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Aspekte transdisziplinärer<br />

Markenforschung<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>ter Ahlert<br />

Marketing Centrum Münster<br />

Westfälische Wilhelms-Universität<br />

18. November 2008<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Markenmanagement<br />

- Königsdisziplin des Marketing -<br />

Literaturhinweise<br />

1) Markenverband (Hrsg.): Ertragsreserven aus Markenkapital,<br />

eine <strong>Vortrag</strong>sreihe des Brandsboard, 2. Auflage Wiesbaden 2004.<br />

2) Ahlert,D. und P. Kenning: Marke und Hirnforschung: Status-Quo, in:<br />

Marketing-Journal, Heft 7-8 2004, S. 44-46.<br />

3) Ahlert, D. et.al.: Marke – Neue Ansätze in Markenforschung und<br />

Markenführung, brandsboard mit planung & analyse,<br />

Sonderheft p&a Wissen 2005.<br />

4) Kenning, P. et al.: Eie eine starke Marke wirkt, in: Harvard Business<br />

Manager, Heft März 2005, S. 53-57.<br />

5) Ahlert, D. und P. Kenning: Neuroökonomik, in: ZfM (Zeitschrift für<br />

Management), Heft 1 Januar 2006, S. 24-47.<br />

6) P. Kenning, H. Plassmann and <strong>Die</strong>ter Ahlert (2007):<br />

Applications of fMRi to marketing research, in: Qualitative Market<br />

Research, Jan. 2007.<br />

2<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Brand & Brain<br />

„Wie entsteht eine starke Marke?“<br />

Wissenschaftliche Grundlagen der Markenforschung<br />

Kommunikationswissenschaften<br />

Betriebswirtschaftslehre/<br />

Marketingwissenschaften<br />

Rechtswissenschaften<br />

Marktpsychologie<br />

Theologie<br />

Markensoziologie<br />

Evolutionsbiologie<br />

Marke:<br />

Fiktion in der Psyche<br />

des Menschen<br />

Neurologie Radiologie<br />

Neuro-Economics<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Was ist Achtung Marke !! ?<br />

Fiktion in der Psyche<br />

des Menschen<br />

Marke:<br />

Marke ist nicht gleich Markenartikel<br />

Waren (Markenartikel)<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Unternehmen /<br />

Einkaufsstätten /<br />

Unternehmens-Netzwerke<br />

Bezugsobjekte der Markenbildung<br />

Personen / Gruppen<br />

Institutionen<br />

4<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Marke:<br />

Fiktion in der Psyche<br />

des Menschen<br />

Marke entsteht nicht<br />

in Marketing- oder Schutzrechtsabteilungen<br />

oder gar in Werbeagenturen,<br />

sondern Marke entsteht<br />

in den Köpfen der Menschen.<br />

Marke kann nicht gemacht werden,<br />

sie ist <strong>als</strong>o kein Kunstprodukt, sondern sie ist ein<br />

Naturprodukt,<br />

das sich im Gehirn des Menschen herausbildet.<br />

5<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Interdisziplinäre Markendefinition<br />

(Prof. Dr. D. Ahlert, Dr. C. Binder, Prof. Dr. G. Gutjahr, Prof. Dr. K.U. Hellmann,<br />

Prof. Dr. P. Kenning, Prof. Dr. K. Merten, P. Zernisch)<br />

Marken sind kollektive Deutungsmuster,<br />

die Menschen <strong>als</strong> Orientierungshilfen<br />

zur Bewältigung von Entscheidungskonflikten nutzen.<br />

Marken entstehen anthropologisch<br />

aus der Verarbeitung komplexer Erfahrungen.<br />

<strong>Die</strong> Markenbildung vollzieht sich unbewusst,<br />

unvermeidlich und fortlaufend.<br />

Sie kann gezielt beeinflusst werden,<br />

ist aber auch vielfältigen, unkontrollierten Einflüssen ausgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Struktur einer Marke besteht aus einem veränderlichen Image<br />

und einer beständigen Substanz.<br />

<strong>Die</strong> Markensubstanz, die den eigentlichen Wert der Marke darstellt,<br />

wurzelt ganz überwiegend im Unbewussten.<br />

© brandsboard<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


… ist der Markenverband<br />

eine starke Marke ?<br />

Selbstbild<br />

Fremdbild<br />

7<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Markentypologie<br />

+<br />

M<br />

A<br />

R<br />

K<br />

E<br />

N<br />

S<br />

T<br />

Ä<br />

R<br />

K<br />

E<br />

./.<br />

Ca. 100<br />

„persönliche“<br />

Marken<br />

~ 200<br />

starke<br />

Marken<br />

(je Person)<br />

~ 60.000<br />

beworbene Marken<br />

Ca. 100<br />

„allgemeine“<br />

Marken<br />

~ 700.000<br />

beim Deutschen Patent- und Markenamt<br />

eingetragene Marken<br />

starke Marken<br />

„Märkchen“<br />

8<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


„persönliche<br />

Marken“<br />

„allgemeine<br />

Marken“<br />

++<br />

M<br />

A<br />

R<br />

K<br />

E<br />

N<br />

S<br />

T<br />

Ä<br />

R<br />

K<br />

E<br />

--<br />

9<br />

Personal<br />

brands<br />

Individuelle<br />

Relevanz<br />

Megabrands/<br />

Powerbrands<br />

globale<br />

Relevanz<br />

Markenattrappen<br />

-- MARKENPUBLIKUM ++<br />

starke Marken<br />

„Märkchen“<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRI)<br />

• das Verfahren nutzt die magnetischen<br />

Eigenschaften der Wasserstoffprotonen<br />

im Blut, die sich auf Grund ihrer<br />

Drehung (Kernspin) wie kleine<br />

Magnetkreisel verhalten und sich in<br />

einem extrem starken Magnetfeld<br />

anhand dessen Feldlinien ausrichten.<br />

• Annahme: Stimulus ➪ vermehrte<br />

Aktivität in den Nervenzellen ➪ erhöhter<br />

Blutfluss<br />

• Anwendung im Marketing: Ambler et al.<br />

(2000), Deppe et al. (2005a), Deppe et<br />

al. (2005b), Yoon (2006), Smidts (2006),<br />

Erk et al. (2004)<br />

10<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Entscheidungen im Magnetresonanztomografen<br />

Neuro-Economics<br />

11<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Phänomen der kortikalen Entlastung<br />

Arbeitsgedächtnis,<br />

rationale Entscheidungen<br />

Rot = Reduzierte Hirnaktivität falls eine<br />

starke Marke zur Auswahl steht. (p < 0,05)<br />

Quelle: Neuroökonomische Forschungsberichte, Kenning et al. 2002<br />

Neuro-Economics<br />

12<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Phänomen der Emotionalisierung<br />

10<br />

↑<br />

oben<br />

1 ↓<br />

2<br />

↓<br />

3<br />

↑<br />

5 ↓<br />

6<br />

↓<br />

4<br />

↓<br />

7<br />

↑<br />

11<br />

↑<br />

rechts<br />

links<br />

9<br />

↓<br />

8<br />

↓<br />

13<br />

vorne<br />

Rot = verstärkte Aktivierung<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Schlussfolgerung<br />

Ansatz einer neurowissenschaftliche Definition<br />

Marke = Stimulus, der zur kortikalen Entlastung<br />

der rationalen Hirnzentren führt,<br />

bei gleichzeitiger Aktivitätssteigerung der<br />

emotionalen Zentren.<br />

„New brain imaging technologies have motivated neuroeconomic<br />

studies of the internal order of the mind (...). We are only at the<br />

beginning of this enterprise, but it promises a fundamental<br />

change in how we think, observe and model decision in all its<br />

context.“<br />

Vernon Smith, Nobelpreisrede, Stockholm 2002.<br />

Neuro-Economics<br />

14<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Mindmap: Das Wesen der starken Marke<br />

Veränderliches<br />

Markenimage<br />

Fiktion in den<br />

Köpfen der<br />

Menschen<br />

Einzigartige,<br />

„merkwürdige“<br />

Leistung<br />

Kollektives<br />

Phänomen<br />

…Gemeinde,<br />

Kult<br />

(Starke)<br />

MARKE<br />

Bewältigung<br />

psychischer<br />

Konflikte<br />

Beständige<br />

Markensubstanz<br />

15<br />

Mythos<br />

…bildet sich<br />

unbewusst,<br />

unvermeidlich,<br />

fortlaufend<br />

Vertrauen /<br />

Glaubensvorstellung<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Individualität<br />

Abhebung<br />

Einzigartigkeit<br />

Persönlicher Stil<br />

„Sich selbst<br />

verwirklichen,<br />

ohne anzuecken“<br />

Sozialität<br />

Anpassung<br />

Uniformität<br />

Aktuelle Mode<br />

(Entscheidungs-)<br />

Freiheit<br />

Authentizität<br />

Selbstbestimmung<br />

Spielen<br />

Großzügigkeit sich selbst<br />

gegenüber<br />

Experimentieren und<br />

emotionales Entscheiden<br />

„Luxus“<br />

„Beratung ohne<br />

Bevormundung, im<br />

Dialog mit<br />

Fachexperten“<br />

„Rationalität<br />

durch nachhaltige<br />

Problemlösung<br />

= Qualität“<br />

(Entscheidungs-)<br />

Sicherheit<br />

Emotionale Bestätigung<br />

Geschmackssicherheit durch<br />

Fremdbestimmung<br />

Rechnen<br />

Sparsamkeit <strong>als</strong> soziale<br />

Verpflichtung<br />

Ökonomisch „vernünftiges“<br />

Einkaufen<br />

„Askese“<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Vertrauensmechanismen <strong>als</strong> Ansatzpunkte<br />

des Markenmanagements<br />

Personenvertrauen entsteht<br />

konkret durch die Übertragung<br />

des Vertrauens in die Personen,<br />

welche die Unternehmung<br />

physisch repräsentieren (Weber)<br />

Systemvertrauen entsteht<br />

abstrakt durch die<br />

Personalisierung der<br />

Unternehmung im Kopf<br />

des Kunden (Luhmann)<br />

Personenvertrauen<br />

Systemvertrauen<br />

17<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Jede berühmte Marke ist ein Mythos.<br />

Als Mythen bezeichnet man die uralten Erfahrungsbilder<br />

aus der Menschheitsgeschichte, wie sie sich in Märchen,<br />

Fabeln und Sagen niedergeschlagen haben.<br />

Es sind die bewusst oder unbewusst überlieferten<br />

Sagen aus der Vorzeit eines Volkes,<br />

die sich insbesondere mit Göttern, Dämonen, der<br />

Entstehung der Welt und der Erschaffung der Menschen<br />

befassen.<br />

<strong>Die</strong>se Erzählungen und die damit übereinstimmenden Bilder<br />

und Symbole werden nicht erst nach der Geburt erlernt,<br />

sondern sind in allen zivilisierten Menschen<br />

in der Form unbewusster brain-scripts<br />

seit Tausenden von Jahren konserviert,<br />

und sie werden über die Generationen hinweg tradiert.<br />

18<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Marke <strong>als</strong> kollektives Phänomen<br />

Basis der Markenbildung ist die Gemeinschaft der Menschen,<br />

die sich über die Sinn-Gebung einer Marke einigt.<br />

Der Theologe Friedhelm Hengsbach:<br />

„Offensichtlich ist mit dem religiösen Profil einer bestimmten Marke<br />

die Bildung einer Markengemeinde verbunden,<br />

die sich klar sichtbar von denen abgrenzt,<br />

die außerhalb der Szene oder des Milieus dieser Marke bleiben wollen.<br />

<strong>Die</strong> Reichweite der Gemeinde geht über den Kreis derer,<br />

die konkret Güter erwerben oder sich an den von der Marke inspirierten<br />

Kulten beteiligen, erheblich hinaus.“<br />

Eine Steigerung erlebt dieses Phänomen<br />

bei der sogenannten Kultmarke.<br />

Dabei bedeutet Kult die an feste Vollzugsformen gebundene<br />

Religionsausübung einer Gemeinschaft.<br />

19<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


Marke ist zwingend ein kollektives Phänomen<br />

Beschaffungsmarkt<br />

•• aktuelle aktuelle Lieferanten<br />

Lieferanten<br />

•• potentielle potentielle Lieferanten<br />

Lieferanten<br />

Kapitalmarkt<br />

•<br />

•<br />

Kreditgeber<br />

Kreditgeber<br />

•<br />

•<br />

Shareholder<br />

Shareholder<br />

Absatzmarkt<br />

•• Stammkunden<br />

Stammkunden<br />

•<br />

•<br />

Neukunden<br />

Neukunden<br />

Partnermarkt<br />

•<br />

•<br />

Vorhandene<br />

Vorhandene<br />

F&C-Partner<br />

F&C-Partner<br />

•<br />

•<br />

Potenzielle<br />

Potenzielle<br />

F&C-Partner<br />

F&C-Partner<br />

Marken-<br />

Publikum<br />

Öffentlichkeit<br />

><br />

><br />

Medien<br />

Medien<br />

><br />

><br />

Meinungsführer<br />

Meinungsführer<br />

><br />

><br />

Politik/Behörden<br />

Politik/Behörden<br />

Personalmarkt<br />

•<br />

•<br />

Vorhandene<br />

Vorhandene<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter<br />

•<br />

•<br />

Potenzielle<br />

Potenzielle<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter<br />

20<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


<strong>Die</strong> Aufgaben des integrierten<br />

Markenmanagements<br />

Vertriebsorganisation<br />

Vertriebsmitarbeiter der der<br />

Systemzentrale<br />

Handelsorganisation<br />

Kundenkontaktpersonen<br />

in in den den Outlets Outletsdes Handels<br />

Marken-<br />

Management<br />

Verbraucher<br />

aktuelle Nutzer Nutzer<br />

Marketingorganisation<br />

21<br />

Öffentlichkeit<br />

><br />

><br />

Medien<br />

Medien<br />

><br />

><br />

Meinungsführer<br />

Meinungsführer<br />

><br />

><br />

Politik/Behörden<br />

Politik/Behörden<br />

Verbraucher<br />

potenzielle Käufer Käufer<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert


The S - O - R - Paradigm of Consumer Behavior<br />

Stimulus Organism Response<br />

uncontrolled<br />

Stimuli<br />

Reaction<br />

Buying<br />

Behavior<br />

controlled<br />

Stimuli<br />

(Marketing - Mix)<br />

Perception and Processing<br />

© <strong>Die</strong>ter Ahlert

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