Konstruktion und Dekonstruktion Oder: Wie baue ich mir eine ...
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Wissen zeigen - Legetechnik<br />
Gliederung, <strong>Konstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Dekonstruktion</strong>, Vortrag<br />
J. Fischer, 2/2010<br />
<strong>Konstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Dekonstruktion</strong><br />
<strong>Oder</strong>: <strong>Wie</strong> <strong>baue</strong> <strong>ich</strong> <strong>mir</strong> <strong>eine</strong> gescheite Gliederung? (z. B. für die Präsentation …)<br />
Also Herr Fischer, das muss <strong>ich</strong> jetzt mal wieder sagen, … Warum benutzen Sie immer<br />
diese komplizierten Begriffe?<br />
Was ist denn an diesen Begriffen kompliziert? Hast du schon mal was konstruiert?<br />
Ja, aber <strong>Dekonstruktion</strong>? Und wieso <strong>eine</strong> Gliederung dekonstruieren?<br />
<strong>Wie</strong>so? Ist le<strong>ich</strong>t. Beginne mit dem Begriff Rekonstruktion. Rekonstruktion heißt …<br />
Nee, <strong>ich</strong> frage nach <strong>Dekonstruktion</strong>!<br />
Nee, nix, langsam! Ich antworte zuerst mit Rekonstruktion, die Vorsilbe Re steht für „wieder, erneut“.<br />
Etwas rekonstruieren bedeutet also, etwas wieder auf zu <strong>baue</strong>n.<br />
Erneut auf<strong>baue</strong>n?<br />
So ungefähr, rekonstruieren bedeutet schon, etwas wieder auf zu <strong>baue</strong>n. Es geht um<br />
das mögl<strong>ich</strong>st genaue Nach<strong>baue</strong>n <strong>und</strong> darum, die <strong>Konstruktion</strong> zu verstehen.<br />
Hm!<br />
Das Ergebnis ist sehr w<strong>ich</strong>tig - aber auch der Weg dahin. Das erfordert exaktes Hinschauen, Untersuchen.<br />
Ich denke da an die Krimis, an die Detektivarbeit, wenn sie immer sagen, dass da die Kriminalbeamten<br />
ja auch exakt ermitteln müssen, alle Indizien finden, erfassen. Und dann soll alles in <strong>eine</strong>n<br />
Zusammenhang gebracht werden.<br />
Das ist ein schöner Vergle<strong>ich</strong>, spr<strong>ich</strong>t <strong>mir</strong> aus dem Herzen !<br />
Und jetzt das De?<br />
Ist das Umgekehrte, etwas Fertiges zerlegen, die Teile vor s<strong>ich</strong> hinlegen.<br />
Na gut!<br />
Gut? Noch besser, jetzt kommt näml<strong>ich</strong> erst der Effekt! Schau dir mal die einzelnen Teile an, lege sie auf dem<br />
Tisch aus, sortiere sie, was kommt wohin, in welcher Reihenfolge, was passt, was n<strong>ich</strong>t …?<br />
Und was hat das jetzt mit <strong>eine</strong>r Gliederung zu tun?<br />
Lasst uns mal von <strong>eine</strong>m Beispiel ausgehen. Red & Rover, Strick mit Knoten. Diese Comics findest du jede<br />
Woche in der HNA. <strong>Wie</strong> ist die Gesch<strong>ich</strong>te gegliedert. Wo liegen die Feinheiten der Gliederung.<br />
Ich erinnere m<strong>ich</strong> an Einleitung-Hauptteil-Schluss, wenn wir Gesch<strong>ich</strong>ten gliedern sollten oder Erzählungen.<br />
Prima, gilt durchaus auch für Vorträge. Wenn wir uns gle<strong>ich</strong> „Strick mit Knoten“ angeschaut haben, die<br />
Gliederung erfasst haben, erhaltet ihr <strong>eine</strong> weitere Red & Rover Gesch<strong>ich</strong>te, jetzt dekonstruiert. Einzelne Bilder,<br />
durcheinander. Die Gesch<strong>ich</strong>te, also den Ablauf müsst ihr rekonstruieren.<br />
Und das soll dann das Gle<strong>ich</strong>e sein, so im Denken, als wenn wir selbst <strong>eine</strong> Gliederung herstellen,<br />
aufschreiben?<br />
Ich hoffe ihr stellt fest, dass das logisch genau so abläuft wie das Herstellen <strong>eine</strong>r Gliederung für euren Vortrag.<br />
Zuerst habt ihr das Material, die Ideen. Das alles bringt ihr in <strong>eine</strong> Abfolge. Das ist die Gliederung!<br />
Klingt doch (!) n<strong>ich</strong>t so kompliziert.<br />
Stimmt!<br />
Und jetzt probiere es einmal selbst. <strong>Wie</strong> ist die Gesch<strong>ich</strong>te aufgebaut. Schreibe <strong>eine</strong> Gliederung.<br />
Versuche tief zu gliedern!
Comic Serie<br />
HNA, Sonntagszeit
Red <strong>und</strong> Rover, Strick mit Knoten<br />
Die Gesch<strong>ich</strong>te dekonstruieren, die Gliederung verstehen<br />
Tipp 1<br />
Betrachtet Bild 3.<br />
Es ist der Schlüssel für die Gesch<strong>ich</strong>te.<br />
Auf diese Situation zugeschnitten müsst ihr<br />
die Gesch<strong>ich</strong>te erzählen.<br />
Die Farben weiß (Hintergr<strong>und</strong>) <strong>und</strong> blau (Red <strong>und</strong> Rover).<br />
Red schaut nach links, Rover schaut uns erwartungsvoll an!<br />
Bild 4 – Rover wartet auf Red …<br />
Bild 5 – Red läuft Rollschuh …<br />
Bild 6 – Die Idee ist entstanden<br />
Bild 7 – Super, ab geht’s!<br />
Was bedeutet das Folgende?<br />
1= E (1.1, 1.2, 1.3); 2= E (2.1, 2.2, 2.3);<br />
3=H; 4=H; 5=H; 6=H, 7=S<br />
Erzählt zu Bild 3 genau <strong>und</strong> ausführl<strong>ich</strong>!<br />
Tipp: Wer schaut wohin? Bilder 3, 4, 5, 6<br />
Tipp 2<br />
Was habe <strong>ich</strong> verändert?<br />
Lässt s<strong>ich</strong> jetzt n<strong>ich</strong>t der Kern der<br />
Gesch<strong>ich</strong>te noch stärker herausarbeiten?<br />
Habt ihr bemerkt, dass <strong>ich</strong> das dritte Bild<br />
jetzt Punkt 2 zuordne?<br />
Wozu fordere <strong>ich</strong> dadurch auf?<br />
Schreibt Überschriften für alle<br />
Gliederungspunkte auf.<br />
Wenn ihr die Überschriften erweitert, ist<br />
die Struktur der Gesch<strong>ich</strong>te s<strong>ich</strong>tbar.<br />
Eine schöne Gesch<strong>ich</strong>te zu schreiben ist<br />
nur noch Füllarbeit.<br />
In Ordnung, ist schon mehr als "nur" Füllarbeit. Ich meinte das auch ledigl<strong>ich</strong> logisch.<br />
Die Gesch<strong>ich</strong>te ist dekonstruiert, die Rekonstruktion durch <strong>eine</strong> schöne Erzählung<br />
kann beginnen.