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Nr. 39 (Oktober 2000) (PDF) - Hochschul-Segelclub Freiburg eV

Nr. 39 (Oktober 2000) (PDF) - Hochschul-Segelclub Freiburg eV

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WELLEN BRECHER<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>39</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2000</strong><br />

Vereinszeitung des HSCF<br />

<strong>Hochschul</strong>-<strong>Segelclub</strong> <strong>Freiburg</strong> e.V. <strong>Nr</strong>. <strong>39</strong> September <strong>2000</strong>/3<br />

Schwarzwaldstr. 175, 79117 <strong>Freiburg</strong> Schutzgebühr: 2,- DM


Inhalt<br />

AHOI, LIEBE VEREINSMITGLIEDER! ............................................................................................3<br />

HSCF-KALENDER ...........................................................................................................................4<br />

KURSANGEBOTE WINTERHALBJAHR <strong>2000</strong>/01 ..........................................................................4<br />

TÖRNBÖRSE ...................................................................................................................................6<br />

NEUES AUS DEM VORSTAND.......................................................................................................7<br />

EINLADUNG ZUM SKIPPERTREFFEN ..........................................................................................9<br />

SEEKRANKHEIT (PEINLICH ABER MENSCHLICH) .....................................................................9<br />

HAUPTSACHE SEGELN? .............................................................................................................11<br />

BRUDDEL BRUMMBÄR................................................................................................................16<br />

NEUES HSCF - LOGO ...................................................................................................................18<br />

IMPRESSUM ..................................................................................................................................19<br />

Titelbild: Der 2. Vorsitzende des HSCF beim Optisegeln auf dem Schluchsee<br />

Für zugesandte Artikel, die namentlich gekennzeichnet sind, übernimmt die Redaktion<br />

was Inhalt und Form anbetrifft, keine Haftung!<br />

2 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


Ahoi, liebe Vereinsmitglieder!<br />

Nun ist dieser kurze Sommer schon<br />

wieder vorbei und es steht bei dem<br />

ein oder anderen schon wieder das<br />

Absegeln bevor. Hoffentlich seid Ihr<br />

alle heil und gesund und mit vielen<br />

Salzbuckelerfahrungen von Euren<br />

Ferien- und Ausbildungstörns wiedergekommen!<br />

Der Wellenbrecher<br />

hatte ferienbedingt auch eine kleine<br />

„Sommerpause“ eingelegt. Deshalb<br />

kommt diese Ausgabe auch etwas<br />

später als sonst heraus. Wäre er<br />

noch vor den Ferien erschienen,<br />

dann wäre er allerdings ziemlich<br />

dünn ausgefallen, weil es aus dem<br />

Verein so gut wie nichts Neues zu<br />

berichten gab. Nun aber geht es in<br />

einen munteren Herbst voller Events.<br />

Unsere T-Shirts sollen neue Logos<br />

bekommen, der erste Preisträger des<br />

Designwettbewerbes wurde ermittelt,<br />

die Seglerstunde wird alsbald wieder<br />

stattfinden, die Törnbörse wird mit<br />

neuen Terminen versehen und auch<br />

in Sachen Ausbildung steht wieder<br />

einiges bevor. Und – nicht zu vergessen<br />

– Ihr habt ja auch vielleicht einiges<br />

zu berichten von Segelabenteuern<br />

und Törnsternstunden. Nur zu<br />

und ran an den PC: Die Redaktion<br />

wartet auf Euern Bericht, es darf ruhig<br />

etwas Seemannsgarn gesponnen<br />

werden!<br />

Auf unserem Titelbild sieht man unseren<br />

2. Vorsitzenden, wie er einen<br />

Weg sucht, Optis auch für Erwachsene<br />

segelbar zu machen. Keine<br />

schlechte Lösung, die er da gefunden<br />

hat – auf jeden Fall „cool“!<br />

Ab und zu mal auch als Dickschiffkapitän<br />

auf einer Jolle unterwegs zu<br />

sein kann nie schaden, man lernt so<br />

längst vergessen geglaubte Manövriereigenschaften<br />

eines Schiffes wieder<br />

kennen – und schätzen!<br />

Frohes Absegeln wünscht Euch Euer<br />

Peer Millauer<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 3


HSCF-Kalender<br />

Datum Veranstaltung und Ort Uhrzeit/Ort* Info<br />

Seite<br />

05.10. Stammtisch: ohne Programm 20.00, Goldener<br />

Sternen<br />

24.10. Beginn der neuen Ausbildungskurse,<br />

19.00,<br />

4<br />

Vorstellung der Teilnehmer und Ausbilder Sportzentrum<br />

28.10. Motorenkunde, 1.Termin Ganztags, N.N.<br />

31.10 1. Kursabend SBF-, SKS-Schein 19.00, SZ 5<br />

02.11. Seglerstunde: Dirk Ebling: Tauwerk<br />

Stammtisch: Rudi Fambach: Sommertörn<br />

19.00, Goldener<br />

Sternen<br />

04.11. Motorenkunde, 2. Termin Ganztags, N.N.<br />

08.11. Skippertreffen 19.00, Goldener 9<br />

Sternen<br />

07.12. Seglerstunde + Stammtisch: Armin Hellstern 19.00, Goldener<br />

und Rita Neumann: Hebridentörn<br />

11.01.01 Seglerstunde: Jörg Stappert: Geschichte der<br />

Navigation, Stammtisch: HSCF-Sturmtraining<br />

Sternen<br />

19.00, Goldener<br />

Sternen<br />

* : Veranstaltungsorte: Gaststätte Goldener Sternen (Nebenraum),<br />

Emmendinger Str.1 / Tennenbacher Platz.<br />

Sportzentrum der Universität , Schwarzwaldstr. 175<br />

(Zugang vom Sandfangweg her), Hörsaal 1<br />

Kursangebote Winterhalbjahr <strong>2000</strong>/01<br />

SKS/SBF – Kurs<br />

Armin Hellstern und seine bewährte<br />

Crew starten auch in diesem<br />

Herbst wieder Kurse zum Sportboot-<br />

Küstenschiffer-Schein und zum<br />

Sportbootführerschein See. Wenn<br />

man sich die phänomenal guten Prüfungsergebnisse<br />

des letzten Kurses<br />

in Erinnerung ruft, dann ist bestimmt<br />

auch diesmal mit großem Andrang<br />

und Interesse zu rechnen. Das Ausbildungsteam<br />

kann nach der „Einführungsrunde“<br />

im letzten Winter nun<br />

über noch mehr Kompetenz und Erfahrung<br />

verfügen und bietet mit Sicherheit<br />

einen hohen Standard an<br />

Qualität. Erstes Treffen interessierter<br />

Kursteilnehmer wird sein am:<br />

Dienstag, 24.<strong>Oktober</strong> im Sportzentrum<br />

der Universität, Hörsaal<br />

I, 19.00 Uhr<br />

Die Kosten für Kurs, sowie für Lehrund<br />

Übungsmaterial sind den folgenden<br />

Listen zu entnehmen:<br />

4 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


Kosten für SKS und SBF<br />

Student<br />

Nichtmitglied<br />

Student<br />

Mitglied HSCF<br />

Angestellte der<br />

<strong>Hochschul</strong>e<br />

Nichtmitglied<br />

Mitgliedsbeitrag im HSCF für Studenten im Jahr: 50,00 DM<br />

Mitgliedsbeitrag im HSCF für Nichtstudenten im Jahr: 75,00 DM<br />

Die Prüfung zum SKS muss innerhalb von 24 Monaten abgelegt werden!<br />

Lehr und Übungsmaterial<br />

INT1 SKS 13,70 DM<br />

Ü 30 Kielerbucht SKS 26,50 DM<br />

1875 Nordsee SKS 17,00 DM<br />

SKS/SBF See Buch SKS, SBF See 59,80 DM<br />

Begleitheft SKS 12,00 DM<br />

Fotokopien für nav.<br />

54,00 DM<br />

Übungsaufgaben und Fragebögen<br />

Zirkel und Navigationsbesteck<br />

40,00 DM<br />

Summe<br />

223,00 DM<br />

Sonstige Mitglieder<br />

des<br />

HSCF<br />

Kursgebühr 370,00 320,00 595,00 520,00 +<br />

2 Mitgliedsbeiträge<br />

Lehrbuch und 223,00 223,00 223,00 223,00<br />

Übungsmaterial<br />

Prüfungsgebühr 462,00 462,00 462,00 462,00<br />

Theorie + Praxis<br />

Praxis SBF See 250,00 250,00 250,00 250,00<br />

Praxis SKS 1.850,00 1.850,00 1.850,00 1.850,00<br />

14 Tage<br />

Summen 3.155,00 3.105,00 3.380,00 3.305,00<br />

Wetterkunde<br />

Ein Kurs zum Thema „Wetter“ soll,<br />

genügend Interesse und Anmeldungen<br />

vorausgesetzt, noch in diesem<br />

Winterhalbjahr stattfinden. Ralph<br />

Brauner, Dipl.Met. des DWD , ist<br />

Kursleiter, referiert wird über Wetterkarten,<br />

deren Interpretation und<br />

Zeichnung , Messungen aktueller<br />

Wetterdaten und deren Nutzen, Deutung<br />

von und Umgang mit Wettermeldungen,<br />

u.v.m.<br />

Kursgebühr für ein volles Wochenende:<br />

1200.- DM ( Fr.- So ) für die<br />

ganze Gruppe.<br />

Teilnehmerzahl: 12, Anmeldungen:<br />

Armin Hellstern, Tel: 0761-443021.<br />

e-mail: arminhell@aol.com<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 5


Törnbörse<br />

taktpersonen erhältlich oder bei:<br />

Klaus-Jürgen Müller, Maiwaldstr. 5,<br />

79331 Teningen, Tel. 0761/203-4541<br />

oder 07641/574330, Fax 0761/203-<br />

4534 oder 07641/574331<br />

mailto:kjmu@ruf.uni-freiburg.de<br />

Vereinstörns:<br />

Unsere Törns sind in erster Linie Angebote<br />

für Vereinsmitglieder. Nichtmitglieder<br />

können jedoch als<br />

Schnupperangebot einmal mitsegeln,<br />

ohne dem Verein beitreten zu müssen.<br />

Segelerfahrung ist auch bei<br />

Fahrtenterns oder Regattatörns nicht<br />

erforderlich. Jeder Segelbegeisterte<br />

ist willkommen.<br />

Bei den Gebühren ist nur die Kojengebühr<br />

pro Mitsegler (anteilige Chartergebühr)<br />

angegeben. Hinzu kommen<br />

die Kosten für die Anreise sowie<br />

für Verpflegung, Hafengebühren und<br />

Treibstoff (ca. 100 bis 200 DM pro<br />

Woche).<br />

Weitere Auskünfte zu den einzelnen<br />

Törns sind bei den jeweiligen<br />

Kontaktpersonen erhältlich oder bei:<br />

Privattörns<br />

Privattörns sind Törns, die von Vereinsmitgliedern<br />

privat angeboten und<br />

durchgeführt werden. Die Verantwortung<br />

für den Törn trägt allein der<br />

zuständige Skipper<br />

Route:<br />

Boot:<br />

Charter:<br />

Skipper:<br />

Kontakt:<br />

freie Plätze:<br />

Sonstiges:<br />

Marmaris Raceweek<br />

21.OKT bis 4.NOV. <strong>2000</strong><br />

REGATTE: 3x Olympisches Dreieck und 1x Offshore Race<br />

SO 36 mit Spi, Blister<br />

Pro Woche: 500 DM<br />

Cetin Sipahi<br />

Cetin Sipahi Tel. 0761-5559565 eMail: bosscharter@t-nline.de<br />

Ja<br />

Regattateilnahme 50 $ + Vermessungsanteil + Flug<br />

Ein oder zwei Wochen-Buchung ist möglich. Max. Crewzahl: 6<br />

6 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


Skipper-Training - Sturmtraining Nordsee<br />

07.10.<strong>2000</strong> - 13.10.<strong>2000</strong><br />

Route:<br />

Nordsee, Helgoland<br />

Boot: Swan 44<br />

Charter: 1200,-<br />

Skipper:<br />

Profiskipper<br />

Kontakt:<br />

Armin Hellstern, Tel. 0761/443021 (p) , Tel. 0761/492240 (d)<br />

freie Plätze: 2<br />

Sonstiges: Sturm- / Schwerwettertraining<br />

Ideen + Planungen<br />

Die Törnbörse soll im weiteren Sinn<br />

auch Forum sein für Ideen und Planungen.<br />

Wer also gerne mal nach<br />

jotwehdee will (als Mitsegler oder<br />

Törnbörse jetzt interaktiv :<br />

Die Törnböse ist jetzt interaktiv. D.h.<br />

jedes Mitglied kann jetzt selbst seine<br />

Törns auf der Homepage des HSCF<br />

Skipper) oder schon was plant, aber<br />

noch nicht die Leute zusammen hat,<br />

kann bzw. soll sich melden. Vielleicht<br />

ergibt sich eine Crew.<br />

eintragen und ändern (www.hscf.de).<br />

Ein Zugriff auf die Törnbörse zeigt<br />

dann immer den aktuellen Stand an.<br />

Neues aus dem Vorstand<br />

Jollenreferent tritt zurück – Referat bis auf weiteres geschlossen!<br />

Marc Kuether, Jollenreferent des<br />

HSCF und Mitglied des Vorstandes,<br />

hat mit sofortiger Wirkung beide Posten<br />

niedergelegt. Er begründet dies<br />

mit dem ständig nachlassenden Engagement<br />

der immer weniger werdenden<br />

Jollensegler im Verein und<br />

dem dadurch immer größer werdenden<br />

Frust bei seinem hohen zeitlichen<br />

und idealistischem Einsatz für<br />

das Referat. Die Vorstandschaft be-<br />

dauert diese Entscheidung, kann a-<br />

ber seine Beweggründe durchaus<br />

verstehen. Marc Kuether wird für<br />

seine Arbeit für die Jollenabteilung<br />

gedankt. Der Posten bleibt vorerst<br />

unbesetzt, die Jollenabteilung wird<br />

bis auf weiteres geschlossen, bis sich<br />

eventuell Mitglieder des Vereins bereit<br />

erklären, diesen Posten und die<br />

damit verbundene Arbeit zu übernehmen.<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 7


Schriftführer geht – Zeitmangel aus beruflichen Gründen<br />

Darius Koziol, Schriftführer des<br />

Vereins, hat seine Tätigkeit ebenfalls<br />

niedergelegt. Er gibt dafür die hohe<br />

zeitliche Belastung durch seinen Beruf<br />

als Grund an. Bis zur nächsten<br />

Vorstandswahl wird diese Rolle turnusmäßig<br />

innerhalb der Vorstandschaft<br />

besetzt werden<br />

Der neue und schon wieder alte Vorstand<br />

Nachtrag zur Mitgliederversammlung<br />

Hinten von links: Ekkehard Hofmann, Kassenwart, Klaus-Jürgen Müller, 2.Vorsitzender, Darius Koziol,<br />

ehemaliger Schriftführer, Marc Kuether, ehemaliger Jollenreferent, Peer Millauer, Ref. für Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Dirk Ebling, Jugendleiter<br />

Vorne sitzend: Wolf Wicke, Fahrtenreferent, Ralph Bock, 1.Vorsitzender, Armin Hellstern, Ausbildungsreferent<br />

HSCF.homepage<br />

...eine starke Vorstellung!<br />

8 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


Einladung zum Skippertreffen<br />

Vorbereitung der Ausbildungstörns<br />

Zum mittlerweile traditionellen Skippertreffen<br />

werden alle VereinsskipperInnen<br />

sowie deren Partner zu einem<br />

gemeinsamen Abendessen eingeladen.<br />

Termin:<br />

Mittwoch, 08. November <strong>2000</strong>,<br />

19.00 Uhr im Goldenen Sternen<br />

Als Anerkennung für das Engagement<br />

im HSCF werden die Kosten für<br />

das Abendessen vom Verein übernommen.<br />

Neben dem Erfahrungsaustausch<br />

und dem gemütlichen Beisammensein<br />

sollen auch Ideen und<br />

Pläne für Segeltörns in der nächsten<br />

Saison ausgetauscht und möglichst<br />

auch schon konkrete Verabredungen<br />

getroffen werden. Dies betrifft insbesondere<br />

die Planungen der Ausbildungstörns.<br />

Es wäre wünschenswert,<br />

wenn persönliche seglerische Ideen<br />

und Pläne für das kommende Jahr zu<br />

diesem Termin schon mit in die Planungen<br />

des Vereins mit eingebracht<br />

werden könnten. Fahrtenreferent<br />

Wolf Wicke würde sich über zahlreiches<br />

Erscheinen an diesem Abend<br />

freuen. Sollte jemand an dem Treffen<br />

nicht teilnehmen können, so wird<br />

um kurze Mitteilung gebeten an Wolf<br />

Wicke (0761-553221, email:<br />

wicke@gmx.de), damit die Anzahl<br />

der Essen besser geplant werden<br />

kann. Bis dahin schöne Grüße aus<br />

dem Fahrtenreferat!<br />

Wolf Wicke<br />

Seekrankheit (peinlich aber menschlich)<br />

Aus der Seglerstunde des HSCF<br />

Seekrankheit wird nervös ausgelöst.<br />

Zum einen wird der Nervus vestibularis<br />

gereizt. Zum anderen<br />

Kommen widersprüchliche Informationen<br />

im Brechzentrum an. Augeneindrücke<br />

und Gleichgewichtsempfindungen<br />

nicht mehr zusammenpassen.<br />

Das Gleichgewichtsorgan meldet zu<br />

Gehirn: "Hier geht alles drunter<br />

und drüber" aber die Lage und<br />

Stellung der Muskeln (so genannte<br />

Propiorezeptoren) meinen "alles<br />

ruhig, kein Positionwechsel"<br />

Die folgen für das Brechzentrum<br />

sind die gleiche, wie bei eine Vergiftung.<br />

Es wird aktiv und verursacht<br />

Schwindel, Kopfschmerzen, Apathie,<br />

Müdigkeit, Arbeitsunlust, Konzentrationschwäche,<br />

Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit,<br />

Blässe, Gähnreiz und<br />

Brechreiz.<br />

Sinn und Zweck dieser Schwindelreaktion<br />

sind jedoch noch nicht bekannt.<br />

Warum einige Menschen von<br />

diesen Symptomen teilweise nicht<br />

betroffen sind ist auch unbekannt.<br />

Seekrankheit zu vermeiden ist leichter<br />

als es zu spät ist. Hier einige Tips<br />

und Tricks.<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 9


Seekrankheit zu vermeiden;<br />

Training gegen Seekrankheit (Sipahi<br />

Methode) üben: mind. 21 tage vor Reiseantrit<br />

beginnen<br />

Wenn Sie empfindlich sind; Wehrend<br />

der Reise nicht rauchen und nicht<br />

viel Alkohol trinken.<br />

Gut schlafen und nicht anstrengende<br />

Tätigkeiten tun.<br />

Nicht länge in geschlossene, kleine<br />

räume bleiben. z.B. i n Kabine oder<br />

WC.<br />

Wenn alles nicht hilft. Vorher geeignete<br />

Medikamente nehmen: Stutgeron<br />

(cinarizin), oder Scopolomin Pflaster<br />

(Erhebliche Nebenwirkungen berücksichtigen<br />

und Ihr Arzt fragen). Oder Aspirin brause<br />

Tabletten nehmen<br />

Wenn die Seekrankheit<br />

Symptomen angetreten ist;<br />

Horizont suchen die Augen möglichst<br />

auf einen unbeweglichen Punkt fixieren.<br />

(ein Auge zu machen)<br />

Frische Luft holen. An Deck bleiben.<br />

Beim Segeln an Ruder gehen<br />

Aktiv bleiben und Sich mit den<br />

Schiffsbewegungen harmonisieren.<br />

Langsam und tief ein und ausatmen.<br />

(harmonisch mit den stampfenden Bewegungen des<br />

Schiffes)<br />

Auf Augen und Nacken, in ein Tuch<br />

gewickelte, Eiswürfeln pressen<br />

Intensive dufte vermeiden<br />

Nicht lesen, nicht am Kartentisch navigieren,<br />

Kopf gerade halten. Nicht<br />

nach unten schauen.<br />

Nicht gewürzte oder Fettreiche Sachen<br />

essen. Nicht Säfte Trinken,<br />

nicht Sodawasser Trinken.<br />

Trocken und kleine mengen speisen.<br />

z.B. geröstete Kichererbsen (in Türkische<br />

Lebensmittel laden zu finden), Zwieback<br />

(in Essig getaucht), Früchte und Müsliriegeln<br />

essen. Ingwerwürzeln kauen.<br />

Wenn alles nicht hilft Talcid; Magensäure<br />

Bindemittel nehmen oder Superpeb<br />

forte; Antihistamin Kaugummi<br />

Tabletten kauen. (Apotheke ohne Rezept<br />

erhältlich)<br />

Falls Sie wissen wollen ob Sie Seekrankheit<br />

anfällig sind oder nicht;<br />

Setzen Sie sich in ein Auto und wehrend<br />

einer kurvenreichen Streckenfahrt<br />

versuchen Sie eine Zeitung zu<br />

lesen. Wenn Sie das können, dann<br />

Sie sind gegen Seekrankheit teilweise<br />

immun).<br />

von Cetin SIPAHI<br />

10 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


Hauptsache Segeln?<br />

Kojencharter im Internet – und was daraus werden kann<br />

Ein „Törn“bericht von Peer Millauer<br />

Als Langfahrtsegler, wie auch ich einer<br />

ternet. Also zu e.s.y.s auf die Mit-<br />

war, entwickelt man im Laufe seglerseite und, siehe da, es war<br />

zunehmender Erfahrungen ein etwas noch ein Plätzchen frei für den in<br />

zwiegespaltenes Verhältnis zu einer Frage kommenden Termin. Schnell<br />

bestimmten Sorte von Charterskippern.<br />

gemailt, Mitseglervertrag unter-<br />

Leider notgedrungener Weise. schrieben, Vorauskasse bezahlt und<br />

Dabei bin ich beileibe nicht so radikal sogar noch eine MFG bekommen.<br />

wie manche unserer englischen Kollegen,<br />

Erstes Treffen der bunt zusammenjachten<br />

die beim Anblick von Chartergewürfelten<br />

Crew an der Cote<br />

„spezielle Maßnahmen“ ergreifen,<br />

d’Azur. Skipper auf den ersten Blick<br />

ich lasse immer jedem seine ganz sympathisch, die Crew auch,<br />

Chance, nach dem Motto; „Das<br />

zwei totale Segelanfänger darunter.<br />

nächste Mal ist immer das erste<br />

Unmengen an Lebensmitteln werden<br />

Mal“, oder „neue Chance, neues verstaut, jede kleine Ecke füllt sich<br />

Glück“. Oft mit ziemlich kargem Erfolg.<br />

mit Fressalien. Der Check-in wird<br />

Nun, nachdem ich mein Leben vom Skipper schnell abgehakt. Ich<br />

wieder öfter an Land verbringen hake nach, von wegen der schlechten<br />

muss, gehöre ich selbst wieder – bis<br />

Erfahrungen. Bei genauerem<br />

auf weiteres - zu dieser Gruppe der Hinsehen stellt sich heraus: Zuwenig<br />

Charterskipper. Also sollte ich mich Kühlwasser und Öl im Motor, die Ankerwinsch<br />

eigentlich in genügender Zurückhaltung<br />

ist durchs nackte Laminat<br />

und Respekt üben. Man kann gebolzt ohne Gegenplatte, drei Bolzen<br />

nicht sagen, ich hätte mir keine Mühe<br />

lose, einer fehlt, der Lümmelbe-<br />

gegeben...<br />

schlag am Mast hängt nur noch an<br />

Der nun folgende Bericht lässt sich zwei Nieten, das Schlauchboot hält<br />

der Abteilung zuordnen „Außer Spesen<br />

keine Luft, der Drehzahlmesser geht<br />

nicht gewesen“, oder „Einfach nicht – wenigstens die Rettungsinsel<br />

als weitere Erfahrung abhaken“. scheint gewartet worden zu sein. Ich<br />

Meine bessere Hälfte hatte plötzlich gelte ab sofort als Pingel. Der Skipper<br />

für die Pfingstferien Urlaubssperre<br />

will nur schnell ablegen, heute<br />

verordnet bekommen und unsere muß noch gesegelt werden. Also ist<br />

gemeinsamen Segelpläne mussten ein Törn in den Abend nach Port<br />

gecancelt werden. Aber ich hatte Cros angesagt. Die Crew auf dem<br />

Ferien und wollte auf meine Segelferien<br />

zweiten Schiff, das mit uns segeln<br />

nicht verzichten!<br />

will hat schon die erste Palette Bier<br />

Was also tun??<br />

geleert und steht singend an der Reling.<br />

Ich versuchte also noch auf den letzten<br />

Nachdem die letzte Konserve<br />

Drücker, quasi „last minute“, einen<br />

verstaut worden ist, wird abgelegt.<br />

Kojenplatz zu ergattern im In-<br />

Bisher ist keine Sicherheitseinwei-<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 11


sung erfolgt, es ist überhaupt noch<br />

keine Einweisung erfolgt, die Mehlaugen<br />

stehen, wie sollten sie auch<br />

anders, im Weg rum. Skipper am<br />

Rohr, Motor Vollgas und Kurs Port<br />

Cros. Dort ist der Steg natürlich voll.<br />

Ich schaue mir die Sache an, mache,<br />

was der Skipper sagt und halte die<br />

Schnauze. Nach drei Platzrunden<br />

sieht der ziemlich ratlos drein, kein<br />

Platz zum an die Pier gehen, wie<br />

wär’s mit ankern? Ja, aber wo und<br />

wie? Ich wage vorsichtig einen Vorschlag,<br />

Anker werfen in Verlängerung<br />

der Pier und an deren Kopf<br />

heckwärts anlegen, dort ist nämlich<br />

noch der einzig freie Platz. Skipper<br />

ist einverstanden, ich übernehme die<br />

Ankerarbeit am Bug. Rückwärtsfahren<br />

will gekonnt sein, scheiß Radeffekt,<br />

bald liegen wir breitseits vor<br />

den Nachbarn. Also nochmal, und<br />

nochmal, beim dritten Mal klappt’s<br />

dann leidlich. Manöverschluck. Es ist<br />

dunkel geworden, morgen muss Bier<br />

nachgebunkert werden. Einweisung<br />

immer noch Fehlanzeige. Ich warte<br />

ab. Vielleicht kommt sie ja morgen,<br />

muss wohl, denn morgen will Skip<br />

nach Korsika...Am Nachmittag des<br />

nächsten Tages sind alle endlich von<br />

den Landausflügen zurück und man<br />

kann aufbrechen. Ziel: Calvi. Nachtfahrt<br />

ist angesagt. Wind: S4, zunehmend,<br />

für morgen ist NW zunehmend<br />

6-7 angesagt, na prima, das<br />

passt ja! Anker auf und Kurs aufgenommen.<br />

Die Plastikgurke läuft verdammt<br />

gut bei halbem Wind und<br />

Vollzeug! Einweisung? Fehlanzeige.<br />

Die Mehlaugen liegen seekrank im<br />

Cockpit, einer nach dem anderen<br />

verabschiedet sich mit grünem Gesicht<br />

irgendwo in einer Ecke. Der<br />

Südwind entwickelt sich langsam.<br />

Feuchte Luft, tiefe Wolken, schlechte<br />

Sicht, Wellenhöhe 2 Meter, breitseits,<br />

der Kahn rollt wie eine schwangere<br />

Ente, macht aber 8 Knoten Fahrt!<br />

Die letzte Tat des Skippers, bevor er<br />

sich seekrank in die Koje legt, ist eine<br />

ungefähre Wacheinteilung (!) für<br />

die Nacht, die aber schon nach kurzem<br />

überholt ist, weil die Hälfte der<br />

Wachen seekrank ist. Also stehen<br />

erst mal die Seefesten am Rohr, ein<br />

junger Typ, der schon einiges an<br />

Chartererfahrung hat, und schon mal<br />

mit den Wilts um Kap Hoorn gesegelt<br />

ist ( !!! ) Ich denke, na gut, kann ich<br />

mich ja aufs Ohr legen und ein bisschen<br />

vorschlafen. Mach mir nur Sorgen<br />

um die Frischlinge. Um neun Uhr<br />

abends, ich habe gerade mal zwei<br />

Stunden geschlafen, werde ich von<br />

dem Typen am Ruder geweckt. Ob<br />

ich vielleicht meine Wache eine<br />

Stunde früher antreten könnte, weil<br />

ihm jetzt langsam kalt wird und so.<br />

Der stand doch tatsächlich sechs<br />

Stunden am Rohr und das im T-Shirt!<br />

Niemand sonst zu sehen. Die Seeleichen<br />

liegen im Salon oder in der Koje<br />

mit Plastiktüten versorgt. Nur die<br />

Frau von dem Kap Hornier ist noch<br />

auf den Füssen und kocht Tee. Na<br />

wenigstens etwas. Das Schiff rauscht<br />

durch die stockfinstre Nacht mit 8-9<br />

Knoten Fahrt. SSW 5-6, Welle 2-3<br />

Meter, Kurs 100 Grad. Ich steige in<br />

meine Wetterklamotten, Rettungsweste,<br />

Lifebelt, Nikosignal, Seglermesser,<br />

Taschenlampe am Mann und<br />

raus. Das erste was ich mache ist<br />

den Autopiloten einschalten und auf<br />

Kurs bringen. Der Typ ist doch bisher<br />

12 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


tatsächlich alles von Hand gesteuert!<br />

Ich weiß nicht, ob ich das bewundern<br />

oder bescheuert finden soll. Ich<br />

picke mich ein hinter dem Rad und<br />

schaue in die Runde. Sapperlot! An<br />

Steuerbord, in 2o Metern Entfernung<br />

prescht die Jacht der „Kollegen“<br />

durchs Wasser. Hellerleuchteter Salon,<br />

an der Heckreling die Umrisse<br />

einer laut grölenden Gestalt im T-<br />

Shirt, eine Hand an der Dose, die<br />

andere am Achterstag, ohne Rettungsweste.<br />

Was macht er denn<br />

jetzt? Die Gestalt hat Ruder gelegt<br />

und die Jacht schießt in spitzem<br />

Winkel auf uns zu. Weitere Gestalten<br />

tauchen aus dem Niedergang auf,<br />

alle mit Bierdosen bewaffnet und irgendwas<br />

wie „Sailing..“ röhrend. Sie<br />

bauen sich an der Reling auf und<br />

grüßen mit Ihren Dosen in unsere<br />

Richtung. Mann, wenn jetzt eine<br />

Welle kommt und sich einer nicht<br />

festhält –den findet man doch nie<br />

wieder! ! Welch ein unglaublicher<br />

Leichtsinn! Die Szene ist gespenstisch.<br />

Das Salonlicht erhellt die brechenden<br />

Wellenkämme zwischen den<br />

beiden Schiffen, sonst ist absolut<br />

nichts zu erkennen. Der Kurs der anderen<br />

Jacht droht den unseren vor<br />

dem Bug zu schneiden. Ich schmeiße<br />

den AP raus und falle um ein Strich<br />

ab. Meine Geduld ist zu Ende – ich<br />

fange laut an zu fluchen und drohe<br />

wild mit der Faust zum Nachbarschiff<br />

hinüber. Die verstehen das natürlich<br />

falsch und schwenken nur umso heftiger<br />

ihre Dosen. Idioten! Ich falle<br />

weiter ab bis fast vor den Wind und<br />

lasse den anderen ihren erzwungenen<br />

Vortritt. Hinter ihrem Heck gehe<br />

ich wieder auf Kurs und stelle den<br />

Autopiloten auf Amwindkurs ein.<br />

Jetzt sollen sie doch mal versuchen<br />

uns auszuluven Langsam wird die<br />

Entfernung zwischen unseren Schiffen<br />

wieder größer.<br />

Ich habe mich gerade wieder beruhigt,<br />

als aus dem Niedergang einer<br />

der Segelfrischlinge auftaucht. Im T-<br />

Shirt und mit einer Dose bewaffnet!<br />

Ich scheiße ihn zusammen, dass er<br />

fast rückwärts wieder in den Niedergang<br />

fällt. Unten ist was in Bewegung.<br />

Der Frischling bekommt von<br />

dem Kap Hornier eine Schwimmweste<br />

verpasst und einen Lifebelt. Außerdem<br />

hat er sich eine Jacke angezogen.<br />

Schon besser!<br />

Wieder kriecht er ins Cockpit und<br />

hockt sich neben mich. „Ich bin doch<br />

zu Deiner Wache eingeteilt“, sagt er<br />

kleinlaut.. Meine Wut schmilzt dahin.<br />

Auf diesem vom Skipper sich selbst<br />

überlassenen Kahn, ist dies ein bewunderungswürdiger<br />

Einsatz! Die<br />

nächsten zwei Stunden bekommt<br />

mein Wachgefährte seine Einweisung.<br />

Wenn schon nicht vom Skipper,<br />

dann also von mir. Ich mache<br />

meinem Kumpel klar, was für Gefahren<br />

bei einer Nachtfahrt drohen, vor<br />

allem bei solchen Bedingungen, und<br />

wie man sich zu verhalten hat, um<br />

nicht über Bord zu fallen. Er nickt nur<br />

stumm zu meinen Erklärungen. „Aber<br />

das habe ich doch alles nicht gewusst,<br />

wenn ich das geahnt hätte... „<br />

und : „Danke!“ Na also, geht doch.<br />

Um eins werden wir wieder vom Kap<br />

Hornier und seiner Frau abgelöst. Ich<br />

turne in den Salon und packe mich<br />

auf die einzig freie Koje dort, natürlich<br />

die Luvkoje, alle anderen Kojen<br />

sind mit Seeleichen und schnarchen-<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 13


den Skippern belegt und in meiner<br />

eigenen liegt eine Mitseglerin, die<br />

anfangen würde sofort zu kotzen,<br />

wenn sie den Kopf hebt. Gegen 5<br />

Uhr stehen wir 5 Seemeilen vor Calvi.<br />

Ein tolles Etmal: 120 Seemeilen in<br />

14 Stunden! Nach dem runden des<br />

äußeren Kaps lässt auch der Seegang<br />

aus Süden nach, das Schiff<br />

läuft ruhiger und aus seiner Kabine<br />

taucht der Skipper auf. Ohne ein<br />

Wort zu verlieren geht er ans Ruder<br />

und löst den Kap Hornier ab. Für ihn<br />

scheint das hier alles ganz normal<br />

abzulaufen. Langsam läuft mir die<br />

Galle über... Nach dem Bergen der<br />

Segel steuert er unter Maschine den<br />

Jachthafen von Calvi an. Ein böiger<br />

Südwind steht uns entgegen. Ich bin<br />

gespannt, was kommen wird. Er<br />

sucht nach einer Lücke und findet<br />

eine zwischen zwei anderen Charterbooten,<br />

leider auf der Luvseite der<br />

Pier, die auf der anderen Seite am<br />

Kopf des Schwimmstegs in Lee hat<br />

er übersehen. Offensichtlich hat er<br />

was gegen Pier- und Molenköpfe.<br />

Ohne zu zögern steuert er auf die<br />

Lücke zu, dreht das Schiff um und<br />

will jetzt rückwärts in die Lücke einparken.<br />

Bis jetzt hat er noch keinen<br />

Ton gesagt, außer dass ich die Muring<br />

(welche Muring?) aufpicken solle.<br />

Ich schnappe mir also den Bootshaken<br />

und begebe mich ins Heck.<br />

Der Rest der Crew steht regungslos<br />

im Cockpit und schaut fasziniert auf<br />

die Bewegungen des Skippers am<br />

Rad. Nur dem Kap Hornier scheint es<br />

auf einmal unwohl zu werden. Mit<br />

Schwung schafft es der Skipper tatsächlich,<br />

das Heck der Jacht in die<br />

Lücke zu bugsieren. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt hat er außer mich noch<br />

niemanden zu irgendwelchen Tätigkeiten<br />

eingeteilt. Ich warte auf meinen<br />

Einsatz. Was kommen muss, das<br />

kommt. Da ist natürlich keine Muring<br />

und ich melde dies dem Skipper.<br />

„Scheiße!“ ist seine Rückmeldung.<br />

Bevor er reagieren kann, hat uns der<br />

Wind den Bug weggedreht und auf<br />

die benachbarten Boote gedrückt.<br />

Fender sind keine draußen, Anker<br />

ruht in seiner Halterung. Knirsch!<br />

Plastik auf Plastik. “Rumms“, meldet<br />

die Badeplattform den Kontakt mit<br />

der Pier. Bewegung auf den Nachbarschiffen.<br />

Das macht Freude, wenn<br />

man so nett um fünf Uhr morgens<br />

geweckt wird! Lautes fluchen und<br />

Fenderdrücken beginnt. Französische<br />

Entschuldigungen rufend jumpe ich<br />

mit einer Warpleine an Deck des<br />

Nachbarn und ziehe den Bug unseres<br />

Schiffes in den Wind. Dann zum<br />

Skipper: „Vollgas voraus!“ Ausnahmsweise<br />

reagiert der mal richtig<br />

und schiebt den Hebel nach vorne:<br />

Mit blauer Qualmwolke kommen wir<br />

von der Pier los, ich hechte rüber,<br />

zurück auf unser Schiff. Nur weg<br />

hier! Flüche schallen hinter uns her,<br />

man brauchte sie nicht zu übersetzen,<br />

um sie zu verstehen. Der Skipper<br />

etwas verdattert am Rohr. Die<br />

Crew immer noch wie paralysiert.<br />

Wat war dat dann? Mein Kollege der<br />

Hornier hat in jeder Hand zwei Fender<br />

und rollt mit den Augen. Und nu<br />

Skip? „Ich möchte einen Vorschlag<br />

machen,“ sage ich laut und deute<br />

auf die leere Stelle in Lee an der gegenüberliegenden<br />

Pier. „Aber langsam<br />

diesmal und mit dem Heck in<br />

den Wind!“ Ich drücke Hornier eine<br />

14 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


Achterleine in die Hand und deute<br />

auf eine der Achterklampen. Seine<br />

Fender verteile ich an den Rest der<br />

Crew. „Schön dazwischen halten!“<br />

Der Skipper fährt brav mit dem Heck<br />

an die Pier, die Achterleinen gehen<br />

über und werden an Ringen belegt.<br />

Das Schiff schwoijt schön in Windrichtung<br />

aus. Sogar eine Muring gibt<br />

es hier. Na also! So schnell wie er<br />

gekommen war, verschwindet der<br />

Skipper wieder unter Deck. Wir anderen<br />

räumen an Deck auf. Dann<br />

verkriecht man sich in die Kojen.<br />

Nach dem Frühstück gegen Mittag<br />

heure ich ab. Diese Kiste tue ich mir<br />

nicht länger an. Bevor ich von Bord<br />

gehe, nehme ich mir den Skipper zur<br />

Seite und sage ihm meine Meinung.<br />

Nicht das verpatzte Anlegemanöver,<br />

auch nicht die Seekrankheit, nein,<br />

was ich ihm wirklich übel nehme, ist<br />

wie gewissenlos er Leute für die er<br />

als Skipper verantwortlich ist, sich<br />

selbst überlässt, die vorher noch nie<br />

auf einem Segelboot waren, ohne sie<br />

in irgendeiner Weise auf die Gefahren<br />

aufmerksam zu machen, die so<br />

ein Segeltörn nun mal mit sich bringt<br />

und ohne ihnen zumindest die wichtigsten<br />

Verhaltensregeln beizubringen.<br />

Er schaut etwas pikiert. „Wir<br />

machen halt hier keinen Ausbildungstörn,<br />

sondern einen Urlaubstörn.“<br />

Aha. Wo liegt da der Unterschied<br />

in der Sache? Ich packe meinen<br />

Seesack und fort bin ich. Wollte<br />

schon immer mal wieder Landurlaub<br />

auf Korsika machen.<br />

Was lerne ich daraus? Kojencharter<br />

per Internet ist eine tolle Sache und<br />

klappt auch last minute. Nur, und<br />

soviel Zeit sollte zur Verfügung stehen:<br />

Kontaktaufnahme mit dem<br />

Skipper und ein Gespräch über das<br />

eigene und dessen Segelweltbild sowie<br />

über die gegenseitigen Erwartungen<br />

ist dringend zu empfehlen.<br />

Sonst kann es zu Unvereinbarkeiten<br />

kommen, für deren Regulierung es<br />

an Bord zu spät sein kann<br />

Moral, wenn es eine gibt: Schau Dir<br />

den Skipper an, bevor Du mit ihm<br />

baden gehst.<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 15


Bruddel Brummbär<br />

Vereinsamt ist Ehrenamt. Tätigkeiten<br />

für den Verein sind freiwillig und unentgeltlich<br />

zu verrichten. Schön und<br />

gut. Gut???<br />

Irgendein Vorstandsmitglied eines<br />

Vereins, dem ich in meinem früheren<br />

Leben mal angehörte sagte zu mir:<br />

„Du musst ganz schön blöd sein,<br />

wenn Du so einen Job in einem Verein<br />

übernimmst. Dank darfst Du keinen<br />

erwarten, Du bekommst sowieso<br />

keinen, im Gegenteil, Du kriegst nur<br />

Kritik zu hören und musst den Buckel<br />

hinhalten für alles was schiefläuft<br />

und außerdem darfst Du dann noch<br />

die Dreckarbeit erledigen, um den<br />

Anspruch der Vereinsmitglieder zu<br />

erfüllen...“ Harter Tobak! „Warum<br />

tust Du’s dann?“ fragte ich ihn. Achselzuckend<br />

lächelte mein Kollege von<br />

früher: „Weil’s trotzdem Spaß<br />

macht...irgendwie.“<br />

Was sind das für Leute, die so etwas<br />

auf sich nehmen? Die einen großen<br />

Teil ihrer knapp bemessenen Freizeit<br />

investieren, Ärger wegstecken, sich<br />

mit einbringen, und das alles noch<br />

ohne Geld dafür zu bekommen? Woher<br />

nehmen sie ihre Motivation? Sind<br />

das die letzten Robin Hoods der Freizeitgesellschaft<br />

oder kompensationshungrige<br />

Workoholics der Arbeitswelt?<br />

Wie auch immer, eins ist klar,<br />

ohne sie geht im Vereinsleben nichts!<br />

Ohne sie gäbe es nicht dieses Angebot<br />

an Freizeitsportarten, musischkulturellen<br />

Entfaltungsmöglichkeiten,<br />

erlebnisorientierten Gruppenaktivitäten,<br />

usw. usw. Sind sie die letzten<br />

Vertreter einer aussterbenden Spezies?<br />

Was wird, wenn es sie mal<br />

nicht mehr gibt? Verkümmert unsere<br />

Gesellschaft dann vollends zu TV o-<br />

der PC hörigen Sesselhockern?<br />

Erst dann, wenn sie nicht mehr da<br />

sein werden, erst dann werden viele<br />

merken, was alles nicht mehr möglich<br />

sein wird ohne sie. Jollensegeln<br />

im HSCF beispielsweise. Es ist eine<br />

Tatsache, dass seit dieser Woche der<br />

HSCF keinen Referenten für die Jollenabteilung<br />

mehr hat. Aus Frust hat<br />

er das Handtuch geworfen. Niemand<br />

kann das besser verstehen, als jemand,<br />

der schon mal ähnliche Positionen<br />

in einem Verein innegehabt<br />

hat. Der weiß, wie mürbe man wird,<br />

wenn man immer nur in die Wüste<br />

ruft und kein Echo herauskommt. Es<br />

ist eine Tatsache, dass der Verein<br />

zwar segelfertige Jollen besitzt, aber<br />

niemand mehr mit ihnen segeln<br />

kann, weil die Jollenabteilung geschlossen<br />

wird. Diese Tatsache ist<br />

ein Armutszeugnis, aber auch ein<br />

Zeichen. Entweder ein Zeichen für<br />

den Wandel der Interessen der Vereinsmitglieder,<br />

dann ist das eben als<br />

solches hinzunehmen, oder aber ein<br />

Zeichen der Zeit, in der wir leben, wo<br />

16 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


keiner mehr über die persönliche Nasenspitze<br />

hinaus mehr bereit ist, sich<br />

zu engagieren für eine gemeinsame<br />

Sache. Träfe letzteres zu, dann wäre<br />

dies tatsächlich ein Armutszeugnis<br />

für alle jene, die das Wort „Gemeinnützigkeit“<br />

in den Statuten des Vereins<br />

bisher nur als „Eigennützigkeit“<br />

interpretiert haben, um billig auf ihre<br />

Kosten zu kommen.<br />

Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.<br />

Es soll sie ja noch geben, diese<br />

Idealisten, die sagen „OK, ich<br />

mach’s“, die bereit sind, sich einzubringen<br />

und auch mal den Buckel<br />

hinzuhalten – aber die Frage wird<br />

immer lauter: „Wo sind sie ?“<br />

Der HSCF wird vorerst also ohne Jollenabteilung<br />

leben müssen. Ob dies<br />

auf Dauer so sein wird, müssen wir<br />

abwarten, abwarten, ob sich wieder<br />

so jemand findet, der dann sagt:<br />

„OK, ich mach’s – weil’s halt Spaß<br />

macht – irgendwie!“<br />

Wanderjahre mit Peregrin<br />

von Peer Millauer<br />

Endlich geschafft!!<br />

Nach langer Vorarbeit --<br />

--frisch aus der Druckerei!<br />

Das Buch zum Törn:<br />

Drei Jahre Segeln und Leben in Griechenland,<br />

Tunesien und der Türkei<br />

382 Seiten, 12 Fotoseiten, Umschlag forcokaschiert,<br />

Broschurbindung, DM <strong>39</strong>.90<br />

zu bekommen bei:<br />

• Dem Autor selbst: 07641-935092<br />

oder :pm@segelbuch.de<br />

• www.segelbuch.de Bestellformular<br />

• Herder Verlagsbuchhandlung<br />

<strong>Freiburg</strong>, Kaiser-Joseph-Str..180<br />

• Buchhandlung Rombach<br />

<strong>Freiburg</strong>, Bertoldstr.10<br />

...endlich als Buch erschienen!<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 17


Neues HSCF - Logo<br />

Sieger im Design-Wettbewerb ermittelt<br />

Im Frühjahr hatte der HSCF alle Mitglieder<br />

aufgerufen, sich bei der Gestaltung<br />

eines neuen Vereinslogos für<br />

die neu zu bestellende Fanartikelkollektion<br />

zu beteiligen. Aus den zahlreichen<br />

Einsendungen ging nun nach<br />

intensiven Beratungen seitens der<br />

Jury ein Gewinner hervor. Es ist<br />

( Trommelwirbel.....):<br />

Stefan Hasslinger aus Mainz.<br />

Er gewinnt einen Gutschein für eine<br />

Teilnahme am Schwerwettertraining<br />

auf der Nordsee, welches noch im<br />

<strong>Oktober</strong> stattfinden wird.<br />

Den zweiten Platz, nur um eine Nasenspitze<br />

zurück, belegten die Entwürfe<br />

von:<br />

Caroline Schirpenbach<br />

‚Sie erhält eine Jahresmitgliedschaft<br />

im HSCF und einen Buchpreis.<br />

Der Entwurf des Gewinners soll auf<br />

die neue Fankollektion aufgedruckt<br />

werden. Dafür werden umgehend<br />

Angebote eingeholt, damit noch<br />

rechtzeitig zur neuen Saison die<br />

Crews eingekleidet werden können!<br />

Links der Entwurf von Stefan Hasslinger,<br />

hier leider nur in sw<br />

Fanartikel mit altem Logo – Restbestände<br />

Sweatshirt weiß M, L, XL 35,00 DM<br />

Sweatshirt blau M 35,00 DM<br />

Wimpel, klein<br />

15,00 DM<br />

Zu beziehen bei Claudia Fiedler, Tel. 07641-935092, email: cf@cyclicon.de<br />

18 WELLENBRECHER <strong>39</strong>


Impressum<br />

Der WELLENBRECHER ist die Vereinszeitung des<br />

<strong>Hochschul</strong>-<strong>Segelclub</strong> <strong>Freiburg</strong> e.V., gegründet 1989.<br />

Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Der nächste WELLENBRECHER erscheint im Dezember<br />

<strong>2000</strong>. Beiträge bitte bis spätestens 30. November<br />

<strong>2000</strong> an die Redaktion.<br />

Redaktion<br />

Peer Millauer, Buchholzer Weg 6<br />

79350 Sexau Fax: 07641-935092<br />

e-mail: pm@segelbuch.de<br />

Einreichen von Berichten für den WELLENBRE-<br />

CHER: bevorzugt auf Datenträger/eMail im *.txt<br />

Format. Anzeigenpreisliste auf Anfrage. Bitte nur<br />

druckfertige Vorlagen. Anzeigen erscheinen nicht im<br />

www des HSCF.<br />

Geschäftsstelle<br />

Anschrift:<br />

Dunja Müller, Maiwaldstr. 5,<br />

79331 Teningen,<br />

Tel + Fax: 07641/574331<br />

eMail: verwaltung@hscf.de<br />

Der WELLENBRECHER im Internet:<br />

hscf.de<br />

Vorstand<br />

1. Vorsitzender<br />

Dr. Ralph Bock, Fillibachstr. 3<br />

79114 <strong>Freiburg</strong>, Tel. 0761/53883 p,<br />

Tel: 0761/203-2721 o.-2756 d<br />

eMail: bock@sun1.biologie.uni-freiburg.de<br />

2. Vorsitzender<br />

Dr. Klaus-Jürgen Müller, Maiwaldstr. 5,<br />

79331 Teningen, Tel. 0761/203-4541 g,<br />

07641/574330 p, Fax 07641/574331<br />

eMail: kjmu@uni-freiburg.de<br />

Kassenwart<br />

Dr. Ekkehard Hofmann<br />

Nollingerstr. 8, 79618 Rheinfelden<br />

Tel. 07623/798836, Fax 07623/798835<br />

Schriftführer<br />

Darius Koziol, Eichbergstr. 20<br />

79117 <strong>Freiburg</strong>, Tel. 0761/67843,<br />

eMail: koziol@uni-freiburg.de<br />

Ausbildungsreferent<br />

Armin Hellstern, Innsbrucker Str. 93<br />

79111 <strong>Freiburg</strong>, Tel. 0761/443021<br />

eMail: arminhell@aol.com<br />

Fahrtenreferent<br />

Wolf Wicke, Im Wolfswinkel 12<br />

79110 <strong>Freiburg</strong>, Tel. 0761/553209<br />

eMail: wicke@gmx.de<br />

Jollenreferent<br />

Marc Kuether, Ringstr.12<br />

79199 Kirchzarten, Tel. 07661/627695<br />

eMail: marc@mathematik.uni-freiburg.de<br />

Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Peer Millauer, Buchholzer Weg 6<br />

79350 Sexau, Tel. 07641/935092<br />

eMail: pm@segelbuch.de<br />

Jugendleiter<br />

Dr. Dirk Ebling, Propsteihof 20<br />

79112 <strong>Freiburg</strong>-Tiengen, Tel. 07664/3661<br />

eMail: ebling@fmf.uni-freiburg.de<br />

Bankverbindung: Sparkasse <strong>Freiburg</strong>, Kto 203 1163, BLZ 680 501 01<br />

Druck und Versand: EDV-Service Dr. Müller, eMail: info@EDV-DrMueller.de<br />

WELLENBRECHER <strong>39</strong> 19


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