forum Aktuell Dezember 2009 - Katholische Hochschule Mainz
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<strong>forum</strong> sociale: Beirat berufen – Neuwahl des Vorstands<br />
Konstituierende Sitzung des Beirats<br />
Am 1. Oktober <strong>2009</strong> trat der neu berufene Beirat zur konstituierenden<br />
Sitzung zusammen. Seine Aufgabe ist es, den<br />
Vorstand in der Wahrnehmung seiner Aufgaben zu beraten.<br />
In einer ersten Erörterung schälten sich als anstehende<br />
Aufgaben heraus: Die Verstärkung der Präsenz von <strong>forum</strong><br />
sociale an der KFH und die Profilierung von <strong>forum</strong> sociale<br />
im Sinne eines Netzwerkes der KFH, das an der Arbeit der<br />
KFH Interessierte, Ehemalige, Studierende und Lehrende<br />
zusammenführt. Inhaltlich solle <strong>forum</strong> sociale sich in die<br />
aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen einschalten.<br />
Dabei gelte es, klare Schwerpunkte zu setzen. Es soll –<br />
je nach Veranstaltung – über die KFH und <strong>forum</strong> sociale hinaus<br />
grundsätzlich auch die „Öffentlichkeit” angesprochen<br />
werden. Die nächste Sitzung soll um die Mitte des Jahres<br />
2010 stattfinden. Hier soll der Vorstand konkrete Vorschläge<br />
vorlegen.<br />
Die Mitglieder des Beirats sind für die Dauer von drei Jahren<br />
berufen. Sie sind durch ihren Beruf oder als Ehemalige der KFH<br />
mit den Berufsfeldern der KFH-Absolventen/innen vertraut.<br />
Dem Beirat gehören an: Dietmar Brück, Andreas Görner,<br />
Lieselotte Harjung, Dr. med. Hans Jürgen Hennes, Melanie<br />
Jungk, Karin Klein-Dessoy, Brigitta Dewald-Koch, Bernhard<br />
Nacke, Thomas Schmattloch, Wolfgang Schnörr, Prof. Dr.<br />
Hanneliese Steichele, Hartmut Weber und Melanie Wolf.<br />
Mitgliederversammlung: Berichte<br />
Wenige Wochen nach der konstituierenden Beiratssitzung<br />
fand am 21. Oktober <strong>2009</strong> eine Mitgliederversammlung<br />
statt. In seinem Rückblick auf die letzten drei Jahre wies<br />
der Vorsitzende, Staatssekretär a.D. Heinz F. Benner, insbesondere<br />
auf die Konstituierung des Beirats, die Förderpreisverleihungen<br />
und die Projektförderung durch <strong>forum</strong><br />
sociale hin. Er gab bekannt, dass <strong>forum</strong> sociale 208 Mitglieder<br />
zähle und weiterhin als gemeinnützig anerkannt sei.<br />
Schatzmeister Wilfried H. Mönch legte dar, dass die Einnahmen,<br />
die im Wesentlichen aus den Mitgliederbeiträgen<br />
und –spenden resultieren, sich jährlich auf ca. 4.000 Euro<br />
belaufen. Dem standen im Berichtszeitraum an Ausgaben<br />
gegenüber: zweimalige Verleihung des Förderpreises 4.000<br />
Euro, Druck und Versand von drei Ausgaben „<strong>forum</strong> AK-<br />
TUELL” ca. 3.000 Euro, Projektförderung ca. 5.000 Euro<br />
(u.a. für Umschlagentwurf der KFH-Schriftenreihe, Kreuz<br />
und Gottesdienstanzeige im Foyer der KFH, Kameraprojekt<br />
KFH; Zuschuss zu KFH-Diplomfeiern).<br />
Auf Antrag von Kassenprüfer Winfried Piel wurde der Vorstand,<br />
bei Enthaltung der Betroffenen, einstimmig entlastet.<br />
Da die Diplomstudiengänge an der KFH auslaufen, beschloss<br />
die Mitgliederversammlung, die Ordnung für die<br />
Vergabe des Förderpreises zu ändern. Der Preis soll ab<br />
2013, wenn die ersten Bachelorarbeiten an der KFH vorliegen,<br />
für Bachelor- und Masterarbeiten verliehen werden.<br />
Weiter beschloss die Versammlung eine Änderung der<br />
Satzung, die u.a. den Vorstand um den Alumni-Beauftragten<br />
der KFH erweitert und der Vertreterin/dem Vertreter<br />
des SKFH e.V., die bisher dem Vorstand als „kooptierte Mitglieder”<br />
angehörten, Mitgliedschaftsstatus einräumt.<br />
Neuwahl des Vorstands<br />
Staatssekretär a.D. Heinz F. Benner, der seit 1997 dem<br />
Vorstand <strong>forum</strong> sociale vorstand, erklärte, dass er aufgrund<br />
anderweitiger Verpflichtungen, nicht wieder kandidiere.<br />
Ebenso hatte Sandra Anker wegen der Übernahme neuer<br />
Aufgaben erklärt, nicht wieder kandidieren zu wollen.<br />
Dem neu gewählten Vorstand gehören an:<br />
Vorsitzender: Dr. Hans Zeimentz<br />
Stellv. Vorsitzender: Clemens Frenzel-Göth<br />
Schatzmeister: Wilfried H. Mönch<br />
Beisitzer/innen: Dr. Elke Bruck, Peter Gilmer,<br />
Ruth Remmel-Faßbender, Marco Schäfer<br />
Geborene Mitglieder: Peter Orth, Rektor der KFH, Bernhard<br />
Nacke, Vertreter des Verwaltungsrats der KFH; Agata Gornicki,<br />
Vertreterin des SKFH e.V., NN, Alumnibeauftragter der KFH.<br />
Der neu gewählte Vorstand: (v. l.) Nacke, Mönch, Remmel-Faßbender,<br />
Frenzel-Göth, Orth, Bruck, Gilmer, Zeimentz;<br />
es fehlen: A. Gornicki und M. Schäfer<br />
Foto: W. Piel<br />
Ernennung zu Ehrenmitgliedern<br />
Die Versammlung beschloss einstimmig – bei Enthaltung<br />
des Betroffenen – Prof. Dr. habil. Dr. h.c. Detlev Baum<br />
und Staatssekretär a.D. Heinz F. Benner in Anerkennung<br />
und Würdigung ihrer Verdienste um <strong>forum</strong> sociale zu Ehrenmitgliedern<br />
zu ernennen.<br />
Prof. Baum leitete seit 1990 die Jury zur Vergabe des Förderpreises<br />
der Hochschulgesellschaft. Er hat insgesamt<br />
zehn Vergabeverfahren organisiert und mit fachlicher und<br />
rhetorischer Prägnanz die Würdigung der ausgezeichneten<br />
Arbeiten vorgenommen.<br />
Staatsekretär a.D. Benner hat lange Jahre als Vorsitzender<br />
<strong>forum</strong> sociale mit großem Engagement wesentlich geprägt.<br />
Er hat seine breite fachliche und berufliche Kompetenz zum<br />
Wohl von <strong>forum</strong> sociale eingesetzt und <strong>forum</strong> sociale wie<br />
der KFH wichtige Kontakte erschlossen.<br />
Hans Zeimentz
Neuigkeiten aus der KFH<br />
Neue Räume:<br />
Die KFH verfügt seit dem WS <strong>2009</strong>/10 über neue Räumlichkeiten.<br />
Im vorderen Teil des Gebäudes, in dem die KFH sich<br />
befindet, wurden neue Räume angemietet. Dort haben jetzt<br />
zwei Professorenzimmer, das Institut für Fort- und Weiterbildung<br />
(ifw) und das Institut für angewandte Forschung<br />
und internationale Beziehungen Platz.<br />
Im Erdgeschoss, in dem früher die Zeitarbeitsfirma Ranstad<br />
angesiedelt war, sind neue Lehrräume geschaffen<br />
worden. Vor allem in den Hochzeiten, in denen neben dem<br />
regulären Lehrbetrieb Blockveranstaltungen stattgefunden<br />
haben, reichten die vorhandenen Räumlichkeiten nicht<br />
mehr aus. Wir mussten Räume in der Nähe anmieten. Dieser<br />
Engpass ist mit den neuen Räumen überwunden. Neben<br />
einem Hörsaal für 115 Studierende in der Rotunde (mit Tablarbestuhlung)<br />
verfügen wir über einen weiteren teilbaren<br />
Hörsaal für 84 Studierende (48 + 36) mit Tischen und einen<br />
kleineren Gruppenraum mit 36 Plätzen (Tablarbestuhlung).<br />
Alle Räume sind mit den benötigten Medien incl. fest installiertem<br />
Beamer ausgestattet.<br />
Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat beim Semestergottesdienst<br />
am 12. November <strong>2009</strong> die neuen Räumlichkeiten<br />
eingesegnet; das Bild zeigt die Diskussionsrunde<br />
mit dem Bischof in der neuen Rotunde.<br />
Hausmeister-Team<br />
Im Hausmeister-Team der KFH arbeiten Gaspare Cutaia,<br />
Reinhard Poralla und – seit einem halben Jahr neu –<br />
Udo Wenz. Durch diese personelle Verstärkung können<br />
wir nun alle Öffnungszeiten abdecken – auch an Blockwochenenden,<br />
deren Zahl insgesamt zunimmt. Durch<br />
die unterschiedlichen Kompetenzen der Hausmeister ist<br />
auch die Haustechnik, die immer umfangreicher und<br />
komplizierter wird, gut betreut.<br />
Einladung an Ehemalige<br />
Die KFH wird pro Semester ein Wochenende (Freitag und<br />
Samstag) anbieten, an dem die KFH geöffnet ist. Gruppen<br />
ehemaliger Studierender, die diesen Tag nutzen wollen, um<br />
sich in der KFH zu treffen, sind herzlich eingeladen. Die<br />
Termine finden Sie ab dem kommenden Sommersemester<br />
auf unserer Homepage.<br />
Prof. Peter Orth, Rektor<br />
Fachtagung „Lebensmüde –<br />
Depression und Suizid im Alter”<br />
Am 29. Septemer <strong>2009</strong> fand im Erbacher Hof in <strong>Mainz</strong> eine<br />
Fachtagung zum Thema „Lebensmüde – Depression und<br />
Suizid im Alter” statt. Es war die erste Veranstaltung im<br />
Rahmen einer Kooperation zwischen der KFH und der Akademie<br />
des Bistums <strong>Mainz</strong>.<br />
Die Tagung bildete den Auftakt einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe<br />
mit dem Namen „Brennpunkt Leben”. Es<br />
wird künftig mindestens einmal im Jahr eine Kooperationsveranstaltung<br />
zwischen Erbacher Hof und KFH geben. Diese<br />
soll einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert<br />
und die Würde des menschlichen Lebens leisten und an die<br />
grundlegende ethische Verpflichtung von Christinnen und<br />
Christen, für das Leben einzutreten, v.a. für das Recht auf<br />
ein menschenwürdiges Leben, erinnern. Diese Ziele sollen<br />
mit den Veranstaltungen des Rahmenthemas „Brennpunkt<br />
Leben” aufgegriffen und verfolgt werden.<br />
Ein Indiz dafür, wie aktuell das Thema der ersten Fachtagung<br />
„Depression und Suizid im Alter” ist, zeigte die überaus<br />
große Resonanz der Veranstaltung. So nahmen etwa<br />
170 Personen aus sozialarbeiterischen, pflegerischen oder<br />
seelsorgerischen Arbeitsfeldern sowie Angehörige teil. Weiteren<br />
100 Interessenten/innen musste abgesagt werden.<br />
Am Vormittag verfolgten die Tagungsteilnehmerinnen und<br />
-teilnehmer die Vorträge von Prof. Dr. Martin Hautzinger<br />
zum Thema „Depressionen im Alter – erkennen, vorbeugen,<br />
behandeln” und Dr. Uwe Sperling „Suizidalität im Alter<br />
– Entstehung, Erkennen, Prävention”. Am Nachmittag bestand<br />
dann die Möglichkeit die Inhalte in unterschiedlichen<br />
Workshops zu vertiefen und die aktuellen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse mit den Erfahrungen der in diesem<br />
Bereich vor Ort Tätigen (professionellen Helferinnen und<br />
Helfer sowie pflegende Angehörigen) zusammenzuführen.<br />
Die diesjährige Tagung wurde von zwei Masterstudierenden<br />
der KFH – Michael Groß und Eric Schmekel – im Rahmen<br />
ihres berufsbegleitenden Studiums „Master of Gerontomanagement”<br />
vorbereitet und moderiert. Unterstützt wurden<br />
sie dabei von der Studienleiterin des Erbacher Hofes Dr.<br />
Bernadette Schwarz-Boenneke. Eine Dokumentation der<br />
Tagung ist in Vorbereitung.<br />
Maria Schäfer-Hohmann<br />
* * *<br />
Projektpraktikum im Fachbereich<br />
Praktische Theologie<br />
Die Bachelor-Studierenden des Fachbereichs PT absolvieren<br />
das dritte Praktikum (120 Stunden in Teilzeit oder Block)<br />
mit dem Ziel eines verantworteten Theorie-Praxis-Transfers.<br />
Es orientiert sich an der Projektmethode und findet<br />
statt in einer sozialen oder diakonischen Einrichtung, in einer<br />
Einrichtung der kirchlichen Bildungs- oder Öffentlichkeitsarbeit<br />
oder in der Kategorialseelsorge, im In- oder im<br />
Ausland.<br />
Der Fachbereich fragt Berufsträgerinnen und Berufsträger<br />
an, die einen Projektbedarf haben und dafür Studierende<br />
suchen. Sie mögen sich mit dem Dekan des Fachbereichs in<br />
Verbindung setzen.<br />
Prof. Dr. Werner Müller-Geib, Dekan FB PT
Hermann Ohler<br />
Caritaszentrum im Sozial- und Pastoralraum 2008 – 2010<br />
Der Caritasverband für die<br />
Diözese <strong>Mainz</strong> e.V. initiierte<br />
2005 das diözesane Projekt<br />
„Caritaszentrum im Sozialraum<br />
2005 – 2007”. Es ging<br />
u.a. darum, einen fachlichen,<br />
fachpolitischen und Ressourcen<br />
schonenden Ansatz für<br />
die zukünftige ambulante und<br />
offene Soziale Arbeit der Caritasverbände<br />
zu entwickeln.<br />
So sollten die Angebote der<br />
Caritasarbeit auch in schwierigen<br />
Zeiten Hilfesuchenden<br />
und Benachteiligten zu Gute<br />
kommen, ihre Teilhabe fördern und Bedarfs- wie Verteilungsgerechtigkeit<br />
einfordern. Kernziel des Projektes war es, dass<br />
die entstehenden Caritaszentren im Sozialraum gemeinwesenorientiert,<br />
gruppen- und fallbezogen arbeiten und mittels<br />
verstärkter Förderung von Selbsthilfe, Selbstorganisation<br />
und ehrenamtlichem Engagement den jeweiligen Sozialraum<br />
mit gestalten. Es sollten darüber hinaus neue Erfahrungen in<br />
multidisziplinärer Zusammenarbeit erprobt und ausgewertet<br />
werden. Mit den Erkenntnissen und Erfahrungen dieses Projektes<br />
wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet für die<br />
Weiterentwicklung und den Aufbau neuer Caritaszentren.<br />
Kernelemente der Handlungsempfehlungen sind u.a.:<br />
von Führungs-, Strategie- und Qualitätsmanagementprozessen<br />
einschließlich eines Projekt- und Finanzierungsmanagements<br />
und b) eine Projektförderung zur Vernetzung offener<br />
Angebote, Beratung und Projektarbeit und zur Förderung von<br />
Selbsthilfe und Basisaktivitäten insbesondere in Zusammenarbeit<br />
mit Pfarrgemeinden. Das Entwicklungsförderprogramm<br />
beinhaltet darüber hinaus verbindliche Vernetzungstreffen aller<br />
Projektleiter/-innen, Fortbildungen für die Leitungskräfte<br />
und Mitarbeiter/-innen der Caritaszentren und die Gesamtkoordination<br />
durch den Caritasverband für die Diözese <strong>Mainz</strong>.<br />
n Niedrigschwellige Erreichbarkeit, d.h. gute Erreichbarkeit<br />
im Hinblick auf den Standort und die Öffnungszeiten, die<br />
Offenheit für alle Hilfesuchenden, vielfältige Beratungsinhalte<br />
und Hilfemöglichkeiten<br />
n Tätigkeit der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sowohl im Basisdienst mit Generalistenfunktionen<br />
als auch in einem fachlichen Schwerpunkt mit Spezialistenfunktionen;<br />
Kooperation (z.B. gemeinsame Fallarbeit)<br />
und Vernetzung mit anderen Fachdiensten<br />
n Sozialraumorientierter Arbeitsansatz, d.h. „Geh-Strukturen”<br />
sollten mehrdimensional (sozialräumlich, system- und lebensweltbezogen)<br />
entwickelt sein; Ausrichtung der Sozialen<br />
Arbeit auf Existenzsicherung und gesellschaftliche Teilhabe<br />
n Multidisziplinäre Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen,<br />
Freiwilligen, Selbsthilfegruppen, Selbstorganisationen „auf<br />
Augenhöhe”<br />
n Organisation von Bildungsprozessen in der Sozialen Arbeit<br />
und Vernetzung mit Bildungsträgern.<br />
Auf der Grundlage der Handlungsempfehlungen und des<br />
Entwicklungsförderprogramms „Caritaszentrum im Sozial-<br />
und Pastoralraum 2008 – 2010” beteiligen sich jetzt<br />
alle 5 Bezirkscaritasverbände einschließlich des SKF <strong>Mainz</strong><br />
an der Weiterentwicklung von Caritaszentren und eines<br />
SKF-Zentrums. Förderschwerpunkte des Programms sind<br />
a) Qualitätsentwicklungsprozesse zur Weiterentwicklung<br />
Ausgehend von den regionalen Bedingungen gliedern sich<br />
die nutzer- und adressatenorientierten Leistungen in:<br />
n Offene Angebote mit Treffpunkt- und Lerncharakter<br />
wie offener Treffpunktbetrieb, Initiierung, Förderung und<br />
ggf. Begleitung von Selbsthilfegruppen, Organisation von<br />
Lern- und Bildungsangeboten, soziale Gruppenarbeit usw.<br />
n Zu vernetzende bzw. zu integrierende Beratungsleistungen<br />
mit thematischen Schwerpunkten wie Schwangerschaft,<br />
Armut, Existenzsicherung, Kinder, Ehe und Familie,<br />
Migration, Verschuldung, Sucht ...<br />
n Sozial- und pastoralraum-, themen- oder zielgruppenbezogene<br />
Projekte<br />
n Wichtiger Bestandteil der Caritaszentren im Sozial- und<br />
Pastoralraum ist ein niedrigschwelliger Zugang, meist mit<br />
einem offenen Empfangsbereich, Cafe- und/oder Treffbetrieb.<br />
In diesem Zugangsbereich findet bedarfsbezogen<br />
(Fortsetzung auf Seite 4)<br />
Handlungsempfehlungen zur Entfaltung und Weiterentwicklung der Caritaszentren<br />
im Sozial- und Pastoralraum in der Diözese <strong>Mainz</strong>, beschlossen im Januar<br />
2008 von der Konferenz der Vorstände der Caritasverbände in der Diözese<br />
<strong>Mainz</strong> und vom Aufsichtsrat des Caritasverbandes für die Diözese <strong>Mainz</strong>.<br />
Z.B. Erstellung von Sozialraumanalysen, Projektmanagement und Case Management<br />
als Instrument der Fallsteuerung in den Caritaszentren.<br />
Hermann Ohler ist Referent beim Diözesancaritasverband <strong>Mainz</strong> und Projektkoordinator „Caritaszentrum im Sozialund<br />
Pastoralraum.”
Ohler, Caritaszentrum (Fortsetzung von Seite 3)<br />
und je nach Caritaszentrum unterschiedlich organisiert<br />
ein Erstkontakt, Erstberatung und Clearing statt. In diesem<br />
Bereich arbeiten Hauptamtliche der verschiedenen Fachdienste<br />
und Ehrenamtliche in einem vereinbartem und gesteuerten<br />
Prozess zusammen.<br />
Die dem jeweiligen Caritaszentrum zugeordneten Fachdienste<br />
sind sowohl vom Bedarf, von den vorhandenen Ressourcen<br />
als auch von der lokalen Aufgabenverteilung der<br />
Leistungserbringer abhägig. Deshalb verweisen die Handlungsempfehlungen<br />
auch nicht auf konkrete Fachdienste,<br />
die in allen Caritaszentren vorzuhalten wären, sondern<br />
beschreiben Aufgaben, die grunsätzlich nutzer- und adressatenorientiert<br />
zu erbringen und zu gewährleisten sind.<br />
Dazu zählen vorrangig:<br />
n Erstkontakt, Erstberatung, Clearing<br />
n Existenzsicherung und Sozialrechtsberatung<br />
n Kooperation mit der Caritas der Gemeinde<br />
Mit Blick auf die Ausrichtung der Caritaszentren auch auf den<br />
Pastoralraum ist es eine weitere Aufgabe der Caritaszentren,<br />
wesentliche Arbeitsbereiche, die in den Pastoralraum hineinwirken<br />
(sollen) mit den jeweils Verantwortlichen in den<br />
neuen pastoralen Einheiten abzustimmen. Wo immer möglich<br />
ist somit die direkte Kooperation mit Pfarrgemeinden,<br />
Dekanaten und der Bistumsebene umzusetzen.<br />
Ergänzend zu den bereits genannten Aufgabenstellungen und<br />
Zielsetzungen der Caritaszentren geht es mit diesem Ansatz<br />
der Caritasarbeit darum, in den Caritaszentren konkrete<br />
Formen der Integration von spezialisierten und allgemeinen<br />
Diensten der caritativen Verbände zu erproben (d.h. Auflösung<br />
der Versäulung der verschiedenen Fachdienste)<br />
und zukunftsweisend umzusetzen. Dies soll unter Einbezug<br />
der Caritas der Gemeinde mit den verschiedenen Gruppen<br />
einschließlich ihrer Kompetenzen, Strukturen und Ressourcen<br />
erfolgen. Im Rahmen des zweijährigen Prozesses<br />
der Umsetzung des Entwicklungsförderprogramms bis<br />
Ende 2010 werden die verschiedenen Erfahrungen und<br />
die Entwicklungsarbeit in den Vernetzungstreffen mit den<br />
Projektleitungen der Caritaszentren und in Jahrestreffen mit<br />
Trägervertretern und Leitungskräften und Referenten/-innen<br />
aus dem Caritasverbandsbereich und dem Bereich der<br />
verfassten Kirche (insb. Dezernat V, Seelsorge), mit Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Caritaszentren ausgetauscht<br />
und ausgewertet. Kriterien und Inhalte für die<br />
gemeinsamen Beobachtungen, den Austausch zur Unterstützung<br />
des gemeinsamen Lernens und zur Bewertung<br />
der jeweiligen Entwicklung sind in den Handlungsempfehlungen<br />
dargelegt.<br />
Die bisherigen Rückmeldungen und Erfahrungen zeigen,<br />
dass dieser eingeschlagene Weg des Aufbaus und der Weiterentwicklung<br />
von Caritaszentren im Sozial- und Pastoralraum<br />
nicht einfach in der Umsetzung ist – weder für die<br />
Leitungskräfte bei der Steuerung der internen Prozesse<br />
und der Ressourcen noch für die betroffenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in der teilweise völligen Neuorientierung<br />
der fachübergreifenden Zusammenarbeit als<br />
auch bezüglich der bisher praktizierten Konzepte (z. B.<br />
durch Berücksichtigung von Offener Arbeit und Projektarbeit).<br />
Auch die Kooperation von Hauptamtlichen und<br />
Ehrenamtlichen, von Selbsthilfe und Selbstorganisation<br />
„auf Augenhöhe” und die Frage der Gestaltung von<br />
Schnittstellen zu den professionellen Anforderungen stellt<br />
die Beteiligten vor große Herausforderungen. Unterschiedliche<br />
Rahmenbedingungen in den Einrichtungen, Verbänden<br />
und Regionen bedingen auch unterschiedliche Entwicklungsstände<br />
in den einzelnen Caritaszentren. Insgesamt<br />
betrachtet sind wir in der Diözese <strong>Mainz</strong> mit dieser Entwicklung<br />
auf einem guten Weg, um mit den vorhandenen<br />
Ressourcen bedarfsgerecht und koproduktiv soziale<br />
Probleme benachteiligter, von Armut und Ausgrenzung<br />
bedrohter Menschen mit zu lösen. Es wird auch über den<br />
Zeitraum des Entwicklungsförderprogramms hinaus darum<br />
gehen müssen, diesen Entwicklungsprozess nachhaltig zu<br />
unterstützen und weitere Dienststellen im offenen und<br />
ambulanten Bereich der Caritasverbände einzubeziehen.<br />
* * *<br />
KFH: Fort- und Weiterbildung –<br />
wissenschaftlich und praxisnah<br />
<strong>Aktuell</strong> und attraktiv präsentiert sich das neue Weiterbildungsprogramm<br />
der KFH. Das Institut für Fort- und Weiterbildung<br />
der KFH transferiert seit Jahren wissenschaftlichen<br />
Fortschritt in die Praxis von Fach- und Leitungskräfte in der<br />
Sozialen Arbeit, des Pflege- und Gesundheitsbereiches und<br />
des Bildungswesens. Auch im Jahr 2010 greift das Veranstaltungsprogramm<br />
des bundesweit nachgefragten Anbieters<br />
wieder neueste Entwicklungen fundiert auf und bietet<br />
eine Vielzahl interessanter Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
n Im Schwerpunkt Beratung trainieren neue Methodenworkshops<br />
systemische Interventionen mit dem Fokus der<br />
Ressourcenaktivierung: „Begehbares Genogramm, Skalierungsscheibe<br />
und weitere Kreative Medien”, „Teile- und<br />
Ambivalenzarbeit” und „Beratung in Zwangskontexten”<br />
sowie die bereits bewährten Trainings „MiniMax-Interventionen”<br />
und „Arbeiten mit Metaphern und Imagination<br />
in der Beratung”. Erstmals wird ein Aufbaukurs in „Entwicklungspsychologischer<br />
Beratung” angeboten.<br />
Weiterhin starten neue Durchgänge der bewährten<br />
Seminarreihen in „Systemisch-lösungsorientierter Beratung”<br />
und „Systemisch-integrative Beratung”.<br />
n Im Sektor Gesundheit und Pflege gewinnt Beratung<br />
zunehmend an Bedeutung. Die „Spezifische Beratungskompetenz<br />
in der Pflege” trainiert daher eine dreiteilige<br />
gleichnamige Weiterbildung.<br />
Für Pflegepädagogen/innen und Lehrer/innen für<br />
Pflegeberufe gibt es mit den Seminaren „Problemorientiertes<br />
Lernen”, „Lernberatung”, „Ethisch-moralische<br />
Kompetenzentwicklung in der Pflegeausbildung” weitere<br />
Angebote zur Umsetzung des didaktischen Konzepts der<br />
Lernfeldorientierung. „Modeling mit Metalog” gibt ganz<br />
neue Anregungen zur methodischen Gestaltung praktischer<br />
Ausbildungssituationen und das Seminar „Praktischer<br />
Unterricht und Praxisanleitung” für die Verzahnung der<br />
beiden Lernorte Schule und Betrieb. Das Seminar<br />
„Kooperatives Prozessmanagement” will insbesondere<br />
Ärzte und Pflegemanager aus Krankenhäusern zu einer<br />
effektiven Neuverteilung der Aufgaben anregen.
n Im Management bleiben der Erwerb sowohl von betriebswirtschaftlichen<br />
Grundkenntnissen als auch von Schlüsselqualifikationen<br />
die zentralen Anforderungen für die<br />
Übernahme von Leitungsverantwortung in Sozialen Organisationen.<br />
Diese werden in der Seminarreihe „Betriebswirtschaftliche<br />
Steuerungsinstrumente für Sozialunternehmen”<br />
und in den Kurzzeitseminaren „BWL für<br />
Nichtökonomen”, „Kompetent führen”, „Konfliktmanagement”,<br />
„Veränderungen erfolgreich gestalten” und<br />
„Projektmanagement” vermittelt.<br />
n Der Schwerpunkt Case Management wurde wesentlich<br />
ausgebaut. Auch in 2010 startet wieder eine zertifizierte<br />
Ausbildung zur Case Managerin bzw. zum Case Manager<br />
im Sozial- und Gesundheitswesen. Erstmals qualifizieren<br />
ergänzende Seminarbausteine für die Tätigkeit als Pflegeberater/in<br />
nach §7a. Ein weiteres Kurzzeitseminar thematisiert<br />
die „Professionelle integrierte Versorgung alter Menschen”.<br />
n In 2010 qualifiziert erneut das Grundmodul „Train the<br />
Trainer” Fach- und Führungskräfte, die Workshops, Seminare<br />
und Trainings gestalten.<br />
n „Sozialrecht aktuell” nimmt erstmals die rechtlichen<br />
Grundlagen für eine bedarfsgerechte und bestmögliche<br />
Gestaltung der Versorgung von Menschen, die auf Pflege<br />
angewiesen sind, in den Focus. Dieses Training kombiniert<br />
die bewährten Vorteile einer Präsenzveranstaltung mit den<br />
Vorzügen zeitflexibler internetbasierter Lernformen.<br />
Die Auswahl macht vielleicht neugierig auf zahlreiche weitere<br />
wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxisorientierte<br />
Seminare. Die Weiterbildungen finden in einem lernfreundlichen<br />
Umfeld im Zentrum der Stadt <strong>Mainz</strong> statt.<br />
Das Programmheft ist erhältlich an der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule<br />
<strong>Mainz</strong>, Institut für Fort- und Weiterbildung (ifw),<br />
Postfach 2340, 55013 <strong>Mainz</strong>, Telefon 06131/28944-43, Fax<br />
06131/28944-843. Weitere Informationen finden Sie auch<br />
im Internet unter http://www.kfh-mainz.de/ifw/<br />
* * *<br />
Brigitta Dewald-Koch<br />
Staatliche Anerkennung für acht<br />
ausländische Fachkräfte der Sozialen Arbeit.<br />
Erster Anpassungslehrgang erfolgreich<br />
abgeschlossen<br />
Ausgangslage:<br />
Mit der Novellierung des Landesgesetzes über die staatliche<br />
Anerkennung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern<br />
sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen (SoAnG)<br />
erfolgte auch die Umsetzung der Richtlinie 2005/36/EG des<br />
Europäischen Parlaments und des Rates.²<br />
Die Richtlinie dient der Erleichterung des Dienstleistungsverkehrs<br />
innerhalb der Europäischen Union; sie betrifft die<br />
Ausübung reglementierter Berufe und führt in ihrem Artikel<br />
11 fünf Ausbildungsniveaus ein, denen die in den jeweils<br />
anderen Mitgliedstaaten erworbenen Berufsqualifikationen<br />
gleichzustellen sind. Die Niveaus werden aufsteigend mit<br />
den Buchstaben a bis e gekennzeichnet. Sozialarbeiterinnen,<br />
Sozialarbeiter, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen<br />
sind dem Niveau d zuzuordnen. Die Artikel 13 und<br />
14 der Richtlinie 2005/36/EG regeln die Anerkennungsbedingungen<br />
und als mögliche Ausgleichsmaßnahmen bei<br />
festgestellten Defiziten die Durchführung eines Anpassungslehrgangs<br />
oder einer Eignungsprüfung nach Wahl der<br />
Betroffenen.<br />
Der personelle Anwendungsbereich der Richtlinie erstreckt<br />
sich auf alle Staatsangehörigen der Mitgliedstaaten der Europäischen<br />
Union sowie auf Drittstaatsangehörige, die nach<br />
dem Recht der Europäischen Gemeinschaften gleichgestellt<br />
sind, das heißt auf Staatsangehörige<br />
der übrigen Vertragsstaaten<br />
des Europäischen<br />
Wirtschaftsraums und<br />
der Schweiz.<br />
Der sachliche Anwendungsbereich<br />
erstreckt sich auf die<br />
durch entsprechende Ausbildungsnachweise<br />
in jeweils<br />
anderen Mitgliedstaaten (Herkunftsmitgliedstaaten)<br />
erworbenen<br />
oder anerkannten<br />
Berufsqualifikationen. Er erstreckt<br />
sich allerdings nicht<br />
auf die von anderen Mitgliedstaaten vorgenommenen<br />
Gleichstellungsentscheidungen in Bezug auf Ausbildungen,<br />
die im Inland erworben wurden. Personen, deren Berufsqualifikationen<br />
in einem anderen Mitgliedsstaat gleichgestellt<br />
wurden, können demzufolge nicht in ihrem Heimatstaat<br />
unter Hinweis auf diese Gleichstellungsentscheidung<br />
die Gleichstellung ihrer inländischen Ausbildung verlangen<br />
(Erwägungsgrund 12 zur Richtlinie 2005/36/EG). Dadurch<br />
wird einerseits der Freizügigkeit Geltung verschafft, andererseits<br />
aber vermieden, dass inländische Ausbildungsvorschriften<br />
durch einen geschickten „Gleichstellungstourismus”<br />
umgangen werden.<br />
Um das Verfahren der staatlichen Anerkennung für sonstige<br />
im Ausland erworbene Befähigungs- oder Ausbildungsnachweise<br />
in Rheinland-Pfalz nicht unnötig zu verkomplizieren<br />
und den Verwaltungsaufwand für die Überprüfung nicht unverhältnismäßig<br />
aufzublähen, werden die Regelungen zur<br />
Umsetzung der Richtlinie 2005/36/EG entsprechend angewendet.<br />
Dies auch deshalb, weil unseres Erachtens das<br />
Ausbildungsniveau und nicht das „ausbildende Land” in den<br />
Vordergrund zu stellen ist.<br />
Voraussetzungen der Erteilung der<br />
staatlichen Anerkennung:<br />
Die staatliche Anerkennung wird erteilt, wenn die Antragstellerin<br />
oder der Antragsteller über die für die Ausübung<br />
(Fortsetzung auf Seite 6)<br />
Brigitta Dewald-Koch ist Referentin für sozialpädagogische Aus-, Fort- und Weiterbildung im Ministerium für Arbeit,<br />
Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz.
Dewald-Koch, Anpassungslehrgang (Fortsetzung von Seite 5)<br />
des Berufes erforderlichen deutschen Sprach- und Rechtskenntnisse<br />
verfügt und die Berufsqualifikation durch einen<br />
Ausbildungs- oder Befähigungsnachweis belegt, der den<br />
Anforderungen SoAnG unter Zugrundelegung der Richtlinie<br />
2005/36/EG genügt. Entspricht die Berufsqualifikation auch<br />
unter Berücksichtigung der nachgewiesenen Berufserfahrung<br />
inhaltlich nicht oder nur teilweise den im SoAnG genannten<br />
Anforderungen, so kann die staatliche Anerkennung<br />
unter Berücksichtigung der in der Richtlinie 2005/36/EG<br />
genannten Voraussetzungen nach Wahl der Antragstellerin<br />
oder des Antragstellers von der erfolgreichen Ableistung<br />
eines Anpassungslehrgangs oder einer Eignungsprüfung<br />
abhängig gemacht werden.<br />
Sinn und Zweck von Anpassungsmaßnahmen:<br />
Der Anpassungslehrgang, und nur auf ihn wird ihm folgenden<br />
eingegangen, vermittelt die für die Ausübung des Berufes<br />
erforderlichen Fach- und Praxiskenntnisse sozialer<br />
Arbeit, in denen die Antragstellerin oder der Antragsteller<br />
Defizite aufweist. Im Rahmen von Fall- und Projektbearbeitungen<br />
sollen insbesondere die methodischen, rechtlichen,<br />
organisatorischen und finanziellen Grundlagen sozialer Arbeit<br />
in Deutschland und in Rheinland-Pfalz behandelt werden.<br />
Teil des Anpassungslehrgangs können auch durch die<br />
zuständige Behörde organisierte und fachlich begleitete<br />
Hospitationen in einem Arbeitsfeld oder in mehreren Arbeitsfeldern<br />
der sozialen Arbeit sein. Der Anpassungslehrgang<br />
endet mit einer Abschlussarbeit in Form einer Hausarbeit<br />
oder einer Präsentation, die von der Antragstellerin<br />
oder dem Antragsteller anzufertigen und vorzulegen ist.<br />
Erster Anpassungslehrgang endete<br />
am 24. September <strong>2009</strong>:<br />
Am 24. September war großer Abschlusstag für acht aus<br />
Polen, Russland und Bulgarien stammende Sozialarbeiterinnen<br />
und Sozialpädagoginnen.<br />
Prof. Feuerhelm (KFH) und Lehrgangsteilnehmerinnen<br />
Die 15-tägige Anpassungsmaßnahme startete im Januar<br />
<strong>2009</strong> mit dem Ziel, einen Überblick über die für die Ausübung<br />
des Berufs erforderlichen Fach- und Praxiskenntnisse<br />
sozialer Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland – und in<br />
Rheinland-Pfalz – zu vermitteln.<br />
Ein Schwerpunkt des Seminars bildete die Einführung in<br />
relevante rechtliche Themen und Strukturprinzipien<br />
n des Sozialrechts, insbesondere dem SGB II / XII und VIII<br />
n des BGB (z.B. Familienrecht, Betreuungsrecht)<br />
n des Strafrechts, Jugendstrafrechts und<br />
Prozessrechts sowie<br />
n des Ausländerrechts und Flüchtlingsrechts und<br />
n berufsspezifischer Rechtsprobleme (Datenschutz,<br />
Schweigepflicht).<br />
Daneben wurde anhand ausgewählter Praxisfelder und<br />
Institutionen die Arbeit in der Jugendhilfe, der Gesundheitshilfe,<br />
der Rehabilitation und der Arbeit mit behinderten<br />
Menschen, die Arbeit mit suchtkranken oder psychisch<br />
kranken Menschen, die Arbeit mit straffällig gewordenen<br />
Menschen und die Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund<br />
vorgestellt und spezifische Fachkenntnisse vermittelt.<br />
Außerdem wurden an je einem Tag weitergehende<br />
Kenntnisse zu drei relevanten methodischen Ansätzen<br />
(Casemanagement, systemisches sowie sozialräumliches<br />
Arbeiten) erarbeitet. Etliche Teilnehmerinnen hatten ferner<br />
Praxiseinheiten zu absolvieren.<br />
Als Referenten konnten für den Anpassungslehrgang<br />
Lehrende der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule <strong>Mainz</strong> sowie<br />
erfahrene Fachkräfte aus der Praxis gewonnen werden.<br />
Exkursionen in ausgewählte Einrichtungen vermittelten<br />
praxisnahe Einblicke in die Vielfalt sozialer Arbeit in der<br />
Bundesrepublik Deutschland.<br />
Mit diesem Lehrangebot, so die Teilnehmerinnen, wurde ein<br />
gutes Grundlagenfundament erstellt, auf dem jede individuell<br />
für sich ihre Berufslaufbahn weiter entwickeln kann.<br />
Spezieller Dank gilt also den Referentinnen und Referenten,<br />
die durch ihre Fachkompetenz und Berufserfahrung zum<br />
Gelingen der Anpassungsmaßnahme beigetragen haben.<br />
Der Kurs bot auch die Möglichkeit zu gelebter interkultureller<br />
Kompetenz, und einige der Teilnehmenden ermöglichten<br />
durch die Wahl ihrer Hausarbeiten einen interessanten vergleichenden<br />
Ansatz von Sozialer Arbeit im Herkunftsland<br />
und in der Bundesrepublik Deutschland bzw. Rheinland-<br />
Pfalz. Im Übrigen sahen die Teilnehmenden die Anpassungsmaßnahme,<br />
einschließlich der sie begleitenden Praktika,<br />
auch als einen Beitrag zu ihrer eigenen Integration als<br />
Migrantinnen an. Übereinstimmend waren sie der Meinung,<br />
dass eine Praxisphase begleitend zur Anpassungsmaßnahme<br />
grundsätzlich einen hilfreichen Einstieg in hiesige<br />
Tätigkeitsfelder Sozialer Arbeit ermöglicht.<br />
Jede hatte ihre im Herkunftsland erworbenen Abschlüsse<br />
und Praxiszeiten durch das Ministerium für Arbeit, Soziales,<br />
Gesundheit, Familie und Frauen – als fachlich zuständiges<br />
Ministerium – prüfen und klären lassen, ob die Voraussetzungen<br />
zur staatlichen Anerkennung erfüllt sind bzw. welche<br />
Defizite es (unter Zugrundelegung des SoAnG und der<br />
EU-Richtlinie 2005/36) zu kompensieren gilt.<br />
¹ Landesgesetz über die staatliche Anerkennung von Sozialarbeiterinnen und<br />
Sozialarbeitern sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen vom<br />
7. November 2000 (GVBl. S. 437, BS 217-2), zuletzt geändert durch<br />
Erstes Landesgesetz zur Änderung des Landesgesetzes über die staatliche<br />
Anerkennung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie Sozialpädagoginnen<br />
und Sozialpädagogen vom 16. Oktober 2008 (GVBl. S. 254).<br />
² Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom<br />
7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABl. EU<br />
Nr. L 255 S. 22; 2007 Nr. L 271 S. 18), zuletzt geändert durch Verordnung (EG)<br />
Nr. 1430/2007 der Kommission vom 5. <strong>Dezember</strong> 2007 (ABl. EU Nr. L 320 S. 3).
Neuigkeiten aus dem Institut<br />
für angewandte Forschung und internationale Beziehungen<br />
Kooperationen mit russischen<br />
Partnerhochschulen<br />
Der Austausch mit den Partnerhochschulen in Russland<br />
bildete auch <strong>2009</strong> wieder einen Schwerpunkt der internationalen<br />
Arbeit der KFH. Auftakt war der Besuch einer<br />
<strong>Mainz</strong>er Delegation an der Staatlichen Fachhochschule für<br />
Psychologie und Soziale Arbeit in St. Petersburg im Mai. Inhaltlicher<br />
Fokus war der Umgang mit Migrationsproblemen<br />
auf Fachkräfteebene in beiden Ländern. Ein Gegenbesuch<br />
von Fachkräften aus St. Petersburg erfolgte im <strong>Dezember</strong>.<br />
Im September <strong>2009</strong> konnten Vertreter der KFH an einer<br />
internationalen Konferenz der Staatlichen Pädagogischen<br />
Universität Leo Tolstoi in Tula zum Thema „Bildung in<br />
der modernen Welt” teilnehmen. Gemeinsam mit Hochschulkollegen/innen<br />
aus den USA, der Türkei sowie der<br />
Tschechischen Republik wurde über die sich rasch wandelnden<br />
Rahmenbedingungen und Herausforderungen<br />
der Bildungsvermittlung im Zeitalter der Globalisierung<br />
diskutiert. Einblick in das Studium der Sozialen Arbeit in<br />
Deutschland und in diverse Einrichtungen Sozialer Hilfe<br />
in <strong>Mainz</strong> erhielt eine Gruppe russischer Studierender aus<br />
Tula und St. Petersburg im November im Rahmen des<br />
seit längerem bestehenden Studierendenaustauschs.<br />
Die bisherige Förderung der KFH-Kontakte nach Russland<br />
erfolgte schwerpunktmäßig über die Stiftung Deutsch-<br />
Russischer Jugendaustausch (DRJA). Seit diesem Jahr<br />
werden die Kooperationsmaßnahmen erstmals über das<br />
Programm „Ostpartnerschaften” des Deutschen Akademischen<br />
Austauschdienstes (DAAD) gefördert. Die<br />
Bewilligung des DAAD sieht eine Förderung bis einschließlich<br />
2011 vor. Mit der DAAD-Förderung können auch<br />
neue Akzente in der Zusammenarbeit gesetzt werden:<br />
Geplant ist für die Zukunft eine Intensivierung der Forschungskooperationen,<br />
insbesondere durch längere Aufenthalte<br />
von Nachwuchswissenschaftlern. So konnte<br />
erstmals im Oktober die St. Petersburger Nachwuchswissenschaftlerin<br />
Tatyana Danchenko im Rahmen ihres<br />
Promotionsvorhabens bei Recherchen in <strong>Mainz</strong> unterstützt<br />
werden.<br />
Erste Erasmus-Stipendien<br />
durch KFH vergeben<br />
Mit der neu verliehenen Erasmus University Charter hatte<br />
die KFH in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, Stipendien<br />
für Auslandsaufenthalte von Studierenden zu vergeben.<br />
Im Rahmen des Praxissemesters im Fachbereich<br />
Soziale Arbeit sind im WS <strong>2009</strong>/10 zwei Studierende zu<br />
Praxisaufenthalten in Spanien und Schweden. Geplant ist,<br />
die Kooperation mit den dortigen Praxiseinrichtungen zu<br />
institutionalisieren. Künftig können auch Dozentenmobilitäten<br />
und Reisen zur Anbahnung von internationalen<br />
Hochschulkooperationen über die Erasmus-Förderung finanziert<br />
werden.<br />
EU-Mittel „Leonardo” für internationales<br />
Schulungsvorhaben im Bereich Erziehungshilfe<br />
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe<br />
hat die KFH eine Kooperation mit Einrichtungen<br />
der Erziehungshilfe in Luxemburg und Bulgarien sowie<br />
der Universität von Sofia etabliert („EVAS-train Praxisbezogene<br />
Schulungsprogramme im Erziehungsdienst”).<br />
Ziel ist die praxisnahe Fortbildung von pädagogischem<br />
Personal im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Das Kooperationsnetzwerk<br />
konnte hierfür Gelder aus dem Life<br />
Long Learning Programm „Leonardo da Vinci” der Europäischen<br />
Union einwerben. Die Auftakt-Veranstaltung ist für<br />
Anfang 2010 geplant. Das Vorhaben wird vom Institut für<br />
angewandte Forschung und internationale Beziehungen<br />
der KFH <strong>Mainz</strong> wissenschaftlich begleitet.<br />
BMBF-Förderung<br />
für zwei Forschungsvorhaben an der KFH<br />
zum Thema Demenz<br />
Im Frühjahr <strong>2009</strong> konnten gleich zwei Forschungsgroßprojekte<br />
der KFH mit Förderung des BMBF an den Start<br />
gehen. Bei der Ausschreibung „Soziale Innovationen für<br />
die Lebensqualität im Alter” (SILQUA) war die KFH als einzige<br />
FH in Rheinland-Pfalz doppelt erfolgreich.<br />
Ziel des Forschungsvorhabens „CM4DEMENZ” von Prof.<br />
Dr. Thomas Hermsen und Prof. Dr. Peter Löcherbach<br />
(Fachbereich Soziale Arbeit) ist es, vorhandene Kapazitäten<br />
in ambulanten Betreuungsnetzwerken für Demenzkranke<br />
effektiver und effizienter einzusetzen. Gemeinsam<br />
mit der PariSozial – gemeinnützige Gesellschaft für paritätische<br />
Sozialdienste mbH im Kreis Minden-Lübbecke –,<br />
dem Centrum für angewandte Wirkungsforschung am<br />
IKJ <strong>Mainz</strong> und der Deutschen Gesellschaft für Care und<br />
Case Management werden sie überprüfen, ob mit Hilfe<br />
des Case Managements die Wirksamkeit der ambulanten<br />
Versorgung von Demenzpatienten verbessert und hierbei<br />
gleichzeitig die Kosten reduziert werden können.<br />
Das zweite Forschungsvorhaben „Angehörige aktivieren<br />
alltagspraktisch und externe Personen aktivieren kognitiv”<br />
(„ANAA und KO”) wird von Prof. Dr. Renate Stemmer<br />
(Fachbereich Gesundheit und Pflege) geleitet. Ziel des<br />
Vorhabens ist es, die alltagspraktischen und kognitiven<br />
Kompetenzen von Menschen mit einer Demenzerkrankung<br />
zu stärken, um so ihre Lebensqualität zu verbessern<br />
und ihren Spielraum für die Mitgestaltung des Alltags<br />
zu erhöhen. Die pflegenden Angehörigen, die sich<br />
an dieser Studie beteiligen, werden durch Gesundheitsund<br />
Krankenpfleger/innen bzw. Altenpfleger/innen kontinuierlich<br />
unterstützt und beraten. Das Vorhaben wird<br />
in Kooperation mit verschiedenen Caritasverbänden, z.B.<br />
Caritasverband Darmstadt, und unter Beteiligung der<br />
Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik der<br />
Universitätsklinik Erlangen umgesetzt.<br />
Beide Projektvorhaben werden über eine Laufzeit von<br />
drei Jahren mit jeweils 260.000 Euro gefördert und vom<br />
Institut für angewandte Forschung und internationale<br />
Beziehungen der KFH <strong>Mainz</strong> wissenschaftlich begleitet.<br />
Dr. Elke Bruck
Klaus Vellguth<br />
Kirche und Fundraising<br />
In den nächsten Jahren dürfte das Fundraising auch<br />
in der Kirche in Deutschland an Bedeutung gewinnen.<br />
Was als oft kreativ gestaltete Spendenaktion<br />
auf Gemeindeebene bereits erfolgreich praktiziert<br />
wird, wird sich auf einer weiteren Stufe der Professionalisierung<br />
als wichtige Einnahmequelle der Kirche<br />
entwickeln.<br />
Derzeit stellt die Sicherung der finanziellen Ressourcen für<br />
die Kirche in Deutschland eine der zentralen Herausforderungen<br />
dar. Dabei fokussiert sich die Blickrichtung in<br />
Deutschland schnell auf die<br />
Kirchensteuer als Einnahmequelle,<br />
da in Deutschland<br />
der Staat seit 1919 eine<br />
Steuer unter Kirchenmitgliedern<br />
erhebt und diese an die<br />
Kirchen abführt. Für die katholische<br />
und evangelische<br />
Kirche liegt der vom Staat<br />
eingezogene und an die Kirchen<br />
weiter geleitete Betrag<br />
derzeit bei jährlich je rund<br />
4 Milliarden Euro. Gerade<br />
im internationalen Vergleich<br />
zeigt sich, dass die Erhebung<br />
einer Kirchensteuer eine für die Kirche in Deutschland<br />
sehr komfortable Form der Finanzierung ist. Und es sollte<br />
nicht vergessen werden, dass die Kirchensteuer eine an<br />
sozialen Kriterien orientierte Form der Beitragsbemessung<br />
darstellt, da sich die Höhe der Kirchensteuern an den<br />
wirtschaftlichen Verhältnissen der Gläubigen orientiert –<br />
dies ist ein sozialer Vorteil, der in der öffentlichen Diskussion<br />
der Kirchensteuerfrage in Deutschland mitunter übersehen<br />
wird.<br />
Aufgrund rückläufiger Kirchenmitglieder-Zahlen,<br />
altersbedingtem Ausscheiden der Kirchenmitglieder<br />
aus dem Erwerbsleben und konjunkturellen Einbrüchen<br />
sind die Kirchen in Deutschland aber seit<br />
einigen Jahren mit Einnahme-Rückgängen bei der<br />
Kirchensteuer konfrontiert, die kompensiert werden<br />
müssen, wenn die Kirche auch künftig in Deutschland<br />
die Leistungen auf dem erfreulich hohen Niveau<br />
anbieten will, das sie jetzt mit hohem (und leider<br />
auch kostenintensivem) Personalaufwand erreicht.<br />
Um zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen,<br />
haben mehrere Bistümer deshalb seit einigen Jahren<br />
erste erfolgversprechende Initiativen zur Entwicklung<br />
des Fundraisings initiiert.<br />
Theologische Perspektiven<br />
Der Begriff „Fundraising” stammt aus dem anglo-amerikanischen<br />
Sprachraum und bezeichnet die Mittelbeschaffung<br />
von Non-Profit-Organisationen. Letztlich ist das Fundraising<br />
aber tief in der jüdisch-christlichen Kultur verwurzelt.<br />
Dies zeigt schon ein Vergleich mit der antiken hellenistischen<br />
bzw. römischen Kultur. In der vorchristlichen<br />
hellenistischen Kultur existierte noch nicht einmal ein Begriff<br />
für die Praxis der Wohltätigkeit, die gesellschaftlich<br />
auch gar nicht als förderungswürdig angesehen wurde.<br />
Und auch in der vorchristlichen römischen Kultur wurde die<br />
Gabe von Almosen gesellschaftlich nicht befürwortet bzw.<br />
gefördert. Ein Wertewandel setzte erst unter dem Einfluss<br />
der prophetischen Sozialkritik in der jüdischen Kultur ein.<br />
Insbesondere in den alttestamentlichen Spätschriften wird<br />
die Armut als göttliches Gnadenzeichen verstanden, und<br />
das Judentum versucht, einen sozialen Ausgleich unter der<br />
jüdischen Bevölkerung herbeizuführen. Dabei gewann das<br />
Almosen eine Heilsdimension, die für die spätere Wertschätzung<br />
des Almosens in der jüdisch-christlichen Kultur<br />
bedeutsam wurde. Das Neue Testament greift die Wertschätzung<br />
des Almosens im Judentum auf und betrachtet<br />
die Fürsorge für die Armen als einen zentralen Bestandteil<br />
seines ethischen Verständnisses. Das Almosen bzw. die finanzielle<br />
Gabe für andere konnte sich auf dem Nährboden<br />
dieser kulturellen Wertschätzung in der jüdisch-christlichen<br />
Kultur entwickeln und hat sich heute zu einem differenzierten<br />
Fundraising entwickelt.<br />
Fundraising ist aber keinesfalls zu verwechseln mit einem<br />
„Goldesel”; es ist kein Zauberwort zur Deckung von Finanzlücken,<br />
das als Alternative zur Kirchensteuer gedacht<br />
ist und in der Lage wäre, die Ressourcenkrise der Kirche<br />
kurzfristig zu bewältigen. Bildhaft hat Paul Kirchhoff dargestellt,<br />
was eine alleinige Kirchenfinanzierung durch Spendengelder<br />
bedeuten würde: „Der Säumige und Geizige<br />
würden sich als Financier der Kirche zurückziehen, den<br />
Großzügigen und Selbstlosen entsprechend mehr belasten.<br />
Die Witwe gäbe zwar weiterhin ihr Scherflein, der Reiche<br />
jedoch wenig von seinem Überfluss.” De facto würde ein<br />
Verzicht auf die Kirchensteuer also eine Lastenverteilungder<br />
Reichen auf die Armen bedeuten. Und bestimmte Sozialkomponenten,<br />
die das Kirchensteuersystem beinhaltet<br />
(z.B. die Koppelung an die Steuerprogression) würden bei<br />
alternativen Finanzierungssystemen vermutlich erst einmal<br />
entfallen. Außerdem ist zu befürchten, dass das Gesamtniveau<br />
der zur Verfügung stehenden Finanzmittel deutlich<br />
sinken würde. Es geht also nicht um einen Ersatz für die<br />
Kirchensteuer, sondern um eine komplementäre Finanzquelle.<br />
Klaus Vellguth, geb. 1965, Dr. theol. habil. Dr. rer. pol. und Dipl. Religionspädagoge (FH), ist PT’ler des Jahrgangs<br />
1992. Heute ist er Professor für Missionswissenschaft an der Philosophisch-Theologischen <strong>Hochschule</strong> der Pallottiner<br />
in Vallendar, Leiter der Abteilung „Theologische Grundlagen” und Leiter der Stabsstelle „Marketing” von missio sowie<br />
Schriftleiter des „Anzeiger für die Seelsorge”. Klaus Vellguth ist verheiratet mit Christine Willers-Vellguth, die ebenfalls<br />
an der KFH <strong>Mainz</strong> studierte. Die beiden PT’ler haben drei Kinder und leben in Aachen.
Klaus Vellguth<br />
Kirche und Fundraising<br />
Professionalisierung des Fundraisings<br />
Aufgrund der Fixierung auf die Kirchensteuer als Einnahmequelle<br />
hat die Kirche in Deutschland zunächst kaum<br />
strukturell abgesicherte Maßnahmen zur Förderung des<br />
Fundraisings ergriffen, doch werden in der Kirche sowohl<br />
von den kirchlichen Hilfswerken, Vereinen und Verbänden<br />
als auch von Pfarrgemeinden und Diözesen die Chancen<br />
des Fundraisings immer stärker erkannt und differenzierte<br />
Fundraising-Aktivitäten unternommen.<br />
Mit Blick auf die derzeitige Praxis zeigt sich dabei, dass<br />
die meisten Fundraising-Maßnahmen in der Kirche auf<br />
eine Sofort- bzw. Erstspende gerichtet sind. Unter Effizienzkriterien<br />
ist dies zwar erfreulich, aber noch nicht<br />
ausreichend. Es dürfte eine der wesentlichen Herausforderungen<br />
an das kirchliche Fundraising sein, dass die Kirche<br />
das Fundraising weniger als Basisaktivität betrachtet, das<br />
unkoordiniert bzw. wenig strategisch entwickelt praktiziert<br />
wird. Einzelne Diözesen haben hier inzwischen eine Vorreiterrolle<br />
übernommen und vielversprechende, teilweise<br />
schon erfolgreiche Pilotprojekte initiiert. Die Kirche in<br />
Deutschland ist herausgefordert, einen Prozess aktiv zu<br />
gestalten, um – nicht zuletzt unter dem Aspekt des Qualitätsmanagements<br />
und der Effizienz – mit einem erfolgsversprechenden<br />
Beziehungs-Fundraising (Relationship<br />
Fundraising) neue Wege einer zukunftsfähigen Kirchenfinanzierung<br />
zu beschreiten.<br />
Entwickelt wurde das sogenannte Beziehungs- bzw.<br />
Relationship-Fundraising im Sozialmarketing und kann als<br />
fundraisingspezifische Variante des Beziehungsmanagement<br />
betrachtet werden, bei dem eine langfristige Spenderbindung<br />
aufgebaut wird. Es zielt darauf ab, mit Hilfe<br />
von strategisch ausgerichteten Kommunikationsmaßnahmen<br />
die Beziehung zu den Förderern systematisch<br />
aufzubauen und zu intensivieren. Dies ist bei einer<br />
größeren Anzahl von Förderern nur mit Hilfe EDVgestützter<br />
Maßnahmen möglich. Wichtig ist bei der Entwicklung<br />
des kirchlichen Fundraisings darüber hinaus,<br />
dass wesentliche verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse<br />
über die Spendermotivation bzw. über den Prozess des<br />
Spendens berücksichtigt werden. Diese tragen zu einem<br />
erfolgreichen Fundraising bei, da sie es ermöglichen, die<br />
facettenreichen Motivationen der Spender (vor allem mit<br />
Blick auf ihr eigenes Selbstbild) zu verstehen, um dies<br />
dann in der Spenderkommunikation angemessen zu berücksichtigen.<br />
Aufgrund des investiven Charakters des<br />
Fundraisings, das anfangs einer Investitionsphase bedarf,<br />
bevor anschließend (in einer „Renditephase”) zusätzliche<br />
Mittel zur Verfügung stehen, muss mit dem Aufbau des<br />
strategisch ausgerichteten Fundraisings begonnen werden,<br />
solange die dafür notwendigen Finanzmittel noch vorhanden<br />
sind.<br />
Natürlich sind mit der Entwicklung des Fundraisings auch<br />
Risiken verbunden. Beispielsweise entstehen neue Abhängigkeiten<br />
dadurch, dass für die Kirche die Versuchung<br />
besteht, sich von den wichtigsten Geldgebern abhängig<br />
zu machen bzw. die Pastoral auf sie auszurichten. Darüber<br />
hinaus sind mit der Entwicklung des Fundraisings aber<br />
auch große Chancen verbunden. Thomas von Mitschke-<br />
Collande, Unternehmensberater bei McKinsey, prognostizierte<br />
mit Blick auf die Zukunft: „Die Kirche der Zukunft<br />
wird sich im Vergleich zu heute mit einer deutlich<br />
reduzierten Mitgliederzahl und – daraus resultierend –<br />
mit deutlich weniger personellen wie finanziellen Ressourcen<br />
zurechtfinden müssen. Als Folge wird sie von<br />
ihrem Selbstverständnis her zu einer mehr aktiv nach<br />
außen seelsorgerisch, ja missionarisch orientierten Kirche<br />
im Volk werden müssen.”<br />
Fundraising als Chance einer<br />
missionarischen Kirche<br />
Das Fundraising könnte einen nicht unwesentlichen<br />
Beitrag einer missionarischen Kirche leisten. Auch wenn<br />
das Fundraising unter ökonomischen Gesichtspunkten<br />
zwar zunächst einmal der finanziellen Mittelbeschaffung<br />
dient, ist Fundraising darüber hinaus stets auch automatisch<br />
mit Kommunikation verbunden. Mit einem Fundraising,<br />
das in einer wirkungsvollen Kommunikationstrategie<br />
eingebunden ist, verwirklicht die Kirche letztlich ihren<br />
eigenen Auftrag, missionarische Kirche zu sein: Im<br />
Rahmen ihrer Fundraising-Maßnahmen sucht die Kirche<br />
zwangsläufig den Dialog mit den Menschen und stellt<br />
kirchliche Projekte vor, von denen sie überzeugt ist,<br />
dass diese von den Rezipienten als förderungswürdig<br />
eingestuft werden. Dabei wirbt die Kirche für ihre Arbeit,<br />
die aus dem eigenen Selbstverständnis heraus resultiert.<br />
Somit ist eine Fundraising-Maßnahme zugleich immer<br />
auch „Werbung für den Glauben” bzw. ein „einladender<br />
Glaubensvorschlag” und leistet selbst einen Beitrag<br />
zur missionarisch ausgerichteten Kommunikation der<br />
Kirche.<br />
Zukunftsperspektiven<br />
In einem von Experten entwickelten Szenario 2020 zur<br />
Zukunft der religiösen Kommunikation wurde deshalb<br />
auch als wesentliche Komponente eines zukunftsfähigen<br />
Szenarios festgehalten, dass die Kirche sich die bewährten<br />
Methoden professionellen Managements zu Eigen<br />
gemacht hat, wozu auch das Fundraising zählt.<br />
„Finanzmittel sind wieder ausreichend vorhanden. Die<br />
Kirche hat gelernt: Nach dem Muster amerikanischer<br />
Kirchen wurde das Fundraising professionalisiert.<br />
Immer mehr Menschen vermachen ihr gesamtes Vermögen<br />
der Kirche, weil sie nur hier sicher sind, dass<br />
ihr Vermögen sinnstiftend verwendet wird. Die Kirchensteuer<br />
wurde um eine Mitgliederprämie ergänzt.<br />
Darüber hinaus wurden erfolgreiche kirchliche Unternehmen<br />
an die Börse gebracht. <strong>Katholische</strong> Dienstleistungen<br />
und Produkte werden von den Mitgliedern<br />
bevorzugt und von katholischen Konzernen geliefert.<br />
Professionelle Unternehmensführer, Controller und Finanzmanager<br />
sorgen für eine nachhaltige finanzielle Sicherung<br />
der pastoralen Aufgaben/Angebote.”
Wir gratulieren unseren Mitgliedern …<br />
Renate Stemmer und Wolfgang Ullrich<br />
zur Trauung am 3. Oktober <strong>2009</strong><br />
Björn Schacknies SAC<br />
zur Priesterweihe am 23. Mai <strong>2009</strong><br />
Karl-H. Richstein, geb. Schmitz, MA,<br />
Dipl.-Religionspädagoge (KFH 1987), Krankenhausseelsorger<br />
und Supervisor, zur Promotion zum Dr. phil. im SS<br />
<strong>2009</strong> am Fachbereich Sozialwesen der Universität Kassel mit<br />
der Arbeit „Blick aus den Wolken, Biografieanalysen von Pilotinnen<br />
und Piloten aus dem Bereich der Verkehrsluftfahrt”;<br />
Rainer Brüderle, MdB,<br />
zur Ernennung zum Bundesminister für Wirtschaft und<br />
Technologie (28. Oktober <strong>2009</strong>);<br />
Dr. Richard Auernheimer,<br />
Staatssekretär a. D., zur Wahl zum Vorsitzenden des Vereins<br />
Partnerschaft Rheinland-Pfalz-Ruanda und zur Ernennung<br />
zum Beauftragten des Landes Rheinland-Pfalz für die<br />
Partnerschaft des Landes mit Ruanda (7. Juli <strong>2009</strong>);<br />
Kerstin Fuchs,<br />
Dipl.-Sozialpädagogin (KFH 1999) zur Wahl zur Bundesvositzenden<br />
der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG). Sie war<br />
von 1999–2005 Diözesanvorsitzende in der Diözese <strong>Mainz</strong>;<br />
Dr. Renate Stemmer,<br />
Prof. für Pflegewissenschaft an der KFH, zur Wahl zur Vorsitzenden<br />
der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft<br />
und zur Berufung in den Beirat zur „Neuordnung von Aufgaben<br />
im Krankenhaus” zur Vorbereitung des „Pflegegipfels”.<br />
… zum achtzigsten Geburtstag<br />
Prälat Günter Emig,<br />
Diözesan-Caritasdirektor i. R., Domkapitular em., der am<br />
26. Juli <strong>2009</strong> sein Goldenes Priesterjubiläum feierte. Prälat<br />
Emig war von 1988–1996 Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />
der KFH und damit Mitglied des Vorstands von <strong>forum</strong><br />
sociale (29. Juni);<br />
Karl-Heinz Kroell,<br />
Oberlandesgerichtspräsident i. R., Gründungsvorsitzender<br />
unser Hochschulgesellschaft (1986–1993) (24. <strong>Dezember</strong>);<br />
… zum fünfundsiebzigsten Geburtstag<br />
Dr. Franz-J. Vogel,<br />
Rechtsanwalt und Notar, Gründungsmitglied und Vorsitzender<br />
unserer Hochschulgesellschaft von 1993–1997 (4. Juni);<br />
… zum siebzigsten Geburtstag<br />
Heinz Friedrich Benner,<br />
Staatssekretär a.D., Vorsitzender unserer Hochschulgesellschaft<br />
von 1997–<strong>2009</strong> (12. April);<br />
Jost Dinges,<br />
Oberverwaltungsrat i. R., Schatzmeister unserer Hochschulgesellschaft<br />
von 1987–1997 (14. April);<br />
Christa Kemmer-Lutz,<br />
Gemeindereferentin, 1984–1994 Leiterin des Praktikantenamtes<br />
Praktische Theologie der KFH (18. April);<br />
Dr. Hans Zeimentz,<br />
1976–2004 Prof. für Moraltheologie /Christliche Gesellschaftslehre<br />
an der KFH, Mitbegründer und seit Oktober<br />
<strong>2009</strong> Vorsitzender von <strong>forum</strong> sociale (5. Mai).<br />
Personelle Veränderungen an der KFH<br />
n Mit Ende des SS <strong>2009</strong> trat Gemeindereferentin Hildegard<br />
Sickinger als Geistliche Mentorin an der KFH in den Ruhestand.<br />
Nachdem sie fünfzehn Jahre als Gemeindereferentin<br />
in verschiedenen Pfarreien der Diözese <strong>Mainz</strong> tätig war,<br />
übernahm sie im WS 1991/92 die Aufgabe der Geistlichen<br />
Begleitung der Studierenden aller Fachbereiche an der KFH.<br />
Sie initiierte die jährlich im Carmel de la Paix in Mazille/Burgund,<br />
nahe Taizé, mit Studierenden durchgeführten Oraet-labora-Tage,<br />
die durch Schweigen, stilles Gebet, Liturgie<br />
und einfachen Lebensstil gekennzeichnet sind.<br />
n Nach Ablauf der vom Landeshochschulgesetz für Assistenten<br />
geltenden zeitlichen Begrenzung des Arbeitsverhältnisses<br />
beendete Gemeindereferentin Uschi Vogt, die<br />
seit 1. Januar 2003 Mitarbeiterin im Praktikanten PT war,<br />
am 31. Januar <strong>2009</strong> ihre Tätigkeit an der KFH. Die Stelle<br />
wird nicht wieder besetzt. Die entsprechenden Aufgaben<br />
nehmen Professoren des Fachbereichs PT wahr.<br />
n Ab dem WS <strong>2009</strong>/10 vertritt Stefanie van Kaick, MSc;<br />
im FB Gesundheit & Pflege den Bereich Physiotherapie. Nach<br />
ihrer Ausbildung arbeitete sie in Großbritannien und Berlin<br />
vor allem im Bereich der geriatrisch-neurologischen Rehabilitation,<br />
bevor sie den Masterstudiengang Physiotherapie an<br />
der University of East London absolvierte. Danach arbeitete<br />
sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik Berlin, der<br />
Abteilung für neurologische Rehabilitation der Charité-Universitätsmedizin<br />
Berlin, und beschäftigte sich primär mit der<br />
Evaluation von Assessments und (physio-) therapeutischen<br />
Interventionsmethoden des Armes nach Schlaganfall.<br />
n Mit dem SS <strong>2009</strong> nahm Prof. Dr. Margret Dörr, Dipl. Soziologin,<br />
Dipl. Sozialpädagogin (FH) ihre Lehrtätigkeit an der<br />
KFH auf. Sie war seit 1996 Prof. für Theorie Sozialer Arbeit<br />
an der Kath. <strong>Hochschule</strong> Saarbrücken, die zum WS 2008/09<br />
geschlossen wurde. Sie ist 1. Vorsitzende der Sektion 13<br />
„Differentielle Erziehungs- und Bildungsforschung ” der<br />
Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)<br />
sowie Sprecherin der DGfE-Kommission „Psychoanalytische<br />
Pädagogik ” . Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind<br />
Biographie- und Sozialisationstheorie; Psychoanalytische<br />
Sozialpädagogik, Klinische Sozialarbeit, Psychopathologie<br />
und Abweichendes Verhalten, Gesundheitsförderung.<br />
n Ebenfalls zum SS <strong>2009</strong> nahm Prof. Dr. habil. Bernhard<br />
Haupert, Dipl. Soziologe, seine Lehrtätigkeit an der KFH<br />
auf. Er war seit 1991 Prof. für Soziologie an der (mittlerweile<br />
geschlossenen) Kath. <strong>Hochschule</strong> Saarbrücken. Er war<br />
im Rahmen von Forschungsprojekten in Frankreich, Ecuador,<br />
Peru, Frankreich, USA, Nicaragua und El Salvador tätig.<br />
Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind Allg.<br />
Soziologie, Gesellschaftstheorie und Sozialpolitik, Biografieforschung,<br />
Historische Forschung (Faschismus), Interkultur<br />
(Migration), Professionstheorie, Qualitative Methoden.<br />
n Seit dem 1. <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> ist Eva Quack, Dipl. Pflegepädagogin<br />
(FH), als wiss. Mitarbeiterin im Forschungsprojekt<br />
von Prof. Dr. Stemmer (vgl. o. S.7) tätig. Sie lehrte zuvor<br />
an Kranken- und Altenpflegeschulen in Homburg und <strong>Mainz</strong>.<br />
Die auf drei Jahre befristete Stelle wird durch Mittel des<br />
Bundesbildungsministeriums finanziert.<br />
n † Am 7. Mai <strong>2009</strong> starb im Alter von 58 Jahren Ernst<br />
Patsinek nach langer schwerer Krankheit, die ihn zwischenzeitlich<br />
immer wieder auf Genesung hoffen ließ. Er<br />
war seit September 1999 Hausmeister der KFH.
Eva Maria Schuster/Maria Schäfer-Hohmann/<br />
Werner Müller-Geib (Hg.)<br />
Gewalt.<br />
Eine interdisziplinäre Betrachtung<br />
(Schriftenreihe der KFH <strong>Mainz</strong>, Bd. 4)<br />
St. Ottilien: Eos <strong>2009</strong><br />
Als Hg. zeichnen E. M. Schuster (Kindeswohlgefährdung),<br />
M. Schäfer-Hohmann (Identitätsentwicklung) und W. Müller-<br />
Geib (Gewalterfahrung in Gebetstexten). Weitere Beiträge<br />
verantworten U. Papenkort (Gewaltbegriffe), W. Schmid/<br />
R. Remmel-Faßbender/M. Schäfer-Hohmann (Jugendstudie<br />
Respekt), J. Lempert (Gewaltberatung und Tätertherapie),<br />
C. Schneider (Gewalt in der Pflege), A. Eggert-Schmid Noerr<br />
(Antiaggressionstraining) und W. Feuerhelm (Legalbewährung<br />
nach AAT).<br />
Bernhard Nacke (Hg.)<br />
Fokus Familie. Ein Kongress der Caritas<br />
Erkelenz: Altiusverlag <strong>2009</strong><br />
Der Band dokumentiert eine von der AG der Caritasverbände<br />
Rheinland Pfalz unter dem gleichen Titel veranstaltete<br />
Tagung. Ergebnisse der Hirnforschung (Gerald Hüther) und<br />
der Bindungsforschung (Karin Grossmann) zur Bedeutung<br />
der Familie werden dargelegt und mit Forderungen der Caritas<br />
für eine erfolgreiche Familienpolitik verknüpft. Die<br />
Beratungsergebnisse der 280 Teilnehmer/innen und die<br />
Vorstellung der Projekte der AG runden die facettenreiche<br />
Broschüre ab und positionieren die Caritas in diesem Arbeitsfeld.<br />
Bernard Nacke (Hg.)<br />
Orientierung und Innovation. Beitrag der<br />
Kirche für Staat und Gesellschaft<br />
Freiburg: Herder <strong>2009</strong><br />
Das umfangreiche (752 S.) und inhaltsschwere Werk zeigt<br />
sowohl in grundsätzlichen Überlegungen als auch anhand<br />
ausgewählter, aktuell diskutierter Handlungsfelder in wie<br />
vielfältiger Weise die Kirche der Aufgabe nachkommt, „Anwältin<br />
der Menschen in all ihren Lebensbezügen… zu sein”<br />
(K. Lehmann, Vorwort). Der Band, zu dem mehr als vierzig<br />
Autoren beigetragen haben, belegt nachdrücklich, „dass<br />
die geistigen Wurzeln der modernen Gesellschaft nicht zuletzt<br />
auch im christlichen Wurzelgrund verankert sind, dass<br />
christliche Orientierungs- und Innovationskraft nicht erloschen<br />
ist” und in vielen Lebensbereichen kreativ wirkt.<br />
Bausteine Kindergarten –<br />
Religiöse Erziehung<br />
Heftreihe, jährl. 2 Hefte, DIN A4, 32 S.,<br />
teils mit Poster bzw. Spielplan.<br />
Aachen: Bergmoser und Höller<br />
Inzwischen liegen fünf Hefte dieser von der PT’lerin Christine<br />
Willers-Vellguth verfassten Reihe vor. Angelehnt an<br />
die verschieden religiösen Ereignisse des Jahres, unterstützen<br />
die Hefte mit einem vielfältigen Mix aus Liedern,<br />
Wissenswertem und Spielen Erzieherinnen dabei, die Glaubensgrundlagen<br />
kindgerecht zu vermitteln. Jedes Heft widmet<br />
sich zwei Themen. Bisher erschienen die Hefte „Fastenund<br />
Osterzeit mit Kindern/Heiligengeschichten”, „Advent<br />
und Weihnachten/Arche Noah”, „Der Monat Mai/Jona der<br />
Wal”, „Sankt Martin/Mit Kindern beten”, „Erntedank/Gott<br />
nimmt uns alle an”.<br />
Frank Reintgen/Klaus Vellguth<br />
Gott lädt uns alle ein.<br />
Gottesdienste zur Vorbereitung und Feier<br />
der Erstkommunion<br />
Freiburg: Herder <strong>2009</strong><br />
Um Kindern einen Weg zu liturgischen Erfahrungen zu bahnen,<br />
legen die beiden <strong>Mainz</strong>er PT’ler nun ein Buch mit Liturgieentwürfen<br />
zu ihrem Erstkommunionkurs „Gott lädt<br />
uns alle ein” vor. Es bietet Entwürfe für Gottesdienste zur<br />
Einführung der Kommunionkinder, für die Zeit der Kommunionvorbereitung<br />
und zum Fest der Erstkommunion sowie<br />
einen Entwurf für eine Dankandacht nach der Beichte, einen<br />
Gottesdienst anlässlich der Taufe eines Kommunionkindes<br />
und einen Tauferinnerungsgottesdient. Alle Gottesdienste<br />
sind inhaltlich auf den Kommunionkurs „Gott lädt<br />
uns alle ein” abgestimmt.<br />
Karl-Heinz Richstein<br />
Blick aus den Wolken.<br />
Biografieanalysen von Pilotinnen und Piloten<br />
aus dem Bereich der Verkehrsluftfahrt<br />
(Biografie – Interaktion – Gesellschaft 6).<br />
Kassel: kassel university press <strong>2009</strong><br />
Karl-Heinz Richstein, PT-Absolvent (1984–1987), geht in<br />
seiner Kasseler Dissertation der Frage nach, ob es einen<br />
inneren Zusammenhang zwischen biografischer Strukturierung<br />
und dem Beruf des Piloten/der Pilotin gibt. Warum<br />
entscheiden sich Menschen, Berufspilot/in zu werden? Wie<br />
ist deren Bild in der Gesellschaft, wieweit gestalten sie dieses<br />
selber? Was motiviert sie, den mit vielen Stressoren<br />
behafteten Beruf über lange Zeit auszuüben? Die Arbeit erweitert<br />
die Biografieforschung auf ein in diesem Rahmen<br />
bisher unbearbeitetes Feld und bietet ergänzende Perspektiven<br />
zu elaborierten Assessmentverfahren.<br />
Verena Schmitt<br />
Körpereinsatz – Essstörungen<br />
Die stumme weibliche Protestbewegung<br />
Erscheinungsformen, Hintergründe,<br />
Behandlung<br />
Norderstedt: Norden Media <strong>2009</strong><br />
Verena Schmitt, Diplom-Sozialpädagogin (KFH), geht in diesem<br />
Buch Wesen und Hintergründen der Krankheitsbilder<br />
von Anorexie, Bulimie und Esssucht nach. Sie erläutert Erscheinungsformen,<br />
Diagnosekriterien, Erklärungsansätze<br />
sowie therapeutische Möglichkeiten und deren Grenzen. Sie<br />
bietet damit einen Überblick über die vielen Facetten der<br />
Essstörungen. Kernstück des Buches ist eine Diplomarbeit<br />
an der KFH, die mit dem Förderpreis der Hochschulgesellschaft<br />
<strong>forum</strong> sociale ausgezeichnet wurde.<br />
S. Schewior-Popp/S. R. Fischer (Hg.)<br />
Examen Pflege.<br />
Mündliche Prüfung Teil 2<br />
Stuttgart: Thieme <strong>2009</strong><br />
Dieser Band schließt die insgesamt fünfbändige Reihe der<br />
Herausgeberinnen zur Examensvorbereitung in der Pflege<br />
ab. Anhand von 24 Falldarstellungen geht es dabei um die<br />
Prüfungsbereiche „Berufliches Selbstverständnis und lernen,<br />
berufliche Anforderungen zu bewältigen” und „Bei der<br />
medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken und in<br />
Gruppen und Teams mitarbeiten”.
S. Schewior-Popp/F. Sitzmann/L. Ullrich (Hg.)<br />
Thiemes Pflege. Das Lehrbuch für<br />
Pflegende in der Ausbildung<br />
Suttgart: Thieme, 11. vollst. überarb. u. erw. Aufl. <strong>2009</strong><br />
Auf ca. 1500 Seiten werden die Inhalte der Ausbildung in<br />
der Gesundheits- und Krankenpflege lernfeldbezogen, d.h.<br />
fächerintegrierend und fallorientiert dargestellt. Zudem enthält<br />
das Lehrbuch vielfältige und didaktische fundierte Anregungen<br />
zur Gestaltung des Lehrens und Lernens.<br />
Christa Olbrich (Hg.)<br />
Modelle der Pflegedidaktik<br />
München: Elsevier <strong>2009</strong><br />
Pflegedidaktik ist nahezu 20 Jahre in ihrer Entwicklung. Mit<br />
diesem Buch erscheint erstmalig eine fundierte Übersicht<br />
über die wichtigsten pflegedidaktischen Modelle. Alle Autorinnen<br />
habe diese in Forschungen an <strong>Hochschule</strong>n und langjähriger<br />
Erprobung in der Praxis erstellt. Es ist eine Grundlage<br />
für alle Lehrenden in Aus- und Weiterbildung in den<br />
Gesundheitsfachberufen und Studierenden in den Studiengängen<br />
Pflegepädagogik.<br />
Christa Olbrich<br />
Pflegekompetenz<br />
Bern: Huber 2. Aufl. <strong>2009</strong><br />
Welche Kompetenz Pflegende in ihrer alltäglichen Praxis haben,<br />
wurde von der Autorin anhand empirischer Studien<br />
untersucht. Es zeigten sich Dimensionen des pflegerischen<br />
Handelns, die in eindrucksvollen Situationsbeispielen die<br />
hohen Anforderungen im Pflegeberuf nachweisen. In der<br />
zweiten Auflage wurde das heute wieder aktuelle Thema<br />
vollständig überarbeitet und mit Inhalten des Europäischen<br />
Qualifikationsrahmens sowie mit Grundlagen der Neurobiologie<br />
erweitert.<br />
A. Eggert/U. Finger-Trescher/H. Krebs (Hg.)<br />
Beratungskonzepte der<br />
Psychoanalytischen Pädagogik<br />
Giessen: Psychosozial <strong>2009</strong><br />
In dem Sammelband werden der spezifische Blick und die<br />
Vorgehensweise der psychoanalytisch orientierten Beratungsmethode<br />
dargestellt. Das Besondere der psychoanalytischen<br />
Perspektive und ihrer Interventionsformen werden<br />
anhand unterschiedlicher Praxisfelder verdeutlicht. Im Zentrum<br />
stehen dabei die Differenzierungsformen des szenischen<br />
Verstehens von Problemkonstellationen und ihrer Reinszenierung<br />
in beraterischen Kontexten.<br />
Bernward Hoffmann/Hans Joachim Ulbrich (Hg.)<br />
Geteilter Bildschirm – getrennte Welten?<br />
Konzepte für Pädagogik und Bildung<br />
(Schriften zur Medienpädagogik 42)<br />
München: kopaed <strong>2009</strong><br />
B. Hoffmann, 1988–1999 Prof. für Musik- und Medienpädagogik<br />
an der KFH, derzeit Prof. für Medienpädagogik an<br />
der FH Münster, legt als Mitherausgeber Beiträge eines unter<br />
dem gleichen Titel 2008 veranstalteten Forums der Gesellschaft<br />
für Medienpädagogik und Kommunikationskultur vor.<br />
Im Zentrum stehen zwei Frageblöcke: Führen Computer,<br />
Fernsehen, Internet und mobile Medien zu neuen gesellschaftlichen<br />
Abgrenzungen oder fördern sie Gemeinschaft<br />
und Kommunikation? Wie können Medien genutzt werden,<br />
soziale Grenzen zu überwinden, Dialoge anzustoßen oder<br />
ausgegrenzte Gruppe einzubinden?<br />
Peter Löcherbach/Wolfgang Klug/Ruth Remmel-<br />
Faßbender/Wolf-Rainer Wendt (Hg.)<br />
Case Management. Fall- und Systemsteuerung<br />
in der Sozialen Arbeit<br />
München: Reinhardt, 4. aktual. Aufl. <strong>2009</strong><br />
Die Beiträge dieses bereits in aktualisierter vierter Auflage<br />
vorliegenden Werkes setzen Schwerpunkte im Bereich der<br />
Sozialen Arbeit und befassen sich mit der Angebotsorientierung,<br />
spezifischen Anwendungen und Qualifizierungsfragen<br />
im Case Management. Das Buch ist sowohl für Praktiker<br />
geeignet, für die Case Management zum Handwerkszeug<br />
gehört, als auch für Studium und Lehre.<br />
Wolf-Rainer Wendt/Peter Löcherbach (Hg.)<br />
Standards und Fachlichkeit<br />
im Case Management<br />
Heideberg: Economica <strong>2009</strong><br />
Angemessen und wirksam soll das Case Management<br />
sein. Die Fortschritte in der Praxis und die Weiterentwicklung<br />
des Handlungskonzepts unter sich wandelnden<br />
Umständen sind Gegenstand der Beiträge dieses Buches.<br />
Es enthält die Standards für die Gestaltung der Arbeit<br />
im Case Management und erörtert den Stand ihrer<br />
Umsetzung von Reformvorhaben, organisatorischer Probleme<br />
und struktureller Hemmnisse. Das Buch ist sowohl<br />
für Praktiker als auch für Studium und Lehre geeignet.<br />
Peter Löcherbach/Hugo Mennemann/<br />
Thomas Hermsen (Hg.)<br />
Case Management in der Jugendhilfe<br />
München: Reinhardt <strong>2009</strong><br />
Es geht in diesem Buch, wie im Titel angezeigt, um Fragen der<br />
Implementierung und Anwendung des Handlungsansatzes<br />
Case Management in der Jugendhilfe. Neben theoretischen<br />
Beiträgen – z.B. ein interessanter Vergleich von Assessment<br />
im Case Management und sozialpädagogischer Diagnose –<br />
stellen zwei Jugendämter ihre Erfahrungen mit Case Management<br />
in der Praxisanwendung dar. Ein Kapitel befasst<br />
sich mit einer Studie, die Jugendämter mit und ohne Case<br />
Management vergleicht. Schließlich wird ein speziell für<br />
die Jugendhilfe entwickeltes EDV-System vorgestellt und<br />
werden Fragen der Standardentwicklung thematisiert. Das<br />
Buch ist – trotz der vielen Mitautoren – ein Werk aus „einem<br />
Guss”, das für Studierende, Praktiker/innen und Lehrende<br />
gleichermaßen geeignet ist.<br />
Herausgeber:<br />
Verantwortlich:<br />
Satz und Druck:<br />
I M P R E S S U M<br />
Hochschulgesellschaft <strong>forum</strong> sociale <strong>Mainz</strong> e.V., Saarstraße 3, 55122 <strong>Mainz</strong><br />
Clemens Frenzel-Göth, Winfried Piel, Ruth Remmel-Faßbender, Hans Zeimentz<br />
Christa Scharnagl, Rüsselsheim, tanamana@gmx.net