
ob er auf Tierhaltung und tierische<br />
Kost verzichten würde, entlockt ihm<br />
nur ein Lächeln über so viel Unwissenheit.<br />
Denn die pflanzlichen Abfälle<br />
sind die beste Nahrungsquelle für<br />
Federvieh und Kleinwiederkäuer. Sie<br />
liefern ihm auch die dringend benötigten<br />
tierischen Produkte wie Milch<br />
für Kleinkinder oder fehlende Muttermilch<br />
und vieles mehr.<br />
In der Wertschöpfung stehen auch<br />
dort die tierischen Produkte über den<br />
pflanzlichen Produkten und erzielen<br />
höhere Verkaufspreise. Soziologisch<br />
war es schwierig, die Viehhalter/Nomaden<br />
davon zu überzeugen, dass<br />
viele abgemagerte Köpfe Vieh einen<br />
schlechteren Verkaufspreis bringen<br />
als wenige wohl genährte, denn die<br />
Größe der Herde stellt stets den<br />
Reichtum des Nomaden oder Viehalters<br />
dar. Ein Gast wurde stets durch<br />
einen Braten geehrt, denn eine Mahlzeit<br />
mit einen Stück Fleisch gilt und<br />
galt als etwas Besonderes.<br />
Übereinstimmend gilt und galt jedoch,<br />
dass Viehhaltung in den extremen<br />
Regionen, in Berggebieten oder<br />
am Rande der Wüste oder in der<br />
Wüste immer nur Freundschaft auf<br />
Zeit ist, und letztlich dem Menschen<br />
zum Nutzen sein muss. In der modernen<br />
Nutztierhaltung unserer Tage<br />
ist stets daraufhin zu wirken, dass<br />
Tiergesundheit und Wohlbefinden<br />
des Tieres durch geeignete Stallhaltung<br />
gefördert werden, dann wird<br />
sich auch ein ökonomisch sinnvolles<br />
Maß für den Tierhalter ergeben.<br />
Arwed Blomeyer, RC Bad Driburg<br />
Dass Menschen in ihrer Hybris davon<br />
sprechen, Tiere, empfindsame Lebewesen,<br />
Geschöpfe Gottes zu produzieren,<br />
dass sie sie willkürlich einteilen<br />
in sogenannte Nutztiere und sogenannte<br />
Haustiere, dass sie eben<br />
nicht nach biblischem Auftrag den<br />
Garten Eden „bebauen und bewahren“<br />
(Genesis 2,15), sondern sich<br />
gründlich als Krone der Schöpfung<br />
Umfrage<br />
In unserem Online-<br />
Magazin hatten wir<br />
Sie gefragt:<br />
Wird die Rolle der<br />
sozialen Medien für<br />
das rotarische Leben<br />
überschätzt?<br />
Das Ergebnis:<br />
Neutral*<br />
4<br />
Ja<br />
27<br />
Angaben<br />
in Prozent<br />
Nein<br />
69<br />
Umfrage auf<br />
www.rotarymagazin.de;<br />
Stand: 22.9.2014<br />
*Keine Meinung<br />
Sagen Sie uns Ihre<br />
Meinung – und<br />
stimmen Sie mit bei<br />
der nächsten Umfrage<br />
auf www.rotarymagazin.de<br />
Rotary Magazin 10/2014 5
AKTUELL<br />
LESERFORUM<br />
TITELTHEMA<br />
TIERHALTUNG<br />
TITELTHEMA<br />
TIERHALTUNG<br />
D<br />
EIN STREIFZUG DURCH DIE KULTURGESCHICHTE<br />
DES FLEISCHGENUSSES<br />
Vom Opferbraten<br />
zum Billigburger<br />
PETER PETER<br />
ie Tiere sind Götter. Oder zumindest Dämonen,<br />
die über magische Kräfte verfügen und Feldfrüchte – und erschlägt den Hirten Abel. Der<br />
Es muss nicht immer Fleisch sein. Kain opfert<br />
in vielerlei Hinsicht den Menschen überlegen<br />
sind. Wer neolithische Felszeichnungen in der bolischer Vertreter der neolithischen Revolution?<br />
erste militante Vegetarier? Oder doch eher ein sym-<br />
libyschen Sahara mit ihren energiegeladenen Bestiarien<br />
betrachtet, spürt instinktiv, welch atavistische berge für verlässliche Nahrung.<br />
Der zunehmende Ackerbau sorgt auch ohne Fleisch-<br />
Ehrfurcht prähistorische Jäger<br />
und Wild aneinander band.<br />
Noch die Metamorphosen<br />
der tierköpfig-anthropomorphen<br />
ägyptischen Gottheiten matisierung des Schamanismus zu Seelenwande-<br />
Auch aus der philosophisch-theologischen Sche-<br />
belegen: Alle Kreaturen werden rungszyklen reifen Gegenbewegungen, die Tötung<br />
schamanistisch gesehen, die von beseelten Tieren und Fleischgenuss als halbkannibalischen<br />
Akt ächten. Die radikalste Denkrich-<br />
menschliche Existenz changiert<br />
in einer Art Seelenverwandschaft<br />
mit der tierischen. Das zip der Gewaltlosigleit (ahimsa) bis auf die Ächtung<br />
tung ist wohl der indische Jainismus, der das Prin-<br />
führt zur naiven Analogie, man von Leder und den Insektenschutz ausdehnt – und<br />
könne sich die Potenzen des erlegten<br />
Tieres einverleiben – ne Insekten kleben. Bekannter sind die Parallelphä-<br />
zum Bankiersberuf tendiert, da an Goldmünzen kei-<br />
noch heute ein Movens des asiatischen<br />
Aphrodisiaka-Handels Vegetarismus oder die altpersische Vorstellung, nur<br />
nomene des pythagoräischen und brahmanischen<br />
mit Tigerknochen und Nashornhörnern.<br />
Andererseits ernigstens<br />
mehrere Menschen sättigt, sowie Fleischta-<br />
größere Tiere zu schlachten, damit eine „Seele“ weheischt<br />
der Akt des Tötens solch bus, die sich nur auf bestimmte Tierarten beziehen:<br />
respektierter Geschöpfe eine rituelle<br />
Sakralisierung, die in den im Islam und Judentum, im Nilschlamm gründeln-<br />
Oft geht es dabei um „unreine“ Wesen wie Schweine<br />
Opferriten der archaischen de Fische oder Aas fressende Hunde in Ägypten.<br />
Tempeldienste gipfelt. Die Hekatomben,<br />
die „Hundertopfer“ Kuhkult des Hinduismus: Das Hörnertier wird seit<br />
Kulturanthropologisch eher eine Ausnahme ist der<br />
weißer Stiere auf hellenischen nachvedischer Zeit deswegen nicht verzehrt, weil es<br />
und römischen Altären sublimieren<br />
das Unbehagen am Tier-<br />
nicht daran hindert, von Nichthindus geschlachtete<br />
Krishna heilig ist (was die indische Fleischindustrie<br />
mord durch das Konstrukt der Götterspeisung. Die Rinder massenweise zu exportieren). Das weitreichende<br />
Pferdefleischtabu in Deutschland startete<br />
feinstoffliche kníse, um das homerische Wort für<br />
Fettdampf zu zitieren, steigt zu den olympischen hingegen als missionarisches Verbot heidnisch-germanischer<br />
Pferdeopferkulte und hat sich erst heute<br />
Majestäten, während die gröberen Reste, sprich das<br />
geröstete Fleisch, an die Priesterschaft und die Gläubigen<br />
verteilt werden. Das Verschmausen des erleg-<br />
Im christlichen Mittelalter setzt das Tischgebet<br />
in eine affektive Verzehrscheu gewandelt.<br />
ten Tieres, das Schlachtfest wird zum identitätsstiftenden<br />
religiösen Gemeinschaftserlebnis.<br />
genüber allem Essbaren fort. Doch<br />
die Tradition des Respekts und der Dankbarkeit ge-<br />
vorherrschend<br />
Peter Peter<br />
ist Gastrosophie-<br />
Dozent an der Universität<br />
Salzburg<br />
und Restaurantkritiker<br />
der „Frankfurter<br />
A lgemeinen<br />
Sonntagszeitung“<br />
und entwirft<br />
gastronomische<br />
Reisen. Seine<br />
„Kulturgeschichte<br />
der italienischen<br />
Küche“ und „Kulturgeschichte<br />
der<br />
deutschen Küche“<br />
erschienen im<br />
C.H.Beck-Verlag.<br />
www.pietro<br />
pietro.de<br />
54 8/2014 Rotary Magazin<br />
» Gleichwohl<br />
müssen wir<br />
immer kritisch<br />
prüfen,<br />
ob die Art und<br />
Weise, wie wir<br />
Tiere halten,<br />
von der<br />
Gesellschaft<br />
akzeptiert<br />
wird, denn<br />
ohne Akzeptanz<br />
für unser<br />
Tun geraten<br />
wir Bauernfamilien<br />
ins<br />
Abseits «<br />
SCHAMANISMUS UND TABUS<br />
BILDER: ANDREW PERRIS; PRIVAT<br />
04.08.14 10:56<br />
Alpine Zwergziege Kaschmir-Ziege<br />
Die<br />
Hausziege<br />
ist nach dem Hund<br />
und zusammen mit<br />
dem Schaf vermutlich<br />
das erste wirtschaftlich<br />
genutzte<br />
Haustier.<br />
Myotonic Mini Silky Anglo Nubian<br />
Nubian Golden Guernsey<br />
Rotary Magazin 8/2014 55<br />
04.08.14 10:56<br />
missverstehen, die nach ihrem Gutdünken<br />
alles ausplündern und sich<br />
gefügig machen kann, das sind die<br />
Dreh- und Angelpunkte der Massentierhaltung<br />
mit ihren unsäglichen<br />
Qualen und Grausamkeiten für die<br />
ihr wehrlos ausgelieferten Tiere. Weil<br />
mich das millionenfache Schreien der<br />
aus Kostengründen ohne Betäubung<br />
kastrierten kleinen Lebewesen Ferkel<br />
bis in den Schlaf verfolgte, lebe ich<br />
zusammen mit meiner Familie seit etwa<br />
20 Jahren streng und konsequent<br />
vegetarisch: wo und wenn es für<br />
mich möglich ist, vegan. Ich trage<br />
nichts aus Leder, keine Daunen, keine<br />
Felle und Pelze, nichts aus Horn.<br />
Mit Respekt und Anerkennung<br />
danke ich der Schriftleitung des Rotary<br />
Magazins für die Aufnahme des<br />
brennenden Themas „Tierhaltung“<br />
angesichts einer von mir vermuteten<br />
Leser- und Leserinnenschaft, in der<br />
nur wenige Menschen sich ethisch<br />
mit ihrem Fleischkonsum auseinandersetzen,<br />
ja, wo sogar in Wochenberichten<br />
über stattgefundene Meetings<br />
mancherorts die fleischhaltigen Speisen<br />
sorgsam protokolliert werden. Ich<br />
danke Ihnen sehr, dass Sie sich haben<br />
anrühren lassen von den an Grausamkeit<br />
kaum zu überbietenden Dokumentationen<br />
und Magazinbeiträgen<br />
zu – nomen est omen – Ferkelfabriken,<br />
dass sie so viele ernstzunehmende<br />
Menschen zum Thema haben<br />
zu Wort kommen lassen, und dass Sie<br />
der Tierrechtlerin Hilal Sezgin, deren<br />
Positionen ich uneingeschränkt teile,<br />
die Möglichkeit gegeben haben, ihre<br />
konsequente und unmissverständliche<br />
Meinung darzulegen.<br />
Christiane Uckat-Erley, RC Selm-Kaiser<br />
Barbarossa<br />
Der Beitrag von Edgar Verheyen zeigt<br />
überdeutlich: Die für den Tierschutz<br />
zuständigen Veterinärbehörden in<br />
den Kreisen müssen konsequenter<br />
gegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz<br />
vorgehen. Tierhalter, die Leiden<br />
und Schmerz von Tieren in Kauf<br />
nehmen, sind konsequent zu bestrafen.<br />
Ehrenamtlich engagiere ich mich<br />
als Landwirt seit vielen Jahren für<br />
meine Berufskollegen und bin davon<br />
überzeugt, dass die im Beitrag von<br />
Herrn Verheyen beschriebenen Tierschutzverstöße<br />
nichts mit der Wirklichkeit<br />
in den allermeisten bäuerlichen<br />
Familienbetrieben, wie ich sie<br />
kenne, zu tun haben. Das Wohl der<br />
Tiere steht und fällt mit dem Engagement<br />
und der Fürsorge der Betriebsleiter.<br />
Wer jedoch seiner Verantwortung<br />
gegenüber den Nutztieren nicht<br />
nachkommt, zerstört dadurch auch<br />
die Arbeit und das Ansehen vieler<br />
Bauernfamilien. Gleichwohl müssen<br />
wir immer kritisch prüfen, ob die Art<br />
und Weise, wie wir Tiere halten, von<br />
der Gesellschaft akzeptiert wird,<br />
denn ohne Akzeptanz für unser Tun<br />
geraten wir Bauernfamilien ins Abseits.<br />
Wie wir arbeiten, zeigen u.a.<br />
viele Betriebe, die ihre Höfe für Besucher<br />
öffnen und selbstbewusst darstellen,<br />
wie moderne Landwirtschaft<br />
heutzutage betrieben wird. Ich würde<br />
mich freuen, wenn zunehmend<br />
mehr Menschen von der Möglichkeit<br />
Gebrauch machen, uns auf unseren<br />
Höfen zu besuchen.<br />
Hermann-Josef Schulze-Zumloh,<br />
RC Warendorf<br />
Märchen?<br />
Artikel von Thomas Weber<br />
„Urkatastrophe“ · Heft 8/2014<br />
Wenn Thomas Weber meint, er müsse<br />
gegen die „deutsche Mode“ anschreiben,<br />
die im I. Weltkrieg nur die<br />
6 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
LESERFORUM<br />
„Urkatastrophe“ sieht, ist er wahrlich<br />
nicht sonderlich originell. Seine pauschale<br />
Behauptung, „im Deutschland<br />
des Jahres 2014“ werde der I. Weltkrieg<br />
„im Grunde nur als Vorkrieg<br />
zum ‚richtigen‘ , also zum Zweiten<br />
Weltkrieg gesehen“, ist nicht überzeugend,<br />
da in der Fachwissenschaft einschließlich<br />
den Werken, die zurzeit in<br />
den Buchhandlungen aufliegen, ein<br />
sehr differenziertes Bild der Vorgeschichte,<br />
des Verlaufes, der Folgen gezeichnet<br />
und um eine ausgewogene<br />
historische Einordnung des I. Weltkrieges<br />
in das 20. Jahrhundert gerungen<br />
wird.<br />
Dass Weber dabei nun mindestens<br />
„fünf Urkatastrophen“ erkennt, sei<br />
ihm unbenommen. Wenn aber auch<br />
die Geburt eines Kindes eine Urkatastrophe<br />
gewesen sein soll, mutet diese<br />
Sicht schon etwas ungewöhnlich an:<br />
„Die vierte Urkatastrophe ereignete<br />
sich am 20. April 1889 in Braunau am<br />
Inn mit der Geburt Adolf Hitlers.“<br />
Die Katastrophe ist selbstredend<br />
nicht das Neugeborene, die Katastrophe<br />
ist doch die missglückte Sozialisation<br />
und Radikalisierung eines entwurzelten<br />
Menschen, und die Katastrophe<br />
ist vor allem eine deformierte<br />
Gesellschaft, in der dieser Adolf Hitler<br />
zum „Führer“ aufsteigen und seine<br />
ungeheuerlich verbrecherischen<br />
Vorstellungen realisieren konnte.<br />
In einer der Hauptthesen von Weber<br />
geht es dann aber nicht nur um<br />
eine eher sprachliche Ungenauigkeit:<br />
Dass es nach dem I. Weltkrieg nicht<br />
zu einer Befriedung der Nationen gekommen<br />
ist, sei die 3. Urkatastrophe:<br />
„Der Geist von 1783 hingegen hätte<br />
mit seinem Glauben an die Kraft gradueller<br />
Veränderungen und die ausgleichende<br />
Rolle von konstitutionellen<br />
Monarchien Sand auf Feuer geworfen<br />
und deeskalierend wirken<br />
können.“ (S. 69) Mit dem 83er-Geist<br />
meint er die Prinzipien des British<br />
Empire. Die Vorstellung, konstittionelle<br />
Monarchien hätten Deutschland<br />
und Europa vor der nächsten Katastrophe<br />
bewahren können, ist eine wilde,<br />
kontrafaktische und insgesamt<br />
unwissenschaftliche Spekulation, die<br />
verkennt, dass die Monarchien Teil<br />
des politischen und gesellschaftlichen<br />
Problems waren. Die Hohenzollern,<br />
Habsburger, Romanows etc.,<br />
hatten mit dem Weltkrieg ihre Legitimierung<br />
endgültig verloren. Und:<br />
Die vermeintlichen Prinzipien, die es<br />
England erlaubten, das Weltreich, in<br />
dem fast ein Drittel der Weltbevölkerung<br />
lebten, noch einige wenige Jahrzehnte<br />
über die Zeit zu retten, sind<br />
für das revolutionär aufgewühlte<br />
Deutschland in den Jahren 1918/19<br />
schlicht irrelevant. Außerdem: Die<br />
Aggressivität der Großmächte und<br />
die Menschenverachtung in der<br />
Kriegsführung, die wir im I. Weltkrieg<br />
in einem ungeheuerlichen Ausmaß<br />
sehen, haben deutlich erkennbare<br />
Voräufer in den kolonialen Kriegen<br />
– auch in denen des Empire.<br />
Hans Härtl, RC Holzkirchen<br />
Verblödung?<br />
Standpunkt „Abgehängt“ · Heft 8/2014<br />
Wenn das Nutzen von Schwarmverhalten<br />
als notwendig für eine aktive<br />
Teilhabe am wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Geschehen angesehen<br />
wird, bin ich gern abgehängt. Rotarisches<br />
Miteinander besteht in der<br />
persönlichen Begegnung, im Austausch<br />
in einer Gemeinschaft, die<br />
durch Nutzung von Angeboten wie<br />
Facebook nicht ersetzt werden kann.<br />
Die Ziele derartiger Unternehmen<br />
sind andere als Gemeinschaft zu pflegen,<br />
um in der Gesellschaft zu dienen.<br />
Die neue Kommunikationswirklichkeit<br />
wird gesteuert durch die Unternehmen<br />
der Sozialen Medien. Die<br />
dortigen ca. 1,5 Mrd. Nutzer haben<br />
nur die Möglichkeit der internen<br />
Kommunikation. Sie erreichen nicht<br />
die Menschen, die sich nicht abhängig<br />
machen wollen von wirtschaftlicher<br />
Ausnutzung ihrer Kommunikation,<br />
sondern in direkter Zuwendung<br />
zu anderen Menschen ihre Kommunikationswirklichkeit<br />
aufrecht erhalten.<br />
Diese sind doch ebenso wertvolle<br />
und geschätzte Rotarier, oder?<br />
Karl Gertler, RC Magdeburg<br />
» Wenn das<br />
Nutzen von<br />
Schwarmverhalten<br />
als<br />
notwendig für<br />
eine aktive<br />
Teilhabe am<br />
wirtschaftlichen<br />
und<br />
gesellschaftlichen<br />
Geschehen<br />
angesehen<br />
wird,<br />
bin ich gern<br />
abgehängt «<br />
Ihre Meinung, Kritik<br />
und Anregungen sind<br />
uns wichtig! Schreiben<br />
Sie per E-Mail an:<br />
redaktion@rotary.de<br />
oder per Post an: Rotary<br />
Magazin, Raboisen 30,<br />
20095 Hamburg<br />
Die hier veröffentlichten<br />
Leserbriefe geben nicht<br />
unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder.<br />
Die Redaktion behält<br />
sich vor, Leserbriefe<br />
redaktionell zu kürzen.<br />
Rotary Magazin 10/2014 7
AUGENBLICKE<br />
ROTARISCHE MOMENTE<br />
8 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
AUGENBLICKE<br />
BARTH<br />
»Guck mal,<br />
die Kanzlerin«<br />
Die erste Station des Rotary-Sommercamps Berlin-Brandenburg-Ostsee<br />
für elf Jugendliche aus acht Ländern begann mit einer großen Überraschung.<br />
Zum Kennenlern-Wochenende waren sie nach Barth angereist,<br />
wo sich zeitgleich auch Angela Merkel für die Übergabe des<br />
europäischen Kunstpreises an die Stiftung Kirchenbibliothek aufhielt.<br />
Die Bundeskanzlerin nahm sich die Zeit für eine kurze Unterhaltung<br />
mit Foto.<br />
Rotary Magazin 10/2014 9
AKTUELL<br />
AUGENBLICKE<br />
BERLIN<br />
Anerkennung in Bellevue<br />
Zum dritten Mal hatte Bundespräsident Joachim<br />
Gauck am 5. und 6. September 2014 zu seinem<br />
Bürgerfest in den Park und das Schloss Bellevue<br />
geladen. Zu den Organisationen, die aufgrund<br />
ihrer besonderen Verdienste um das Gemeinwohl<br />
eine persönliche Einladung des Bundespräsidenten<br />
erhalten hatten, gehörte erstmals<br />
auch Rotary. Mit einem eigenen Stand präsentierten<br />
die Rotarier vor rund 16.000 Besuchern<br />
insbesondere ihren Kampf gegen die Kinderlähmung<br />
(oben) und das Projekt „Paul“, mit dem<br />
aus verunreinigtem Wasser wieder Trinkwasser<br />
entsteht. Neben dem Bundespräsidenten, der<br />
mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt<br />
gleich an beiden Tagen vorbeischaute, besuchten<br />
auch zahlreiche Prominente aus Politik und<br />
Gesellschaft den Rotary-Stand, darunter zahlreiche<br />
Minister und Ministerpräsidenten.<br />
10 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
AUGENBLICKE<br />
BILDER: RENE NEHRING, YORCK ARETZ; ROTARIAN; VORIGE SEITE: VOLKER STEPHAN<br />
WELLINGTON/FLORIDA<br />
Sharpie<br />
Juan Ortega (RC Wellington, Florida),<br />
Governor von D 6930, hatte beschlossen, seinen<br />
40. Geburtstag mit einem Fallschirmsprung<br />
zu feiern. Als engagierter Rotarier,<br />
der schon bei Interact dabei war, kam ihm<br />
kurz vor dem Sprung die Idee, Rotarys Auftrag<br />
End Polio Now mit einem dicken Filzstift<br />
(„Sharpie“) auf die Handfläche zu schreiben<br />
und als Abschiedsgruß zu winken. Klar, dass<br />
er das Bild beim Fotowett bewerb des Rotarian<br />
einreichte.<br />
Rotary Magazin 10/2014 11
PANORAMA<br />
NATIONAL UND INTERNATIONAL<br />
SCHÜLERAUSTAUSCH<br />
30 Jahre später<br />
Burkhard Gronwald (RC Willich) machte 1984<br />
mit 128 anderen Rotary-Austauschschülern eine<br />
große USA-Rundreise. 30 Jahre später beschloss<br />
er, die Mitglieder der damaligen Tour ausfindig<br />
zu machen. Gronwald erzählt: „Wir hatten nur<br />
ein Gruppenfoto und eine Namensliste. Aber<br />
dank Facebook, Suchmaschinen, Bilderkennungsprogrammen<br />
und vieler Rotarier rund um den<br />
Globus haben wir über 90 Teilnehmer ausfindig<br />
gemacht und 22 davon in Berlin wiedergesehen.“<br />
Mehr dazu unter rotarymagazin.de<br />
FELLOWSHIP-TERMINE …<br />
… für Ski- und Oldtimer-Fans<br />
Save the dates: Die 13. Europäische<br />
Skiwoche findet<br />
vom 7. bis 14. März in Saas<br />
Fee statt, der Veranstalter RC<br />
Saastal erwartet Teilnehmer aller<br />
Generationen aus Europa, den<br />
USA und Australien. Das Programm<br />
ist auch für Nicht-Skifahrer<br />
spannend.<br />
Die European Tour 2015 der<br />
Rotarischen Oldtimer-Freunde<br />
Deutschland (ROFD), des deutschen<br />
„Chapters“ der Internationalen<br />
Fellowship Antic Classic<br />
and Historic Automobile Fellow-<br />
300 Kilometer mit schönen Autos<br />
durch schöne Landschaft<br />
ship of Rotarian (ACHAFR), ist<br />
für den 12. bis 14. Juni 2015 geplant.<br />
Der Startpunkt: Hotel<br />
Schloss Urspelt in Luxemburg.<br />
Die Teilnahme kostet 980 Euro<br />
pro Auto mit zwei Personen, die<br />
rund 300 Kilometer lange Strecke<br />
führt überwiegend durch<br />
den Distrikt 1810 an Mosel und<br />
Rhein entlang.<br />
Mehr Infos zur Ski-Woche unter<br />
www.saas-fee2015.ch<br />
Anmeldung zur Oldtimer-Tour bis<br />
15.12. bei Johannes Zilkens, RC<br />
E-Club Köln, zilkens@zilkenslaw.de<br />
12 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
PANORAMA<br />
BILDER: CAR CULTURE / GETTY IMAGES; PRIVAT<br />
RI CONVENTION SÃO PAULO 2015<br />
Terminänderungen<br />
Aufgrund von zu erwartenden Verkehrsbehinderungen<br />
für die Besucher der Eröffnungsevents<br />
durch eine berühmte, für den 7. Juni in São Paulo<br />
geplante Parade wurde der Rotary-Jahreskongress<br />
2015 auf den 6. Juni vorverlegt. Ende ist<br />
der 9. Juni. Damit ergeben sich auch Änderungen<br />
für weitere Rahmenveranstaltungen:<br />
· International Institute, Youth Exchange Officers<br />
Preconvention Meeting und Rotaract Preconvention<br />
Meeting: 4. bis 5. Juni<br />
· Rotary Peace Symposium and International<br />
Institute Dinner: 4. Juni<br />
· President’s Recognition Luncheon: 6. Juni.<br />
Fragen dazu bitte an ri.registration@rotary.org.<br />
Anmeldung zur Convention: www.riconvention.org<br />
BEWERBUNG<br />
Hamburg hat sich<br />
offiziell als Veranstaltungsort<br />
für den<br />
Rotary Jahreskongress<br />
2019<br />
beworben. Der<br />
Governor von Distrikt<br />
1890, Andreas von<br />
Möller, reichte bei der<br />
RI-Zentrale in Evanston<br />
ein sogenanntes<br />
„Bid Book“ mit über<br />
100 Seiten Fakten<br />
und Argumenten für<br />
die Hansestadt ein.<br />
Spätestens im<br />
Januar 2015 fällt das<br />
Board of Directors die<br />
Entscheidung. Die<br />
Bewerbung gilt auch<br />
für 2021 und 2022.<br />
APPLICATION<br />
ROTARY CONVENTION 2019 | 2021 | 2022<br />
Hamburg, Germany<br />
VOGTLAND / POSEN<br />
Es hat sich<br />
gelohnt<br />
Karina Zdanevich strahlt: Sie<br />
hat an der Uni Poznan den<br />
Master-Abschluss als „Hotel-<br />
und Restaurant-Business<br />
Marketingmanager“ bestanden.<br />
Als Karina vor zehn<br />
Jahren als 13-Jährige einen<br />
schweren Verkehrsunfall<br />
überlebte, deutete nichts auf<br />
eine gute Zukunft hin. Das<br />
Mädchen war auf der A9 bei<br />
Hof zur Vollwaise geworden<br />
und hatte schwere Wirbelsäulenverletzungen<br />
erlitten.<br />
Unfallchirurg Matthias<br />
Schürmann organisierte damals<br />
mit seinem Club Hof-<br />
Bayerisches Vogtland eine<br />
öffentliche Spendenaktion,<br />
die über 30.000 Euro für ihre<br />
Ausbildung erzielte. Das<br />
Geld ist gut angelegt.<br />
Weitere aktuelle Informationen,<br />
ausführliche<br />
Hintergrundberichte<br />
und Fotostrecken aus<br />
der rotarischen Welt<br />
finden Sie – täglich<br />
aktualisiert – in der<br />
Online-Ausgabe des<br />
Rotary Magazins:<br />
www.rotarymagazin.de<br />
m.rotary.de<br />
Rotary Magazin 10/2014 13
RUBRIK<br />
THEMA<br />
FOUNDATION-BOTSCHAFT<br />
Weniger ist mehr<br />
Diesen Monat geht<br />
es um die neue<br />
Grant-Struktur und<br />
den Grund für deren<br />
Einführung.<br />
Vorausgegangen<br />
war ein von den<br />
Trustees der Rotary<br />
Foundation festgestellter<br />
wachsender<br />
Bedarf nach mehr Effizienz, einem strafferen<br />
Betrieb und einer höheren Konzentration<br />
auf Einsätze, die umfassende<br />
Ergebnisse und mehr öffentliche Anerkennung<br />
erzielen.<br />
Vor Future Vision bearbeitete die Rotary<br />
Foundation über 4000 Grants pro<br />
Jahr. Ein durchschnittliches humanitäres<br />
Grant-Projekt belief sich auf 12.500 US-<br />
Dollar. Viele Grants waren jedoch kleiner,<br />
was dazu führte, dass die Bearbeitungskosten<br />
für Grants stiegen und wir<br />
mehr Mitarbeiter für die Abwicklung<br />
der stetig steigenden Anzahl an Anträgen<br />
benötigten.<br />
Die Trustees zielten aber auch auf<br />
Vereinfachung ab. Bisher hatte die Rotary<br />
Foundation zwölf Programme, die<br />
Bildung und humanitäre Ziele förderten,<br />
jedes mit eigenen Anforderungen<br />
und Antragsverfahren. Jetzt haben wir<br />
nur noch zwei Grant-Arten: District<br />
Grants und Global Grants. Die Trustees<br />
hoffen, dass Rotary durch die Vereinfachung<br />
des Verfahrens noch mehr Menschen<br />
in der Welt helfen kann, da zwar<br />
weniger, jedoch größere Grants vergeben<br />
werden, die Betriebskosten gesenkt<br />
und Clubs und Distrikten mehr Verantwortung<br />
übertragen wird.<br />
Ich bitte Sie, auch weiterhin an unseren<br />
Bildungs- und humanitären Projekten<br />
teilzunehmen und so zum langfristigen<br />
Erfolg unserer neuen Grant-Struktur<br />
beizutragen.<br />
John Kenny<br />
Vorsitzender des Kuratoriums<br />
der Rotary Foundation<br />
Ein Ingolstädter Team<br />
an der Rallyestation<br />
„Wasser mit Schwamm<br />
umfüllen“<br />
SHELTERBOX<br />
Premiere in<br />
Deutschland<br />
Wos is denn des?“ Diese Frage hörten die<br />
Teilnehmer der ShelterBox Challenge<br />
in Ingolstadt häufig, es war ja auch das<br />
erste Mal, dass die in anderen Ländern bereits<br />
bewährte „Benefiz-Schnitzeljagd“ in Deutschland<br />
durchgeführt wurde. Organisiert vom RAC<br />
Ingolstadt, machten sich zwölf Teams, jedes mit<br />
einer grünen Überlebenskiste im Gepäck, auf zu<br />
einer Rallye. Ihr Ziel: die Öffentlichkeit auf die<br />
Arbeit von ShelterBox aufmerksam machen und<br />
Spenden für die Hilfsorganisation sammeln.<br />
An insgesamt 14 Stationen stellten sich die<br />
vierköpfigen Teams verschiedensten Aufgaben.<br />
Punkte sammelten sie, indem sie etwa pantomimisch<br />
Begriffe wie „Erdbeben“, „Tsunami“ und<br />
„Hoffnung“ darstellten, möglichst viel Wasser<br />
aus der Donau in Trinkwasser umwandelten<br />
14 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
PANORAMA<br />
ROTARIUS SCHREIBT<br />
RO.CAS<br />
BILD: CLEMENS WITT / SHELTERBOX<br />
150<br />
Einzelteile<br />
stecken in einer Shelterbox-Überlebenskiste.<br />
Kernstück ist ein Familienzelt,<br />
außerdem sind<br />
darin ein Ofen, Decken,<br />
Werkzeug, Wasserfilter,<br />
Töpfe, Geschirr und<br />
Spielzeug. Seit März<br />
2012 ist ShelterBox<br />
offizieller „Rotary<br />
Project Partner“.<br />
oder eine Überlebenskiste unter<br />
Zeitdruck packten. Auch die Ingolstädter<br />
wurden wahlweise zum<br />
Fotomotiv oder Seilspringen überredet:<br />
„Passanten einzubinden ist<br />
super, es weckt viel mehr Interesse<br />
an der Organisation als ein in die<br />
Hand gedrückter Flyer“, erklärt<br />
Thomas Lärm vom RC Eckernförde.<br />
Genau wie die anderen Teilnehmer<br />
hatten auch die Nordlichter<br />
bereits im Vorfeld schon kräftig<br />
Werbung gemacht, denn die allererste<br />
Aufgabe bestand darin, je<br />
375 Euro an Spenden einzuwerben<br />
und sich so einen Startplatz zu sichern.<br />
„Wir haben gezeigt, dass<br />
Fundraising für ein so ernstes Thema<br />
wie Katastrophenhilfe durchaus<br />
großen Spaß machen kann<br />
und sollte“, beschreibt Friederike<br />
Hillmann, Präsidentin des RAC Ingolstadt<br />
das Konzept.<br />
www.shelterbox.com<br />
Neulich bei der Distriktkonferenz<br />
kam in kleiner Kaffeerunde<br />
das Gespräch auf Probleme mit<br />
RO.CAS. Ein altgedienter Freund<br />
dazu: „Eure Sorgen hätt’ ich gern<br />
gehabt, als ich Sekretär war.<br />
Wenn ich daran denke, wie ich<br />
meine Protokolle noch selber stricken<br />
und verschicken musste,<br />
dann kommt mir das wie 19.<br />
Jahrhundert vor. Dabei ist es<br />
kaum mehr als zehn Jahre her. “<br />
Die E-Mail machte den rotarischen<br />
Quantensprung möglich,<br />
richtig schön aber wurde es erst<br />
mit RO.CAS. Von dem 2007 eingeführten<br />
Verwaltungssystem<br />
profitieren alle: der Rotary Verlag<br />
für das Mitgliederverzeichnis,<br />
der Clubsekretär, der alle<br />
Daten kinderleicht verwalten<br />
und Protokolle per Knopfdruck<br />
versenden kann, vor allem aber<br />
der Club, denn der spart enorm<br />
im digitalen Zeitalter. Als noch<br />
jeder Wochenbericht per Post<br />
versandt werden musste, kamen<br />
nicht nur in großen Clubs leicht<br />
dreistellige Portokosten im Monat<br />
zusammen.<br />
Allenfalls eine Gruppe hat<br />
verloren: die Ehepartner-, die in<br />
der guten alten Zeit die Briefpost<br />
vom Club mitlesen konnten.<br />
Wenn heute der Wochenbericht<br />
auf dem Rechner des<br />
Mitglieds eintrifft, dann muss er<br />
(oder sie) schon etwas dafür tun,<br />
um die bessere Hälfte für die<br />
Angebote des Clubs zu interessieren.<br />
Rudolf Rotarius<br />
Rotary Magazin 10/2014 15
Das neue »rotary.de«<br />
Auf der<br />
Höhe<br />
der Zeit<br />
Die Online-Präsenz von Rotary in Deutschland hat ein neues<br />
Gesicht erhalten. Gab es früher zwei getrennte Webseiten – das<br />
alte »rotary.de« für allgemeine Basisinformationen über die Organisation<br />
sowie »rotarymagazin.de« für die Nachrichten und Beiträge<br />
aus der Redaktion des Magazins – so vereint das neue »rotary.de«<br />
beides in einem. Rotary verfügt damit über eine täglich erneuerte<br />
Visitenkarte für das digitale Zeitalter, sowohl nach außen als auch<br />
für die interne Kommunikation. Von Yvonne Nadler<br />
Rotary Magazin 10/2014 17
IM FOKUS<br />
ROTARY.DE<br />
Die Navigation ist zweiteilig.<br />
So können gleichrangig<br />
rotarische Grundlageninformationen<br />
und aktuelle<br />
Nachrichten präsentiert<br />
werden. Die Rubrikennamen<br />
folgen den gängigen<br />
Nachrichtenressorts.<br />
A<br />
Die Auftakt-Bühne ist das<br />
„Schaufenster“ der Seite.<br />
Neben einem allgemeinen<br />
Porträt unserer Organisation<br />
werden hier u. a. wichtige<br />
Projekte vorgestellt.<br />
us zwei mach eins. Das überarbeitete<br />
rotary.de vereint künftig grundlegende<br />
Informationen über die Organisation<br />
Rotary und ihre Aktivitäten mit aktuellen<br />
redaktionellen Inhalten. Durch diese<br />
Fusion von digitaler „Club“- und<br />
„Magazin“-Welt wird einerseits die<br />
Marke Rotary im World Wide Web gestärkt.<br />
Andererseits wird die Handhabbarkeit<br />
für die Nutzer deutlich verbessert.<br />
Denn wer immer künftig Informationen<br />
zu Rotary sucht, findet diese<br />
kompakt sortiert auf einer Seite.<br />
Dafür wurde die Navigation der<br />
Webseite zweiteilig gegliedert: Während<br />
die eine Leiste direkt zu den –<br />
eher statischen – Informationen über<br />
die Organisation, zu den Clubs und Distrikten,<br />
zum Mitgliederservice und zu<br />
den Terminen führt, gliedert die andere<br />
Leiste die aktuellen Meldungen und<br />
Beiträge aus der Redaktion. Zum besseren<br />
Verständnis sind hier die Rubrikennamen<br />
den gängigen Begriffen des<br />
Journalismus angepasst, also „Gesellschaft“,<br />
„Wirtschaft“ oder „Kultur“ etc.<br />
Denn letztlich lassen sich alle Aktivitäten<br />
Rotarys in diese Bereiche einordnen.<br />
Redaktionelle Ergänzung und<br />
Aufwertung<br />
Die Vereinigung des bisherigen Magazin-<br />
und Clubbereichs ermöglicht es,<br />
bessere Querverweise zwischen den Inhalten<br />
herzustellen. So können zum<br />
Gleich darunter folgen<br />
Nachrichten aus der<br />
Redaktion des Rotary<br />
Magazins.<br />
» Die Vereinigung<br />
des<br />
Magazin- und<br />
Clubbereichs<br />
ermöglicht<br />
es, bessere<br />
Querverweise<br />
zwischen den<br />
Inhalten<br />
herzustellen «<br />
Beispiel gleich neben einem aktuellen<br />
Erfahrungsbericht eines Austauschschülers<br />
weitere Informationen über<br />
das rotarische Austauschprogramm<br />
und den Jugenddienst angeboten werden.<br />
Über die Funktion „Weitere Artikel“<br />
werden zudem weitere Beiträge<br />
empfohlen. So vereint rotary.de Online-<br />
Beiträge mit gedruckten Artikeln aus<br />
dem Rotary Magazin und den Aktivitäten<br />
der Clubs und Distrikte.<br />
Außerdem sind die Beiträge mit dem<br />
umfangreichen Autorenarchiv verbunden.<br />
Analog zur Rubrik, in der Sie sich<br />
gerade befinden, werden in der rechten<br />
Spalte Experten zum Thema vorgeschlagen,<br />
die bereits für das Rotary Magazin<br />
geschrieben haben. So können Sie<br />
BILDER: WWW.PIXEDEN.COM [M]; VORIGE SEITE: SHUTTERSTOCK [M]<br />
18 10/2014 Rotary Magazin
IM FOKUS<br />
ROTARY.DE<br />
Mit dem Log-in gelangen Sie in den<br />
Mitgliederbereich. Hier finden Sie u. a.<br />
Mitteilungen von Rotary International<br />
und aus den Distrikten sowie Berichte<br />
aus den Clubs.<br />
Wenn Sie die Seite mit einem Laptop<br />
oder PC besuchen, finden Sie auf der<br />
rechten Seite zusätzliche Service-<br />
Elemente. Bei Tablets und Smartphones<br />
stehen diese weiter unten.<br />
Auch von Ihrem<br />
Tablet oder Smartphone<br />
können Sie<br />
rotary.de ansteuern.<br />
Das »Responsive<br />
Design« passt die<br />
Seite automatisch<br />
Ihrem Endgerät an.<br />
STICHWORT<br />
» Responsives<br />
Design «<br />
So heißt eine neue<br />
Technik, mittels derer<br />
die Ansicht einer<br />
Webseite auf die Eigenschaften<br />
von Endgeräten<br />
reagiert. Je<br />
nachdem, ob Sie die<br />
Seite mit Computer,<br />
Tablet oder Smartphone<br />
ansteuern, erhalten<br />
Sie zwar den gleichen<br />
Content, jedoch<br />
in einer anderen, dem<br />
Gerät angepassten<br />
Darstellung.<br />
Rotary Magazin 10/2014 19
IM FOKUS<br />
ROTARY.DE<br />
Die Unterseite „Was ist<br />
Rotary?“ präsentiert die<br />
wichtigsten Informationen<br />
zu Rotary, seiner<br />
Geschichte und Struktur<br />
im Überblick.<br />
Auch das Programm der<br />
Rotary Verlags GmbH –<br />
darunter das Mitgliederverzeichnis<br />
oder Info-Flyer<br />
– findet sich auf dem<br />
neuen „rotary.de“.<br />
Ihren Interessen entsprechende Zusatzinformationen<br />
erhalten und gleichzeitig<br />
die Vielfalt des Magazins entdecken.<br />
Ob Berufsdienst-Projekte, Kampf gegen<br />
Polio oder Ethik-Debatte – manche<br />
Themen werden durch das Rotary Magazin<br />
immer wieder aufgegriffen. Dadurch<br />
entsteht im Laufe der Zeit ein<br />
Fundus an Texten, Fotos und Videos,<br />
der bei erneut gegebenen Anlässen von<br />
Interesse sein kann. Deshalb werden<br />
diese Beiträge künftig in Dossiers versammelt,<br />
die zur Vertiefung eines Themas<br />
einladen. Das aktuellste Dossier ist<br />
dem Rotary-Institut im November in<br />
Berlin gewidmet und der Frage, wohin<br />
STICHWORT<br />
» Soziale<br />
Medien «<br />
Facebook und Twitter<br />
sind wohl die bekanntesten<br />
und beliebtesten<br />
sozialen Medien.<br />
Mit dem Stichwort<br />
werden Portale bezeichnet,<br />
auf denen<br />
Nutzer sich untereinander<br />
austauschen<br />
können und darüber<br />
hinaus Beiträge<br />
erstellen und mit<br />
anderen Usern teilen<br />
können.<br />
sich Rotary in Zukunft entwickeln soll.<br />
Rotary wäre nur halb so stark ohne<br />
seine lokale Verankerung. Deswegen<br />
legt rotary.de Wert auf Beiträge aus den<br />
Distrikten und Clubs. Und deshalb hat<br />
jeder deutsche und österreichische Distrikt<br />
auf rotary.de eine eigene Unterseite.<br />
Dort finden Sie aktuelle Meldungen<br />
und Berichte aus der Heft-Rubrik „Vor<br />
Ort“, Termine aus dem Distrikt und die<br />
wichtigsten Ansprechpartner im Distrikt<br />
mit ihren Kontaktdaten. Damit diese<br />
Seiten möglichst aktuell sind, freut<br />
sich die Redaktion über Ihre Themenvorschläge,<br />
Artikel, Fotos, Videos und<br />
Clubtermine.<br />
20 10/2014 Rotary Magazin
IM FOKUS<br />
ROTARY.DE<br />
Um die Artikel herum werden<br />
in der rechten Spalte weitere<br />
Beiträge vorgeschlagen, die Sie<br />
interessieren könnten. Außerdem<br />
wird dort angezeigt, welche<br />
„rotary.de“-Artikel gerade<br />
am häufigsten gelesen werden.<br />
Über die Social-Media-Icons<br />
können Sie „rotary.de“-Artikel<br />
Ihren Freunden bei Facebook<br />
oder Twitter empfehlen.<br />
Auch die Übersichtsseite<br />
zu den Fotostrecken erscheint<br />
im neuen Design.<br />
Hier finden Sie Bildergalerien<br />
zu rotarischen<br />
Projekten oder zu<br />
Magazin-Themen.<br />
Ein beliebtes Element des alten Rotary<br />
Magazins Online sind die Fotostrecken.<br />
Diese Elemente erzählen rotarische<br />
Erlebnisse in Bildern, bieten<br />
Eindrücke von Projekten oder ergänzen<br />
die Themen aus dem gedruckten<br />
Rotary Magazin. Auch auf dem neuen<br />
rotary.de werden Fotostrecken präsentiert<br />
– und zwar noch übersichtlicher<br />
und ansprechender unter rotary.de/fotostrecken.<br />
Übrigens: Kennen Sie schon<br />
die Rubrik „Leser-Reportage“? Darin<br />
zeigen Rotarier jedes Wochenende ihre<br />
Reise-Impressionen. Ob Kanada,<br />
Tansania oder Venedig – diese und<br />
weitere Ziele wurden bereits in einer<br />
» Jeder Distrikt<br />
hat auf<br />
rotary.de<br />
seine eigene<br />
Unterseite «<br />
Online-Fotostrecke gezeigt. Auch Sie<br />
können uns gern Ihre schönsten Reisefotos<br />
schicken.<br />
Neue Technik und neues Design<br />
Doch rotary.de wurde nicht nur redaktionell<br />
und damit inhaltlich erweitert.<br />
Auch das Aussehen der Seite ist frischer<br />
geworden. Farbgebung und Schriften<br />
sind der neuen visuellen Identität von<br />
Rotary International angepasst worden.<br />
Gleichzeitig sind jedoch charakteristische<br />
Elemente des bisherigen Rotary<br />
Magazins Online online erhalten geblieben.<br />
So entstand eine gute Kombination<br />
aus bewährtem und neuem Layout.<br />
Rotary Magazin 10/2014 21
IM FOKUS<br />
ROTARY.DE<br />
Auf der Terminseite<br />
finden Sie Hinweise<br />
auf bevorstehende<br />
rotarische Veranstaltungen<br />
sowie Festspiele<br />
und Messen.<br />
Jeder Distrikt hat auf<br />
„rotary.de“ seine eigene<br />
Unterseite. Hier finden<br />
Sie die lokalen Artikel<br />
aus dem Rotary Magazin,<br />
aber auch aktuelle Meldungen,<br />
Termine und die<br />
Kontaktdaten wichtiger<br />
Ansprechpartner.<br />
Auch in den Sozialen<br />
Medien ist „rotary.de“<br />
präsent. Folgen Sie uns<br />
auf twitter.com/RotaryDE<br />
und facebook.com/<br />
RotaryDeutschland.<br />
22 10/2014 Rotary Magazin
IM FOKUS<br />
ROTARY.DE<br />
BILD: WWW.PIXEDEN.COM [M]<br />
» Auch in Zukunft wird die Seite<br />
weiter ausgebaut. Freuen Sie sich<br />
auf weitere Funktionen «<br />
Zur besseren Orientierung der Nutzer<br />
gibt es auf rotary.de ein Farbleitsystem.<br />
So sind der Servicebereich sowie<br />
die Seiten, die über Rotary grundsätzlich<br />
informieren, in einem hellen Blau<br />
gehalten, während der Magazinbereich<br />
mit aktuellen Meldungen, Artikel- und<br />
Autorenarchiv sowie Dossiers nun in<br />
Rot erscheint.<br />
Geändert hat sich auch der Einstieg<br />
in die Seiten, auf denen Sie Basis-Informationen<br />
über unsere Organisation bekommen.<br />
Jetzt führen Sie Themenbilder<br />
direkt zu den Terminen, zum Mitgliederbereich,<br />
zu Clubs und Distrikten sowie<br />
auch zum Pressebereich. Und dank<br />
dem responsiven Design können Sie<br />
das neue rotary.de überall orts- und geräteunabhängig<br />
lesen.<br />
Auf Twitter und Facebook<br />
mitdiskutieren<br />
Auch in den sozialen Netzwerken ist rotary.de<br />
aktiv. In Zukunft werden Sie verstärkt<br />
auf Twitter von rotary.de lesen<br />
und hören, aber auch Facebook wird<br />
nicht zu kurz kommen. Hier können Sie<br />
auch den Austausch mit der Redaktion<br />
des Rotary Magazins sowie anderen rotarischen<br />
Freunden suchen. Wirken Sie<br />
mit, um noch mehr rotarisches Leben in<br />
SCHNELLZUGRIFF<br />
Icon für Smartphones<br />
Mit einer Verknüpfung auf dem<br />
Homebildschirm Ihres Smartphones<br />
bekommen Sie stets ganz schnell<br />
und einfach Zugang zu rotary.de.<br />
Wie? Rufen Sie die Seite auf und<br />
wählen über die Einstellung die<br />
Funktion „Zum Homebildschirm hinzufügen“<br />
(iOS) oder „Verknüpfung<br />
auf Homebildschirm erzeugen“ bzw.<br />
„Shortcut hinzufügen“ (Android).<br />
Sie sind in Deutschland<br />
unterwegs und<br />
möchten ein Rotary-<br />
Meeting besuchen?<br />
Dann zeigt Ihnen die<br />
Clubsuche, wo sich<br />
der nächste Club<br />
befindet und wann<br />
er sich trifft.<br />
die sozialen Netzwerke zu bekommen.<br />
Folgen Sie uns auf twitter.com/RotaryDE<br />
und facebook.com/RotaryDeutschland.<br />
Ihnen gefällt ein Artikel auf rotary.de<br />
und Sie möchten ihn Ihren Freunden<br />
empfehlen? Über die Social Media Buttons<br />
ist das ganz einfach. Per Klick gelangen<br />
Sie zu den sozialen Netzwerken<br />
und posten den Artikel in Ihrer Chronik.<br />
Natürlich können Sie den Artikel<br />
auch per Mail empfehlen, mit unserer<br />
Mail-Sendefunktion.<br />
Der Service-Bereich<br />
Ein unverzichtbares Element<br />
der Webseite ist der Service-Bereich.<br />
Dieser bietet Ihnen umfassende<br />
Möglichkeiten: So finden<br />
Sie im Terminkalender wichtige<br />
Hinweise auf rotarische Veranstaltungen.<br />
Aber auch Messen, auf denen<br />
Rotary vertreten ist, sowie der<br />
beliebte Festspielkalender des Rotary<br />
Magazins sind dort gelistet. Um den<br />
Terminkalender aktuell und umfangreich<br />
zu halten, schicken Sie uns Ihre<br />
Termine oder tragen Sie sie gleich<br />
selbst in den Kalender ein, mit Foto<br />
und weiteren Informationen, ganz<br />
wie Sie möchten.<br />
Natürlich finden Sie weiterhin auch<br />
den Webshop der Rotary Verlags<br />
GmbH auf der Webseite, in dem Sie<br />
Flyer, Kalender und Co. für Ihre rotarischen<br />
Aktivitäten bestellen können.<br />
Ein hilfreiches Tool ist auch die<br />
Clubsuche auf rotary.de. Sie sind in<br />
Deutschland unterwegs und möchten<br />
ein Rotary-Meeting besuchen? Die<br />
Clubsuche zeigt Ihnen, wann und wo<br />
sich welcher Club trifft, wer gerade das<br />
Präsidentenamt inne hat, und wie Sie in<br />
Kontakt treten können?<br />
Mit dem Relaunch von rotary.de ist<br />
die Weiterentwicklung der Website<br />
natürlich nicht zu Ende. Auch in Zukunft<br />
wird die Seite weiter ausgebaut.<br />
Freuen Sie sich auf weitere Funktionen.<br />
Wenn Sie dazu Anmerkungen<br />
oder Vorschläge haben, sollten Sie<br />
nicht zögern. Ihre Zuschrift können<br />
Sie übrigens ganz einfach über das<br />
Online-Kontaktformular auf rotary.de<br />
senden. Die Redaktion freut sich auf<br />
Ihr Feedback.<br />
<br />
Rotary Magazin 10/2014 23
STANDPUNKT<br />
MEINUNG & DEBATTE<br />
Rotary ist ansteckend<br />
Sollen Rotarier die Nadel tragen?<br />
Auf jeden Fall, sagt Martin W. Huff<br />
Warum trauen sich eigentlich<br />
so wenige Rotarier (gemeint<br />
sind hier natürlich auch die<br />
Rotarierinnen), außerhalb der eigenen<br />
Veranstaltungen die rotarische Nadel<br />
als Erkennungszeichen zu tragen? Leider<br />
gibt es zu dem Prozentsatz der<br />
„Nadelträger“ keine zahlenmäßigen<br />
Erkenntnisse. Aber in der „Schreibphase“<br />
für diesen Kommentar habe<br />
ich noch mehr als sonst darauf geachtet.<br />
Daher wage ich die These, dass es<br />
nicht einmal ein Drittel der Freundinnen<br />
und Freunde sind, die regelmäßig<br />
im beruflichen und gesellschaftlichen<br />
Umfeld die Nadel tragen.<br />
Ich begreife das nicht. Denn das<br />
kleine runde Rad ist bei den eigenen<br />
Veranstaltungen eher überflüssig. In<br />
der Regel kennt man sich und die Tatsache,<br />
dass man Rotarier ist, ergibt<br />
sich aus der Teilnahme an dem Meeting,<br />
der Veranstaltung. Die Nadel ist<br />
doch für die Erkennbarkeit nach außen<br />
gedacht, anders kann man dies<br />
eigentlich nicht verstehen. Sollten hier<br />
nicht die Präsidenten bei der Aufnahme<br />
neuer Mitglieder stärker darauf<br />
hinweisen? Unbedingt!<br />
Für mich persönlich erfüllt die Nadel<br />
ihren wesentlichen Zweck gerade<br />
außerhalb des „inneren Zirkels“. Zum<br />
einen ist das regelmäßige Tragen der<br />
Nadel ein Zeichen für die persönliche<br />
Verbundenheit mit Rotary und der<br />
Überzeugung, dass die Mitgliedschaft<br />
» Das kleine<br />
Rad ist bei<br />
den eigenen<br />
Veranstaltungen<br />
überflüssig.<br />
Die Nadel<br />
ist für die Erkennbarkeit<br />
von außen<br />
gedacht … «<br />
wesentlich ist und man die Tatsache<br />
des „Rotarier-Seins“ auch bewusst<br />
nach außen dokumentieren will. Warum<br />
trauen sich dies viele Rotarier<br />
nicht? Hat man Sorge, als elitär zu gelten?<br />
Möchte man nicht erkannt werden?<br />
Scheut man sich etwa, gefragt zu<br />
werden, was die Nadel bedeutet?<br />
Bewusst Rotarier sein<br />
Wie oft bin ich schon unterwegs auf<br />
die Nadel angesprochen worden und<br />
hatte dadurch die gute Gelegenheit,<br />
Ziele und Aufgaben von Rotary zu erklären.<br />
Dabei habe ich am Jackett in<br />
der Regel nur eine kleine Nadel, diese<br />
reicht aus, protzen muss man nicht,<br />
und vielleicht ist das Tragen der Edelsteine<br />
tatsächlich nicht angebracht.<br />
Aber erkannt werden darf man. Wer<br />
dies nicht möchte, der ist – auch wenn<br />
es hart klingen mag – bei Rotary verkehrt.<br />
Rotary muss sich nach außen in die<br />
Gesellschaft hinein öffnen und die Rotarier<br />
müssen sich ihrer Mitgliedschaft<br />
bewusster werden. Und dazu auch stehen.<br />
Auf keinen Fall brauchen wir den<br />
Vergleich mit Unternehmen zu scheuen,<br />
deren Mitarbeiter das Logo ihres<br />
Unternehmens stolz am Jackett tragen.<br />
Und zwar nicht nur Verkäufer, Servicepersonal<br />
etc., sondern auch – wie neulich<br />
bei einem Seminar gesehen – die<br />
leitenden Syndikusanwälte eines großen<br />
Autoherstellers.<br />
24 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
STANDPUNKT<br />
Zum anderen ist die Nadel auch<br />
das Erkennungszeichen nach außen.<br />
Wenn man, wie ich, beruflich auf vielen<br />
Veranstaltungen und Terminen unterwegs<br />
ist, hält man gerne Ausschau<br />
nach Kolleginnen und Kollegen, die<br />
die Nadel ebenfalls tragen. Dies ist ein<br />
guter und im Sinne der rotarischen Gemeinschaft<br />
wichtiger Einstieg in ein<br />
Gespräch – dadurch konnte ich schon<br />
viele Freunde kennenlernen. Auch die<br />
direkte Frage, in welchem Club man<br />
denn sei, hat mir noch niemand übel<br />
genommen. Viele Freunde haben mir<br />
bestätigt, dass man sich freue, angesprochen<br />
zu werden.<br />
»Nadelausstattung« verbessern<br />
Viele Bürgerinnen und Bürger tragen<br />
stolz die Abzeichen für einen verliehenen<br />
Orden, warum tun dies so wenige<br />
Rotarier? Vielleicht hinkt dieser Vergleich<br />
etwas, aber darüber nachdenken<br />
sollte jede Freundin/jeder Freund.<br />
Finanzielle Gründe, die Nadel nicht<br />
zu tragen, gibt es nicht, denn die Kosten<br />
für weitere Nadeln sind gering, unser<br />
Club zieht einen Betrag als Spende<br />
für den Sozialfonds für jede zusätzliche<br />
Nadel ein, damit dient die – was<br />
mir auch schon passiert ist – verlorene<br />
Nadel noch einem guten Zweck. Daher<br />
sollte insgesamt auch die „Nadelausstattung“<br />
der Freunde verbessert werden.<br />
Und sicher findet jeder auch in<br />
der großen Auswahl an Größen und<br />
Befestigungsformen die Nadel, die er<br />
am wenigsten verliert.<br />
Natürlich muss man nicht mehrere<br />
Anstecker tragen, wenn man etwa für<br />
eine andere Organisation, zum Bei-<br />
» … und ist<br />
ein guter und<br />
im Sinne der<br />
rotarischen<br />
Gemeinschaft<br />
wichtiger<br />
Einstieg in<br />
ein Gespräch «<br />
Zur Person:<br />
Martin W. Huff ist seit<br />
1997 Rotarier, zunächst<br />
als Redakteur<br />
der „Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung“ im<br />
RC Hanau, nach dem<br />
beruflichen Wechsel<br />
nach Köln jetzt als<br />
Geschäftsführer der<br />
Rechtsanwaltskammer<br />
Köln Mitglied im RC<br />
Köln-Kapitol. Er war<br />
Sekretär und Vortragswart<br />
und ist zurzeit<br />
Distrikt-Reporter für<br />
den Bezirk 1810.<br />
spiel den Arbeitgeber, unterwegs ist.<br />
Man sollte sich aber bewusst bei jeder<br />
Gelegenheit für das eine oder andere<br />
entscheiden.<br />
Zu schildern ist auch noch ein kleines<br />
Erlebnis mit der Nadel: Ich war<br />
mit der Bahn unterwegs. Nach einem<br />
Umstieg betrat ich ein Abteil, in dem<br />
ein älterer Herr saß. Nach wenigen<br />
Minuten erkannten wir beide an unseren<br />
Nadeln, dass wir Rotarier waren,<br />
ich damals aus Hanau, er aus den<br />
USA. Wir kamen ins Gespräch – man<br />
merkt immer wieder, wie schwer man<br />
sich tut, plötzlich und unerwartet in<br />
die andere Sprache umzuschalten –<br />
und der ältere Herr traute sich dann<br />
zu fragen, ob ich wisse, wie das Umsteigen<br />
am Münchner Hauptbahnhof<br />
funktioniere, er fühle sich hier sehr<br />
unsicher und könne vieles auch nicht<br />
mehr lesen. Nachdem ich ihm dies<br />
erklärt hatte, kam die Bitte, ob ich ihm<br />
bei dem zahlreichen Gepäck helfen<br />
könne. Er habe sich bisher nicht getraut,<br />
jemanden zu fragen, da er Sorge<br />
um sein Gepäck mit vielen wertvollen<br />
Büchern habe. Wir haben noch lange<br />
miteinander gesprochen, die Hilfe<br />
war selbstverständlich und für den<br />
Freund sehr erleichternd. Die Nadel<br />
als wichtiges Erkennungszeichen der<br />
Rotarier – wie schön.<br />
Also: Mein Appell geht dahin, dass<br />
wir Rotarier bewusst und gewollt die<br />
Nadel nach außen als Erkennungszeichen<br />
tragen und uns damit als Rotarier<br />
zu erkennen geben und uns damit ins<br />
Gespräch bringen und für Gespräche<br />
sorgen. Wagen wir hier alle mehr, als<br />
wir es bisher getan haben.<br />
Rotary Magazin 10/2014 25
TERMINVORSCHAU<br />
DER ROTARISCHE KALENDER<br />
5.–9. November<br />
Auf zum Rotary<br />
Institut in Berlin<br />
„Let’s share your Rotary vision“,<br />
lautet das Motto der internationalen<br />
Konferenz, zu der RI-Direktor Holger<br />
Knaack und weitere drei „Convener“<br />
Rotarier, Rotaracter der Zonen 11, 12,<br />
13, 14, 17, 18 und 19 sowie Gäste<br />
einladen. Praktisch: Das Governor<br />
Elect Training Seminar (GETS) sowie<br />
ein Seminar der Rotary Foundation<br />
finden in derselben Woche vom 5. bis<br />
7. beziehungsweise am 7. November<br />
statt. Tagungsort ist das Maritim<br />
proArte Hotel. Infos und Anmeldung:<br />
www.rotary-institute-berlin2014.de.<br />
25./26. Oktober<br />
Das Rotary-Orchester ist wieder<br />
unterwegs und spielt am 25.<br />
Oktober um 19 Uhr in Baden-<br />
Baden (Kurhaus, Weinbrennersaal)<br />
und am 26. Oktober um<br />
11 Uhr in Gaggenau (Jahnhalle).<br />
Solist: Ulf Hoelscher, Violine.<br />
Mehr: rotaryorchester.de<br />
31. Oktober<br />
Benefizkonzert mit Pianist<br />
Francesco Attesti im John<br />
Deere Forum Mannheim,<br />
20 Uhr. Veranstalter: alle<br />
Mannheimer Clubs. Der Erlös<br />
geht an das Distriktprojekt<br />
in Kenia. Karten: 35<br />
Euro (20) über die Clubs.<br />
3. November<br />
Benefizkonzert von Düsseldorfer<br />
Clubs in der Robert<br />
Schumann Hochschule, 19.30<br />
Uhr. Der Erlös geht an begabte<br />
und bedürftige Studierende<br />
der Hochschule. Eintritt: 25<br />
Euro, alle teilnehmenden Clubs<br />
stiften noch je 500 Euro dazu.<br />
Mehr Veranstaltungen im Terminkalender von www.rotarymagazin.de. Hier können Sie auch selbst Termine einstellen.<br />
Alternativ mailen Sie die Daten an redaktion@rotary.de oder per Post an: Rotary Magazin, Raboisen 30, 20095 Hamburg<br />
HERBSTVERGNÜGEN<br />
Screen-<br />
Shopping<br />
Draußen fallen Blätter, drinnen wichtige<br />
Entscheidungen: eine bunte Jacke? Trekkingschuhe?<br />
Auf www.intersport.de kann<br />
man schon mal stöbern, eingelöst wird der<br />
Gutschein in der nächstgelegenen Filiale.<br />
Unsere Quizfrage: Wer war Jonas Salk?<br />
500-Euro-<br />
Gutschein zu<br />
gewinnen<br />
Schreiben Sie uns per Fax, Brief oder<br />
mailen Sie an redaktion@rotary.de.<br />
Einsendeschluss: 27. Oktober 2014<br />
Lösung von 9/2014: Giacomo Puccini komponierte die Oper La Bohème. Das Dresden-Wochenende mit Besuch in der Semperoper gewann<br />
Stephan E. Wehr, RC Kempen-Krefeld.<br />
26 10/2014 Rotary Magazin
AKTUELL<br />
PRÄSIDENTENBRIEF<br />
Liebe Rotarierinnen und Rotarier<br />
BILDER: PR; ROTARY INTERNATIONAL<br />
Im Oktober 1914 wurde<br />
Jonas Salk geboren.<br />
Als Erfinder des ersten<br />
effektiven Impfstoffes<br />
gegen die Kinderlähmung<br />
änderte<br />
er die Geschicke der<br />
Welt. Als der Impfstoff<br />
in den 50er Jahren<br />
in den USA eingeführt<br />
wurde, war die<br />
Kinderlähmung nach der Gefahr eines<br />
Atomkrieges die größte Angst der Menschen.<br />
Und das aus gutem Grund: bei der<br />
Polio-Epidemie von 1952 erkrankten<br />
58.000 Menschen. 3145 Menschen<br />
starben damals an den Folgen,<br />
21.269 Menschen wurden auf<br />
Lebenszeit gelähmt. Weltweit<br />
starben damals jährlich bis zu<br />
einer halben Million Menschen<br />
an der Seuche. Kurz nach der<br />
Konzeption des Vakzins entwickelte<br />
Albert Sabin eine orale Schluckimpfungsversion,<br />
mit der Massen von Kindern<br />
schnell, sicher und preiswert immunisiert<br />
werden konnten.<br />
1985 rief Rotary sein PolioPlus-Programm<br />
ins Leben. Das Ziel des Programms<br />
war einfach formuliert: Impfung aller Kinder<br />
der Welt gegen die grausame Krankheit.<br />
Dank der überraschenden Initialerfolge<br />
von PolioPlus setzten die 166 Mitgliedsstaaten<br />
der Weltgesundheitsversammlung<br />
1988 ein einheitliches Ziel der weltweiten<br />
Ausrottung der Poliomyelitis fest.<br />
Ein solches Ziel war damals von beispielloser<br />
Ambition, und viele hielten es<br />
für unmöglich. Heute sind wir diesem Ziel<br />
näher als jemals zuvor: Bisher wurden in<br />
diesem Jahr weltweit nur wenige Hundert<br />
Im Internet<br />
Reden und Aktuelles<br />
von RI-Präsident<br />
Gary C. K. Huang<br />
www.rotary.org/<br />
president<br />
Infektionsfälle gemeldet, und das Virus<br />
kommt nur noch in drei Ländern der Erde<br />
endemisch vor. Wir sind auf dem Weg, die<br />
volle Virusausrottung bis 2018 zu erreichen<br />
– doch nur, wenn wir die gleiche Dynamik<br />
aufrechterhalten können, die uns bisher so<br />
weit gebracht hat.<br />
In diesem Monat gedenken wir mit dem<br />
Weltpoliotag des 100. Geburtstags von Dr.<br />
Salk. Ich bitte Sie alle, in diesem Monat alles<br />
in Ihren Kräften Stehende zu tun, um<br />
auf unsere Anstrengungen im Kampf gegen<br />
die Kinderlähmung aufmerksam zu<br />
machen. Lassen Sie Rotary leuchten und<br />
engagieren Sie sich. Ob das die Ansprache<br />
von Verantwortlichen in Ihrem<br />
Land ist, die Verbreitung unserer<br />
Botschaft in sozialen Medien –<br />
oder eine persönliche Spende an<br />
die Kampagne. Ich verspreche<br />
Ihnen, es ist die beste Zukunftsinvestition,<br />
die Sie je tätigen können.<br />
Und was noch besser ist: jeder<br />
Rotary Spenden-Euro wird von der Bill<br />
& Melinda Gates Foundation mit zwei Euro<br />
ergänzt.<br />
Wenn wir die Kinderlähmung besiegt<br />
haben – und wir werden es schaffen –,<br />
dann haben wir eine bessere Zukunft geschaffen,<br />
für die Welt – und für Rotary. Wir<br />
haben uns dann als Organisation bewiesen,<br />
die Großes bewegen kann. Und wir<br />
hinterlassen unseren Kindern und Enkeln<br />
eine poliofreie Welt.<br />
Gary C. K. Huang<br />
Präsident RI<br />
Rotary Magazin 10/2014 27
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
28 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
JAGD<br />
Obwohl die Jagd die älteste Art der Nahrungsbeschaffung des<br />
Menschen ist, steht sie in jüngster Zeit unter massivem Druck. Die<br />
Beiträge auf den folgenden Seiten setzen sich mit der Kritik der<br />
Tierschützer auseinander. Sie erläutern, warum Jagd notwendig<br />
ist, und hinterfragen zugleich, was sich an der traditionellen Art<br />
des Jagens ändern muss, damit das Waidwerk eine Zukunft hat.<br />
BEITRÄGE<br />
Eckhard Fuhr: Lob der Jagd – Peter Harry Carstensen: Wird die Jagd<br />
zum Abschuss freigegeben? – Robert Heller: Beim Umgang mit Waffen<br />
gibt es kein Pardon – Jochen Borchert: Tierrechte sind kein Naturgesetz –<br />
Michael Lehner: Nachhaltig aus Tradition – Werner Zwingmann: Jäger in der<br />
Bekämpfung von Wildseuchen – Hilmar Freiherr v. Münchhausen / Andreas<br />
Kinser: Der Rothirsch im Kreuzfeuer der öffentlichen Interessen<br />
Im Gespräch: Claus Spieker<br />
BILD:<br />
Rotary Magazin 10/2014 29
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
JAGD-ASPEKTE<br />
Im Trend<br />
Trotz gelegentlicher Kritik von Tierschützern gibt<br />
es heute mit mehr als 360.000 Jagdscheininhabern<br />
so viele Jäger in Deutschland wie noch nie. Etwa<br />
zehn Prozent davon sind Frauen.<br />
30 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
DIE GESELLSCHAFTLICHE RELEVANZ DES WAIDWERKS – UND DIE<br />
AUFGABEN, DENEN SICH DIE JÄGERSCHAFT STELLEN MUSS<br />
Lob der Jagd<br />
ECKHARD FUHR<br />
Ist die Jagd noch zeitgemäß? Wäre es nicht langsam<br />
an der Zeit, sie als archaisches Relikt unserer<br />
biologischen und kulturellen Evolution zu begraben?<br />
Sind die Jäger als Regulatoren in der Natur<br />
nicht völlig überflüssig, da die Natur doch alles von<br />
selbst regelt? Und überhaupt: Wie kann es erlaubt<br />
sein, Tiere, also Mitgeschöpfe, als Freizeitvergnügen<br />
zu töten? Jagd passe nicht mehr in unsere modernen,<br />
aufgeklärten Zeiten, sie sei sinnlos, ein verachtenswerter<br />
„Blutsport“, sagen die Jagdgegner und<br />
fordern eine „Natur ohne Jagd“. Manche denken dabei<br />
auch an eine Gesellschaft ohne Jäger und nehmen<br />
es zumindest in Kauf, dass sie jagende Mitmenschen<br />
in Lebensgefahr bringen, wenn sie Hochsitze<br />
ansägen. Die Jagd polarisiert und emotionalisiert.<br />
Aber manchmal kann man sich des Eindrucks nicht<br />
erwehren, dass gerade in den Medien vom Lärm,<br />
den die radikalen Jagdkritiker veranstalteten, auf die<br />
Relevanz und Akzeptanz dieser Position geschlossen<br />
wird. Repräsentative Umfragen haben bisher<br />
noch nie eine breite, gar mehrheitliche Jagdgegnerschaft<br />
in der Bevölkerung zutage gebracht. Und das<br />
deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen.<br />
WALD- UND SZENEGÄNGER<br />
Ich wohne im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg<br />
und habe eine Jagdmöglichkeit in den ehemaligen<br />
Rieselfeldern von Pankow, fast vor der Haustür. Für<br />
dieses Gebiet besitze ich eine Jagderlaubnis der Berliner<br />
Forsten. Auf den Straßen meines Viertels sind<br />
am frühen Morgen die letzten Nachtschwärmer unterwegs.<br />
Selten ernte ich verdutzte Blicke, wenn ich<br />
mit Hund, Fernglas und Gewehr zu meinem Auto<br />
gehe. Noch nie bin ich angepöbelt worden. Berlin ist<br />
so voll schräger Gestalten, dass ich offenbar nicht<br />
weiter auffalle. Oder könnte es gar sein, das selbst<br />
die hauptstädtischen Szenegänger, denen Wald,<br />
Wild und Jagd doch wahrscheinlich eher fremd<br />
sind, es als ganz normal empfinden, wenn da einer<br />
im Morgengrauen zum Jagen geht?<br />
Wenn ich Glück habe, verläuft solch ein Morgen<br />
im Frühherbst so: Noch bei Dunkelheit erklimme ich<br />
einen der Hochsitze und muss nicht lange warten.<br />
Aus einem Feldgehölz tritt im ersten Tageslicht eine<br />
Rehricke mit ihrem Kitz auf die vor mir liegende<br />
Wiese. Wenn ich jetzt schieße, dann erst das Kitz und<br />
dann seine Mutter. So lautet die Regel. Rehkitze sind<br />
im Herbst keine weiß gefleckten Bambis mehr. Das<br />
Kindchenschema ist kaum noch ausgeprägt. Vor mir<br />
steht der zarteste Braten, den man sich vorstellen<br />
kann. Das Fadenkreuz meines Zielfernrohrs steht ruhig<br />
hinter dem Schulterblatt des<br />
Kitzes. Den Schuss hört es nicht<br />
mehr. Als seine Mutter nach einigen<br />
Sätzen noch einmal verhofft,<br />
schieße ich sie auch tot.<br />
Eckhard Fuhr<br />
ist Kultur-Chefkorrespondent<br />
der<br />
„Welt“-Gruppe. Zu<br />
seinen Büchern<br />
gehört u.a. „Wo<br />
wir uns finden. Die<br />
Berliner Republik<br />
als Vaterland“<br />
(Berliner Taschenbuchverlag<br />
2007).<br />
In diesem Herbst<br />
erschien „Rückkehr<br />
der Wölfe. Wie ein<br />
Heimkehrer unser<br />
Leben verändert“<br />
(Riemann-Verlag).<br />
www.welt.de<br />
Das Forstamt verlangt von jedem<br />
Jäger einen Mindestabschuss.<br />
Will man den erfüllen,<br />
muss man jede Gelegenheit nutzen.<br />
Außerdem ist es besser, bei<br />
einer Jagd viel statt bei vielen<br />
Jagden wenig Beute zu machen.<br />
Das reduziert den Jagddruck<br />
auf das Wild, das sich bei hohem<br />
Jagddruck nahezu unsichtbar<br />
macht. Auch Nichtjäger haben<br />
aber Anspruch darauf, wild<br />
in freier Natur beobachten zu<br />
können. Es gehört zu unserer<br />
Kulturlandschaft.<br />
Wenn ich nach der Jagd nach<br />
Hause komme, sind die Cafés in<br />
der Nachbarschaft schon von<br />
Latte-macchiato-Müttern bevölkert.<br />
In den Kinderwägen brabbeln Säuglinge. Prenzlauer<br />
Berg ist eine der kinderreichsten Gegenden<br />
Deutschlands. Milchiger Friede liegt über der Szenerie.<br />
Ich habe gerade zwei Rehe ausgeweidet und verberge<br />
meine noch etwas blutigen Hände diskret in<br />
den Hosentaschen. Was würde ich denn antworten,<br />
wenn eine dieser jungen Mütter mich zornig funkelnden<br />
Blickes fragte, ob ich nichts besseres zu tun habe,<br />
als eine Rehmama und ihr Kind zu morden? Nein,<br />
müsste ich antworten, das ist wirklich das Beste, was<br />
man tun kann. Und ich würde hinzufügen: Niemand<br />
liebt Rehe mehr als ich, lebende ebenso wie gebraten.<br />
Rotary Magazin 10/2014 31
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
In der<br />
Kritik<br />
Der Trophäenkult<br />
ist eines der Hauptargumente<br />
für die<br />
Ablehnung der<br />
Jagd.<br />
Ich töte nicht gedankenlos. Mir ist klar,<br />
dass ich nicht auf biomechanische Automaten<br />
schieße, sondern auf Lebewesen, zu denen<br />
der Mensch in den Jahrtausenden seiner Kulturgeschichte<br />
eine innige Beziehung entwickelt hat. Die<br />
Jagd ist ein wesentlicher, ja über die längste Zeit sogar<br />
der wesentliche Teil dieser Geschichte, wie Hermann<br />
Parzingers gerade erschienene „Geschichte der<br />
Menschheit bis zur Erfindung der Schrift“ (Verlag<br />
C.H. Beck) eindrucksvoll belegt. Ich bin mit vielen<br />
Tieren groß geworden, mit solchen, die meine Kumpane<br />
waren, und mit solchen, die gegessen wurden.<br />
Ich päppelte aus dem Nest gefallene Vögel auf und<br />
schoss mit dem Luftgewehr Stare aus den Obstbäumen,<br />
was damals noch erlaubt war. Früh gehörte das<br />
Hühnerschlachten zu meinen Aufgaben. Doch habe<br />
ich meine tiefe Empathie für Tiere und die frühe Gewöhnung<br />
daran, sie zu töten, nie als Widerspruch<br />
empfunden. Daran hat sich nichts geändert. Nie ist es<br />
mir in den Sinn gekommen, dass Jagd etwas Verwerfliches<br />
sein könnte. Allerdings: Gerade weil ich ein<br />
leidenschaftlicher Jäger bin und der Jagd die Zukunft<br />
offen halten will, gerate ich zunehmend in Widerspruch<br />
zu vielen Erscheinungen der Jagdpraxis in<br />
Deutschland und zur in der konservativen Mehrheit<br />
der Jäger immer noch vorherrschenden Jagdideologie<br />
vom patriarchalischen „Heger und Pfleger“, der in<br />
der Natur angeblich für „Gleichgewicht“ sorgt. Der<br />
Kult um die Trophäe, der entgegen allen Beteuerungen<br />
von Jagdfunktionären weithin immer<br />
noch geübt wird – der kapitale Bock, Keiler<br />
oder Hirsch steht nach wie vor im Zentrum<br />
des jagdlichen Denkens vieler Jäger – ist das deutlichste<br />
Zeichen dafür, dass die Jagd sich grundlegend<br />
wandeln muss, wenn sie Bestand haben soll.<br />
Nach meinem Verständnis ist die Jagd ein Handwerk,<br />
das als Teil der Land- und Forstwirtschaft eine<br />
wichtige Rolle spielt. Man muss zur Jagd nicht „berufen“<br />
sein. Jeder kann dieses Handwerk lernen.<br />
Und immer mehr wollen das auch tun. Mit mehr als<br />
360.000 Jagdscheininhabern gibt es heute so viele Jäger<br />
in Deutschland wie noch nie. Etwa zehn Prozent<br />
davon sind Frauen. In den Vorbereitungskursen auf<br />
die Jägerprüfung liegt der Frauenanteil schon deutlich<br />
höher. Als Männerdomäne kann man die Jagd<br />
schon nicht mehr bezeichnen.<br />
RELEVANZ FÜR DIE GESELLSCHAFT<br />
Ich komme vom Land, ich lebe und arbeite zurzeit<br />
in der Stadt. Die Jagd ist die Nabelschnur, die mich<br />
mit meiner Herkunft verbindet. Durch sie erfahre<br />
ich, was auf dem Land, in der Land- und Forstwirtschaft<br />
geschieht. Das dürfte eigentlich keinem mündigen<br />
Staatsbürger gleichgültig sein, denn das, was<br />
auf mehr als 80 Prozent unserer Landesfläche getan<br />
oder unterlassen wird, entscheidet über die künftigen<br />
Lebensmöglichkeiten auch des urbansten Post-<br />
BILD: GUNTER GLUECKLICH / LAIF<br />
32 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
» Gerade weil ich ein leidenschaftlicher Jäger bin und der Jagd die<br />
Zukunft offen halten will, gerate ich zunehmend in Widerspruch zu<br />
vielen Erscheinungen der Jagdpraxis in Deutschland «<br />
materialisten und Internetbewohners. Nicht nur für<br />
den einzelnen Jäger ist die Jagd mehr als eine Nebensache.<br />
Sie ist für die gesamte Gesellschaft von einiger<br />
Relevanz, was auf dem Land den meisten noch klar<br />
ist, in den Großstädten aber in Vergessenheit zu geraten<br />
droht. Allerdings fordern viele Jäger das Fehlurteil,<br />
die Jagd sei ein absterbender Zweig der Folklore,<br />
dem man keine Träne nachweinen muss, durch ihr<br />
Verhalten geradezu heraus. Der von Forst- und Landwirtschaft,<br />
vom Naturschutz und weithin auch von<br />
der Politik gegen die Jäger vorgebrachte Vorwurf, sie<br />
erfüllten ihre wichtigste gesetzliche Aufgabe nicht,<br />
nämlich für Wildbestände zu sorgen, die den landeskulturellen<br />
Verhältnissen angepasst sind, ist leider<br />
nicht ganz unberechtigt. Die Jagdstrecken bei wild<br />
lebenden Huftieren sind zwar in Deutschland so<br />
hoch wie noch nie seit es eine Jagdstatistik gibt. Jäger<br />
erlegen eine Million Rehe, eine halbe Million Wildschweine,<br />
mehr als 100.000 Stück Rot- und Damwild<br />
jährlich. Das ist ein Vielfaches dessen, was vor dem<br />
Krieg in Deutschland zur Strecke kam, zu dem damals<br />
noch Ostpreußen, Pommern und Schlesien gehörten,<br />
jagdliche Traumländer allesamt. Milde Winter,<br />
üppiger Stickstoff-eintrag in die Böden, die großen<br />
Sturmschäden der vergangenen Jahre mit ihrer<br />
Nachfolgevegetation, die explosionsartige Zunahme<br />
des Maisanbaus – all das hat die Lebensbedingungen<br />
der großen Pflanzenfresser, des „Schalenwilds“, optimiert.<br />
Wahrscheinlich ziehen heute so viele wild lebende<br />
Huftiere durch Deutschlands Wald und Flur<br />
wie noch nie in der Geschichte.<br />
Aber ein Teil der Jägerschaft weigert sich immer<br />
noch, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass wir in einer<br />
Schalenwildepoche leben und das Management<br />
dieses Wildes – ich spreche bewusst nicht von Jagd<br />
und Hege – die zentrale, über Sein und Nichtsein der<br />
Jagd entscheidende Aufgabe ist. Dabei sind widerstreitende,<br />
jedoch gleichermaßen berechtigte Interessen<br />
der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes,<br />
des Tourismus und auch der Jagd zu berücksichtigen.<br />
Übermäßige Wildschäden müssen verhindert<br />
werden, das Wild soll sichtbar bleiben und nicht<br />
durch permanenten Jagddruck in die Nachtaktivität<br />
gedrängt, und es soll so bejagt werden, dass sein<br />
Fleisch als hochwertiges, ethisch einwandfrei erzeugtes<br />
Lebensmittel genutzt werden kann. Das gleicht<br />
der Quadratur des Zirkels. Aber es zeigt die Komplexität<br />
der Aufgaben, vor denen die Jagd steht.<br />
Nichts deutet darauf hin, dass die Jagd überflüssig<br />
werden könnte. Auch die zum Glück sich bei uns<br />
wieder ausbreitenden Wölfe werden die Jäger nicht<br />
arbeitslos machen, sondern ihnen höchstens einen<br />
Teil der Arbeit abnehmen. Dem gesetzlich vorgegebenen<br />
Ziel, gesunde und vitale Wildbestände zu erhalten,<br />
dient ihre instinktsichere Jagd auf jeden Fall.<br />
Aber auch wenn das vom Bundesamt für Naturschutz<br />
theoretisch errechnete Maximum von 440<br />
Wolfsrudeln in Deutschland tatsächlich erreicht würde,<br />
wäre das für die menschlichen Jäger kein Anlass,<br />
die Büchse im Schrank zu lassen. Unsere hoch produktive<br />
Kulturlandschaft bringt so viel Biomasse in<br />
Form von Rehen, Hirschen und Wildschweinen hervor,<br />
dass es für alle reicht. Der Wahnvorstellung allerdings,<br />
der Mensch könne durch seine vor allem am<br />
Kopfschmuck der männlichen Tiere orientierten Selektionskriterien<br />
„verbessernd“ auf den Wildbestand<br />
einwirken, bereiten die Wölfe endlich ein Ende. <br />
<br />
<br />
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Rotary Magazin 10/2014 33
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
ANMERKUNGEN EINES<br />
BEKENNENDEN JÄGERS ZU EINEM<br />
UMSTRITTENEN THEMA<br />
Wird die Jagd<br />
zum Abschuss<br />
freigegeben?<br />
<br />
PETER HARRY CARSTENSEN<br />
In diesen Wochen und Monaten – so sagen wir Jäger<br />
– geht die Jagd auf. Die Regeln und die Ausübung<br />
des Waidwerks sind uns über Generationen<br />
weitergegeben worden. Die Jagd ist im Prinzip<br />
ein Handwerk, das auf den Lehrberuf des Jägers zurückgeht.<br />
Unverändert ist auch heute die Berechtigung<br />
zur Jagd durch den Erwerb des Jagdscheins an<br />
das praktische und theoretische Wissen gekoppelt,<br />
das bis zur Jägerprüfung vermittelt und durch dieses<br />
„Grüne Abitur“ nachgewiesen wird. Das muss<br />
auch künftig so bleiben.<br />
Jagen kann man nur, wenn die Lebensräume für<br />
das Wild vorhanden sind. Wir Jäger haben gelernt,<br />
Wild zu schützen, dessen Lebensräume mit dem der<br />
gesamten Tierwelt in freier Natur zu erhalten, zu<br />
verbessern und eine nachhaltige Nutzung sicherzustellen.<br />
Die Jäger und Jägerinnen verstehen also etwas<br />
von der Sache, von Fauna und Flora. Kann das<br />
jeder von sich behaupten, der sich als Naturschützer<br />
bezeichnet, Entscheidungen einfordert, die die Jagd<br />
im Grundsatz betreffen, sie überregulieren, beschneiden<br />
oder gar abschaffen wollen? Das ist offensichtlich<br />
nicht der Fall. So nehme ich in den aktuellen<br />
Debatten über die Jagd, ihre gesetzlichen Regelungen<br />
und die Diskussionen über Tierrechte, Tierschutz<br />
und Tiernutzen wahr. Es ist geradezu Mode,<br />
Druck gegen die Jagd aufzubauen. Ich habe mitunter<br />
den Eindruck, dass in den gesellschaftlichen und<br />
politischen Debatten die Jagd zum öffentlichen Abschuss<br />
frei gegeben werden soll.<br />
Der Landes-Umweltminister von NRW, Johannes<br />
Remmel, stellte unlängst auf einem Jägertag das<br />
Recht des Menschen infrage, über Leben und Tod<br />
von Tieren zu entscheiden. Wo fängt das an, wo soll<br />
das aufhören? Soll das auch beim örtlichen Metzger,<br />
jaegermeister.de<br />
bei Chicken-Wings und bei McDonalds gelten? Dieser<br />
Politiker trägt Verantwortung für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten. So hießen einmal die<br />
Ministerien, in denen – in welchen Koalitionen auch<br />
immer – inzwischen in Deutschland weitgehend<br />
grüne Umweltpolitik alle Zuständigkeiten zunehmend<br />
überlagert. Mit dieser Handschrift wird in einem<br />
Bundesland nach dem anderen insbesondere<br />
das Jagdrecht angefasst.<br />
ARGUMENTATION OHNE KENNTNISSE<br />
Das Jagdrecht hat sich bewährt, ist aber sicher<br />
auch nicht unantastbar. So wie sich die Gesellschaft<br />
entwickelt, verändert sich auch der ländliche Raum<br />
34 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
JAGD-ASPEKTE<br />
Imagewandel<br />
Mit Kampagnen wie „Achtung wild!“<br />
wurde in den vergangenen Jahren aus dem<br />
einstigen Altherrenschnaps Jägermeister<br />
ein zeitgemäßes Kultgetränk.<br />
BILD: MAST-JÄGERMEISTER SE [M]<br />
mit entsprechendem politischen Handlungsbedarf.<br />
Die Gesetzgebung muss dann auch selbstverständlich<br />
begründete Notwendigkeiten aufgreifen. Mit<br />
Erstaunen aber höre ich immer wieder fundamentale<br />
Positionen bis zu dieser: Man könne eigentlich<br />
einfach auf die Jagd verzichten. Diese Sprache der<br />
Jagdgegner ist nicht zu verstehen, wenn man sich<br />
die Zusammenhänge der Natur vor Augen führt.<br />
Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe von Landwirten,<br />
Jägern, Fischern, Imkern und Förstern zusammen<br />
mit allen Naturnutzern ist unbestritten. Das<br />
sollte auch der Spaziergänger (mit und ohne Hund)<br />
in Feld, Wald und Flur beherzigen. Auch er nutzt<br />
die Natur; er beeinträchtigt sie aber auch. Die Jagd<br />
wird nach zuverlässiger Meinungsforschung von<br />
mehr als drei Viertel der Gesellschaft akzeptiert und<br />
weitgehend anerkannt. Dennoch wird gegen sie<br />
Druck aufgebaut. Dahinter erkenne ich Systematik<br />
und Energie.<br />
Wer hat eigentlich die Deutungshoheit, wenn in<br />
den Präambeln aktueller Jagdgesetze von den „heutigen<br />
Anforderungen der Gesellschaft im Hinblick<br />
auf Tier- und Naturschutz“ die Rede ist, und die<br />
Überschrift „Ökologisches Jagdgesetz“ heißen soll?<br />
Die Texte dahinter stecken voller Widersprüche. Wer<br />
von Tierschutz redet, muss auch wissen, was Tierschutz<br />
heißt. Wir haben uns als Jäger tierschutzgerecht<br />
zu verhalten. Töten gehört zur ausgewogenen<br />
Ernährung und zur Jagd. Dabei darf keiner Kreatur<br />
unnötiges Leiden zugefügt werden, nicht im<br />
Rotary Magazin 10/2014 35
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
Peter Harry<br />
Carstensen<br />
war von 2005 bis<br />
2012 Ministerpräsident<br />
des Landes<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Schlachthof und nicht im Wald. Die Achtung<br />
vor der Kreatur und der Tierschutz<br />
sind nirgendwo sonst so breit verankert wie<br />
unter Jägern oder auch in der Landwirtschaft. Das<br />
schließt nicht aus, dass es auch hier – wie überall –<br />
schwarze Schafe gibt, deren Verhalten nicht akzeptabel<br />
ist. Hier haben alle Jägerinnen und Jäger die<br />
Selbstverpflichtung, mit der Einhaltung der Regeln<br />
der Waidgerechtigkeit zu antworten.<br />
Zunehmende Jagdverbote bei den Beutegreifern<br />
gefährden Bodenbrüter und Singvögel. Diese sind<br />
so einer Überzahl an natürlichen Feinden schutzlos<br />
ausgesetzt. Dies hat offensichtlich im Laufe der Zeit<br />
verheerende Auswirkungen auf die Artenvielfalt,<br />
wie in Holland festzustellen ist.<br />
Dort wurde binnen einem Jahrzehnt<br />
das Jagdrecht durch sogenanntes<br />
Umweltrecht ersetzt,<br />
was zu massivem Ungleichgewichten<br />
in der Natur geführt<br />
hat. In den Niederlanden gibt<br />
es nun keine Gänsejagd mehr,<br />
dafür werden Gänse zu Hunderttausenden<br />
als Schädlinge<br />
im staatlichen Auftrag vernichtet.<br />
Mein Respekt gilt den Jägern,<br />
die sich nicht als Schädlingsbekämpfer<br />
und Schießer an diesen Aktionen<br />
beteiligen. Die Überpopulation ist entstanden, weil<br />
die Gans nicht mehr zu den jagdbaren Tierarten gehören<br />
sollte. Jetzt werden die Gänse entsorgt!<br />
Niemand sonst achtet mehr so kleinteilig auf die<br />
Vielfalt der Tierwelt wie die Jäger in ihren Revieren.<br />
Man sollte sich hüten, ihnen den Hegeauftrag und<br />
Gräben<br />
Die Kritik an der<br />
Jagd ist auch ein Indiz<br />
für eine zunehmende<br />
Spaltung zwischen<br />
Stadt und Land.<br />
die Hegeleistung abzusprechen. Vor allem<br />
muss Schluss sein mit dem Vorurteil,<br />
es werde nur gehegt, um die Tiere dann „abzuknallen“.<br />
Wer das sagt, kennt die Praxis nicht.<br />
Die zitierten Widersprüche haben offensichtlich<br />
zu einem großen Teil ihren Ursprung darin, dass<br />
sich hinter so mancher Kritik an Jagd und Landwirtschaft<br />
zu einem großen Teil Unkenntnis und<br />
Naturferne verbergen. Wir haben es mit einer zunehmenden<br />
Spaltung zwischen Stadt und Land zu<br />
tun. Zu den Gründen mag gehören, dass viele<br />
Menschen, die in Ballungsräumen, im Beton und<br />
nicht auf dem Land aufgewachsen sind und dort leben,<br />
Natur anders wahrnehmen und erfahren. Sie<br />
kennen sie nicht so wie diejenigen, die von je her in<br />
der Naturnutzung groß geworden sind und dort<br />
wohnen und arbeiten, wo Naturprodukte als<br />
Grundlagen der Ernährung entstehen. Gegenseitige<br />
Sprachlosigkeit entsteht in diesem Fall, wenn die<br />
Praxis auf ferne Theorie trifft.<br />
NATUR ALS LERNORT<br />
Dazu, dass diese Zusammenhänge und Grundlagen<br />
nicht nur im ländlichen Raum, sondern auch in<br />
den Städten vermittelt werden, tragen die Jäger zu<br />
einem großen Maße bei. Sie machen die Natur zum<br />
Lernort für junge Menschen, schicken rollende<br />
Waldschulen in die Städte und bringen sich in die<br />
Allgemeinbildung der Gesellschaft ein. Das sollte<br />
jeder fördern, der für Umwelt und Natur eintritt –<br />
gerade in den Städten. Dafür gibt es Verbände auf<br />
allen Ebenen, Organisationen und ehrenamtliche<br />
Gruppierungen, Stifter und Stiftungen, die hier<br />
BILDER: MAURITIUS IMAGES / ALAMY; ANTI-JAGD-DEMO.DE; FRANK OSSENBRINK<br />
36 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
» Die Widersprüche haben zu einem großen Teil ihren Ursprung<br />
darin, dass sich hinter so mancher Kritik an Jagd und Landwirtschaft<br />
zu einem großen Teil Unkenntnis und Naturferne verbergen «<br />
nicht nur ihren eigenen Beitrag leisten, sondern die<br />
Jäger in der Wahrnehmung ihres gesetzlichen und<br />
gesellschaftlichen Auftrags unterstützen. Sie sind<br />
ein unverzichtbarer Bestandteil der Funktionsfähigkeit<br />
des ländlichen Raumes.<br />
Es ist dringend notwendig, dass Jäger und Fischer,<br />
Angler, Bauern und Forstwirte angesichts des<br />
wachsenden öffentlichen und politischen Drucks<br />
eng zusammenstehen. Es geht gegen Eigentum und<br />
Freiheit, wenn in den aktuellen Gesetzgebungsverfahren<br />
auf Länderebene – teilweise im Widerspruch<br />
zum Bundesjagdgesetz – das Jagdrecht eingeschränkt<br />
werden soll. Die Begriffe Eigentum und<br />
Freiheit sind auch hier nicht zu trennen.<br />
Daneben gibt es auch noch eine Reihe von volkswirtschaftlichen<br />
Aspekten und Zusammenhängen:<br />
Land- und Forstwirte sind auf die Jagd angewiesen,<br />
wenn es um die Vermeidung von Wildschäden und<br />
Tierseuchen geht. Wenn die Jagd gesetzlich zurückgedrängt<br />
wird, ist mit einer Kette von Folgen zu<br />
rechnen. Ein geminderter Jagdwert wirkt sich auf<br />
die Verpachtbarkeit landwirtschaftlicher Flächen<br />
aus. Es wird erst bei genauer Kenntnis solcher Umstände<br />
deutlich, was es für das Eigentum und die<br />
Funktionsfähigkeit des ländlichen Raumes bedeutet,<br />
wenn es keinen jagdlichen Nutzen mehr gibt.<br />
Wir sollten es der Jagd ersparen, dass sie zum<br />
Abschuss freigegeben wird. Und wir müssen es der<br />
Natur ersparen, dass sie sich selbst überlassen<br />
wird. Dabei sollen wir Jäger offen bekennen, dass<br />
Jagd auch Freude bereitet. Bei mir bleibt das so – so<br />
lange ich jagen darf. Ich wünsche auch den künftigen<br />
Generationen, dass sie nicht auf die Jagd verzichten<br />
müssen.<br />
<br />
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Rotary Magazin 10/2014 37
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
ZWISCHENRUF<br />
Beim Umgang mit Waffen<br />
gibt es kein Pardon<br />
ROBERT HELLER<br />
Mit gültigem Jagdschein<br />
und Waffenbesitzkarte<br />
ist der Jäger berechtigt,<br />
mit Jagdwaffen umzugehen. Das<br />
Waffengesetz (WaffG) bestimmt<br />
pragmatisch, dass Jäger Jagdwaffen<br />
zur befugten Jagdausübung<br />
einschließlich des Ein- und Anschießens<br />
im Revier, zur Ausbildung<br />
von Jagdhunden im Revier<br />
und zum Jagdschutz ohne besondere<br />
Erlaubnis führen und mit<br />
ihnen schießen dürfen. Zum Führen<br />
gehört auch der Transport<br />
von und zum Revier. Ansonsten<br />
sind Jäger wie jeder Waffenbesitzer<br />
verpflichtet, Jagdwaffen und<br />
Munition sicher aufzubewahren,<br />
um zu verhindern, dass sie abhanden<br />
kommen oder Dritte sie<br />
unbefugt an sich nehmen.<br />
Geringfügige Verstöße gegen<br />
Vorschriften des Waffenrechts<br />
(Waffengesetz und Allgemeine<br />
Waffenverordnung), z.B. die Fahrt<br />
ins Revier, ohne die Waffenbesitzkarte<br />
für die Jagdwaffe mit sich zu<br />
führen, können nach dem Waffengesetz<br />
als Ordnungswidrigkeit<br />
mit einer Geldbuße belegt<br />
werden. Schwere Verstöße, z.B.<br />
das offene Liegenlassen von Jagdwaffen<br />
während der Abwesenheit<br />
von der Wohnung, werden als<br />
Straftaten verfolgt. Das Waffengesetz<br />
zählt in einer langen Liste<br />
auf, bei welchen Verstößen Geldbußen<br />
oder Strafen verhängt werden<br />
können. Insoweit herrscht also<br />
Rechtssicherheit.<br />
Die Zahlung einer Geldbuße<br />
oder Geldstrafe oder auch die<br />
Einstellung eines Strafverfahrens<br />
erledigen den Verstoß gegen das<br />
Waffengesetz noch nicht. Jetzt ist<br />
die Waffenbehörde am Zug, sie<br />
nimmt den geahndeten Verstoß<br />
gegen das Waffengesetz zum Anlass,<br />
die Zuverlässigkeit des Jägers<br />
als Waffenbesitzer zu prüfen.<br />
Die gleichen Kriterien legt<br />
auch die Jagdbehörde an, so dass<br />
bei einer Feststellung der Unzuverlässigkeit<br />
Waffenbesitzkarte<br />
und Jagdschein entzogen werden<br />
können. Das WaffG und das<br />
BJagdG räumen den Behörden<br />
kein Ermessen ein; das heißt, sie<br />
werden in den genannten Fällen<br />
die Unzuverlässigkeit feststellen<br />
und Waffenbesitzkarte sowie<br />
Jagdschein entziehen.<br />
In der Praxis ist leider nicht<br />
auszuschließen, dass einzelne Behörden<br />
zu einer manchmal über<br />
den Willen des Gesetzgebers hinausgehenden<br />
Verschärfung der<br />
Anforderungen neigen und im<br />
Dr. Robert Heller<br />
(RC Berlin-International)<br />
ist zusammen<br />
mit Holger<br />
Soschinka Autor des<br />
als Standardwerk<br />
geltenden „Handbuchs zum Waffenrecht“<br />
(C.H. Beck, 3. Auflage 2013,<br />
603 Seiten).<br />
www.beck.de<br />
Einzelfall die Unzuverlässigkeit<br />
des Jägers annehmen. Die Entscheidung<br />
der Behörde anzugreifen<br />
und in einem Prozess das Verwaltungsgericht<br />
davon zu überzeugen,<br />
dass die Behörde das<br />
Waffengesetz unsachgemäß angewendet<br />
hat, gelingt in der Praxis<br />
meist nicht.<br />
Bereits kleinste Verstöße gegen<br />
die Aufbewahrungsvorschriften<br />
des Waffengesetzes<br />
sind nach Zahl der veröffentlichten<br />
Gerichtsurteile der häufigste<br />
Grund für den Entzug der Waffenbesitzkarte<br />
sowie des Jagdscheins.<br />
Hier kann der Jäger<br />
nicht auf Verständnis hoffen –<br />
und das grundsätzlich zu Recht.<br />
Vom Jäger kann und muss verlangt<br />
werden, seine Jagdwaffen<br />
sicher im Waffenschrank aufzubewahren,<br />
wenn er sie nicht zur<br />
Jagdausübung benötigt.<br />
Wer seinen Jagdschein behalten<br />
will, muss sich an das Waffenrecht<br />
halten. Deshalb sollte der<br />
Jäger im eigenen Interesse die jeweils<br />
für ihn aktuell geltenden<br />
Vorschriften des Waffenrechts<br />
kennen. Auf das bei der Jägerprüfung<br />
erlangte Wissen allein sollte<br />
er sich nicht verlassen; es hilft<br />
ihm auch nichts, darauf zu verweisen,<br />
dass selbst für einen<br />
rechtskundigen Laien die Regelungen<br />
des Waffengesetzes ein<br />
schwer zu durchschauendes Gestrüpp<br />
von Regeln und Ausnahmen<br />
darstellen.<br />
<br />
BILD: PRIVAT<br />
38 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
KEYLER ist anziehend.<br />
Ob zur Jagd, zum Wandern oder zur Landpartie – mit KEYLER sind<br />
Sie immer bestens betucht. Gemeinsam mit unseren Partnern des<br />
Traditionsunternehmens Loden Steiner von 1888 setzen unsere<br />
Schneider neue Maßstäbe bei individueller Outdoor-Mode. Exklusiv<br />
und in traditioneller Handarbeit nach Maß gefertigt wird jedes<br />
Produkt zum Unikat. Gönnen Sie sich Kleidung, die zu Ihnen passt,<br />
und nicht Kleidung, zu der Sie passen müssen.<br />
Bestellung und weitere Informationen unter www.keyler-jagd.de<br />
Rotary Magazin 10/2014 39
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
DEBATTE<br />
Tierrechte<br />
sind kein<br />
Naturgesetz<br />
JOCHEN BORCHERT<br />
Jochen Borchert<br />
(RC Bochum-<br />
Hellweg) war von<br />
1993 bis 1998<br />
Bundesminister<br />
für Ernährung,<br />
Landwirtschaft<br />
und Forsten. Von<br />
2004 bis 2011 war<br />
er Präsident des<br />
Deutschen Jagdschutz-Verbandes<br />
(heute Deutscher<br />
Jagdverband). Er<br />
ist Vorsitzender<br />
der Jägerstiftung<br />
natur+mensch.<br />
Die Diskussion um sogenannte Tierrechte hat<br />
Konjunktur. Geprägt wird der Disput leider<br />
allzu oft von jener Unversöhnlichkeit, die einen<br />
sinnvollen, ergebnisorientierten Dialog unmöglich<br />
macht. Diskutiert wird zudem meist auf allzu<br />
emotionaler Ebene – leider auch von vielen Jägern,<br />
die sich unnötig in eine Enge treiben lassen, in der<br />
rationale Argumente kaum noch verfangen.<br />
Im Kern streiten die Kontrahenten nicht um Tierrechte,<br />
sondern um die Natur der Schöpfung. Darüber,<br />
ob Geschöpfe das Recht haben, einander Gewalt<br />
anzutun, einander zu töten. Wahr ist wohl, dass der<br />
Mensch die einzige Kreatur ist, die fähig scheint,<br />
sich solche Fragen überhaupt zu<br />
stellen. Genau diese Fähigkeit<br />
zu scheinbar höheren Einsicht<br />
wird nun zur Verpflichtung,<br />
dieser auch zu folgen. Zum Ende<br />
gedacht eine höchst fragwürdige<br />
Logik, die Regeln der Natur<br />
leugnen will.<br />
Wer mag, kann es sich leicht<br />
machen und darauf verweisen,<br />
dass auch Tiere Kriege führen,<br />
zumal im Reich der Insekten.<br />
Er kann sich damit über die eigenen<br />
Gewissensbisse trösten,<br />
dass Tiere ihre Beute meist<br />
weit grausamer jagen als es die<br />
Kultur der Waidgerechtigkeit<br />
dem Jäger erlaubt. Bis hin zur<br />
Hauskatze, die sich am Spiel<br />
mit bereits todgeweihten Mäusen<br />
ergötzt. Und bis hin zu<br />
Wespenarten, die ihren Beutetieren<br />
die Beine abbeißen, um diese bis zum Verzehr<br />
an der Flucht zu hindern und gleichzeitig<br />
frisch zu halten.<br />
Es sind solche Grausamkeiten, die wohl nur der<br />
Homo sapiens überhaupt als solche wahrnimmt. Man<br />
könnte sogar darüber streiten, ob diese Spezies<br />
Mensch schon längst begonnen hat, ihre eigene<br />
Überlebensfähigkeit zu mindern, wenn selbst Vernichtungskampagnen<br />
gegen krankheitsübertragende<br />
Insekten kritisch hinterfragt werden. Wenn Lebensrecht<br />
und Überlebensrecht mit einem Mal als<br />
konkurrierende Prinzipien erscheinen.<br />
Die Vorstellung von einer Gesellschaft die das<br />
Rattengift ächtet und Heuschreckenplagen wehrlos<br />
hinnimmt, scheint fast schon greifbar. Eine Gesellschaft,<br />
die wachsende Armut selbst in reichen Ländern<br />
beklagt und zugleich Millionen ausgeben will,<br />
um Nutztiere vor wieder angesiedelten Raubtieren<br />
40 10/2014 Rotary Magazin
JAGD-ASPEKTE<br />
Streitgegenstand<br />
Im Kern ringen die Befürworter und Kritiker der Jagd<br />
nicht um Tierrechte, sondern um die Natur der<br />
Schöpfung. Es geht darum, ob Geschöpfe das Recht<br />
haben, einander Gewalt anzutun und einander zu töten.<br />
BILD: MAURITIUS IMAGES / ALAMY; JÄGERSTIFTUNG<br />
zu schützen, muss zugleich ihre Menschlichkeit hinterfragen.<br />
Und nachdenken, was so manche Form<br />
der Tierliebe der Natur an Schaden zufügt. Von den<br />
durch Menschenhand zur Überpopulation gehätschelten<br />
Hauskatzen, die an den Artenschutz keinen<br />
Gedanken verschwenden, wenn sie Singvögel<br />
jagen (wie es wohl ihre Natur ist) bis zu den Krähen,<br />
die den Junghasen die Augen aushacken und so<br />
manchen Tierfreunden dennoch als total schützenswert<br />
erscheinen.<br />
Zum Ende gedacht, bedeutet der konsequent<br />
durchgesetzte Anspruch der ins Absolute überhöhten<br />
Tierrechte den Verzicht auf Menschenrechte, die<br />
es im Tierreich ohnehin nie geben kann und geben<br />
wird. Die Verfechter der Illusion von einer sich<br />
selbst überlassenen Natur, in der sich angeblich alles<br />
von alleine zum Besten regelt, werden schnell<br />
auch an ethische Grenzen geraten: Vom Verzicht auf<br />
Arzneimittelforschung bis zur Akzeptanz des Hungertodes<br />
– auch unter Menschen.<br />
ENTLARVENDE FORDERUNGEN<br />
Die Tierrechte-Diskussion hat unter Jägern schon<br />
begonnen, als diese in der breiten Öffentlichkeit noch<br />
ein Außenseiter-Thema war. Wir Jäger sollten die Werte<br />
der Waidgerechtigkeit und Nachhaltigkeit offensiv<br />
vertreten gegen Schmähkritik und Unwissenheit. Wir<br />
haben dabei allen Grund, auch von der Gesamtgesellschaft<br />
im Umgang mit Natur und Kreatur jene Werte<br />
Rotary Magazin 10/2014 41
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
» Die Jäger erscheinen wehrlos, weil sie versuchen, den Zweck ihres<br />
Tuns zu verschleiern: Wer verschweigt, dass die Jagd auch Freude<br />
macht und Wildbret sehr fein schmeckt, hat schon verloren «<br />
einzufordern, die unseren über viele Generationen<br />
gewachsenen und bewährten Prinzipien genügen.<br />
Und die nicht nur kurzfristigen Mode-Trends folgen.<br />
Entlarvend für die meist oberflächliche Natur<br />
der Tierrechte-Debatte ist zum Beispiel die Forderung,<br />
Tierarten aus dem Jagdrecht zu entlassen. In<br />
Wahrheit sind dort zahlreiche Arten enthalten, die<br />
seit Jahrzehnten oder gar seit Generationen nicht<br />
mehr geschossen, sondern von den Jägern ganzjährig<br />
geschont werden. In solchen Fällen wird das<br />
Jagdrecht zum praktizierten Artenschutz – oft genug<br />
deutlich wirksamer als jagdfremde Schutzverordnungen,<br />
die das Aussterben in der Praxis oft genug<br />
nicht aufhalten.<br />
Wahr ist, dass den Jägern anvertraute Kreaturen<br />
nicht nur durch Verordnungen und Gesetze geschützt<br />
werden, sondern auch durch aktive Hege<br />
und Pflege. Das gilt auch für von der Jagd verschonte<br />
Arten, etwa für das Auer- und Birkwild,<br />
dessen Wiederansiedlung in Deutschland maßgeblich<br />
von den Jägern mitgetragen wird. Sicher auch<br />
in der Hoffnung, eines Tages wieder auf den Spielhahn<br />
oder gar den Auerhahn waidwerken zu dürfen,<br />
obwohl unsere Zivilisation diesen Vögeln ihren<br />
Lebensraum immer mehr verengt und auch mit<br />
Abgasen vergiftet hat.<br />
So wie der Mensch die Winterweide des Rotwilds<br />
in den Tälern zersiedelt hat, macht er ihnen<br />
DIE JÄGERSTIFTUNG NATUR + MENSCH<br />
Für den Einklang von Naturschutz und Naturnutzung<br />
Seit dem Jahr 2005 repräsentiert<br />
die „Jägerstiftung<br />
natur+mensch“ in besonderer<br />
Weise das gesellschaftliche Engagement<br />
der Jägerschaft, die sich<br />
vielfach in die Projekte der Stiftung<br />
einbringt und Beiträge zur<br />
Finanzierung leistet.<br />
Die Stiftung ist getragen von dem<br />
Grundgedanken, dass Naturschutz<br />
und Naturnutzung nicht getrennt<br />
voneinander betrachtet<br />
werden dürfen.<br />
Angesichts knapper werdender<br />
Ressourcen<br />
kann ein Naturschutz,<br />
der die Nutzung aus der<br />
Betrachtung ausklammert,<br />
nur sehr begrenzt<br />
Wirkung entfalten.<br />
Die Jägerstiftung entwickelt ihre<br />
Projekte im Dialog mit der Jägerschaft<br />
und anderen Naturnutzergruppen.<br />
Darin sieht sie ihre<br />
Stärke. Der Vorsitzende der Stiftung<br />
und Ehrenpräsident des<br />
Deutschen Jagdverbandes, Jochen<br />
Borchert, betont: „Fragen<br />
und Probleme rund<br />
um die Jagd greifen<br />
wir auf, die nicht unbedingt<br />
nur mit neuen Gesetzen<br />
geregelt werden sollten, sondern<br />
durch das eigenverantwortliche<br />
und ethische Verhalten der<br />
Jäger in Zusammenarbeit mit allen<br />
anderen Naturnutzern, den<br />
Landwirten, Grundeigentümern,<br />
Förstern, Fischern, Imkern und<br />
allen, die die Natur lieben und<br />
schützen wollen. Darauf sind die<br />
Projekte der Jägerstiftung ausgerichtet.“<br />
Vielfältige Projekte wie der Lernort-Natur-Koffer,<br />
der Waldrucksack,<br />
der Förderpreis Wildtierfreundliche<br />
Landwirtschaft, aber<br />
auch das Projekt Wald, Wild, Biologische<br />
Vielfalt sind Ausdruckskraft<br />
der intensiven Arbeit der Jägerstiftung.<br />
Seit Sommer 2012<br />
bietet die Kommunikationsinitiative<br />
„Natürlich Jagd“ zudem eine<br />
Plattform, um Themen rund um<br />
den ländlichen Raum an die breite<br />
Öffentlichkeit zu vermitteln.<br />
Tagesaktuell und multimedial ist<br />
„Natürlich Jagd“ neben den Verbänden<br />
und zahlreichen Interessenvertretern<br />
eine zweite Kommunikationsschiene<br />
für den ländlichen<br />
Raum und bietet ein starkes<br />
und informatives Netzwerk.<br />
Die Projekte der Jägerstiftung finanzieren<br />
sich zum größten Teil<br />
aus Spenden der Jägerschaft.<br />
www.jaegerstiftung.de<br />
BILD: JÄGERSTIFTUNG<br />
42 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
heute auch ihre letzten Zufluchtsgebiete in den Höhenlagen<br />
streitig im Gefolge des Massen-Wintersports<br />
mit immer mehr Liftanlagen und Pisten. Die<br />
Frage, ob der Rest der Menschheit nicht weit mehr<br />
Tiere auf dem Gewissen hat als die gesamte Jägerschaft<br />
ist unbequem, aber sie muss ebenso gestellt<br />
werden wie die Frage, was die große Masse der passiven<br />
Tierfreunde tatsächlich für den Tierschutz unternimmt.<br />
Wenn wir Tierrechte in ihrer radikalen Form tatsächlich<br />
ernst nehmen, müssen wir dann nicht<br />
auch diskutieren, ob Vegetarier Schuld auf sich laden,<br />
weil der Ackerbau massenhaft Bodengetier<br />
vernichtet und verstümmelt? Wir werden irgendwann<br />
erleben, dass die Frage gestellt wird, ob der<br />
Mensch Bäume fällen darf, die doch zugleich Lebensraum<br />
für Mitgeschöpfe sind – und Insektennahrung,<br />
wenn sie ungenützt verrotten. Und die<br />
Schafe werden im Sommer schwitzen, weil wir ihnen<br />
das Scheren nicht zumuten wollen und Kleidung<br />
aus tierischer Produktion verteufelt haben.<br />
Die Versuchung, solche Zuspitzung als Lächerlichkeit<br />
abzutun, ist kurzsichtig: Längst ist die einschlägige<br />
Debatte auf diesem Holzweg und so manche<br />
Wortführer sind zugleich einander nicht grün,<br />
schon gar nicht im Konkurrenzkampf um Spendengelder.<br />
Dass Lächerlichkeit droht, die auch höchst<br />
sinnvolle Anliegen des Tierschutzes in Misskredit<br />
bringt, wird billigend hingenommen im blinden<br />
Vertrauen, dass der kurzfristige Beifall einer immer<br />
breiteren Öffentlichkeit auch dann anhalten wird,<br />
wenn der Durchschnittsbürger Opfer bringen<br />
müsste, die gelegentliche Geldspenden an die Tierschutzbranche<br />
übersteigen.<br />
Oder wir hängen im Zeitgeist-Trend verbissen an<br />
Lebenslügen wie der Mär vom „jagdbefreiten“<br />
schweizerischen Kanton Genf. Dort stellen nun tatsächlich<br />
mit Steuergeld bezahlte, staatliche Wildhüter<br />
den Tieren nach, die sich ganz offenbar nicht an<br />
die Theorie der Selbstregulierung halten. So wie<br />
staatsfinanzierte Kommandos die Wildgänse in den<br />
Niederlanden vergasen, weil sie zur Landplage werden,<br />
seit die Gänsejagd dort strengstens beschränkt<br />
wurde. Noch sind Gänse wenigstens für uns Jäger<br />
keine Schädlinge, sondern ein begehrter Sonntagsbraten<br />
und ein wunderbarer Anblick.<br />
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Was im Zweifel aber immer zieht, wenn die Diskussion<br />
sich gründlich verrannt hat, sind gezielte<br />
Schuldzuweisungen an einzelne Gruppen. Im konkreten<br />
Fall bieten sich hierzu idealtypisch die Jäger<br />
an. Sie stören den Alleinvertretungsanspruch in<br />
Natur- und Tierschutzfragen, nicht zuletzt auch<br />
durch große eigene Sachkunde. Sie sind in der Lage,<br />
auch derzeitig gängige Natur- und Tierschutzparadigmen<br />
zu hinterfragen. Aber sie lassen sich zugleich<br />
ohne große Mühe als typische Täter beim<br />
Verstoß gegen vermeintliche Tierrechte verorten.<br />
Und sie erscheinen zunehmend wehrlos, weil sie<br />
längst versuchen, den eigentlichen Zweck ihres<br />
Tuns zu verschleiern: Wer verschweigt, dass die<br />
Jagd auch Freude macht und Wildbret sehr fein<br />
schmeckt, hat schon verloren. Und das Wild regulieren<br />
dann die frei laufenden Haushunde, denen<br />
niemand humanes Verhalten beigebracht hat.<br />
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Rotary Magazin 10/2014 43
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
JAGD-ASPEKTE<br />
Tradition<br />
Jagd ist die älteste Form menschlicher Nahrungsbeschaffung.<br />
Älter als der Ackerbau und sogar älter<br />
als die Entdeckung des Feuermachens.<br />
44 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
DIE REGELN DER WAIDGERECHTIGKEIT UND DAS RINGEN<br />
UM NEUE JAGDGESETZE<br />
Nachhaltig aus Tradition<br />
MICHAEL LEHNER<br />
BILDER: AKG-IMAGES / ALBUM / ORONOZ; PRIVAT<br />
Jagd ist die älteste Form menschlicher Nahrungsbeschaffung.<br />
Älter als der Ackerbau und sogar<br />
älter als die Entdeckung des Feuermachens. Bis<br />
heute hat sich unsere Spezies die Anlagen des<br />
Fleischfressers erhalten. Vom Gebiss bis zum Jagdinstinkt,<br />
der noch in vielen Menschen schlummert,<br />
mehr oder weniger ausgeprägt.<br />
Jagdinstinkt treibt letztendlich sogar den Tierschützer.<br />
Dem liegt das ihm schutzbefohlene Wild<br />
am Herzen wie dem Jäger, der weiß, dass Jagd auf<br />
sorgsamen Umgang mit der Beute angewiesen ist,<br />
wenn sie nachhaltig sein soll. Ein Wissen, das dem<br />
Zeitgeist des Heutigen zunehmend abhanden<br />
kommt. Auch deshalb, weil die aktuellen Debatten<br />
nur wenig Raum lassen für die Sicht des Jägers.<br />
Die Geschichte der Jagd und der Jagdgesetzgebung<br />
in unserem Kulturkreis ist seit Jahrhunderten<br />
maßgeblich vom Streben nach Naturschutz geprägt.<br />
Die Regeln der Waidgerechtigkeit haben Wurzeln bis<br />
ins frühe Mittelalter. Sie sind wohl nicht selbstlos<br />
entstanden, dienen aber doch auch dem Überleben<br />
von Fauna und Flora. Tiere, die der Mensch ins Aussterben<br />
verdrängt hat, kann der Jäger nicht erbeuten,<br />
lautet die Einsicht. Spätestens seit dem neunten Jahrhundert<br />
unserer Zeitrechnung gibt es solche Regeln,<br />
mit wenigen, schmerzlichen Unterbrechungen. So<br />
lange schon ist das Wild nicht mehr vogelfrei (auch<br />
so ein Allgemeingut gewordenes Jäger-Wort für die<br />
einst Jedermann erlaubte Jagd auf Vögel), und so lange<br />
schon wird die Jagdbeute hierzulande als an<br />
Grundbesitz gebundenes Eigentum verstanden. Als<br />
Wertgegenstand durchaus vergleichbar mit dem Ertrag<br />
der Feldfrucht. Und für viele Bauern bis heute<br />
eine nicht geringe Einnahmequelle.<br />
Auch der fortwährende Konflikt zwischen neuzeitlicher<br />
Landwirtschaft und der Jagd hat eine lange<br />
Tradition. Als Grundbesitzern kommt den Bauern<br />
heute nicht nur das Jagdrecht zu, sondern auch<br />
die meist an Genossenschaften übertragene Pflicht,<br />
die Wildbestände so kurz zu halten, dass Kulturlandschaft<br />
gedeihen kann und Wildschäden nicht<br />
überhand nehmen. In der Wirklichkeit sind es fast<br />
ausschließlich die Jäger, die solche Pflicht und Bürde<br />
per Pachtvertrag übernehmen und mit ihrem<br />
Geldbeutel dafür gerade stehen.<br />
Selbst die so oft belächelte oder gar verteufelte<br />
Wertschätzung der Trophäe ist im Kern Ausdruck<br />
solchen Strebens nach Nachhaltigkeit. Der waidgerechte<br />
Jäger erlegt keine Tiere, die noch Früchte<br />
bringen – die weiblichen Stücke im guten Alter<br />
nicht und auch nicht den<br />
Hirsch in seinen besten Jahren.<br />
Verstöße führten und führen zu<br />
harscher Kritik, spätestens bei<br />
der alljährlichen Trophäenschau,<br />
die heute verschämt Hegeschau<br />
genannt wird, obwohl<br />
es dort doch auch um die Einhaltung<br />
bewährter Regeln der<br />
Waidgerechtigkeit geht.<br />
Über Jahrhunderte war es<br />
guter Jägerbrauch, trächtiges<br />
Wild und weibliche Tiere mit<br />
Jungen nicht zu erlegen. Und<br />
Michael Lehner<br />
ist Journalist im<br />
(Un-)Ruhestand<br />
und befasst sich<br />
seit 35 Jahren mit<br />
den verschiedensten<br />
Aspekten der<br />
Jagd.<br />
was einst verpönt war, wird noch heute unter Waidgerechten<br />
nicht gerne gesehen. Auch aus dieser<br />
Haltung entsteht so mancher Konflikt zwischen<br />
dem auf möglichst zahlreichen Abschuss gerichteten<br />
modischen Denken der Schalenwildreduktion<br />
und der oft unsachlich verunglimpften Tradition.<br />
Zur Geschichte der Jagd gehört aber auch der<br />
Wandel von der klassenlosen Nahrungsbeschaffung<br />
der Frühzeit zur „herrschaftlichen Jagd“, die<br />
dem gemeinen Volk verwehrt blieb und nicht selten<br />
dem reinen Vergnügen diente. Bis in die beginnende<br />
Neuzeit hinein war die „Hohe Jagd“, etwa auf<br />
Hirsche oder auch den Auerhahn, dem Adel und<br />
wenigen Reichen vorbehalten, mitunter auch dem<br />
höheren Klerus. Dem Bauern blieb, wenn überhaupt,<br />
das Niederwild.<br />
Relikte solcher Weichenstellung sind bis heute<br />
zu spüren. Vor allem auch in vielen Vorbehalten gegen<br />
die Jagd. Wenig informierten Zeitgenossen gilt<br />
sie immer noch als Privileg einer zahlungskräftigen<br />
Minderheit oder (siehe die ehemaligen Ostblockländer)<br />
der politisch Mächtigen. In der DDR etwa<br />
Rotary Magazin 10/2014 45
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
gehörte das Wild zwar allen Bürgern,<br />
aber die Jagdausübung für Normalverbraucher<br />
war geprägt durch Beschränkungen<br />
und Schikanen. Dafür trieb der Trophäenkult in Repräsentationsrevieren<br />
wie der Schorfheide nordöstlich<br />
von Berlin Auswüchse zum immensen Schaden<br />
von Wald und Flur.<br />
VORURTEILE UND MYTHEN<br />
So manche Facette der deutschen Jagdgeschichte<br />
stützt also die Annahme, dass feudale Rahmenbedingungen<br />
einer naturverträglichen Jagd nicht dienlich<br />
sind. Das war nicht erst unter Hitlers „Reichsjägermeister“<br />
Hermann Göring so. Das gab es schon<br />
zu Kaisers Zeiten und schon in den Bauernkriegen,<br />
die sich auch gegen die Pflicht richteten, der Herrschaft<br />
im Frondienst auch noch dabei zu helfen,<br />
dem Landvolk den Sonntagsbraten abzujagen. Doch<br />
dem gemeinen Volk waren Jagdlust und Hunger<br />
nicht auszutreiben, der Mythos des Wilderers gehört<br />
zur Jagd wie das Vorurteil, dass diese reine<br />
Männersache sei. Auch das ist falsch, so wahr die<br />
Jagdgöttinnen Artemis und Diana Frauen sind.<br />
Aber nichts hält sich hartnäckiger als Vorurteile.<br />
Auch jenes, dass die Jagd ein vorrangig blutrünstiges<br />
Vergnügen und ein Relikt der Feudalzeit sei.<br />
Dabei sind die rechtlichen und gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen des Jagdrechts unserer Tage<br />
seit ihren Ursprüngen geprägt vom Gedanken der<br />
Privileg<br />
Bis in die<br />
Neuzeit hinein blieb<br />
die »Hohe Jagd« dem<br />
Adel und wenigen<br />
reichen Bürgern<br />
vorbehalten.<br />
Nachhaltigkeit, um den Wildwuchs in<br />
den Jahrzehnten nach der Deutschen Revolution<br />
von 1848 zu beschränken. Die Zeiten, in<br />
denen Jedermann beinahe nach Gutdünken jagte,<br />
wurden durch eine geordnete Bewirtschaftung der<br />
Ressource Wild abgelöst – durchaus zum Nutzen<br />
der Artenvielfalt.<br />
Erst die Moderne beginnt solche Regeln erneut<br />
zu hinterfragen. Einerseits von Nützlichkeitsdenken<br />
einer zunehmend profitorientierten (Wald)<br />
wirtschaft getrieben, andererseits von einer Tierrechte-Diskussion,<br />
die das über lange Zeit nützliche<br />
Miteinander von Jägern und Wildtieren ebenso<br />
leugnen will wie die Instinkte von gut 360.000 deutschen<br />
Jägerinnen und Jägern. Ihre Zahl steigt, nebenbei<br />
bemerkt, mit stattlichen Zuwachsraten –<br />
trotz immer heftiger vorgebrachter Kritik am angeblich<br />
überholten Waidwerk.<br />
Das in solchem Disput immer wieder vorgetragene<br />
Argument, dass deutsche Waidmänner bis<br />
heute nach Hermann Görings Regeln jagen, ist da<br />
auch so ein beliebter Irrtum. Als Erfinder des modernen<br />
Jagdrechts gilt vielmehr der preußische Ministerpräsident<br />
Otto Braun. Ein Sozialdemokrat,<br />
der im Jahr 1929 die „Preußische Tier- und Pflanzenschutzverordnung“<br />
auf den Weg brachte. Göring<br />
sorgte nur für völkische Redewendungen –<br />
und in der Praxis dafür, dass die Bürger- und Bauernjagd<br />
wieder zum feudalen Vergnügen wurde.<br />
Was zum Glück keine tausend Jahre anhielt.<br />
BILDER: SOTHEBY’S / AKG-IMAGES; JOCHEN RIEDLING<br />
46 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
» Die Regeln der Waidgerechtigkeit haben Wurzeln bis ins frühe<br />
Mittelalter. Sie sind wohl nicht selbstlos entstanden, dienen aber<br />
doch auch dem Überleben von Fauna und Flora «<br />
Nach Kriegsende verhängten die Besatzungsmächte<br />
erst einmal ein weitgehendes Jagdverbot<br />
und entwaffneten auch die Jäger. Den Wildbeständen<br />
und dem Artenschutz hat die dann folgende<br />
„wilde“ Jagd fremder Soldaten nicht gut getan. Und<br />
die Arbeit an einem neuen Bundesjagdgesetz waren<br />
auch ein Zeichen allmählich wiedergewonnener<br />
staatlicher Souveränität. 1952 war es dann so weit:<br />
Die demokratische Republik verabschiedete das<br />
Gesetzeswerk in der Tradition der Frankfurter Nationalversammlung,<br />
welche die Jagd gemeinsam mit<br />
den Grundrechten reformierte. Und auch in der<br />
Tradition des preußischen Sozialdemokraten Braun,<br />
den die Nationalsozialisten nach der Machtergreifung<br />
ins Exil vertrieben.<br />
Seit den bundesrepublikanischen Gründerjahren<br />
ist das Regelwerk mehrfach und behutsam den<br />
veränderten Rahmenbedingungen angepasst worden,<br />
zuletzt im vergangenen Jahr. Die (bisher kleinen)<br />
Unterschiede zwischen Nord und Süd und<br />
Ost und West regeln Landesjagdgesetze. Diese bestimmen<br />
auch die so oft aufgeregte Debatte der jüngeren<br />
Zeit. In Schleswig-Holstein etwa, Nordrhein-<br />
Westfalen und Baden-Württemberg zumal streiten<br />
Landtage und Verbände um Novellen, die letztlich<br />
nicht allein dem Wohlergehen von Jagd und Wild<br />
geschuldet sind, sondern auch dem Zeitgeist und<br />
seiner Tierrechtsdebatte. So sind das Waidwerk und<br />
seine Regeln zum Zankapfel geworden wie nie zuvor<br />
seit Gründung der Republik. Und leider geprägt<br />
von Maximalforderungen, die auf das Experiment<br />
hinauslaufen, die Jagd ihrer heutigen Form<br />
auf ein „Wildtiermanagement“ zu reduzieren, das<br />
mehr den Regeln der ökonomischen Nützlichkeit<br />
und der Stimmungen folgt als denen der über Jahrhunderte<br />
gewachsenen guten Jäger-Praxis.<br />
Noch verpflichten die Jagdgesetze in demokratischer<br />
Tradition zur Hege und Pflege. Und zum Interessenausgleich<br />
zwischen Natur- und Kulturlandschaft.<br />
Ob Menschen wirklich schützen, was ihnen<br />
nicht auch Nutzen bringt, muss die Zukunft weisen.<br />
Die allermeisten Jäger sind da aus gutem Grund<br />
skeptisch. Nicht zuletzt die Energiewende mit ihrem<br />
ausufernden Maisanbau, der Bienensterben und<br />
Wildschweine in Überzahl gedeihen lässt, bestätigt<br />
solche Bedenken. Im Zweifel, so scheint es, ist das<br />
Wohlleben wichtiger als Natur und wilde Tiere. Die<br />
Debatte um Jagdrechtsnovellen in so manchen Bundesländern<br />
lässt da nichts Gutes ahnen. Selbst wenn<br />
sie unter der Fahne der Tierrechte ausgetragen wird,<br />
befördert sie ein Denken, das die Kreatur als Störfaktor<br />
begreift. Als Freiwild sozusagen.<br />
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Rotary Magazin 10/2014 47
Jagd-Kultur<br />
Im Laufe der Jahrhunderte hat die Jagd auch<br />
verschiedenste Spuren in der Gesellschaft hinterlassen.<br />
Einige Beispiele<br />
Volkstümliche<br />
Erzählungen<br />
Schon das Epos Parzival<br />
von Wolfram von<br />
Eschenbach enthält<br />
Beschreibungen von<br />
Jagden. Später schufen<br />
die Jagd- und<br />
Forstgeschichten von<br />
Ludwig Ganghofer,<br />
Hermann Löns und<br />
anderen ein eigenes<br />
literarisches Genre.<br />
Nicht nur im<br />
Walde schick<br />
Mit Janker, Lodenmantel<br />
und Filzhut<br />
setzte sich die traditionelle<br />
Kleidung der<br />
Jäger auch außerhalb<br />
der Jagdreviere durch<br />
– und das nicht nur in<br />
ländlichen Regionen.<br />
Fauna zum<br />
Anfassen<br />
Einen Überblick über<br />
die Geschichte und<br />
die Vielfalt des Waidwerks<br />
bieten die zahlreichen<br />
Jagd- und<br />
Forstmuseen. Eines<br />
der bedeutendsten ist<br />
(hier im Bild) das<br />
„Deutsche Jagd- und<br />
Fischereimuseum“ in<br />
München.<br />
Für echte Kerle<br />
Keine Szene ohne<br />
eigenes Getränk.<br />
Kräuterliköre wie<br />
Jägermeister oder<br />
Underberg setzten mit<br />
ihrem Marketing lange<br />
Zeit gezielt auf die<br />
Jägerschaft.
BILD: BILDER: ROSENHEIMER VERLAGSHAUS; FRANKONIA; M. C. HUREK / DPA PICTURE ALLIANCE; MAST-JÄGERMEISTER SE; GEMEINFREI; SHUTTERSTOCK; FOTOLIA; PICTURE ALLIANCE / KEYSTONE; PRIVAT<br />
Ikonen im<br />
Wohnzimmer<br />
Es gab Zeiten, da gab<br />
es wohl kaum ein<br />
deutsches Wohnzimmer<br />
ohne Jagdgemälde<br />
an den Wänden.<br />
Manche Hausherren<br />
richteten gar<br />
ein eigenes Jagdzimmer<br />
ein. Im Bild<br />
Moritz Müllers<br />
„Röhrender Hirsch<br />
auf einer Lichtung<br />
vor Fels“<br />
von 1896.<br />
Klassiker in<br />
der Küche<br />
Das Jägerschnitzel ist<br />
das populärste Beispiel<br />
dafür, dass sich<br />
die Jagd auch in der<br />
deutschen Küche niedergeschlagen<br />
hat –<br />
selbst dann, wenn gar<br />
kein Wildfleisch auf<br />
dem Teller liegt. Andere<br />
Beispiele hierfür<br />
sind die Jagdwurst<br />
oder die Jägerpfanne.<br />
Heile Welt<br />
In den 50er Jahren<br />
entstanden in West-<br />
Deutschland und<br />
Österreich zahlreiche<br />
Heimatfilme. Oftmals<br />
in Waldlandschaften<br />
angesiedelt, waren sie<br />
eine bewusst inszenierte<br />
heile Welt gegenüber<br />
den zerstörten<br />
Nachkriegsstädten.<br />
Mit 18 Millionen<br />
Zuschauern am erfolgreichsten<br />
war der<br />
Streifen „Grün ist die<br />
Heide“ (1951, mit<br />
Sonja Ziemann und<br />
Rudolf Prack).<br />
Bester Freund<br />
Als Stöberhunde, Vorstehhunde,<br />
Apportierhunde,<br />
Schweißhunde<br />
und Erdhunde sind<br />
Jagdhunde wie der<br />
Deutsche Jagdterrier,<br />
der Weimaraner, der<br />
Bayerische Gebirgsschweißhund,<br />
die<br />
Westfälische Dachsbracke<br />
oder der Teckel<br />
der beste Freund des<br />
Menschen im Wald.<br />
Unsterbliches<br />
Idyll<br />
Auch heute noch haben<br />
Geschichten rund<br />
um Jagd und Forsten<br />
im Fernsehen ihr Publikum.<br />
In Zeiten der<br />
Globalisierung stehen<br />
Serien wie „Forsthaus<br />
Falkenau“ für ein<br />
überschaubares Stück<br />
Heimat in einer unübersichtlichen<br />
Welt.
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
JAGD-ASPEKTE<br />
Kulinarische Qualität<br />
Wildfleisch unterscheidet sich ernährungsphysiologisch<br />
vom Fleisch der Schlachttiere durch einen geringeren<br />
Fettanteil und einen höheren Eiweißanteil. Es ist kalorienarm,<br />
reich an Mineralstoffen und an Vitaminen. Zugleich<br />
ist das Wildbret sehr bekömmlich und leicht verdaulich.<br />
50 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
ÜBER DAS WILDFLEISCH ALS BAUSTEIN EINER GESUNDEN ERNÄHRUNG<br />
» Wertvolles Eiweiß und<br />
wichtige Spurenelemente «<br />
IM GESPRÄCH MIT CLAUS SPIEKER<br />
BILD: ALIMDI.NET / GOURMET-VISION<br />
Die ursprüngliche Nahrungsbeschaffung<br />
des Menschen war die<br />
Jagd. Welche Rolle spielte das aus<br />
medizinischer Sicht im historischen<br />
Vergleich zur Gegenwart der<br />
zivilisierten Gesellschaft in Mitteleuropa?<br />
Der Mensch war in der Lage,<br />
hauptsächlich pflanzliche Nahrung<br />
wie Beeren, Wurzeln,<br />
Früchte, Blätter, Pilze und Wildtiere,<br />
Fische, Eier oder auch Reptilien<br />
zu sammeln und zu jagen.<br />
Das, was die Erde und die Umwelt<br />
zur Verfügung stellte. Je<br />
nachdem wie erfolgreich die Jagd<br />
war, variierte auch der Fleischanteil,<br />
z.B. wenn Großwild erbeutet<br />
worden war. Eine derartige Ernährung<br />
war insgesamt extrem<br />
hochwertig, das Fleisch von<br />
Wildtieren enthält wertvolles Eiweiß,<br />
wichtige Spurenelemente<br />
und verschiedene Vitamine in<br />
hoher Konzentration.<br />
Die Ernährung heute erstreckt<br />
sich zum größten Teil aus industriell<br />
veränderten Fetten und Zuckern,<br />
das Fleisch überwiegend<br />
aus Massentierhaltung mit den<br />
entsprechenden Zahlen. Bezogen<br />
auf den Fleischanteil war die Ernährung<br />
früher – da sie überwiegend<br />
aus Jagdbeute, d.h. Wildtieren<br />
und gegebenenfalls auch Fischen<br />
bestand – viel hochwertiger<br />
und damit auch gesünder.<br />
Hinzu kommt, dass wir das Obst<br />
und Gemüse heute überwiegend<br />
in Monokulturen gewinnen. Dadurch<br />
verringert sich die Mineral-<br />
und Vitaminkonzentration in<br />
diesen Lebensmitteln ganz erheblich.<br />
Natürlich heißt das eben Gesagte<br />
nicht, dass das Fleisch in<br />
der heutigen Zeit qualitativ nicht<br />
gut wäre. Allerdings ergeben sich<br />
auch durch die Fleischverarbeitung<br />
erhebliche ökologische Probleme,<br />
z.B. Monokulturen in Feld<br />
und Flur oder auch ein hoher<br />
Düngemittel- und Energieverbrauch.<br />
Um dem entgegenzuwirken,<br />
wäre es sicher ein guter Beitrag,<br />
insbesondere zur Ökologie<br />
und Gesundheit der Menschen,<br />
in der heutigen Zeit mehr Wildfleisch<br />
zu verzehren.<br />
Wechselnde und immer wieder andere<br />
Trends haben großen Einfluss<br />
auf Leben und Verhalten der Menschen<br />
dieser Zeit. Überall ist von<br />
» Bezogen auf den<br />
Fleischanteil war die<br />
Ernährung früher –<br />
da sie überwiegend<br />
aus Jagdbeute, d. h.<br />
Wildtieren und gegebenenfalls<br />
auch Fischen<br />
bestand – viel<br />
hochwertiger und damit<br />
auch gesünder «<br />
der fleischlosen Ernährung als zunehmendes<br />
Verhaltensmuster die<br />
Rede. Ist das vegetarische oder<br />
sogar vegane Leben gesünder?<br />
Fleischlose Ernährung ist zwar<br />
ein Trend der Zeit, aber als der<br />
Mensch noch als Sammler und Jäger,<br />
bzw. Fischer tätig war, gab es<br />
Zeiten und Regionen, wo Jagd eigentlich<br />
nicht möglich war und<br />
wo der Mensch sich alleine vom<br />
Sammeln vegetarischer Lebensmittel<br />
ernähren musste. Dieser<br />
Zustand dauerte häufig Monate<br />
bis manchmal sogar Jahre und<br />
hat dem Menschen in seiner Entwicklungsphysiologie<br />
nicht geschadet.<br />
Es gibt zwar einige Untersuchungen,<br />
die behaupten<br />
dass Menschen sich unter dieser<br />
Lebensweise in der Steinzeit<br />
schlechter entwickelt hätten was<br />
Körperkonstitution etc. angeht.<br />
Neurostudien können diese aber<br />
nicht belegen.<br />
Vegetarische Kostformen haben<br />
zweifellos gesundheitliche<br />
Vorteile. Man weiß, dass bei rein<br />
vegetarischer Lebensweise das<br />
Körpergewicht der Menschen<br />
niedriger ist. Studien haben gezeigt,<br />
dass die Sterblichkeit zwischen<br />
Vegetariern und Nichtvegetariern<br />
nicht unterschiedlich ist,<br />
dass aber die Erkrankungshäufigkeit<br />
bei bestimmten Volkserkrankungen<br />
wie z.B. Bluthochdruck<br />
oder Diabetes bei Vegetariern um<br />
20 Prozent niedriger sind. Andererseits<br />
kann es bei vegetarischen<br />
Kostformen aber auch zu Defizi-<br />
Rotary Magazin 10/2014 51
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
ten an Energie, Mineralstoffen,<br />
Proteinen und gegebenenfalls<br />
auch Vitaminen kommen. Bekannt<br />
ist auch, dass Veganer eine<br />
niedrigere Proteinaufnahme haben<br />
und die Versorgung mit Mineralstoffen<br />
und Spurenelementen<br />
wie Kalzium, Zink und Selen<br />
sowie Vitamin D, K und Magnesium<br />
häufig nicht ausreichend ist.<br />
Das gleiche gilt für die Vitamine<br />
aus der B-Gruppe.<br />
Wodurch zeigt sich eine ausgewogene<br />
Ernährung – unter anderem<br />
mit der Folge des Aufbaus und Bewahrung<br />
körperlicher Widerstandskraft<br />
– aus?<br />
Als Ernährung bezeichnen wir<br />
die Gesamtheit der verzehrten<br />
Nahrungsmittel. Eine ausgewogene<br />
Ernährung setzt sich erstens<br />
aus Makronährstoffen, d.h. den<br />
bekannten Energielieferanten Eiweiß,<br />
Fett und Kohlenhydraten,<br />
zusammen und zweitens aus Mikronährstoffen,<br />
das sind vorwiegend<br />
Vitamine und Mineralstoffe.<br />
Darüber hinaus sollte sie noch<br />
Ballaststoffe und Wasser enthalten.<br />
All diese Nahrungsbestandteile<br />
haben im Organismus sowie<br />
für den Aufbau und für die Arbeit<br />
des Organismus eine besondere<br />
Bedeutung.<br />
Eine ausgewogene Ernährung<br />
muss die genannten Bestandteile<br />
in ausreichender Anzahl enthalten.<br />
Fehlt in der Ernährung ein<br />
oder gar mehrere Bestandteile,<br />
z.B. Vitamine oder Spurenelemente,<br />
so macht sich das nach einer<br />
gewissen Zeit durch Funktionsstörungen<br />
im Organismus bemerkbar.<br />
Das Wildfleisch ist jedermann zugänglich,<br />
es kommt aus der ortsnahen<br />
Jagd und/oder in vielen<br />
Kühltheken auch aus anderen<br />
Ländern. Was sollten Verbraucher<br />
beachten, wenn sie Wildfleisch für<br />
die Küche kaufen?<br />
Lebensmittelhygienisch einwandfreies<br />
Wildfleisch ist ein hochwertiges<br />
Lebensmittel und liegt voll<br />
im Trend zur leichten, fettarmen,<br />
aber biologisch vollwertigen Küche.<br />
Wildfleisch unterscheidet sich<br />
ernährungsphysiologisch von<br />
dem Fleisch der Schlachttiere<br />
durch einen erheblich geringeren<br />
Fettanteil und einen höheren Eiweißanteil.<br />
Wildbret ist kalorienarm,<br />
reich an Mineralstoffen wie<br />
Kalzium, Eisen, Phosphor sowie<br />
an Vitaminen der B-Gruppe. Im<br />
Allgemeinen ist das Wildbret sehr<br />
bekömmlich und leicht verdaulich,<br />
sodass Wildfleisch nicht nur<br />
durch seinen Geschmack, sondern<br />
vor allen Dingen aufgrund der fairen<br />
und nachhaltigen Erzeugung<br />
und der Qualität einen festen Stellenplatz<br />
in der Nahrung haben<br />
sollte. Das Wildfleisch vom Rehwild,<br />
vom Schwarzwild und den<br />
Niederwildarten kommt häufig<br />
aus deutschen Revieren, wobei<br />
das Rotwildfleisch zu 80 Prozent<br />
aus Neuseeland importiert wird.<br />
Zur Person<br />
Prof. Dr. Claus Spieker (RC<br />
Münster-Himmelreich) ist<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
(Zusatzbezeichnung Nephrologie,<br />
Endokrinologie, Intensivmedizin,<br />
Hypertensiologie) und<br />
Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik I an der Raphaelsklinik<br />
Münster. Er arbeitete viele Jahre<br />
wissenschaftlich an der Pathogenese<br />
der arteriellen Hypertonie<br />
und über die Bedeutung<br />
der Spurenelemente in<br />
der Medizin.<br />
www.raphaelsklinik.de<br />
Die heimischen Jäger tragen<br />
die Verantwortung dafür, dass<br />
das Fleisch qualitativ hochwertig<br />
ist. Und die Jäger, die das Fleisch<br />
vermarkten, müssen eine Schulung<br />
durchlaufen, bevor sie das<br />
Fleisch kommerziell abgeben. Frische<br />
Ware erkennt man häufig an<br />
der dunkelroten Farbe, aber es<br />
lohnt sich, nach dem Erlegungszeitraum<br />
und gegebenenfalls,<br />
auch wenn es heimatnah ist, auch<br />
nach dem Jäger zu fragen, der das<br />
Fleisch in Umlauf gebracht hat.<br />
Aktuell wird in der Jagdpolitik die<br />
Einführung bleifreier Munition<br />
verpflichtend angestrebt. Worüber<br />
reden wir bei dieser Diskussion,<br />
und was können Sie zum Thema<br />
angenommener toxischer Wirkung<br />
sagen?<br />
Bei dem Thema Blei gilt in erster<br />
Linie der alte Pharmakologensatz<br />
„Die Menge macht das Gift.“ Unsere<br />
Umwelt und besonders die<br />
Bevölkerung ist erheblich durch<br />
Blei belastet, was bekannterweise<br />
aus dem Trinkwasser kommt,<br />
bzw. aus den Trinkwasserleitungen,<br />
darüber hinaus durch das<br />
Blei, das durch das Benzin in die<br />
Umwelt eingeschleust wird. Außerdem<br />
ist es ein Nebenprodukt<br />
vieler Müllverbrennungsanlagen,<br />
und nicht zuletzt wird es auch<br />
durch die Nahrung, z.B. über das<br />
Korn, in den menschlichen Organismus<br />
eingeschleust.<br />
Hohe Bleikonzentrationen im<br />
Organismus wirken sich zweifellos<br />
nicht günstig aus. Diese hängt<br />
einerseits von der Wohnumgebung<br />
ab, andererseits vom Beruf<br />
und auch von der Ernährung.<br />
Um hier eine klare Aussage zu<br />
bekommen, hat das Bundesinstitut<br />
für Risikobewertung (BFR)<br />
zum 1. Mai 2012 ein Projekt mit<br />
dem Thema „Untersuchung der<br />
Hintergrundbelastung von Blei<br />
im Wildbret sowie des Eintrages<br />
von Munitionsfragmenten in das<br />
Wildbret“ gestartet. Hier wird es<br />
sicher interessant sein, die Stu-<br />
BILD: PRIVAT<br />
52 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
dienergebnisse zu analysieren.<br />
Aus medizinischer Erfahrung<br />
würde ich sagen, dass zumindest<br />
ein gelegentlicher Verzehr von<br />
Wildbret sicher keine Gefährdung<br />
auch für Risikopatienten<br />
darstellt. Kleinkinder und<br />
Schwangere sollten bekanntermaßen<br />
nicht täglich Wildbret essen.<br />
Letztendlich ist diese Frage<br />
wahrscheinlich überflüssig, weil<br />
bleihaltige Jagdmunition sicherlich<br />
in Deutschland und z.B. auch<br />
in Österreich in der Zukunft verboten<br />
wird. Hier gibt es zur Zeit<br />
noch unterschiedliche Übergangsregelungen,<br />
aber ich glaube,<br />
dass die Entscheidung in der<br />
Sache sicher schon gefallen ist.<br />
» Es lohnt sich, nach<br />
dem Erlegungszeitraum<br />
und gegebenenfalls,<br />
auch wenn<br />
es heimatnah ist,<br />
auch nach dem Jäger<br />
zu fragen, der das<br />
Fleisch in Umlauf<br />
gebracht hat «<br />
Sie sind passionierter Jäger. Was<br />
ist dabei für Sie ausschlaggebend?<br />
Was treibt Sie an, und worauf achten<br />
Sie insbesondere, wenn Sie<br />
das berufliche Wissen mit Ihrer<br />
Passion in der Praxis verbinden,<br />
wenn Sie zur Jagd gehen?<br />
Ich bin in einem sauerländischem<br />
Forsthaus aufgewachsen,<br />
dadurch ist meine Passion und<br />
die Art der Jagdausübung besonders<br />
geprägt worden. Die<br />
Jagd muss für mich bodenständig<br />
sein und Freude bereiten.<br />
Jagd bedeutet für mich nicht,<br />
dass die Erlegung des Wildes im<br />
Mittelpunkt steht, sondern Jagd<br />
ist generell das Abenteuer drum<br />
herum.<br />
Ein guter Jäger muss Passion<br />
aufbringen, dass gleiche gilt für<br />
einen guten Arzt. Jagd ist für<br />
mich das komplette Eintauchen<br />
in die Natur und – zumindest<br />
stundenweise – das Gefühl, ein<br />
von ihr zu sein und in ihr zu leben.<br />
Aus jagdlichem Erleben und<br />
jagdlicher Tätigkeit kann man<br />
auch Kraft für den Beruf schöpfen<br />
und persönliche Eigenschaften<br />
entwickeln wie z.B. innere<br />
Gelassenheit, genaues Beobachten<br />
und schnelle Reaktionsfähigkeit,<br />
die auch mein Arztberuf<br />
verlangt.<br />
Jagd bedeutet aber auch, sich<br />
zur Jagdausübung zu bekennen,<br />
diese mit allen Vor- und Nachteilen<br />
einzugestehen. Und Jagd bedeutet<br />
auch – davor können sich<br />
die Jäger heute nicht verschließen<br />
und tun es auch nicht –, ökologisch<br />
zu handeln. Genau wie ich<br />
als Arzt in einem Krankenhaus<br />
interdisziplinär arbeite, d.h. mit<br />
anderen Fachrichtungen zusammenarbeite<br />
zum Wohle des Patienten,<br />
muss auch der Jäger bereit<br />
sein, „interdisziplinär“ mit Forstbeamten,<br />
Landwirten und der Bevölkerung<br />
zusammenzuarbeiten<br />
zum Wohle der Natur.<br />
Hinsichtlich der Ernährung<br />
essen wir zuhause seit vielen Jahren<br />
fast nur Wildfleisch und sind<br />
begeistert von der Qualität des<br />
Fleisches und vor allem von der<br />
Vielfältigkeit, die aus dem hochwertigen<br />
Wildbret erzeugt werden<br />
kann, vom Rehschnitzel bis<br />
zur Wildschweinwurst ist alles<br />
möglich. Ich bin gerne Jäger! <br />
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Rotary Magazin 10/2014 53
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
EINE UNVERZICHTBARE HEGEMASSNAHME DES JÄGERS<br />
Im Kampf<br />
gegen Wildseuchen<br />
WERNER ZWINGMANN<br />
Prof. Dr. Werner<br />
Zwingmann<br />
(RC Gummersbach<br />
Oberberg) ist<br />
Ministerialdirigent<br />
i.R. Bis zu seiner<br />
Pensionierung<br />
im Oktober 2009<br />
war er Leiter der<br />
Unterabteilung „Veterinärwesen“<br />
im<br />
Bundesministerium<br />
für Ernährung und<br />
Landwirtschaft.<br />
Außerdem war<br />
er acht Jahre<br />
Kreisjägermeister<br />
des Oberbergischen<br />
Kreises.<br />
Jagd ist weder Hobby, noch pures Freizeitvergnügen.<br />
Jagd ist vielmehr Passion. Nur der passionierte<br />
Jäger ist in der Lage, mit großem Einsatz<br />
und Engagement die vielfältigen Vorgaben und<br />
rechtlichen Bestimmungen, die er im Rahmen der<br />
Jagdausübung zu berücksichtigen hat, angemessen<br />
zu erfüllen.<br />
Im Folgenden sollen zwei Teilaspekte dieses<br />
umfangreichen Aufgabenbereiches näher beleuchtet<br />
werden: das Mitwirken bei der Gesundhaltung<br />
des Wildes und der Bekämpfung von Wildseuchen<br />
und die Verantwortung bei der<br />
Abgabe von hochwertigem<br />
und hygienisch einwandfreiem<br />
Wildpret.<br />
Das Bundesjagdgesetz definiert<br />
den Begriff „Jagdrecht“<br />
und gibt vor, dass dieses die<br />
„ausschließliche Befugnis ist,<br />
auf einem bestimmten Gebiet<br />
wildlebende Tiere, die dem<br />
Jagdrecht unterliegen (Wild) zu<br />
hegen, […]“. Die Hege hat u.a.<br />
die Erhaltung eines den landschaftlichen<br />
und landeskulturellen<br />
Verhältnissen angepassten,<br />
artenreichen und gesunden<br />
Wildbestand sowie die Pflege<br />
und Sicherung seiner Lebensgrundlagen<br />
zum Ziel.<br />
Diese Verpflichtung des Jägers<br />
zur Hege des Wildes beinhaltet<br />
auch und insbesondere<br />
den Jagdschutz, der u.a. den<br />
Schutz des Wildes vor Wildkrankheiten<br />
bzw. Wildseuchen besonders hervorhebt.<br />
Wird eine Wildseuche oder auch nur der Verdacht<br />
einer solchen festgestellt, hat der Jagdausübungsberechtigte<br />
dieses unverzüglich bei der zuständigen<br />
Behörde anzuzeigen. Diese erlässt<br />
einvernehmlich mit dem Amtstierarzt die zur Bekämpfung<br />
der Seuche erforderlichen Anweisungen,<br />
die sich bei Wildseuchen naturgemäß primär an die<br />
Jäger richten.<br />
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Jäger ihre<br />
diesbezüglichen Verpflichtungen immer mit großem<br />
Engagement und erheblichem persönlichen<br />
Einsatz erfüllt haben. So grassierte in den 60er und<br />
70er Jahren des letzten Jahrhunderts praktisch in<br />
ganz Deutschland flächendeckend und in weiten<br />
Teilen Europas die für Mensch und Tier gleichermaßen<br />
lebensgefährliche Tierseuche Tollwut. Der ursprüngliche<br />
Plan zur Bekämpfung dieser bedeutenden<br />
Zoonose bestand darin, den Hauptüberträger<br />
der Seuche, nämlich den ubiquitär auftretenden<br />
Rotfuchs in seinem Bestand zu reduzieren, um ein<br />
Abreißen der Infektionskette und damit ein Erlöschen<br />
der Seuche zu erreichen. Die Jäger waren aufgefordert,<br />
Füchse intensiv zu bejagen und – das ging<br />
bis in die 70er Jahre hinein – den Behörden befahrene<br />
Fuchsbaue zu melden, die dann mittels Begasungsaktionen<br />
geräumt werden sollten. Während<br />
die Jäger die von ihnen geforderte intensive Bejagung<br />
– trotz des permanenten Gesundheitsrisikos<br />
durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren – weitestgehend<br />
erfüllt haben, ist die Meldung befahrener<br />
Fuchsbaue nur zögerlich erfolgt. Denn die mit<br />
den Begasungsaktionen einhergehende Tierschutzrelevanz<br />
und die „versehentliche“ Tötung von ohnehin<br />
seltenen Dachsen, die Fuchsbaue als ihre Wohnung<br />
angenommen haben – man könnte auch von<br />
„Kollateralschäden“ sprechen – war ihnen ein Dorn<br />
im Auge. Sie waren von der Notwendigkeit derartiger<br />
Aktionen kaum zu überzeugen.<br />
Erst die Entwicklung einer oral anwendbaren<br />
Vakzine (es handelte sich um einen abgeschwächten<br />
Lebendimpfstoff, der – in Aluminiumkapseln abgefüllt<br />
– zunächst in Hühnerköpfen, später in Fertigködern<br />
implementiert war) änderte die Tollwutbekämpfung<br />
grundsätzlich. Umfassende Informationsveranstaltungen<br />
– zunächst in den „Versuchsländern“<br />
Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-<br />
54 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
Pfalz und Hessen, später in ganz Deutschland<br />
– überzeugte die Jäger von der Wichtigkeit der Bekämpfung<br />
der Tollwut und der zwingenden Notwendigkeit<br />
ihres Mitwirkens. So haben bis in die<br />
90er Jahre hinein tausende von Jägern die Grundlagen<br />
geschaffen für die damals erfolgreich durchgeführten<br />
oralen Immunisierungsaktionen. Mehrfach<br />
im Laufe des Jagdjahres wurden in den Revieren<br />
qualifiziert und mit erheblichem Einsatz Impfköder<br />
ausgelegt. Der Erfolg hat nicht auf sich warten lassen.<br />
Dank des immensen Einsatzes der Jägerschaft<br />
ist die Wildseuche Tollwut in ganz Deutschland (inzwischen<br />
in allen Staaten der Europäischen Union)<br />
erloschen und gilt bis heute als getilgt.<br />
KAMPF GEGEN DIE SCHWEINEPEST<br />
Eine weitere intensive Mitarbeit wird und wurde<br />
den Jägern in Zusammenhang mit der Schweinepest<br />
abverlangt. Diese Tierseuche, für die Haus- und<br />
Wildschweine hoch empfänglich sind, führt nach ihrem<br />
Auftreten zu horrenden wirtschaftlichen Schäden<br />
– nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch<br />
in den sogenannten vor- und nachgelagerten Betrieben<br />
(Futtermittel-, Schlacht-, Lebensmittelindustrie).<br />
Nach Feststellung der Seuchen werden Bestandstötungen,<br />
umfassende Verbringungsverbote<br />
und Handelssperren festgelegt. Die besondere Verantwortung<br />
der Jäger liegt darin, die immer umfangreicher<br />
werdende Schwarzwildpopulation in<br />
weiten Teilen Deutschlands durch intensive Bejagung<br />
der Schwarzkittel auf ein akzeptables Maß zu<br />
reduzieren, um das Risiko der Übertragung dieser<br />
Seuche, wenn sie denn auftritt, auf ein Mindestmaß<br />
zu reduzieren. Das Auftreten der Europäischen<br />
Schweinepest (ESP) – zuletzt vor fünf Jahren bei<br />
Wildschweinen in Revieren in Nordrhein-Westfalen<br />
und Rheinland-Pfalz – hat zu einem intensiven Einsatz<br />
der Jäger in den betroffenen Regionen geführt.<br />
Alle erlegten Stücke mussten in von der zuständigen<br />
Behörde zur Verfügung gestellten, geschlossenen<br />
Kühlcontainern bis zum Abschluss umfangreicher<br />
Untersuchungen auf ESP gelagert werden. Auch im<br />
Rahmen der Bekämpfungen dieser Seuche wurden<br />
die Jäger verpflichtet, umfangreiche und zeitaufwendige<br />
Köderauslegeaktionen mit dem Ziel der<br />
oralen Immunisierung der Wildschweine durchzuführen.<br />
Mit Erfolg. Die gefährliche Tierseuche konnte<br />
getilgt werden, ohne dass eine Übertragung in<br />
Hausschweinebestände erfolgt ist.<br />
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Page 42 - Westward Ho! - The Founder of Rotary, Paul P. Harris<br />
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Rotary Magazin 10/2014 55<br />
image source: www.nlis.net
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
Aktuell lauert die – da es keine entsprechenden<br />
Impfstoffe gibt – noch gefährlichere<br />
Afrikanische Schweinepest (ASP) an<br />
den östlichen Grenzen der Europäischen Union.<br />
Erste Fälle sind bereits in Polen, Lettland und Litauen<br />
aufgetreten. Auch hier sind die Jäger aufgerufen,<br />
äußert sorgfältig die notwendigen Abwehrmaßnahmen<br />
zu treffen und das Schwarzwild weiter intensiv<br />
und qualifiziert zu bejagen.<br />
Der Vollständigkeit halber seien noch die in letzter<br />
Zeit vermehrt auftretenden und auf den Menschen<br />
übertragbaren Fälle von Tuberkulose beim<br />
Rotwild in einigen Regionen Bayerns und Österreichs<br />
und die sporadisch ermittelten Fälle von Tularämie<br />
(Nagerpest) bei Hasen erwähnt. Auch hier<br />
sind Fachwissen und Einsatz der Jäger gefordert,<br />
auch hier haben sie die ihnen anvertrauen Hegemaßnahmen<br />
konsequent durchzuführen.<br />
SOLIDE AUSBILDUNG<br />
Erfolg<br />
Dank des Einsatzes<br />
der Jägerschaft<br />
ist die Tollwut in<br />
Deutschland und in<br />
der Europäischen<br />
Union erloschen.<br />
Wildseuchenprophylaxe und -bekämpfung sind<br />
jedoch nur „eine Seite der Medaille“. Selbstverständlich<br />
ist es auch ureigene Aufgabe der Jäger sicherzustellen,<br />
dass nur lebensmittelhygienisch einwandfreies<br />
Wildpret von gesunden Tieren an die Verbraucher<br />
gelangt. Die umfassende Ausbildung der Jungjäger,<br />
die sich anschließende staatliche Prüfung (das „grüne<br />
Abitur“) und ständige Fortbildungslehrgänge<br />
bieten die Grundlage dafür, dass<br />
die passionierten Jäger während des gesamten<br />
Prozesses der Wildpretgewinnung umsichtig und<br />
sorgfältig vorgehen. Bereits vor dem Erlegen wird –<br />
soweit möglich – der Gesundheitszustand des zu erlegenden<br />
Stückes begutachtet. Beim „Aufbrechen“<br />
und dem „Zerlegen“ der Wildkörper werden die Organe<br />
und das Stück im Ganzen gründlich auf Abweichungen<br />
von der Norm untersucht. Werden diese<br />
von Jägern festgestellt, ist der amtliche Tierarzt hinzuziehen,<br />
oder das ganze Stück ist unschädlich zu<br />
beseitigen. Bis zur Abgabe des Wildprets an den Verbraucher<br />
hat der Jäger den einwandfreien Umgang<br />
(Kühlung, lebensmittelhygienisch vorgeschriebene<br />
Lagerung) mit dem in ernährungsphysiologischer<br />
Hinsicht äußerst hochwertigen Fleisch unseres heimischen<br />
Wildes sicherzustellen. Die Schulung des<br />
Jägers zur „sachkundigen Person“ – nur mit dieser<br />
Qualifikation ist die Abgabe an den Verbraucher<br />
überhaupt zulässig – ist ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
zur Sicherstellung dieser Vorgaben.<br />
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass der<br />
Einsatz der Jäger auch oder gerade im Bereich der<br />
dargestellten Aufgaben als vorbildlich bezeichnet<br />
werden kann und unverzichtbar ist. Auch ideologisch<br />
einseitig vorbelastete Jagdgegner sollten dieses<br />
akzeptieren.<br />
<br />
BILDER: MAURITIUS IMAGES / KLAUS SCHOLZ; DEUTSCHEN WILDTIER STIFTUNG (2)<br />
56 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
DER ROTHIRSCH IM KREUZFEUER DER ÖFFENTLICHEN INTERESSEN<br />
Geweiht, gehegt –<br />
geächtet<br />
HILMAR FREIHERR V. MÜNCHHAUSEN – ANDREAS KINSER<br />
Der Rothirsch ist tief in der ländlichen Kultur<br />
unserer Heimat verankert. Kaum ein Dorf ohne<br />
eine „Gaststätte zum Hirschen“, kaum ein<br />
Wohnzimmer ohne den „röhrenden Hirschen“ als<br />
Ölbild. Doch kaum jemand weiß, dass die Lebensräume<br />
des Rotwilds vom Menschen begrenzt werden,<br />
und dass es wenig artgerecht in unserer Kulturlandschaft<br />
leben muss. Auch Rotwild in freier Wildbahn<br />
zu erleben ist für Naturfreunde nur an ganz<br />
wenigen Stellen in Deutschland möglich. Die Hirsche,<br />
eigentlich tagaktive Bewohner halboffener<br />
Steppenlandschaften, sind zu nachtaktiven Waldtieren<br />
geworden. Dafür trägt auch die Jagd Verantwortung,<br />
für die der Rothirsch die Krone des Waidwerks<br />
und der Höhepunkt jagdlichen Engagements ist.<br />
Gleichzeitig degradieren viele Waldbesitzer und<br />
Förster den Rothirsch zum Waldschädling und ungeliebten,<br />
braunen Rindenfresser. So steht er im<br />
Kreuzfeuer menschlicher Interessen.<br />
ZERSTÖRTER LEBENSRAUM<br />
In Deutschland leben etwa 200.000 Stück Rotwild,<br />
zwischen 60.000 und 70.000 Tiere werden jedes<br />
Jahr erlegt. Doch obwohl Rotwild in fast allen<br />
Bundesländern beheimatet ist, ist seine flächenmäßige<br />
Verteilung eher bescheiden: Statistisch gesehen<br />
kommt Rotwild nur auf jedem vierten Hektar<br />
vor, dreiviertel der Fläche Deutschlands sind rotwildleer.<br />
Das übliche Argument an dieser Stelle<br />
lautet, dass die Lebensräume durch Übervölkerung<br />
und Zersiedlung der Landschaft ungeeignet sind.<br />
Allerdings hat Kastor, der stärkste jemals in<br />
Deutschland erlegte Hirsch, keine 30 Kilometer<br />
von der Hamburger Reeperbahn entfernt jedes Jahr<br />
selbst seinen Brunftplatz bezogen – im berühmten<br />
Duvenstedter Brook. Deutschlands Landschaften<br />
sind als Lebensräume also sicherlich viel geeigneter<br />
als es langläufig angenommen wird. Es ist vielmehr<br />
der fehlende politische Wille, der dafür sorgt,<br />
dass sich Rotwild in Deutschland nicht weiter ausbreiten<br />
darf. Dabei ziehen Forstwirtschaft und Naturschutz<br />
häufig an einem Strang. Die einen, um<br />
ihr Betriebsziel zu erreichen und die anderen, um<br />
die Fraßeinwirkungen der großen Pflanzenfresser<br />
in den Wäldern als relativ naturnahen Ökosystemen<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Die Konsequenz sind die zum Teil winzigen<br />
„Rotwild-Reservate“, bei denen es sich oft ausschließlich<br />
um Wald und damit um suboptimalen<br />
Lebensraum handelt. In neun<br />
Bundesländern darf die Wildart,<br />
dessen Biologie auf weiträumige<br />
Wanderungen ausgerichtet<br />
ist, nur in behördlich begrenzten<br />
Rotwildbezirken existieren.<br />
Außerhalb dieser Gebiete<br />
besteht ein zum Teil strenges<br />
Abschussgebot. So kann in Baden-Württemberg<br />
Rotwild nur<br />
auf 4 Prozent der Landesfläche<br />
legal existieren, im waldreichen<br />
Bayern nur auf 14 Prozent.<br />
Selbst im waldarmen und mit<br />
großen Grünlandniederungen<br />
ausgestatteten Niedersachsen<br />
kommt Rotwild auf 20 Prozent<br />
der Fläche vor. Hier darf sich<br />
Rotwild ebenso wie auch z.B. in<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
oder Brandenburg seinen Lebensraum<br />
selbst suchen.<br />
Dabei wären in vielen Regionen<br />
Deutschlands noch geeignete<br />
Lebensräume für Rotwild<br />
vorhanden. Die Beispiele des<br />
Duvenstedter Brooks oder der<br />
Hilmar Freiherr<br />
von Münchhausen<br />
ist seit 2002<br />
Geschäftsführer<br />
der Deutschen<br />
Wildtier Stiftung.<br />
Dr. Andreas Kinser<br />
ist Referent<br />
für Forst- und<br />
Jagdpolitik bei der<br />
Deutschen Wildtier<br />
Stiftung.<br />
www.deutsche<br />
wildtier<br />
stiftung.de<br />
Üfter Mark am Rande des Ruhrgebietes zeigen, dass<br />
Rotwild selbst in der Nähe von Ballungsräumen zurechtkommt.<br />
Demgegenüber stehen viele große<br />
waldreiche Naturräume, in denen kein Rotwild lebt<br />
– weil es dort nicht leben darf. Ein besonders an-<br />
Rotary Magazin 10/2014 57
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
» Neben der immer intensiveren Nutzung der Lebensräume durch<br />
Erholungssuchende ist hoher Jagddruck eine wesentliche Ursache<br />
für die vielerorts ungelöste Wald-Wild-Problematik «<br />
schauliches Beispiel ist der Schwarzwald, Deutschlands<br />
größtes zusammenhängendes Mittelgebirge.<br />
Hier existieren zwei offizielle Rotwildbezirke im<br />
nördlichen und im südlichen Schwarzwald. Beide<br />
zusammen haben jedoch lediglich einen Flächenanteil<br />
von etwa 15 Prozent am gesamten Schwarzwald.<br />
Zwischen ihnen besteht ein 50 Kilometer langer<br />
Waldkorridor, in dem Rotwild per Gesetz eliminiert<br />
werden muss. Hier wird deutlich, dass die Rotwildbezirke<br />
nichts weiter als ein forstpolitisches Instrument<br />
sind, mit denen sich Holzproduzenten das<br />
Rotwild vom Hals halten wollen. Wo aber bleiben<br />
die Kormoranbezirke zur Vermeidung von Fischerei-Schäden?<br />
Welch einen Aufschrei würde es geben,<br />
wenn in Deutschland Wolfsreservate ausgewiesen<br />
werden würden, außerhalb derer jeder wandernde<br />
Wolf totgeschossen werden müsste! Das immer<br />
wieder und von Akteuren aus der Politik gern<br />
bemühte Prinzip der Nachhaltigkeit und damit des<br />
Ausgleichs ökonomischer, ökologischer und soziokultureller<br />
Interessen wird durch die Rotwildbezirke<br />
mit Füßen getreten. Daher ist die aus rein forstwirtschaftlichen<br />
Gründen motivierte Reduktion von<br />
Rotwildlebensräumen umgehend aufzuheben.<br />
LEBEN IN STÄNDIGER PANIK<br />
Rotwild reagiert extrem empfindlich auf Störungen<br />
durch den Menschen, soweit diese nicht wie z.B.<br />
land- und forstwirtschaftliche Arbeiten für die Tiere<br />
kalkulierbar sind. Die Folge von Störungen durch<br />
Jäger, Wanderer, Geocacher, Mountainbiker und vor<br />
allem Wintersportler lassen die Tiere in ständiger<br />
Panik leben und immer scheuer werden.<br />
Auch jagdliches Handeln trägt zu der zunehmenden<br />
Scheu der Tiere bei: Die im europäischen<br />
Vergleich extrem langen Jagdzeiten in Deutschland,<br />
die mittlerweile weit verbreitete Nachtjagd, die fehlenden<br />
Wildruhezonen und die kleinen Reviere und<br />
ausgeprägten Revieregoismen haben in vielen Regionen<br />
das Rotwild zu einem heimlichen Waldgeist<br />
verkommen lassen. Ein Waldgeist, der nur noch in<br />
tiefster Dunkelheit die Einstände verlässt und tagsüber<br />
in den Dickungen und Stangenhölzern schält.<br />
Neben der immer intensiveren Nutzung der Lebensräume<br />
durch Erholungssuchende ist hoher Jagddruck<br />
eine wesentliche Ursache für die vielerorts<br />
ungelöste Wald-Wild-Problematik.<br />
Insbesondere die Jagd in der kalten Jahreszeit, im<br />
Januar und Februar, provoziert die Schäden am<br />
Wald. In dieser Jahreszeit reduziert sich der Stoffwechsel<br />
der Tiere, sie leben „auf Sparflamme“. Werden<br />
sie jetzt u.a. durch Jagd gestört, können sie den<br />
durch die Störung bedingten Energiebedarf nur an<br />
der Waldvegetation stillen. Ein Ende der Bejagung<br />
am 31. Dezember, der vollständige Verzicht auf<br />
Nachtjagd und die Ausweisung von großzügigen<br />
Wildruhezonen in den Haupteinstandsgebieten<br />
würden helfen, Wildschäden zu senken und dem<br />
Rotwild ein artgerechteres Leben zu ermöglichen.<br />
Unbedingt gehören dazu auch angepasste Wildbestände:<br />
Das mangelnde Verantwortungsbewusstsein<br />
von manchen Revierpächtern und Eigenjagdbesitzern,<br />
die sich auf Kosten des Waldes völlig<br />
überhöhte Wildbestände heranmästen, spielt all jenen<br />
in die Hände, die an Rotwildbezirken festhalten<br />
wollen. Dem Rothirsch wird damit kein Gefallen<br />
getan. Er wird sich in Deutschland erst großräumig<br />
verbreiten, wenn die Jagd ihre hausgemachten<br />
Probleme löst und glaubwürdig für einen<br />
artgerechteren Umgang mit Rotwild eintritt. Erst<br />
das schafft gesellschaftliche Akzeptanz und ist Voraussetzung<br />
für politischen Druck zur Auflösung<br />
der Rotwildbezirke.<br />
Die Deutsche Wildtier Stiftung arbeitet seit vielen<br />
Jahren daran, Wege aufzuzeigen, wie das Miteinander<br />
von Rothirsch und Mensch gelingen kann.<br />
Das stiftungseigene rund 2.000 Hektar große Gut<br />
Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern ist dabei<br />
Modell, Anschauungsobjekt und Labor zur Erarbeitung<br />
von Lösungen gleichermaßen.<br />
Das Gut bewirtschaftet rund 850 Hektar Wald<br />
und 1.200 Hektar landwirtschaftliche Fläche in arrondierter<br />
Lage. Die Agrarflächen teilen sich in 400<br />
Hektar Grünland und 800 Hektar Ackerland auf. Da<br />
die Landwirtschaft nach den Vorgaben des ökologischen<br />
Landbaus erfolgt, werden rund 25 Prozent<br />
des Ackerlandes jedes Jahr mit Kleegras zur Stickstoffbindung<br />
bestellt. Das Grünland und das Ackerfutter<br />
werden über eine Herde von rund 200 Mutterkühen<br />
mit Nachzucht genutzt. Die im Rahmen einer<br />
extensiven Weidemast herangewachsenen Rinder<br />
werden in der Gourmet–Manufaktur Gut Klepelshagen<br />
vor Ort geschlachtet und verarbeitet.<br />
Das Grünland und die Ackerfutterflächen in<br />
Waldnähe bieten dem Rotwild optimale Äsungsbe-<br />
58 10/2014 Rotary Magazin
TITELTHEMA<br />
JAGD<br />
BILD: MICHAEL URBAN / DDP IMAGES<br />
dingungen. Alles, was das Wild im Offenland<br />
an Nahrung zu sich nimmt, entlastet<br />
die Waldvegetation. Und die mit dem<br />
Wildfraß verbundenen „Schäden“ sind auf Grünland,<br />
bei Klee und Luzerne zu vernachlässigen.<br />
Neben dem Angebot von attraktiver Äsung im Offenland<br />
spielt auf Gut Klepelshagen die Lenkung<br />
des Rotwildes durch den Faktor Störung eine bedeutende<br />
Rolle. Auf rund 300 Hektar Offenland im<br />
Kerngebiet von Klepelshagen herrscht ganzjährige<br />
Jagdruhe. Im Wald wird dagegen regelmäßig gejagt<br />
und damit auch bewusst gestört. Dem sehr lernfähigen<br />
Rotwild wird so vermittelt, dass der Aufenthalt<br />
im Offenland sicherer und damit stressfreier<br />
ist als der Aufenthalt im Wald.<br />
NATÜRLICHE LEBENSRÄUME<br />
Fast zu jeder Jahreszeit kann in Klepelshagen<br />
Rotwild tagsüber in der Jagdruhezone beobachtet<br />
werden. Oft sogar in großen Rudeln von bis zu 100<br />
Tieren. Während diese Großrudel früher einen immensen<br />
Verbissdruck auf die Waldverjüngung ausgeübt<br />
haben, gehen die Tiere heute ihrem natürlichen<br />
Lebensrhythmus mit Äsen, Ruhen und Wiederkäuen<br />
im Offenland nach, und im Wald kann<br />
sich die Hauptbaumart Buche ohne Zaun natürlich<br />
verjüngen.<br />
Der Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit<br />
Rotwild in Klepelshagen liegt in der Integration von<br />
Heimat<br />
Der Rothirsch ist tief<br />
in der ländlichen<br />
Kultur unseres<br />
Landes verankert.<br />
Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Jagd.<br />
Alle drei menschlichen Nutzungsinteressen<br />
werden aufeinander abgestimmt und stützen<br />
sich gegenseitig, um den politischen Willen,<br />
dem Rotwild einen optimalen Lebensraum zu geben,<br />
so kostengünstig wie möglich umzusetzen.<br />
Vorteilhaft beim Modell Klepelshagen ist natürlich,<br />
dass das Eigentum an zusammenhängenden Agrarund<br />
Waldflächen bei einem Eigentümer liegt. Ist das<br />
nicht der Fall – und das wird mehrheitlich in<br />
Deutschland der Fall sein – sind Flächeneigentümer<br />
und Bewirtschafter aufgerufen, miteinander die Herausforderung,<br />
dem Wild ein artgerechtes Leben zu<br />
ermöglichen, zu meistern. Hierbei kommt den Hegegemeinschaften<br />
eine entscheidende Rolle zu.<br />
Heute sind Hegegemeinschaften meist „rechtlose“<br />
Zusammenschlüsse der Jäger in einem Gebiet,<br />
die sich primär mit der Planung und Kontrolle des<br />
Abschusses auseinandersetzen. Die Hegegemeinschaften<br />
der Zukunft sollten sich für die Grundbesitzer<br />
und Bewirtschafter öffnen, mit stärkeren<br />
Kompetenzen ausgestattet werden und sich von<br />
„Abschussgemeinschaften“ zu „Wildschutz- und –<br />
nutzungsgemeinschaften“ weiterentwickeln.<br />
Ein Leben mit Rothirschen ist möglich. Schwierig<br />
ist – wie der US-amerikanische Forstmann, Jäger<br />
und Wildbiologe Aldo Leopold (1887–1948)<br />
einst formulierte – nicht der Umgang mit Wildtieren,<br />
schwierig ist der Umgang mit den beteiligten<br />
Menschen.<br />
<br />
Rotary Magazin 10/2014 59
MAGAZIN<br />
SYRIEN<br />
Im Angesicht einer<br />
Katastrophe<br />
Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein Dauerthema in den Zeitungen<br />
und Nachrichtensendungen. Angesichts einer immer undurchsichtigeren<br />
Lage gerät das Leid der Zivilbevölkerung zunehmend in den<br />
Hintergrund. Beobachtungen und Gedanken von Karsten Malige<br />
Kindheit in Trümmern: ein Junge in<br />
den Straßen von Aleppo im Juli 2014<br />
60 10/2014 Rotary Magazin
MAGAZIN<br />
SYRIEN<br />
Der 15. März 2011 gilt als Beginn des syrischen<br />
Konfliktes, dreieinhalb Jahre dauert der grausame<br />
Krieg nun schon. Dreieinhalb Jahre, die<br />
dazu geführt haben, dass 3.032.494 Menschen (Stand<br />
vom 21.09.2014, Quelle: UNHCR), davon 1.467.727<br />
Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren, ihre Heimat<br />
verlassen haben und geschätzt weitere 6.400.000 Syrer<br />
innerhalb des Landes zu Flüchtlingen geworden<br />
sind. Dreieinhalb Jahre, in denen Hunderttausende<br />
(längst wurde aufgehört zu zählen) getötet wurden,<br />
als vermisst gelten oder schlichtweg „verschwunden“<br />
sind. Dreieinhalb Jahre, in denen Schätze jahrtausendealter<br />
Kulturen unwiederbringlich zerstört<br />
wurden, die Infrastruktur eines ganzen Landes in<br />
Schutt und Asche gelegt wurde.<br />
All das kann man auch der allgemeinen Berichterstattung<br />
über Syrien entnehmen. Letztlich jedoch<br />
sind dies nur Auflistungen, um das Leid der Menschen<br />
irgendwie abzubilden. Begreifbar aber wird<br />
es dadurch nicht. Das wird es vielleicht erst, wenn<br />
man ins Bewusstsein rückt, welche Auswirkungen<br />
dieser Konflikt für den jeweils Einzelnen hat.<br />
MILLIONEN AUF DER FLUCHT<br />
BILD:<br />
Die Hälfte des syrischen Volkes befindet sich auf<br />
der Flucht. Weit über 6 Millionen davon wabern im<br />
Land hin und her zwischen den Kampfschauplätzen<br />
und suchen vermeintlich sichere Häfen. Die Landgrenzen<br />
zu den Anrainerstaaten Türkei, Irak, Jordanien<br />
und Libanon sind zusammen mehrere tausend<br />
Kilometer lang und waren schon zu Friedenszeiten<br />
für Schmuggler kein unüberwindbares Hindernis.<br />
Illegale Ausreisen, unterstützt von skrupellosen<br />
Schleuserbanden, sind nicht nur möglich, sondern<br />
finden täglich statt; nicht immer kommen die so Ausreisenden<br />
auch wirklich außerhalb Syriens an.<br />
Der erstaunlich hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen<br />
(immerhin mehr als die Hälfte aller ins<br />
Ausland Geflüchteten) unter den registrierten<br />
Flüchtlingen erklärt sich daraus, dass die Eltern dieser<br />
Kinder schweren Herzens ihr Land verlassen<br />
hatten, um ihrem Nachwuchs eine Zukunftschance<br />
zu geben. Oft sind es die Gebildeten Syriens, die gerade<br />
in Deutschland privilegiert aufgenommen werden;<br />
das Land verliert dadurch mehr als nur seine<br />
Einwohner. Und oft waren diejenigen, die ins Ausland<br />
fliehen, in ihrer Heimat einigermaßen wohlha-<br />
Rotary Magazin 10/2014 61
MAGAZIN<br />
SYRIEN<br />
» Die Freude über neues Leben in dieser vom Tod so geprägten Zeit<br />
ist einer der wenigen Lichtblicke im Alltag der Menschen «<br />
Karsten Malige<br />
(RC Rastatt-Baden-<br />
Baden) leitet ein<br />
Ingenieurbüro für<br />
Vermessung und<br />
betreut damit u.a.<br />
seit 1997 archäologische<br />
Ausgrabungen<br />
in Syrien.<br />
Er ist zudem Gründungsmitglied<br />
und<br />
Vorsitzender des<br />
gemeinnützigen<br />
SyrienHilfe e.V.<br />
www.syrien<br />
hilfe.org<br />
bend gewesen (was u.a. daran liegt, dass nur wer es<br />
sich finanziell leisten kann, auch tatsächlich schafft,<br />
dass Land zu verlassen).<br />
Doch in den Nachbarstaaten angekommen, hilft<br />
dieser Wohlstand wenig, denn vieles davon ist durch<br />
die Flucht aufgebraucht und schmilzt wie Eis in der<br />
Sonne durch die höheren Lebenshaltungskosten.<br />
Stranden<br />
die Flüchtlinge in der Türkei,<br />
fehlen Sprachkenntnisse, landen<br />
sie in Jordanien, dürfen sie nicht<br />
arbeiten. Alle aufnehmenden<br />
Nachbarstaaten ächzen unter<br />
der schweren Last, die dieser gewaltige<br />
Flüchtlingszustrom für<br />
ihre Gesellschaften bedeutet.<br />
Auch wenn die Menschen vor<br />
allem im Libanon, der Türkei,<br />
Jordanien und im Irak Unglaubliches<br />
leisten, um den Geflüchteten<br />
Beistand zu leisten, so<br />
kommt es doch zu Unmutsbekundungen<br />
und ersten Anfeindungen.<br />
Insgesamt hat das zur<br />
Folge, dass immer mehr Flüchtlinge<br />
verbittert wieder zurückkehren.<br />
Wissend, dass das ihren<br />
Tod bedeuten kann. Doch der<br />
Tod ist zu einem beständigen Begleiter geworden,<br />
der nur noch bedingt Angst einflößt.<br />
Andere versuchen weiterzukommen und – legal<br />
oder illegal – andere Länder zu erreichen. Dabei gehen<br />
die Väter häufig zuerst und versuchen, irgendwo<br />
auf der Welt Arbeit zu finden in der Hoffnung,<br />
ihre Familien nachholen zu können. Nicht alle erreichen<br />
ihr Ziel – auch hier verdienen Schleuserbanden<br />
mit, indem sie beispielsweise für etliche tausend Euro<br />
LKW-Verstecke anbieten. Manche erhalten z.B. in<br />
den skandinavischen Ländern eine Aufenthaltserlaubnis<br />
und dürfen viele Monate nach der Trennung<br />
ihre Familie nachholen und zurückgewinnen. Doch<br />
ihr Land hat sie verloren. Wieder andere erreichen<br />
die Mittelmeerküste, lassen sich auf eine der griechischen<br />
Inseln schleusen oder besteigen an der nordafrikanischen<br />
Küste ein „Boot des Todes“, das sie illegal<br />
und für viel Geld nach Italien bringen soll.<br />
Oder ins nasse Grab. Sollten sie es nach Europa<br />
schaffen, bleiben sie dennoch Fremde in einem anderen<br />
Land mit einer anderen Kultur, mit einer<br />
Sprache, die sie nicht verstehen.<br />
Auch wenn das Leid der Syrer in den letzten<br />
dreieinhalb Jahren stetig angestiegen ist und es<br />
Stimmen gibt, die sagen, die Talsohle sei noch nicht<br />
erreicht, gibt es immer wieder Belege dafür, dass die<br />
syrische Zivilgesellschaft noch lebendig ist. Es sind<br />
Geschichten von Hilfesuchenden und Helfern, die<br />
ohne großes Aufheben Hilfe leisten. Geschichten<br />
von Menschen, die in Not geraten, und von Menschen,<br />
die ihnen Beistand leisten.<br />
Beispielsweise die Geschichte von der Frau, die<br />
von einer Familie in der Nachbarschaft mit sechs<br />
Kindern erfuhr, deren Eltern verschollen sind. Die<br />
Frau, Witwe und Mutter von drei Kindern, nahm<br />
sich sofort der fremden Jungen und Mädchen an<br />
und kümmerte sich rührend um sie. Als ihr angeboten<br />
wurde, die Kinder woanders unterzubringen,<br />
lehnte sie dies ab mit der Begründung: „Wenn die<br />
Eltern wiederkommen, müssen sie doch ihre Kinder<br />
vorfinden“.<br />
FREUDE ÜBER NEUES LEBEN<br />
Oder die Geschichte von einem Helfer, der zuständig<br />
war für die Unterbringung und Betreuung von<br />
innersyrischen Flüchtlingsfamilien. Er hatte immer<br />
zwei Tüten mit Babysachen in seinem Auto, eine für<br />
HINTERGRUND<br />
Über 3.000.000 Flüchtlinge<br />
Ägypten<br />
0,14 Mio<br />
Türkei<br />
0,84 Mio<br />
SYRIEN<br />
Libanon<br />
1,18 Mio<br />
Israel<br />
Jordanien<br />
0,61 Mio<br />
Irak<br />
0,22 Mio<br />
Saudi Arabien<br />
Die Karte zeigt, wieviele Flüchtlinge aus Syrien in<br />
welche Nachbarländer geflohen sind. Insgesamt<br />
sind es 3 Millionen.<br />
Quelle: UN-Flüchtlingswerk (Stand: 1. September<br />
2014).<br />
62 10/2014 Rotary Magazin
MAGAZIN<br />
SYRIEN<br />
Alltag in Syrien vor dem Krieg<br />
BILDER: KARSTEN MALIGE (4); VORIGE SEITE: AHMED DEEB / DPA PICTURE-ALLIANCE<br />
Jungen, eine für Mädchen. Dieses Startpaket war gefüllt<br />
mit allem, was ein Neugeborenes in den ersten<br />
Tagen braucht. Wann immer eine Flüchtlingsfamilie<br />
Nachwuchs bekam, begleitete er sie ins Krankenhaus,<br />
stand weinend dabei, wenn es Probleme mit<br />
der Geburt gab und freute sich, wenn alles gut gegangen<br />
war und er das Startpaket übergeben konnte.<br />
Die Freude über neues Leben in dieser vom Tod<br />
so geprägten Zeit ist einer der wenigen Lichtblicke<br />
im Alltag der Menschen. So beispielsweise in einer<br />
Art „Frauen-WG“, in der zumeist junge Witwen mit<br />
ihren Kindern wohnen und sich um alle Mütter mit<br />
Kindern kümmern, denen sie auf der Straße begegnen.<br />
Nie jammern sie, nie sagen sie „Wir haben kei-<br />
Rotary Magazin 10/2014 63
MAGAZIN<br />
SYRIEN<br />
nen Platz“, immer finden sie eine Lösung und unterstützen<br />
sich gegenseitig. Einmal kam eine<br />
schwangere Frau aus einem schwer umkämpften<br />
Gebiet mit einem Kleinkind an der Hand zu ihnen<br />
und sie nahmen sie auf und kümmerten sich um<br />
sie, bis das Baby geboren wurde. Nach einigen Monaten<br />
entschloss sich die junge Mutter, zu ihrer Familie<br />
zurückzukehren. Die Frauen gaben ihr alles<br />
mit, was sie tragen konnte, denn sie wussten, dass<br />
es dort, wo die junge Mutter hingehen würde,<br />
nichts mehr gab. Und als die Frau es nach Hause<br />
geschafft hatte und sich bei ihren Helfern bedankte,<br />
waren diese nicht nur stolz auf das Erreichte –<br />
vor allem freuten sie sich darüber, dass es in diesem<br />
Ort nun neues Leben gab.<br />
Manche Probleme werden auch einfach weggelacht:<br />
Fleisch ist eine Kostbarkeit geworden und in<br />
der Regel unerschwinglich. Trotzdem haben wir<br />
vor zwei Monaten jeder von uns betreuten Flüchtlingsfamilie<br />
ein Kilogramm Fleisch in das monatliche<br />
Lebensmittelpaket geben können. Als wir uns<br />
im Vorfeld nach Bezugsmöglichkeiten erkundigten,<br />
hieß es nur: „Wozu Fleisch? Wir Syrer sind alle<br />
Vegetarier geworden!“. Bei allem Humor war es<br />
dann jedoch traurig zu erfahren, dass die Familien,<br />
die zum Teil ein Jahr lang kein Fleisch gegessen<br />
hatten, alles auf einmal essen mussten. Sie hatten<br />
keine Möglichkeit, das Frischfleisch aufzubewahren,<br />
da es keinen Strom gab. Der fehlende Strom<br />
ist für viele ein Hauptthema geworden. Bei Gesprächen<br />
wird sofort im Anschluss an die Frage,<br />
wie es der Familie geht, nach den Energieverhältnissen<br />
gefragt. Denn ohne Strom gibt es häufig<br />
auch kein Wasser.<br />
Die Folgen für Syrien und seine über alle Erdteile<br />
verstreute Bevölkerung sind noch nicht absehbar.<br />
Die Sorge, dass die heranwachsende Generation<br />
ausblutet, aus dem Ausland nicht mehr zurückkehrt<br />
um irgendwann einmal das Land wieder aufzubauen,<br />
ist groß. Auch die Sorge, dass das Land auseinander<br />
bricht, dass zwischen den verschiedenen<br />
Gruppierungen Syriens unauffüllbare Gräben entstanden<br />
sein könnten und Machtkämpfe religiöser<br />
oder politischer Kräfte das Land noch weiter an den<br />
Abgrund treiben, ist vorhanden.<br />
Umso wichtiger ist es, der zivilen Gesellschaft<br />
Syriens beizustehen und Hilfe zu leisten, wo Hilfe<br />
möglich ist. Denn nur wenn diese Zivilgesellschaft<br />
stark ist und bleibt, hat das Land eine Chance auf<br />
Zukunft!<br />
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10/2014 Rotary Magazin<br />
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MAGAZIN<br />
BERUF & BRANCHE<br />
Bienen finden in Städten<br />
gute Lebensbedingungen vor<br />
– dank Gärten, Parkanlagen<br />
und „Straßenbegleitgrün“.<br />
ERFOLGREICH UND ANGESAGT: IMKERN IN STÄDTEN<br />
Honigernte<br />
auf dem Dach<br />
RAINER KRAUSS<br />
BILD: IMKE LASS / LAIF<br />
Das Wort Imker ist eine Wortzusammensetzung<br />
aus dem niederdeutschen Begriff „Imme“<br />
für Biene und dem mittelniederdeutschen<br />
Wort „kar“ für Korb bzw. Gefäß. Die Imkerei<br />
befasst sich mit Haltung, Vermehrung und Züchtung<br />
von Honigbienen, der Produktion von Honig<br />
und weiteren Bienenprodukten wie Wachs, Propolis<br />
und Gelee Royal.<br />
Durch den Wandel der Landwirtschaft von kleinteilig<br />
strukturierten Agrarflächen mit Hecken, Wiesen,<br />
Obstbäumen und Randbewuchs zu einer Art<br />
industriellen, monokularen Fläche, verarmt die<br />
Landschaft unwiederbringlich in ihrer biologischen<br />
Vielfalt – ganz im Gegensatz zur Situation, die Bienen<br />
in Städten vorfinden. Hier verbessert sich ihr<br />
Lebensraum immer mehr. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />
Deutschlands beträgt ca. zwölf Prozent<br />
der Gesamtfläche, lediglich 30 Prozent der Siedlungsfläche<br />
sind wirklich versiegelt. Die übrigen 70<br />
Prozent stehen der Natur in Form von Haus- und<br />
Schrebergärten, Brachflächen, Friedhöfen, Parkanlagen,<br />
„Straßenbegleitgrün“ sowie verschiedensten<br />
Baum- und Sträucher Arten zur Verfügung.<br />
Diese städtische Fauna wird teilweise gärtnerisch<br />
gepflegt und kultiviert, ein großer Anteil jedoch<br />
aber sich selbst überlassen. Pflanzliche Monokulturen<br />
gibt es nicht, ein starker Baum- und Sträucherbesatz<br />
bereichert selbst kurzgeschorene, aber von viel<br />
Rotary Magazin 10/2014 65
MAGAZIN<br />
BERUF & BRANCHE<br />
» Balkone und Terrassen stellen<br />
biologisch vielfältige Oasen dar,<br />
in der so gut wie keine Pestizide,<br />
Fungizide und Insektizide zum<br />
Einsatz kommen – der Tisch für<br />
die Bienen ist das ganze Trachtjahr<br />
über reichlich gedeckt «<br />
Begleitpflanzen eingerahmten Rasenflächen. Auch<br />
Balkone und Terrassen stellen biologisch extrem<br />
vielfältige Oasen dar, in der so gut wie keine Pestizide,<br />
Fungizide und nur wenig Insektizide zum Einsatz<br />
kommen. Diese Vielfalt deckt den Tisch für Bienen<br />
über das ganze Trachtjahr (eine „Tracht“ ist die<br />
Menge an Honig, die die Bienen nicht für sich selbst<br />
verbrauchen). Auch die um etwa drei Grad höhere<br />
Durchschnittstemperatur der städtischen Gebiete<br />
im Vergleich zur umgebenden freien Landschaft<br />
kommt Bienen gelegen.<br />
Der Begriff „Bienen“ (Apiformes) ist ein Taxon,<br />
in dem mehrere Familien aus der Ordnung der<br />
Hautflügler zusammen gefasst werden, beispielsweise<br />
die westliche Honigbiene (Apis mellifera). Im<br />
Bienenvolk leben drei Bienenwesen: Königin, Arbeiterinnen<br />
und Drohnen. Die Königin, auch Weisel<br />
genannt, ist das einzige fortpflanzungsfähige weibliche<br />
Wesen im Bienenvolk. Jedes Volk verfügt und<br />
toleriert nur eine einzige Königin.<br />
Durch permanente Abgabe<br />
eines für sie spezifischen Duftstoffs<br />
(Pheromon) hält sie ihr<br />
Volk zusammen, das sich mit<br />
Rainer Krauß<br />
(RC Düsseldorf) ist<br />
seit 1976 niedergelassener<br />
Tiermediziner<br />
in Düsseldorf.<br />
Er ist Betreiber der<br />
Tierklinik Dr. Krauß<br />
Düsseldorf.<br />
www.tierklinikduesseldorf.de<br />
diesem Duftstoff erkennt und<br />
somit identifiziert. Fast das ganze<br />
Jahr hindurch legt die Königin<br />
bis zu 2000 Eier täglich in<br />
die Wabenzellen und sorgt somit<br />
für einen ständigen Nachschub.<br />
Zu Beginn ihres ca. drei<br />
bis vierjährigen Lebens begibt<br />
sie sich einmalig auf einen<br />
Hochzeitsflug. Dabei paart sie<br />
sich in etwa 1000 Meter Höhe<br />
mit bis zu 20 verschiedenen<br />
Drohnen, den männlichen Vertretern des Bienenvolkes.<br />
Deren Sperma speichert sie lebenslang in ihrem<br />
Hinterleib.<br />
Die Arbeiterinnen stellen den größten Teil des<br />
Bienenvolkes dar, wobei ein starkes Volk im Sommer<br />
Diese Bienenbox auf dem Dach eines Pariser Wohnhauses<br />
beweist: die Franzosen „stadtimkern“ schon länger...<br />
bis zu 50.000 und im tiefsten Winter etwa 5000 Bienen<br />
aufweisen kann. Sie sind deutlich kleiner als<br />
Königin und Drohnen. An den Hinterbeinen haben<br />
die Arbeiterinnen „Körbchen“ aus gebogenen Borsten,<br />
den sogenannten Höschen, in denen sie die Pollen<br />
transportieren. Sie besitzen einen giftigen Stachel<br />
mit angefügter Giftblase und Widerhaken, der<br />
nach dem Stechen aus dem Hinterleib gerissen wird<br />
– mit tödlichem Ausgang. Der Stich von Feinden<br />
dient also nicht dem Schutz der einzelnen Biene,<br />
sondern ihrem Volk, für das sie sich opfern.<br />
NEUE GENE IM ALTEN GEFÜGE<br />
Im Frühjahr kann die alte Königin unter Mitnahme<br />
eines großen Teils der Arbeiterinnen aus dem<br />
Stock schwärmen. Die gesamte Brut und den größten<br />
Teil des Ertrags lässt der abwandernde Schwarm<br />
im Stock zurück. Das mutterlose Volk zieht sich<br />
dann eine junge, anfänglich noch unbefruchtete Königin<br />
aus einer Weiselzelle heran. Grund dafür können<br />
zum Beispiel Unrat, Krankheitserreger oder Parasiten<br />
im Stock sein, die das Überleben eines Volkes<br />
in dieser Behausung im kommenden Winter erschweren,<br />
wenn nicht unmöglich machen. Der<br />
BILDER: NATHAN ALLIARD / PHOTONONSTOP / CORBIS; PRIVAT<br />
66 10/2014 Rotary Magazin
MAGAZIN<br />
BERUF & BRANCHE<br />
schwärmende Volksteil wandert immer ein paar Kilometer<br />
weiter, gibt die erprobte genetische Information<br />
in Form eines Ablegers unverändert weiter<br />
und lässt gleichzeitig eine genetische Veränderung<br />
im alten Gefüge zu.<br />
» BIENENBOXEN « ALS BEHAUSUNG<br />
Bienenhaltung in städtischer Umgebung kann<br />
beispielsweise mit an Balkongeländer gehängten<br />
„Bienenboxen“ erfolgen, allerdings müssen sowohl<br />
die Einflugrichtung als auch ein ausreichend räumlichen<br />
Abstand zu den Nachbarn berücksichtigt<br />
werden. Zwar konkurriert die Honigbiene im Gegensatz<br />
zu Wespen nicht mit den Menschen um<br />
Nahrung (nie würde sie sich an Pflaumenkuchen<br />
oder gar Räucherschinken versuchen), aber wenn<br />
Nachbars offenes Fenster zu dicht an der Box liegt,<br />
könnte sie schon mal versehentlich ins Zimmer geraten.<br />
Es kann also nicht schaden, im Vorfeld seine<br />
Zustimmung zu holen – möglicherweise isst er oder<br />
sie gern mal ein Honigbrötchen?<br />
Der Standort sollte luftig und warm sein, allerdings<br />
ohne starke Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit.<br />
Die Behausungen („Beuten“) müssen als<br />
Schutz vor Wind und Sturm massiv gebaut und in<br />
etwa nach Südwesten gerichtet sein. Beachtet werden<br />
muss auch der Sammelradius eines Bienenvolkes,<br />
der in der Regel drei Kilometer beträgt sowie<br />
eine Grundversorgung im noch kühlen Frühjahr,<br />
wenn Bienen noch nicht so weite Ausflüge bestreiten<br />
können. Nötig ist dafür ein Radius von etwa 500<br />
Meter. Nicht zuletzt muss in allernächster Nähe<br />
Wasser sein. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt<br />
sind – und an den Beuten interessierte Ratten, Mäuse,<br />
Elstern, Spechte und Dohlen – im Auge behalten<br />
werden, ist ein jährlicher Ertrag von 20 bis 30 Kilo<br />
Honig möglich.<br />
In diesem Jahr ist die Sommertracht eher mager<br />
ausgefallen, denn die Entwicklung der Pflanzen war<br />
gut vier Wochen verfrüht, die Temperaturen niedrig<br />
und die Bienen deshalb noch nicht ausreichend entwickelt.<br />
Wenn jetzt im Oktober der Nahrungsstand<br />
kontrolliert und Prophylaxe bzw. Behandlung gegen<br />
die größte Bedrohung eines Bienenvolkes, die Varroa-Milbe,<br />
durchgeführt ist, fängt die Winterruhe<br />
an. Zeit, die Ernte in schicke Geschenkgläser abzufüllen<br />
und für Weihnachten bereitzustellen. <br />
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Rotary Magazin 10/2014 67
MAGAZIN<br />
ESSAY<br />
Gelten Universitäten gemeinhin als<br />
Hort kritischer gesellschaftlicher<br />
Auseinandersetzungen, blieben die<br />
Hochschulen der DDR zur Wendezeit<br />
überwiegend ruhig.<br />
ZU DEN URSACHEN DER SCHWIERIGKEITEN DES DEUTSCH-<br />
DEUTSCHEN ZUSAMMENWACHSENS<br />
Die Langzeitwirkung<br />
von Diktatur und Teilung<br />
GEORGE TURNER<br />
In der Euphorie um den Fall der Mauer hatten<br />
zu Beginn der neunziger Jahre viele gemeint,<br />
die Angleichung der Lebensverhältnisse in der<br />
früheren DDR an die in der (alten) Bundesrepublik<br />
wäre innerhalb von fünf Jahren nach dem Beitritt<br />
erledigt. Nicht erst heute wissen wir es besser.<br />
Um zu erklären, warum der Zustand im deutschdeutschen<br />
Verhältnis lange nicht befriedigte, muss<br />
man sich die unterschiedlichen Ausgangspositionen<br />
der Menschen vergegenwärtigen.<br />
Das begann mit der sogenannten sozialistischen<br />
Bildung, die auf die Entwicklung eines sozialistischen<br />
Bewusstseins abzielte, das seinerseits als Voraussetzung<br />
für die Aufrechterhaltung der Gesellschaftsordnung<br />
angesehen wurde. Die Auswahl<br />
für weiterführende Schulen, vor allem die Zulassung<br />
zum Hochschulstudium, unter Berücksichtigung<br />
der sozialen Struktur der Bevölkerung, führte<br />
zunächst zu einer Bevorzugung von Arbeiter- und<br />
Bauernkindern. Später spielten die aktive Mitwirkung<br />
an der „Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft“<br />
und die „Bereitschaft zur Verteidigung des<br />
Sozialismus“ eine entscheidende Rolle, womit der<br />
Weg für Funktionärskinder geebnet war.<br />
Diese Selektion der Studierenden erklärt auch,<br />
warum diese von der Wende keineswegs begeistert<br />
waren. Universitäten werden allgemein als Hort<br />
kritischer Auseinandersetzung und als Nährboden<br />
für konkrete Veränderungen betrachtet. Davon<br />
war an den Hohen Schulen in der DDR nichts zu<br />
spüren. Für die zukünftigen Kader bedeutete die<br />
Wende Ungewissheit der persönlichen Zukunft.<br />
68 10/2014 Rotary Magazin
MAGAZIN<br />
ESSAY<br />
» Es war sicher richtig, die vielerorts vorhandenen<br />
marxistisch-leninistischen Institute abzuwickeln.<br />
Aber warum nur in den neuen Ländern? «<br />
BILD: ULLSTEIN BILD / FISAHN<br />
Diejenigen, die zur Zeit der Wende in führenden<br />
Positionen tätig waren, gehörten überwiegend der<br />
ersten Generation der Arbeiter- und Bauernkinder<br />
an, die eine weiterführende Ausbildung genossen.<br />
Das Urteil der Bundesbürger über die Menschen<br />
in der früheren DDR fiel oft hart aus: spießig<br />
und kleinkariert. Ungerecht war das, weil zuvor<br />
keine Chance bestanden hatte, sich etwas anderes<br />
anzueignen. Das Leben war gleichförmig,<br />
uniform; Abläufe wiederholten sich. Um bestimmte<br />
Dinge brauchte man sich nicht zu kümmern,<br />
weil der Staat sie erledigte. Das bedeutete zwar eine<br />
eingeschränkte Handlungsfähigkeit, hatte aber<br />
auch den Vorzug der Bequemlichkeit.<br />
SOZIALISTISCHES RECHT<br />
Eng mit der Bildung zusammen hing die sozialistische<br />
Rechtsauffassung. Das Recht wurde als<br />
Instrument eingesetzt, mit dessen Hilfe die Gesellschaft<br />
durch die Arbeiterklasse und ihre marxistisch-leninistische<br />
Partei zu führen war, um sozialistische<br />
Ziele zu erreichen. Ein solches Verständnis,<br />
das über Jahrzehnte eingetrichtert wurde, hat<br />
über Stichtage von Gesetzesänderungen hinausgehende<br />
Wirkung. Im Jahr des Mauerfalls 55jährige,<br />
geboren 1934, waren 1945 elf Jahre alt. Sie hatten<br />
nichts anderes kennen gelernt als Diktatur in unterschiedlicher<br />
Form.<br />
Der Gegensatz zwischen Ost und West war eklatant:<br />
auf der einen Seite das Recht als Mittel zum<br />
Zweck, untergeordnet dem gesellschaftspolitischen<br />
Ziel, unter Hintanstellung der Belange des<br />
Individuums, auf der anderen Seite die weitgehende<br />
Verrechtlichung aller Lebensbereiche, die dem<br />
Einzelnen eine nahezu uneingeschränkte Garantie<br />
gibt, seine Interessen geltend machen zu können.<br />
Die Wissenschaft in der DDR erwies sich bei<br />
näherem Hinsehen als in vielen Bereichen nicht<br />
konkurrenzfähig. Es war sicher richtig, die vielerorts<br />
vorhandenen marxistisch-leninistischen Institute<br />
abzuwickeln. Aber warum nur in den neuen<br />
Ländern? Universitäten in der alten Bundesrepublik<br />
hatten sich zum Teil mit Hochschullehrern ausgestattet,<br />
die nichts anderes taten als die Heilslehren<br />
des Kommunismus zu predigen. Sie blieben –<br />
im Gegensatz zu ihren Glaubensbrüdern aus der<br />
früheren DDR – weiter in Amt und Würden,<br />
wenngleich nicht mehr ganz so deutlich vernehmbar<br />
wie zuvor. So musste es als besonders diskriminierend<br />
empfunden werden, dass die einen abgewickelt<br />
wurden, während sich den anderen bis<br />
dahin ungeahnte berufliche Möglichkeiten durch<br />
freie Stellen an den Hochschulen in den neuen<br />
Ländern auftaten. Dies wirkte vor allem desillusionierend<br />
auf diejenigen, die im alten System von<br />
beruflichen Möglichkeiten ausgeschlossen waren.<br />
Sie sahen sich ein zweites Mal benachteiligt.<br />
Wenn man sich darüber mokiert, dass auch Angehörige<br />
der alten Kader Einfluss behielten, muss<br />
man registrieren, dass keine Art „Ersatzbank“ –<br />
wie ansonsten bei einem politischen Wechsel – mit<br />
Auswechselpotential verfügbar war. Dabei darf ein<br />
weiteres Defizit nicht übersehen werden: Die DDR<br />
hat über Jahrzehnte einen Aderlass durch die Abwanderung<br />
und Flucht von Menschen erfahren,<br />
die – abgesehen von politischen Gründen – auch<br />
deshalb fortgegangen sind, weil sie ihre Aktivität<br />
und Einsatzbereitschaft nicht so entfalten konnten,<br />
wie sie es selbst wünschten. Dieses Potential an<br />
kritischer Intelligenz und Unternehmertum fehlte.<br />
Individuell haben viele Menschen in den neuen<br />
Ländern einen Selbstwertverlust erfahren. Die<br />
schnelle Wiedervereinigung, von der großen Mehrheit<br />
herbeigewünscht, entpuppte sich im Nachhinein<br />
als Sturz von einer Lebenswelt in eine total andere.<br />
Man stand den neuen Bedingungen des Alltagslebens<br />
ratlos und unbeholfen gegenüber. Die<br />
Selbstwertbeschädigung wurde besonders bei eingetretener<br />
Arbeitslosigkeit erfahren. Sie wurde als<br />
ein besonders harter Schicksalsschlag empfunden,<br />
weil sie gerade an der Schwelle eines Neubeginns<br />
nach der politischen Wende eintrat. Sie traf zunächst<br />
vor allem die mittleren Jahrgänge und damit<br />
diejenigen, die in erster Linie Träger der Revolution<br />
gewesen waren. Erfahren wurde der Verlust der<br />
Tätigkeit als Ergebnis der vermeintlichen Kälte und<br />
Brutalität der kapitalistischen Marktwirtschaft, so<br />
wie die Bannerträger des Sozialismus dies früher<br />
immer gegeißelt hatten.<br />
Manche Erkenntnisse über die Situation in der<br />
DDR sind erst im Laufe der Zeit eingetreten. Das<br />
Rotary Magazin 10/2014 69
MAGAZIN<br />
ESSAY<br />
» Wäre ein Land mit einer anderen Sprache beigetreten,<br />
wäre man in der Bundesrepublik vorsichtiger im Urteil und<br />
zurückhaltender in den Erwartungen gewesen «<br />
hing sicher damit zusammen, dass im Westen ein<br />
geschöntes Bild existierte und gepflegt wurde.<br />
Wäre das vom Chef der zentralen Plankommission<br />
erstellte sogenannte „Schürer-Gutachten“ bekannt<br />
gewesen, hätte es manche<br />
falsche Einschätzung in<br />
der Bundesrepublik über die<br />
wirtschaftliche Situation in<br />
der DDR nicht gegeben.<br />
Prof. Dr.<br />
George Turner<br />
(RC Berlin) war von<br />
1986 bis 1989<br />
parteiloser Senator<br />
für Wissenschaft<br />
und Forschung<br />
in Berlin. Von<br />
1989 bis 2000<br />
bekleidete er<br />
einen Lehrstuhl für<br />
Rechtswissenschaft<br />
an der Universität<br />
Hohenheim<br />
und nahm eine<br />
Gastprofessur an<br />
der Humboldt-<br />
Universität zu<br />
Berlin wahr. Zuletzt<br />
erschien „Von der<br />
Universität zur university.<br />
Sackgassen<br />
und Umwege der<br />
Hochschulpolitik<br />
seit 1945“ (Berliner<br />
Wissenschaftsverlag<br />
2013).<br />
www.georgeturner.de<br />
Das Urteil über die „Ossis“<br />
ist geprägt auch von<br />
Pharisäertum. „Wessis“ sollten<br />
sich schon einmal fragen,<br />
wie widerstandsfähig sie<br />
selbst gegenüber dem politischen<br />
System gewesen wären,<br />
ob sie nicht ähnliche<br />
Verhaltensmuster angenommen<br />
hätten, wenn Bedingungen<br />
und Umfeld entsprechend<br />
gewesen wären.<br />
Man stelle sich einmal vor,<br />
Deutschland wäre nicht in<br />
Ost/West, sondern in Nord/<br />
Süd geteilt worden (vor allem<br />
von britischer Seite wurde<br />
1945 befürchtet, dass die<br />
Sowjets einen Zugang zur<br />
Nordsee für sich reklamieren<br />
würden, was dann aber<br />
nicht geschah). Der Anteil<br />
an Helden, Mitläufern und<br />
solchen, deren Verhalten<br />
nicht zu tolerieren ist, wäre<br />
bei der betroffenen Bevölkerung<br />
kaum anders als er in<br />
der DDR gewesen.<br />
Wollte man eine Liste aufstellen, was zusammenwächst<br />
und was getrennt bleibt, so müssten<br />
die Menschen in Ost und West sich wie in zwei<br />
Formationen gegenüberstehen. Eine solche Vorstellung<br />
wurde genährt durch die in der Tat in<br />
politischen Blöcken verankerten beiden deutschen<br />
Staaten. Einer näheren Betrachtung aber<br />
hält sie nicht stand. Die Ostdeutschen sind –<br />
ebenso wie die Westdeutschen – keine ethnische<br />
Gruppe, also nicht etwa eine relativ eigenständige<br />
Kultur- und Lebensgemeinschaft, auch kein<br />
weitgehend homogener Menschenschlag. Durch<br />
die Medien, in denen vornehmlich Westdeutsche<br />
ihre Eindrücke wiedergaben, wurde dem Betrachter<br />
eine einheitliche Ostmentalität vorgeführt.<br />
Dabei kamen die regionalen Eigenarten,<br />
die historisch gewachsenen Erfahrungen und die<br />
Sprachbezirke zu kurz.<br />
VERDECKTE UNTERSCHIEDE<br />
Der Mauerfall als überraschend eingetretenes<br />
Ereignis, auf das man nicht vorbereitet war, hat<br />
in aller Deutlichkeit offenbart, dass hier zwei<br />
Staaten existierten, die sich auseinander entwickelt<br />
hatten. Vierzig Jahre getrennt bedeutet<br />
auch, dass der gemeinsame geschichtliche Hintergrund<br />
nicht mehr als identisch empfunden<br />
wird. In der DDR wurden die gemeinsamen<br />
Wurzeln eben anders interpretiert und wahrgenommen<br />
als in der Bundesrepublik.<br />
Die gemeinsame Sprache hatte die Unterschiede<br />
zugedeckt. Weil wir uns „verstanden“,<br />
glaubten wir, auch die jeweils andere Seite zu begreifen.<br />
Wäre ein Land mit einer anderen Sprache<br />
beigetreten, wäre man in der Bundesrepublik<br />
vorsichtiger im Urteil und zurückhaltender in<br />
den Erwartungen gewesen. Von unseren „Brüdern<br />
und Schwestern“ – ein Begriffspaar, das im<br />
Übrigen seit spätestens Ende 1990 aus dem<br />
Sprachgebrauch verschwunden ist – glaubten<br />
wir, mehr Gemeinsamkeit erfahren zu dürfen.<br />
Die Frage, was zusammenwächst und was getrennt<br />
bleibt, lässt sich auf eine einfache Formel<br />
bringen: Getrennt wird das bleiben, was seinen<br />
Ursprung im regionalen, landsmannschaftlichen<br />
hat. Ein Zusammenwachsen wird es dort geben,<br />
wo man sich gemeinsam identifiziert, wo insbesondere<br />
im Verhältnis nach außen eine Interessengleichheit<br />
besteht.<br />
Die Teilung Deutschlands konnte nicht in fünf<br />
Jahren überwunden werden. Dafür braucht es<br />
mindestens eine Generation. Mit dem 25jährigen<br />
Jubiläum des Mauerfalls ist diese Marke noch<br />
nicht ganz erreicht.<br />
<br />
70 10/2014 Rotary Magazin
RUBRIK<br />
THEMA<br />
ROTARY<br />
VOR ORT<br />
BERICHTE UND MELDUNGEN<br />
VON DER ROTARISCHEN BASIS<br />
1850<br />
1870 1900<br />
1810<br />
1860<br />
1930<br />
1820<br />
1830<br />
1890<br />
1950<br />
1841<br />
1800<br />
1920<br />
1842<br />
1940<br />
DISTRIKT 1930<br />
Hand auf Herz<br />
Der RC Karlsruhe Albtal<br />
schult Laien im Umgang mit<br />
Defibrillatoren in Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen<br />
Roten Kreuz. SEITE 102<br />
1880<br />
1910<br />
DISTRIKT 1870<br />
Das Gute von oben<br />
Der RC Willich konnte eine<br />
Finanzierungslücke für den<br />
Bau einer Regenwasserfilteranlage<br />
zur Gewinnung<br />
von Trinkwasser für<br />
eine kambodschanische<br />
Schule schließen.<br />
SEITE 90<br />
DISTRIKT 1940<br />
Deckel gegen Polio<br />
Die neue Sammelaktion des<br />
RC Herzogtum Lauenburg-<br />
Mölln verspricht ein lukratives<br />
Geschäft. SEITE 104<br />
VORAB<br />
Von Sommerloch<br />
keine Spur<br />
Während in manchen Tageszeitungen<br />
der Klassiker „Krokodil<br />
im Badeteich“ ausgegraben<br />
werden muss, um die<br />
nachrichtenarme Ferienzeit zu<br />
überbrücken, hat das Rotary<br />
Magazin keine Mühe, die Distriktseiten<br />
mit Berichten aus<br />
den beiden vergangenen Monaten<br />
zu bestücken. Allerdings<br />
dominiert ein Thema:<br />
Feriencamps. Gleich sieben<br />
Distrikte, also 1800, 1820,<br />
1841, 1842, 1900, 1920 und<br />
1950 erzählen davon, und<br />
überall scheinen die Beteiligten<br />
– Organisatoren und Teilnehmer<br />
– gleichermaßen begeistert<br />
zu sein. Von zwei<br />
Varianten wird berichtet:<br />
Sommercamps – hierzu laden<br />
fast alle europäischen Distrikte<br />
ein. Es sind immer nur ein<br />
oder zwei Jugendliche pro<br />
Land dabei, Campmotto und<br />
Altersgruppen variieren, siehe<br />
auch rotary-jugenddienst.de.<br />
KidsCamps – diese werden für<br />
sozial benachteiligte Kinder<br />
der Region organisiert. fe<br />
Rotary Magazin 10/2014 71
VOR ORT<br />
PORTRÄT<br />
Der Pulli zum<br />
Publikum: Schartner<br />
klärt Jugendliche über<br />
Handy-Hacker auf<br />
GÖTZ SCHARTNER, RC DEIDESHEIM-MITTELHAARDT<br />
Den Hackern auf den Fersen<br />
Der Feind ist unsichtbar.<br />
Wie der Dieb in der Nacht<br />
– und nicht nur in der<br />
Nacht – schleicht er sich an,<br />
überwindet Firewalls und umgeht<br />
Anti-Viren-Programme, nistet<br />
sich ein in unsere Computer,<br />
Smartphones, iPads, raubt Passwörter<br />
und Zugangs-Codes und<br />
beutet sie schamlos zum eigenen<br />
Vorteil aus. Räumt Bankkonten<br />
leer, verrät Betriebsgeheimnisse,<br />
legt ganze Firmen lahm, zerstört<br />
Existenzen.<br />
Diesem Feind hat Götz Schartner,<br />
43, den Kampf angesagt. Mit<br />
seiner Firma 8com KG, einer<br />
schlagkräftigen Truppe von mittlerweile<br />
30 hochspezialisierten<br />
Mitarbeitern, verteidigt er die IT-<br />
Systeme von Firmen, Organisationen<br />
und Privatpersonen, indem<br />
er mit Methoden, wie sie auch<br />
kriminelle Hacker anwenden, in<br />
72 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
PORTRÄT<br />
ZUR PERSON<br />
Götz Schartner wurde 1971 in Hamm/<br />
Westfalen geboren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
in Neustadt an der Weinstraße<br />
diese Systeme eindringt, Sicherheitslücken<br />
aufspürt, Schadsoftware<br />
entfernt, Abwehrsysteme<br />
optimiert. Im Rahmen seines<br />
Auftrages ist ihm dabei gewöhnlich<br />
alles erlaubt, was technisch<br />
möglich ist. Am Ende hilft er<br />
seinen Auftraggebern dann auch<br />
noch, die Auswirkungen von<br />
Cyber-Angriffen zu beseitigen<br />
und wieder auf die Beine zu<br />
kommen.<br />
„Man kann Angriffe nicht verhindern,<br />
aber man kann sie sichtbar<br />
machen“, sagt Götz Schartner.<br />
Voraussetzung dafür ist, mit den<br />
kriminellen Gruppierungen<br />
möglichst Schritt zu halten: „Ein<br />
Drittel unserer Arbeitszeit besteht<br />
aus Forschung und Fortbildung.“<br />
Und die 8com KG bildet<br />
aus; stets sind einige Studenten<br />
im Betrieb. Woher aber eigentlich<br />
der Firmenname 8com? Zusätzlich<br />
zu den sieben bekannten<br />
technischen Schichten der elektronischen<br />
Kommunikation befasst<br />
sich 8com mit einer achten<br />
Schicht, dem menschlichen<br />
Faktor.<br />
» Man kann Angriffe<br />
nicht verhindern,<br />
aber man kann sie<br />
sichtbar machen «<br />
Die achte Schicht – der Mensch<br />
Bereits als 16-Jähriger hatte Götz<br />
Schartner begonnen, mit Freunden<br />
Computer auseinanderzunehmen<br />
und wieder zusammenzubauen.<br />
Schon bald wurde ihm<br />
klar, dass man damit „alles Mögliche<br />
und Unmögliche anstellen<br />
kann“. Immer mehr rückten Sicherheitsfragen<br />
ins Zentrum seines<br />
Interesses. Schon während<br />
der Schulzeit gründete er seine<br />
erste Firma, verzichtete auf ein<br />
Studium, zu faszinierend war die<br />
Praxis. Arbeitete er, zusammen<br />
mit seiner Frau, bis 2007 vor allem<br />
für Banken und Sparkassen,<br />
so zählen heute bedeutende Firmen,<br />
Konzerne und Organisationen<br />
zu seinen Kunden. Für das<br />
Bundeswirtschaftsministerium<br />
wirkt er mit am Projekt „Sicherheitsbetreute<br />
Wirtschaft“.<br />
Ein wichtiges Anliegen ist es<br />
Schartner, die Öffentlichkeit für<br />
die Sicherheitsprobleme im IT-<br />
Bereich zu sensibilisieren. In seinem<br />
Buch „TATORT www“ hat er<br />
anhand von Fallbeispielen über<br />
Cyberkriminalität geschrieben,<br />
ein zweites Werk ist in Arbeit.<br />
Mittlerweile hält er fast weltweit<br />
Vorträge zum Thema Sicherheit<br />
im Internet, gerne auch in Rotary<br />
Clubs. Überhaupt Rotary: Seit<br />
zwei Jahren erst Rotarier, bemüht<br />
sich der engagierte Unternehmer,<br />
Rotary, seine Ideale und Projekte<br />
in der Gesellschaft bekannter zu<br />
machen, vor allem bei jungen<br />
Leuten. Und die erreicht man<br />
eben am besten über Facebook,<br />
Twitter, YouTube. Auf diesem<br />
Weg sucht er auch Unterstützung<br />
für ein Obdachlosenprojekt namens<br />
„Lichtblick“ und eine Stiftung,<br />
die deutschlandweit Notärzte<br />
ausbildet.<br />
In gewisser Weise ist auch<br />
Götz Schartner ein Notarzt.<br />
Manch einer verdankt seinem<br />
Eingreifen sein virtuelles Leben<br />
in einer gefährlichen Internet-<br />
Welt.<br />
Gerald Deckart<br />
goetz.schartner@8com.de<br />
Rotary Magazin 10/2014 73
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Unten:<br />
Gemeinsames<br />
Schnibbeln<br />
ist mehr Spaß<br />
als Arbeit<br />
Das Orgateam mit Janina Lawrence, Jan Christian Kramer, Laura<br />
Hollstein, Friederike Schäkel, Nicola Luther, Dominique Moré und<br />
Carolin Homberg (von links). Es fehlt Raphael Parusel<br />
DISTRIKT<br />
Leuchtende Kinderaugen als Lohn<br />
Erstmals fand ein<br />
Rotaract-KidsCamp im<br />
Distrikt 1800 statt.<br />
50 Kinder hatten an fünf<br />
Tagen viel Spaß<br />
Mit dem ersten Tag der<br />
Sommerferien beginnt<br />
für die meisten Kinder<br />
eine schöne Zeit, in der sie mit<br />
ihren Eltern und Geschwistern in<br />
den Urlaub fahren. Manchen Familien<br />
ist ein solcher Urlaub aus<br />
verschiedenen Gründen nicht<br />
möglich, meistens fehlt aber einfach<br />
das Geld. Hier setzt die bundesweite<br />
Aktion „Rotaract-Kids-<br />
Camp“ an, mit der betroffenen<br />
Kindern im Alter von acht bis<br />
zwölf Jahren eine mehrtägige<br />
Kinderfreizeit ermöglicht wird.<br />
Erstmals hat Projektleiterin<br />
und Rotaract-Distriktsprecherin<br />
Dominique Moré mit ihrem Organisationsteam<br />
ein Zeltlager für<br />
Distrikt 1800 geplant und nach<br />
Wolfsburg geholt. Durchgeführt<br />
wurde es auf dem Zeltplatz in<br />
Almke, wo 50 Kinder aus Niedersachsen<br />
und Sachsen-Anhalt fünf<br />
Tage lang viel Spaß hatten. „Sie<br />
waren überglücklich und konnten<br />
sich ausprobieren in Fairness,<br />
Toleranz und Freundschaft. Das<br />
Leuchten in ihren Augen belohnt<br />
uns Helfer für unser Engagement“,<br />
so Moré in einer Bilanz.<br />
2015 folgt die Fortsetzung<br />
Rotaract kümmerte sich eigenverantwortlich<br />
um die Organisation<br />
und Durchführung der Veranstaltung,<br />
während Rotary Clubs aus<br />
dem Distrikt finanzielle Patenschaften<br />
übernahmen. Der RC<br />
Wolfsburg hat das Camp gar zum<br />
Charterprojekt gekürt und als<br />
Hauptsponsor mit über 12.000<br />
Euro unter anderem ein professionelles<br />
Fußballtraining beim<br />
Bundesligisten VfL Wolfsburg sowie<br />
einen Ausflug in das Phaeno<br />
ermöglicht. Aber auch Selbstverteidigung,<br />
Kinderyoga, Informationen<br />
zu gesunder Ernährung<br />
und Tanz wurden angeboten.<br />
Einer der Höhepunkte war<br />
ein Rotary-Tag im Camp, bei<br />
dem Rotaracter und Rotarier<br />
Hand in Hand Workshops gestalteten<br />
und abends gemeinsam<br />
mit den Teilnehmern grillten.<br />
Besondere Freude habe den<br />
Kindern dabei der Drachenflug-<br />
Workshop des RC Holzminden<br />
bereitet, erinnert sich Dominique<br />
Moré. Sie verspricht: „Im nächsten<br />
Jahr organisieren wir wieder<br />
ein Camp.“ Und Governor Günther<br />
Strube ist voll des Lobes:<br />
„Das KidsCamp ist ein tolles Beispiel<br />
dafür, warum wir noch<br />
häufiger und enger mit Rotaract<br />
kooperieren sollten – die jungen<br />
Leute haben hier tolle Arbeit gemacht.“<br />
74 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
HALLE/SAALE<br />
Nummer 2055 war die Schnellste<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
725 Kilometer in<br />
13 Etappen<br />
Nach fast dreijähriger Planungszeit<br />
konnte der RC Braunschweig-Hanse<br />
ein besonderes Projekt realisieren:<br />
Präs. Helmut Streiff gab den „Startschuss“<br />
zu einer zweiwöchigen Radtour<br />
mit 14 Jugendlichen aus neun<br />
Nationen. Joseph Glöckl-Frohnholzer<br />
hatte das Sommercamp mit einer<br />
Fahrt durch Niedersachsen, Bremen<br />
und Hamburg vorbereitet. In 13 Etappen<br />
wurden dabei 725 Kilometer zurückgelegt.<br />
Die 16- bis 20-Jährigen aus<br />
Belgien, Brasilien, Italien, Frankreich,<br />
Portugal, der Schweiz, Spanien, Taiwan<br />
und der Türkei waren in Eigenregie<br />
angereist und in Braunschweig mit<br />
Tourenrädern ausgerüstet worden.<br />
So sehen Sieger aus – da kann man den<br />
Schnabel ruhig mal hoch tragen<br />
Das rotarische Entenrennen ist seit<br />
Jahren fester Bestandteil des Laternenfestes<br />
in Halle. Hunderte der<br />
kleinen Plastiktierchen „bevölkern“<br />
die Saale und „kämpfen“ – vom Ufer<br />
aus angefeuert von ihren Besitzern –<br />
um den Sieg. Bei dem inzwischen<br />
zum dritten Male gemeinsam von<br />
Mitgliedern beider lokaler Rotary<br />
Clubs sowie des Rotaract Clubs organisierten<br />
Rennen war es diesmal Ente<br />
Nummer 2055, die als Gewinnerin<br />
aus dem Wasser gefischt wurde. Ihr<br />
Besitzer durfte sich über ein Wochenende<br />
in Oberwiesenthal im Wert von<br />
500 Euro freuen. Rotarier und Rotaracter<br />
hatten im Vorfeld insgesamt<br />
2500 mit dem rotarischen Rad geschmückte<br />
gelbe Plastikenten zum<br />
Preis von je drei Euro verkauft. Dies<br />
brachte einen Reinerlös von 5000 Euro<br />
zugunsten der Hospizdienste am<br />
örtlichen St.-Elisabeth-Krankenhaus.<br />
Die zusätzliche Prämierung der<br />
schönsten Enten wird von den Besuchern<br />
als ein weiterer wesentlicher<br />
Teil der Veranstaltung wahrgenommen.<br />
Auch hier warteten attraktive<br />
Preise, die hallesche Unternehmen<br />
und Clubmitglieder gespendet hatten,<br />
auf die Erstplatzierten.<br />
ZERBST<br />
Inbound zurück<br />
als Praktikant<br />
Für den RC Zerbst hat der internationale<br />
Jugendaustausch besondere Bedeutung:<br />
Elfmal bereits hat sich der<br />
Club aus Sachsen-Anhalt daran beteiligt.<br />
Den Kontakt zu den Inbounds<br />
pflegte man stets auch über deren Abreise<br />
hinaus. So verwundert es nicht,<br />
dass man sich in diesem Sommer<br />
gleich zweimal über den Besuch ehemaliger<br />
Austauschschüler freuen durfte.<br />
So machte der Kanadier Jackson<br />
McDermott auf einer Deutschland-<br />
Rundreise Station in Zerbst, während<br />
Fernando Gallardo aus Mexiko im<br />
Herbst ein Studium in Aachen oder<br />
Karlsruhe aufnehmen will. Zuvor absolviert<br />
er in Zerbst ein Praktikum.<br />
Distrikt 1800<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Ralf Leineweber<br />
RC Celle<br />
Tel.: 05141/98 18 75<br />
ro-ralf.leineweber@t-online.de<br />
http://rotary1800.org<br />
IN KÜRZE<br />
Ein Kreis – drei Clubs<br />
Anlässlich der Ämterübergabe<br />
baten die<br />
Clubs Schwarmstedt<br />
Aller-Leine-Tal,<br />
Walsrode und Soltau<br />
die Presse des Heidekreises<br />
zu einem<br />
Gespräch. Die neuen<br />
Präsidenten stellten<br />
dabei die Tätigkeiten<br />
ihrer Clubs vor. Ziel war<br />
es, der Öffentlichkeit<br />
rotarische Arbeit und<br />
Werte zu vermitteln.<br />
Sehr erfreulich war<br />
der positive Tenor, in<br />
dem die veröffentlichten<br />
Artikel gehalten<br />
waren – ganz im Sinne<br />
von Governor Günther<br />
Strube: „Tue Gutes und<br />
rede darüber“.<br />
Gut Schuss Ein<br />
etwas anderes Meeting<br />
vermeldet der RC Holzminden:<br />
Mitglieder und<br />
Partner trafen sich zum<br />
Kleinkaliberschießen.<br />
Termine<br />
· 15. November:<br />
Qualifizierungsseminar,<br />
Magdeburg<br />
· 28. bis 30. November:<br />
RYLA-Seminar<br />
„Entdecke, was in Dir<br />
steckt“, Heimvolkshochschule<br />
Loccum<br />
Rotary Magazin 10/2014 75
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
BONN<br />
» Berufswahlpass plus « wird<br />
zum Markenzeichen<br />
Der Pass ist eine wichtige<br />
Hilfe bei der Berufswahl<br />
und findet in der Region<br />
mittlerweile große Akzeptanz.<br />
Die Bonner Clubs unterstützen<br />
die Produktion<br />
Dieser „Pass“ gehört in das<br />
Gepäck eines jeden Schülers<br />
auf dem Weg ins Berufsleben:<br />
der „Berufswahlpass<br />
plus“ der Region Bonn/Rhein-<br />
Sieg. Die Bonner Rotary Clubs<br />
sind von der Idee so überzeugt,<br />
dass sie sich nun zum zweiten<br />
Mal mit einer Spende von 5000<br />
Euro an der Aktion beteiligen.<br />
Der Bonner Oberbürgermeister<br />
Jürgen Nimptsch und Sebastian<br />
Schuster, Landrat des Rhein-<br />
Sieg-Kreises, konnten die Spende<br />
von den Präsidenten der RC<br />
Bonn-Siegburg und Bonn-Kreuzberg,<br />
Dr. Hermann Tengler und<br />
Thomas Reinecke, entgegennehmen.<br />
Damit sich alle Jugendlichen<br />
auf ihrem persönlichen Weg in<br />
den Beruf erfolgreich orientieren<br />
und nach der Schule zielgerichtete<br />
Schritte in Ausbildung und<br />
Studium gehen können, werden<br />
sie ab der 8. Klasse individuell<br />
beraten und unterstützt. Denn<br />
für viele verläuft der Übergang<br />
nicht reibungslos.<br />
Pädagogischer Preis: 1 Euro<br />
Der „Berufswahlpass plus“ hat<br />
sich dabei als ein Mosaikstein in<br />
den vergangenen Jahren Schritt<br />
für Schritt als Wiedererkennungsmerkmal<br />
etabliert. Die<br />
Schüler erhalten ihn gegen einen<br />
geringen – eher „pädagogischen“<br />
– Kostenbeitrag von einem Euro<br />
in den Schulen. Der Pass umfasst<br />
eine Dokumentenmappe mit<br />
wichtigen, für den Übergang von<br />
Schule zu Beruf aussagekräftigen<br />
Nachweisen zum Beispiel über<br />
Praktika oder Zusatzqualifikationen.<br />
Er ist zum Markenzeichen<br />
geworden und hat bei den Ausbildungsbetrieben<br />
beziehungsweise<br />
den Berufskollegs inzwischen<br />
Akzeptanz gefunden.<br />
Damit haben die Schüler eine<br />
wichtige Orientierung auf dem<br />
Weg zur Ausbildung. Die Spende<br />
der Bonner Rotary Clubs wird einen<br />
Teil der Druckkosten abdecken.<br />
17.000 „Pässe“ sind inzwischen<br />
ausgegeben worden, etwa<br />
die Hälfte der weiterführenden<br />
Schulen macht mit bei der Aktion.<br />
Die Produktion der Dokumentenmappe ist für dieses Jahr gesichert<br />
76 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Schöne Abwechslung mit<br />
Kaffee und Kuchen auf dem<br />
Schiff statt im Speisesaal<br />
der Senioren-Stiftung<br />
KOBLENZ<br />
Ausflug mit Anekdoten<br />
Einer mehrjährigen Tradition folgend<br />
haben die Mitglieder des RC<br />
Koblenz-Ehrenbreitstein in Kooperation<br />
mit den Damen des Inner Wheel<br />
Clubs Koblenz die Bewohner der<br />
Geschwister de Haye’schen Stiftung<br />
zu einem nachmittäglichen Ausflug<br />
auf Rhein und Mosel eingeladen.<br />
Rund 135 Damen und Herren mit 20<br />
Betreuern folgten in diesem Jahr<br />
trotz Regenwetters der Einladung.<br />
Die Gäste wurden von Bussen der<br />
KEVAG, einem Sponsor der Veranstaltung,<br />
von der Karthause abgeholt<br />
und zum Anleger nach Vallendar gebracht.<br />
An Bord des Ausflugsschiffes<br />
wurden die Gäste nach einer Begrüßung<br />
durch Clubpräsident Professor<br />
Dr. Samir Said und Präsidentin Ursula<br />
Reimers von den Clubmitgliedern<br />
mit selbst gebackenen Kuchen<br />
KÖLN<br />
Medizin mit<br />
Humor<br />
Selten gelingt es, fachlich schwierige<br />
Themen mit Humor darzustellen.<br />
Doch manchen rotarischen Freunden<br />
gelingt dies so gut, dass auch der Berichterstatter<br />
beim Lesen der Meetingberichte<br />
schmunzeln muss. Dank<br />
an Stephan Andreas Neubauer vom<br />
RC Köln Dom, der das heikle Thema<br />
„Körpersprache als Ausdruck der inneren<br />
Befindlichkeit – Beispiele aus<br />
der modernen Prostatatherapie“ anschaulich<br />
mit Überlegungen zum<br />
menschlichen Auftreten verknüpfte.<br />
und Kaffee versorgt. Der eine oder<br />
andere Schoppen Wein lockerte die<br />
Stimmen der Teilnehmer und so<br />
wurden anschließend unter der bewährten<br />
Stabführung von Hermann<br />
Biss gemeinsam bekannte Volkslieder<br />
gesungen. Ein Höhepunkt der<br />
Fahrt war sicherlich auch der von<br />
der Gilles-Reederei organisierte<br />
Überraschungsauftritt von Manfred<br />
Gniffke. In seiner typischen Weise<br />
kommentierte er, mal geschichtsgetreu,<br />
mal anekdotenhaft, die Koblenzer<br />
Bauwerke an Rhein und Mosel.<br />
Die Bewohner der de Haye’schen Stiftung<br />
verbrachten einen fröhlichen<br />
und unbeschwerten Nachmittag auf<br />
dem Schiff und hoffen, wie Verwaltungsdirektor<br />
Weber es abschließend<br />
ausdrückte, auf eine Fortsetzung in<br />
den kommenden Jahren.<br />
AACHEN<br />
CHIO-Talk mit<br />
Rotarier<br />
Das CHIO Aachen ist weltweit bekannt.<br />
Die Fernsehübertragung erreichte<br />
in diesem Jahr 140 Länder,<br />
allein der WDR berichtete 30 Stunden<br />
von der renommierten Pferdesportveranstaltung<br />
mit Volksfestcharakter.<br />
Die Mitglieder des RC Aachen<br />
erfreuten sich insbesondere am<br />
CHIO-Talk mit Mitglied Carl Meulenbergh,<br />
Präsident des Ausrichters<br />
ALRV (Aachen Laurensberger Rennverein).<br />
Übrigens: Es gibt dort auch<br />
einen rotarischen Mittagstisch.<br />
Distrikt 1810<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Martin W. Huff<br />
RC Köln-Kapitol<br />
Tel.: 02171/34 30 16<br />
martin.huff@t-online.de<br />
www.rotary.de/1810<br />
IN KÜRZE<br />
Rhetorik-Wettbewerb<br />
Zum zweiten Mal laden<br />
die Bonner Rotary<br />
Clubs Schülerinnen und<br />
Schüler der Jahrgangsstufen<br />
11 und 12 aller<br />
Schulen Bonns und<br />
des Rhein-Sieg-Kreises<br />
zu einem Rhetorik-<br />
Wettbewerb ein. Ziel<br />
ist die Förderung der<br />
Fähigkeit, frei eine<br />
Rede halten zu können,<br />
eine Kompetenz, die<br />
im Berufsleben immer<br />
häufiger gefragt ist.<br />
Wer überzeugend<br />
argumentiert und<br />
kommuniziert, dem<br />
hört man zu. „Halte<br />
Deine Rede“, heißt es<br />
deshalb bei dem zweistufigen<br />
Wettbewerb.<br />
Teilnahmebedingungen<br />
stehen unter www.<br />
rhetorik-wettbewerbbonn.de.<br />
Stufe eins des<br />
Wettbewerbs erfordert<br />
ein Vorstellungsvideo.<br />
Zur Ausscheidung am<br />
25. Oktober in der<br />
IHK Bonn-Rhein-Sieg<br />
werden maximal 15<br />
Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer eingeladen.<br />
Rotary Magazin 10/2014 77
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Oben: Der Klettergarten-Parcours ist geschafft! Rechts: Frühstücksvorbereitung<br />
BAD HOMBURG V.D.H.<br />
Frühstück mit jungen Europäern<br />
Während des Jugendcamps<br />
der RCs Bad<br />
Homburg-Kurpark und<br />
Bad Homburg-Schloss<br />
lernten zwölf junge<br />
Menschen nicht nur<br />
Deutschland, sondern<br />
auch Rotary besser kennen<br />
Sieben Mädchen und fünf<br />
Jungen im Alter von 16 bis 18<br />
Jahren nahmen am Europäischen<br />
Jugendcamp teil, das von<br />
den Rotary Clubs Bad Homburg-<br />
Kurpark und Bad Homburg-<br />
Schloss zum zweiten Mal durchgeführt<br />
wurde. Alle Teilnehmer<br />
kamen aus den Partnerstädten<br />
Marienbad, Cabourg (Normandie),<br />
Chur, Dubrovnik und Riga.<br />
Neben Stadtführungen in Bad<br />
Homburg und Frankfurt standen<br />
auch der Besuch des Römerkastells<br />
Saalburg sowie kleine Mutproben<br />
in einem Klettergarten auf<br />
dem zehntägigen Programm.<br />
Durch die Unterbringung der jungen<br />
Gäste in rotarischen Familien<br />
und einen 20-Stunden-Sprachkurs<br />
konnten die Jugendlichen ihre<br />
Deutschkenntnisse verbessern<br />
und gleichzeitig Land und Leute<br />
besser kennenlernen. Dank der<br />
Einbindung von Rotaractern und<br />
Interactern wurde auch „die rotarische<br />
Idee“ den Gästen nähergebracht:<br />
Getreu dem Motto „Lernen<br />
– Helfen – Feiern“ führte die<br />
Gruppe ein soziales Projekt im<br />
Sinne von „gesundekids“ durch.<br />
Perfekter Botschafter<br />
Dafür konzipierten und bereiteten<br />
die Jugendlichen für 120 Bad<br />
Homburger Kinder ein gesundes<br />
Frühstück zu, angeleitet von einer<br />
Ernährungsberaterin, die den<br />
Gästen zunächst die Pyramide<br />
für gesunde Ernährung erklärte.<br />
Danach kauften alle gemeinsam<br />
die passenden Lebensmittel ein<br />
und verarbeiteten diese. So ein<br />
„Hands on“ fördert ganz nebenbei<br />
Gemeinschaft und Freundschaft:<br />
„Gemeinsam was geschafft<br />
zu haben, ist ein tolles<br />
Gefühl“, beurteilte Marino aus<br />
Dubrovnik die Aktion. Karlis aus<br />
Riga empfahl sich mit der Bemerkung<br />
„Das könnten wir bei uns<br />
doch auch machen“ als perfekter<br />
Botschafter für „gesundekids“<br />
über die Grenzen Deutschlands<br />
hinaus. Auch der Bad Homburger<br />
Oberbürgermeister Michael<br />
Korwisi bewertete das Projekt<br />
sehr positiv: Bei einem Abendessen,<br />
zu dem er alle Beteiligten<br />
eingeladen hatte, äußerte er den<br />
dringenden Wunsch, das Jugendcamp<br />
im kommenden Jahr zu<br />
wiederholen.<br />
78 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
MARBURG<br />
» Milde Kerle « auf der Lahn<br />
60 Jahre jung – für den RC Marburg<br />
Grund, seinem Jubiläumsjahr durch<br />
außergewöhnliche zusätzliche Aktivitäten<br />
eine größere Bedeutung zu<br />
geben. Zum Beispiel zugunsten der<br />
Polio-Kampagne Zuckerstückchen<br />
mit Calvados verteilen, für andere<br />
gute Zwecke Wurst kochen und Pralinen<br />
herstellen oder auch einen Benefiz-Kalender<br />
mit alten Marburg-<br />
Fotomotiven auflegen. Ein spektakulärer<br />
Höhepunkt – ganz nach dem<br />
Jahresmotto „60 Jahre Engagement<br />
und Freundschaft“ – war die Teilnahme<br />
der „Milden Kerle“ des RC Marburg<br />
am Drachenbootrennen auf der<br />
Lahn. Das gemischte Team aus 21 rotarischen<br />
Freundinnen und Freunden<br />
hat sich im Feld der 60 Boote hervorragend<br />
geschlagen. Nicht nur im<br />
Durchschnittsalter waren die „Milden<br />
Kerle“ in der Spitzengruppe.<br />
Auch mit Auftritt und Outfit bewiesen<br />
sie, dass Rotary Spaß machen<br />
und verbreiten kann. 2015 wollen die<br />
„Milden Kerle“ wieder dabei sein.<br />
Distrikt 1820<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Christian Kaiser<br />
RC Hanau<br />
Tel.: 069/53 05 64 03<br />
rotary-magazin@rotary1820.de<br />
www.rotary1820.org<br />
IN KÜRZE<br />
Rekordspende für<br />
TRF Mit 254 Euro<br />
beziehungsweise 344<br />
US-Dollar Spende je<br />
Mitglied für den Annual<br />
Fund erzielte der RC<br />
Wiesbaden ein neues<br />
Rekordergebnis. Besonders<br />
hervorzuheben ist,<br />
dass sich 90 Prozent<br />
der Mitglieder daran<br />
beteiligt haben.<br />
10. Charter Der RC<br />
Frankfurt Airport<br />
(gegründet als RC<br />
Kelsterbach Rhein-<br />
Main International)<br />
feierte in den Räumen<br />
des Kunstvereins auf<br />
dem Römerberg seinen<br />
zehnten Geburtstag.<br />
Küchenwagen 2500<br />
Euro spendete der RC<br />
Kassel-Wilhelmshöhe<br />
der Kirchengemeinde<br />
Rothenditmold für die<br />
Anschaffung eines<br />
Küchenwagens, der<br />
für das regelmäßige<br />
Mittagstischangebot<br />
für Bedürftige dringend<br />
benötigt wird.<br />
Inklusion Der RC<br />
Lauterbach-Schlitz<br />
spendete 1000 Euro<br />
für die behindertengerechte<br />
Umgestaltung<br />
des Sportlerheimes<br />
des VfL.<br />
BILD: ROTARIER WOLFGANG KUBAT, RC KÜNZELSAU-ÖHRINGEN; RC STURRGART SOLITUDE<br />
GIESSEN<br />
Hilfe für<br />
Schulabgänger<br />
Mit Erlösen der Benefizkonzerte des<br />
RC Gießen-Altes Schloss wird seit<br />
drei Jahren der „Verein zur Förderung<br />
der Schulen der Stadt Gießen“<br />
unterstützt. 33.000 Euro sind seitdem<br />
zusammengekommen. Ziel ist<br />
es, Schülern nach dem Schulabschluss<br />
mit Klasse neun eine berufliche<br />
Perspektive zu geben, sodass<br />
„keiner verloren gehen kann“, so die<br />
Schirmherrin Ursula Bouffier. Das<br />
Stadttheater ist bereits für das nächste<br />
Konzert gebucht; am 27. Februar<br />
2015 wird ein „Festival of the Proms“<br />
stattfinden.<br />
Die „Milden<br />
Kerle des<br />
RC Marburg“<br />
beim Durchpflügen<br />
der<br />
Lahn<br />
BAD VILBEL<br />
Intercity-Meeting<br />
mit Entführung<br />
Der RC Bad Vilbel nutzte eine Sondervorstellung<br />
der „märchenhaften“<br />
Mozart-Oper „Die Entführung aus<br />
dem Serail“ der Burgfestspiele für<br />
ein Intercity-Meeting. Die Matinee<br />
begann mit einem Sektempfang und<br />
der Einführung durch Intendant<br />
Claus-Günther Kunzmann. Nach der<br />
Vorstellung traf man sich zu einem<br />
„Get-together“, an dem auch Past-<br />
Gov. Christof Hottenrott teilnahm.<br />
Der Erlös geht an „gesundekids“.<br />
Hierzu passend verteilte Clubmitglied<br />
und Ass. Gov. Thomas Hess mit<br />
Helfern 700 Äpfel an die Besucher.<br />
Rotary Magazin 10/2014 79
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
HOHENLOHE<br />
RYLA im Original: Persönlichkeit,<br />
Kommunikation, Führung<br />
Das Themenspektrum des<br />
Seminars dreier Hohenlohischer<br />
Clubs entsprach<br />
exakt den Zielen des Rotary<br />
Youth Leadership Award<br />
Antworten auf Fragen wie<br />
„An welchen Maßstäben<br />
orientiert sich Persönlichkeit?<br />
Wie wirken Kommunikation<br />
und Stil, wenn es um Führung<br />
geht?“ haben jetzt kompetente<br />
Referenten den 26 Teilnehmern<br />
eines RYLA-Seminars geben können,<br />
zu dem die drei Rotary<br />
Clubs Öhringen-Künzelsau,<br />
Schwäbisch Hall, Crailsheim und<br />
der Rotaract Club Crailsheim-<br />
Hohenlohe eingeladen hatten.<br />
Das Programm dient der Förderung<br />
junger Erwachsener, ihrer<br />
Persönlichkeitsentwicklung und<br />
ihres Führungsverhaltens.<br />
Alle Vortragenden berichteten<br />
über eigene berufliche Stationen,<br />
die es den Zuhörern leichter<br />
machten, die Statements einzuordnen<br />
und eigene Überlegungen<br />
einzuflechten. Wilhelm<br />
Schaffitzel (Künzelsau-Öhringen)<br />
stellte Erfahrungen in der Führung<br />
industrieller Komplexe vor<br />
und zeigte die Notwendigkeit<br />
von Strukturen, denen Erfahrung<br />
Flexibilität verleiht.<br />
Bodenhaftung nicht verlieren<br />
Präsident Walter Döring vom RC<br />
Schwäbisch Hall zeigte die Wirkung<br />
mittelständischer Betriebsstrukturen,<br />
die für die Beweglichkeit<br />
marktnaher unternehmerischer<br />
Führung stehen und<br />
gleichzeitig der Region verpflichtet<br />
sind. Über Entwicklungszusammenhänge<br />
von Marketingstrategien<br />
und Karrieren referierte<br />
Christiane Dithmar (RC<br />
Stuttgart-Fernsehturm), sie erläuterte<br />
zudem horizontale Führungssysteme.<br />
Auch demografische Entwicklungen,<br />
die Konzepte der Mitarbeiterentwicklung<br />
verändern,<br />
standen auf der Agenda. Ebenso<br />
die Wirkung der Kommunikation,<br />
um sich auf Eckpfeiler von<br />
Strategien der Selbstpräsentation<br />
zu fokussieren: Kompetenz, Authentizität,<br />
Empathie und Wertorientierung.<br />
Den spannenden Präsentationen<br />
beruflicher Stationen war eine<br />
gemeinsame Botschaft wichtig:<br />
Nie die Bodenhaftung verlieren<br />
und das gegenüber den Mitarbeitern<br />
auch vorleben. Eine klare<br />
Linie in der Zusammenarbeit<br />
und zuverlässiges Einhalten von<br />
Zusagen und teamorientierten<br />
Regeln helfen zu verstehen – Unternehmen<br />
sind mehr Organismus<br />
als Organisation.<br />
Die Teilnehmer und Referenten des RYLA-Seminars in der Ländlichen Heimvolkshochschule Hohebuch<br />
80 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
STUTTGART<br />
Kunst in den Weinbergen<br />
Die mittlerweile 49 Skulpturen in den<br />
Strümpfelbacher Weinbergen machen<br />
neugierig auf den Bildhauer<br />
Karl Ulrich Nuss, auf sein Atelier<br />
und die zahlreichen Werke im dörflich-bäuerlichen<br />
Gartenareal. Die<br />
vielen Fragen der Teilnehmer am<br />
Abendmeeting des RC Stuttgart Solitude<br />
nach dem künstlerischen wie<br />
handwerklichen Prozess von der Idee<br />
zur fertigen Bronzeskulptur öffnen<br />
das Herz des Künstlers, der seine Besucher<br />
am Zusammenwirken von<br />
Hand und Material, von „Positiv“<br />
und „Negativ“ teilhaben lässt. Die<br />
Vorstellung des elementaren Gießvorgangs<br />
wird ergänzt durch die Schilderung<br />
des Zusammenwirkens von<br />
„Ziseleur“ und Bildhauer in der<br />
Schlusssequenz des Werkes. Natur<br />
und Kunst in Harmonie – eine neue<br />
Erfahrung, überraschend präsentiert.<br />
Distrikt 1830<br />
Ihre Distrikt-Reporterin<br />
Julia Essich-Föll<br />
RC Ludwigsburg-Alt<br />
Württemberg<br />
Tel.: 07147/27 52 80<br />
julia.essich@rechentshofen.de<br />
www.rotary1830.org<br />
IN KÜRZE<br />
Wetter Undeutliche<br />
meteorologische Prognosen<br />
haben in diesem<br />
Sommer gelegentlich<br />
Terrassenmeetings<br />
in Kaminabende<br />
umgewidmet. Die<br />
mahnende Empfehlung<br />
der Akteure „Haltet<br />
Rotary einfach!“ bleibt<br />
für diese Art Veranstaltungen<br />
auch weiterhin<br />
Bitte und Anliegen<br />
zugleich.<br />
Erfolge Auch die<br />
Ernte erfolgreicher und<br />
engagierter Gemeindienstaktionen<br />
wird<br />
in den Sommermonaten<br />
eingefahren. Die<br />
Auswahl der Unterstützten<br />
ist ebenso<br />
beeindruckend wie die<br />
Ideen des Fundraising<br />
– erwähnenswert die<br />
bedeutende Hilfe für<br />
die Hospizdienste im<br />
Tübinger Raum.<br />
BILD: ROTARIER WOLFGANG KUBAT, RC KÜNZELSAU-ÖHRINGEN; RC STURRGART SOLITUDE<br />
Diese Bronzeskulptur<br />
löste bei den Betrachtern<br />
zahlreiche Gedanken<br />
über das rotarische<br />
Rad aus<br />
LUDWIGSBURG<br />
Satire – seit 36<br />
Jahren aktuell<br />
Während eines Clubmeetings des<br />
RC Ludwigsburg trug Walter Bollmann<br />
(RC Pullach-Isartal) eine satirische<br />
Beinahetragödie in neun<br />
Briefen vor. Dieser Briefwechsel<br />
meistert die schwierige Aufgabe,<br />
das sensible Spannungsfeld zwischen<br />
umstrittenem Vorschlag und<br />
einstimmiger Aufnahme eines neuen<br />
Mitglieds zu dokumentieren …<br />
Anschließend war man sich einig:<br />
Dieses 36 Jahre alte „Sprachjuwel“<br />
verblüfft mit Aktualität, nur Habitus<br />
und Position der Protagonisten<br />
haben sich inzwischen verändert.<br />
KIRCHHEIM/REUTLINGEN<br />
Besucher mit<br />
Tunnelblick<br />
Der neue Albaufstieg der Bahnstrecke<br />
Stuttgart–Ulm führt durch den<br />
im Bau befindlichen Aichelbergtunnel.<br />
Das spektakuläre Bauwerk lockte<br />
denn auch als Ausflugsziel interessierte<br />
Mitglieder des RC Kirchheim-Nürtingen.<br />
Die Freunde des<br />
RC Reutlingen-Tübingen inspizierten<br />
den Scheibengipfeltunnel, der<br />
als Ortsumfahrung der Kernstadt<br />
Reutlingen im Zuge der B 312 gilt.<br />
Alle Baustellenbesucher waren von<br />
den Dimensionen und den eingesetzten<br />
Technologien schwer beeindruckt.<br />
Rotary Magazin 10/2014 81
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
BAD WÖRISHOFEN/MINDELHEIM/BUCHLOE<br />
Freunde gewonnen,<br />
Vorurteile verloren<br />
Internationale Summer<br />
Camps sind ein wichtiger<br />
Beitrag zur Völkerverständigung<br />
– das erlebten die<br />
teilnehmenden Gastfamilien<br />
und ihre jugendlichen<br />
Besucher hautnah<br />
Nun sind sie wieder daheim,<br />
die 13 Jugendlichen<br />
aus Taiwan, Indien,<br />
Israel, Mexiko, den USA, Albanien,<br />
Slowenien und Schweden.<br />
Sie alle waren einer Einladung<br />
zu einem Summer Camp der<br />
Rotary Clubs Bad Wörishofen,<br />
Mindelheim und Buchloe gefolgt,<br />
mit ganz unterschiedlicher<br />
Motivation: Rhadika aus<br />
Indien freute sich auf viele neue<br />
Freunde, Diana aus Albanien<br />
plante, ihr Deutsch zu verbessern,<br />
und Barak aus Israel wollte<br />
feststellen, ob das deutsche<br />
Bier wirklich so gut ist, wie<br />
man in Israel sagt.<br />
Unerwartete Erlebnisse<br />
Gleich nach ihrer Ankunft begaben<br />
sich die 16- bis 18-Jährigen<br />
in die Obhut ihrer Gastfamilien<br />
wie zum Beispiel Bettina<br />
und Jürgen Lange: „Wir interessieren<br />
uns für junge Leute aus<br />
anderen Ländern und möchten<br />
auch bei unseren Kindern das<br />
Interesse dafür wecken.“<br />
Alle genossen ereignisreiche<br />
14 Studien- und Erlebnistage.<br />
Zu ihrem Programm gehörten<br />
neben den Sehenswürdigkeiten<br />
auch Besuche von Wirtschaftsunternehmen<br />
und bei den Bürgermeistern<br />
der betreffenden<br />
Städte. Gustav aus Schweden<br />
traf den Nagel auf den Kopf:<br />
„You made museums fun“ und<br />
meinte damit frei übersetzt: Ihr<br />
habt dafür gesorgt, dass uns sogar<br />
die Museen Spaß gemacht<br />
haben.<br />
Mit einem sportlichen Armbrustschießen,<br />
einer Rafting-Tour<br />
auf der Iller, dem Besuch des Skyline-Parks<br />
in Bad Wörishofen und<br />
des – für die Jugendlichen etwas<br />
ungewöhnlichen – Barfußweges<br />
im Kurpark kam auch der Spaß<br />
nicht zu kurz. In den 14 Tagen bildete<br />
sich eine eingeschworene<br />
Gemeinschaft. Maria Fernanda<br />
aus Mexiko war überrascht, dass<br />
die Gruppe aus aller Welt so gut<br />
harmonierte, sie war doch, wie sie<br />
zugab, mit einigen Vorurteilen<br />
gekommen, die sich aber dann so<br />
gar nicht erfüllten. Von der allgemeinen<br />
Freundlichkeit, insbesondere<br />
der ihrer Gasteltern, war<br />
Diana aus Albanien angetan.<br />
Für alle war das Camp eine<br />
Erfahrung, die sie auf keinen Fall<br />
missen wollen, jede/r hat hier<br />
Freunde finden können. Maria<br />
Fernanda jedenfalls hofft, dass<br />
die Freundschaft mit dem Ende<br />
des Camps noch lange nicht vorbei<br />
ist.<br />
Lachende Gesichter am Abschiedsabend<br />
82 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Ein Selbstverteidigungs-Crashkurs<br />
war nur der Auftakt<br />
des großen Angebots<br />
an Aktivitäten Distrikt 1841<br />
DISTRIKT<br />
Unvergessliche Tage<br />
TEGERNSEE<br />
Benefiz mit<br />
Bade-Enten<br />
Eine gelbe Karawane aus 3800 Entchen<br />
zog mehr oder weniger schnell<br />
vom Bad Wiesseer Zeiselbach zum<br />
Tegernsee. Die ersten 350 Ankömmlinge<br />
bescherten ihren Besitzern attraktive<br />
Preise, spendiert vom RC<br />
Tegernsee. Dessen Präsident Ralf<br />
Huss kommentierte zufrieden das<br />
erste Benefiz-Entenrennen seines<br />
Clubs: „Eine sehr unterhaltsame<br />
Aktion, mit der wir einiges an<br />
Spendengeldern erzielen konnten.<br />
Die Resonanz hat alle Erwartungen<br />
übertroffen.“ Durch den Verkauf<br />
von Rennlizenzen und weiteren<br />
Spenden wurden fast 20.000 Euro<br />
für gemeinnützige Projekte eingenommen.<br />
Bereits zum vierten Mal fand in diesem<br />
Jahr das Rotaract-KidsCamp in<br />
Legau statt. Acht Rotaract- und 21 Rotary<br />
Clubs ermöglichten 42 Kindern<br />
aus sozial benachteiligten Verhältnissen<br />
vier unvergessliche Tage in der<br />
Legauer Umweltstation. Die Betreuung<br />
durch die Rotaracter vor Ort begann<br />
bereits einen Tag vorher mit<br />
Zelt aufbau, Verlegen eines festen Bodens<br />
und Aufklappen der Feldbetten.<br />
Der erste Tag startete mit Selbstverteidigungs-<br />
und Fußballworkshops, endete<br />
bei einem gemütlichen Lagerfeuer<br />
mit Liedersingen und machte Lust<br />
auf die folgenden Tage mit Kanufahrt<br />
auf der Iller, Akrobatikworkshop,<br />
Mini-Fußball-WM und abends Disco.<br />
Zwischendurch überraschte der neue<br />
E-Club Bavaria International die Kinder<br />
mit Eistüten. Das KidsCamp-Organisationsteam<br />
freut sich bereits auf<br />
das nächste Jahr, der Zeltplatz für das<br />
KidsCamp 2015 ist schon reserviert.<br />
REUTTE<br />
Benefiz mit<br />
Drachenboot<br />
Auf dem Heiterwanger See in Tirol<br />
trafen sich auf Einladung des RC<br />
Reutte-Füssen 13 Teams aus Unternehmen,<br />
Organisationen der öffentlichen<br />
Hand und sportbegeisterte Vereine<br />
und Familien, um bei einem<br />
Drachenbootrennen die begehrten<br />
ersten Plätze zu belegen. Bei optimalen<br />
Wetterverhältnissen wurden 23<br />
Ausscheidungsrennen ausgetragen.<br />
Die beiden Finalläufe endeten ohne<br />
erkennbaren Vorsprung für eine<br />
Mannschaft, deshalb gab es zwei erste<br />
Plätze – für die Firmen Holzbau<br />
Sauer und Schretter & Cie. Die großzügigen<br />
Spenden der Teilnehmer<br />
leisten einen wichtigen Beitrag für<br />
soziale Hilfsprojekte in der Region.<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Harald Bos<br />
RC Bad Wörishofen<br />
Tel.: 082/47 55 43<br />
harald.bos@t-online.de<br />
www.rotary1841.de<br />
IN KÜRZE<br />
Großzügig Als Ertrag<br />
des Benefizkonzertes<br />
„Jazz meets Klassik“<br />
spendeten die Augsburger<br />
Clubs 6500 Euro<br />
für die „Freunde der<br />
Neuen Stadtbücherei<br />
Augsburg“.<br />
Praktisch Viel beschäftigte<br />
Mediziner erhalten<br />
unter der folgenden<br />
Adresse eine Powerpoint-Präsentation<br />
für einen Vortrag in<br />
ihrem Club: office@<br />
world-sepsis-day.org<br />
Termine<br />
· Weihnachten unter<br />
Freunden mit Konzert<br />
„Klassik meets Jazz“<br />
am 28. November um<br />
19.30 Uhr im Stadtsaal<br />
Kaufbeuren und am<br />
5. Dezember um<br />
20 Uhr in der Aula des<br />
Gymnasiums Buchloe<br />
· RYLA-Seminar<br />
„Positives und wirkungsvolles<br />
Auftreten“,<br />
7. bis 9. November auf<br />
Burg Schwaneck bei<br />
Pullach<br />
· 6. Rotary-Werte-Tag<br />
am 27. und 28. Februar<br />
2015 in der Uni<br />
Augsburg. Das Thema:<br />
„Migration ist Realität,<br />
Integration unsere<br />
Aufgabe“<br />
Rotary Magazin 10/2014 83
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
FREILASSING<br />
Junge Menschen als Garanten für<br />
Völkerverständigung<br />
Kunst, Kultur und<br />
Geschichte bildeten ein<br />
spannendes Sommer -<br />
er lebnis für sozial benachteiligte<br />
Jugendliche<br />
Insgesamt 21 Jugendliche aus<br />
19 Nationen waren der<br />
deutsch-österreichischen Einladung<br />
von Rotariern der RCs<br />
Wallersee-Neumarkt (D 1920)<br />
und Freilassing-Laufen zum gemeinsamen<br />
„Rotary-Summer-<br />
Camp 2014/Alpine Classics“ gefolgt,<br />
um zehn Tage im Rauriser<br />
Tal beziehungsweise im Berchtesgadener<br />
Land zu verbringen. Das<br />
ereignisreiche Programm bot<br />
Wanderungen durch einen Urwald<br />
und zu Berghütten, Brotbacken,<br />
Besuch einer Therme, Seilbahnfahrt<br />
zum Hohen Dachstein,<br />
Ausflüge nach Salzburg und<br />
München, Singen und Volkstanz,<br />
aber auch gemeinsame Spiele.<br />
Gemütlich und schön chillig im Schatten wird das Theaterstück besprochen …<br />
… in dem es um den Blick hinter die menschliche Maske geht<br />
»For Peace all over the World«<br />
So ließ etwa das „Twisterspiel“<br />
keinerlei Freiraum für Zurückhaltung<br />
oder Abgrenzung. Natürlich<br />
hatten die Gäste auch die Gelegenheit,<br />
mittels Powerpoint-Präsentationen<br />
über ihre Herkunftsländer<br />
zu informieren. Der Dank<br />
der Jugendlichen an die Organisatoren<br />
Emmerich Riesner, Paul<br />
Wallinger (beide RC Wallersee-<br />
Neumarkt), Rainer Hoffmann<br />
(RC Freilassing-Laufen) und Psychologin<br />
Michaela Stögbauer war<br />
überaus emotional. Untereinander<br />
hatten sich feste Freundschaften<br />
gebildet, die hoffen lassen,<br />
dass das Camp sein Ziel erreicht<br />
hat: Junge Menschen in einer globalisierten<br />
Welt müssen die Garanten<br />
und Multiplikatoren für<br />
Völkerverständigung und Frieden<br />
unter den Völkern sein.<br />
Den letzten Camp-Abend in<br />
Anger besuchte auch der<br />
Governor von D 1920 Christoph<br />
Plawenn-Salvini. Er appellierte an<br />
die Jugendlichen: „Accept each<br />
other over the world“. Die Jugenddienstbeauftragte<br />
Gabriella Regenbrecht<br />
(RC München-Solln) vertiefte<br />
diesen Aufruf mit der Bitte:<br />
„In order to achieve peace all over<br />
the world, it is necessary to know<br />
other nations.“ Im Sinne dieser<br />
Zielsetzung brachten die jungen<br />
Menschen eine überzeugende Performance<br />
mit dem Titel „Masken<br />
oder wo treffen wir uns wirklich?“.<br />
84 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Star des<br />
Tages: ein<br />
offener Rolls-<br />
Royce von1934<br />
DISTRIKT<br />
Automobile Schönheiten –<br />
für Kinder unterwegs<br />
Mit viel Spaß und großem Erfolg organisierte<br />
auch in diesem Jahr der<br />
englischsprachige Club Munich-International<br />
die 5. Orientierungsfahrt<br />
für historische und besondere Automobile.<br />
Über 40 Besitzer nahmen die<br />
Herausforderung für sich und ihre<br />
Fahrzeuge an, begleitet wurden sie<br />
von fast 100 Teilnehmern aus 15 RCs<br />
und drei Rotaract Clubs. Die Rotaracter<br />
kümmerten sich um die Streckenorganisation<br />
und Bilddokumentation,<br />
vermutlich hatten sie deshalb<br />
auch das gute Wetter bestellt … Star<br />
des Tages war ein offener Rolls-Royce<br />
von 1934, allerdings gab es noch viele<br />
weitere automobile Schönheiten zu<br />
bewundern.<br />
MÜNCHEN<br />
Interkulturelle<br />
Mode<br />
„Probleme sind nur verkleidete Möglichkeiten“<br />
– unter diesem Motto<br />
starten jetzt wieder zukünftige<br />
Schneiderinnen und Designerinnen<br />
ihre Ausbildung zur Maßschneiderin<br />
im sozialen Ausbildungsbetrieb „La<br />
Silhouette“, einer Mode-, Kultur- und<br />
Bildungswerkstatt. Das Münchener<br />
Unternehmen bietet jungen Frauen<br />
mit und ohne Migrationshintergrund<br />
eine intensive Verzahnung<br />
von sozialpädagogischer (zum Teil<br />
auch therapeutischer) Begleitung mit<br />
einer erfolgreichen Handwerksausbildung,<br />
die mit der Gesellinnenprüfung<br />
nach drei Jahren abschließt.<br />
Die wirklichen Gewinner waren<br />
allerdings die Kinder des „von<br />
Hauner’schen Kinderspitals“ in München,<br />
denn neben der Startgebühr<br />
wurden auch „Straf“-Zahlungen für<br />
zu viel oder zu wenig gefahrene Kilometer<br />
verhängt, sodass am Ende<br />
mehr als 4000 Euro an Spendengeldern<br />
für sie zusammenkamen.<br />
„Rotary4Hauner“ ist eine gemeinsame<br />
Aktivität von elf oberbayerischen<br />
RCs und RACs. Ziel ist die ideelle<br />
und materielle Unterstützung des neu<br />
zu errichtenden von Hauner’schen<br />
Kinderspitals der LMU München,<br />
insbesondere die Ausstattung des<br />
Neubaus mit Fokus auf die psychosoziale<br />
Betreuung der Kinder.<br />
DISTRIKT<br />
Neustart :<br />
Lesewettbewerb<br />
Lesen ist die Grundlage von Bildung,<br />
weil damit die sprachliche Kompetenz<br />
gefördert wird. Mit diesem Ziel<br />
startet der Distrikt erneut den jährlichen<br />
Lesewettbewerb der 4. Klassen<br />
„Wer kann es am besten?“. Dafür suchen<br />
Rotary Clubs Kinder mit der<br />
Lust und/oder Neugier am Lesen.<br />
Zunächst in den Clubs und dann auf<br />
Distriktebene lesen sich dann die Eifrigsten<br />
zum Sieg. Anmeldungen von<br />
Clubs werden noch bis Ende Oktober<br />
von Nadine Sauer (RC Ebersberg-<br />
Grafing) entgegengenommen.<br />
nadine.sauer@distrikt1842.org<br />
Distrikt 1842<br />
Ihre Distrikt-Reporterin<br />
Beate Klinger<br />
RC München-Bogenhausen<br />
Tel.: 0171/626 90 56<br />
health-care@beate-klinger.de<br />
www.rotary1842.org.<br />
IN KÜRZE<br />
Landesausstellung<br />
2014 Ludwig der Bayer<br />
– Wir sind Kaiser (www.<br />
hdbg.de): Tagesausflug<br />
am 19. Oktober nach<br />
Regensburg an drei<br />
historische Plätze mit<br />
Rahmenprogramm.<br />
Treffpunkt 12 bis 14<br />
Uhr, Organisation über<br />
Beate.Klinger@gmx.de.<br />
Rotary für München Im<br />
Rahmen des jährlichen<br />
Leuchtturmprojekts<br />
werden Clubs gebeten,<br />
in den nächsten vier<br />
Wochen ihre Vorschläge<br />
auf der Homepage des<br />
Distriktes einzustellen,<br />
www.rotary1842.org<br />
„Dienste“.<br />
Wohltätigkeits-<br />
Kunstauktion – am 21.<br />
November 2014 um<br />
20 Uhr bei Deloitte<br />
& Touche GmbH,<br />
zugunsten der Orlandus<br />
Lassus Stiftung zur<br />
Förderung hochbegabter<br />
bedürftiger<br />
Musikstudenten, www.<br />
rotary-munich.com, sowie<br />
des Hauner’schen<br />
Kinderspitals, www.<br />
Rotary4Hauner.de. Vorschau<br />
nur für Rotarier<br />
am 18. November ab<br />
11 Uhr, Galerie Filser &<br />
Gräf, München,<br />
Hackenstraße 5.<br />
Rotary Magazin 10/2014 85
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Verdener und Flerser Rotarier kurz vor dem Beginn des Festumzuges der Domweih<br />
VERDEN<br />
Jubiläum hoch auf dem Festwagen<br />
Vor 50 Jahren begann die<br />
Partnerschaft der RCs<br />
Verden und Flers<br />
aus der Normandie. In<br />
diesem Jahr nahmen<br />
beide Clubs an der<br />
Verdener Domweih teil<br />
Ereignisreiche Tage liegen<br />
hinter den beiden Clubs<br />
Verden und Flers/Orne<br />
(Normandie). Zum 50. Mal trafen<br />
sich ihre Mitglieder, um gemeinsam<br />
Gedanken auszutauschen,<br />
soziale Projekte zu planen und<br />
ihre gewachsene Freundschaft zu<br />
pflegen. Das Jubiläumstreffen bot<br />
auch Anlass zur Rückschau.<br />
Hans Christiansen (RC Verden)<br />
und Marcel Lempereur (RC<br />
Flers) erinnerten an das erste<br />
Treffen von 1964. Der persönliche<br />
Gedankenaustausch habe damals,<br />
20 Jahre nach dem Ende<br />
des Zweiten Weltkrieges, geholfen,<br />
gegenseitige Vorurteile abzubauen<br />
und persönliche Freundschaften<br />
zu begründen. Bei einem<br />
deutsch-französischen Ländertreffen<br />
in Deauville war 1964<br />
ein Verdener Rotarier mit Gleichgesinnten<br />
aus Flers zusammengetroffen.<br />
Kurz danach gab es ein<br />
erstes Treffen in Flers.<br />
Freundschaft, die funktioniert<br />
„Bereits auf dem Bahnhof nahm<br />
uns der damalige Flerser Präsident<br />
Yves Bourdin wie alte Bekannte<br />
in Empfang und lud uns<br />
in sein Haus ein“, berichtete Jahre<br />
später Edgar Mackensen, dessen<br />
Witwe am Jubiläumstreffen teilnahm.<br />
Neben Mackensen gehörten<br />
Clemens Lewandowski, Wolfgang<br />
Krippendorf, Gerd Beier,<br />
Kurt Wittboldt-Müller und Clemens<br />
Burchardt zu den Männern<br />
der ersten Stunde. Seit dieser ersten<br />
Begegnung finden jährlich<br />
Treffen der Mitglieder beider RCs<br />
statt – im jährlichen Wechsel in<br />
Verden oder in Flers. Der vorweihnachtliche<br />
Mistel-Verkauf in<br />
der Verdener Fußgängerzone, zu<br />
dem die Flerser persönlich Misteln<br />
anliefern, und der „Salon de<br />
vin“ in Flers haben sich zu einem<br />
nicht mehr wegzudenkenden integralen<br />
Bestandteil der Clubfreundschaft<br />
entwickelt.<br />
Beim diesjährigen Treffen<br />
nahmen die Mitglieder beider<br />
RCs mit einem in deutschen und<br />
französischen Farben geschmückten<br />
Wagen am Festumzug der<br />
1029. Verdener Domweih teil, einem<br />
der ältesten Volksfeste<br />
Norddeutschlands.<br />
86 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Alexander Hoffmann,<br />
Autor der Bröckedde-Glossen,<br />
Jürgen Taeger (RC Oldenburg-Ammerland)<br />
und<br />
Thomas Birklein, Schauspieler<br />
und Rezitator,<br />
Staatstheater Oldenburg<br />
OLDENBURG<br />
Bröckedde als Hörvergnügen<br />
WITTMUND<br />
Erinnerung an ein Kloster<br />
Die an das Kloster Marienkamp<br />
erinnernde Skulptur<br />
Einen vergnüglichen Abend zum<br />
Thema Bröckedde erlebte der RC<br />
Oldenburg-Ammerland. Alexander<br />
Hoffmann, Autor der Bröckedde-<br />
Reihe, führte launig in die Geschichte<br />
des Kultclubs Bröckedde ein.<br />
Eigens für diesen Abend hatte<br />
Hoffmann die Glosse „Der Club des<br />
Jahres“ über den Besuch des Präsidenten<br />
Pröpcke beim RC Oldenburg-<br />
Ammerland geschrieben. Thomas<br />
Birklein, Schauspieler am Oldenburgischen<br />
Staatstheater, rezitierte dieses<br />
Stück und weitere Glossen. Es gelang<br />
ihm, den verschiedenen Charakteren<br />
des RC Bröckedde eine<br />
unverwechselbare Stimme zu geben<br />
– vom Kassierer Knödler bis zur Bürgermeisterin<br />
Totholz-Gümbel. Jürgen<br />
Taeger hatte den Abend organisiert<br />
und meinte: „In einzigartiger Weise<br />
gelingt es Freund Hoffmann, den<br />
Rotary Clubs schelmisch einen Spiegel<br />
vorzuhalten und darin den Alltag<br />
des rotarischen Lebens satirisch zu<br />
überhöhen. Er greift typisch rotarische<br />
Themen wie die Aufnahme von<br />
Frauen oder die Präsenzfrage auf<br />
und karikiert sie höchst amüsant<br />
und treffend.“<br />
Das Benediktinerkloster Marienkamp,<br />
südwestlich von Esens gelegen,<br />
wurde 1235 erstmalig urkundlich<br />
erwähnt. 1420 wurde es in ein<br />
Augustiner-Chorherren-Stift umgewandelt<br />
und entwickelte sich zu<br />
einem der einflussreichsten Klöster<br />
des Harlingerlandes und des<br />
angrenzenden Ostfriesland.<br />
Um 1530 wurde das Kloster<br />
im Zuge der Reformation und<br />
infolge politischer Entwicklungen<br />
zerstört. Heute sind keinerlei<br />
bauliche Reste mehr vorhanden.<br />
Der RC Wittmund-Esens entschloss<br />
sich, den Standort des Klosters<br />
erkennbar zu machen. Die Esenser<br />
Künstlerin und Rotarierin Ida<br />
Oelke fertigte einen Entwurf für eine<br />
Skulptur, die durch eine filigrane<br />
Stahlkonstruktion die Silhouette<br />
eines sakralen Gebäudes markiert.<br />
Diese Konstruktion<br />
stützt den jahrhundertealten<br />
Stamm einer Mooreiche. Der<br />
RC übernahm die Finanzierung<br />
und Ausführung der Skulptur.<br />
Der Aufbau wurde als<br />
Hands-on-Projekt durchgeführt;<br />
der RC wird sich weiter<br />
um die Pflege der Erinnerungsstätte<br />
kümmern.<br />
Distrikt 1850<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Tim Unger<br />
RC Westerstede<br />
Tel.: 04402/863 99 55<br />
tim.unger@ewetel.net<br />
http://rotary1850.org<br />
IN KÜRZE<br />
Staffelmarathon Der<br />
RC Oldenburg-Ammerland<br />
siegte bei den<br />
„5. Offenen Deutschen<br />
Meisterschaften im<br />
Staffelmarathon für<br />
Rotary Clubs“. Der<br />
Wettbewerb wurde<br />
zum sechsten Mal im<br />
Rahmen des bekannten<br />
Hasetal-Marathons<br />
durchgeführt. In der<br />
Gesamtwertung belegte<br />
die Staffel des RC<br />
Oldenburg-Ammerland<br />
einen sehr guten<br />
siebten Platz. Auf<br />
die Plätze wurden<br />
der RC Haren/Ems<br />
und Gastgeber RC<br />
Löningen-Hasetal-<br />
Haselünne verwiesen.<br />
Konzertreihe Der RC<br />
Brake setzt am<br />
19. November um<br />
19.30 Uhr seine Konzertreihe<br />
„Mythos Beethoven“<br />
fort. Thomas<br />
Georgi (Violoncello)<br />
und Christian Seibert<br />
(Klavier) spielen<br />
Sonaten Beethovens.<br />
Info: www.musik-undgespraech.de<br />
Rotary Magazin 10/2014 87
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
MAINZ<br />
Partner – mehr als ein Wort<br />
Partnerschaft oder Jumelage:<br />
Wie gut und schön<br />
klingt dieses deutsch-französische<br />
Begriffspaar nicht<br />
nur in rotarischen Ohren<br />
Nach einem Blick in die<br />
„Rotary-Bibel“ sind fast<br />
alle Clubs im Distrikt<br />
1860 mehr oder weniger stark<br />
verbandelt, meist über Landesgrenzen<br />
hinweg. Partnerschaft<br />
oder Jumelage ist dabei jeweils<br />
„mehr als ein Wort“, um einen<br />
populären Roman-Titel von Johannes<br />
Mario Simmel über die<br />
Liebe aufzugreifen.<br />
Ein Beispiel von vielen ist die<br />
enge Verbindung des RC Mainz-<br />
Churmeyntz mit dem RC Innsbruck-Goldenes<br />
Dachl. Über 30<br />
Jahre besteht dieser Kontakt<br />
schon, Grund genug, dieses Jubiläum<br />
mehrere Tage zu feiern. Die<br />
Gäste aus Österreich und ihre<br />
Gastgeber sollten es dabei nicht<br />
allzu schwer haben, sich die Gesichter<br />
der Partner einzuprägen,<br />
gab es doch gleich zu Beginn des<br />
Treffens ein Verzeichnis mit Fotos<br />
aller Teilnehmer — eine gelungene<br />
Hilfestellung ohne größeren<br />
Aufwand.<br />
Weck, Worschd und Woi<br />
Und auch die landschaftliche<br />
Umgebung kam nicht zu kurz:<br />
Bingen, das Tor zum UNESCO-<br />
Weltkulturerbe Oberes Rheintal,<br />
das historische Museum am<br />
Strom, die Rotwein-Stadt Ingelheim,<br />
der Rüdesheimer Berg, die<br />
Burgruine Ehrenfels, der Mäuseturm.<br />
Ein Empfang beim Mainzer<br />
Oberbürgermeister Michael<br />
Ebling, selbst Jung-Rotarier, erinnerte<br />
auch an drei ehemalige<br />
Stadtteile (Kastell, Kostheim,<br />
Amöneburg), die seit Kriegsende<br />
auf Weisung der US-Amerikaner<br />
zu Wiesbaden gehören. Bei einer<br />
gemeinsamen Busfahrt mit ausführlichen<br />
Informationen von<br />
Past-Präs. Heinz-Gert Woschek<br />
wurde manchem Einheimischen<br />
deutlich, wie eingeschränkt doch<br />
seine Kenntnisse über das nähere<br />
Umfeld sind. Dass „Weck,<br />
Worschd und Woi“ nicht fehlen<br />
durften, versteht sich.<br />
Jumelages brauchen einen<br />
langen Atem, wollen sie nicht<br />
wie Eintagsfliegen verglühen. 20<br />
Jahre gelebte Partnerschaft feierten<br />
in diesen Monaten, in der die<br />
deutsch-französische Freundschaft<br />
auf 50 Jahre zurückblickt<br />
und hochleben soll, auch die<br />
Clubs St. Wendel und Chateau-<br />
Salins-Morhange-Dieuze.<br />
Empfang beim Mainzer Oberbürgermeister: Hans-Herbert Gartner (von links), Heinz-Gerd Woschek, OB Michael<br />
Ebling, Annette Bassler und Gerhard Schwaiger<br />
88 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
BENSHEIM<br />
Verjüngung – wörtlich<br />
Alle Distrikt-Governors, alt und neu,<br />
haben sich die Einbeziehung der Familien<br />
von Mitgliedern, von Partnerinnen/Partnern<br />
und vor allem von<br />
Kindern in die „rotarische Familie“<br />
aufs Panier geschrieben und werben<br />
aktiv dafür, etwa durch eine Neugestaltung<br />
der traditionellen Jahreskonferenzen.<br />
Mit Erfolg. Beim RC Bensheim-Heppenheim<br />
konnte der jetzige<br />
Past-Präs. Karl Heinz Annecke in<br />
seiner Amtszeit etwa die Buben Tobias<br />
(neun Jahre) und Timo Jaeger (sieben)<br />
als die „beiden jüngsten und<br />
wissbegierigsten“ Gäste eines Meetings<br />
begrüßen. Beim RC Stromberg-<br />
Naheland waren Clara Hanako Wollstein,<br />
gerade drei Wochen alt, und<br />
Julia Schinke dabei. Ob die Kinder in<br />
ein paar Jahren selbst Rotarierinnen<br />
und Rotarier sind? Mütter und Väter<br />
waren jedenfalls stolz auf die Begrüßung<br />
des rotarischen Nachwuchses<br />
in den Meetings.<br />
Distrikt 1860<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Alfred Schön<br />
RC Merzig-Saarlouis<br />
Tel.: 06881/880 81 85<br />
alfred.schoen.rotary@web.de<br />
www.rotary1860.org<br />
Gerne dabei: die<br />
Rotarier-Kinder Tobias<br />
und Timo Jaeger<br />
DISTRIKT<br />
Punkte für<br />
Weltmeister<br />
Der RC Neckar-Odenwald-Kreis<br />
hielt fest: „Wir sind Weltmeister.“<br />
Wie es einst in einer Boulevard-Zeitung<br />
hieß: „Wir sind Papst.“ Der RC<br />
St. Wendel-Stadt bot als Programm<br />
an: „Joachim Löw: Rotary Public Viewing“.<br />
Beim RC Saarlouis-Untere<br />
Saar punktete Past-Präs. Jürgen Dillmann<br />
mit seinem Wett-Tip. Und<br />
Präs. Volker Geiss wandelte beim RC<br />
St. Wendel den Spruch von Sepp<br />
Herberger um: „Nach dem rotarischen<br />
Jahr ist vor dem Jahr.“ Beim<br />
RC Mannheim-Friedrichsburg wurden<br />
Radioempfänger „unter dem<br />
Tisch“ entdeckt. Noch eine WM-Erkenntnis:<br />
Rotary hat nicht nur Nähe<br />
zu Tennis und Golf.<br />
BAD BERGZABERN<br />
In Kamerun ist<br />
Wasser begehrt<br />
Past-Präs. Martin Pütz (RC Bad<br />
Bergzabern), der sich als Projektmanager<br />
einen Namen gemacht hat,<br />
wirbt in den Distrikten 1860 und<br />
9150 für einen Global Grant von<br />
75.000 US-Dollar. Ziel: Wasserbeschaffung<br />
in Bonakanda mit 2000<br />
Einwohnern nahe der Küstenstadt<br />
Limbe in Südwest-Kamerun. Im<br />
Rahmen der Future-Vision-Initiativen<br />
soll eine Gebirgsquelle über<br />
Rohrleitungen von mehreren Kilometern<br />
zugänglich gemacht werden,<br />
um lange Fußmärsche zu den Wasserstellen<br />
überflüssig zu machen.<br />
Davon profitieren vor allem Mädchen<br />
und Frauen, an denen diese<br />
Aufgabe hängen bleibt.<br />
IN KÜRZE<br />
Spendendank Zum<br />
40. Geburtstag hat der<br />
RC Weinheim Gäste<br />
ermuntert, Kindern mit<br />
Behinderungen oder<br />
Krebserkrankungen<br />
Sport zu ermöglichen<br />
und Kuverts mit<br />
Spenden-Papiergeld für<br />
das Hilfsprojekt „Heart<br />
Racer“ zu füllen. Ein<br />
paar Tausend Euro<br />
kamen so zusammen.<br />
Namenlos Unbekannte<br />
Freunde mit großem<br />
Einfluss auf das<br />
Clubleben und den<br />
klangvollen Namen<br />
„Jemand“, „Keiner“<br />
oder „Niemand“ sind<br />
beim RC Völklingen im<br />
Clubbericht verewigt<br />
worden. Es ging bei<br />
den Absagen oder<br />
Querverweisen auf<br />
andere um die Suche<br />
nach Mitarbeitern für<br />
die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Rotary Magazin 10/2014 89
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Alles Gute kommt von oben – Wasserauffangbehälter<br />
vor der Grundschule (r.)<br />
Oben: Der Gang in den Wald ist jetzt Vergangenheit. Die Schulkinder<br />
der Chy Hong Primary School freuen sich vor der neuen<br />
Toilettenanlage – dazu gehören mehrere Waschbecken (rechts)<br />
WILLICH<br />
Regen(wasser) bringt Segen<br />
Noch relativ jung an Jahren,<br />
aber schon sehr vielseitig<br />
engagiert: der Rotary<br />
Club Willich hilft vor Ort<br />
und an fernen Gestaden<br />
Der im Jahre 2005 gegründete<br />
Club hat jetzt eine Finanzierungslücke<br />
für den<br />
Bau einer Regenwasserfilteranlage<br />
zur Gewinnung von Trinkwasser<br />
für eine kambodschanische<br />
Schule geschlossen.<br />
Die in Neuss ansässige Kleine<br />
Hilfsaktion e. V. hatte es sich mithilfe<br />
von Mitteln des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(BMZ) zur Aufgabe gemacht,<br />
eine Filteranlage für das<br />
Dorf Chy Hong in der Provinz<br />
Battambang zu erstellen. Die beschränkten<br />
Mittel des BMZ erlaubten<br />
es jedoch nicht, die abseits<br />
gelegene Schule mit 120<br />
Kindern gleich mitzuversorgen.<br />
Der RC Willich erfuhr von<br />
dem Problem und konnte mit<br />
Hilfe eines District Grants sehr<br />
schnell und unkompliziert die<br />
notwendigen 5000 Euro zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Besondere Trainings<br />
Nach der Bauphase von Dezember<br />
2013 bis März 2014 wurde<br />
die Anlage getestet und konnte<br />
dann mit Einweisung der Nutznießer<br />
in Betrieb genommen werden.<br />
Die Schüler und Lehrer werden<br />
auch künftig durch spezielles<br />
Training mit der Pflege der<br />
Biosandfiltereinrichtung vertraut<br />
gemacht, um die Nachhaltigkeit<br />
der Funktion der Anlage zu gewährleisten.<br />
Die Verfügbarkeit<br />
von sauberem Trinkwasser in<br />
Dorf und Schule hat die Krankheitsraten<br />
der Bewohner sichtbar<br />
reduziert.<br />
Der Rotary Club Pursat in<br />
Kambodscha hat im Juli die volle<br />
Funktion der Anlage bestätigt.<br />
Die Kleine Hilfsaktion e. V. ist regelmäßig<br />
in der Provinz Battambang<br />
tätig und kann dadurch die<br />
Einhaltung der Standards sicherstellen.<br />
90 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Hoffen auf ein langes<br />
Leben der Kugel-Steppenkirsche:<br />
Sabine Otthöfer<br />
(Stadtbildpflege), die Rotarier<br />
Hans-Georg Katzmarzik,<br />
Hauke Holdefleiss,<br />
Ellen Dulisch und<br />
Oberbürgermeister Frank<br />
Baranowski (v. l.)<br />
BILD: JOACHIM GILL (OBEN)<br />
GELSENKIRCHEN<br />
Mein Freund, der Baum – er lebt<br />
Der Pfingststurm „Ela“ hat nicht<br />
nur in Gelsenkirchen, sondern landesweit<br />
Schäden angerichtet. Die<br />
Folgen waren bis in den August<br />
spürbar, obwohl zum Beispiel in<br />
Gelsenkirchen alle Kräfte – Feuerwehr,<br />
Technisches Hilfswerk,<br />
„Gelsendienste“, Nachbarschaftshilfen<br />
– fast rund um die Uhr beschäftigt<br />
waren, die Infrastruktur zu<br />
normalisieren.<br />
Der Rotary Club Gelsenkirchen-<br />
Schloss Horst hat sich seiner gesellschaftlichen<br />
Verpflichtung, sich an<br />
der Ersatzpflanzung zu beteiligen,<br />
gestellt und unterstützt die Stadt<br />
Gelsenkirchen mit 5000 Euro als<br />
Spende.<br />
In einer Mitteilung der „Gelsendienste“<br />
der Stadtwerke heißt es dazu:<br />
„Die bisherigen Kontrollen zeigen,<br />
dass im städtischen Bestand entlang<br />
der Straßen, in Park- und Grünanlagen<br />
sowie auf den Außenflächen von<br />
städtischen Einrichtungen wie Schulen<br />
und Kindergärten mindestens vier<br />
Prozent der Bäume entwurzelt oder<br />
so stark in Mitleidenschaft gezogen<br />
wurden, dass sie im Nachgang gefällt<br />
werden mussten bzw. noch zu fällen<br />
sind. Bei einer Gesamtzahl von 75.000<br />
Bäumen in diesen Bereichen liegt die<br />
Zahl der Totalschäden demnach bei<br />
mindestens 3000 Stück, allein auf den<br />
städtischen Friedhöfen in Gelsenkirchen<br />
sind 462 Bäume betroffen.“<br />
LIPPE-ISSEL<br />
Um ein Haar Bronze gewonnen<br />
Bei der 8. Drachenboot-Regatta auf<br />
dem Auesee bei Wesel hat der RC<br />
Lippe-Issel („Rudery Lippe-Issel“)<br />
in der sogenannten Fun-Gruppe unter<br />
neun Teilnehmern den vierten<br />
Platz belegt. Präsident Rüdiger<br />
Schmidt beim folgenden Meeting:<br />
„Elf Hundertstel Sekunden schneller<br />
und wir wären auf dem dritten<br />
Platz gelandet! Es hat allen Teilnehmern<br />
einen Riesenspaß gemacht –<br />
trotz Sonnenschein und Regen im<br />
Wechsel und kühlen Temperaturen.“<br />
27 Erwachsenen-Teams und zwei<br />
Schüler-Crews hatten sich angemeldet.<br />
Im Vorjahr waren es 19 Mannschaften.<br />
Bei der nächsten Drachenboot-Regatta<br />
am 22. August 2015<br />
will sich der Club „noch ausdrucksvoller“<br />
darstellen.<br />
Beste Laune auch nach der Regatta: Crew<br />
und Fans von „Rudery Lippe-Issel“<br />
Distrikt 1870<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Hartmut Bigalke<br />
RC Rheine<br />
Tel.: 05971/401 42 90<br />
h.bigalke@gmx.de<br />
www.rotary1870.de<br />
IN KÜRZE<br />
Ehrungen Auf der<br />
Sitzung des Distriktbeirates<br />
im September<br />
wurden von Past-Gov.<br />
Joachim Reuter ausgezeichnet:<br />
Hermann<br />
Becker (RC Oberhausen<br />
Antony-Hütte) PHF+4,<br />
Heinz-Gerd Dreehsen<br />
(RC Oberhausen) PHF+2<br />
und Patrik Plöger (RC<br />
Telgte) PHF+1.<br />
Guter Zweck 1 Der RC<br />
Geldern und Jazz Live<br />
Duisburg veranstalten<br />
am 25. Oktober, 19<br />
Uhr, im Bühnenhaus<br />
Kevelaer ein Benefizkonzert<br />
mit „Rod<br />
Mason and his hot<br />
Five“. Der Reinerlös<br />
geht vollständig an das<br />
Projekt End Polio Now<br />
(www.rotarybenefizkonzert.de).<br />
Guter Zweck 2 Das<br />
Benefiz-Jazzkonzert der<br />
beiden Rotary Clubs<br />
Lüdinghausen und<br />
Selm im Juni auf der<br />
Burg Vischering bei<br />
Lüdinghausen war musikalisch<br />
und finanziell<br />
ein voller Erfolg. Der<br />
Erlös von 3000 Euro<br />
soll in die Restaurierung<br />
der historischen<br />
Hofanlage in der<br />
Bauerschaft Tetekum<br />
fließen.<br />
Rotary Magazin 10/2014 91
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
BAYREUTH<br />
Vergessenes Leid auf Haiti<br />
Viele der Erdbeben-Opfer<br />
warten bis heute auf Hilfe.<br />
Der RC Bayreuth nimmt<br />
sich ihrer an<br />
Am 12. Januar 2010 bebte auf<br />
der Karibikinsel Haiti die<br />
Erde und hinterließ eine<br />
Welle der Zerstörung. Über<br />
220.000 Menschen starben bei<br />
dem tragischen Naturereignis.<br />
Laut Schätzungen wurden mehr<br />
als 300.000 Menschen verletzt, in<br />
zahlreichen Fällen mussten Arme<br />
oder Beine amputiert werden.<br />
Ein schwieriges Unterfangen bei<br />
eingeschränkter medizinischer<br />
Versorgung und unzureichenden<br />
Hygienebedingungen.<br />
Unter der Schirmherrschaft<br />
des RC Bayreuth wurden bislang<br />
92 Ober- und Unterschenkelprothesen<br />
für Betroffene zur Verfügung<br />
gestellt. Maßgeblich unterstützt<br />
wird die Aktion von den<br />
Rotary Clubs aus Rheintal<br />
(Schweiz), Rotary Verrettes (Haiti)<br />
sowie der Rotary Foundation.<br />
Die fachgerechte Anpassung und<br />
Verteilung der Prothesen in Haiti<br />
übernimmt die gemeinnützige<br />
medi for help GmbH.<br />
Auch Kindern mussten nach dem Erdbeben mitunter Glieder amputiert werden.<br />
Die Hilfe für Haiti wird den RC Bayreuth noch weiter beschäftigen<br />
Lebensqualität schenken<br />
„Eine so große Spendenaktion ist<br />
für den RC Bayreuth nicht alltäglich.<br />
Deshalb ist es uns wichtig,<br />
einen verlässlichen Partner an unserer<br />
Seite zu haben. Die Arbeit<br />
von medi for help hat uns dabei<br />
von Anfang an überzeugt“, sagt<br />
Günther Popp, Foundationbeauftragter<br />
des RC Bayreuth. Jetzt,<br />
nach drei Jahren Vorbereitung,<br />
Organisation und Durchführung,<br />
zieht er eine positive Zwischenbilanz.<br />
„Wir konnten bisher 92 Patienten<br />
in der medi-for-help-Werkstatt<br />
die beinprothetische Versorgung<br />
ermöglichen und ihnen Lebensqualität<br />
zurückgeben. Das ist<br />
ein tolles Gefühl und eine Bestätigung<br />
unseres Engagements, das<br />
wir noch weiterführen wollen.”<br />
Dass die Hilfe auch vier Jahre<br />
nach dem Erdbeben noch nötig<br />
ist, unterstreichen aktuelle Zahlen.<br />
Die Spende von medizinischen<br />
Hilfsmitteln ist daher für<br />
die engagierten Rotarier nicht<br />
die einzige Motivation. „Neben<br />
der direkten Unterstützung vor<br />
Ort möchten wir mit unserem<br />
Einsatz auch ein Zeichen gegen<br />
das Vergessen setzen“, betont<br />
Günther Popp.<br />
92 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
DISTRIKT<br />
Governor trat zurück<br />
Rüdiger Esser, Governor des Jahres<br />
2014/15, hat aus gesundheitlichen<br />
Gründen sein Amt zum 31. August<br />
2014 niedergelegt. Amtsvorgänger<br />
Helmut Rauscher erklärte sich auf<br />
Bitten von RI-Direktor Holger<br />
Knaack dazu bereit, das Amt des<br />
Governors vom 1. September 2014<br />
bis zum 30. Juni 2015 nochmals auszuüben.<br />
Mit Schreiben vom 22. August<br />
2014 hat RI-Präsident Gary C. K.<br />
Huang diesen Wechsel genehmigt.<br />
Helmut<br />
Rauscher<br />
ist der neue<br />
alte Governor<br />
WEISSWASSER<br />
Musik für Park und Schloss<br />
Rauscher dankte im Namen aller<br />
Rotarier dem scheidenden Governor<br />
für die geleistete Arbeit im Distrikt<br />
als incoming und aktiver Governor.<br />
„Wir wünschen ihm vor allem gute<br />
Besserung und Wiederherstellung<br />
seiner vollen Aktivität“, sagte Rauscher.<br />
Die Arbeit wurde nun auf drei<br />
starke Schultern verteilt. Rauschers<br />
Vorgänger Horst Simper (2012/13)<br />
und Johannes Koehler (2011/12) werden<br />
ihn bei den Clubbesuchen unterstützen.<br />
Auch die Nachfolger Gov.<br />
elect. Franz Merl und Gov. nom.<br />
Dorothee Strunz werden bereits eingebunden.<br />
Natürlich komme auch<br />
auf die Assistant Governors ein bisschen<br />
Mehrarbeit zu. Das Hauptthema<br />
wird im laufenden Jahr die Mitgliedschaftsentwicklung<br />
sein, erklärt<br />
der neue alte Governor. Die Führungsmannschaft<br />
sei der Überzeugung,<br />
„dass wir mehr Dynamik in<br />
der Aufnahme neuer Mitglieder, vor<br />
allem mit jüngeren und weiblichen<br />
Neurotariern, benötigen“.<br />
Seit den 1990er Jahren engagieren<br />
sich Freunde des RC Weißwasser bei<br />
den umfangreichen Restaurationsbemühungen<br />
in Schloss und Park von<br />
Bad Muskau. Ein Benefizkonzert ist<br />
dabei eine feste Größe im Kalender.<br />
Unter der Regie von Lutz Buschmann<br />
hatten erneut fünf Musiker<br />
aus Dresden eine interessante Auswahl<br />
an Musikstücken getroffen, zu<br />
denen auch wieder eine Uraufführung<br />
eines Werkes von Leopold<br />
Schefer gehörte. Er war sowohl Verwalter<br />
in Bad Muskau als auch ein<br />
persönlicher Freund des Fürsten.<br />
Sebastian M. Schellong (RC Dresden)<br />
nahm die Gäste mit auf eine<br />
kurzweilige, musikalisch anspruchsvolle<br />
Reise voller Impressionen jener<br />
Zeit. Dank des Konzerterlöses und<br />
anderer Aktionen konnten die Rotarier<br />
nun 9000 Euro für den Kuppelbau<br />
im Badepark beisteuern.<br />
Gudrun Feuerriegels Bild „Blick zum<br />
Neuen Schloss“<br />
Distrikt 1880<br />
Ihre Distrikt-Reporterin<br />
Kerstin Dolde<br />
RC Hof-Bayer. Vogtland<br />
Tel.: 09281/955 99<br />
kerstin.dolde@bnhof.de<br />
www.rotary1880.de<br />
IN KÜRZE<br />
Augenlicht Der RC<br />
Nürnberger Land<br />
hat an das Kwale<br />
District Eye Centre,<br />
eine gemeinnützige<br />
Augenklinik in einer<br />
der ärmsten Provinzen<br />
Kenias, 12.300 Euro<br />
gespendet.<br />
Turnier gegen Polio<br />
Das rotarische Golfturnier<br />
der beiden Hofer<br />
Clubs erbrachte einen<br />
Reinerlös von 1495<br />
Euro für PolioPlus.<br />
Der Wanderpokal bleibt<br />
in diesem Jahr nicht in<br />
Hof, Bruttosiegerin und<br />
damit Rotary-Meisterin<br />
Ulrike Sonnenborn<br />
„entführte“ ihn nach<br />
Pfaffenhofen.<br />
Jazz-Matinee Ein<br />
swingender rotarischer<br />
Mittagstreff mit Sängerin<br />
Rebekka Bakken<br />
und eine außergewöhnliche<br />
Benefiz-Idee des<br />
RC Nürnberg-Sigena<br />
tragen Früchte. Am<br />
Ende der gelungenen<br />
Veranstaltung stand<br />
ein Gesamterlös für die<br />
Polio-Hilfe von über<br />
10.000 Euro.<br />
Rotary Magazin 10/2014 93
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Beim Ausflug in die „SmartEnergyRegion“ auf Pellworm begleiteten die Heider Rotarier ihre Gäste und informierten sie<br />
über die Energiewende in Deutschland<br />
HEIDE<br />
Die Welt vor 5000 Jahren<br />
Mit einem internationalen<br />
Jugendworkcamp<br />
fördert der RC Heide<br />
auf besondere Weise die<br />
Völkerverständigung<br />
Sie kamen aus China, Frankreich,<br />
Italien, Russland, Spanien,<br />
Südkorea und der Ukraine<br />
sowie aus Deutschland an<br />
die schleswig-holsteinische Westküste.<br />
15 junge Freiwillige im Alter<br />
von 17 bis 23 Jahren beteiligten<br />
sich zwei Wochen lang am<br />
Nachbau eines sogenannten Erdwerkes<br />
aus der Jungsteinzeit.<br />
Ohne den RC Heide wäre das<br />
nicht möglich gewesen. Er finanzierte<br />
die Unterkunft und die Verpflegung<br />
der Gäste. Viele Rotarier<br />
beteiligten sich auch an den Arbeiten<br />
im Steinzeitpark Dithmarschen<br />
in Albersdorf. Präs. Norbert<br />
Drengk betonte nach dem Abschluss<br />
des Projekts, dass dieses<br />
Workcamp sowohl im Hinblick<br />
auf die nun im Steinzeitpark dauerhaft<br />
zu besichtigenden Arbeitsergebnisse<br />
erfolgreich gewesen sei<br />
als auch zur Völkerverständigung<br />
und Bildung im wahrsten Sinne<br />
des Wortes beigetragen habe.<br />
„Diese Ziele bilden seit Jahren einen<br />
Schwerpunkt der Arbeit unseres<br />
Clubs“, so Drengk, der die<br />
Ausrichtung eines weiteren Jugendworkcamps<br />
für möglich hält.<br />
Wo unsere Ahnen tagten<br />
Anfang der 1990-er Jahre hatten<br />
Experten zum ersten Mal im<br />
Westen Schleswig-Holsteins eine<br />
derartige Anlage aus der Jungsteinzeit<br />
entdeckt. Bei den „Erdwerken“<br />
handelt es sich um große<br />
Wall-Graben-Anlagen, die den<br />
Menschen vor 5000 Jahren vermutlich<br />
als Versammlungsplatz<br />
dienten. Vor vier Jahren begannen<br />
in einem Teilbereich die Ausgrabungen<br />
der bei Albersdorf gelegenen<br />
Anlage im Zuge eines<br />
Forschungsprojekts der Christian-Albrechts-Universität<br />
zu Kiel.<br />
Auf der Grundlage dieser<br />
neuen Forschungsergebnisse<br />
bauten die jungen Gäste nun einen<br />
Teil dieser geheimnisvollen<br />
Anlage erstmals in Norddeutschland<br />
nach. Die Rotarier hatten für<br />
sie zudem eine Exkursion auf die<br />
Insel Pellworm mit einem Besuch<br />
der dortigen „SmartEnergyRegion“<br />
organisiert, ein von der Bundesregierung<br />
gefördertes Pilotprojekt<br />
zur Nutzung erneuerbarer<br />
Energien.<br />
94 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
SCHLESWIG<br />
Jugendprojekte gesichert<br />
Die Arbeit von drei Kinder- und Jugendeinrichtungen<br />
in Schleswig ist<br />
für die kommenden drei Jahre gesichert.<br />
Die Einrichtungen erhalten<br />
pro Jahr je 2000 Euro, sodass der RC<br />
Schleswig-Gottorf insgesamt 18.000<br />
Euro investiert. Empfänger sind das<br />
Kinderhaus im Friedrichsberg (Jugendstiftung<br />
Winkler), das vom Kinderschutzbund<br />
betriebene Kinderparadies<br />
am Gallberg sowie der Juki-<br />
Treff St. Jürgen in der Trägerschaft<br />
der Domgemeinde. Präsident Hinnerk<br />
Todt und der Gemeindienst-<br />
Beauftragte Johannes Pfeifer überreichten<br />
Vertretern der Einrichtungen<br />
die Schecks.<br />
Der RC Schleswig-Gottorf entschied<br />
sich, die Kinder- und Jugendarbeit<br />
in seiner Stadt zu fördern, weil<br />
an allen Ecken und Enden Geld fehlte.<br />
Todt: „Rotary zeigt mit der Spendenaktion,<br />
dass die Mitarbeiter dieser<br />
Einrichtungen nicht allein sind.“<br />
Allein das Kinderparadies benötige<br />
jährlich 8000 Euro mehr, ohne Spenden<br />
sei die Summe noch größer. Nun<br />
habe die Einrichtung eine gewisse<br />
Planungssicherheit. Ebenso wichtig<br />
ist die Spende für den Juki-Treff. Da<br />
ST. PETER-ORDING<br />
Platt snacken<br />
Bei einem plattdeutschen Abend mit<br />
Karl-Heinz Groth nahmen die Mitglieder<br />
des RC Eiderstedt-St-Peter-<br />
Ording 2000 Euro zugunsten krebskranker<br />
Kinder ein. Präsident Hans-<br />
Ulrich Liebert freute sich, viele Mitglieder<br />
befreundeter Clubs zu dieser<br />
Veranstaltung begrüßen zu können.<br />
Groth ist Schirmherr des Förderkreises<br />
für krebskranke Kinder und Jugendliche<br />
in Kiel. Die Eiderstedter<br />
Rotarier spendeten gern, denn sie<br />
hatten sich zuvor in Kiel über die<br />
Verwendung des Geldes informiert.<br />
Projektschwerpunkt des RC Schleswig-<br />
Gottorf ist Kinder- und Jugendförderung<br />
überall Geld fehlte, wollten die Betreiber<br />
die Einrichtung häufiger<br />
schließen. Derzeit stehen den 30 Kindern<br />
und Jugendlichen zweimal die<br />
Woche zwei Räume samt Küche zur<br />
Verfügung. Rainer Winkler vom Kinderhaus<br />
hob die Bedeutung der 24<br />
ehrenamtlichen Helfer für Kinder mit<br />
Lese- oder Rechenschwächen hervor.<br />
ITZEHOE<br />
Schöner als Geld<br />
Zum ersten Mal haben die Mitglieder<br />
des RC Itzehoe die Ausrichtung<br />
des Sommerfestes am Förderzentrum<br />
Steinburg-Schule übernommen. Über<br />
die Finanzierung des als „Beach-Party“<br />
gestalteten Festes für die rund<br />
160 Mädchen und Jungen hinaus halfen<br />
25 Rotarier bei der Aktion, getreu<br />
dem Motto: „Geld geben ist nett,<br />
aber dabei zu sein ist noch netter.“<br />
Am Ende des schönen Tages sangen<br />
die Gäste mit den Schülern, und<br />
Clubpräs. Rüdiger Blaschke begleitete<br />
die Lieder auf der Gitarre.<br />
Distrikt 1890<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Can Özren<br />
RC Pinneberg<br />
Tel.: 04532/217 78<br />
can.oezren@t-online.de<br />
www.rotary1890.de<br />
IN KÜRZE<br />
Jugend Die Rotaracter<br />
in Kiel ermöglichten elf<br />
Kindern ein besonderes<br />
Vergnügen: Die<br />
Mädchen und Jungen<br />
durften an einem Reitschnuppertag<br />
teilnehmen.<br />
Zukünftig wollen<br />
Rotaracter und Rotarier<br />
gemeinsam Spenden<br />
bereitstellen, um den<br />
Kindern regelmäßigen<br />
Voltigierunterricht und<br />
damit einen Einstieg in<br />
die Welt des Reitsports<br />
zu ermöglichen.<br />
Spende Auch in diesem<br />
Jahr hat der RC Buchholz<br />
i.d. Nordheide fünf<br />
Schulranzen, gefüllt<br />
mit Tuschkasten, Federtasche,<br />
Buntstiften<br />
und Trinkflasche,<br />
für Schulkinder des<br />
evangelischen St.-<br />
Paulus-Kindergartens<br />
gestiftet. Die Rotarier<br />
unterstützen Kinder<br />
aus weniger finanzkräftigen<br />
Familien seit<br />
Jahren bei der Anschaffung<br />
der Ausrüstung<br />
für die Einschulung.<br />
Damit die Ranzen auch<br />
gut ankommen, dürfen<br />
die Familien sie selbst<br />
aussuchen.<br />
Rotary Magazin 10/2014 95
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
ESSEN<br />
Baldeneysee in Piratenhand<br />
Das KidsCamp der Rotaracter<br />
Ende Juli war ein<br />
voller Erfolg. Piratenspiele<br />
ließen keine Langeweile<br />
aufkommen<br />
Was muss das für eine<br />
Aufregung gewesen<br />
sein, als am 24. Juli endlich<br />
der Bus bei den Familien vor<br />
der Tür stand, um die Kinder für<br />
das KidsCamp abzuholen. 35<br />
Kinder aus Ostwestfalen, dem<br />
Sauerland und dem Ruhrgebiet<br />
verbrachten spannende Tage am<br />
Baldeneysee in Essen. Mit Unterstützung<br />
des Vereins „Urlaubskinder<br />
e. V.“, den Patenschaften<br />
verschiedener Rotary Clubs für<br />
die Kinder und zahlreichen<br />
Spenden war es den Rotaractern<br />
möglich, Kindern aus sozial<br />
benachteiligten Familien einen<br />
kostenfreien Kurzurlaub zu ermöglichen.<br />
Geschlafen und gegessen<br />
wurde in Zelten.<br />
Ein tolles, volles Programm<br />
Das erste vom Distrikt eigenständig<br />
durchgeführte KidsCamp der<br />
Rotaracter stand unter dem Thema<br />
„Piraten“. Mit Piraten-Cluedo,<br />
einem Piratentanz und einer Kapertour<br />
auf dem Baldeneysee<br />
wurde den Freibeutern gehuldigt.<br />
Feucht-fröhlich wurde es<br />
beim Besuch der Feuerwehr, die<br />
es sich am Schluss nicht nehmen<br />
ließ, die Kinder bei sommerlichen<br />
Temperaturen nass zu spritzen.<br />
Wer lieber eine Abkühlung<br />
von innen wollte, der kam beim<br />
Besuch des Eiswagens auf seine<br />
Kosten. Überhaupt war jeder Tag<br />
von morgens bis abends mit Programm<br />
gefüllt. Dafür sorgten neben<br />
einem festen Organisationsteam<br />
weitere 40 Rotaracter,<br />
um den Kindern unvergessliche<br />
Tage zu bescheren. Für das leibliche<br />
Wohl war das Küchenteam<br />
verantwortlich, immer wieder<br />
unterstützt auch von den Kindern.<br />
Sie lernten dabei, dass<br />
frisches Obst und eine gesunde<br />
Küche eine prima Alternative zu<br />
Fast Food sind.<br />
Am Ende der schönen Tage<br />
fiel der Abschied allen schwer,<br />
denn Kinder und Erwachsene<br />
waren zu einer tollen Gemeinschaft<br />
zusammengewachsen. Es<br />
blieb nicht aus, dass bei so manchem<br />
Kind Tränen flossen. Die<br />
Dankesanrufe der Eltern noch<br />
Wochen später zeugen von der<br />
guten Atmosphäre, die im Feriencamp<br />
geherrscht hat. Die Fortsetzung<br />
der Sozialaktion im<br />
nächsten Jahr kommt bestimmt.<br />
So furchteinflößend sehen diese Piraten gar nicht aus<br />
96 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Buntes Treiben beim Inbound-Meeting in Petershagen. Mitten im Trubel auch<br />
Gov. Hans von Dewall und das Jugenddienst-Distrikt-Team<br />
DISTRIKT<br />
Gäste aus 22 Ländern<br />
76 Inbounds aus 22 Ländern aller<br />
Kontinente, zahlreiche Gasteltern,<br />
Rotexer, Rebounds und im Jugenddienst<br />
auf Clubebene tätige Freunde,<br />
insgesamt über 250 Personen, trafen<br />
sich in der neuen Sekundarschule in<br />
Petershagen-Lahde, um die frisch angereisten<br />
Inbounds zu begrüßen.<br />
Das Treffen diente neben dem Kennenlernen<br />
auch dazu, die bereits begonnenen<br />
Vorbereitungen für das<br />
nächste Austauschjahr 2015/16 zu<br />
intensivieren. Die Organisation dieser<br />
Veranstaltung des Distrikts mit<br />
der aktuell größten Austauschschülerzahl<br />
in Deutschland wurde vom<br />
RC Minden-Porta Westfalica als<br />
HEMER/DONCASTER<br />
Ein Gartenzimmer im Park<br />
Im Mai 2014 konnte der RC Hemer<br />
zahlreiche Freunde seines englischen<br />
Partnerclubs Doncaster St. George’s<br />
willkommen heißen. Diese Begegnung<br />
stand unter einem grünen Zeichen.<br />
Beide Clubs hatten es nämlich<br />
dem Förderverein Sauerlandpark<br />
Hemer – zusammen mit anderen<br />
Sponsoren – ermöglicht, ein englisches<br />
Gartenzimmer in eben diesem<br />
Auf dem Foto ist die Past-Präsidentin<br />
Rianne Heilmann (Dritte von rechts) und der<br />
Präsident des RC Doncaster St. George’s,<br />
John Day (Vierter von rechts), mit weiteren<br />
Rotariern aus beiden Clubs zu sehen<br />
Hands-on-Projekt geleistet, sodass<br />
ein reibungsloser Ablauf gewährleistet<br />
war. Um die Bewirtung kümmerten<br />
sich Mitglieder des Inner Wheel<br />
Clubs Bad Oeynhausen-Minden, für<br />
musikalische Unterhaltung sorgte<br />
der Jugendchor Tookula aus Minden.<br />
Vorträge, Gesprächskreise sowie<br />
spektakuläre Länder-Präsentationen<br />
führten nicht nur beim anwesenden<br />
Governor zu der Überzeugung, dass<br />
der Jugenddienst im Rahmen der rotarischen<br />
Aktivitäten bezüglich der<br />
Friedenssicherung weltweit ein wichtiger<br />
Beitrag ist. So konnten alle Teilnehmer<br />
auf einen tollen Tag zurückblicken.<br />
Sauerlandpark zu errichten. Auf<br />
dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau<br />
konnten die Gäste<br />
mit den Freunden aus Hemer diese<br />
idyllische Insel der Ruhe bei strahlendem<br />
Sonnenschein und bei Bewirtung<br />
durch den Förderverein als<br />
erste genießen.<br />
Distrikt 1900<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Michael Vogt<br />
RC Dortmund-Hörde<br />
Tel.: 0231/67 50 96<br />
michael.vo@gmx.de<br />
www.rotary1900.org<br />
IN KÜRZE<br />
Rotaract Die Rotaracter<br />
haben im ersten<br />
Halbjahr 2014 fünf<br />
neue Clubs im Distrikt<br />
gegründet: Lippe-Hellweg,<br />
Hamm, Lemgo-<br />
Lippe, Rheda-Wiedenbrück<br />
und Hagen. Ein<br />
herzliches Willkommen<br />
in der rotarischen<br />
Familie!<br />
Kulturtag in Witten Der<br />
RC Witten-Hohenstein<br />
lädt ein zum 2. Wittener<br />
Kulturtag am ersten<br />
Adventssonntag. Musiker,<br />
Schauspieler und<br />
Künstler sollen eine<br />
Plattform erhalten, sich<br />
einem breiten Publikum<br />
zu präsentieren.<br />
Foundation-Seminar<br />
Das für den 20.<br />
September 2014<br />
geplante Distrikt-Foundation-Seminar<br />
wurde<br />
verschoben auf den<br />
25. Oktober 2014. Das<br />
Programm bietet neben<br />
aktuellen Informationen<br />
über die Rotary Foundation<br />
die Vorstellung<br />
neuer Konzepte für<br />
GSE (VTT) und Stipendien.<br />
Anmeldungen<br />
bitte über die Distrikt-<br />
Website.<br />
Rotary Magazin 10/2014 97
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
DISTRIKT<br />
Eine Gipfeltour macht fit<br />
Gemeinsam körperlich<br />
ertüchtigt – die Distriktbeauftragten<br />
sind bereit<br />
für ein neues Rotary-Jahr<br />
Zum neuen Rotary-Jahr trafen<br />
sich Gov. Wolfgang Stalzer<br />
(RC Wien-Stadtpark),<br />
Generalsekretär Peter Birkmayer<br />
(RC Wien-West), Gov. elect Gerhard<br />
Hellmann (RC Bruck/Mur)<br />
und fast alle Assistant Governors<br />
mit Partnern im steirischen Maria<br />
Lankowitz. Die Organisation<br />
hatte Ass. Gov. Laurenz Maresch<br />
(RC Köflach-Voitsberg) übernommen.<br />
Man begann mit der Wanderung<br />
auf den Rappold, den<br />
sprichwörtlich zweiten Höhepunkt<br />
bildete die Burg Obervoitsberg.<br />
Das dortige Restaurant<br />
diente dem informativen Teil,<br />
musste doch das für 80 Clubs<br />
zuständige Team in gemeinsame<br />
Distriktvorhaben eingeweiht werden.<br />
Gov. Stalzer stellte neue Ass.<br />
Governors sowie den Distriktbeirat<br />
vor und setzte Jahresakzente,<br />
während Generalsekretär<br />
Birkmayer zur Neuorganisation<br />
im Distrikt berichtete.<br />
Das Distrikt-Team beim Aufstieg, in der Mitte Governor Stalzer<br />
Governor Stalzer und Präsident Kopetzky mit Jugendlichen beim traditionell<br />
ersten Governorbesuch im RC Wien<br />
RI-Präsident Huang kommt<br />
Als wichtigste Neuigkeit kündigte<br />
Gov. Stalzer den Besuch von RI-<br />
Präs. Gary Huang an, und zwar<br />
im kommenden Frühjahr: 25 Jahre<br />
rotarischer Arbeit österreichischer<br />
Clubs zum Neuaufbau von Rotary<br />
in den Nachbarländern werden<br />
vom 22. bis 27. April 2015 in Wien<br />
und Graz gefeiert, vorher ist aber<br />
der Welt-Polio-Tag am 28. Oktober<br />
von den Clubs zu planen. Eine<br />
weitere Herausforderung könnte<br />
die rotarische Beteiligung an den<br />
11. Special Olympics Weltwinterspielen<br />
in Schladming 2017 werden.<br />
Sie bestehen seit 1968 und<br />
wurden zuletzt 1993 in Österreich<br />
abgehalten. Ihr Zweck: Menschen<br />
mit geistiger Beeinträchtigung<br />
durch sportliche Programme in<br />
die Gesellschaft zu integrieren.<br />
Dazu entwickelte Nationaldirektor<br />
Marc Angelini ein Host-Town-<br />
Programm, wobei jeder Club in<br />
Österreich für kurze Zeit vor den<br />
Spielen einige Teilnehmer aus aller<br />
Welt beherbergen könnte.<br />
Der Vormittag des zweiten Tages<br />
des rotarischen Ausflugs war<br />
dann dem Gestüt Piber gewidmet,<br />
während das Treffen mit einem<br />
Buschenschank am Nachmittag<br />
ausklang.<br />
98 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Past-Präs. Peter Scharmer, Präs.<br />
Aribert Wendzel, Gaby Schandor,<br />
die Obfrau des Familienausschusses,<br />
und Bürgermeister<br />
Rot. Werner Gutzwar (v. l. n. r.)<br />
vor gespendeten Spielplatzgegenständen<br />
BILD: DISTRIKT 1910; RC WIEN; GERALD HIRT, KLEINE ZEITUNG STEIERMARK, GRAZ 2014<br />
FÜRSTENFELD<br />
Spielen – mitten in der Stadt<br />
„So kommt noch mehr Spielspaß auf<br />
verdoppelter Fläche im Herzen Fürstenfelds<br />
auf“, meint Bürgermeister<br />
Rot. Werner Gutzwar zur Kooperation<br />
der Stadtgemeinde Fürstenfeld mit<br />
dem RC Fürstenfeld. Die Partner bringen<br />
ab August mehr Spielplatz auf<br />
den Hauptplatz – eine Belebung der<br />
Altstadt, die junge Eltern anziehen<br />
soll. Zu der bereits bestehenden Spielfläche<br />
kommen ein Kletternetz, inklusive<br />
Turm und Hängebrücke, sowie eine<br />
weitere Rutsche hinzu. Fallschutzsicherung<br />
sowie spezieller Boden sorgen<br />
für sicheres Spielvergnügen.<br />
Während der bestehende Teil<br />
überwiegend für Kleinkinder gedacht<br />
ist, bietet die Erweiterung ein<br />
Spielvergnügen für die Größeren.<br />
HERMAGOR/KLAGENFURT<br />
Notaktion für<br />
Kind aus Uganda<br />
Die Gründung eines Interact Clubs,<br />
Preisgelder für eine Schülerauszeichnung,<br />
Unterstützung der Musikschule<br />
und Förderung des Kärntner<br />
Landesjugendchores gehören zu den<br />
wichtigen Projekten des RC Hermagor.<br />
Einem Mädchen aus Uganda,<br />
dem der Verlust seiner Beine drohte,<br />
verhalf der Unfallchirurg Nikolaus<br />
Schwarz (RC Klagenfurt) zusammen<br />
mit Wiener Rotariern durch mehrere<br />
Operationen sowie Aufbringung der<br />
Reise- und sechsmonatigen Spitalskosten<br />
zu einem wieder normalen<br />
Leben in der Heimat.<br />
Ein Drittel der Gesamtinvestition,<br />
20.000 Euro, übernimmt der Club.<br />
„Ein Geschenk anlässlich unseres<br />
zehnjährigen Bestehens“, erläuterte<br />
Präsident Aribert Wendzel.<br />
Unter dem Motto „Beim Reden<br />
kommen die Leut’z’samm“ stand<br />
auch ein Seniorennachmittag. Mit<br />
Past-Präs. Peter Scharmer sponserte<br />
der Club dem Pflegeheim „Augustinerhof“<br />
ein Buschenschankevent. Die<br />
typische Jause wurde von den Rotariern<br />
persönlich serviert, anschließend<br />
setzten sich die Mitglieder zu den<br />
Senioren an die Tische und verbrachten<br />
mit ihnen einen lustigen Nachmittag<br />
– musikalisch begleitet von<br />
Sebastian Thier, Meister auf der steirischen<br />
Harmonika.<br />
ZWETTL<br />
Exzellente<br />
Botschafter<br />
Die Jugend aus 14 Nationen hat wieder<br />
einmal den besten Eindruck hinterlassen.<br />
Dank gilt seit Jahren Rot.<br />
Christian Strobl als Veranstalter des<br />
Sprachcamps, des wichtigsten Projekts<br />
seines RC Zwettl. Nach allen<br />
Erfahrungen entwickelt sich in den<br />
14 Tagen bei Mädchen und Burschen<br />
eine tiefe Freundschaft. Heuer rundeten<br />
vier Family-Exchange-Teilnehmer<br />
das Team ab. Sie haben alle im<br />
Unterricht und bei Bootsfahrten,<br />
Kunsterlebnis und Wienbesuch, Musik<br />
und Tanz auf Dauer zusammengefunden.<br />
Distrikt 1910<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Heinrich Marchetti-Venier<br />
RC Gmunden<br />
Tel.: 0043 (0) 7612/743 07<br />
dbe@rotary.at<br />
www.rotary.at/distrikt_1910<br />
IN KÜRZE<br />
Festkultur Sommerfeste<br />
sind in Kärnten<br />
vielversprechende<br />
Kassenfüller. So das<br />
Fischfest des RC Bad<br />
Kleinkirchheim, das<br />
Honigfest des RC<br />
Hermagor sowie die<br />
Kirchtage der Clubs<br />
Klagenfurt-Lindwurm<br />
und Villach oder auch<br />
das Ackertreffen des<br />
RC Unteres Drautal-<br />
Paternion.<br />
Rhythmus Musik<br />
erleichtert die Integration,<br />
das erkannte der<br />
RC Melk und rief eine<br />
„Rhythmusgruppe“<br />
in der Volksschule<br />
Melk ins Leben.<br />
Dieses Modell fördert<br />
nicht nur Integration,<br />
sondern verbessert das<br />
Zusammenspiel der<br />
Gehirnhälften.<br />
Großzügig Den Erlös<br />
ihres Golfturniers<br />
widmeten die Clubs<br />
Graz-Neutor und Graz-<br />
Zeughaus Menschen in<br />
existenzieller Not.<br />
Termine<br />
· 15. November: Clubdienstseminar<br />
1910<br />
in Wien<br />
· 21./22. November:<br />
Erweiterter Governorrat<br />
in Wien<br />
Rotary Magazin 10/2014 99
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Die Gründerväter des Dreisesselberg-Treffens 2004: Harald Marschner (von links),<br />
Rudolf Buchmeiser, Dobroslav Zeman, Wolfgang Baschata, Otakar Vesely. Rechts:<br />
Birgit und Paul Jankowitsch, Marie Thérèse Amann, Eve Rothoff beim Ländertreffen<br />
Schweiz-Liechtenstein-Deutschland-Österreich im Salzkammergut (Hallstatt)<br />
LINZ<br />
Internationale Netzwerker<br />
Um den Wert des<br />
Internationalen Dienstes<br />
besser zu nutzen, traf man<br />
sich in Linz zu einem<br />
österreichweit ausgelegten<br />
Workshop<br />
Die Jahrestage 1914 und<br />
1939 sowie die gegenwärtige<br />
Krise beweisen die<br />
Dringlichkeit, die Bande zwischen<br />
den Nationen weiter zu<br />
stärken. Erstmals gelang es Past-<br />
Gov. Paul Jankowitsch (RC Baden)<br />
als nationalem Koordinator, eine<br />
ganze Anzahl von Clubs und die<br />
Länderausschüsse Österreichs<br />
mit 40 Teilnehmern in Linz zu einem<br />
Workshop zu versammeln,<br />
um den gelebten Stellenwert von<br />
Kontakten und Projekten zu erfassen.<br />
Als Gastgeber fungierte<br />
Gov. Christoph Plawenn-Salvini<br />
(RC Bischofshofen). Die erste<br />
Runde setzte sich aus persönlichem<br />
Erfahrungaustausch und<br />
gelebter Clubpraxis zusammen,<br />
der sich die elf Länderausschüsse<br />
mit Berichten ihrer Arbeit anschlossen.<br />
Dabei kamen positive<br />
und negative Erkenntnisse zur<br />
Sprache: erfolgreiche internationale<br />
Projekte ebenso wie durch<br />
Besuche vertiefte oder trotz Bemühungen<br />
wieder verlorene<br />
Kontakte.<br />
Attraktive Ausschüsse<br />
Als vorbildlich gilt der Tschechisch-Slowakische<br />
Länderausschuss<br />
mit einer eigenen Homepage<br />
und Strategiepapier sowie<br />
jährlich zweimaligen Treffen, gefolgt<br />
vom neuen Deutsch-<br />
Schweizer-Liechtensteiner mit<br />
jährlich mehrmaligem Delegiertentreffen<br />
und wechselnden Tagungen<br />
in den Ländern. Viele<br />
Kontakte vertritt der Italienisch-<br />
Deutsche Ausschuss, weniger der<br />
frankophone und noch keine der<br />
israelische, mit dem aber Projekte<br />
laufen. Neu sind die Komitees<br />
mit Rumänien, Japan, Ungarn,<br />
Slowenien und Kroatien, letzterer<br />
mit sogar halbjährlichen Treffen.<br />
In der Entwicklung befindlich<br />
sind Ausschüsse mit Ägypten<br />
und der Türkei. Noch nie hatten<br />
die beiden österreichischen Distrikte<br />
so viele Komitees. Sie verpflichten<br />
zu vielschichtigem Arbeiten<br />
und sollen nicht bloß auf<br />
dem Papier bestehen. Dabei<br />
überzeugt erneut das Tschechisch-Slowakische<br />
Komitee im<br />
Frühjahr mit dem Besuch Mährens<br />
und Jubiläumstreffen samt<br />
Sitzung auf dem Dreisesselberg.<br />
100 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
NEUMARKT/FREILASSING<br />
Grenzenlose Jugendarbeit<br />
BILD: ROTARY VERLAG/ HEINRICH MARCHETTI-VENIER; RC WALLERSEE-NEUMARKT/ ANDREAS BUCHNER<br />
Die Idee wurde 2011 geboren: Eine<br />
Woche lang sollten Jugendliche aus<br />
sozial benachteiligten Verhältnissen<br />
zwischen 15 bis 19 Jahren die Bergwelt<br />
und österreichische sowie bayerische<br />
Eigenheiten kennenlernen.<br />
Anschließend wurden eine weitere<br />
Woche kulturelle Aktivitäten von<br />
Salzburg bis München geboten. Die<br />
Kosten schon damals 16.000 Euro. Die<br />
Clubs Wallersee-Neumarkt (D 1920)<br />
und Freilassing-Lauffen (D 1842) betreuen<br />
das „Summer Camp – Alpine<br />
Classics” gerne gemeinsam, weil es<br />
ihre eigene Freundschaft fördert. Das<br />
Ein Ausflug zur alpinen<br />
Asten-Schmiede:<br />
Die Jugendlichen zeigen<br />
ihre Begeisterung<br />
BAD ISCHL<br />
RYLA feiert<br />
Hüttenzauber<br />
Jungen Nachwuchskräften hat der<br />
RC Bad Ischl während eines RYLA-<br />
Seminars zwei Aufgaben gestellt:<br />
zum einen den Vorteil von Teamarbeit<br />
und zum anderen realitätsnahe<br />
Kommunikationskonzepte zu erarbeiten.<br />
Professionelle, effiziente, aber<br />
ebenso schnelle Ergebnisse wurden<br />
erwartet und auch geliefert. Neben<br />
den Lernsequenzen wurde am Hallstätter<br />
Salzberg regionales Wissen<br />
des Salzkammerguts als wichtiges<br />
Kulturgut anschaulich geboten – verbunden<br />
mit einer Radtour und abschließendem<br />
Hüttenzauber.<br />
gegenseitige Kennenlernen, das Erleben<br />
von Natur sowie das Verständnis<br />
für andere Kulturen der Jugend stehen<br />
stets im Vordergrund.<br />
Heuer waren es unter Präs. Andreas<br />
Buchner (Wallersee) und Präs.<br />
Katherina Erber (Freilassing) Wanderungen<br />
im alpinen Urwald, Eishöhlenbesuche<br />
sowie Brotbacken. Thermen<br />
wurden aufgesucht, Seilbahnfahrten<br />
absolviert, Singen und Volkstanzen<br />
geübt und wieder Ausflüge in<br />
die Kulturmetropolen wie zur BMW-<br />
Autowelt unternommen. Zu diesem<br />
Camp siehe auch Seite 76.<br />
BLUDENZ<br />
Sechs Clubs beim<br />
Intercity-Meeting<br />
Dieses Jahr hat der RC Bludenz die<br />
sechs Vorarlberger Clubs auf den<br />
Muttersberg zum traditionellen Intercity-Meeting<br />
geladen. Seit Jahren<br />
besteht die Möglichkeit, sich über<br />
Ziele im neuen rotarischen Jahr zu<br />
informieren. Begleitet vom „Nuevo<br />
Jazztett“ berichteten Clubs über „Unsere<br />
Unternehmen“ (Bregenz), Brunnen<br />
in Kenia (Bregenzerwald), Notwohnung<br />
für Frauen (Dornbirn) oder<br />
Mobbingprävention (Vorarlberg).<br />
Schon Wochen zuvor traf man sich<br />
auch zu einem gemeinsamen Lech<br />
Classic Event.<br />
Distrikt 1920<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Heinrich Marchetti-Venier<br />
RC Gmunden<br />
Tel.: 0043 (0) 7612/743 07<br />
dbe@rotary.at<br />
www.rotary.at/distrikt_1920<br />
IN KÜRZE<br />
Präsenz Ein Rezept<br />
gegen Präsenzschwäche<br />
entwickelte der RC<br />
Hall/Tirol. Dabei soll<br />
der Mitgliedschaftsbeauftragte<br />
auf Mitglieder<br />
mit dauernd niedriger<br />
Präsenz aktiv zugehen<br />
und versuchen, diese<br />
stärker in den Club zu<br />
integrieren und zu einer<br />
intensiveren Anteilnahme<br />
am Clubleben zu<br />
bewegen. Im Gegensatz<br />
zur aktiven Mitgliedschaft<br />
könnte eine rein<br />
fördernde Mitgliedschaft<br />
angeboten<br />
werden.<br />
Telefonseelsorge Zur<br />
Ausbildung dafür geeigneter<br />
Berater spendete<br />
der RC Lungau 5000<br />
Euro, während sein<br />
zweites Projekt, das<br />
HPV-Durchimpfprogramm<br />
für junge Mädchen,<br />
mit 4000 Euro<br />
zu Buche schlägt.<br />
Kunstgenuss Die<br />
Einladung eines Musicalstars<br />
brachte dem<br />
RC Traun Publicity und<br />
Gewinn für Projekte.<br />
Termin<br />
· 15. November:<br />
Clubdienstseminar<br />
1920 in Salzburg<br />
Rotary Magazin 10/2014 101
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
KARLSRUHE/RAVENSBURG<br />
Diese Liebe zielt aufs Herz<br />
Schnelle Hilfe im Notfall<br />
und gute Nachsorge sind<br />
Themen, denen auch<br />
Rotary Clubs nicht aus<br />
dem Weg gehen sollten<br />
Der RC Karlsruhe Albtal<br />
hat sich unter dem Leitgedanken<br />
„Liebe Deinen<br />
Nächsten – wiederbelebe Deinen<br />
Nächsten“, getragen von Bernd-<br />
Dieter Gonska, zur Aufgabe gemacht,<br />
mittels der Schulung von<br />
Laien zur sachgerechten Anwendung<br />
von Defibrillatoren zu einer<br />
wesentlichen Verbesserung<br />
der Versorgung von Infarktpatienten<br />
beizutragen. Jährlich bis<br />
zu 100.000 Mitbürger versterben<br />
am plötzlichen Herzversagen in<br />
Deutschland. Schnelles Handeln<br />
hätte viele retten können. In Zusammenarbeit<br />
mit dem DRK<br />
Karlsruhe, der Geschäftsführer<br />
ist Rot. Jörg Biermann, sowie Jürgen<br />
Schlindwein, Leiter der Rettungsleitstelle<br />
Karlsruhe, unterstützt<br />
der Club Schulungen zum<br />
schnelleren Eingreifen bei Notfällen.<br />
Dabei geht es den Rotariern<br />
vor allem auch um die Ausbildung<br />
und Einbeziehung junger<br />
Menschen, denen Kurse an<br />
Gymnasien und Realschulen angeboten<br />
werden.<br />
Schnell und richtig handeln lernen die Jugendlichen in Erste-Hilfe-Kursen des<br />
DRK Karlsruhe<br />
„Stroke Nurse“ Pia Bader kümmert sich um Patienten nach einem Schlaganfall<br />
Rückfallquote sinkt<br />
Wie man Nachsorge sinnvoll<br />
fördert, zeigt der RC Ravensburg:<br />
Über den „Förderverein<br />
gegen Schlaganfall e.V.“ finanziert<br />
der Club das innovative<br />
Projekt einer „Stroke Nurse“, die<br />
Schlaganfallpatienten über das<br />
erste kritische Jahr nach ihrer<br />
Erkrankung begleiten soll. Mitglied<br />
Hans Joachim von Büdingen<br />
hat vor Jahren an der Oberschwabenklinik<br />
St. Elisabeth in<br />
Ravensburg die Station „Stroke<br />
Unit“ mit mittlerweile 14 Betten<br />
eingerichtet. Die Fachkrankenschwester<br />
Pia Bader sorgt mit<br />
Hausbesuchen für eine Kontrolle<br />
der Patienten und Betreuung<br />
der Angehörigen, dadurch ist<br />
die Rückfallquote auf fünf Prozent<br />
zurückgegangen. Durch<br />
Aktivitäten des Clubs konnten<br />
dem Verein 25.000 Euro zur<br />
Deckung der Personalkosten<br />
bereitgestellt werden, damit ist<br />
die Arbeit von Frau Bader für<br />
zwei Jahre gesichert.<br />
102 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Die Kinder<br />
waren begeistert<br />
vom<br />
Programm<br />
der Rotarier<br />
FRIEDRICHSHAFEN<br />
Danke für den tollen Tag<br />
BADEN-BADEN<br />
Rotary-Orchester<br />
Am 25. Oktober in Baden-Baden<br />
und am 26. in Gaggenau spielt das<br />
Rotary Orchester Deutschland nicht<br />
nur für die 185 Rotarier in den Baden-Badener<br />
Clubs, die sich um diese<br />
Auftritte bemüht haben. Auf dem<br />
Programm stehen Werke von Mozart<br />
und Saint-Saëns. Mit den Erlösen<br />
aus beiden Konzerten soll das weltweite<br />
RI-Projekt End Polio Now zur<br />
Ausrottung der Kinderlähmung unterstützt<br />
werden.<br />
Kartenbestellungen unter<br />
07221/50 21 11 oder E-Mail: rotarykonzert@goeller-Verlag.de<br />
„So einen tollen Tag haben wir noch<br />
nie erlebt“, so das Fazit von Alan,<br />
Sanella, Belma, Emine, Uday, Maya,<br />
Nika, Elvier und Samira aus Bosnien-<br />
Herzegowina, Georgien und Syrien.<br />
Selbst der Regen konnte die gute<br />
Laune beim Autofahren zur Erlangung<br />
des Kinderführerscheins im<br />
Spieleland Ravensburg nicht eintrüben.<br />
Präsident Rolf Müller und Vizepräsident<br />
Tillmann Stottele begleiteten<br />
die Kinder, unterstützt von den<br />
Sozialarbeitern für die Asylkinder,<br />
Barbara Ludwig und Sebastian Leidinger.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war<br />
das gemeinsame Grillen im DLRG-<br />
Heim in Langenargen, organisiert<br />
von der Ehefrau des Präsidenten, Gabriele<br />
Müller, und dem rotarischen<br />
Freund Manfred Halder nebst Gattin.<br />
Mit einem Abschiedsgeschenk, Rucksäcken<br />
vom „Schwäbischen Bodensee“,<br />
endete der Ausflug, der den Kindern<br />
„wie Ostern und Weihnachten“<br />
an einem Tag vorkam. Das Strahlen<br />
und Leuchten in den Augen der Kinder<br />
war für alle Beteiligte Anlass,<br />
auch für das nächste Jahr eine Aktion<br />
in die Planung zu nehmen.<br />
SCHOPFHEIM<br />
Check your Limit<br />
Knapp 400 Teenies hörten sich beim<br />
Aktionstag des RC Schopfheim-Wiesental<br />
willig an, was die Bühnenakteure<br />
ihnen mit auf dem Weg gaben –<br />
über Begeisterung und Spaß, über<br />
Coolness und Respekt, über Ehrgeiz<br />
und Ziele. Die „Body Language<br />
Crew“ begeisterte mit Breakdance,<br />
drei Jungs der Parcoursgruppe<br />
„Ashigaru“ lieferten feinste Akrobatik<br />
und erzählten hinterher im Interview,<br />
wie die Begeisterung fürs Breaken<br />
ein bis dato kaum rosiges Leben<br />
„zu hundert Prozent verändert“.<br />
Distrikt 1930<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Manfred Behrning<br />
RC Isny-Allgäu<br />
Tel.: 07562/14 92<br />
behrning.isny@t-online.de<br />
www.rotary1930.de<br />
IN KÜRZE<br />
Flohmarkt Mit dem<br />
Flohmarkt-Stand des<br />
RC Hochschwarzwald<br />
in Kirchzarten konnten<br />
trotz Regens zu Beginn<br />
stattliche 600 Euro<br />
eingebracht werden.<br />
Die Besucher feilschten,<br />
ließen sich aber<br />
auch vom Zweck der<br />
Aktion informieren und<br />
dadurch häufig zum<br />
Kauf überzeugen. Der<br />
Erlös ist für die Kinderkrebsklinik<br />
in Freiburg<br />
bestimmt.<br />
Klassik & Gospel Am<br />
18. und 19. Oktober<br />
wird das von den<br />
Clubs Ravensburg und<br />
Ravensburg-Weingarten<br />
in der Ev. Stadtkirche<br />
veranstaltete Benefizkonzert<br />
rund 200<br />
Mitwirkende aufbieten,<br />
die sich für AIDS-<br />
Waisen in Tansania und<br />
die Telefonseelsorge<br />
in Oberschwaben engagieren.<br />
Die Rotarier<br />
Harald Hepner und<br />
Michael Bender leiten<br />
das Konzert, H. Bender<br />
spielt das Chopin-Klavierkonzert<br />
f-Moll.<br />
Kartenbestellungen:<br />
bezirkskantorat@<br />
evkirche-rv.de<br />
Rotary Magazin 10/2014 103
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
Wir sind „so nah dran“ am Sieg über Polio – und mit Kunststoffdeckeln geht es noch ein wenig schneller<br />
RATZEBURG<br />
Das Geheimnis der Deckel<br />
» Deckel gegen Polio « – die<br />
neue Sammelaktion des<br />
RC Herzogtum Lauenburg-<br />
Mölln verspricht ein<br />
lukratives Geschäft<br />
Die Deutschen gelten ja gemeinhin<br />
als Recycling-<br />
Meister. Was wird bei uns<br />
nicht alles zur Wiederverwertung<br />
eingereicht? Altpapier,<br />
Glas, Kleidung, Elektroschrott …<br />
Aber Plastikverschlüsse von Flaschen<br />
und Tuben waren bisher<br />
nicht dabei, und genau das<br />
macht sich der RC Herzogtum<br />
Lauenburg-Mölln für eine neue<br />
Benefizaktion zunutze. Denn in<br />
den Deckeln steckt ein Geheimnis:<br />
Sie sind wertvoll. Polyethylen<br />
erzielt auf dem Recyclingmarkt<br />
hohe Preise. Da ist es doch<br />
zu schade, sie einfach im Rückgabesystem<br />
verschwinden zu<br />
lassen.<br />
Wie man die Deckel nutzen<br />
kann, hat Rot. Dennis Kissel ermittelt,<br />
der von Berufs wegen mit<br />
diesen Fragen zu tun hat. Er ist<br />
Geschäftsführer der Abfallwirtschaft<br />
Südholstein GmbH und<br />
hatte die Idee, Deckel in möglichst<br />
großen Mengen an die<br />
Industrie zu verkaufen. Ende Juli<br />
fiel in Ratzeburg der Startschuss<br />
zur Sammelaktion zunächst auf<br />
Kreisebene. Dabei schraubten<br />
Rotarier mit Kind und Kegel bei<br />
einem Getränkemarkt die Deckel<br />
von den zurückgeführten Flaschen<br />
und informierten die Verbraucher<br />
über die Aktion.<br />
16 Milliarden Deckel pro Jahr<br />
Im südlichen Schleswig-Holstein<br />
gibt es bereits 48 Sammelstellen,<br />
an denen Verbraucher ihre Deckel<br />
in spezielle Tonnen werfen können.<br />
Zur Aktion, die auch vom<br />
Deutschen Governorrat unterstützt<br />
wird, wurde der Verein<br />
„Deckel drauf“ gegründet, der<br />
sich um Kontakte zur Industrie<br />
kümmert. Etwa 16 Milliarden Deckel<br />
sind jährlich in Deutschland<br />
im Umlauf, schätzt Kissel. Sie entsprechen<br />
einem Wert von 21 Millionen<br />
Euro. Schon bei einer Erfassungsquote<br />
von wenigen Prozent<br />
winkt ein Ertrag in Millionenhöhe.<br />
Das Geld soll der Polio-Kampagne<br />
zufließen. Das Sammelergebnis<br />
am ersten Tag betrug<br />
25.000 Deckel, das heißt, in wenigen<br />
Stunden war der Impfstoff<br />
für 50 Kinder erwirtschaftet. Alle<br />
Clubs sind eingeladen, sich an<br />
der Sammelaktion zu beteiligen.<br />
Info: www.deckel-gegen-Polio.de<br />
104 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
BILD: M. SCHÜTT; RC BAD SAAROW-SCHARMÜTZELSEE<br />
BAD SAAROW<br />
Ein ganzes Haus » erbettelt «<br />
Eines der größten Probleme Moldawiens<br />
– des ärmsten Landes Europas<br />
– sind fehlende Arbeitsplätze. Von<br />
3,5 Millionen Einwohnern arbeiten<br />
sehr viele im Ausland und lassen ihre<br />
Kinder in der Regel bei älteren<br />
Verwandten zurück. Da diese mit<br />
der Betreuung häufig überfordert<br />
sind, werden „Straßenkind-Karrieren“<br />
programmiert.<br />
Eine konkrete Hilfsanfrage erreichte<br />
den RC Bad Saarow-Scharmützelsee<br />
über die Hilfsorganisation CON-<br />
CORDIA Moldova. Dringend<br />
benötigt wurde ein Wohnhaus<br />
für eine nach einem Brand obdachlos<br />
gewordene Familie mit<br />
acht Kindern. Nach kontroverser<br />
Diskussion beschloss der<br />
Club, die erforderlichen 13.000<br />
Dankbar für ihr neues<br />
Zuhause: die Bewohner<br />
des Casa Rotary<br />
FÜRSTENWALDE<br />
Idylle im Häusermeer<br />
Alle in einem Boot: Initiatorin<br />
Ines Ressel (rechts) mit Rotariern,<br />
Sponsoren und Mitarbeiterinnen<br />
des Frauenhauses<br />
Euro aufzubringen. „Wir sind ‚betteln‘<br />
gegangen, bei befreundeten<br />
Clubs, bei Freunden und Bekannten“,<br />
berichtet Mitglied Fritz Fuhrmann.<br />
„Wir haben dabei erfahren, dass viele<br />
Menschen gern helfen, wenn eine<br />
Notlage überzeugend dargelegt<br />
wird.“ Nach einem halben Jahr war<br />
das Spendenziel erreicht, darüber<br />
hinaus half der Club mit Wäsche und<br />
Haushaltsgegenständen. Eine kleine<br />
Delegation reiste nach Moldawien<br />
zur Besichtigung des neuen Hauses.<br />
Was Sie hier sehen, ist ein Hinterhof –<br />
nachdem sich der RC Fürstenwalde<br />
der Aufgabe gestellt hat, inmitten<br />
grauer Häuserfronten eine kindgerechte<br />
Spielinsel anzulegen. Für die<br />
kleinen Mitbewohner des städtischen<br />
Frauenhauses haben sich die Rotarier<br />
ins Zeug gelegt und neben<br />
eigener Arbeitsleistung<br />
auch 9000 Euro eingebracht.<br />
Das Geld wurde für<br />
die Aufbereitung des Untergrundes<br />
und die Anschaffung<br />
eines echten Piratenschiffs<br />
verwendet. Auch die weitere<br />
Gestaltung mit Fahrradständer,<br />
Sitzbänken, einem Baum sowie Sträuchern<br />
hat der Club zugesagt. Ines<br />
Ressel, die für den Club die Verbindung<br />
zum Frauenhaus hält, sucht dafür<br />
weitere Sponsoren.<br />
Distrikt 1940<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Matthias Schütt<br />
RC Ratzeburg-Alte Salzstraße<br />
Tel.: 0177/347 87 44<br />
matthias@schuerensoehlen.de<br />
www.rotary1940.de<br />
IN KÜRZE<br />
Prämien Nicht nur die<br />
besten Schüler des<br />
Wittstocker Gymnasiums,<br />
auch die Schüler<br />
mit der stärksten<br />
Leistungssteigerung im<br />
zweiten Halbjahr konnten<br />
sich kürzlich über<br />
je 50 Euro Prämie des<br />
RC Wittstock freuen.<br />
Segeltörn Neun Kinder<br />
und fünf Erzieher aus<br />
einer sozialtherapeutischen<br />
Einrichtung wurden<br />
vom RC Lübeck-<br />
Holstentor zu einem<br />
Törn auf dem Traditionssegler<br />
„Fridthjof“<br />
nach Travemünde<br />
eingeladen. An Bord<br />
übten sich die Kinder<br />
im Steuern, in Bootsund<br />
Knotenkunde und<br />
erhielten entsprechende<br />
Urkunden.<br />
Sicher ist sicher Im RC<br />
Berlin-Zitadelle sind<br />
in diesem rotarischen<br />
Jahr die Positionen<br />
Schatzmeister,<br />
Sekretär, Clubmeister,<br />
Jugenddienst und<br />
Gemeindienst doppelt<br />
besetzt. Das Tandemprinzip<br />
soll greifen,<br />
wenn die Beauftragten<br />
aus beruflichen oder<br />
familiären Gründen<br />
verhindert sind.<br />
Rotary Magazin 10/2014 105
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
SONNEBERG<br />
Abenteuer Thüringen<br />
16 junge Leute aus vier<br />
Kontinenten erlebten in<br />
Sonneberg und Coburg<br />
ein Sommercamp der<br />
Superlative<br />
Sie standen an der „Gebrannten<br />
Brücke“, einem Flurstück,<br />
das seit dem 11. Jahrhundert<br />
die Städte Sonneberg in<br />
Thüringen und Neustadt bei<br />
Coburg in Bayern verbindet. Vom<br />
Ende des Zweiten Weltkriegs bis<br />
zum 12. November 1989 jedoch<br />
trennte hier eine Grenze die<br />
feindlichen Blöcke zwischen Ost<br />
und West. Und am 1. Juli 1990<br />
schlossen hier die damaligen Innenminister<br />
von DDR und BRD<br />
den Vertrag über die Abschaffung<br />
der gemeinsamen Grenzkontrollen.<br />
Die Geschichtsstunde vor Ort<br />
war in Verbindung mit einem<br />
Besuch der gesamtdeutschen<br />
Begegnungsstätte in Neustadt einer<br />
der Höhepunkte beim ersten<br />
Sommercamp, das der RC Sonneberg<br />
zusammen mit dem RC<br />
Coburg unter dem Titel „Adventure<br />
Turingia“ veranstaltete. Altpräs.<br />
Dietrich Hofmann und<br />
Jugenddienstler Gerd Maier hatten<br />
dazu ein Programm zusammengestellt,<br />
das in der nun wieder<br />
historischen Mitte Deutschlands<br />
Völkerverständigung und<br />
die völkerverbindende Kraft des<br />
Sports sichtbar machte.<br />
Perfekte Organisation<br />
Die Jugendlichen aus elf europäischen<br />
Ländern sowie aus Australien,<br />
den USA und Israel konnten<br />
sich im Sonneberger Sporthotel<br />
Outdoor vier Tage lang mit GPS-<br />
Tour, Hochseilklettern, Seilbrückenbau<br />
und Konferenz-Bike<br />
sportlich betätigen. Freundschaften<br />
überwanden dabei Sprachschwierigkeiten<br />
und werden in<br />
Zukunft eine weltweite Sonneberger<br />
Rotary-Brücke schlagen.<br />
Und das vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen politischen Krisenlage<br />
in aller Welt.<br />
Die Rotarier zeigten sich organisatorisch<br />
von ihrer besten Seite<br />
und überzeugend bei der Vermittlung<br />
des Rotary-Feelings an<br />
die junge Generation. Roland<br />
Hertrich vom RC Coburg gab vor<br />
Ort einen Einblick in die Geschichte<br />
der Stadt und des Fürstenhauses<br />
Sachsen-Coburg-<br />
Gotha. Empfangen wurden die<br />
Camp-Teilnehmer auch von Sonnebergs<br />
Bürgermeisterin Sibylle<br />
Abel und Landrätin Christine<br />
Zitzmann.<br />
Mit den Konferenzbikes fuhren die Sommercamper an die „Gebrannte Brücke“<br />
106 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
DISTRIKTE<br />
BEILNGRIES<br />
Gluck in Bronze<br />
Zum 300. Geburtstag von Christoph<br />
Willibald Gluck stiftete der RC Beilngries-Altmühljura<br />
der oberpfälzischen<br />
Stadt Berching, der Geburtsstadt<br />
des Komponisten, eine bronzene<br />
Gluck-Statue. Die von der Künstlerin<br />
Angela Eberhard geschaffene<br />
Skulptur wurde neben dem Trauzimmer<br />
im Rathaus aufgestellt. Ursula<br />
Lindl, Mitglied im Club und Vorsitzende<br />
der Berchinger Musikfreunde,<br />
erläuterte das Geschenk des Clubs<br />
mit der Absicht, dass auch nach dem<br />
300. Geburtstag der Komponist in<br />
seiner Geburtstagstadt dauerhaft<br />
präsent bleiben soll.<br />
Manfred Schützner<br />
(rechts),<br />
Vorsitzender des<br />
Fördervereins, mit<br />
rotarischen Freunden<br />
bei der Übergabe<br />
der Skulptur<br />
GERA<br />
Thüringer des Monats<br />
Gunnar Raffke, RC Gera, ist vom<br />
Mitteldeutschen Rundfunk und von<br />
der Thüringer Ehrenamtsstiftung<br />
zum „Thüringer des Monats Juli<br />
2014“ gekürt worden. Mit der Auszeichnung<br />
wird das unternehmerische<br />
und soziale Engagement des<br />
48-Jährigen gewürdigt, der auf vorbildliche<br />
Weise die rotarischen Ideale<br />
lebt. Der Inhaber einer kleinen Druckerei<br />
in Weide/Landkreis Greiz<br />
hilft hörgeschädigten Mitmenschen,<br />
unterstützt Kindertagesstätten sowie<br />
die Kirchgemeinde und ist Mitglied<br />
Altpräs. Gertrud Jordan betonte<br />
bei der Übergabe der Plastik, von der<br />
die Rotarierin und Zahnärztin Irene<br />
Dirsch noch zehn Kopien gegossen<br />
hatte, dass diese Aktion ein Höhepunkt<br />
der ersten fünf rotarischen<br />
Clubjahre sei, in denen man sich vor<br />
allem um soziale und kulturelle Belange<br />
der Region gekümmert habe.<br />
Dabei habe sie beispielsweise als Präsidentin<br />
in ihrem Jahr den Schwerpunkt<br />
auf die Musikerziehung von<br />
Kindern gelegt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.gluckfreunde.de<br />
der Freiwilligen Feuerwehr. Die Bürger<br />
haben ihn in den Weidaer Stadtrat<br />
und in den Greizer Kreistag gewählt.<br />
Zu den ersten Gratulanten<br />
zählte auf der Osterburg Landrätin<br />
Martina Schweinsburg, RC Gera, mit<br />
der Thüringer Ehrenamtscard. Damit<br />
ist Rot. Raffke bei der Wahl zum<br />
Thüringer des Jahres 2014 dabei. Gewählt<br />
werden kann bis Jahresende<br />
über das Internet oder per Telefon.<br />
Thüringer Rotarier, auf geht’s!<br />
www.mdr.de<br />
Distrikt 1950<br />
Ihr Distrikt-Reporter<br />
Peter F. Thürl<br />
RC Herzogenaurach<br />
Tel.: 09549/82 22<br />
peter.thuerl@t-online.de<br />
www.rotary1950.de<br />
IN KÜRZE<br />
405 Flaschen Prosecco<br />
Unterstützt von 190<br />
Helferinnen und<br />
Helfern schenkten bei<br />
der Laurenzikerwa die<br />
drei Bamberger Rotary<br />
Clubs an ihrem Stand<br />
405 Flaschen Prosecco<br />
aus. Nach 2011 mit<br />
184 Flaschen waren es<br />
jetzt mehr als doppelt<br />
so viele. Damit erlösten<br />
sie über 9000 Euro für<br />
die Renovierung der<br />
historischen Oberen<br />
Pfarre der Stadt.<br />
„Schade, dass sich<br />
diese Steigerung nicht<br />
endlos fortschreiben<br />
lässt, ohne gesundheitliche<br />
Schäden zu verursachen“,<br />
kommentierten<br />
mit schalkhaftem<br />
Lächeln die Mediziner<br />
diese Superaktion.<br />
Bei EM dabei Martin<br />
Dümlein, RC Kronach,<br />
belegte bei den Europameisterschaften<br />
der<br />
Triathleten in Kitzbühel<br />
den 252. Platz im<br />
2500 Teilnehmer<br />
starken Feld. In seiner<br />
Altersgruppe (45 bis<br />
49 Jahre) landete er<br />
auf Platz 35.<br />
Rotary Magazin 10/2014 107
EXLIBRIS<br />
BÜCHER UND CDS VON FREUNDEN FÜR FREUNDE<br />
ROTARY JAZZ FELLOWSHIP<br />
Christmas<br />
Inspired<br />
CD-<br />
TIPP<br />
CD, 40 Minuten, 17 Euro inkl. Versand über<br />
www.rotaryjazz.com (mit Hörprobe)<br />
Saxofonist Jonas Röser, Sängerin Melanie Schäfer und Pianist<br />
Thomas Förster haben ein Weihnachtsalbum vorgelegt, das mit<br />
sanft-jazzigen Saxofon- und Pianoklängen sowie kristallklarer<br />
Stimme ein winterlich-melancholisches Klanggebilde aus bekannten<br />
deutschen, englischsprachigen und eigenkomponierten<br />
Weihnachtsliedern webt. Die Rotary Jazz Fellowship und der RC<br />
Düsseldorf-Schlossturm unterstützen mit den Erlösen dieser<br />
Produktion soziale Rotary-Jugendprojekte.<br />
VOLKHARD HUTH (HRSG)<br />
Geheime Eliten<br />
Bensheimer Gespräche 2010/11 Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt 2014, 450 Seiten, 86 Euro<br />
„Geheime Eliten“ stellen wie „offene“ beziehungsweise<br />
„inszenierte Geheimnisse“<br />
eine Aporie dar. Die Geheimhaltung<br />
dient als Legitimationsanspruch gegenüber<br />
der Öffentlichkeit. Die Beiträge dieser<br />
Sammlung behandeln das Thema in<br />
kulturübergreifender Perspektive und in<br />
einer zeitlichen Erstreckung vom Mittelalter<br />
bis ins 19./20. Jahrhundert. Matthias<br />
Stickler vom RC Würzburg schrieb das<br />
Kapitel „Internationale Serviceclubs am<br />
Beispiel von Rotary in Deutschland“.<br />
MICHAEL NAGEL, CHRISTIAN MIEKE<br />
BWL-Methoden<br />
Handbuch für Studium und Praxis UTB, Stuttgart 2014, ca. 400 Seiten, 39,99 Euro<br />
Das Buch von Michael Nagel und Christian<br />
Mieke (RC Brandenburg/Havel)<br />
vermittelt die wichtigsten Methoden<br />
zur Unterstützung betriebswirtschaftlicher<br />
Entscheidungen in allen Unternehmensbereichen.<br />
Jede Methode wird<br />
kurz und präzise vorgestellt, sodass sie<br />
nach der Lektüre unmittelbar anwendbar<br />
und im Unternehmen einsetzbar ist.<br />
So lassen sich komplexe Probleme<br />
strukturiert analysieren, auswerten und<br />
gute Lösungen finden.<br />
108 10/2014 Rotary Magazin
VOR ORT<br />
EX LIBRIS<br />
THOMAS DÖRFELT<br />
» Des Herrn Geheimrats Küchlein<br />
im Main … «<br />
… und andere Dichterminiaturen von und über Franken Edition mios, Würzburg 2014,<br />
114 Seiten, 12,90 Euro<br />
Franken zog schon immer viele Dichter<br />
und Schriftsteller an. Im Buch von Autor<br />
Thomas Dörfelt (RC Würzburg-Stein), das<br />
in Zusammenarbeit mit den Clubfreunden<br />
Peter Collier (Hrsg.) und Gerhard Hainlein<br />
(Cover-Illustration) entstand, kommen<br />
32 von ihnen zu Wort. Mit heiteren, besinnlichen<br />
oder auch scharf beobachtenden<br />
Zitaten. Hier finden sich aber nicht<br />
nur berühmte Franken, sondern auch Autoren,<br />
die gern zu Gast waren. Wie der berühmte<br />
Herr Geheimrat aus Weimar.<br />
KNUD EIKE BUCHMANN, MONIKA FREY-LUXEMBURGER<br />
Der Ton macht die Musik<br />
Klett-Cotta, Stuttgart 2014, 160 Seiten, 16,95 Euro<br />
Sich selbst überzeugend präsentieren<br />
und den Gesprächspartner in seiner<br />
Verfassung und in seinen Möglichkeiten<br />
gut aussehen lassen: Das ist das Ergebnis<br />
gelungener Kommunikation.<br />
Welche Regeln zu beherzigen sind,<br />
zeigt das Buch von Knud Eike Buchmann<br />
und Monika Frey-Luxemburger<br />
(RC Furtwangen-Triberg) für eine Vielzahl<br />
von kommunikativen Situationen<br />
in Beruf und Alltag, jeweils an konkreten<br />
Beispielen.<br />
BÜRGERSCHAFTLICHE INITIATIVE (HRSG)/JOSEF HOPPE<br />
Wachse hoch, Oranien<br />
Auf dem Weg zum ersten König der Niederlande: Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau als<br />
regierender deutscher Fürst 1802–1806: Fulda + Corvey + Dortmund + Weingarten<br />
Waxmann, Münster 2013, Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas, Band 24,<br />
334 Seiten, 39,90 Euro<br />
Das 200-jährige Bestehen der niederländischen<br />
Monarchie ist nicht nur Ausgangspunkt<br />
des öffentlichen Gedenkens<br />
in diesem Jahr, sondern gibt weit darüber<br />
hinaus zugleich Anlass für historische<br />
oder politische Betrachtungen zur<br />
Position der Monarchie im Wandel der<br />
beiden Jahrhunderte oder zu biografischen<br />
und monografischen Arbeiten zu<br />
den Königinnen und Königen. Josef<br />
Hoppe vom RC Fulda organisierte die<br />
Initiative, deren Ziel es ist, die Bedeutung<br />
der Oranier für die Stadt Fulda<br />
hervorzuheben.<br />
KURZ & BÜNDIG Ulrich v. Hintzenstern (RC Forchheim): Notarztleitfaden, 7. Auflage, Urban & Fischer Verlag,<br />
München 2014, 817 Seiten, 44,99 Euro ++ Ulrich v. Hintzenstern (RC Forchheim) und Samir Sakka: Praxisbuch Invasives<br />
hämodynamisches Monitoring, 2. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München 2014, 192 Seiten, 79,99 Euro ++ Reiner<br />
Marquard (RC Freiburg): Menschenwürdig sterben – Vertrauensbasierte Palliativmedizin versus Suizidbeihilfe und Tötung<br />
auf Verlangen. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2014, 152 Seiten, 19,80 Euro<br />
Rotary Magazin 10/2014 109
KLEINANZEIGEN<br />
DER MARKTPLATZ IM ROTARY MAGAZIN<br />
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110 10/2014 Rotary Magazin
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112 10/2014 Rotary Magazin
IN MEMORIAM<br />
ROTARISCHE FREUNDE, VON DENEN WIR ABSCHIED NEHMEN MÜSSEN<br />
HELMUT WIRNER<br />
Der Rotary Club Altötting-Burghausen trauert um<br />
sein dienstältestes Mitglied. Helmut Wirner ist am<br />
26. Juli 2014 im Alter von 79 Jahren von uns gegangen.<br />
Aufgenommen im Jahr 1970, engagierte er sich<br />
mehrfach als Clubsekretär und übernahm 79/80<br />
das Amt des Clubpräsidenten. Auch nach seinem<br />
berufsbedingten Umzug nach München im Jahr 87<br />
hielt er unserem Club die Treue. Seit seiner Pensionierung<br />
kam er wieder sehr oft und gern zu unseren<br />
Treffen – ohne Rücksicht auf seine Krankheit,<br />
bis es seine Kräfte schließlich nicht mehr zuließen.<br />
Freund Wirner war eine Bereicherung unseres<br />
Clubs durch seine Geselligkeit, seine Reiselust, seine<br />
große Bildung und sein hohes berufliches Ethos.<br />
Was uns jedoch beim Gedanken an Helmut Wirner<br />
vor allem anderen in Erinnerung bleiben wird, ist<br />
seine Lebensfreude, die ihn zu diesem ganz besonderen<br />
Menschen und Freund gemacht hat.<br />
Rotary Club Altötting-Burghausen<br />
HORST GOTTSCHALK<br />
Unser Freund wurde im Juli dieses Jahres unerwartet<br />
mitten aus dem Leben gerissen. Im August wäre<br />
er 52 Jahre alt geworden. Gottschalk, ein erfolgreicher<br />
Unternehmensberater, wurde 2006 Mitglied<br />
unseres Clubs. Wir hatten einen Freund gewonnen,<br />
der sich mit seinen besonderen Fähigkeiten aktiv<br />
am Clubleben beteiligte. Vor allem Jugendarbeit<br />
und -austausch lagen ihm am Herzen. Den Respekt<br />
und die Dankbarkeit der von ihm betreuten Schüler<br />
erwarb er sich als verständnisvoller Ansprechpartner.<br />
2011/12 übernahm er das Amt des Präsidenten.<br />
Während einer schwierigen Phase unerwarteter<br />
Herausforderungen, die ihn auch persönlich betrafen,<br />
hat er unserem Club die Treue gehalten. Dank<br />
seines besonnenen Wesens konnte er das gefährdete<br />
Schifflein aus stürmischer See in ruhiges Fahrwasser<br />
lenken. Die Mitglieder des RC Ammersee trauern<br />
mit seiner Familie. Wir vermissen unseren<br />
Freund, der ein vorbildlicher Rotarier war. In unserer<br />
Erinnerung wird er weiterleben.<br />
Rotary Club Ammersee<br />
ROLF EBBEKE<br />
Unser Freund gehörte seit Juli 1995 dem RC Bad<br />
Kreuznach-Nahetal an. Als ehemaliger Präsident<br />
hat er unseren Club entscheidend weiter voran gebracht<br />
und sich sehr stark für lokale, soziale und<br />
kulturelle Projekte eingesetzt. Mit seinen oft kritischen<br />
Beiträgen trug er wesentlich dazu bei, stets<br />
Klarheit in auch schwierige Themenkomplexe zu<br />
bringen. Was wir als rotarische Freunde besonders<br />
an ihm geschätzt haben, war seine uneingeschränkte<br />
Hilfsbereitschaft und große Erfahrung, wenn es<br />
galt, auch größere Herausforderungen zu meistern.<br />
Er war „Paul Harris Fellow“ und bis zu seinem Tode<br />
ein sehr aktives Mitglied in zahlreichen kulturellen<br />
und politischen Gremien der Stadt Bad Kreuznach.<br />
Der RC Bad Kreuznach-Nahetal verliert ein<br />
wertvolles Mitglied und einen guten Freund, der<br />
immer versucht hat, der Gerechtigkeit Geltung zu<br />
verschaffen. Wir schulden Freund Ebbeke für sein<br />
Engagement großen Dank und werden ihm ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
Rotary Club Bad Kreuznach-Nahetal<br />
HANS-HORST SCHELLINGER<br />
Der Rotary Club Bad Salzuflen nimmt Abschied<br />
von seinem – im Alter von 80 Jahren – verstorbenen<br />
Freund. Seit 1985 war er Rotarier, zunächst in unserem<br />
Mutterclub Lemgo Bad Salzuflen, in dem er<br />
sich für den Berufsdienst engagierte und 1998/99<br />
die Präsidentschaft übernahm. 2002 war er Gründungsmitglied<br />
unseres Clubs und hat seither dessen<br />
Entwicklung aktiv mitgestaltet. Sein besonderes<br />
Augenmerk galt stets dem MS-Kontaktkreis, in dem<br />
er engen persönlichen Kontakt pflegte und viele<br />
Unternehmungen mitorganisierte. Außerdem hat<br />
Freund Schellinger so manches Clubtreffen auch<br />
durch sein ausgezeichnetes Klavierspiel bereichert.<br />
Im Januar 2014 wurde er für seine Verdienste um<br />
unseren Club und Rotary mit der Auszeichnung<br />
zum Paul Harris Fellow geehrt. Wir haben einen<br />
treuen Freund verloren, dessen Rat und Tat uns<br />
künftig fehlen wird.<br />
Rotary Club Bad Salzuflen<br />
Rotary Magazin 10/2014 113
RUBRIKEN<br />
IN MEMORIAM<br />
HANS-CHRISTIAN MÖLLER<br />
Der RC Bad Wildungen-Fritzlar trauert um seinen<br />
Senior, der am 26. August 2014 im gesegneten Alter<br />
von 93 Jahren verstorben ist. Er diente unserem<br />
Club nicht nur als Sekretär und Präsident, er nahm<br />
in seiner mehr als 40-jährigen Clubzugehörigkeit<br />
auch sonstige rotarische Funktionen wahr, insbesondere<br />
in der Pflege zu unserem niederländischen<br />
Kontaktclub. In allerbester Erinnerung bleiben seine<br />
– das Clubleben bereichernden – Vorträge nicht<br />
nur aus seinem Fachgebiet, der Inneren Medizin.<br />
Auch als profunder Kenner klassischer Literatur sowie<br />
alter und neuerer Geschichte referierte er oft zu<br />
anspruchsvollen Themen. Sein bewundernswertes<br />
Allgemeinwissen, das auf umfassender Bildung beruhte,<br />
hatte er wohl bereits im elterlichen Gelehrtenhaus<br />
in Rostock erfahren. Es passte so sehr zu<br />
dem gradlinigen Lebensweg dieser starken Persönlichkeit,<br />
dass die Trauerfeier unter dem neutestamentlichen<br />
Wort „Glaube, Hoffnung, Liebe“ stand.<br />
Er wird uns als vorbildlicher Rotarier und liebenswerter<br />
Freund in Erinnerung bleiben.<br />
Rotary Club Bad Wildungen-Fritzlar<br />
GÜNTHER PETERSEN<br />
Am 25. Juli 2014 ist unser Freund und Ehrenmitglied<br />
in seiner Heimat Laboe verstorben. Vier Tage<br />
nach seinem 94. Geburtstag kam sein Tod für uns<br />
alle überraschend, denn er war bei voller geistiger<br />
und weitgehend auch körperlicher Gesundheit.<br />
Nach Teilnahme am Russlandfeldzug, Verwundung,<br />
Gefangenschaft, Studium wurde Günther<br />
Petersen 1978 Mitglied beim Rotary Club Wiesbaden-Rheingau<br />
und 1995 auch Gründungsmitglied<br />
unseres Clubs. Er schärfte als erster Präsident<br />
des Fördervereins unser soziales Gewissen und<br />
prägte es für die Zukunft. Beispielgebend in Form<br />
und Haltung, bestand er immer auf Klarheit in Gedanken<br />
und Ausdruck. So wird er immer in unserer<br />
Erinnerung bleiben und unsere Hochachtung<br />
haben.<br />
Rotary Club Bonn-Siebengebirge<br />
BERNHARD KAPP<br />
Unser Club trauert um eines<br />
seiner letzten Gründungsmitglieder,<br />
Bernhard Kapp. Er verstarb<br />
am 13. Juli 2014 im Alter von<br />
93 Jahren. Dem Club diente er<br />
1968/69 als Präsident, er wurde<br />
ausgezeichnet als Paul Harris<br />
Fellow mit Saphir.<br />
Freund Kapp war ein herausragender,<br />
weltweit agierender Unternehmer, zutiefst<br />
von der Idee Rotarys durchdrungen. In unserer<br />
Clubchronik schreibt er: „Freundschaften machen<br />
einen wesentlichen Teil meines Lebens aus.“<br />
Im Club war er ein gesuchter Gesprächspartner, der<br />
sein Wissen und seine Erfahrung gerne an unsere<br />
Freunde weitergab. Wir haben einen außergewöhnlichen<br />
und liebenswürdigen Freund verloren.<br />
Rotary Club Coburg<br />
CLAUS-HEINRICH STRATHMANN<br />
Im 90. Lebensjahr verstarb unser Freund Claus-<br />
Heinrich Strathmann. Er engagierte sich seit 1961<br />
für den Club, unter anderem im Jahr 1973/74 als<br />
Präsident. Er war ein erfolgreicher Unternehmer,<br />
der bereits in jungen Jahren das Unternehmen des<br />
Vaters in der Fischwirtschaft übernahm. Jahrelang<br />
bekleidete er viele Ehrenämter rund um die Fischindustrie.<br />
Besonders hervorzuheben ist auch sein<br />
großer Einsatz für das Kinderheim in Parchim nach<br />
der Wiedervereinigung. Aufgrund seiner besonderen<br />
Verdienste rund um die rotarische Gemeinschaft<br />
wurde er mit der Würde eines Paul Harris<br />
Fellows mit Saphir ausgezeichnet. Wir verlieren mit<br />
ihm einen überaus geschätzten Freund, an den wir<br />
uns dankbar erinnern.<br />
Rotary Club Cuxhaven<br />
KURT WESSING<br />
Am 4. August 2014 ist unser hochverehrter rotarischer<br />
Freund und Mitbegründer unseres Clubs, Dr.<br />
Dr. h.c. Kurt Wessing, mit 87 Jahren verstorben.<br />
Freund Wessing war eine herausragende Persönlichkeit,<br />
die mit scharfem Verstand, Witz und Humor<br />
den Club und das Clubleben maßgeblich mit geprägt<br />
hat. Als überragender Rechtsanwalt seiner<br />
Zeit in Deutschland war er Ratgeber von Industrie<br />
und Wirtschaft. Er war Mitbegründer einer der<br />
größten deutschen überörtlichen Sozietäten, die<br />
heute, nach der Fusion mit einer britischen<br />
Kanzlei, Taylor Wessing heißt. Sein Name<br />
ist nicht zuletzt verbunden mit der Gründung<br />
der Juristischen Fakultät in Düsseldorf.<br />
Wir werden ihm ein ehrenvolles Gedenken<br />
bewahren.<br />
Rotary Club Düsseldorf-Süd<br />
HANS-ULRICH ANTON<br />
Im Alter von fast 94 Jahren ist unser „Alterspräsident“<br />
verstorben. Kurz nach der Clubgründung<br />
wurde er Mitglied und brachte sich in der ihm eigenen,<br />
anpackenden Art in das Clubleben ein.<br />
114 10/2014 Rotary Magazin
RUBRIKEN<br />
IN MEMORIAM<br />
1987/88 war er Präsident des<br />
Clubs. Seine breite Palette von<br />
Fähigkeiten und Interessen<br />
prädestinierte ihn, immer<br />
wieder anspruchsvolle Vorträge<br />
zu halten. 1920 im Kreis Strehlen/Schlesien<br />
geboren, machte er<br />
1938 in Brieg sein Abitur und wurde<br />
bald Soldat. In Göttingen schloss er<br />
sein bereits in Breslau begonnenes Medizinstudium<br />
ab. 1959 wurde er im Einbecker<br />
Krankenhaus Chefarzt der gynäkologischen<br />
Abteilung. Hier wirkte er 30 Jahre lang. Wir<br />
werden Hans-Ulrich Anton als einen liebevollen<br />
Freund mit vielen wertvollen Eigenschaften in Erinnerung<br />
behalten.<br />
Rotary Club Einbeck-Northeim<br />
HANS JESS<br />
Am 30. Juli 2014 ist unser letztes Gründungsmitglied<br />
und das einzige Ehrenmitglied unseres Clubs im<br />
Lebensalter von 102 Jahren verstorben. 1967/68<br />
übernahm er die Präsidentschaft, später wurde er als<br />
Paul Harris Fellow geehrt. Bis zu seiner Pensionierung<br />
arbeitete er als Chefarzt der Inneren Abteilung<br />
des Pastor-Franke-Stiftes in Gelsenkirchen, danach<br />
war er weitere zehn Jahre als Arbeitsmediziner für<br />
zahlreiche Unternehmen im Ruhrgebiet tätig. Geprägt<br />
durch Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs,<br />
war ihm die Aussöhnung mit unseren Nachbarländern<br />
ein besonderes Anliegen. So hat er in<br />
den 60er Jahren die Verbindung zu den Clubs in Senlis<br />
(Frankreich) und Halle (Belgien) ins Leben gerufen.<br />
Gemeinsam gründeten sie die „Croisière Lambert“,<br />
bei der sich noch jeden Sommer Jugendliche<br />
aus den entsprechenden Ländern für eine Woche<br />
treffen. Hans Jess war ein leidenschaftlicher Rotarier,<br />
der kaum ein Meeting versäumt und das Clubleben<br />
durch zahlreiche Vorträge mitgestaltet hat. Ohne ihn<br />
wird unser rotarisches Leben ärmer sein.<br />
Rotary Club Gelsenkirchen-Buer<br />
DIRK THURAU<br />
Wir trauern, noch immer tief berührt, um unseren<br />
Freund Dirk Thurau, der im Alter von 48 Jahren<br />
plötzlich verstorben ist. Sein konsequenter Einsatz<br />
für das Clubleben, insbesondere seine über Jahre<br />
reichende Aktivität als Sekretär, haben den Club<br />
zusammengehalten und ein aktives Clubleben ermöglicht.<br />
Unvergessen bleibt sein Engagement für<br />
das Gemeinwesen und seine Einsatzbereitschaft an<br />
vielen Orten, wie dem Gemeinde-Kirchenrat und<br />
dem Orgelbauverein. Für seine Verdienste wurde er<br />
als Paul Harris Fellow ausgezeichnet. Wir sind<br />
dankbar, dass wir diesen Freund in unserer<br />
Mitte hatten, und werden ihn nicht<br />
vergessen.<br />
Rotary Club Haldensleben<br />
SIEGFRIED V.<br />
KORTZFLEISCH<br />
Wir trauern um unseren Freund<br />
Dr. Siegfried v. Kortzfleisch, geboren am<br />
5. Juli 1929, gestorben am 27. Juli 2014, Rotarier<br />
seit 1967, in unserem Club seit 1983, Präsident<br />
1991/1992. Mehr als 30 Jahre prägte er das Leben in<br />
unserem Club mit seiner umfassenden Bildung, seinem<br />
rhetorischen Glanz, seinem Witz und seinem<br />
Humor. Er war ein einflussreicher Publizist des<br />
deutschen Protestantismus. Zu seinen besten Eigenschaften<br />
gehörte nach Krieg, Verfolgung und Vernichtung<br />
der Wille zur Versöhnung, so bei der<br />
Anerkennung der Oder-Neiße-Linie, bei der Absage<br />
der protestantischen Judenmission, bei seinem<br />
Mitwirken in der „Gesellschaft für christlich-jüdische<br />
Zusammenarbeit“. Wir gedenken seiner in<br />
Dankbarkeit.<br />
Rotary Club Hamburg-Steintor<br />
KERSTIN BOCKHORST<br />
Kerstin Bockhorst, Jahrgang 1962, geb. Bruckhoff,<br />
ist am 22. Juli 2014 nach langer schwerer Krankheit<br />
eingeschlafen. Als Hörgeräteakustikerin und Unternehmerin<br />
arbeitete sie – dem väterlichen Vorbild<br />
folgend – enthusiastisch und visionär. Über ihren<br />
Filialbetrieb hinaus war sie auch in der Akademie<br />
der Hörgeräte-Akustik und bei HNO-Ärzten als<br />
überzeugte Handwerkerin bekannt für ihre fachliche<br />
Qualifikation, Zuverlässigkeit und ihre Herzlichkeit<br />
Kollegen und Kunden gegenüber. Mit sehr<br />
viel persönlicher Hingabe und Verpflichtung – weit<br />
weg von vernünftigen unternehmerischen Zielen –<br />
hat sie die Verantwortung für eine frühzeitige und<br />
fachgerechte Versorgung von Kindern vorbildlich in<br />
ihre tägliche Arbeit fest integriert. Sie war ein überzeugtes<br />
rotarisches Mitglied, ist für unsere gemeinsame<br />
Idee eingetreten und hat unseren freundschaftlichen<br />
Austausch sehr geschätzt<br />
Rotary Club Hannover-Luisenhof<br />
ALBERT GRAGE<br />
31 Jahre war er Mitglied unseres Clubs. Er engagierte<br />
sich in den verschiedensten Bereichen, führte den<br />
Club 2005/06 als Präsident, hielt mit der Präzision<br />
seines Berufes als Statiker hochinteressante natur-<br />
Rotary Magazin 10/2014 115
RUBRIKEN<br />
IN MEMORIAM<br />
wissenschaftlich-philosophische<br />
Vorträge, die aber auch<br />
an seinem Glauben keinen<br />
Zweifel ließen. Mit seiner<br />
Fröhlichkeit, seiner Zuversicht,<br />
aber auch seiner Bescheidenheit<br />
und Zuverlässigkeit prägte<br />
er auch die Statik unseres<br />
Clubs. Für seinen jahrelangen unauffälligen<br />
persönlichen Einsatz zugunsten Herforder<br />
Schüler bei deren Übergang in das<br />
Berufsleben wurde er als Paul Harris Fellow<br />
ausgezeichnet. Am 12. Juli 2014 wurde mit<br />
Albert Grage ein guter Freund plötzlich aus unserer<br />
Mitte gerissen, für den ein selbstloses Dienen<br />
selbstverständlich war. Er wird in unserer Erinnerung<br />
weiterleben.<br />
Rotary Club Herford<br />
HANS-JOACHIM ZIEMANN<br />
Wir trauern um unseren hochgeschätzten Freund,<br />
der am 22. Juli 2014 verstorben ist. Seit 1996 war er<br />
Mitglied unseres Clubs (vorher RC Paderborn),<br />
dem er 2000/01 als Präsident vorstand. Unser<br />
Freund war eine ausgeprägte Persönlichkeit, die –<br />
geprägt durch Flucht und Vertreibung und nach<br />
theologischer Ausbildung und Tätigkeit – fest im<br />
Glauben stand, dabei aber der Welt zugewandt. Als<br />
aktiver Christ fühlte er sich den Armen und Schwachen<br />
verpflichtet und richtete sein Handeln danach.<br />
Diese Haltung war auch Maxime seines rotarischen<br />
Wirkens. Ein sehr humorvoller, musikliebender<br />
Freund, offen und herzlich, der in seiner Familie<br />
den großen Rückhalt hatte. Nach dem schmerzlichen<br />
Tod seiner geliebten Frau 2005 zog er wenig<br />
später in die Nähe seiner Kinder. Wir verlieren mit<br />
Hans-Joachim Ziemann einen wertvollen Freund,<br />
der uns sehr fehlen wird. Wir werden ihn in dankbarer<br />
und liebevoller Erinnerung behalten.<br />
Rotary Club Hildesheim-Rosenstock<br />
RUDOLF MEISSNER<br />
Der Rotary Club Kiel-Düsternbrook trauert um Prof.<br />
Dr. Rudolf Meißner, der im Alter von 88 Jahren verstorben<br />
ist. Meißner war bereits seit 1967 Rotarier<br />
(RC Bad Nauheim-Friedberg), 1971 trat er in unseren<br />
Club ein, dem er im Jahr 1983/84 als Präsident<br />
vorstand. Der Aufbau der bis heute aktiven Freundschaft<br />
zu unserem Partnerclub in Cambridge ist im<br />
hohen Maße seinem Engagement zu verdanken.<br />
Freund Meißner war bis zuletzt aktiver Teilnehmer<br />
unserer Meetings, die er nach wie vor durch Vorträge<br />
aus seinem Fachgebiet, der Geophysik, bereicherte.<br />
Aber auch seine musikalische Seite wird<br />
in Erinnerung bleiben: Auf vielen Weihnachtsfeiern<br />
unseres Clubs übernahm er<br />
am Flügel die Begleitung zu den<br />
Weihnachtsliedern.<br />
Rotary Club Kiel-Düsternbrook<br />
BERNHARD BRANDT<br />
Unser Freund ist am 19. August 2014<br />
im Alter von 92 Jahren gestorben.<br />
Nichts lag vor jetzt 29 Jahren näher, als ihn für unseren<br />
Club zu gewinnen. Allerdings hat er sich gegen<br />
die Werbung zum Beitritt zunächst gesträubt:<br />
weil ihm diese „ritualisierte“ Geselligkeit fremd erschien<br />
und weil er befürchtete, bei seiner Beanspruchung<br />
als Chefarzt für Neurologie und Psychiatrie<br />
und Leiter einer renommierten Privatklinik den Erwartungen<br />
des Clubs nicht gerecht werden zu können.<br />
Den großen Auftritt schätzte er nicht, stattdessen<br />
pflegte er seine Begabung zum aktiven, teilnehmenden<br />
Zuhören. Seine Clubreferate verbanden<br />
wissenschaftliche Gründlichkeit mit pragmatischer<br />
Umsetzung. Bernhard Brandt war in den 65 Jahren<br />
an der Seite seiner Frau ein glücklicher Mensch und<br />
ließ seine Umgebung an diesem Glück teilhaben.<br />
Neben der Musik galt seine Liebe Frankreichs Süden,<br />
seiner zweiten Heimat. Seinen ersten und letzten<br />
Lebensbericht gab er uns Ende März: einen souveränen<br />
Rückblick auf ein schwieriges, erfolgreiches,<br />
erfülltes Leben.<br />
Rotary Club Kronberg<br />
KLAUS-PETER SCHULZE<br />
Nur wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag<br />
hat uns Klaus-Peter Schulze, der Senior unseres<br />
Clubs, für immer verlassen. Als Gründungsmitglied<br />
war „K.-P. “ von Anfang an in besonders aktiver<br />
Weise den Zielen von Rotary verbunden und<br />
hat nicht nur im Jahr seiner Präsidentschaft das<br />
Clubleben entscheidend geprägt. Seine Meinung<br />
war immer gefragt, seine Stimme hatte Gewicht.<br />
Mit seiner ruhigen, besonnenen Art meisterte er<br />
auch die schwierige Aufgabe des Gründungsbeauftragten<br />
für unseren Tochterclub, den Rotary Club<br />
Heiligendamm. Die ihm dafür und für sein rotarisches<br />
Lebenswerk vom Tochterclub zuerkannte<br />
hohe Ehrung des 2. Saphirs hat er krankheitsbedingt<br />
leider nicht mehr persönlich entgegennehmen<br />
können. Mit „K.-P. “ ist ein Stück der Seele des<br />
Clubs von uns gegangen, er wird uns fehlen. Wir<br />
werden den Autor unserer Clubchronik und guten<br />
Freund stets in ehrenvoller Erinnerung behalten.<br />
Rotary Club Kühlungsborn – Bad Doberan<br />
116 10/2014 Rotary Magazin
RUBRIKEN<br />
IN MEMORIAM<br />
KLAUS ROSENZWEIG<br />
Der RC Langenhagen-Wedemark trauert um sein<br />
Gründungsmitglied. Am 1. August 2014 ist er kurz<br />
vor seinem 75. Geburtstag nach schwerer Krankheit<br />
gestorben. Als früherer Stadtdirektor von Langenhagen<br />
hat er uns immer wieder Situationen aufgezeigt,<br />
in denen wir rotarische Hilfe vor unserer<br />
Haustür leisten konnten. Er war ein Glücksfall für<br />
die Stadt, hieß es in öffentlichen Würdigungen seiner<br />
Arbeit, er war aber auch ein Glücksfall für unseren<br />
Club. Im Amtsjahr 2002/03 war er unser Präsident.<br />
Seine besonnene, auf Ausgleich bedachte<br />
Denk- und Handlungsweise war vorbildlich, ja<br />
sprichwörtlich. Auch später als Anwalt konnte er<br />
unterschiedliche Parteien durch Argumente und<br />
Geduld häufig zu gemeinsamen Lösungen bewegen.<br />
Als Honorarprofessor an der Universität Lüneburg<br />
hat er seine Studierenden vom Nutzen juristischen<br />
Denkens überzeugt. Uns hat er mit einem<br />
breiten Themenspektrum seiner Clubvorträge überrascht<br />
und begeistert. Unser Freund wird uns sehr<br />
fehlen. Wir trauern mit seiner Familie um ihn und<br />
werden noch oft und gern an ihn denken.<br />
Rotary Club Langenhagen-Wedemark<br />
KARL-HEINZ KARSCH<br />
Vor 35 Jahren wurde Dr. Karsch Mitglied unseres<br />
Clubs und musste uns nun im Alter von 83 Jahren<br />
verlassen. Mit ihm verlieren wir einen Freund, der<br />
die Prinzipien Rotarys aus innerstem Empfinden erfüllte.<br />
Er war 1995/96 Clubpräsident und wurde<br />
1999 als Paul Harris Fellow ausgezeichnet. Nicht<br />
nur ein promovierter Naturwissenschaftler geht<br />
uns verloren, sondern auch ein zutiefst religiöser<br />
Mensch, dessen Glaube zum Abschied in tief bewegender<br />
Form mit den Psalmworten „Meine Zeit<br />
steht in Deinen Händen“ ausgedrückt wurde. Wir<br />
verlieren einen liebenswerten, wertvollen Freund<br />
und werden mit viel Respekt und Anerkennung<br />
seiner gedenken.<br />
Rotary Club Merzig-Saarlouis<br />
HORST SIMONS<br />
Ende März verstarb unser Freund,<br />
Ministerialrat i. R. Dipl.-Ing. Horst<br />
Simons. Er gehörte nahezu ein halbes<br />
Jahrhundert der rotarischen Gemeinschaft<br />
an: 1965 wurde er Mitglied<br />
im RC Weiden und wechselte dann 1969<br />
zum RC Altötting/Burghausen. 1975 kam<br />
er zum RC München-Land, dem<br />
er bis nach seiner Pensionierung<br />
angehörte. Ein Umzug<br />
führte ihn im Jahr 2005 dann zum RC Penzberg. In<br />
den 30 Jahren seiner Zugehörigkeit zum RC München-Land<br />
brachte er sich stets in unseren Freundeskreis<br />
ein und gestaltete das Clubleben in verschiedenen<br />
Funktionen, zuletzt als Präsident im<br />
Jahr 1987/88, aktiv mit. Als einen treuen, aufrichtigen,<br />
engagierten und lebensbejahenden Freund, der<br />
im Zusammenleben vergessen ließ, welche körperlichen<br />
Wunden ihm der Krieg geschlagen hatte, und<br />
der auch mit nur einem Arm gern und sehr gut<br />
Golf spielte, werden wir Horst Simons im Gedächtnis<br />
behalten.<br />
Rotary Club München-Land<br />
ERNST MARIA LANG<br />
Am 1. August 2014 verstarb unser Freund im Alter<br />
von 97 Jahren. Er war einer von uns, seit 50 Jahren<br />
Rotarier und Gründungsmitglied des RC München-<br />
Schwabing. Mit ihm verliert der Club eine herausragende<br />
Persönlichkeit. In seinem Hauptberuf war er<br />
Architekt und hat bedeutende Gebäude in München<br />
geschaffen. Seit 1947 veröffentlichte er Karikaturen<br />
in der Süddeutschen Zeitung und zeichnete für<br />
den Bayerischen Rundfunk. Dabei war er kein Auftragszeichner.<br />
Er hatte die Gabe, Situationen blitzschnell<br />
zu erfassen, scharfsinnig den Witz und das<br />
Hintergründige aufzunehmen und daraus Karikaturen<br />
zu entwerfen. Diese haben Zeitgeschichte zumeist<br />
besser vermittelt als Worte. Sein Wirken wurde<br />
ausgezeichnet unter anderem mit der Medaille<br />
„München leuchtet“ in Gold und dem Maximiliansorden<br />
für Wissenschaft und Kunst. Ernst Maria<br />
Lang hat über viele Jahre das Leben in unserem<br />
Club – auch mit Karikaturen von Meetings – bereichert.<br />
Er besaß ein großes rhetorisches Talent. Die<br />
Freunde erinnern sich gerne an seine Reden, die er<br />
pointiert vorgetragen hat. Wir verlieren mit ihm einen<br />
großartigen Menschen und Freund.<br />
Rotary Club München-Schwabing<br />
MARTIN BENKERT<br />
Unser rotarischer Freund hat uns am<br />
24. Juli 2014 im Alter von 90 Jahren verlassen.<br />
Vor fast 50 Jahren ist er zum RC<br />
Traunstein gekommen und hat den Club in<br />
seinen Gründerjahren mitgestaltet. Völkerverbindend<br />
zu wirken, das ist eines der Ziele von<br />
Rotary. Geprägt durch seinen Beruf lag ihm die<br />
Internationalität von Rotary daher besonders<br />
am Herzen, vor allem die Freundschaft zu unserem<br />
Kontaktclub in England. In den 60er Jahren<br />
war dies noch eine besondere Aufgabe. Später<br />
hat er unser Projekt in Ostafrika mit Hardware un-<br />
Rotary Magazin 10/2014 117
RUBRIKEN<br />
IN MEMORIAM<br />
terstützt. Sein Jahr als Präsident war geprägt von<br />
einem aktiven Clubleben, herausragend war die<br />
Reise nach Uxbridge und nach<br />
Schottland. Seine Liebe zur Natur<br />
hat er mit seiner Familie geteilt.<br />
Seine besondere Aufmerksamkeit<br />
galt dem Holz und den<br />
wunderbaren Formen der Bäume.<br />
Meisterhafte Holzarbeiten wurden zu<br />
seinem Hobby. Im Club hat er damit<br />
eine Tradition geschaffen,<br />
wenn er den scheidenden<br />
Präsidenten zum Jahreswechsel<br />
schmunzelnd eine kunstvoll<br />
gedrechselte Holzschale gewidmet hat<br />
– ‚the same procedure as every year‘. Er war<br />
uns ein ruhiger, überlegter und sehr liebenswerter<br />
Freund und wird lange in unserer Erinnerung bleiben.<br />
So nehmen wir Abschied von unserem Freund<br />
mit seinen Worten: well done, very well indeed.<br />
Rotary Club Traunstein<br />
WALTER ANGST<br />
Nach langer Erkrankung ist unser Freund im Alter<br />
von knapp 72 Jahren gestorben. Wir sind schmerzlich<br />
berührt und trauern um ihn. Als gebürtiger<br />
Schweizer promovierte er in Basel als Zoologe und<br />
widmete sich der Verhaltensforschung bei Primaten.<br />
1970 wurde ihm die Leitung des „Affenbergs<br />
Salem“ übertragen. Seine international anerkannte<br />
Forschungstätigkeit und Aufbauleistung führte<br />
auch zu vielen Impulsen für die regionale Touristik.<br />
1987 wurde er Mitglied in unserem Club, der ihm<br />
nach eigenem Bekunden „Familie“ war, 1995/96<br />
war er unser Präsident. Sprachlich hochbegabt, war<br />
er lange unser Verbindungsmann für unsere Kontaktclubs<br />
in der Schweiz, England und Frankreich.<br />
Seine Dienste für Rotary und für unseren Club<br />
wurden mit dem Paul Harris Fellow gewürdigt. Bei<br />
seinen Besuchen in Indonesien erwarb er Hunderte<br />
historischer indonesischer Wayang-Schattenspiele.<br />
Seine Sammlung gilt als die wohl weltweit bedeutendste.<br />
Mit Ausstellungen und einem 2007 herausgegebenen<br />
Prachtband „Wayang Indonesien“ hat er<br />
dem fernöstlichen Kulturgut ein Denkmal gesetzt.<br />
Wir gedenken seiner in Dankbarkeit.<br />
Rotary Club Überlingen/Bodensee<br />
JOHANNES SALESKI<br />
Der Rotary Club Werl/Westfalen trauert um seinen<br />
allseits geschätzten rotarischen Freund, der im Alter<br />
von 69 Jahren am 3. Juli 2014 nach langer, schwerer<br />
Krankheit verstarb. Johannes Saleski war eines<br />
der Gründungsmitglieder unseres Clubs.<br />
Ein aktiver und sozial engagierter Rotarier.<br />
Er hat den Club mit aufgebaut und geprägt.<br />
In unserer Gemeinschaft hinterlässt<br />
er eine schmerzhafte Lücke. Die Freunde, die<br />
ihn kannten, werden ihn nicht vergessen, für alle<br />
jedoch wird er in Geschichten und Anekdoten lebendig.<br />
Wir sind dankbar, ihn bei uns gehabt zu<br />
haben, und werden ihm ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
Rotary Club Werl/Westfalen<br />
KURT ZELLMER<br />
Die Mitglieder des Rotary Clubs Wittstock trauern<br />
um ihren guten Freund Kurt Zellmer. Er verstarb<br />
am 13. Juni 2014 nach längerer Krankheit in seinem<br />
89. Lebensjahr. Von 1977 bis zu seinem Ruhestand<br />
1990 wirkte er als Superintendent des Kirchenkreises<br />
Wittstock. Er war maßgeblich an der Gründung<br />
unseres Clubs beteiligt. Über mehr als 20 Jahre war<br />
er stets ein gern gehörter Experte zu Fragen der<br />
Geschichte Wittstocks. Noch beliebter jedoch waren<br />
seine interessanten Vorträge zur Geschichte Preußens,<br />
mit denen er in vielen Veranstaltungen die<br />
Zuhörer begeisterte. Wegen seiner maßgeblichen<br />
Mitwirkung und Moderation des „Runden Tisches“<br />
während der Wendezeit 1989/90 wurde ihm im<br />
Dezember 2009 die Ehrenbürgerschaft der Stadt<br />
Wittstock verliehen. Wir verlieren mit ihm einen<br />
sehr liebenswürdigen Freund und Ratgeber, dem<br />
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden.<br />
Rotary Club Wittstock<br />
Um die eingesandten Nachrufe möglichst zeitnah veröffentlichen<br />
zu können, bittet die Redaktion um Verständnis dafür,<br />
dass ein bestimmtes Textlimit nicht überschritten werden kann.<br />
Die Nachrufe sollten max. 750 Zeichen (inkl. Leerzeichen) umfassen.<br />
Hiervon ausgenommen sind die Nachrufe auf Past-Governors,<br />
die das Magazin mit einem Foto abdruckt. Nur so können wir in<br />
Zukunft der Fülle der eingehenden Beiträge gerecht werden.<br />
118 10/2014 Rotary Magazin
RUBRIKEN<br />
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20095 Hamburg<br />
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THEMEN IM NOVEMBER<br />
Denkmalschutz<br />
… ist mehr als das Sanieren alter Gebäude. Im Vereinigungsprozess<br />
trug er zur Annäherung von Ost<br />
und West bei. Welche Rolle Rotary Clubs dabei gespielt<br />
haben – sowohl mit finanzieller Unterstützung<br />
als auch per „Hands-on“-Einsatz – erzählt der<br />
Themenschwerpunkt in der Rubrik „Im Fokus“.<br />
MITGLIEDERWERBUNG ist schwierig, und nur wenige<br />
Rotarier versuchen es. Hans-Eckhard Tribess<br />
fragt im »Standpunkt« nach den Gründen und fordert,<br />
die »Ware« Rotary besser zu vermarkten<br />
GLOBAL OUTLOOK Vor Publikum zu sprechen, fällt<br />
vielen Menschen schwer. Dabei ist es eine Schlüsselkompetenz<br />
für erfolgreiches Agieren – im Job ebenso<br />
wie bei Rotary. Ein nützlicher Leitfaden von RI.<br />
IMPRESSUM<br />
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Rotary Magazin 10/2014 119
RUBRIKEN<br />
BRÖCKEDDE<br />
NEUES VOM RC BRÖCKEDDE · FOLGE 98<br />
Die Deutschen kommen<br />
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands –<br />
dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee<br />
münden. Hier trifft sich im Bröckedder<br />
Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden<br />
Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.<br />
Seit langen Jahren pflegte der RC Bröckedde<br />
eine enge Partnerschaft mit dem Schweizer<br />
Rotary Club Redliwil. Bekanntlich liegt<br />
Redliwil im Herzen der Schweiz, nahe Zürich<br />
und mit Blick auf das Matterhorn und den Lago<br />
Maggiore. Gleich um die Ecke findet sich das<br />
Heidiland. Vom Hausberg, der Redliwiler Spitze,<br />
ist auch der „Röstigraben“ klar zu erkennen.<br />
Redliwil ist weltoffen und heimatschwer, traditionsbewusst<br />
und innovativ – die Schweiz pur.<br />
Da wollte es der Zufall, dass Freund Pflaumenbauch<br />
aus Bröckedde einen Job in Redliwil<br />
erhielt. Er zog frohgemut in die Schweiz, gab es<br />
doch gerade in Redliwil viele Zuzügler aus<br />
dem „großen Kanton“. Ein Deutscher war Chefarzt<br />
des Redliwiler Spitals, deutsch waren viele<br />
Professoren an der Redliwiler Universität sowie<br />
der Chefredaktor vom Redliwiler Tagesanzeiger.<br />
Die Villen an der Goldküste hoch über dem<br />
Redliwiler See waren fest in deutscher Hand.<br />
Unterschwellig hatte das im RC Redliwil schon<br />
zu Diskussionen geführt. Bei einem Meeting<br />
meinte Clubpräsident Beat Bälzli: „Die Deutschen<br />
sind ja ganz anstellig, aber es werden immer<br />
mehr.“ Neben ihm nickte Freund Schnurrenberger<br />
bedächtig: „Kein Wunder bei einer<br />
Bevölkerung von 82 Millionen. Aber immerhin<br />
sinkt ihre Geburtenrate.“ „Das dauert mir aber<br />
zu lange“, gab Bälzli zu bedenken.<br />
Tage später meldete sich Freund Pflaumenbauch<br />
bei Präsident Bälzli. Er sei nun in Redliwil<br />
tätig. Ob er als Rotarier denn ab und an mal<br />
den RC Redliwil besuchen dürfe? Ob er gar eines<br />
Tages im Club Mitglied werden könne? Präsident<br />
Bälzli legte die Anfrage dem Clubvorstand<br />
vor und meinte: „Herr Pflaumenbaum<br />
kommt ja aus dem hohen Norden, gleichsam<br />
vom Rand der Arktis. Aber die Auskünfte über<br />
ihn lauten günstig – keine Steuerschulden, keine<br />
Strafzettel, keine Kinder, zudem hat er mehrfach<br />
für das Rote Kreuz Blut gespendet.“<br />
Und so durfte Pflaumenbauch an den Meetings<br />
teilnehmen. Er spendete weiter exzessiv<br />
Blut und zeigte sich auch ansonsten sehr anstellig.<br />
Doch sein Projekt „Aufnahme in den Club“<br />
wollte nicht so recht vorankommen. Bis der Tag<br />
kam, als der Redliwiler incoming Präsident<br />
Winkelried einen Vortrag zum Thema „Weshalb<br />
die Annexion von Baden-Württemberg nötig ist<br />
– historische, juristische, politische und moralische<br />
Gründe.“<br />
Pflaumenbauch lauschte Winkelried beflissen.<br />
Zum Schluss erhob er sich, klatschte heftig Beifall<br />
und rief „Bravo!“ Und Präsident Bälzli murmelte<br />
erfreut: „Doch, den Pflaumenbauch, den nehmen<br />
wir. Wir brauchen weitsichtige Leute.“<br />
Alexander Hoffmann, RC Frankfurt/Main-Römer,<br />
korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde<br />
Mehr unter www.broeckedde.de<br />
ILLUSTRATION: MARCUS SCHÄFER WWW.CHUNKYMAGGOTS.DE<br />
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