Lebensraum Schule - Loheland Stiftung

Brot backen und gemeinsam essen
Bereits auf dem Weg vom Klassenraum zur Backstube verhandeln die
Kinder, wer welche Tätigkeit übernehmen möchte: Der Arbeitstisch
muss vorbereitet, »Werkzeug« verteilt, Teig geknetet und geformt
werden. Im Winter wird das Feuer im Ofen geschürt, es muss aufgeräumt,
gefegt und gespült werden, Tabletts mit den Frühstücksbroten
werden schön hergerichtet und zur Klasse transportiert , und schließlich
darf jemand als »Diener« in der Klasse herumgehen und die Brote
für das gemeinsame Frühstück austeilen.
Einige Male haben wir unser Backhäuschen genutzt. Dafür hatte eine
andere Gruppe tagelang Totholz »geliefert«, das die Kinder dann zerkleinerten
und in der Brennkammer aufschichteten. Wie das Brot gelingt,
hängt von vielen Faktoren ab, was die Backhaus-Aktionen für alle
Beteiligten immer zu einem spannenden Erlebnis macht.
Sind die Kinder in der Backstube versammelt, gibt es eine Menge Fragen,
durch die sich die Arbeitsabläufe zeigen und in deren Beantwortung
spielerisch Grundkompetenzen erworben und geübt werden: So
müssen wir klären, wie viele Kinder da sind, in wie viele Teile der Teig
geteilt werden muss, wie viele Brötchen auf ein Blech und in jede Klasse
kommen. Beim Verteilen des Teiges üben die Kinder Mengen abzuschätzen
und ein Gefühl für das richtige Gewicht zu entwickeln. Sie
riechen, tasten, schmecken den Teig und bekommen so umfassende
Sinneseindrücke.
Für alle eine gemeinsame Mahlzeit vorzubereiten, das hat nicht zuletzt
eine zutiefst soziale Komponente. Denn beim gemeinsamen Frühstück
kommen alle wieder zusammen und teilen ihre Erlebnisse sowie die
entstandenen Produkte - egal an welcher Stelle des »Lebensraums
Schule« sie mitgewirkt haben.