29.10.2014 Aufrufe

FIT & VITAL

FIT & VITAL / Ausgabe Herbst, 2014

FIT & VITAL / Ausgabe Herbst, 2014

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

C M Y K Seite 12 C M Y K Seite 13<br />

3 Bausteine<br />

für<br />

gesunde<br />

Ernährung<br />

Machen Fette fett? Oder doch Kohlenhydrate?<br />

Warum ist Eiweiss ein Schlankmacher und mit<br />

welchen Lebensmitteln nehme ich am meisten<br />

davon auf?<br />

Ernährungsexperte und Koch der deutschen<br />

Fußball-Nationalmannschaft Holger Stromberg klärt<br />

gängige Ernährungsmythen auf und zeigt Ihnen, was<br />

Sie für eine gesunde Ernährung wirklich beachten sollten.<br />

Eiweiß, Kohlenhydrate und gesunde Fette – richtig aufeinander<br />

abgestimmt sind alle drei Nährstoffgruppen die Bausteine einer<br />

gesunden und schlanken Ernährung. Entscheidend für Ihr Wohlbefinden<br />

und Ihre Figur ist in erster Linie die Auswahl der richtigen<br />

Lebensmittel und die Zusammenstellung<br />

Ihrer Mahlzeiten.<br />

Baustein<br />

Kohlenhydrate?<br />

Keine Angst!<br />

Seitdem der Trend zur Low-Carb Diät geht,<br />

werden Kohlenhydrate aller Art als Dickmacher<br />

verteufelt. Bei Atkins und Co. dürfen Kohlenhydrate<br />

wegen ihrer angeblich dickmachenden<br />

Eigenschaft gar nicht oder in nur sehr geringen<br />

Mengen verspeist werden. Völlig zu Unrecht:<br />

Bei Kohlenhydraten entscheidet in erster Linie<br />

die Auswahl der Lebensmittel darüber, ob Sie<br />

einen Dickmacher oder einen Energielieferanten<br />

verspeisen. Gesunde Kohlenhydrate<br />

sind nämlich genau dies: Energielieferanten!<br />

Und Energie ist wichtig für die Versorgung<br />

der Organe (vor allem des Gehirns) und der<br />

Muskeln – Kohlenhydrate dienen dem Körper<br />

sowohl als Energiequelle als auch als Energiereserve.<br />

„Komplexe“ Kohlenhydrate nennt man die Kohlenhydrate,<br />

die wichtige Ballaststoffe enthalten,<br />

lange satt machen und für eine konstante<br />

Energiezufuhr sorgen. Beispiele hierfür sind<br />

Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Vollkornreis.<br />

Den „einfachen“ Kohlenhydraten ist hingegen<br />

viel Zucker zugesetzt, sie sättigen nicht lange<br />

und enthalten insofern viele „leere“ Kalorien.<br />

Hierzu gehören: Weißbrot, Weißmehlprodukte,<br />

weißer Reis, normale Nudeln, Gebäck<br />

und Kuchen, Fertigprodukte und gezuckerte<br />

Getränke.<br />

» 12<br />

Die richtige Wahl<br />

Ersetzen Sie möglichst viele Weißmehlprodukte<br />

durch ihre Vollkorn- und Vollwertvariante und<br />

meiden Sie Lebensmittel, in denen Weißmehl,<br />

Fett und Zucker kombiniert ist, wie z.B. Kuchen<br />

und Gebäck.<br />

mein Tipp<br />

Die Kohlenhydratzufuhr sollten Sie zum<br />

Abend hin sukzessiv reduzieren. Zum<br />

Frühstück empfiehlt sich Vollkornbrot oder<br />

Vollkornmüsli, mittags können Sie eine<br />

gemäßigte Portion Ihrer Lieblingspasta<br />

essen und am Abend sollten Sie in erster<br />

Linie auf hochwertiges und fettarmes<br />

Eiweiß und Salat und Gemüse setzen,<br />

um über Nacht Ihre Fettverbrennung<br />

anzukurbeln.<br />

Aber machen Sie kleine Schritte: Zu Beginn<br />

starten Sie am besten mit 1 bis zwei kohlenhydratfreien<br />

Abenden pro Woche. Dann<br />

steigern Sie langsam der Anzahl der Abende.<br />

Als Ergänzung zu Fisch, Geflügel, Tofu, Salat<br />

und Gemüse, eignen sich hervorragend<br />

Nüsse und fettarmer Käse.<br />

Baustein<br />

Fatburner EiweiSS<br />

Eiweiß ist gesund, der Körper braucht es als<br />

Baustein für Körperzellen, Haut, Haare und<br />

Muskeln. Zusätzlich haben eiweißreiche<br />

Lebensmittel diverse Eigenschaften, die sie<br />

für den figurbewussten Menschen besonders<br />

attraktiv machen: Eiweiß lässt den Blutzuckerspiegel<br />

kaum ansteigen, dadurch wird nur<br />

wenig von dem appetitanregenden Hormon<br />

Insulin ausgeschüttet, stattdessen wird Fett<br />

verbrannt. Zudem sättigt Eiweiß lange und<br />

hilft, Heißhungerattacken zu verhindern.<br />

Nutzen Sie vor allen den wissenschaftlich<br />

bewiesenen „Schlank im Schlaf“-Effekt:<br />

Wenn Sie abends auf Ihre Portion Nudeln<br />

verzichten und stattdessen beispielsweise<br />

ein Putensteak mit Salat essen, steigt Ihr<br />

Insulinspiegel vor dem Schlafengehen nicht<br />

so drastisch an. Dadurch wird wiederum die<br />

nächtliche Fettverbrennung angekurbelt –<br />

ein hoher Insulinspiegel, wie beispielsweise<br />

nach dem Genuss von Weißmehlprodukten,<br />

verhindert genau diesen Effekt.<br />

Versuchen Sie grundsätzlich, Ihren Eiweißkonsum<br />

aus natürlichen Eiweißquellen zu<br />

decken.<br />

© Foto o.: Pixelbliss, 2011 Shutterstock.com<br />

© Foto o.n.u.: Pixelbliss/Seroff/Ilker Canikligil/Maks Narudenko, 2011 Shutterstock.com<br />

Die Top<br />

Eiweiss-<br />

Lieferanten<br />

■Geflügel und Fleisch<br />

Bevorzugen Sie Steak, Filet,<br />

Tatar, Schnitzel ohne Panade<br />

und Schinken und entfernen<br />

Sie beim Geflügel die Haut.<br />

Alternativ oder ergänzend ist<br />

Tofu ein guter Eiweißlieferant.<br />

Achten Sie auch hier auf eine<br />

fettarme Zubereitung.<br />

1 2 3<br />

■ Fisch<br />

Bereiten Sie Fisch immer fettarm<br />

zu und meiden Sie panierten oder<br />

gebratenen Fisch und fettige Saucen.<br />

■ Quark und Käse<br />

Bevorzugen Sie bei Quark die<br />

Magerstufe und rühren Sie ihn<br />

beispielsweise mit einem Schuss<br />

kohlensäurehaltigem Wasser an.<br />

So wird er schön cremig und luftig.<br />

Bei Käse sollten Sie ebenfalls die<br />

fettarmen Varianten wählen, wie<br />

Hüttenkäse, Harzer und Weich- und<br />

Schnittkäse bis zu 30% Fett.<br />

■ Hülsenfrüchte<br />

Essen Sie mindestens 2x pro Woche<br />

Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und<br />

Kichererbsen.<br />

Baustein<br />

Fette: Qualität vor<br />

Quantität<br />

Grundsätzlich sind Fette gesünder als<br />

ihr Ruf, sie sind sogar lebenswichtig für<br />

den menschlichen Körper, da sie innere<br />

Organe stützen, einen Kälteschutz<br />

bieten und helfen, die Vitamine A, D, E,<br />

K und Carotin aufzunehmen und zu<br />

verwerten. Aber, wie auch bei den<br />

Kohlenhydraten müssen Sie auch<br />

hier die richtige Wahl treffen.<br />

■ Nüsse und Eier:<br />

Nüsse liefern nicht nur Eiweiß, sondern<br />

auch gesunde Fette, und sind daher in<br />

Maßen eine gute Ergänzung zu Fleisch,<br />

Fisch, Käse und Tofu. Eier sollten auch<br />

stets fettarm zubereitet sein.<br />

Meiden Sie vor allem die ungesunden<br />

Transfettsäuren. Diese<br />

entstehen bei der industriellen<br />

Härtung von Pflanzenölen.<br />

Sie erhöhen die Blutfettwerte<br />

im Körper und<br />

können Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen begünstigen.<br />

Sie sind in vielen<br />

Fertigprodukten und<br />

Süßigkeiten<br />

enthalten.<br />

In Maßen dürfen Sie gesättigte Fettsäuren verzehren,<br />

wie sie beispielsweise in Wurst, Fleisch<br />

und fetten Milchprodukten stecken. In zu<br />

hoher Menge verzehrt, erhöhen die gesättigten<br />

Fettsäuren allerdings den Cholesterinspiegel<br />

und wandern als Fettpolster auf die Hüfte. Also<br />

Vorsicht!<br />

Gute Fettlieferanten sind: Olivenöl, Rapsöl,<br />

Nüsse und Avocados – dies sind die sog. einfach<br />

gesättigten Fettsäuren.<br />

Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren<br />

sind essentiell, das heißt, der Körper kann sie<br />

nicht selbst herstellen und ist auf die Zufuhr<br />

von außen angewiesen. Lieferanten für Omega-<br />

3-Fettsäuren sind Leinöl, Walnussöl und fetter<br />

Fisch wie Lachs, Thunfisch, Makrele und Hering.<br />

Omega-6-Fettsäuren sind meistens in Pflanzenölen<br />

wie Sojaöl, Distel- oder Weizenkeimöl<br />

enthalten. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

schützen z.B. vor Arteriosklerose.<br />

Achten Sie aber auch bei den gesunden Fetten<br />

darauf, dass Sie diese in Maßen und nicht in<br />

Massen verzehren – sonst werden sie tatsächlich<br />

ungewollt zu<br />

Dickmachern!<br />

Holger Stromberg ,<br />

Ernährungsexperte und Koch<br />

der deutschen Fußball-<br />

Nationalmannschaft<br />

» 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!