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3 Bausteine<br />
für<br />
gesunde<br />
Ernährung<br />
Machen Fette fett? Oder doch Kohlenhydrate?<br />
Warum ist Eiweiss ein Schlankmacher und mit<br />
welchen Lebensmitteln nehme ich am meisten<br />
davon auf?<br />
Ernährungsexperte und Koch der deutschen<br />
Fußball-Nationalmannschaft Holger Stromberg klärt<br />
gängige Ernährungsmythen auf und zeigt Ihnen, was<br />
Sie für eine gesunde Ernährung wirklich beachten sollten.<br />
Eiweiß, Kohlenhydrate und gesunde Fette – richtig aufeinander<br />
abgestimmt sind alle drei Nährstoffgruppen die Bausteine einer<br />
gesunden und schlanken Ernährung. Entscheidend für Ihr Wohlbefinden<br />
und Ihre Figur ist in erster Linie die Auswahl der richtigen<br />
Lebensmittel und die Zusammenstellung<br />
Ihrer Mahlzeiten.<br />
Baustein<br />
Kohlenhydrate?<br />
Keine Angst!<br />
Seitdem der Trend zur Low-Carb Diät geht,<br />
werden Kohlenhydrate aller Art als Dickmacher<br />
verteufelt. Bei Atkins und Co. dürfen Kohlenhydrate<br />
wegen ihrer angeblich dickmachenden<br />
Eigenschaft gar nicht oder in nur sehr geringen<br />
Mengen verspeist werden. Völlig zu Unrecht:<br />
Bei Kohlenhydraten entscheidet in erster Linie<br />
die Auswahl der Lebensmittel darüber, ob Sie<br />
einen Dickmacher oder einen Energielieferanten<br />
verspeisen. Gesunde Kohlenhydrate<br />
sind nämlich genau dies: Energielieferanten!<br />
Und Energie ist wichtig für die Versorgung<br />
der Organe (vor allem des Gehirns) und der<br />
Muskeln – Kohlenhydrate dienen dem Körper<br />
sowohl als Energiequelle als auch als Energiereserve.<br />
„Komplexe“ Kohlenhydrate nennt man die Kohlenhydrate,<br />
die wichtige Ballaststoffe enthalten,<br />
lange satt machen und für eine konstante<br />
Energiezufuhr sorgen. Beispiele hierfür sind<br />
Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Vollkornreis.<br />
Den „einfachen“ Kohlenhydraten ist hingegen<br />
viel Zucker zugesetzt, sie sättigen nicht lange<br />
und enthalten insofern viele „leere“ Kalorien.<br />
Hierzu gehören: Weißbrot, Weißmehlprodukte,<br />
weißer Reis, normale Nudeln, Gebäck<br />
und Kuchen, Fertigprodukte und gezuckerte<br />
Getränke.<br />
» 12<br />
Die richtige Wahl<br />
Ersetzen Sie möglichst viele Weißmehlprodukte<br />
durch ihre Vollkorn- und Vollwertvariante und<br />
meiden Sie Lebensmittel, in denen Weißmehl,<br />
Fett und Zucker kombiniert ist, wie z.B. Kuchen<br />
und Gebäck.<br />
mein Tipp<br />
Die Kohlenhydratzufuhr sollten Sie zum<br />
Abend hin sukzessiv reduzieren. Zum<br />
Frühstück empfiehlt sich Vollkornbrot oder<br />
Vollkornmüsli, mittags können Sie eine<br />
gemäßigte Portion Ihrer Lieblingspasta<br />
essen und am Abend sollten Sie in erster<br />
Linie auf hochwertiges und fettarmes<br />
Eiweiß und Salat und Gemüse setzen,<br />
um über Nacht Ihre Fettverbrennung<br />
anzukurbeln.<br />
Aber machen Sie kleine Schritte: Zu Beginn<br />
starten Sie am besten mit 1 bis zwei kohlenhydratfreien<br />
Abenden pro Woche. Dann<br />
steigern Sie langsam der Anzahl der Abende.<br />
Als Ergänzung zu Fisch, Geflügel, Tofu, Salat<br />
und Gemüse, eignen sich hervorragend<br />
Nüsse und fettarmer Käse.<br />
Baustein<br />
Fatburner EiweiSS<br />
Eiweiß ist gesund, der Körper braucht es als<br />
Baustein für Körperzellen, Haut, Haare und<br />
Muskeln. Zusätzlich haben eiweißreiche<br />
Lebensmittel diverse Eigenschaften, die sie<br />
für den figurbewussten Menschen besonders<br />
attraktiv machen: Eiweiß lässt den Blutzuckerspiegel<br />
kaum ansteigen, dadurch wird nur<br />
wenig von dem appetitanregenden Hormon<br />
Insulin ausgeschüttet, stattdessen wird Fett<br />
verbrannt. Zudem sättigt Eiweiß lange und<br />
hilft, Heißhungerattacken zu verhindern.<br />
Nutzen Sie vor allen den wissenschaftlich<br />
bewiesenen „Schlank im Schlaf“-Effekt:<br />
Wenn Sie abends auf Ihre Portion Nudeln<br />
verzichten und stattdessen beispielsweise<br />
ein Putensteak mit Salat essen, steigt Ihr<br />
Insulinspiegel vor dem Schlafengehen nicht<br />
so drastisch an. Dadurch wird wiederum die<br />
nächtliche Fettverbrennung angekurbelt –<br />
ein hoher Insulinspiegel, wie beispielsweise<br />
nach dem Genuss von Weißmehlprodukten,<br />
verhindert genau diesen Effekt.<br />
Versuchen Sie grundsätzlich, Ihren Eiweißkonsum<br />
aus natürlichen Eiweißquellen zu<br />
decken.<br />
© Foto o.: Pixelbliss, 2011 Shutterstock.com<br />
© Foto o.n.u.: Pixelbliss/Seroff/Ilker Canikligil/Maks Narudenko, 2011 Shutterstock.com<br />
Die Top<br />
Eiweiss-<br />
Lieferanten<br />
■Geflügel und Fleisch<br />
Bevorzugen Sie Steak, Filet,<br />
Tatar, Schnitzel ohne Panade<br />
und Schinken und entfernen<br />
Sie beim Geflügel die Haut.<br />
Alternativ oder ergänzend ist<br />
Tofu ein guter Eiweißlieferant.<br />
Achten Sie auch hier auf eine<br />
fettarme Zubereitung.<br />
1 2 3<br />
■ Fisch<br />
Bereiten Sie Fisch immer fettarm<br />
zu und meiden Sie panierten oder<br />
gebratenen Fisch und fettige Saucen.<br />
■ Quark und Käse<br />
Bevorzugen Sie bei Quark die<br />
Magerstufe und rühren Sie ihn<br />
beispielsweise mit einem Schuss<br />
kohlensäurehaltigem Wasser an.<br />
So wird er schön cremig und luftig.<br />
Bei Käse sollten Sie ebenfalls die<br />
fettarmen Varianten wählen, wie<br />
Hüttenkäse, Harzer und Weich- und<br />
Schnittkäse bis zu 30% Fett.<br />
■ Hülsenfrüchte<br />
Essen Sie mindestens 2x pro Woche<br />
Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und<br />
Kichererbsen.<br />
Baustein<br />
Fette: Qualität vor<br />
Quantität<br />
Grundsätzlich sind Fette gesünder als<br />
ihr Ruf, sie sind sogar lebenswichtig für<br />
den menschlichen Körper, da sie innere<br />
Organe stützen, einen Kälteschutz<br />
bieten und helfen, die Vitamine A, D, E,<br />
K und Carotin aufzunehmen und zu<br />
verwerten. Aber, wie auch bei den<br />
Kohlenhydraten müssen Sie auch<br />
hier die richtige Wahl treffen.<br />
■ Nüsse und Eier:<br />
Nüsse liefern nicht nur Eiweiß, sondern<br />
auch gesunde Fette, und sind daher in<br />
Maßen eine gute Ergänzung zu Fleisch,<br />
Fisch, Käse und Tofu. Eier sollten auch<br />
stets fettarm zubereitet sein.<br />
Meiden Sie vor allem die ungesunden<br />
Transfettsäuren. Diese<br />
entstehen bei der industriellen<br />
Härtung von Pflanzenölen.<br />
Sie erhöhen die Blutfettwerte<br />
im Körper und<br />
können Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen begünstigen.<br />
Sie sind in vielen<br />
Fertigprodukten und<br />
Süßigkeiten<br />
enthalten.<br />
In Maßen dürfen Sie gesättigte Fettsäuren verzehren,<br />
wie sie beispielsweise in Wurst, Fleisch<br />
und fetten Milchprodukten stecken. In zu<br />
hoher Menge verzehrt, erhöhen die gesättigten<br />
Fettsäuren allerdings den Cholesterinspiegel<br />
und wandern als Fettpolster auf die Hüfte. Also<br />
Vorsicht!<br />
Gute Fettlieferanten sind: Olivenöl, Rapsöl,<br />
Nüsse und Avocados – dies sind die sog. einfach<br />
gesättigten Fettsäuren.<br />
Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren<br />
sind essentiell, das heißt, der Körper kann sie<br />
nicht selbst herstellen und ist auf die Zufuhr<br />
von außen angewiesen. Lieferanten für Omega-<br />
3-Fettsäuren sind Leinöl, Walnussöl und fetter<br />
Fisch wie Lachs, Thunfisch, Makrele und Hering.<br />
Omega-6-Fettsäuren sind meistens in Pflanzenölen<br />
wie Sojaöl, Distel- oder Weizenkeimöl<br />
enthalten. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />
schützen z.B. vor Arteriosklerose.<br />
Achten Sie aber auch bei den gesunden Fetten<br />
darauf, dass Sie diese in Maßen und nicht in<br />
Massen verzehren – sonst werden sie tatsächlich<br />
ungewollt zu<br />
Dickmachern!<br />
Holger Stromberg ,<br />
Ernährungsexperte und Koch<br />
der deutschen Fußball-<br />
Nationalmannschaft<br />
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