„AUTONOME NATIONALISTEN“ – Neonazis im Wandel - AKKU ...
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„Autonome Nationalisten“ in Aachen<br />
Erscheinung trat <strong>–</strong> spiegelte sich <strong>im</strong> ohnehin<br />
schon übersteigerten Selbstbewusstsein<br />
der Aachener „AN“-Szene wider.<br />
Am 4. April 2009 folgte ein weiterer Aufmarsch<br />
mit etwas über 500 Teilnehmern.<br />
Ähnlich wie in Dortmund scheint sich in<br />
Stolberg ein willkommenes „Jahresevent“<br />
zu etablieren, bei dem sich „Autonome<br />
Nationalisten“ <strong>im</strong> „Schwarzen Block“ ausleben<br />
können. Gleichzeitig gibt es aber<br />
auch Einblick in die Organisationsfähigkeit<br />
der lokalen Struktur.<br />
Die Entwicklung der Aachener Naziszene<br />
fiel auch Neonazikadern wie Axel Reitz<br />
auf, der am 8.11.2008 in Aachen einen<br />
Aufmarsch unter dem Motto „Gegen einseitige<br />
Vergangenheitsbewältigung, gedenkt<br />
den deutschen Opfern“ durchführen<br />
wollte. Dieses Vorgehen hat Methode,<br />
so organisierte Reitz bereits mehrere Aufmärsche<br />
unter diesem Motto in zeitlicher<br />
Nähe zum Gedenktag an die Opfer der<br />
Reichspogromnacht, speziell in Städten<br />
mit erstarkenden Naziszenen. Schließlich<br />
kam es in Aachen lediglich zu einer<br />
Standkundgebung mit 102 Teilnehmern<br />
aus NRW. Am Tag zuvor gab es gleich drei<br />
Angriffe von <strong>Neonazis</strong> in Aachen. So wurden<br />
Antifaschisten be<strong>im</strong> Verteilen von<br />
Flugblättern für die Gegendemonstration<br />
in der Einkaufszone attackiert. Abends<br />
jagten circa 30 Nazis eine Gruppe von<br />
fünf Besuchern des Autonomen Zentrums<br />
(AZ) in ein Bistro und bewarfen dieses<br />
mit Flaschen. Später versuchten zehn<br />
mit Holzlatten und Flaschen bewaffnete<br />
Nazis Besucher des AZs abzufangen.<br />
„Autonome Nationalisten“ und die KAL<br />
Die „Autonomen Nationalisten“ in Aachen<br />
pflegen inzwischen gute Kontakte<br />
zur Kameradschaft Aachener Land. Die<br />
KAL, personell stark in der NPD Düren<br />
vertreten, gilt als äußerst gewalttätig.<br />
So wurde bekannt, dass Mitglieder der<br />
Kameradschaft mehrmals an Wehrsportübungen<br />
<strong>im</strong> niederländischen und belgischen<br />
Grenzland teilnahmen. Auch ist die<br />
KAL in das Netzwerk der in Deutschland<br />
verbotenen, neonazistischen Organisation<br />
„Blood and Honour” eingebunden. Inzwischen<br />
treten mehr und mehr der jüngeren<br />
KAL-Mitglieder wie „ANs” auf. Die<br />
Kameradschaft Aachener Land stellt das<br />
Bindeglied zwischen der „AG Rheinland“<br />
und der Dürener NPD dar. In Aachen zeigt<br />
sich eine verhältnismäßig fruchtbare Zusammenarbeit<br />
zwischen militanten <strong>Neonazis</strong><br />
unterschiedlicher Spektren.<br />
Anti-Antifa-Transparent der „Kameradschaft Aachener Land“.<br />
<strong>„AUTONOME</strong> <strong>NATIONALISTEN“</strong> <strong>–</strong> <strong>Neonazis</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 15