„AUTONOME NATIONALISTEN“ – Neonazis im Wandel - AKKU ...
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Die „AG Rheinland“ <strong>–</strong> eine inhaltliche Auseinandersetzung<br />
Die Aktionsgruppe Rheinland“<br />
eine inhaltliche Auseinandersetzung<br />
“<br />
Während sich Teile der extremen Rechten in<br />
Sachen Stil und Aktionsform ein neues Äußeres<br />
geben, bleibt eins gleich: ihre neonazistische<br />
Ausrichtung.<br />
Bei der Betrachtung der Publikationen<br />
verschiedener Aktionsgruppen und<br />
-netzwerke der „Autonomen Nationalisten“<br />
werden einige Gemeinsamkeiten<br />
deutlich: „ANs“ konzentrieren sich in ihren<br />
Veröffentlichungen meist auf Erlebnisberichte<br />
zu Demonstrationen und Aktionen.<br />
Neben Inhalten, die ihre eigenen Erlebniswelten<br />
betreffen, werden aber auch<br />
tagespolitische Themen angeschnitten.<br />
Dabei arbeiten die verschiedenen Netzwerke<br />
und Gruppen der „Autonomen<br />
Nationalisten“ nur bedingt koordiniert<br />
zusammen. Dem Anspruch eines eigenständigen<br />
Agierens folgend gibt es auch<br />
kein „Zentralorgan“. Entsprechend variieren<br />
Qualität, Inhalte und Themenschwerpunkte<br />
in ihren Veröffentlichungen.<br />
Bei aller Unterschiedlichkeit wird jedoch<br />
deutlich: Kern aller Verlautbarungen ist der<br />
positive Bezug auf eine nationalsozialistisch<br />
geprägte „Volksgemeinschaft“. Dies<br />
zeigt unter anderem das Beispiel „Aktionsgruppe<br />
Rheinland“ („AG Rheinland“) aus<br />
Nordrhein-Westfalen. Schon 2005 bezeichnete<br />
sich ihr Umfeld als „Ke<strong>im</strong> einer<br />
neuen SA“. Folge davon war die Gründung<br />
der „AG Rheinland“ zwei Jahre später.<br />
Nationalismus, Rassismus und NS-<br />
Glorifizierung<br />
Mit Hakenkreuzen und der Glorifizierung<br />
des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess<br />
stellt sich die „AG Rheinland“ klar in nationalsozialistische<br />
Tradition. Das wird<br />
auch <strong>im</strong> Gründungspapier der „AG Rheinland“<br />
deutlich: „Heute, über 60 Jahre nach<br />
dem Sturz der letzten rechtmäßigen Regierung“,<br />
wolle man „gemeinsam für ein<br />
Deutschland […] kämpfen, wo endlich<br />
wieder Nationalstolz an den Tag gelegt<br />
wird“. Unter dem Slogan „Jedes Volk verdient<br />
seine Nation und jede Nation ihren<br />
Sozialismus!” konstruiert die „AG Rheinland“<br />
eine „Volksgemeinschaft“ nach<br />
dem Vorbild des Nationalsozialismus. Sie<br />
fordert dazu auf, „sich der Vergangenheit<br />
zu öffnen” und „nach dem zu streben,<br />
was ihnen einst genommen wurde <strong>–</strong> der<br />
Volksgemeinschaft”. Dabei wollen sie unverhohlen<br />
an die NS-Ideologie der „Artgemeinschaft“<br />
ansetzen. Die „AG Rheinland“<br />
schreibt: „Sollte sich […] eine europäischnegroide<br />
Mischrasse in Europa breit<br />
machen, wäre das […] ein ungeheurer<br />
Verlust für die Entwicklung der gesamten<br />
Menschheit.” Alles, was nicht in ihre<br />
über die „rassische Herkunft“ definierte<br />
Gemeinschaft passt, wird als „fremd” und<br />
„unterentwickelt” bezeichnet.<br />
Revisionismus und Glorifizierung von<br />
Rudolf Heß<br />
Zur nationalsozialistischen „Programmatik“<br />
der „AG Rheinland“ gehören revisionistische<br />
Versatzstücke, mit denen deutsche<br />
Täter zu Opfern stilisiert werden.<br />
Im Kommentar zu einer Flugblattaktion<br />
Die neonazistischen Inhalte haben sich nicht verändert.<br />
10 <strong>„AUTONOME</strong> <strong>NATIONALISTEN“</strong> <strong>–</strong> <strong>Neonazis</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong>