Der Bau eines laminierten Bogens - Hubis-Bogenwerkstatt
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<strong>Der</strong> <strong>Bau</strong> <strong>eines</strong> <strong>laminierten</strong> <strong>Bogens</strong><br />
Heute hat der Martin angerufen, der braucht einen neuen Bogen. Einen Langbogen.<br />
Also hab ich schnell die Werkstatt aufgeschlossen und ein paar brauchbare Teile zusammengesucht.<br />
Gefunden hab ich folgendes. Einen Klotz aus Bankirei, Ahornholz und Bambus. Dies ergibt eine gute<br />
Kombination für einen Laminierten Bogen. Auf den Bankirei Klotz wird zuerst das Griffteil aufgezeichnet,<br />
dann mit der Bandsäge ausgesägt.460mm lang, 38mm breit, 50 mm hoch. Die Wurfarme des <strong>Bogens</strong><br />
werden aus dem Bambus und Ahorn gesägt.38mm breit, 900mm lang, getapert von 3 auf 2 mm. Wer nicht<br />
weiß wie er tapern soll, muss nur den Lehrling sägen lassen dann sind die Laminate sicher krumm<br />
gesägt…ah automatisch getapert.<br />
Als dann werden die gesägten Teile von Hand geschliffen und der Taper überprüft, beim Handgriff ist darauf<br />
zu achten, dass der Fadeout, also der Auslauf vom griffstück, Papierdünn ausläuft, der Auslauf wo da<br />
ausläuft….so läuft’s denn.
Besser geht`s nicht von Hand<br />
Fadeout, Auslauf, Übergang… Egal Hauptsache Hauchdünn<br />
Da wir nun Alle Teile sorgfältig verschliffen haben, werden die Teile mit Aceton gereinigt. Von allen Seiten,<br />
sorgfältig. Jetzt stellen wir das Aceton zur Seite und greifen lieber zur Kaffeekanne, schmeckt einfachbesser<br />
und brennt nicht so im Hals.<br />
Um unsere Nerven zu beruhigen passen wir alle Teile zusammen und gucken ob alles nahtlos und ohne<br />
Spalt zusammenpasst. Wir stellen fest, Jaaaaahhhh. Nachdem wir nun eine Zigarette gestopft haben und<br />
mit dem Hund Gassi waren, sägen wir passende Streifen von unserm Glaslaminat ab 1800mm 38 breit und<br />
2x 900mm 38 breit jeweils 1,3mm stark. Diese werden nun von beiden Seiten geschliffen und mit Aceton<br />
gereinigt. Wer`s nachts im Bett gern kribbelig hat braucht keine Handschuhe und geschlossene Kleidung<br />
dabei tragen, wer ruhig schlafen möchte sollte dies zweckdienlicher weise tun.
Schleifen der Laminate<br />
Glaslaminat wird geschliffen<br />
zusammenpassen der Laminate
Nachdem uns Mutti nach 2 Litern Milch, einer Tüte Katzenstreu, einem Laib <strong>Bau</strong>ernbrot und einer Packung<br />
Kaffeepads geschickt hat und wir diese ordnungsgemäß besorgt haben und weil der Martin ja seinen Bogen<br />
haben will, beschließen wir weiter zu arbeiten. Die gereinigten Teile legen wir zum kleben gerecht parat. Wir<br />
beginnen jetzt mit dem anrühren des Klebers. Araldite 2010 der nach dem abwiegen der richtigen Menge<br />
von Härter und Harz bringen wir beides auf ca. 60° und beginnen das Ganze unter ständigem rühren von<br />
links nach rechts (von rechts nach links funktioniert es nur auf der Südhalbkugel) zu vermischen.<br />
Weltenraumtauglicher Bäpp<br />
Jetzt beginnen wir alle Teile von allen Seiten, mittels eine warmen Glasstabes, einzustreichen und die<br />
bestrichenen Teile folgerichtig in die Form zu geben. Lauthals schreien wir nach Hilfe weil wir bemerken,<br />
dass man bei dieser Arbeit keine Zigaretten nebenher stopfen kann, weil, der ganze Tabak nebst<br />
Zigarettenpapier an den Fingern kleben bleibt. Auch das bohren in der Nase ist tunlichst zu unterlassen.<br />
Nachdem Hilfe eingetroffen ist und mein Sohn mir Zigaretten gestopft hat (in meiner Nase wollte er nicht<br />
bohren, weiß auch nicht warum), werden die Teile Vorsichtig mit Schraubzwingen fixiert und mit<br />
entsprechendem Gefühl angezogen. Voila oder sodele etz hemmers, kommt der Bogen in die Form
Alles schwimmt<br />
Alles am Platz<br />
Unter Zwang offene Zeit des Klebers 0,5 h
Ist dann erst mal alles verzwungen und erledigt (auch der Bogenbauer),versuchen wir uns mit allen zur<br />
Verfügung stehenden Mitteln von Kleberesten zu säubern, Waschung mit Spiritus , rubbeln mit Waschmittel,<br />
Rasur des Schädels, vernichten von Kleidungstücken die evtl. neu waren(um keine Spuren zu hinterlassen<br />
Schatz ich kann meine neue Hose nicht finden…..)<br />
Über die Form geben wir jetzt ein Leintuch und spannen das Ganze zeltartig, unter das Zelt geben wir unser<br />
Heißluftpistole die auf 70° eigestellt ist und wart en eine Stunde. Mit einer Flasche Bier halten wir nur<br />
Brandwache vor dieser Konstruktion. Nach einer Stunde sollte unser Bogenrohling trocken sein, man kann<br />
die Brandwache aber auch je nach Durst bis zu 6 Stunden ausdehnen.<br />
Daraufhin erhalten wir das Ergebnis<br />
<strong>Der</strong> Rohling(ist aber nicht roh, heißt nur so)oder Stammvater der Bayern<br />
An diesem Stammvater..äh Rohling wird nun die Mitte festgelegt und die Bogenmaße aufgezeichnet
Jetzt wird’s Staubig oder warum wir ständig Durst haben. Ganz einfach, mit der Flex wird jetzt die<br />
aufgezeichnete Bogenform herausgearbeitet und später mit dem Schleifband verputzt<br />
Nachdem wir die Form grob haben wird der ganze Bogen von Hand mit Leinwand aufs sorgfältigste<br />
verschliffen und alle Kanten schön gerundet. Bei diesem Arbeitsschritt kann man getrost wieder rauchen ,all<br />
die weil man ja sowieso den Geschmack von Holz und Epoxy in Mund hat (Junior sagt das schmeckt wie<br />
Arsch und Friederich, recht hat er).Vorbildlicher Weise trägt man hierbei einen Mundschutz oder man outet<br />
sich als Lungenjunkee.<br />
Das Ergebnis das wir erhalten sollt in etwa so aussehen
Nach getaner Arbeit liegt sowas vor uns<br />
Handgriff wird nach Martins Hand gearbeitet (kommt noch)
Schnell noch ein paar Sehnenkerben eingefeilt, am besten mit einer Feile für Motorsägeketten und zum<br />
ersten Mal aufspannen und ganz leise ziehen, laut wird’s dann von alleine wenn`s nicht hebt. Aber wir haben<br />
alles richtig gemacht und wir erhalten folgendes Bild.<br />
Das sieht doch schon ganz gut aus oder?<br />
Zum Tillern gab`s hier nicht viel, etwas hier etwas da, etwas dort Tillerst du verkehrt schmeiß ihn fort.<br />
Nein nein, ist nix passiert, alles paletti<br />
Beim Zuggewichtstest ergab sich bei einer Bogenlänge von 70“ eine Zugkraft von 47lbs auf 28“ länge<br />
gezogen, das Zuggewicht des <strong>Bogens</strong> wird beim kürzen des Bogen noch etwas ansteigen.<br />
Alles Weitere wenn Martin da war und seinen Handgriff angepasst bekommt,<br />
to be continued<br />
Alle ums Kill Hube