wie geht's weiter? MbPw 2010 - Nächste Termine
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im interview Fortsetzung<br />
Unternehmen und die Ansprache müssen zu dem jeweiligen<br />
Kapitalgeber mit seinem Portfolio und den Investment-Kriterien<br />
passen. Der größte Fehler - der leider durchaus gemacht wird<br />
- ist es, einen Serienbrief mit Standard Businessplan an alle bekannten<br />
Investoren zu schicken. Wir kennen die entscheidenden<br />
Anforderungen und Fragen der Kapitalgeber und prüfen, ob sowohl<br />
das Geschäftsmodell als auch die Präsentation des Unternehmens<br />
überzeugen können. Wenn wir denken, dass dies der<br />
Fall ist, ebnen wir den Weg in unser Finanzierungsnetzwerk, zu<br />
Venture Capital-Gesellschaften, Business Angels, öffentlichen<br />
Investoren und Banken. Die Investoren andererseits können<br />
sicher sein, dass wir nur Teams vorschlagen, die für sie potenziell<br />
interessant und bereit für ernsthafte Investoren-Gespräche sind.<br />
Was erwarten Sie von den Gründern und Unternehmer-Teams,<br />
die zu Ihnen kommen?<br />
Werner Arndt: Sie sollten schon ein gewisses Maß an Vorbereitung<br />
auf das Coaching mitbringen. Damit wir uns vorbereiten<br />
können, möchten wir auch etwas über das Team und das Vorhaben<br />
wissen. Bei allgemeinen Coaching-Anfragen reicht eine kurze<br />
Vorhabensbeschreibung. Für das Finanzierungs-Coaching ist ein<br />
vollständiger Businessplan die Voraussetzung. Wir möchten <strong>weiter</strong>hin,<br />
dass die Teams mit einer entsprechenden Offenheit auf<br />
uns zukommen. Sie können uns als eine risikofreie Umgebung<br />
sehen. Bei uns können sie alle Fragen stellen und sich selbst und<br />
ihre Präsentation in einem Maß ausprobieren, in dem das im freien<br />
Markt nicht ohne Risiko möglich ist.<br />
Sie sind beide schon lange in der Gründerszene aktiv. Gab es<br />
eigentlich schon vorher Berührungspunkte?<br />
Werner Arndt: Wir haben uns immer <strong>wie</strong>der in den Netzwerken<br />
der Gründer- und Wettbewerbsszene getroffen. Als Vertreter<br />
zweier international führender Business Plan Wettbewerbe – des<br />
MBPW und des netzwerk nordbayern – wurden wir oft als Experten<br />
eingeladen und haben auch untereinander diskutiert, <strong>wie</strong> man<br />
die Wettbewerbe und Gründerangebote optimieren kann.<br />
coaching<br />
Voraussetzung ist eine maximal 1-seitige Projektbeschreibung,<br />
die vor der Beratung per E-Mail<br />
geschickt wird.<br />
finanzierungs-netzwerk<br />
Interessenten am Finanzierungs-Netzwerk und den Veranstaltungen<br />
stellen sich zunächst mit einer Kurzdarstellung (www.mbpw.de ><br />
Finanzierung) beim MBPW vor. Ein vollständiger Businessplan sollte<br />
bereits vorhanden sein.<br />
Ansprechpartnerinnen sind Anja Riehr (anja.riehr@mbpw.de) und<br />
Kerstin Bombös (kerstin.bomboes@mbpw.de), Tel. 089 388 38 38 0.<br />
Dr. Carsten Rudolph: Ich würde sagen, der nord- und der südbayerische<br />
Wettbewerb hatten schon immer ein gesundes Verhältnis<br />
aus Konkurrenz und Kooperation, das alle motiviert.<br />
Soweit das „bayerische Innenverhältnis“. Auf der internationalen<br />
Ebene haben wir, bildlich gesprochen, gemeinsam die bayerische<br />
Fahne hochgehalten.<br />
Was fasziniert Sie heute immer noch am Gründerthema?<br />
Werner Arndt: Es ist toll, wenn man nach einiger Zeit spüren<br />
kann, was man bewegt hat, und zum Beispiel am MBPW-Netzwerk<br />
sieht, <strong>wie</strong> sich die ursprüngliche Systematik immer <strong>weiter</strong><br />
entwickelt. Ich finde es sehr befriedigend, mitzuerleben, was aus<br />
Gründungsideen werden kann und wenn ein Geschäftsmodell tatsächlich<br />
funktioniert. Aus einer Idee etwas zu gestalten, Beteiligte<br />
zu überzeugen und nachhaltig zu wirken – das hat für mich nichts<br />
von seiner Faszination eingebüßt.<br />
Dr. Carsten Rudolph: Ich finde es besonders spannend, immer<br />
<strong>wie</strong>der mit neuen Themen konfrontiert zu werden, über neue Produkte<br />
und Geschäftsmodelle nachzudenken und darüber, <strong>wie</strong> sie<br />
in das aktuelle Marktgefüge hineinpassen. Mich reizt die immer<br />
neue Herausforderung, aus einer Idee ein Business zu machen.<br />
Ich denke auch, dass die Region München noch enorm viel Potenzial<br />
hat.<br />
MBPW Alumni News<br />
3,8 Mio. Euro für Hepa Wash<br />
Die Hepa Wash GmbH hat ihre Serie A-Finanzierungsrunde erfolgreich<br />
abgeschlossen. Das Münchener Unternehmen entwickelt<br />
ein neuartiges Verfahren zur Behandlung von Patienten<br />
mit lebensbedrohlichem Leberversagen. Es basiert auf den jahrelangen<br />
Erfahrungen des Erfinders und Gründers Dr. Kreymann<br />
in der Behandlung dieser Patienten im Klinikum rechts der Isar,<br />
München. Bernhard Kreymann, der auch CEO der Hepa Wash<br />
ist, kommentiert: „Wir sind sehr froh und stolz, dass wir unsere<br />
Serie A-Finanzierungsrunde erfolgreich abschließen konnten.<br />
Trotz der sch<strong>wie</strong>rigen wirtschaftlichen Lage ist es uns gelungen,<br />
eine hochkarätige Gruppe von langfristig engagierten privaten<br />
Investoren mit Erfahrung im medizintechnischen Bereich ebenso<br />
<strong>wie</strong> die KfW dafür zu gewinnen, in das Unternehmen und seine<br />
Technologie zu investieren. Die Hepa Wash® Therapie wurde<br />
bereits sehr erfolgreich in zwei präklinischen Studien getestet.<br />
Diese Studien lieferten den überzeugenden Beweis, um nun das<br />
Verfahren <strong>weiter</strong> zu entwickeln und ab dem Frühjahr <strong>2010</strong> im<br />
Rahmen einer klinischen Studie an Patienten zu testen. In 2011<br />
haben wir dann hoffentlich ein neues und geprüftes Verfahren,<br />
um die sehr hohe Todesrate von Leberpatienten auf der Intensivstation<br />
zu senken.“<br />
Gründerland Deutschland.<br />
Wie Start-ups erfolgreich werden<br />
Deutsche gelten in der Welt nicht gerade als ideale<br />
Start-up Unternehmer. Zu lähmend scheint<br />
oft die „German Angst“, zu umständlich die<br />
Sprache, zu fesselnd die Bürokratie - auch wenn<br />
die Erfinder technologisch zur Spitze gehören.<br />
Und jetzt auch noch die Krise! Allerdings wurde<br />
die neue Regierung mit einem Wirtschaftsprogramm<br />
gewählt, welches das Thema Gründung<br />
laut Koalitionsregierung fördert: „Deutschland<br />
soll verstärkt Innovationen hervorbringen und<br />
Leitmärkte prägen. Daher werden wir eine Gründerkampagne<br />
in Deutschland starten….Wir werden<br />
das Umfeld für die Tätigkeiten von Business<br />
Angels in Deutschland verbessern…“<br />
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung rückt in den<br />
Vordergrund, was in Zeiten der „großen Rettungsaktionen“ in<br />
den Hintergrund getreten war: Das Thema Gründungen und insbesondere<br />
die Förderung von Gründungen ist nach <strong>wie</strong> vor ein<br />
zentrales Thema in Deutschland. Denn die Zahlen sind alarmierend:<br />
„Gründungstätigkeit auf neuem Tiefpunkt“ titelt eine Studie<br />
des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom<br />
November 2009. Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />
(BVK) sieht den Private Equity Markt im<br />
vergangenen Jahr klar von der Finanz- und Wirtschaftskrise dominiert.<br />
Dennoch ist das, was die Akteure der deutschen Gründerszene<br />
täglich sehen und erleben, längst nicht so trist <strong>wie</strong> die genannten<br />
Fakten. Nicht nur, dass sich immer <strong>wie</strong>der kluge Köpfe zu<br />
Unternehmern berufen fühlen. Viele Gründer machen – fast von<br />
Anfang an – das Entscheidende richtig.<br />
Kompetenz Er<strong>weiter</strong>ung<br />
„Bei Naturwissenschaftlern gibt es eine gewisse Arroganz gegenüber<br />
der BWL und anfangs waren wir relativ beratungsresistent.“<br />
Mit diesem Kommentar hatte der Physiker Dr. David Schrupp-<br />
Heidelberger, Mitgründer der Corrmoran GmbH, beim Auftakt<br />
des MBPW <strong>2010</strong> die wissenden Lacher auf seiner Seite. Von vielen<br />
Gründern, die die grundlegende Technologie für das Start-up<br />
selbst entwickelt haben, werden die Anforderungen in anderen Bereichen<br />
unterschätzt. Dr. David Schrupp-Heidelberger, Dr. Barbara<br />
Waldmann und Bernhard Stöcker haben sich im Laufe des BPW<br />
Schwaben und des MBPW fehlende wirtschaftliche Kompetenz in<br />
Grundlagen selbst angeeignet. Zusätzlich wurde bereits in der Anfangsphase<br />
die Finanzberaterin Kornelia K. Enthart als Coach und<br />
später als Mitgesellschafterin ins Team geholt. Gemeinsam gelang<br />
es, Bayern Kapital und den High-Tech Gründerfonds als Investoren<br />
zu gewinnen. Mittlerweile hat die Corrmoran GmbH 14 Mitarbeiter<br />
und geht, mit 14 europäischen Kunden ihres online Korrosionsmesssystems<br />
für Großfeueranlagen, den Weltmarkt an.<br />
Die Corrmoran GmbH - Bernhard Stöcker, Dr. Barbara Waldmann,<br />
Dr. David Schrupp-Heidelberger - bei der Prämierung MBPW 2009.<br />
Im Dezember wurde die Corrmoran GmbH mit einem Umweltpreis<br />
gewürdigt. KUMAS, das bayerische Zentrum der Umweltkompetenz,<br />
prämierte Corrmoran als eines der drei offiziellen Leitprojekte 2009,<br />
die die bayerische Umweltkompetenz besonders gut repräsentieren.<br />
Begeisterung<br />
Manche Branchen scheinen kleine abgeschlossene Welten zu<br />
sein und entwickeln sich fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit<br />
zu Boom-Bereichen. So erging es dem Markt für Computer-<br />
und Videospiele lange Zeit, bis er in den letzten Jahren aus<br />
dem Schattendasein ins Rampenlicht getreten ist. Sein Wachstumstrend<br />
führte allein im ersten Halbjahr 2009 in Deutschland<br />
zu 649 Mio. Euro Umsatz, <strong>wie</strong> der Bundesverband Interaktive<br />
Unterhaltungssoftware (BIU) meldete. Das Gründerteam der<br />
Artificial Technology GmbH war von Anfang an dabei, zunächst<br />
selbst als Spieler, heute als Unternehmer. „Unsere Teammitglieder<br />
beschäftigen sich seit Mitte der 80er Jahre mit Computer- und<br />
Videospielen. Wir können uns alle noch sehr gut an unsere ersten<br />
Heimcomputer, <strong>wie</strong> etwa den Commodore C64 oder Amiga, und<br />
die nostalgischen Konsolen von Sega und Nintendo erinnern. Die<br />
Leidenschaft ist nun bereits seit Jahren zum Beruf geworden“,<br />
erzählen sie von ihren Anfängen. Was ihnen bei den damaligen<br />
Angeboten als Spieler selbst noch fehlte, brachten Frank Gwosdz,<br />
Serein Pfeiffer und Daniel Renner 2007 auf den Markt: ihr Produkt<br />
EKI One erlaubt Spieleentwicklern, virtuellen Welten mehr<br />
künstliche Intelligenz und emotionale Tiefe zu verleihen. Die<br />
Artificial Technology GmbH hat mittlerweile 20 Mitarbeiter und<br />
wird auch <strong>2010</strong> <strong>weiter</strong> wachsen Neben dem technologischen und<br />
unternehmerischen Know-How ist die Leidenschaft für Computerspiele<br />
das Erfolgsrezept des Münchner Start-Ups.<br />
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