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USb - Essen

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UmweltSchutz<br />

berichte<br />

kurzgefasst<br />

ENERGIE<br />

<strong>USb</strong><br />

Klima<br />

6/Nov. 2007<br />

VERKEHRS<br />

KONZEPTE<br />

KLIMASCHUTZ<br />

LUFTQUALITÄT<br />

SCHULHOF<br />

GESTALTUNG<br />

WOHNUMFELD<br />

BEGRÜNUNG<br />

Umweltamt<br />

STADT<br />

ESSEN


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Koordination / Redaktion:<br />

Layout und Druck:<br />

Endverarbeitung:<br />

Stadt <strong>Essen</strong><br />

Der Oberbürgermeister<br />

Umweltamt<br />

45 121 <strong>Essen</strong><br />

Herr Ganeff<br />

Telefon: 0201 / 88 - 59 219<br />

E-mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />

Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster<br />

Amt für Zentralen Service


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>USb</strong><br />

Vorwort S. 2<br />

A: SCHWERPUNKTTHEMA Kommunaler Klimaschutz<br />

Einleitung S. 6<br />

Energie S. 11<br />

Stadtplanung und Stadtentwicklung S. 18<br />

Verkehr S. 23<br />

Kommunale Beschaffung S. 33<br />

Abfall S. 39<br />

Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft S. 41<br />

Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung S. 52<br />

Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten S. 60<br />

Fazit und Ausblick S. 63<br />

B: WEITERE AKTUELLE UMWELTTHEMEN<br />

Wasser / Regenwasser S. 67<br />

Luftqualität S. 73<br />

Umweltschutz im Planungs- und Genehmigungsverfahren S. 77<br />

C: SERVICE - TEIL<br />

Publikationen / Informationsmaterial S. 82<br />

Termine / Besichtigungen S. 88<br />

Dauertermine S. 90<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

1


<strong>USb</strong><br />

Vorwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

den Schwerpunkt des Umweltschutzberichts <strong>Essen</strong> 2007 bildet der<br />

„Kommunale Klimaschutz“ - auch um der Bedeutung gerecht zu<br />

werden, die der Klimawandel für kommunales Handeln besitzt oder<br />

noch einnehmen wird.<br />

Der weltweite Klimawandel ist Realität. Es ist mittlerweile unbestritten,<br />

dass der Mensch, jeder einzelne von uns, einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Veränderung des globalen Klimas hat.<br />

Wenn wir nicht kurzfristig weltweit gegensteuern, werden die Folgen<br />

des Klimawandels für viele Regionen der Erde - auch für Europa -<br />

lebensbedrohlich sein. Überschwemmungen, Dürren, Stürme, das<br />

Abschmelzen der Gletscher und der Anstieg des Meeresspiegels<br />

werden global Menschenleben gefährden und sehr hohe Kosten verursachen.<br />

Um die fortschreitende Erwärmung der Erde zumindest auf<br />

zwei Grad bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu begrenzen, müssen<br />

weitreichende konkrete Programme, Strategien und Maßnahmenpläne<br />

auf allen Ebenen der Politik und des sozialen und gesellschaftlichen<br />

Lebens entwickelt und umgesetzt werden.<br />

Beim Klimaschutz ist nicht nur die internationale Ebene gefragt, auch<br />

die EU, der Bund, die Länder und die Kommunen sind gefordert. Den<br />

Kommunen kommt hier eine besondere Rolle zu, schon wegen ihrer<br />

Nähe zum Leben und Wirtschaften und der Einbindung in lokale<br />

Akteursgruppen.<br />

Mit der kommunalen Energie- und Verkehrsplanung, der Bewirtschaftung<br />

der eigenen Liegenschaften, der Bauleitplanung, der<br />

Beschaffung von Produkten und über Beratungsangebote und<br />

Öffentlichkeitsarbeit sowie mit einer wahrnehmbar ausgestalteten<br />

Vorbildfunktion in vielen Bereichen verfügen die Kommunen über<br />

eigene bedeutende Handlungsfelder im Klimaschutz.<br />

Effektiven Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Investitionen in<br />

den Klimaschutz sind gut angelegt, da hierdurch hohe volkswirtschaftliche,<br />

ökologische und soziokulturelle Verluste, die mit dem<br />

Treibhauseffekt verbunden wären, vermieden werden. Jetzt zu<br />

handeln ist deutlich billiger, als im Nachhinein Minderungsmaßnahmen<br />

zu absolvieren. Außerdem bewirkt aktiver Klimaschutz<br />

Investitionen und technische Innovationen.<br />

2<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Vorwort<br />

<strong>USb</strong><br />

Der Hauptteil dieses Umweltschutzberichtes gibt einen Überblick<br />

über die Aktivitäten der verschiedenen Fachbereiche der Stadt <strong>Essen</strong><br />

zum kommunalen Klimaschutz und über die erzielten Wirkungen und<br />

Erfolge. Naturgemäß sind nicht sämtliche Klimaschutz-Aktivitäten in<br />

<strong>Essen</strong> darstellbar. Vorwiegend beleuchtet der Berichtsteil wichtige<br />

und komplexe Projekte im Sinne einer langfristigen Verbesserungsstrategie<br />

des Klimaschutzes in <strong>Essen</strong>.<br />

Im zweiten Teil werden zu weiteren umweltbezogenen Themen<br />

aktuelle Maßnahmen, Planungen und konkrete Ansprechpartner/-<br />

innen benannt.<br />

Im Service-Teil finden Sie Literatur- und Veranstaltungshinweise.<br />

Der Bericht richtet sich sowohl an die Politik und ihre Mandatsträgerinnen<br />

und -träger als auch an die Bürgerinnen und Bürger<br />

dieser Stadt, die sich über Entwicklungen und Tendenzen im<br />

kommunalen Klimaschutz informieren möchten. Wir danken allen, die<br />

bislang so engagiert den Schutz der Erdatmosphäre vor Ort<br />

vorangebracht haben und hoffen, mit diesem Kurzbericht einen<br />

kreativen Gedankenaustausch zum Klimaschutz einleiten zu können.<br />

Ziel muß es sein, in der Folge weitere Projekte in allen Handlungsfeldern<br />

der Kommune zu beginnen und die bisherigen Aktivitäten<br />

weiter zu intensivieren.<br />

Dr. Wolfgang Reiniger<br />

Oberbürgermeister<br />

Simone Raskob<br />

Geschäftsbereichvorstand<br />

Umwelt und Bauen<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007 3


<strong>USb</strong><br />

Vorwort<br />

Vorwort des Agenda Forum <strong>Essen</strong> e.V<br />

Seit der UN Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro<br />

1992 hat sich im Bewusstsein der Menschen und der politisch<br />

Handelnden in unseren Städten viel verändert zugunsten einer<br />

aktiven Umweltpolitik. Immer mehr Menschen begreifen, dass es auch<br />

von ihrem ganz persönlichen Handeln abhängt, im Sinne einer<br />

Generationengerechtigkeit Verantwortung für unsere Kinder und<br />

Enkelkinder zu übernehmen.<br />

Das ist im Kern der Gedanke, der hinter allen Maßnahmen zum<br />

Klimaschutz steht. Gleichzeitig ist dieser Aspekt der Generationengerechtigkeit<br />

ein wesentliches Prinzip des Agenda-Gedankens, der<br />

seit 1992 in vielfältigen partizipativen, so genannten „Lokalen<br />

Agenda 21-Prozessen“ in praktisches Handeln umgesetzt wird.<br />

Dabei ist eine der zentralen Erkenntnisse des internationalen Agenda-<br />

Prozesses, dass weitgehend die globalen Ursachen und Vernetzungen<br />

letztlich auf der lokalen Ebene in konkrete Aktionen umgesetzt<br />

werden müssen. Klimaschutz in seinen weltweiten Konsequenzen<br />

kann vor Ort durch Investitionen in den Gebäudebestand öffentlicher<br />

und privater Eigentümer, durch verbesserte Regeltechnik und<br />

effizientere Heizungs- und Lüftungssysteme erheblich beeinflusst<br />

werden. Individuelles Fahrverhalten, Reduzierung von Abfall und<br />

Vernunft im Wasserverbrauch sind z.B. sehr persönliche Beiträge zum<br />

wirkungsvollen Ressourcenschutz, während der effizientere Einsatz<br />

von Ressourcen durch das Programm „ÖKOPROFIT“, das das Agenda<br />

Forum mit dem Agenda Label ausgezeichnet hat, der Wirtschaft<br />

ökonomische Vorteile bei gleichzeitiger Unterstützung des globalen<br />

Klimaschutzzieles bringt.<br />

So kommt es darauf an, vor Ort Bündnisse zu schließen zwischen<br />

Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um intelligent, kreativ und<br />

effektiv Maßnahmen zu entwickeln, um das Klima zu schützen. Um<br />

das zu erreichen, bedarf es des Dialogs und der gemeinsamen<br />

Reflexion aller Beteiligten.<br />

Deshalb unterstützt das Agenda Forum ausdrücklich die Initiative der<br />

Stadt <strong>Essen</strong>, die vielfältigen laufenden Aktivitäten auf dem Weg zu<br />

einem Klimaschutzbericht für die Stadt zu beschreiben. Darüber<br />

hinaus regen wir an, in einem nächsten Schritt auf einer lokalen<br />

Klimaschutzkonferenz für <strong>Essen</strong> und darüber hinaus für das<br />

Ruhrgebiet die Kräfte von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

weiter zu bündeln, das vorhandene Wissen integrativer und<br />

damit effizienter zu nutzen und damit der Herausforderung,<br />

zukunftsweisend und nachhaltig zu handeln, noch besser zu<br />

begegnen.<br />

Dr. Ing. Irene Wiese - von Ofen<br />

Vorsitzende Agenda - Forum <strong>Essen</strong> e.V.<br />

4<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


<strong>USb</strong><br />

A: SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Kommunaler Klimaschutz<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

5


<strong>USb</strong><br />

Einleitung<br />

Unter Klima versteht man die Gesamtheit aller meteorologischen<br />

Größen, gemittelt über eine Zeitspanne an einem bestimmten Ort. Das<br />

Klima wird nicht nur durch atmosphärische Prozesse beeinflusst,<br />

sondern auch durch die Erdoberfläche, die Sonneneinstrahlung und<br />

den Menschen.<br />

Schwankungen einer oder mehrerer meteorologischer Größen hat es<br />

immer gegeben, doch weist alles darauf hin, dass die Temperaturerwärmung<br />

immer mehr ansteigt und die Folgen sichtbar werden.<br />

Nach Aussage der Klimatologen ist der Mensch die wichtigste Ursache<br />

der globalen Klimaerwärmung. Verursacht wird diese durch Treibhausgase<br />

wie Kohlendioxid, Methan und Stickstoffoxid. Das<br />

wichtigste Treibhausgas ist mit einem Anteil von rund 60% das<br />

Kohlendioxid (CO 2), welches bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />

(Kohle, Gas, Öl) entsteht.<br />

Seit Anfang des Jahres 2007 wird weltweit erneut intensiv über die<br />

Folgen des Klimawandels diskutiert. Auslöser der Debatte waren insbesondere<br />

die im Februar 2007 vom „Intergovernmental Panel on<br />

Climate Change“ (IPCC), einem internationalen Forum bedeutender<br />

Wissenschaftler, vorgelegten Berichte.<br />

Darüber hinaus haben die Staats- und Regierungschefs der EU sich<br />

Anfang März 2007 auf einen „Aktionsplan für Klimaschutz und<br />

Energiepolitik“ geeinigt.<br />

Mit diesem Aktionsplan verpflichtet sich die EU, die CO -Emissionen<br />

2<br />

bis 2020 verbindlich um 20% gegenüber dem Wert von 1990 zu<br />

senken.<br />

Neben diesen verbindlichen Emissionsreduktionszielen schlägt die<br />

EU-Kommission u.a. nachfolgende Ziele vor:<br />

- Erhöhung des Anteil der erneuerbaren Energien auf 20%<br />

( derzeit 6%) bis zum Jahre 2020<br />

- Verbesserung der Energieeffizienz in der EU um 20% bis zum<br />

Jahre 2020<br />

- Trennung von Stromerzeugung und Netzbetrieb, mit der die<br />

Monopolmacht der großen Energiekonzerne verringert werden<br />

soll<br />

- Stärkung des Emissionshandelssystems der EU (u.a. Einbeziehung<br />

des Flugverkehrs in den Emissionshandel)<br />

- Begrenzung der CO -Emissionen bei Kraftfahrzeugen<br />

2<br />

- verbindliche CO -Grenzwerte für Neuwagen (Pkw u. Klein-<br />

2<br />

transporter) bis 2012 auf 120 g/ CO /km 2<br />

Der Deutsche Städtetag setzt sich insbesondere für verbindliche<br />

Vorgaben zur Begrenzung des CO2<br />

Ausstoßes und damit der schädlichen<br />

Klimagase der Neufahrzeuge ein und hält es daher für sinnvoll,<br />

einen europäischen Rechtsrahmen vorzusehen, der fahrzeuggrößenabhängige<br />

Grenzwerte vorsieht.<br />

6 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Einleitung<br />

<strong>USb</strong><br />

Gerade der letzte Punkt ist umso wichtiger, als die Europäische Union<br />

im Rahmen ihrer Luftqualitätsrahmenrichtlinie im Zeitablauf immer<br />

strengere Grenzwerte für Partikel- und Stickoxid-Immissionen zum<br />

Schutz der Bevölkerung insbesondere in den städtischen<br />

Verdichtungsräumen beschlossen hat.<br />

Die Stadt <strong>Essen</strong> hat sich frühzeitig dem Städtenetzwerk, Klima-<br />

Bündnis/Alianza del Clima e.V. mit dem Ziel angeschlossen, eine<br />

Minderung der CO2-Emissionen zu erreichen.<br />

Mehr als 1.400 Städte, Gemeinden, Landkreise, Bundesländer und<br />

Organisationen aus 17 europäischen Ländern haben sich seit 1990<br />

dem Klima-Bündnis e.V. angeschlossen, Europas größtem Städtenetzwerk<br />

zum Klimaschutz. Sie repräsentieren insgesamt fast 50<br />

Millionen Bürgerinnen und Bürger d.h. jede zehnte Person in der EU<br />

lebt heute in einer Klima-Bündnis-Kommune.<br />

Nach einem Beschluss des Rates der Stadt <strong>Essen</strong> am 25. November<br />

1992, den Klima-Bündnis europäischer Städte und Gemeinden<br />

beizutreten, wurde die Stadt <strong>Essen</strong> am 29. März 1993 offiziell in den<br />

Verein Klima-Bündnis/Alianza del Clima e.V. aufgenommen. Mit dem<br />

Beitritt erklärte der Rat der Stadt grundsätzlich seine Bereitschaft<br />

aktiv Klimaschutz zu betreiben. Er erkennt an, dass nur durch<br />

politisches Handeln auf lokaler Ebene globale Klimaschutzziele zu<br />

erreichen sind.<br />

Kommunaler Klimaschutz ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum<br />

Erhalt des Weltklimas, sondern bringt auch lokale Vorteile wie<br />

Wirtschaftsförderung, Schadstoff- und Lärmminderung und ist nicht<br />

zuletzt Anreiz für Innovation und neue Kooperationsformen.<br />

Das Klima-Bündnis will den Erhalt des globalen Klimas erreichen. Dazu<br />

gehören die Verringerung der klimaschädlichen Emissionen auf ein<br />

nachhaltiges Niveau in den Industrieländern im Norden und der<br />

Schutz der Regenwälder im Süden des Planeten. Ihre Bündnis-Partner<br />

sind die indigenen Völker der Regenwälder, denn die Bewahrung der<br />

Regenwälder sichert die Lebensgrundlage dieser Völker und ist<br />

zugleich aktiver Klimaschutz.<br />

Die Mitglieder des Klima-Bündnisses verpflichteten sich ursprünglich,<br />

ihre Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu verringern, und zwar<br />

um 50% bis zum Jahr 2010 (bezogen auf das Jahr 1987).<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

7


<strong>USb</strong><br />

Einleitung<br />

Auf der Mitgliederversammlung im Mai 2006 in Wien wurde<br />

beschlossen, dieses Ziel, wie nachfolgend beschrieben, zu ändern.<br />

Das CO -Reduktionsziel<br />

2<br />

des Klima-Bündnis<br />

Die Mitglieder des Klima-Bündnis verpflichten sich zu einer<br />

kontinuierlichen Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen.<br />

Ziel ist, den CO2-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu<br />

reduzieren. Dabei soll der wichtige Meilenstein einer Halbierung<br />

der Pro-Kopf-Emissionen (Basisjahr 1990) bis spätestens 2030<br />

erreicht werden.<br />

Langfristig streben die Klima-Bündnis-Städte und Gemeinden eine<br />

Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen auf ein nachhaltiges Niveau<br />

von 2,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Einwohnern und Jahr durch<br />

Energiesparen, Energieeffizienz und durch die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien an.<br />

Dieses Ziel erfordert das Zusammenwirken aller Entscheidungsebenen<br />

(europäisch, national, regional, lokal), es kann mitunter nicht durch<br />

Maßnahmen im Entscheidungsbereich der Gemeinde allein erreicht<br />

werden.<br />

Um die Entwicklungen ihrer Bemühungen im Klimaschutz zu dokumentieren,<br />

werden die Klima-Bündnis-Mitglieder regelmäßig Bericht<br />

erstatten.<br />

Diese Neufassung des Klima-Bündnis-Ziels wurde von den Mitgliedskommunen<br />

auf der Jahreskonferenz 2006 vereinbart und als Satzungsänderung auf der<br />

Mitgliederversammlung 2007 beschlossen.<br />

Im Jahre 1998 startete der „Lokale Agenda 21-Prozess“ in <strong>Essen</strong>. In<br />

diesem Zusammenhang wurden 2001 vom Rat der Stadt <strong>Essen</strong><br />

„Leitlinien für eine zukunftsfähige Entwicklung in <strong>Essen</strong>“ verabschiedet,<br />

in denen sich die Stadt <strong>Essen</strong> u.a. zum Klima- und<br />

Umweltschutz bekennt: „..Als Mitglied im Klima-Bündnis verstärken<br />

wir das Engagement zur Verringerung der Treibhausgase. Wir achten<br />

in besonderem Maße auf effiziente und umweltverträgliche Lösungen<br />

im Verkehrssektor.“<br />

8 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Einleitung<br />

<strong>USb</strong><br />

Dem Beitritt zum Klimabündnis folgte die Gründung einer Koordinierungsstelle<br />

Klima-Bündnis innerhalb der Stadtverwaltung<br />

beim Umweltamt der Stadt.<br />

Auch mit dem vom Rat der Stadt am 28.02.2007 verabschiedeten<br />

„Konzernziel Umweltschutz“ hat die Stadt <strong>Essen</strong> ein Instrument<br />

geschaffen, um die Zielerreichung ihrer Bemühungen in den klimarelevanten<br />

Handlungsfeldern zu überprüfen.<br />

Bezüge zu den klimarelevanten Bereichen bestehen insbesondere bei<br />

den nachfolgenden strategischen Zielen:<br />

- Erhöhung des Anteils nicht besiedelter Flächen<br />

- qualitative Weiterentwicklung der Grünflächen und ihrer<br />

Erreichbarkeit<br />

- Erhöhung des Anteils besonders geschützter Flächen<br />

- Förderung des umweltfreundlichen Verkehrs und Verbesserung<br />

der Mobilität<br />

- Reduzierung der Luftbelastung mit Feinstaub und Stickoxiden<br />

- Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen<br />

- Vorbildfunktion beim Umweltmanagement und Ressourcenverbrauch<br />

- Verstärkung des Marketings zu Umweltqualitäten in <strong>Essen</strong><br />

Konzernziel<br />

Umweltschutz<br />

Die Hauptaufgabe des kommunalen Klimaschutzes besteht in der<br />

Reduktion der CO2-Emissionen. Es sind insbesondere die Bereiche:<br />

- Energieeinsparung (rationelle Energieverwendung)<br />

- klimaschonende Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen<br />

- Verkehrsvermeidung<br />

- Verkehrsverlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad<br />

und Fußverkehr<br />

- umweltgerechte Siedlungsgestaltung<br />

Die auch die größten Möglichkeiten bieten, um CO 2 zu vermeiden.<br />

Im Folgenden werden die kommunalen Einwirkungsmöglichkeiten im<br />

Rahmen umweltbezogener Handlungsfelder benannt, die sich in<br />

diesem Bericht nur auf die Dienststellen im engeren Bereich beziehen.<br />

Es ist vorgesehen, in einem zweiten Teil auch über die Aktivitäten der<br />

Beteiligungsunternehmen und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen<br />

zu berichten.<br />

Es sind vor allem neun Handlungsbereiche, an denen sich die<br />

Schwerpunkte des kommunalen Klimaschutzes dieses Berichtes<br />

orientieren:<br />

- Energieeinsparung, -effizienz, erneuerbare Energien<br />

- Stadtplanung und Infrastrukturausbau<br />

- Verkehr<br />

- Kommunale Beschaffung<br />

- Abfall<br />

- Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

- Kommunikation, Umweltbewusstsein und -bildung<br />

- Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />

Handlungsbereiche<br />

kommunaler<br />

Klimaschutz<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

9


<strong>USb</strong><br />

Einleitung<br />

Klimaschutzfahrplan<br />

Lokale Klimaschutzkonferenz<br />

Innerhalb dieser Bereiche müssen Maßnahmen durchgeführt werden,<br />

die zu mehr Effizienz, besseren Strategien, ganz einfach zu mehr<br />

Erfolg im Klimaschutz führen.<br />

Dies bedeutet auch eine verstärkte Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit,<br />

um möglichst viele Akteure einzubinden und so auch CO -<br />

2<br />

Minderungspotentiale jenseits des städtischen Einflussbereiches zu<br />

erschließen.<br />

Aufbauend auf den im folgenden beschriebenen vielfältigen Aktionen<br />

und Maßnahmen, die die Stadtverwaltung <strong>Essen</strong> zur Verbesserung der<br />

CO -Emissionen bereits durchgeführt hat, ist geplant, einen nach<br />

2<br />

Prioritäten differenzierten Klimaschutzfahrplan mit konkreten<br />

CO -Minderungszielen aufzustellen, um die dazu notwendigen<br />

2<br />

weiteren Maßnahmen ableiten zu können. Dazu ist - vor allem unter<br />

den derzeitigen schwierigen finanziellen Voraussetzungen, eine starke<br />

Koordination aller Akteure wie kommunale Fachämter, Universität<br />

Duisburg-<strong>Essen</strong>, Agenda-Forum, Umweltschutzverbände, Industrieu.<br />

Handelskammer <strong>Essen</strong>, unter besonderer Einbeziehung von<br />

Wirtschaft und Politik notwendig.<br />

Die Aufgabe eines Klimaschutz-Fahrplanes ist es, Prioritäten bei der<br />

weiteren Klimaschutz-Strategie zu setzen und Zusammenhänge<br />

zwischen den verschiedenen von der Stadt zu ergreifenden Instrumenten<br />

darzustellen. Die Stadt <strong>Essen</strong> wird ihre Bemühungen zur<br />

Reduktion klimaschädlicher Gase weiter intensivieren, Zeichen setzen<br />

und ein ökologisches Bewusstsein fördern. Ein erster wichtiger Schritt,<br />

um diese komplexe Aufgabe Klimaschutz in <strong>Essen</strong> zu forcieren, wird<br />

die Durchführung einer „Klimaschutzkonferenz Konzern Stadt<br />

<strong>Essen</strong>“ im Oktober 2007 sein.<br />

10 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Energie<br />

<strong>USb</strong><br />

Der Bereich „Energie“ gehört zu den wichtigsten Handlungsfeldern im<br />

kommunalen Klimaschutz. Die Einsparmöglichkeiten beim Stromverbrauch,<br />

bei der Gebäudeheizung und bei Industrieprozessen ist<br />

noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

Um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, muss das Energiesystem<br />

von beiden Seiten angepackt werden: Es gilt, den sparsamen<br />

Umgang auf der Verbraucherseite mit einer klimafreundlichen Erzeugung<br />

von Strom und Wärme auf der Angebotsseite zu kombinieren.<br />

Neben den ökologischen Vorteilen spielen auch ökonomische<br />

Vorteile, wie die Möglichkeit zur Einsparung von Haushaltsmitteln<br />

eine bedeutende Rolle.<br />

Energieeinsparungen werden im kommunalen Immobilienbestand<br />

insb. durch nachfolgend aufgeführte Maßnahmen umgesetzt:<br />

Technische Maßnahmen zu Energieverbrauchsreduzierung<br />

- Modernisierung von Kesselanlagen<br />

- Modernisierung von Regelungsanlgen<br />

- Modernisierung von Lüftungsanlagen<br />

- Beleuchtungsoptimierung<br />

- Einbau von Thermostatventilen<br />

Bauliche Maßnahmen zur Energieverbrauchsreduzierung<br />

- Fassadendämmung<br />

- Dachdämmung<br />

- Fenstererneuerung<br />

Nichtinvestive Maßnahmen<br />

- Betriebsüberwachung<br />

- Einstellung von Regelungsanlagen<br />

- Verbrauchskontrollen<br />

- Veränderung des Nutzerverhaltens<br />

Die nachfolgende Ergebnis- und Maßnahmenbeschreibung der<br />

Entwicklung des Heizenergie- und Stromverbrauchs sowie der CO 2<br />

-<br />

Emissionen über den Teilbereich „Städtische Gebäude“ im Konzern<br />

Stadt <strong>Essen</strong> verdeutlicht die positive Entwicklung.<br />

1. Heizenergieverbrauch und CO -Emissionen<br />

2<br />

Der Heizenergieverbrauch verringerte sich im Jahr 2006 gegenüber<br />

dem Referenzjahr 1987 um rd. 95,4 Mio. kWh (33,1 %). Witterungsbereinigt<br />

- die Witterung war 1987 kälter als 2006 - verbleibt eine<br />

Reduzierung von rd. 82,1 Mio. kWh (28,5 %).<br />

Die CO -Emissionsminderung in diesem Zeitraum beträgt absolut<br />

2<br />

betrachtet ca. 32.400 t bzw. 40,2 %, witterungsbereinigt immer<br />

noch ca. 28.800 t oder 35,7 %.<br />

Damit kommt die Stadt <strong>Essen</strong> im Heizenergiebereich dem<br />

ursprünglichen Klimabündnisziel (50 % Reduzierung bis 2010) schon<br />

sehr nahe.<br />

Die im Vergleich zur Verbrauchsentwicklung höhere Reduzierung der<br />

CO -Emissionen resultiert daraus, dass im Rahmen der altersbedingten<br />

2<br />

Erneuerung der mit Koks-/Kohle- und auch Heizöl betriebenen<br />

Heizungsanlagen, diese auf Gas oder Fernwärme als Energieträger mit<br />

Heizenergieverbrauch<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

11


<strong>USb</strong><br />

Energie<br />

niedrigeren CO -Emissionswerten umgestellt worden sind.<br />

2<br />

Die heutigen Anteile der Energieträger bei der Gebäudeheizung<br />

zeigen, dass durch Umstellungen auf die Umwelt weniger belastende<br />

Energiearten kaum noch Emissionsminderungen zu erreichen sind.<br />

Dies auch vor dem Hintergrund, dass für die meisten derzeit noch mit<br />

Strom oder Heizöl beheizten Gebäude ein Energieträgerwechsel<br />

wegen der jeweiligen örtlichen Versorgungssituation zurzeit kaum in<br />

Frage kommt. Zukünftige Verbesserungen werden in der Hauptsache<br />

durch verbrauchsreduzierende Maßnahmen möglich sein.<br />

Stromverbrauch<br />

2. Stromverbrauch und CO -Emissionen<br />

2<br />

Der Stromverbrauch hat sich im Jahr 2006 gegenüber dem<br />

Referenzjahr 1987 um rd. 3,2 Mio. kWh (6,0%) verringert. Dies<br />

bedeutet eine Minderung der CO -Emissionen von etwa 1.800 t.<br />

2<br />

12<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Energie<br />

<strong>USb</strong><br />

3. Gesamt-Energieverbrauch und CO2-Emissionen<br />

Der Gesamtenergieverbrauch reduzierte sich im Jahr 2006 gegenüber<br />

1987 absolut gesehen um rd. 98,6 Mio. kWh (28,9%) und nach<br />

Witterungsbereinigung um ca. 85,3 Mio. kWh (25,0%).<br />

Die absolute Gesamt-CO2-Emissionsminderung beträgt 2006 ca.<br />

34.100 t bzw. 31,1%. Unter Einbeziehung der heizungsseitigen<br />

Witterungsbereinigung liegt die Reduzierung noch bei rd. 30.500 t<br />

(27,8%).<br />

Gesamt-Energieverbrauch<br />

Erreicht werden konnte die aufgezeigte Verbrauchs- und CO - 2<br />

Entwicklung in den städtischen Gebäuden im wesentlichen aufgrund<br />

von seit Jahren durchgeführten verschiedenen verbrauchsbeeinflussenden<br />

Maßnahmen.<br />

So sind dies zum einen sämtliche nicht-investiven Energiemanagement-Aktivitäten<br />

mit dem Ziel einer Optimierung des<br />

Energieeinsatzes wie z.B. Betriebsüberwachung, Bedienung und Einstellung<br />

von Regelanlagen, Verbrauchskontrollen, Einweisungen in<br />

einen energiesparenden Anlagenbetrieb und auch die Veränderung<br />

des Nutzerverhaltens.<br />

Zum anderen sind dies investive Maßnahmen (Hochbau/Technik) mit<br />

Auswirkungen auf den Heizenergie- und Strombedarf eines<br />

Gebäudes. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Maßnahmen zur<br />

Substanzerhaltung von Gebäuden (z.B. Sanierung von Dächern,<br />

Fassaden, Fenstern) und technischen Anlagen (z.B. Erneuerung von<br />

Heizungs-, Regelungs- und Beleuchtungsanlagen), die je nach Maßnahme<br />

zu deutlichen Verbrauchseinsparungen führen. Hier ist<br />

insbesondere die Erneuerung von Heizungsanlagen zu nennen. So<br />

sind zwischen 1987 und 2006 ca. 235 Heizungsanlagen erneuert<br />

und dabei alte Koks-, Kohle- und Heizölanlagen auf die weniger die<br />

Umwelt belastenden Energieträger Gas und Fernwärme umgestellt<br />

worden. Das hat dazu geführt, dass die Stadt <strong>Essen</strong> nur noch acht<br />

Heizöl-Kesselanlagen betreibt und seit 2004 keine Koks-/Kohlekesselanlagen<br />

mehr.<br />

Ermöglicht wurden die v. g. Ergebnisse auch durch die Mittel der RWE<br />

Rhein-Ruhr AG in Höhe von jährlich rd. 2,56 Mio. € für die Förderung<br />

Neue Heizungsanlagen<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

13


<strong>USb</strong><br />

Energie<br />

von Maßnahmen zur rationellen Energienutzung und Emissionsminderung.<br />

In den vergangenen 10 Jahren konnten aus diesen Mitteln<br />

insgesamt rd. 220 Maßnahmen durchgeführt werden. Hiervon<br />

entfallen rund 70 auf bauliche (40 %) und rund 150 auf technische<br />

Maßnahmen (60 %). Von den Gesamt-mitteln wurden allein in<br />

Schulen für rd. 170 Maßnahmen ca. 20,8 Mio. € (ca. 80 %) investiert,<br />

davon rd. 9,6 Mio. € für ca. 60 bauliche (45 %) und rd. 11,2 Mio. € für<br />

ca. 110 technische Maßnahmen.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Reuschenbach<br />

Immobilienwirtschaft, St.A. 60-4-5<br />

Telefon: 88 - 60 531<br />

E-Mail: hans-peter.reuschenbach@immo.essen.de<br />

Einsatz regenerativer Energien in kommunalen Liegenschaften<br />

Neben den technischen und baulichen Maßnahmen zur Energieverbrauchsreduzierung<br />

sowie nichtinvestiven Maßnahmen spielt auch<br />

der Einsatz regenerativer Energien in kommunalen Gebäuden und<br />

Liegenschaften der Stadt <strong>Essen</strong> eine zunehmende Rolle.<br />

Bisher wurde<br />

- In Zusammenarbeit mit dem RWE eine Fotovoltaikanlage im<br />

Zuge der Erweiterung für das Gymnasium Maria-Wächtler-<br />

Schule, Rosastr. 75, errichtet. Diese Anlage wird vom RWE<br />

betrieben und unterhalten. Sie liefert durchschnittlich ca. 8.000<br />

kWh/a Strom und vermeidet dadurch CO -Emissionen von<br />

2<br />

ca. 4,4 t/a.<br />

- Des Weiteren wurde in Eigenregie eine Fotovoltaikanlage an<br />

dem Goethegymnasium, Ruschenstr.1, errichtet. Die Anlage<br />

produziert durchschnittlich ca. 5.600 kWh/a Strom und<br />

verhindert somit einen CO -Ausstoß von ca. 3,1 t/a.<br />

2<br />

- Ferner wurde eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung<br />

der Turnhalle an der Gesamtschule Holsterhausen, Keplerstr.<br />

58, errichtet. Die Energieeinsparung beträgt hier ca.<br />

5.000 kWh/a. Es können somit ca. 1,1 t/a CO eingespart werden.<br />

2<br />

Geplante Maßnahmen:<br />

Nach Gesprächen zwischen der Stadt <strong>Essen</strong> und dem Allbau wurde<br />

vereinbart, dass auf verschiedenen städtischen Gebäuden weitere<br />

Fotovoltaikanlagen errichten werden. Dafür wurden drei Schulen<br />

ausgewählt:<br />

- die Frida Levy-Gesamtschule, Varnhorststr. 2,<br />

- das Gymnasium an der Wolfskuhle, Pinxtenweg 6,<br />

- die Realschule Überruhr, Dellmannsweg 14.<br />

Diese Dächer erfüllen die notwendigen Kriterien, die für einen<br />

erfolgreichen Betrieb notwendig sind: So sind die Dachflächen<br />

ausreichend groß und die vorhandene Statik ist so dimensioniert, dass<br />

die zusätzlichen Lasten aufgenommen werden können.<br />

14 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Energie<br />

<strong>USb</strong><br />

Ferner steht eine Sanierung der Dachflächen in den nächsten Jahren<br />

nicht an. Ebenso erfolgt keine Beschattung der Flächen durch andere<br />

Gebäude, Gebäudeteile oder Bäume.<br />

Die zu errichtenden Anlagen haben die folgenden technischen Daten:<br />

Kollektorfläche<br />

Energieerzeugung<br />

CO 2 -<br />

Einsparung<br />

Frida Levy-Gesamtschule, Varnhorststr. 2 250 m² 27.000 kWh/a 15 t/a<br />

Gymnasium an der Wolfskuhle, Pinxtenweg 6 270 m² 29.000 kWh/a 16 t/a<br />

Realschule Überruhr, Dellmannsweg 14 220 m² 23.000 kWh/a 12 t/a<br />

Die Kosten für die Errichtung der drei Anlagen werden vom Allbau<br />

getragen. Auch für den Betrieb, die Unterhaltung und die Wartung<br />

der Anlagen entstehen der Stadt <strong>Essen</strong> keine Kosten.<br />

Der durch eine Fotovoltaikanlage produzierte Strom wird über einen<br />

eigenen Zähler ins Stromnetz des Energieversorgungsunternehmens<br />

(EVU) eingespeist. Es besteht für das EVU eine gesetzliche<br />

Verpflichtung zur Abnahme des Stromes. Weiterhin ist das EVU<br />

verpflichtet, den erzeugten Solarstrom zu gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Preisen dem Erzeuger abzukaufen. Diese Abnahmepreise<br />

liegen deutlich über den eigentlichen Preisen für Endverbraucher.<br />

Somit ist die Einspeisung in das Stromnetz des EVU vorteilhafter als<br />

der Eigenverbrauch.<br />

Der Allbau erzielt mit dem Verkauf des erzeugten Stromes keine<br />

nennenswerte Rendite, so dass hier der Prestigegewinn durch den Bau<br />

dieser Anlagen im Vordergrund steht.<br />

Damit diese Maßnahmen durchführt werden können und um die<br />

Errichtung von Solaranlagen in der Stadt zu fördern, werden die<br />

Dachflächen dem Allbau kostenfrei überlassen.<br />

Die Verwaltung unterstützt den Allbau bei der Vorbereitung der Baumaßnahmen,<br />

die voraussichtlich noch Ende Mai/Anfang Juni 2007<br />

(Pinxtenweg 6 und Dellmannsweg 14) bzw. Ende Juni (Varnhorstr. 2)<br />

2007 fertig gestellt werden.<br />

Inzwischen haben auch Gespräche zwischen dem Allbau und der<br />

Grundstücksverwaltung Stadt <strong>Essen</strong> (GVE) stattgefunden, um die<br />

Installation einer weiteren Fotovoltaikanlage im Jahr 2008 auf dem<br />

Dach des Bildungsparks im Nordviertel (künftiger Schulstandort des<br />

Berufskollegs Holsterhausen) zu eruieren.<br />

Die geplante Anlage könnte ca. 100.000 kWh/a Strom erzeugen und<br />

somit jährlich ca. 57 t CO2-Emissionen vermeiden.<br />

Die Immobilienwirtschaft ist darum bemüht, dass weitere Solaranlagen<br />

auf städtischen Gebäuden errichtet werden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Krombholz<br />

Immobilienwirtschaft, St.A. 60-4-5<br />

Telefon: 88 - 60 533<br />

E-Mail: dirk.krombholz@immo.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

15


<strong>USb</strong><br />

Energie<br />

Stärkung des Energieeinsparpotentials in städtischen Unterkünften<br />

Die Sozialverwaltung hat aufgrund geringerer Zuweisungs- und<br />

Belegungszahlen die Zahl der städtischen Unterkünfte drastisch<br />

reduziert.<br />

Die Objekte, die mit Heizungsanlagen ausgestattet sind, werden vom<br />

FB 60 / Immobilienwirtschaft betreut und von der Energieabteilung<br />

regelmäßig geprüft. Die Objekte verfügen i.d.R. über eine Wärmeschutzverglasung<br />

und Wärmedämmung der Außenhaut.<br />

Ansätze für Energieeinsparmaßnahmen bieten sich im aktuellen<br />

Gebäudebestand des Amtes für Soziales und Wohnen in den 4<br />

Objekten, die mit Kohleöfen beheizt werden und weder über eine<br />

Wärmeschutzverglasung noch über eine Wärmedämmung der<br />

Außenhaut verfügen:<br />

1. Eickwinkel<br />

2. Dahlhauser Straße<br />

3. Liebrechtstraße<br />

4. Märkische Straße<br />

Aktueller<br />

Sanierungsbedarf<br />

Im Rahmen des z. Zt. durch den FB 60 entwickelten Investitionsprogrammes<br />

für die langfristig im Bestand zu verbleibenden Objekte<br />

ist auch die Ausrüstung mit modernen Heizungsanlagen vorgesehen.<br />

Die Beleuchtung der Objekte sowie der Außenanlagen und<br />

Gemeinschaftsräume erfolgt bedarfsgerecht mit energiesparenden<br />

Leuchtmitteln.<br />

Für den Fuhrpark der Werkstatt des Amtes für Soziales und Wohnen<br />

werden nach Auslaufen der aktuellen Leasingverträge von der<br />

städtischen Konzerntochter EBE VB GmbH neue Dienstfahrzeuge<br />

beschafft. Es ist beabsichtigt, ausschließlich Erdgasfahrzeuge in<br />

Auftrag zu geben.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Grebe<br />

Amt für Soziales u. Wohnen, St.A. 50-3<br />

Telefon: 88 - 50 300<br />

E-Mail: robert.grebe@sozialamt.essen.de<br />

16<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Energie<br />

<strong>USb</strong><br />

Energieeinsparungen durch Änderung im Nutzerverhalten durch<br />

nicht investive Maßnahmen<br />

Der Grundgedanke dieser Vorgehensweise beinhaltet, dass nicht nur<br />

durch Umrüstung Energie einsparender Techniken, sondern auch<br />

durch Änderungen im Nutzerverhalten die Energiekosten gesenkt<br />

werden können. Dazu ist seit 1998 ein Kooperationsprojekt zwischen<br />

dem Hochbauamt, Schulamt und Umweltamt gestartet worden. Im<br />

Rahmen dieses Projektes wurden Rahmenbedingungen entwickelt,<br />

die eine Verknüpfung von ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen<br />

erlauben und gleichzeitig ein hervorragendes Praxisfeld<br />

zur Einübung von umweltbewusstem Verhalten darstellen.<br />

Bis zum Jahresende 2003 wurden insgesamt Einsparungen in Höhe<br />

von 278.315,-€ erzielt.<br />

Einsparungen bis 2003<br />

Anteil Schulen (70%) 194.821,00 €<br />

Anteil<br />

(30%) 83.494,00 €<br />

Haushaltsverbesserung<br />

Energieeinsparung insg. (100%) 278.315,00 €<br />

Prozentuale Aufteilung<br />

der eingesparten Kosten<br />

Wegen fehlender personeller Ressourcen beim St.A. 60 ruht z.Zt. der<br />

Modellversuch.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Schrader<br />

Schulverwaltungsamt, St.A. 40-0-1<br />

Telefon: 88 - 40 409<br />

E-Mail: manfred.schrader@<br />

schulverwaltungsamt.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

17


<strong>USb</strong><br />

Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />

Stadtplanung<br />

Eine nachhaltige Entwicklung der Städte und Kommunen, wie im<br />

Baugesetzbuch in §1 Abs.5 festgelegt ist, zählt zu den Hauptaufgaben<br />

der Stadtplanung. Neben sozialen und wirtschaftlichen Anforderungen<br />

sind dabei auch Umweltschutzaspekte zu berücksichtigen.<br />

Insbesondere sind gem. §1 Abs 6 BauGB die allgemeinen<br />

Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die<br />

Erhaltung einer bestmöglichen Luftqualität zu beachten.<br />

Lokale, regionale und globale Auswirkungen von Umweltbelastungen<br />

durch Siedlungsräume sollen so weit wie möglich reduziert werden.<br />

Die Kommune hat in ihrer Rolle als Planer und Regulierer vielfältige<br />

Handlungsspielräume, die sie im Sinne des Klimaschutzes nutzen<br />

kann. Die energetische Sanierung von Siedlungen, die Verminderung<br />

der Flächenversiegelung und die Vermeidung und stadtverträgliche<br />

Steuerung und Lenkung des Autoverkehrs tragen dazu bei, eine grüne<br />

und vielfältige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen<br />

zu schützen und zu entwickeln.<br />

Klimaschutz in der Stadtplanung<br />

Beim Klimaschutz in der Stadtplanung sind zwei Ebenen zu<br />

unterscheiden:<br />

- die Flächennutzungsplanung (vorbereitende Bauleitplanung)<br />

- die städtebauliche Planung und verbindliche Bauleitplanung.<br />

Flächennutzungsplan<br />

RFNP<br />

Die Flächennutzungsplanung bezieht sich auf das gesamte Gemeindegebiet<br />

und stellt für dieses die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen<br />

Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den<br />

voraussehbaren Strukturen der Gemeinde in den Grundzügen dar. Die<br />

beabsichtigte städtebauliche Entwicklung unterliegt der durch das<br />

Grundgesetz vermittelten Planungshoheit der Gemeinde. Sie besitzt<br />

diesbezüglich ein weites Ermessen.<br />

Der kommunale FNP wird in absehbarer Zeit (2009) durch den<br />

Regionalen FNP (RFNP) der gebildeten Planungsgemeinschaft der<br />

zentralen Ruhrgebietsstädte abgelöst und in seiner Darstellungsgenauigkeit<br />

aufgrund des Maßstabes 1:50.000 weiter entfeinert. Da er<br />

gleichzeitig den Gebietsentwicklungsplan in seinem Geltungsbereich<br />

ersetzt, übernimmt er auch die Funktion des Regionalplans mit raumordnerischen<br />

Zielen und Grundsätzen. Insofern ist der Klimaschutz<br />

künftig in einem Planwerk sowohl auf der kommunalen als auch auf<br />

der regionalen Ebene verankert. Die Wirksamkeit der vorbereitenden<br />

Bauleitplanung wird durch Ratsbeschluss und Veröffentlichung<br />

hergestellt.<br />

Der FNP/RFNP (im weiteren: FNP) folgt weiterhin dem Leitbild der<br />

urbanen, kompakten, aber gleichzeitig durchgrünten Metropole im<br />

Zentrum des Ruhrgebiets. Klimaschutzrelevant sind hier grundsätzlich<br />

die Darstellungen von besiedelten und unbesiedelten Flächen, die sich<br />

im einzelnen den Kategorien der Baunutzungsverordnung zuordnen<br />

lassen.<br />

18<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />

<strong>USb</strong><br />

Stadtklimatisch wirksam sind die verschiedenen Arten der Grün- und<br />

Freiflächen. Diese Flächen erfüllen stadtklimatische und Klimaschutzfunktionen:<br />

Frischluftbildung, Frischlufttranport, Temperatursenkung,<br />

Feuchteerhöhung, Schadstoffbindung und vieles mehr.<br />

Diese positiven Wirkungen bekommen vor dem Hintergrund des sich<br />

vollziehenden Klimawandels eine wachsende Bedeutung.<br />

Grundsätzlich sollen nur solche Flächen für eine Siedlungsentwicklung<br />

in Anspruch genommen werden, bei denen es unter<br />

stadtklimatischen Gesichtspunkten vertretbar erscheint. Eine<br />

Innenentwicklung hat Vorrang vor einer Außenentwicklung. Die<br />

spezifische eher kleinteilig geprägte <strong>Essen</strong>er Siedlungsstruktur hat in<br />

der jüngeren Vergangenheit nicht zu großflächigen Siedlungserweiterungen<br />

geführt. Dies ist auch für den neuen RFNP nicht<br />

absehbar.<br />

Die großräumige stadtklimatische Gunst in der südlichen Stadthälfte<br />

ist dauerhaft zu sichern. Unabhängig von den unterschiedlichen<br />

naturräumlichen Gegebenheiten im Stadtgebiet verfolgt der FNP das<br />

Ziel, in allen Stadtbereichen in erreichbaren Entfernungen oder<br />

unmittelbar Grün- und Freiräume zu erhalten. Das ist im inneren<br />

Siedlungsring der Stadt nur schwer erreichbar, da hier aufgrund der<br />

historischen Stadtentwicklung nennenswerte Flächen i. d. R. nicht<br />

vorhanden sind.<br />

In großen Stadtentwicklungsgebieten wie dem Kruppgürtel können<br />

jedoch auch umfangreiche Brachflächen für neue Freiflächennutzungen<br />

und damit für den Klimaschutz zurück gewonnen werden.<br />

Der neue Krupppark wird mit 22 Hektar Größe dazu einen wesentlichen<br />

Beitrag liefern.<br />

Kruppgürtel<br />

Die Revision der bislang im FNP dargestellten Wohnbauflächen führte<br />

zu einer Umwidmung von über 20 Hektar von besiedelter in unbesiedelte<br />

Flächen.<br />

Die städtebauliche Planung konkretisiert nun die allgemeinen Ziele<br />

des FNP großmaßstäblicher für bestimmte Teile des Gemeindegebiets.<br />

Städtebauliche Pläne wie Rahmenpläne und Strukturkonzepte<br />

formulieren die Zielvorstellungen der höheren Planungsebene in<br />

Bebauungskonzepte und sonstige Fachkonzepte aus.<br />

Städtebauliche Pläne können durchaus größere Bereiche wie<br />

Stadtteile umfassen. Ihre flächenbezogene Darstellungsgenauigkeit<br />

und damit ihre Aussagen für den Klimaschutz sind wesentlich präziser.<br />

Sie können darüber hinaus auch sonstige flankierende Maßnahmen<br />

als Handlungsprogramme enthalten. Durch Ratsbeschluss erhalten sie<br />

den Status als „sonstige städtebauliche Entwicklungskonzepte“<br />

i. S. d. §1 Abs.6 Nr.11 Baugesetzbuch. Ein Beispiel dafür ist der<br />

Rahmenplan für den Kruppgürtel aus 2001, der die Grundlagen für<br />

z. B. den Krupp-Park und das ThyssenKrupp Hauptquartier geschaffen<br />

hat.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

19


<strong>USb</strong><br />

Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />

In dieser Kategorie werden auch die Ergebnisse des Stadtentwicklungsprozesses<br />

<strong>Essen</strong> Perspektive 2015+ zu sehen sein. Der<br />

Bericht über die sog. Phase II beinhaltet verschiedene thematische<br />

Perspektiven, die unmittelbar klimaschutzrelevant sind. Die Perspektive<br />

„Freiraum“ beispielsweise entwirft auf der Grundlage des<br />

Konzeptes „Freiraum schafft Stadtraum“ eine Masterplanung für die<br />

Grünraumentwicklung an Gewässern und von Gewässern. Der zentrale<br />

Entwicklungsimpuls für das Stadtumbaugebiet Altendorf/Bochold<br />

besteht in der Öffnung, Gestaltung und Gewässerentwicklung im<br />

Niederfeld zwischen den beiden Stadtteilen.<br />

Bebauungsplan<br />

Klimaschutzrelevante<br />

Grüngestaltung<br />

Die verbindliche Bauleitplanung in Gestalt von Bebauungsplänen<br />

und vorhabenbezogenen Bebauungsplänen enthält rechtsverbindliche<br />

Festsetzungen für die angestrebte städtebauliche<br />

Ordnung. Sie bildet die Grundlage für weitere zum Vollzug des BauGB<br />

erforderliche Maßnahmen. In Maßstäben 1:1.000 oder 1:500 werden<br />

parzellenscharfe Regelungen zur Grundstücksnutzung festgelegt,<br />

wobei der in Teilen klimarelevante Festsetzungskatalog des § 9 Abs. 1<br />

BauGB zur Verfügung steht. Über den Planinhalt ist im jeweils<br />

konkreten Einzelfall zu entscheiden. Dennoch sind die Planungsziele<br />

aus den übergeordneten Planungsebenen umzusetzen bzw. zu berücksichtigen.<br />

Es gibt sowohl für den Wohnungsbau wie für Gewerbeplanungen<br />

standardisierte Festsetzungskataloge zum Thema Grüngestaltung<br />

und damit indirekt auch zum Klimaschutz. Diese umfassen u. a.<br />

Regelungen zur Gestaltung und Bepflanzung unbebauter Grundstücksteile<br />

(Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern, Erhaltung von<br />

vorhandener Begrünung, Überdeckung von Tiefgaragen etc.),<br />

Grünausstattung von Verkehrsflächen und Begrünung von Gebäuden<br />

und Gebäudeteilen (z. B. Dachbegrünung).<br />

Im Rahmen von B-Planverfahren sind gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB<br />

insbesondere die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des<br />

Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen. Die<br />

Bebauungspläne bestimmen daher Flächen und Maßnahmen zum<br />

Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft im Geltungsbereich<br />

des Planes oder über städtebauliche Verträge an anderer Stelle im<br />

Gemeindegebiet. Die spezifischen Inhalte der Regelungen können<br />

Beiträge zum lokalen Klimaschutz enthalten.<br />

Niederschlagswasser<br />

Der Umgang mit Niederschlagswasser kann lokalklimatisch positive<br />

Wirkungen i. S. von Temperaturdämpfung und Feuchteerhöhung entfalten.<br />

Dazu ist bei der Bauleitplanung regelmäßig der Prüfkatalog<br />

des § 51a LWG abzuarbeiten, wonach Niederschlagswasser evtl. zu<br />

versickern, zu verrieseln, ortsnah in ein Gewässer oder in die<br />

vorhandene Kanalisation einzuleiten ist. Die nach Landesrecht im<br />

B-Plan getroffenen Festsetzungen sind dann für nachfolgende<br />

Baugenehmigungsverfahren bindend.<br />

20<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />

<strong>USb</strong><br />

Bei Bauleitplanverfahren ist in jedem Einzelfall zu untersuchen, wie<br />

der Umgang mit Niederschlagswasser geregelt werden soll und kann.<br />

Voraussetzung ist, dass es sich bei der geplanten Bebauung um eine<br />

Erstbebauung handelt. Die Möglichkeit der Versickerung ist<br />

maßgeblich von den gegebenen Bodenverhältnissen abhängig, die<br />

dies ggf. nicht oder nur eingeschränkt in Verbindung mit besonderen<br />

technischen Vorkehrungen zulassen. Nimmt der Boden nicht<br />

genügend Wasser auf oder liegen erhebliche Bodenbelastungen vor,<br />

kann eine alternative (aber nur ortsnahe) Einleitung in ein Gewässer in<br />

Betracht kommen. Ist eine leistungsfähige, genehmigte Kanalisation<br />

vorhanden, kann festgesetzt werden, dass zum Schutz dieser<br />

Investition in die Kanalisation eingeleitet werden muss.<br />

Soweit die o. g. einschränkenden Rahmenbedingungen überwunden<br />

werden können, wird die Versickerung von Niederschlagswasser in<br />

Bebauungsplänen festgesetzt, zumal dies eine Eingriffs-/Ausgleichsbilanz<br />

positiv beeinflussen kann. Oftmals liegen allerdings (und dies<br />

vor allem im <strong>Essen</strong>er Norden) stark anthropogen beeinflusste oder<br />

belastete Böden vor, die bei einer Versickerung zu schädlichen<br />

Umweltauswirkungen führen können. In diesen Fällen ist eine Abwägung<br />

zwischen den Schutzgütern vorzunehmen.<br />

Als gelungenes Einzelbeispiel für die klimatische Aufwertung einer<br />

weitgehend versiegelten Fläche kann das Projekt für die neue EON<br />

Ruhrgas Hauptverwaltung auf der Festwiese in Rüttenscheid angesehen<br />

werden. Die heute als Parkplatz genutzte Fläche wird bebaut,<br />

jedoch auch mit einer Wasserfläche versehen und im Übrigen<br />

parkartig gestaltet und begrünt.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Müller<br />

Amt für Stadtplanung u. Bauordnung, St.A. 61-3<br />

Telefon: 88 - 61 010<br />

E-Mail: andreas.mueller@amt61.essen.de<br />

Fassaden- und Hofprogramm des Büros Stadtentwicklung<br />

Katernberg, Stoppenberg, Schonebeck und Altendorf sind Stadtteile<br />

im Programm „Soziale Stadt" (Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf).<br />

Aus diesem Bund-Länder-Programm stehen<br />

Fördermittel für die Gestaltung von Hausfassaden und Innenhöfen<br />

zur Verfügung.<br />

In Altendorf startete das Fassadenprogramm bereits im Jahr 2003.<br />

Mittlerweile sind dort über 120 Objekte gefördert worden und tragen<br />

zur Aufwertung des Stadtteils bei. Besonders bemerkenswert ist, dass<br />

eine Vielzahl von ehemals nicht nutzbaren und verwahrlosten Innenhöfen<br />

neu gestaltet wurden und nun Rückzugsorte für die Bewohner<br />

des hoch verdichteten Stadtteils sind. Eine besonders gelungene und<br />

aufwendige Maßnahme findet man in der Eulerstr./Kleine Eulerstraße.<br />

Neben der Neugestaltung der Fassade wurde der Innenhof zu einer<br />

Grünfläche mit Spielplatz und hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet.<br />

Mitte 2005 startete das Programm auch in den Stadtteilen Katernberg<br />

Innenhofgestaltung Kleine Eulerstraße<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

21


<strong>USb</strong><br />

Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />

Katernberger Straße 160<br />

vor der Sanierung<br />

Katernberger Straße 160<br />

nach der Sanierung<br />

Stoppenberg und Schonnebeck, bevorzugt an den Hauptverkehrsstraßen<br />

und den Zechensiedlungen. Bis Ende 2006 sind Maßnahmen<br />

an 196 Gebäuden geplant und bereits 137 umgesetzt worden. Für<br />

2007 sind bislang Verschönerungen an 75 Objekten vorgesehen. Die<br />

Hauseigentümer stehen dem Programm aufgeschlossen gegenüber<br />

und nehmen die Fördermöglichkeiten dankbar wahr. Das Programm<br />

mit seiner finanziellen Unterstützung war Anlass für viele Hauseigentümer<br />

den Sanierungsstau an Hausfassaden und Innenhöfen in<br />

Angriff zu nehmen. Obwohl im Rahmen der Richtlinien zur Verbesserung<br />

des Wohnumfeldes auf privaten Hof- und Hausflächen nur<br />

Arbeiten, die ausschließlich den Anstrich betreffen, gefördert werden<br />

dürfen, nutzen Hauseigentümer diese Gelegenheit für eine grundlegende<br />

Sanierung des Hauses. Insbesondere bei Gebäuden aus den<br />

1950er und 1960er Jahren investieren die Eigentümer in die<br />

Dämmung der Fassade und des Daches. Beispiele hierfür finden Sie im<br />

Hugenkamp 13 bis 19 oder in der Katernberger Straße 158 und 160.<br />

Der vom Bergbau geprägte Stadtbezirk (Katernberg, Stoppenberg,<br />

Schonnebeck) zeichnet sich durch eine Vielzahl von Zechensiedlungen<br />

aus, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Weltkulturerbe<br />

Zeche Zollverein von besonderer städtebaulicher Bedeutung sind. Die<br />

großen Wohnungsgesellschaften verkaufen diese Bestände gerade in<br />

großem Umfang. Im Zuge der Privatisierung erfolgen auch erhebliche<br />

Renovierungen. Da an solchen Objekten die Dacheindeckung mit Tonziegeln<br />

gefördert werden kann, wird die Maßnahmen gleichzeitig zur<br />

Wärmedämmung des Daches genutzt. Besonders gelungene Bespiele<br />

befinden sich in der Karl-Meyer Str. 9, 16 oder 28 und 30.<br />

Insgesamt ist die Investitionsbereitschaft der Hausbesitzer groß und<br />

die Sensibilität hinsichtlich umweltrelevanter Maßnahmen bei der<br />

Gebäudesanierung deutlich gestiegen.<br />

Ansprechpartner: Büro Stadtentwicklung, St.A. 01-16<br />

Herr Braun<br />

Telefon: 88 - 88 750<br />

E-Mail: andreas.braun@<br />

stadtentwicklung.essen.de<br />

Frau Hirschfeld<br />

Telefon: 88 - 88 776<br />

E-Mail: sylvia.hirschfeld@<br />

stadtentwicklung.essen.de<br />

22 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Verkehr<br />

<strong>USb</strong><br />

Im Verkehrsbereich bezieht sich kommunaler Klimaschutz v. a. auf<br />

eine Veränderung des so genannten „modal split“, dem Anteil der<br />

verschiedenen Verkehrsträger am Gesamtverkehrsaufkommen. Am<br />

klimaschädlichsten ist der motorisierte Individualverkehr (MIV), der<br />

hinsichtlich des Flächenverbrauchs, des Ausstoßes von CO 2 -<br />

Emissionen und auch des Energieverbrauchs weitaus höhere Werte<br />

aufweist als der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Der<br />

Autoverkehr ist die am stärksten wachsende Quelle von Treibhausgasen.<br />

Dieselruß und Stickoxide, die bei der Verbrennung von<br />

Treibstoff in Automotoren entstehen, schädigen nicht nur das Klima,<br />

sondern auch die Gesundheit .<br />

Klimafreundliche Verkehrspolitik bedeutet die Vermeidung von<br />

Verkehr durch planerische und städtebauliche Maßnahmen sowie die<br />

Veränderung des „modal split“, weg vom MIV hin zum ÖPNV und<br />

besonders zu nicht motorisierten Fortbewegungsmitteln (Fahrrad u.<br />

Fußgängerverkehr).<br />

Klimafreundliche<br />

Verkehrspolitik<br />

Die Stadt <strong>Essen</strong> ist bemüht u.a. durch nachfolgende Maßnahmen den<br />

negativen Auswirkungen des MIV entgegen zu wirken:<br />

Bus und Bahn<br />

Die Stadt <strong>Essen</strong> verfügt über ein leistungsfähiges Nahverkehrssystem.<br />

Sowohl die Einbindung in das Regional- und Fernbahnsystem der<br />

Deutschen Bahn AG als auch der örtliche Nahverkehr entsprechen<br />

hohen Anforderungen. Mit dem Betrieb von 3 Stadtbahnlinien, 7<br />

Straßenbahnlinien und 51 Buslinien erschliesst der Nahverkehr<br />

praktisch die gesamte Stadtfläche. Der prioritäre Ausbau von Bus<br />

und Bahn als Verkehrsträger vor dem motorisierten Individualverkehr<br />

(MIV) ist grundsätzliches Ziel sowohl der Landesverkehrsplanung (s.<br />

IGVP Gesetz NRW) als auch der kommunalen Verkehrsentwicklungsplanung.<br />

Im derzeit in Aufstellung befindlichen Regionalen Flächennutzungsplan<br />

(RFNP) wird die Stadt <strong>Essen</strong> mit den beteiligten<br />

Nachbarstädten den Vorrang von Bus und Bahn vor dem MIV ebenfalls<br />

als Grundsatz ihrer Entwicklungsplanung benennen. Der derzeit in<br />

Aufstellung befindliche Nahverkehrsplan zeigt die weitere<br />

Entwicklung des ÖPNV auf und soll auch unter verschärften<br />

finanziellen Rahmenbedingungen ein attraktives Angebot<br />

sicherstellen.<br />

ÖNPV-Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet<br />

<strong>Essen</strong><br />

Von den derzeit (Stand März 2007) im Stadtgebiet <strong>Essen</strong> vorhandenen<br />

637 Lichtsignalanlagen (LSA) werden insgesamt 565 von Bahnen<br />

oder Bussen der <strong>Essen</strong>er Verkehrs-AG (EVAG) befahren. Über die<br />

Anzahl der mit Einrichtungen zur Erfassung der Bahnen und/oder<br />

Busse ausgestatteten und mit entsprechender Software versehenen<br />

LSA gibt die nachstehende Tabelle Auskunft:<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

23


<strong>USb</strong><br />

Verkehr<br />

Anzahl der LSA<br />

mit<br />

Beschleunigung<br />

Bahn+Bus<br />

mit<br />

Beschleunigung<br />

Bahn<br />

mit<br />

Beschleunigung<br />

Bus<br />

ohne ÖPNV-<br />

Beschleunigung<br />

mit Bahn+Bus 55 3 * 19 * 0 33<br />

nur mit Bahn 90 - 54 - 36<br />

nur mit Bus 420 - - 30 390<br />

gesamt mit ÖPNV 565 3 73 30 459<br />

* Ursächlich für die Nichtberücksichtigung der Busse bei dem Großteil der bislang<br />

umgesetzten Straßenbahnbeschleunigungsprojekte ist die Tatsache, dass erst mit der seit<br />

2003 begonnenen Ausrüstung der Busse mit RBL (Rechnergesteuertes Betriebsleitsystem)<br />

eine Möglichkeit zur Erfassung der nicht auf separaten Fahrspuren verkehrenden Busse<br />

existiert.<br />

Der von der Stadt <strong>Essen</strong> im Jahr 2006 gestellte Zuschussantrag<br />

„Busbeschleunigung“ für die linienbezogene Beschleunigung der zehn<br />

am stärksten belasteten Buslinien, welcher 276 LSA umfasste, ist im<br />

Rahmen einer Neubewertung des Zuschussgebers vorübergehend<br />

zurückgestellt worden, so dass mit dem Beginn der Umsetzung des<br />

Programms nicht vor 2010 zu rechnen ist.<br />

Dessen ungeachtet wird die Stadt auch weiterhin Lichtsignalanlagen,<br />

deren Steuergeräte aus Altersgründen zur Auswechslung anstehen,<br />

mit Einrichtungen zur Beschleunigung der sie befahrenden ÖPNV-<br />

Fahrzeuge ausrüsten. Davon sind im jährlichen Mittel etwa 20<br />

Lichtsignalanlagen betroffen.<br />

Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang, dass<br />

signalisierte Knotenpunkte, welche für die Erfassung und Bevorrechtigung<br />

von ÖPNV-Fahrzeugen ertüchtigt werden, häufig auch<br />

erstmals mit Erfassungseinrichtungen für den Individualverkehr<br />

(Induktionsschleifen, Anforderungstaster) ausgestattet werden. Mit<br />

deren Hilfe ist üblicherweise die Reduzierung der mittleren<br />

Wartezeiten aller Verkehrsteilnehmer, eine Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

sowie folglich an hochbelasteten Knoten auch eine<br />

Reduzierung der Emissionen gegenüber dem vorherigen Zustand<br />

möglich.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Pohl<br />

Tiefbauamt, St.A. 66-2<br />

Telefon: 88 - 66 226<br />

E-Mail: dirk.pohl@tiefbauamt.essen.de<br />

Radwegenetz<br />

Die Stadt <strong>Essen</strong> verfügt neben den das Stadtgebiet durchlaufenden<br />

Radfernrouten auch über ein kommunales Radhauptroutennetz. Die<br />

Netzstufe 1 wird in diesem Jahr vollständig ausgeschildert, führt<br />

überwiegend über Radverkehrsanlagen (und dient in erster Linie dem<br />

Alltagsverkehr). Aktuell wird der Radweg zwischen Heißener Straße<br />

und Reuterstraße neu gebaut. Neben der Anlage von Radwegen und<br />

Radfahrstreifen (wie an der Überruhrstraße) werden zur Sicherung<br />

24 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Verkehr<br />

<strong>USb</strong><br />

und Erleichterung des Radverkehrs auch Schutzstreifen, Fahrradstraßen<br />

und die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr ausgewiesen.<br />

Die weitere Realisierung des Hauptroutennetzes ist<br />

sukzessive vorgesehen. Die Anlage von Radverkehrsanlagen ist<br />

integraler Bestandteil der Verkehrs- und Wegeplanung und des<br />

Konzernziels Umweltschutzes. Im Zuge von Straßenneu- bzw. -<br />

ausbauten wird das vorhandene Netz ergänzt.<br />

Bike & Ride<br />

Die Stadt <strong>Essen</strong> hat bereits in der Vergangenheit an Haltepunkten des<br />

schienengebundenen Regional- und Nahverkehrs sowie an wichtigen<br />

Haltepunkten der Buslinien Fahrradstellplätze für einen bequemen<br />

Umstieg vom Fahrrad auf den ÖPNV erstellt. Bedarfsorientiert wird<br />

dieses Angebot sukzessive ausgebaut. Noch in 2007 werden bike &<br />

ride Anlagen am S-Bhf. Steele Ost, Bhf. Altenessen, U-Bahnhof<br />

II. Schichtstraße gebaut. An ausgewählten Haltepunkten wurden auch<br />

abschließbare Fahrradboxen errichtet, die sich eines guten Zuspruchs<br />

erfreuen.<br />

Pendlernetz<br />

Die Stadt <strong>Essen</strong> unterstützt die von einer Gemeinschaft mehrerer<br />

Kommunen getragene Initiative „Pendlernetz“. In diesem Rahmen<br />

wird eine Internetplattform betrieben und beworben, die Berufspendlern<br />

die Möglichkeit eröffnet, sich gezielt auf dem Weg zur Arbeit<br />

zu Fahrgemeinschaften zusammenzufinden.<br />

Gerade im Berufsverkehr weisen die Kraftfahrzeuge einen sehr<br />

geringen Besetzungsgrad auf. Die meisten Fahrzeuge sind nur mit<br />

einer Person besetzt Das für Bürger/-innen kostenlose Angebot<br />

Pendlernetz im Internet (www.essen.pendlernetz.de) bietet die<br />

einfache Möglichkeit, über den eigenen Bekannten- und Kollegenkreis<br />

hinaus Mitfahrende zu finden. Die hierdurch erreichte Erhöhung<br />

des Besetzungsgrads der einzelnen Kfz. ermöglicht eine effizientere<br />

Nutzung des Straßen-systems und reduziert die zum Parken benötigte<br />

Flächen.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Zerres<br />

Amt für Stadtplanung u. Bauordnung, St.A. 61<br />

Telefon: 88 - 61 621<br />

E-Mail: bjoern.zerres@amt61.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

25


<strong>USb</strong><br />

Verkehr<br />

Bewohnerparkschild<br />

in Rüttenscheid<br />

Parkraummanagement<br />

Aufgrund der hohen Motorisierung der Bevölkerung (71 % der<br />

<strong>Essen</strong>er Haushalte verfügen über mind. einen Pkw) sind in<br />

verdichteten Stadtteilen Stellplätze mittlerweile zu einem knappen<br />

Gut geworden. In gemischten Wohnquartieren konkurriert daher die<br />

Bewohnerschaft mit den Belegschaften ansässiger Betriebe sowie<br />

Kundinnen und Kunden des Einzelhandels um Stellplätze. Diese<br />

Wohnquartiere sind entsprechend stark durch Parksuchverkehr<br />

belastet. Die Stadt <strong>Essen</strong> richtet Bewohnerparkzonen ein, die in<br />

einzelnen Quartieren die Stellplätze im öffentlichen Raum zum Teil<br />

ausschließlich der Bewohnerschaft vorbehält. Bisher sind fünf<br />

Parkzonen insb. im Südviertel und in <strong>Essen</strong>-Rüttenscheid eingerichtet<br />

worden. Zur Zeit ist man dabei, für den gesamten Innenstadtkern eine<br />

Bewohnerparkzone einzurichten. Dadurch können die negativen Auswirkungen<br />

wie Lärm- und Schadstoffemission durch den Parksuchverkehr<br />

nicht Ortsansässiger vermindert werden. Beschäftigte<br />

oder Gäste in diesen Stadtteilen sind aufgrund mangelnder<br />

Stellplätze für sie zunehmend auf Bus und Bahn angewiesen.<br />

Grundsätzlich verbrauchen abgestellte Fahrzeuge im öffentlichen<br />

Raum große Flächen. Straßen und Plätze verlieren ihre traditionelle<br />

Bedeutung als Orte zum Aufenthalt, der Kommunikation oder zum<br />

Spielen. Durch den Rückbau von Stellplätzen im öffentlichen<br />

Straßenraum lässt sich diese Fläche zurückgewinnen. In<br />

verkehrsberuhigten Bereichen („Spielstraßen“) können diese Flächen<br />

teilweise wieder neu genutzt werden. Eine durchgreifendere Methode<br />

wäre die Unterbindung des oberflächigen Parkens und die<br />

Umschichtung des ruhenden Verkehrs in Quartiersgaragen.<br />

Im Rahmen der Parkraumbewirtschaftung setzt das Ordnungsamt zur<br />

Zeit 231 Parkscheinautomaten im gesamten Stadtgebiet ein. Alle<br />

Automaten erhalten ihre Betriebsenergie über Solarfelder. Die<br />

Energiegewinnung erfolgt somit schadstofffrei und belastet nicht<br />

den herkömmlichen Energiehaushalt.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Schwedt<br />

Ordnungsamt, St.A. 32-1<br />

Telefon: 88 - 32 102<br />

E-Mail: klaus.schwedt@ordnungsamt.essen.de<br />

26<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Verkehr<br />

<strong>USb</strong><br />

LED-Technik im Bereich der Lichtsignalanlagen<br />

Im Bereich der Lichtsignalanlagen (LSA) ist die Technik der lichtemittierenden<br />

Dioden (LED) inzwischen so weit ausgereift, dass im<br />

Rahmen des Neubaus oder der Erneuerung von LSA nur noch LED-<br />

Signalgeber eingesetzt werden.<br />

Die LED-Signalgeber zeichnen sich durch eine bessere Erkennbarkeit,<br />

Wegfall der Lichtreflexe durch Sonnenlicht, geringeren Wartungsaufwand<br />

und einen niedrigen Energieverbrauch aus.<br />

Die Leistung einer einzelnen Kammer (Leuchtfeld) verringert sich bei<br />

230 V-Anlagen von 60 Watt auf 12 Watt bei Fahrzeug- und<br />

Fußgängersignalgebern bzw. von 100 Watt auf 17 Watt bei Signalgebern<br />

an Auslegermasten.<br />

Vorteile<br />

LED betriebene LSA<br />

Die erste LSA in LED-Technik wurde im Jahre 2003 gebaut. Im Jahre<br />

2006 wurden 59 LSA, die bisher mit Glühlampen 230 V betrieben<br />

wurden, auf die neue Technik umgerüstet. Die Investitionskosten<br />

dieser Maßnahme betrugen ca. 820.000 €, die jährlichen Stromkosten<br />

verminderten sich um rund 122.000 €. In einem zweiten Bauabschnitt<br />

werden im Jahre 2007 weitere 51 Signalanlagen umgerüstet. Mit<br />

Stand vom 18.06.07 waren im Stadtgebiet insgesamt 129 Anlagen in<br />

LED-Technik vorhanden.<br />

Austausch von Gaslaternen<br />

Da der Betrieb der Gasbeleuchtung neben den wirtschaftlichen<br />

Nachteilen auch eine schlechtere Ausleuchtung durch z.T. große<br />

Leuchtenabstände, höhere Wartungskosten sowie einen hohen CO<br />

2<br />

-<br />

Ausstoß mit sich bringt, werden seit mehreren Jahren die<br />

vorhandenen Gaslaternen durch Elektroleuchten ersetzt. Im Jahre<br />

1995 waren im Stadtgebiet insgesamt 2.433 Gaslaternen vorhanden,<br />

im Juni 2007 betrug der Bestand nur noch 330 Stück.<br />

Anzahl<br />

Bestand<br />

Jahresende<br />

Anzahl<br />

demontierte<br />

Leuchten<br />

CO<br />

2<br />

-<br />

Verminderung<br />

1995 2433 55 64.405 Kg<br />

1996 2307 126 211.951 Kg<br />

1997 2115 192 436.783 Kg<br />

1998 1971 144 605.407 Kg<br />

1999 1816 155 786.912 Kg<br />

2000 1675 141 952.023 Kg<br />

2001 1519 156 1.134.699 Kg<br />

2002 1316 203 1.372.412 Kg<br />

2003 1065 251 1.666.333 Kg<br />

2004 896 169 1.864.232 Kg<br />

2005 668 228 2.131.220 Kg<br />

2006 404 264 2.440.364 Kg<br />

Summe 2084<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

27


<strong>USb</strong><br />

Verkehr<br />

Vergleichsdaten<br />

Vergleichsdaten je Leuchte<br />

E-Leuchte Gas-Leuchte<br />

Energiekosten * 51 € 416 €<br />

Gesamtkosten * 136 € 977 €<br />

CO 2 - Ausstoß 220 kg 1391 kg<br />

E-Verbrauch 368 kWh 6758 kWh<br />

* Preisbasis 2004<br />

3000<br />

2500<br />

Bestand an Gasleuchten<br />

3.000.000 Kg<br />

2.500.000 Kg<br />

CO -Einsparung seit 1995<br />

2<br />

Anzahl<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

Jahr<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

kg CO 2<br />

2.000.000 Kg<br />

1.500.000 Kg<br />

1.000.000 Kg<br />

500.000 Kg<br />

0 Kg<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Jahr<br />

Die Energiekosten für die Gaslaternen lagen nach der Jahresrechnung<br />

2005 bei einem Bestand von 668 Stück zum Jahresende bei rund<br />

330.000 €. Die Vergleichsdaten von Gaslaterne und Elektroleuchte<br />

sind in der nachfolgenden Tabelle gegenübergestellt:<br />

Energieverbrauch je Lichtpunkt<br />

und Jahr<br />

+)<br />

Energiekosten je Lichtpunkt<br />

CO 2 –Ausstoß je Lichtpunkt<br />

und Jahr<br />

+) Preisbasis 2003, Werte in Klammern = Preisbasis 2004<br />

Gaslaterne Elektroleuchte<br />

6.758 kWh 368 kWh<br />

377 € (416 €) 46 € (51 €)<br />

1391 kg 220 kg<br />

Durch den Austausch der Gasbeleuchtung konnte der CO Ausstoß<br />

2<br />

seit 1995 um ca. 2.500 Tonnen vermindert werden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Scharenberg<br />

Tiefbauamt, St.A. 66-5<br />

Telefon: 88 - 66 500<br />

E-Mail: joachim.scharenberg@<br />

tiefbauamt.essen.de<br />

28<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Verkehr<br />

<strong>USb</strong><br />

Mobilitätsaktionstage im Rathaus <strong>Essen</strong> vom 16.-19 Sept. 2007<br />

Die Veränderung des „modal split“ ist eine Aufgabe, die eine Kommune<br />

zunächst bei Ihren eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

beginnen kann.<br />

Das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> hat daher im Rahmen der Mitgliedschaft<br />

im KlimaBündnis/Alianza del Clima e.V. im September 2007<br />

erstmals Aktionstage unter dem Thema „Fit in nachhaltiger Mobilität“<br />

insb. für Mitarbeiter/-innen des Rathauses der Stadt <strong>Essen</strong>, sowie<br />

Kunden, Besucher und Familienangehörige als mittelbar Betroffene<br />

durchgeführt.<br />

Bei dem Projekt handelt es sich um die Umsetzung von innerbetrieblichen<br />

Mobilitätsaktionstagen mit täglich wechselnden<br />

Angeboten zu den Themen: Öffentlicher Verkehr, Radverkehr,<br />

Fahrgemeinschaften, Gesundheit und Verkehrssicherheit etc. Durch<br />

spezielle Informations- und Ausprobierangebote sollen die<br />

Mitarbeiter/-innen des Rathauses für eine umweltverträgliche und<br />

effiziente Mobilitätsabwicklung auf Dienstreisen und der Fahrt zum<br />

Arbeitsplatz gewonnen werden. Dazu ist es notwendig, attraktive,<br />

alternative Verkehrsangebote den Mitarbeiter/-innen der Stadtverwaltung<br />

für den Umstieg auf Bus, Bahn oder Fahrrad zu<br />

unterbreiten sowie für den Fußgängerverkehr zu werben.<br />

Es handelt sich um ein Projekt, das vom Bundesumweltministerium<br />

und dem Umweltbundesamt gefördert wird. Das Umweltamt der Stadt<br />

<strong>Essen</strong> hat es gemeinsam mit dem bundesdeutschen Arbeitskreis für<br />

umweltbewusstes Management e.V. (B.A.U.M.) und zahlreichen<br />

internen und externen Kooperationspartnern die Aktion während der<br />

38. Kalenderwoche durchgeführt.<br />

Die europaweit steigenden CO2- sowie Feinstaubemissionen im<br />

Verkehrsbereich sind ein wichtiges Argument für die Erhaltung und<br />

den Ausbau der alternativen und klimafreundlichen Verkehrsangebote<br />

in den Städten. Die Mobilitätsabwicklung der Mitarbeiter/-<br />

innen (Arbeitswegefahrten und Dienstfahrten) verursacht nicht nur<br />

Umweltbelastungen, sondern hat direkt und indirekt auch<br />

ökonomische Auswirkungen auf Mitarbeiter und Verwaltung.<br />

Ein zentraler Bestandteil der Aktion ist die differenzierte Analyse des<br />

(berufsbezogenen) Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens der<br />

Beschäftigten im Rathaus der Stadt <strong>Essen</strong>. Als Kooperationspartner<br />

konnte dazu die Abteilung „Wirtschaftsgeographie, insbes. Verkehr<br />

und Logistik“ im Institut für Geographie der Universität Duisburg-<br />

<strong>Essen</strong> gewonnen werden. Die Ergebnisse einer zuvor durchgeführten<br />

empirischen Erhebung liefern neben den grundlegenden Erkenntnissen<br />

zum Verkehrs- und Mobilitätsverhalten der Rathausbeschäftigen<br />

auch Ansätze zu einer möglichen Verlagerung auf<br />

umweltgerechte Verkehrsangebote sowie zur Optimierung der<br />

dienstlich verursachten Verkehrsbewegungen.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

29


<strong>USb</strong><br />

Verkehr<br />

Zum Abschluss der Aktionstage ist geplant, mit allen Beteiligten einen<br />

„Handlungsleitfaden Mobilitätsmanagement“ für die städtische<br />

Verwaltung aufzustellen. Damit soll ein übersichtlich gestalteter<br />

praxisnaher Ratgeber geschaffen werden, der sich insbesondere dem<br />

wichtigen Feld des Berufsverkehrs widmet.<br />

Zentrales Anliegen der Aktionstage ist es, in einer konzentrierten<br />

Aktion für die Vorteile (betriebswirtschaftliche Vorteile, Umweltschutz,<br />

Imageverbesserung, Gesundheit der Mitarbeiter/<br />

Mitarbeiterinnen, Produktivitätssteigerung) eines umweltfreundlichen<br />

Verkehrsmanagements im Konzern Stadt <strong>Essen</strong> zu sensibilisieren<br />

und möglichst viele Mitarbeiter/-innen zu konkreten<br />

Schritten zu bewegen.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Ganeff<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 219<br />

E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />

FirmenTicket Sonderkonditionen für Mitarbeiter<br />

Die Beschäftigten der Stadtverwaltung, ca. 800 Mitarbeiter profitieren<br />

inzwischen von den Sonderkonditionen des FirmenTickets, die<br />

zwischen der Stadt <strong>Essen</strong> und den <strong>Essen</strong>er Verkehrsbetrieben (EVAG)<br />

ausgehandelt worden sind. Das FirmenTicket bietet Mobilität fast<br />

rund um die Uhr. Für die Stadt <strong>Essen</strong> war es wichtig, ein Zeichen zu<br />

setzen, um dem öffentlichen Personennahverkehr den Rücken zu<br />

stärken. Mit dem Ticket fährt man kostengünstiger mit Bus und Bahn<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsstelle. Das persönlich ausgestellte<br />

Ticket wird in der gewünschten Preisstufe im Abonnement ausgestellt.<br />

Preisstufe A 40,28 € statt 45,77 €<br />

Preisstufe B 60,07 € statt 68,26 €<br />

Preisstufe C 83,29 € statt 94,65 €<br />

Im Rahmen der Umsetzung der Aktionstage „Mobilität“ 2007 im<br />

Rathaus <strong>Essen</strong> vom 17.-19. September 2007 bietet die <strong>Essen</strong>er<br />

Verkehrs AG für Neueinsteiger ein verbilligtes FirmenTicket in der<br />

Zeit vom 01. August bis 19. September 2007 an. Alle Beschäftigten<br />

der Stadtverwaltung, die sich in diesem Zeitraum dazu entschließen<br />

ein Firmenticket zu erwerben, erhalten als Prämie das „11 zu 12<br />

Ticket“, d.h. 11 Monate bezahlen und 12 Monate nutzen.<br />

Mit diesem Angebot soll die Motivation der Beschäftigten zum<br />

Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel gestärkt werden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Blackert<br />

Amt für zentralen Service, St.A. 11-1<br />

Telefon: 88 - 11 122<br />

E-Mail: matthias.blackert@<br />

zentraler-service.essen.de<br />

30<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Verkehr<br />

<strong>USb</strong><br />

Klimarelevanz der Luftreinhalteplanung<br />

Die Emissionen von Feinstaub (PM<br />

10) und Stickstoffdioxid (NO<br />

2)<br />

stammen überwiegend aus Verbrennungsprozessen in Motoren,<br />

Heizungsanlagen, aus der Energiegewinnung und aus industrieller<br />

Produktion. Diese sind gleichzeitig als die wesentlichen anthropogenen<br />

CO - und Wasserdampfquellen zu betrachten.<br />

2<br />

Für den Treibhauseffekt sind die in der Atmosphäre vorhandenen<br />

Strahlung absorbierenden Komponenten H O, CO , CH und O von<br />

2 2 4 3<br />

vorrangiger Bedeutung. Ozon (O ) kommt dabei eine Sonderrolle zu,<br />

3<br />

die im Zusammenhang mit der Luftreinhalteplanung nicht behandelt<br />

wird. Feinstaubpartikel sind zwar ebenfalls in der Lage,<br />

Wärmestrahlung zu absorbieren, begünstigen aber gleichzeitig als<br />

Kondensationskerne für Wasserdampf die Bildung von Nebel und<br />

Wolken. Diese wirken der atmosphärischen Aufheizung durch<br />

Reflexion der kurzwelligen Strahlung entgegen, bilden jedoch in<br />

Bodennähe ein hohes Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung der<br />

Ballungszentren.<br />

Die Erfahrung mit der Entwicklung von Filtertechnologien im Fahrzeug-<br />

und Anlagenbau hat gezeigt, dass nachhaltige Emissionsminderung<br />

von PM und NO durch konstruktive Lösungen möglich<br />

10 2<br />

sind. Da jedoch zeitgleich eine Steigerung des globalen Energieverbrauchs<br />

beobachtet wird, ist zu befürchten, dass technische<br />

Neuerungen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes durch Mehrverbräuche,<br />

z.B. zur Energiegewinnung oder durch internationalen<br />

Verkehr überkompensiert werden.<br />

Synergien von Luftreinhaltplanung und Klimaschutz<br />

Grundsätzlich gilt, dass Maßnahmen der Luftreinhalteplanung den<br />

Zielen des Klimaschutzes gleichermaßen dienen, da sie in der Summe<br />

auf eine Verminderung des Energieverbrauchs abzielen. Hiermit ist die<br />

Sperrung von Ballungszentren für stark emittierende Fahrzeuge<br />

ebenso bedeutsam, wie die Verringerung des Energiebedarfes aller<br />

Wirtschaftszweige einschließlich des Sektors Wohnen oder der Einsatz<br />

erneuerbarer Energieträger.<br />

Generelles Ziel muss es sein, die anthropogenen Emissionen auf ein<br />

möglichst geringes Maß zu reduzieren. Hierzu können die nachfolgend<br />

aufgeführten Maßnahmen beitragen. Sie sind Diskussionsgrundlage<br />

für die Aufstellung der Luftreinhaltepläne:<br />

- Der Einsatz emissionsarmer Fahrzeugtechnik (Hybrid-, Erdgas-,<br />

Flüssiggas-, Wasserstoffantrieb u.a.) vermindert den CO<br />

2, NO<br />

x<br />

und Partikel-Ausstoß der Kfz.<br />

- Die Einführung von Filtertechnologien in Diesel-Kfz kann die<br />

Emission von Partikeln, sowie von Stickstoffoxiden verringern.<br />

- Die Reduzierung des Treibstoffverbrauchs durch sparsame Fahrzeuge<br />

bzw. spritsparende Fahrweise verringert die Menge der<br />

ausgestoßenen Verbrennungsprodukte.<br />

- Mit der Organisation des Warentransportes mit emissionsarmen<br />

Verkehrsmitteln ist eine Verminderung der Emissionen<br />

Maßnahmen der<br />

Luftreinhalteplanung<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

31


<strong>USb</strong><br />

Verkehr<br />

möglich, ohne dabei das Speditionsaufkommen zu behindern.<br />

- Sofern es gelingt, mit Hilfe des Umweltverbundes eine Verringerung<br />

der Fahrleistung des MIV zu erzielen, können die<br />

Gesamtemissionen des Kfz-Verkehrs (Motoremissionen<br />

einschließlich Aufwirbelungen) reduziert werden. Eine Minderung<br />

des Verkehrsaufkommens wirkt sich somit positiv auch<br />

auf die urbane Hintergrundbelastung mit Stäuben aus.<br />

- Maßnahmen zur Änderung des betrieblichen Mobilitätsverhaltens<br />

durch Informationsarbeit kann mit erfolgreichen<br />

Projekten wie z.B. Ökoprofit verknüpft werden und damit<br />

lufthygienische Synergien auslösen.<br />

- Verringerung des Energiebedarfs in Wirtschaft, im öffentlichen<br />

Leben und in der Bevölkerung verringert deren Produktion und<br />

die damit verbundenen Gesamtemissionen.<br />

- Mit der Nutzung erneuerbarer Energien und Verfahren der<br />

Energierückgewinnung lassen sich emissionsgebundene<br />

Verfahren zur Energiegewinnung substituieren.<br />

- Der Einsatz emissionsarmer Energieträger, wie Erd- oder<br />

Flüssiggas bei der Wärmeversorgung und im Sektor Verkehr<br />

kann einen wesentlichen Beitrag zu Staubminderung im<br />

urbanen Umfeld beitragen.<br />

- Die Steigerung der Energieeffizienz in allen Lebensbereichen,<br />

z.B. durch Einsatz stromsparender Beleuchtung und Elektrogeräte<br />

verringert Kraftwerksleistungen und die hierdurch<br />

bedingten regionalen CO -, Stickoxid- und Staubemissionen.<br />

2<br />

- Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden vermindert<br />

den Ausstoß an CO und anderen Schadstoffen.<br />

2<br />

- Die Nutzung natürlicher Staubfilterung durch Vegetation (lokal<br />

und regional) bietet neben den lufthygienischen Aspekten auch<br />

Vorteile für die klimatischen Lebensbedingungen im urban<br />

verdichteten Raum.<br />

- Regenerative Energien ersetzen klimaschädliche und feinstaubproduzierende<br />

Energieträger. Dies gilt vor allem für Solarenergie,<br />

Photovoltaik und Wärmepumpen.<br />

- Eine ambivalente Rolle kommt dabei dem Einsatz von<br />

Holzpellets zur Wärmeerzeugung zu.<br />

Aus den oben genannten Gründe ist es daher sinnvoll, die regionalen<br />

Aktivitäten zum Klimaschutz mit einer regionalen Luftreinhaltestrategie<br />

zu verknüpfen, da sich die Maßnahmen vielfach ergänzen<br />

und eine positive Gesamtwirkungen entfalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dobrick<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 213<br />

E-Mail: thomas.dobrick@umweltamt.essen.de<br />

32 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Kommunale Beschaffung<br />

<strong>USb</strong><br />

Kommunale Beschaffung<br />

Die öffentliche Verwaltung selbst ist ein bedeutender Verbraucher, die<br />

über ein großes Kaufpotential und Markteinfluss verfügt.<br />

Kommunen besitzen eine besondere Vorbildfunktion und können<br />

durch eine praktizierte umweltfreundliche Beschaffung, das Handeln<br />

anderer Akteure im Sinne des Klimaschutzes positiv beeinflussen.<br />

Dadurch können Material und Energie gespart, Abfall und Luftverschmutzung<br />

reduziert und nachhaltige Verhaltensmuster<br />

gefördert werden.<br />

Seit 1982 war die Stadt <strong>Essen</strong> Modellstadt des Umweltbundesamtes<br />

für das Projekt „Umweltfreundliche Beschaffung“. Per Dienstanweisung<br />

sind alle Beschaffer gehalten, umweltfreundliche<br />

Produkte im Einkauf sowie bei Bauaufträgen zu berücksichtigen.<br />

Grundlage dafür sind das Handbuch „Umweltfreundliche<br />

Beschaffung“ des Umweltbundesamtes sowie die gewonnenen<br />

praktischen Erfahrungen. Kontinuierlich werden Produkte und Maßnahmen<br />

umgestellt, wenn praktikable umweltgerechte Alternativen<br />

zur Verfügung stehen. Durch das am 07.10.1995 in Kraft getretene<br />

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz ist die ausdrückliche Aufnahme<br />

von Umweltschutzbelangen in der öffentlichen Beschaffungsund<br />

Vergabepolitik erstmals bundesrechtlich verankert worden. Die<br />

Pflichten der öffentlichen Hand werden im § 37 geregelt.<br />

Weiterhin enthalten sowohl die Dienstanweisung für die<br />

Durchführung von Baumaßnahmen und Baustofflieferungen (DA<br />

VOB) (in Abs. 3.3 und 19.8) als auch die Dienstanweisung für das<br />

Vergabeverfahren für Lieferungen und Leistungen nach der VOL (DA<br />

VOL) Regelungen, wonach alle Beschaffer gehalten sind,<br />

umweltfreundliche Produkte im Einkauf sowie bei Bauaufträgen zu<br />

berücksichtigen.<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Timm<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 211<br />

E-Mail: annette.timm@umweltamt.essen.de<br />

Verwendung von Holz in der Verwaltung<br />

Die Verwaltung der Stadt <strong>Essen</strong> und ihre Tochterunternehmen<br />

beschaffen eine Vielzahl unterschiedlicher Holzprodukte,<br />

insbesondere Möbel, aber auch alle Arten von Holzstoffen (Fenster,<br />

Spanplatten etc.). Negative Umweltwirkungen durch die Verwendung<br />

von Holzbaustoffen und Holzwerkstoffen ergeben sich dann, wenn<br />

Holz in den Handel gelangt, das nicht aus nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

stammt. Insbesondere tropische Hölzer und Holz aus borealen<br />

Wäldern (Nadelwälder, die vorwiegend in kalt-ozeanischen u. kaltkontinentalen<br />

Klimaten vorkommen) können aus großflächigen<br />

Kahlschlägen stammen, was zur Vernichtung von Biotopen und<br />

Lebensgemeinschaften führt, die aufgrund ihrer langen Entstehungs-<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

33


<strong>USb</strong><br />

Kommunale Beschaffung<br />

zeiten und ihrer Artenvielfalt und -struktur nicht ersetzbar sind.<br />

Seit der Konferenz von Rio de Janeiro im Jahre 1992 ist der Begriff der<br />

„Nachhaltigkeit“ in den allgemeinen Sprachschatz übergegangen.<br />

Dieser Begriff ist nicht neu, sondern ist auch in der deutschen<br />

Forstwirtschaft schon vor langer Zeit geprägt worden. Er beinhaltet<br />

hier z.B., dass nur soviel Holz eingeschlagen werden darf, wie<br />

nachwachsen kann. Aber nach wie vor werden jährlich weltweit etwa<br />

15 Mio. Hektar Wald zerstört. Die Frage stellt sich, wie angesichts der<br />

fortschreitenden Zerstörung eine ökologisch, ökonomisch und sozial<br />

verträgliche Nutzung der Wälder erreicht werden kann. Ein Ansatz<br />

dazu kann die Zertifizierung sein. Damit soll der Umgang mit den<br />

Wäldern auf dem jeweils bestmöglichen, an den Kriterien der<br />

Nachhaltigkeit orientierten Standard garantiert werden.<br />

Empirische Erhebung<br />

Um eine nachhaltige, naturnahe Waldbewirtschaftung zu fördern,<br />

sind „Positiv-Kennzeichen“ entwickelt worden. Dem Zeichen des<br />

Forest-Stewardship Council (FSC) ist dabei die größte Bedeutung<br />

beizumessen.<br />

Inzwischen haben viele kommunale Wälder, so auch der <strong>Essen</strong>er<br />

Kommunalwald, ein Qualitätssiegel für ihr Waldmanagement<br />

erhalten. Nicht nur der Wald an sich, sondern praktisch die gesamte<br />

Erzeugerkette von der Produktion, der Verarbeitung bis hin zur<br />

Vermarktung können mit einem Gütesiegel, wie z. B. dem des FSC,<br />

zertifiziert werden, das eine umweltverträgliche, wirtschaftlich<br />

tragfähige und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung<br />

garantiert. Gut wirtschaftende Waldbetriebe mit einem derartigen<br />

Zertifizierungssystem für Holz sollen vor der Konkurrenz mit Holz aus<br />

illegalem Einschlag oder aus Produktionen mit unverantwortlichen<br />

Standards geschützt werden.<br />

Alle Vergabestellen im Konzern Stadt <strong>Essen</strong> wurden per Fragebogen<br />

vom Umweltamt über die Vergabepraktiken hinsichtlich der<br />

Beschaffung von Holz- und Holzprodukten befragt.<br />

Von 23 Fachdienststellen berücksichtigen danach erst sieben im<br />

Rahmen der Auftragsvergabe an Dritte eine gültige Zertifizierung von<br />

Holz (wie z.B. FSC, PEFC oder Naturland). Bei den meisten Dienststellen<br />

liegen bisher im Hinblick auf den Anbieterkreis von Holzprodukten, die<br />

Preisgestaltung und Liefermöglichkeiten von zertifiziertem Holz noch<br />

keine Erfahrungen vor. Zwei Vergabestellen verweisen auf positive<br />

Erfahrungen und lediglich eine Fachdienststelle führt längere<br />

Lieferzeiten und teilweise höhere Preise für zertifiziertes Holz an.<br />

Hinsichtlich ihrer Einschätzung zukünftig bei der Beschaffung von<br />

Holzstoffen als Vorgabekriterium „zertifiziertes Holz“ mit<br />

aufzunehmen, haben sich 82% der Beschaffungsstellen äußerst<br />

positiv gezeigt.<br />

Erinnert werden soll in diesem Zusammenhang auch an den Beschluss<br />

des damaligen Ausschusses für Gesundheit und Umwelt aus dem Jahre<br />

34<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Kommunale Beschaffung<br />

<strong>USb</strong><br />

1989, wonach Tropenholz nicht mehr zum Einsatz kommen soll. Dieser<br />

Beschluss wurde bisher nicht aufgehoben. Für eine entsprechende<br />

Änderung des Beschlusses aus dem Jahre 1989 hinsichtlich der<br />

Beschaffung von Tropenholz haben sich 65% der befragten<br />

Fachdienststellen ausgesprochen. Aus Sicht der Verwaltung sind<br />

daher die Vergabekriterien bei der Verwendung von Holz und<br />

Holzprodukten wie folgt geändert worden:<br />

Aufhebung des<br />

Tropenholzbeschlusses<br />

Verbindliche Regelungen der Ausschreibungskriterien zum Umgang<br />

mit Holzprodukten bzw. mit Tropenholz und zur Förderung<br />

nachhaltiger Waldwirtschaft:<br />

Die holzbeschaffenden und Holzprodukte ausschreibenden Fachämter<br />

werden aufgefordert, bei wirtschaftlicher Vergleichbarkeit der<br />

Angebote eine bevorzugte Vergabe an Bieter zu geben, die den<br />

Nachweis erbringen, dass die verwendeten Hölzer /Holzprodukte aus<br />

nachhaltiger und naturnaher Waldbewirtschaftung stammen.<br />

Edelhölzer aus tropischen Regenwäldern sind nur in begründeten<br />

Ausnahmefällen zu verwenden und wenn der überprüfbare Nachweis<br />

der Herkunft aus schonender, nachhaltiger und naturnaher Waldbewirtschaftung<br />

geführt werden kann.<br />

Als Nachweis ist ein Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC)<br />

oder ein anderes von Umweltverbänden (BUND; NABU, WWF) anerkanntes<br />

Zertifikat erforderlich. Jeder Auftragnehmer verpflichtet sich<br />

im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung mit der Stadt <strong>Essen</strong><br />

einen Nachweis zu erbringen, dass das verwendete Holz bzw.<br />

Tropenholz aus nachhaltiger und naturnaher Forstwirtschaft stammt.<br />

Dieser Nachweis wird durch ein FSC-Zertifikat oder ein anderes von<br />

Umweltverbänden anerkanntes Zertifikat erbracht. Eine entsprechende<br />

Erklärung ist in den Angebotsaufforderungen,<br />

Angeboten, Verträgen bzw. Aufträgen zu integrieren. Entsprechende<br />

Hinweise müssen bereits in der Angebotsaufforderung bzw. in den<br />

Ausschreibungsunterlagen enthalten sein.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Ganeff<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 219<br />

E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

35


<strong>USb</strong><br />

Kommunale Beschaffung<br />

Leitfaden für die umweltgerechte Organisation von Veranstaltungen<br />

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

und das Umweltbundesamt haben im Herbst 2006 einen<br />

gemeinsamen Leitfaden zur umweltgerechten Organisation von<br />

Veranstaltungen herausgegeben. Dieser Leitfaden soll bei<br />

Veranstaltungen als Planungshilfe dienen. Die darin enthaltenen<br />

vielfältigen Empfehlungen können als Anleitung für die Vorbereitung<br />

von umweltfreundlichen Veranstaltungen genutzt werden. Dieser<br />

Leitfaden enthält auch klimaschutzrelevante Maßnahmen und<br />

Handlungsfelder.<br />

Unter anderem werden die Themen<br />

1. Mobilität<br />

2. Energie und Klima<br />

3. Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen<br />

4. Abfallmanagement usw.<br />

aufgegriffen.<br />

Dieser Leitfaden ist den städtischen Fachbereichen, Eigenbetrieben<br />

und Beteiligungsgesellschaften als Anregung mit der Bitte um Beachtung<br />

und Umsetzung übersandt worden.<br />

36<br />

Neubau VHS<br />

Neubau VHS<br />

Bei der VHS sind sowohl beim Gebäudeneubau als auch in der<br />

täglichen Organisation die Vorgaben der umweltfreundlichen<br />

Beschaffung in besonderem Maße berücksichtigt worden.<br />

Beim Neubau des Volkshochschulgebäudes am Burgplatz sowie der<br />

Kernsanierung des historischen Teils wurde eine moderne energiesparende<br />

Ausstattung gewählt. Die Heizung erfolgt über Fernwärme.<br />

Gebäudeabschnittsweise regelt eine zentrale Steuerung die<br />

Temperatur entsprechend der unterschiedlichen Bedarfe im<br />

Tagesablauf (Nachtabsenkung) und während der Unterrichts- bzw.<br />

Ferienzeiten. Sonnen- und windgesteuerte Außenjalousien vermindern<br />

den Kühlungsbedarf durch eine Klimaanlage im Neubaubereich.<br />

In der Regel erfolgt eine natürliche Be- und Entlüftung der Räume. Bei<br />

der Auswahl technischer Geräte wird die Energieeffizienz<br />

berücksichtigt. Die Beleuchtung ist entsprechend der Funktionalität<br />

der unterschiedlichen Räume und im Hinblick auf den Energiebedarf<br />

optimiert. Im Haupttreppenhaus erfolgt die Schaltung abschnittsweise<br />

über Bewegungsmelder. Auch im Bereich des Abfallmanagements<br />

ist die VHS bestrebt, die Papiermengen zu reduzieren.<br />

Konkrete Maßnahmen sind hier der Einsatz von Konzeptpapier<br />

(einseitig bedrucktes Papier aufgrund von Fehldrucken, terminlich<br />

abgelaufene Handzettel etc.) für Notizen sowie in Unterrichtsräumen<br />

für EDV-Ausdrucke. Sofern sinnvoll, werden Kopien doppelseitig<br />

erstellt. Für die gesamte interne Korrespondenz sowie alle<br />

Druckaufträge für Kursunterlagen wird 100 %iges Recyclingpapier<br />

eingesetzt. Es wird eine getrennte Papierabfallentsorgung<br />

durchgeführt. Bei Veranstaltungen mit Namensschildern wird um<br />

Rückgabe der Badges zur Weiterverwendung gebeten.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Kommunale Beschaffung<br />

<strong>USb</strong><br />

durchgeführt. Bei Veranstaltungen mit Namensschildern wird um<br />

Rückgabe der Badges zur Weiterverwendung gebeten.<br />

Die VHS verwendet grundsätzlich kein Einweggeschirr oder<br />

Einwegbesteck bei Bewirtungen. Auch bei Getränken werden<br />

Mehrwegflaschen geordert.<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Dr. Timm<br />

Volkshochschule <strong>Essen</strong>, St.A. 43<br />

Telefon: 88 - 43 205<br />

E-Mail: elke.timm@vhs.essen.de<br />

Das Umweltamt hat aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher<br />

Bestimmungen und deren Umsetzung innerhalb der Stadt <strong>Essen</strong> eine<br />

Broschüre entwickelt „Die umweltgerechte Veranstaltung von A - Z“<br />

(Umweltinfo-Heft Nr. 8) erstellt. Diese Broschüre soll helfen,<br />

Veranstaltungen umweltgerecht zu gestalten.<br />

Das Umweltamt der Stadt hat in Kooperation mit anderen<br />

Dienststellen bereits einige Aktivitäten zur Durchführung von<br />

umweltfreundlichen Veranstaltungen initiiert, z. B. ein Verbot von<br />

Einweggeschirr etc. bei städtischen und von der Stadt genehmigten<br />

Veranstaltungen.<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Mühlenbeck<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 216<br />

E-Mail: petra.muehlenbeck@umweltamt.essen.de<br />

Einsatz emissionsarmer Antriebe im Konzern Stadt <strong>Essen</strong><br />

Der Verwaltungsvorstand der Stadt <strong>Essen</strong> hat in seiner Sitzung Ende<br />

2005 eine positive Richtungsentscheidung für den Umbau der<br />

Fahrzeugflotte des Konzerns Stadt <strong>Essen</strong> auf emissionsarme<br />

Antriebe unter der Maßgabe der Wirtschaftlichkeit getroffen. Der<br />

starke Handlungsdruck der Stadt <strong>Essen</strong> bei der Umsetzung von<br />

Maßnahmen zur Verringerung von Feinstaubemissionen hat die EBE-<br />

VB und die Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG veranlasst, in einer Kooperation die<br />

Beschaffung von Erdgasfahrzeugen wirtschaftlich möglich zu<br />

machen. Erdgasantriebe besitzen nicht nur ökonomische, sondern<br />

auch ökologische Vorteile gegenüber anderen Fahrzeugkonzepten. Sie<br />

verursachen im Vergleich zu anderen Antrieben einen deutlich<br />

verringerten Schadstoffausstoß.<br />

Der Antrieb mit Erdgas stellt derzeit eine der emissionsärmsten und<br />

für den flächendeckenden Einsatz geeignetsten Lösung dar, um dem<br />

Feinstaubproblem auch wirksam zu begegnen. Von den 315 heute in<br />

der Verwaltung eingesetzten Fahrzeuge verfügen zzt. nur 2 über<br />

einen Erdgasantrieb. Es kommen derzeit 136 PKW und Kleintrans-<br />

Umbau der<br />

Fahrzeugflotte<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

37


<strong>USb</strong><br />

Kommunale Beschaffung<br />

EVAG<br />

Umwelttaxi<br />

porter für einen Erdgaseinsatz in Frage. Die EBE-VB wird die<br />

Umrüstung auf Erdgas im Rahmen der notwendigen Erneuerung der<br />

Fahrzeugflotte realisieren. Nach Ablauf von 8 Jahren wird die in Frage<br />

kommende Fahrzeuggruppe von 186 Fahrzeugen damit komplett auf<br />

Erdgas umgerüstet sein. Die Umrüstung von dieselbetriebenen<br />

Bestandsfahrzeugen auf Edgas ist technisch z.Zt. nicht möglich. Die<br />

Umrüstung von Benzin betriebenen Bestandsfahrzeugen wäre zwar<br />

technisch realisierbar, aber wirtschaftlich nicht tragbar. Die<br />

werkseitige Ausstattung mit Erdgasantrieb stellt die wesentlich<br />

kostengünstigere Alternative dar, als eine Nachrüstung. Im Rahmen<br />

der Ersatzbeschaffung werden innerhalb der Fahrzeuggeneration (8-<br />

9 Jahre) deshalb auch bei der Stadt <strong>Essen</strong> nur noch Großfahrzeuge mit<br />

Dieselpartikelfiltern eingesetzt. Die Mehrkosten werden voraussichtlich<br />

zwischen 3.000 - 12.000 Euro je Fahrzeug liegen. Der Einsatz<br />

von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energieträgern z.B. Biodiesel ist<br />

aus ökologischen Gesichtspunkten äußerst positiv zu bewerten. In<br />

Bezug auf die Minderung der Feinstaubemissionen jedoch nur in<br />

Verbindung mit Partikelfiltern sinnvoll. Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass der Einsatz von Biodiesel zu einem höheren Verbrauch<br />

führte und sich insgesamt eine Kostenwirtschaftlichkeit nicht ohne<br />

Weiteres darstellen lässt.<br />

Die <strong>Essen</strong>er Verkehrs AG (EVAG) hat bisher 24 Linienbusse mit Rußpartikelfiltern<br />

nachrüsten lassen. Bis zum Jahre 2014 werden alle<br />

Linienbusse umgestellt sein. In 2006 werden von 250 Fahrzeugen im<br />

<strong>Essen</strong>er ÖPNV insgesamt 56 Busse mit einem Partikelfilter ausgestattet<br />

sein. Die Ausstattung weiterer Fahrzeuge erfolgt dann im<br />

Rahmen der Ersatzbeschaffung.<br />

Im Jahr 2005 ist es den Stadtwerken <strong>Essen</strong> AG gelungen, das Projekt<br />

Umwelttaxi „UTE“ ins Lebens zu rufen. Es handelt sich dabei um die<br />

Ausstattung von Taxen in <strong>Essen</strong> mit Erdgasantrieb. Bisher sind 35<br />

Fahrzeuge auf <strong>Essen</strong>er Straßen unterwegs. Weitere 15 Fahrzeuge sind<br />

beantragt. Durch die hohe Fahrleistung ergibt sich ein entsprechendes<br />

Minderungspotential bezüglich der Schadstoffemissionen. Voraussetzung<br />

für die Verbreitung der Erdgasantriebe ist eine gute Versorgungsdichte<br />

mit Treibstoff. Das <strong>Essen</strong>er Tankstellennetz soll daher<br />

sukzessive ausgebaut werden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Pobloth<br />

EBE-VB<br />

Telefon: 85 12 110<br />

E-Mail: jpobloth@evv-evb.de<br />

38<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Abfall<br />

<strong>USb</strong><br />

Abfall<br />

Kommunen produzieren Müll, der gesammelt, behandelt und entsorgt<br />

werden muss, was mit Kosten und erheblichem Energieaufwand<br />

verbunden ist.<br />

Durch verschiedene Maßnahmen können Städte dazu beitragen, Müll<br />

zu vermeiden und klimafreundlich zu entsorgen.<br />

Klimaschutz durch Müllverbrennung<br />

1972 war das Jahr, in dem das erste Abfallgesetz in Deutschland in<br />

Kraft gesetzt wurde. Die bundesweit wichtigste erkennbare Auswirkung<br />

war die Schließung von ca. 50.000 Deponien. Wildes ablagern<br />

in ungesicherten Deponien war damit vorbei.<br />

Abfallgesetz<br />

Wohl der Stadt <strong>Essen</strong>, die bereits seit 1963 ihren Müll veraschen<br />

konnten.<br />

Nachdem 1975 das Abfallwirtschaftsprogramm der Bundesregierung<br />

die Hierarchie bei der Abfallentsorgung in der Reihenfolge Vermeiden,<br />

Verwerten, Beseitigen festlegte, wurde dies erst 1986 mit der<br />

4. Novelle zum Abfallbeseitigungsgesetz umgesetzt. Erstmals wurde<br />

ein Verwertungsgebot für Abfälle eingeführt, das sowohl die<br />

stoffliche als auch die thermische Verwertung gleichberechtigt<br />

nebeneinander stellte.<br />

Die thermische Verwertung im neuen MHKW <strong>Essen</strong>-Karnap, als<br />

Behandlungsverfahren für Hausmüll und hausmüllähnliche<br />

Gewerbeabfälle, stellt seit Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 1987,<br />

die rechtskonforme und höchst effiziente Erledigung der Aufgaben<br />

der Stadt als entsorgungspflichtiger Körperschaft dar.<br />

Während 1963 die thermische Behandlung von Abfällen eher<br />

Seltenheitswert hatte, war die Deponierung an der Tagesordnung.<br />

1987 hatte sich bereits vieles geändert, aber die Deponierung war<br />

immer noch die meistgenutzte Form der Beseitigung, bis am<br />

01.06.2005 die Deponierung von Hausmüll und ähnlichen Abfällen<br />

verboten wurde.<br />

Dabei ist die Klimarelevanz der Müllverbrennung von immenser<br />

Bedeutung, und das im positiven Sinn. Kohlenstoffhaltige Abfälle in<br />

der Deponie zersetzen sich. Dabei entsteht unter anderem auch das<br />

klimaschädliche Gas Kohlendioxid (CO ) , so wie auch bei der Ver-<br />

2<br />

brennung. Allerdings besteht das in der Deponie entstehende<br />

Gasgemisch nur zu ca. 45 % aus CO , ca. 55 % sind Methan (CH ), ein<br />

2 4<br />

Gas, das als Klimakiller etwa 21 mal schädlicher ist als CO .<br />

2<br />

Positiv schlägt sich weiterhin zu Buche, dass die Müllverbrennungsanlage<br />

in <strong>Essen</strong>-Karnap eine Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung ist,<br />

weshalb sie auch als Müll-Heiz-Kraft-Werk (MHKW) bezeichnet wird.<br />

Dies bedeutet, dass neben der Erzeugung von elektrischer Energie<br />

auch Fernwärme ausgekoppelt und in die Fernwärmeschiene Ruhr<br />

eingeleitet wird.<br />

Anlage mit Kraft-<br />

Wärme-Kopplung<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

39


<strong>USb</strong><br />

Abfall<br />

Ca. 60 % der verbrannten Abfälle bestehen sogar aus regenerativen<br />

Energieträgern, also Stoffen, die nicht den fossilen Energieträgern<br />

(wie Kohle und Öl) zugerechnet werden. Positiv wirkt sich auch aus,<br />

dass die Energie, die im MHKW aus Müll freigesetzt und in die Versorgungsnetze<br />

eingespeist wird, die Verbrennung von Kohle, Öl und<br />

Gas und natürlich auch Atomstrom ersetzt. Um die im MHKW <strong>Essen</strong>-<br />

Karnap durch die thermische Abfallverwertung erzeugte Energie<br />

durch andere Energieträger - z. B. Kohle oder Heizöl - bereitzustellen,<br />

wären 110.000 t Heizöl oder 160.000 t Steinkohle notwendig. Bei ca.<br />

700.000 t/a verbrannter Abfälle (für alle Karnap-Städte/ auf den<br />

<strong>Essen</strong>er Anteil entfallen ca. 50% / in 2006 ca. 345.000 Jahrestonnen)<br />

werden Netto ca. 200.000 MWh Strom erzeugt, zuzüglich ca. 77.000<br />

MWh Stromäquivalent aus der Fernwärmeerzeugung. Bei einem<br />

durchschnittlichen Verbrauch von ca. 4.000 kWh/a und Haushalt,<br />

reicht der erzeugte Strom zur Versorgung von ca. 68.000 Privathaushalten.<br />

Bei der Betrachtung unter klimarelevanten Aspekten<br />

kann festgestellt werden, dass ca. 270.000 t/a CO 2 im Verhältnis zu<br />

einem Steinkohlekraftwerk durch das MHKW eingespart werden. In<br />

der 20-jährigen Betriebszeit seit 1987 wurden also mehr als 5 Mio. t<br />

CO 2 vermieden.<br />

Die Stadt <strong>Essen</strong> genügt der Forderung, mit Abfällen umweltschonend<br />

umzugehen bereits seit 1963. So machte auch seinerzeit Minister<br />

Matthiesen anlässlich der Grundsteinlegung des MHKW deutlich:<br />

„Beseitigung in dieser Anlage heißt aber eindeutig und umfassend<br />

Verwertung, da nach neuestem Stand der Technik Strom und<br />

Fernwärme erzeugt wird.“ Der Regierungspräsident stellte im Planfeststellungsbeschluss<br />

fest: „Das planfestgestellte MHKW <strong>Essen</strong>-<br />

Karnap stellt eine maßgeschneiderte Lösung für die Karnap-Städte<br />

dar. Sie ist das Ergebnis der landespolitischen Forderung auf Lieferung<br />

von Fernwärme und Elektrizität aus Sekundär-Rohstoffen.“ Aus<br />

heutiger Sicht hätten die Aussagen möglicherweise so oder so ähnlich<br />

gelautet: Das MHKW <strong>Essen</strong>-Karnap ist die modernste Anlage für die<br />

thermische Verwertung von Abfällen und stellt einen großen Beitrag<br />

im Ringen um den Klimaschutz dar!<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Schlapka<br />

Amt für Entsorgungswirtschaft/<br />

Gebührenmanagement, St.A. 02-01<br />

Telefon: 88 - 88 205<br />

E-Mail: reinhard.schlapka@<br />

abfallwirtschaft.essen.de<br />

Herr Weiling<br />

Umweltamt, St.A. 59-5-3<br />

Telefon: 88 - 59 502<br />

E-Mail: rudolf.weiling@<br />

umweltamt-uawb.essen.de<br />

40 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

<strong>USb</strong><br />

Im Hinblick auf den Klimaschutz hat der Erhalt von Waldflächen und<br />

die Wiederaufforstung eine hohe Priorität, da Pflanzen klimaschädliches<br />

CO aus der Atmosphäre filtern und es in Form von<br />

2<br />

Kohlenstoff speichern. Das klimaschädliche Gas bleibt für die gesamte<br />

Lebensdauer eines jeden Baumes im Holz gebunden und wird somit<br />

der Atmosphäre entzogen. Erst danach wird es, z.B. durch Verrotten im<br />

Wald, in gleicher Menge wieder frei. Dieses CO binden wiederum<br />

2<br />

nachwachsende Bäume ein perfekter natürlicher Kreislauf mit<br />

Klimaschutzfunktion.<br />

Die Fähigkeit, CO zu binden, besitzt Holz nicht nur so lange es als<br />

2<br />

Baum im Wald steht. Sie bleibt auch erhalten, wenn man den Baum<br />

fällt und daraus Holzprodukte herstellt. Die Speicherfunktion lässt<br />

sich somit durch die Bewirtschaftung der Wälder und die Holznutzung<br />

weiter verlängern.<br />

Bei der Verwendung von heimischem Holz fällt die CO -Bilanz noch<br />

2<br />

positiver aus. Dieses Holz wächst gewissermaßen vor der Tür und kann<br />

auf kurzem Wege in die Verarbeitung und weiter zum Verbraucher<br />

gelangen. Transporte über weite Strecken per Schiff, Bahn oder Lkw<br />

lassen sich vermeiden und CO -Emissionen reduzieren.<br />

2<br />

Dieser klimaschützende Effekt der CO Speicherung durch Holz und<br />

2<br />

Holzprodukte wird optimiert, wenn das Holz zu besonders langlebigen<br />

Produkten verarbeitet wird, wie z.B. zu Möbeln oder<br />

kompletten Holzhäusern.<br />

Ökologische Landwirtschaft und naturnahe Waldwirtschaft leisten<br />

einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dazu zählen u.a.<br />

- humusmehrende Fruchtfolgen, Stallmistdüngung<br />

- schonende Bodenbearbeitung und Wiederaufforstung zur<br />

Erhöhung der Kohlendioxid-Bindung<br />

- umweltfreundliche Energieträger (Biomasse/Pflanzenöl) für<br />

Maschinen und Fahrzeug<br />

- Zertifizierung der Kommunalwälder durch Forest Stewardship<br />

Council (FSC)<br />

Wald in <strong>Essen</strong><br />

Der städtische Wald erstreckt sich über eine Fläche von ca. 1.650<br />

Hektar mit ca. 2,6 Mio. Bäumen, die älter als 10 Jahre sind. Es handelt<br />

sich weitestgehend um Laubmischwälder, die als naturnahe,<br />

ungleichaltrige, vielschichtige und stufig aufgebaute standortgerechte<br />

Dauermischwälder mit höchster Wirkung für den Biotopund<br />

Artenschutz gepflegt werden.<br />

Die stadteigenen Wälder werden nach einem forstlichen Betriebsplan,<br />

der für eine Dauer von 10 Jahren vom Rat der Stadt <strong>Essen</strong> am<br />

29.08.2001 beschlossen worden ist, naturnah bewirtschaftet. Danach<br />

wird bei einem jährlichen Zuwachs von ca. 8.000 m³ Holz ein<br />

Nutzungssatz von ca. 4.000 m³ Holz angestrebt. Da dieser Nutzungssatz<br />

nicht ausreichend ist, hat die Verwaltung ab 2006 auch in<br />

Abstimmung mit dem FSC-Auditor u.a. mit folgenden Maßnahmen<br />

reagiert:<br />

Beiträge zum Klimaschutz<br />

Kommunalwald <strong>Essen</strong><br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

41


<strong>USb</strong><br />

Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

- Ausformung größerer Referenzflächen als Stilllegungsflächen<br />

- Bildung einer Betriebsklasse „außer regelmäßiger Betrieb“ für<br />

Streuflächen im <strong>Essen</strong>er Süden ohne Schutzwaldfunktion<br />

- innerbetriebliche Effektivitätssteigerungen etc.<br />

Das Erreichen eines Nutzungssatzes (Waldpflegeziel) von 5.500 m³<br />

Holz wird für 2008 erstmalig angestrebt, da ansonsten die Stabilität<br />

und Vitalität der Waldbestände jährlich zunehmend gefährdet würde.<br />

Seit dem 17.12.2003 ist der städtische Forstbetrieb nach dem<br />

höchsten Ökostandard FSC - Forest Stewardship Council A.C. -<br />

zertifiziert (siehe auch Kap. Beschaffung).<br />

Jedes Jahr werden von einem unabhängigen Sachverständigen<br />

(Auditor) Qualitätsstandards überprüft und mit Grün und Gruga<br />

Vereinbarungen im Sinne einer ökologisch, sozial und wirtschaftlich<br />

verträglichen Waldbewirtschaftung getroffen.<br />

Holzabfälle<br />

Astwerk<br />

Grünabfälle<br />

42<br />

Biomassenutzungskonzept Grün und Gruga <strong>Essen</strong><br />

Grün und Gruga <strong>Essen</strong> hat in 2006 ein Biomassenutzungskonzept<br />

erstellt, das für drei Teilbereiche Gültigkeit hat.<br />

Holzabfälle, die außerhalb des Waldes aus der Landschaftspflege<br />

anfallen, sind ein nachhaltig nutzbarer Rohstoff, der in unterschiedliche<br />

Nutzungsprozesse eingebracht wird. Dafür stehen z.Zt.<br />

zwei Holzhöfe (Birkenstraße und Lierfeldstraße) zur Verfügung. An<br />

diesen Standorten wird Brennholz transparent als Dienstleistung den<br />

Bürgerinnen und Bürgern gegen Entgelt angeboten.<br />

Astwerk aus Gehölzschnitt, das durch Landschaftspflegemaßnahmen<br />

der verschiedenen Grünflächen am Standort anfällt,<br />

wird maschinell mit Hackern zu Hackschnitzeln zerkleinert. Dieses<br />

Schreddermaterial auf Holzbasis soll dann in die energetische<br />

Nutzung z.B. des Betriebshofes „Jahnstraße“ eingehen.<br />

Die Konzeptstudie über die zukünftige Wärmeversorgung des<br />

Betriebshofes „Jahnstraße“ sieht eine neue Wärmeversorgung mit<br />

einer Heizungsanlage auf Basis eigener Holzreststoffe mit einer Gas-<br />

Spitzenlasttherme vor. Mit dieser Anlagenkonfiguration würde durch<br />

die Nutzung regenerativer Brennstoffe auch ein positiver ökologischer<br />

Effekt durch eine CO2-Einsparung von ca. 40 t/a erzielt.<br />

Zur Zeit werden Überlegungen von Grün und Gruga in Kooperation<br />

mit anderen Partnern angestellt, sog. echte Grünabfälle, wie Laub<br />

oder Rasenschnitt mittels einer Reduktionsanlage energetisch<br />

nutzbar zu machen.<br />

Die Nebengebäude der Forstabteilung an der Eichenstraße werden<br />

schon seit Jahren mittels einer Holzheizung beheizt. Dabei wird<br />

anfallendes Durchforstungsholz energetisch verwertet.<br />

Ansprechpartner: Herr Haering<br />

Grün und Gruga, St.A. 67-4<br />

Telefon: 88 - 67...<br />

E-Mail: roland.haering@gge.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

<strong>USb</strong><br />

Grugapark <strong>Essen</strong><br />

Der Grugapark <strong>Essen</strong> entstand aus der Großen Ruhrländischen<br />

Gartenbauausstellung 1929 und gehört mit seinen 700.000<br />

Quadratmetern zu den größten Freizeitparks Europas. Er gehört seit<br />

2001 als Abteilung 67-5 zur eigenbetriebsähnlichen Einrichtung<br />

„Grün und Gruga“. Der Grugapark hat sich 2006 an der Umweltzertifizierung<br />

„ÖKOPROFIT“ beteiligt.<br />

Die nachfolgenden ökologisch und klimatisch wertvollen Maßnahmen<br />

sind vom Grugapark <strong>Essen</strong> z.T. schon seit Jahren erfolgreich umgesetzt<br />

worden:<br />

Umweltchronik:<br />

Umweltchronik<br />

- systematische Entsiegelung von Wege- und Platzflächen<br />

(seit 1994)<br />

Seit Anfang der 90er Jahre sind im Grugapark knapp 10.000 m²<br />

Fläche entsiegelt worden.<br />

- Reduzierung von Beleuchtungszeiten im Park (seit 1995)<br />

Die Beleuchtungszeiten wurden in 2006 um etwa 10% reduziert.<br />

Entsprechend fiel der Jahresverbrauch von 510.000 kWh<br />

auf 462.000 kWh. Im laufenden Prozess konnten dadurch<br />

20.000 € Stromkosten eingespart werden.<br />

- Einsatz von energiesparenden Leuchtmitteln (seit1998)<br />

- Einsatz von umweltfreundlichem Aspen-Benzin (seit 2003)<br />

Aspen ist eine Alternative zu herkömmlichem Benzin. Der<br />

Vorteil von Aspen ist, dass es benzolfrei und damit nicht kreberregend<br />

ist. Es wird im Grugapark bei allen handgeführten<br />

Geräten eingesetzt. Im Jahr werden ca. 1.700 l im Grugapark<br />

verbraucht.<br />

- Verbesserung der Abfalltrennung<br />

Parallel dazu wird seit Jahren ein Konzept verfolgt, dass zu einer<br />

drastischen Reduzierung des Fahrzeugbestandes geführt hat. Zum Teil<br />

werden Elektrofahrzeuge und bei Neuanschaffungen, wenn möglich,<br />

gasbetriebene Fahrzeuge eingesetzt.<br />

Im Rahmen der Umweltzertifizierung 2006 konnten folgende jährliche<br />

Einsparungen bzw. Nutzen erzielt werden:<br />

Maßnahme Investition Jährliche Eionsparung bzw. Nutzen<br />

Einbau energiesparender<br />

Pumpen im Alpinum und<br />

1.500,- € 20.790,- € durch Reduzierung des<br />

Stromverbrauchs um 152.000 kWh<br />

Fontänebecken<br />

Modernisierung und Umbau<br />

einer Heizungsanlage<br />

14.500,- € 3.500,- € durch Reduzierung des<br />

Heizenergieverbrauchs um 100.000 kWh<br />

Bessere Abfalltrennung Ca. 800,- €<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

43


<strong>USb</strong><br />

Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

Weiterhin sieht das Umweltprogramm die Modernisierung und den<br />

Umbau weiterer Heizungsanlagen vor. Konzeptstudien über die<br />

zukünftige Wärme- und Stromversorgung (incl. Holzhackschnitzelheizung/-bhkw.)<br />

liegen dazu vor.<br />

Eine endgültige Entscheidung der Betriebsleitung und der politischen<br />

Entscheidungsträger steht noch aus.<br />

Ansprechpartner: Grugapark <strong>Essen</strong>, St.A. 67-5<br />

Herr Hanster<br />

Telefon: 88 - 83 200<br />

E-Mail: thomas.hanster@grugapark.essen.de<br />

Herr Spengler<br />

Telefon: 88 - 83 114<br />

E-Mail: eckhard.spengler@grugapark.essen.de<br />

Freiraumentwicklung und Klimaschutz<br />

Die nachfolgenden Projekte und Maßnahmen dienen unter dem<br />

Blickwinkel des kommunalen Klimaschutzes im wesentlichen der<br />

Verbesserung der stadtklimatischen Situation, sei es durch die<br />

Erhöhung des Freiraumanteils, die Entsiegelung von Flächen, die<br />

Bepflanzung bisher unbegrünter Standorte oder durch die Schaffung<br />

von Alternativen bzw. Angeboten für umweltfreundliche Verkehrsmittel,<br />

z.B. Geh- und Radwege auf ehemaligen Bahntrassen und<br />

entlang von Fließgewässern als besonders attraktiven Angeboten<br />

abseits des motorisierten Straßenverkehrs.<br />

Grüne Wegeverbindungen<br />

Freiraumsystem<br />

Masterplan „Freiraum schafft Stadtraum“<br />

Die großen Begrünungsprogramme, insbesondere die „Begrünung<br />

<strong>Essen</strong>er Norden BEN“ haben nachhaltig ganze Stadträume positiv<br />

beeinflusst und die Voraussetzungen für eine darauffolgende<br />

Wohnbebauung und Gewerbeansiedlung auf zuvor unansehnlichen<br />

Industriebrachen mit z.T. hoher Versiegelung geschaffen.<br />

Demgegenüber konnten im landschaftlich geprägten <strong>Essen</strong>er Süden<br />

die vorhandenen Freiraumqualitäten im Rahmen der Landschaftsplanung<br />

gesichert und weiterentwickelt werden. Ziel der kommenden<br />

Jahre ist, noch bestehende Defizite in einzelnen Stadtteilen weiter<br />

abzubauen und insbesondere die Qualität, Nutzbarkeit und örtliche<br />

Erreíchbarkeit der bestehenden Grünflächen zu verbessern. Eine<br />

wichtige Funktion für eine attraktive Nutzung der Grünflächen durch<br />

die Bürger kommt dabei den „grünen Wegeverbindungen“ zu, die<br />

gleichzeitig das Biotopverbundsystem vervollständigen. Damit kann<br />

insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten im <strong>Essen</strong>er Norden wie<br />

auch der Innenstadt die Wohn- und Lebensqualität weiter verbessert<br />

werden. Beispielhaft seien hier die Entwicklungen im Krupp-Park bzw.<br />

Universitätsviertel und entlang der Rheinischen Bahn genannt.<br />

44<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

<strong>USb</strong><br />

Grundlage für die langfristige Weiterentwicklung des Freiraumsystems<br />

ist der Masterplan „Freiraum schafft Stadtraum“. Die<br />

Hauptthese des Masterplans ist die Vernetzung der Grün- und<br />

Freiflächenstrukturen in <strong>Essen</strong>. Hierbei werden die vorhandenen<br />

innerstädtischen Fließgewässer als ideelle Leitlinien zugrundegelegt.<br />

Entlang von drei von Norden nach Süden verlaufenden Leitlinien<br />

(„Strahlen“) aus dem Ruhrtal bis zum Rhein-Herne-Kanal sollen durch<br />

einfache Maßnahmen und die Schaffung neuer Sichtbeziehungen<br />

(„Belichten“) Freiräume geschaffen bzw. wiederhergestellt werden.<br />

Das sog. „<strong>Essen</strong>er Strahlenmodell“ kann so dem gesamten Stadtgefüge<br />

neue Impulse geben, vorhandene Potenziale nutzbar machen und in<br />

der Folge zum Entwicklungsmotor der Stadt werden. Darüber hinaus<br />

ist der Masterplan eine der Grundlagen für die Neuaufstellung des<br />

Flächennutzungsplanes.<br />

Handlungsprogramm „<strong>Essen</strong>.Neue Wege zum Wasser“<br />

Auf der Grundlage des geplanten Emscherumbaus ergibt sich für die<br />

Stadt <strong>Essen</strong> die Chance, mit dem ergänzenden Programm "<strong>Essen</strong>.Neue<br />

Wege zum Wasser" die Attraktivität von Stadträumen, auch über den<br />

Einzugsbereich der Emscher und ihrer Zuflüsse hinaus, zu festigen und<br />

zu steigern.<br />

Der Umbau des Emschersystems und seiner Zuläufe durch die<br />

Emschergenossenschaft ist die konsequente Fortsetzung einer aktiven<br />

Grünflächenentwicklung und der wichtigste Auslöser und Motor des<br />

Programms "<strong>Essen</strong>.Neue Wege zum Wasser", da er eine einmalige<br />

Chance bietet, das Wasser nicht mehr in betonierten Abwässerkanälen<br />

abzuführen, sondern das vom Schmutz befreite Wasser in Seen und<br />

Teichen, Bachläufen, kleinen Weihern zurückzuhalten und als optisch<br />

reizvolles Landschaftselement zu präsentieren und somit nachhaltig<br />

zur Verbesserung des Wohnumfeldes beitragen zu lassen.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

45


<strong>USb</strong><br />

Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

Zur Erreichung der im Masterplan "Freiraum schafft Stadtraum"<br />

definierten Ziele kommt eine Vielfalt von Bausteinen in Betracht.<br />

Die Investitionen werden in den Folgejahren gemeinsam mit der<br />

Emschergenossenschaft, Grundeigentümern, Wohnungsbaugesellschaften<br />

und sonstigen Beteiligten in Form von Finanzierungs-<br />

und Projektträgerkonzepten angestrebt. Als wesentlicher<br />

Finanzierungsschub und Motor des Vorhabens betreibt die Emschergenossenschaft<br />

den Umbau des Emschersystems mit einem Umfang<br />

von mehr als 4 Mrd. € für das gesamte Emschergebiet.<br />

Die Umsetzung eigener Maßnahmen durch Grün und Gruga <strong>Essen</strong><br />

kann entsprechend des Fortschritts der gemeinsamen Planungen und<br />

ihrer Abstimmungen erfolgen. Dabei können erste Bausteine relativ<br />

kurzfristig realisiert werden, wie<br />

- Anlage von kleineren neuen Wasserflächen<br />

- Umbau und Aufwertung vorhandener Teiche und Seen<br />

- Umbau von städtischen Fließgewässern<br />

- Öffnen von geeigneten, wichtigen Teilstücken entlang der<br />

Berne und des Borbecker Mühlenbaches für die Anlage von<br />

Wegeverbindungen<br />

Die Anlage von größeren Seen benötigt noch einen längeren<br />

planerischen Vorlauf.<br />

Durch die möglichst naturnahe Gestaltung von Wasserflächen sollen<br />

die Folgekosten gering und in Höhe der üblichen Folgekosten von<br />

Grünanlagen gehalten werden.<br />

Krupp-Park<br />

Mit dem Bau des Krupp-Parks entsteht auf ca. 20 ha in zentraler Lage<br />

die grüne Lunge des Krupp-Gürtels. Der Krupp-Park wird in Zukunft<br />

den angrenzenden, bisher benachteiligten, Stadtteil Altendorf mit<br />

vielfältigen Freiraumangeboten versorgen und ihn mit der Innenstadt,<br />

dem Thyssen Krupp Quartier sowie den innerstädtischen Grünzügen<br />

verbinden. Fünf Hügel, modelliert mit dem Aushub des neuen<br />

Berthold-Beitz-Boulevards prägen seine Topographie. Der Park mit<br />

seinen Waldflächen, blühenden Gehölzgruppen und offenen Wiesen<br />

bietet viel Raum für Erholung und Erlebnis. Ein See, gespeist aus<br />

Regenwasser, offene Wasserrinnen und ein Wasserlauf beleben den<br />

Krupp-Park. Die Waldflächen liefern einen spürbaren Beitrag zu einem<br />

angenehmen Stadtklima.<br />

Universitätsviertel (Innenstadt)<br />

Das geplante Universitätsviertel bildet ein neues Stadtquartier am<br />

nördlichen Rand der <strong>Essen</strong>er Innenstadt. Insbesondere die zentrale<br />

drei ha große Grünfläche soll Ausgangspunkt für die Entwicklung<br />

eines vielfältigen neuen Stadtquartiers werden. Als die künftig größte<br />

Freifläche der nördlichen Innenstadt trägt die Fläche wesentlich zur<br />

Verbesserung der kleinklimatischen innerstädtischen Situation bei.<br />

Darüber hinaus ist eine hochwertige Grünverbindung zur Universität,<br />

46<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

<strong>USb</strong><br />

zur Innenstadt und über den Rad-/Gehweg „Rheinische Bahn“ zum<br />

TK-Hauptquartier und Krupp-Park bis in den Regionalen Grünzug B<br />

zur Stadt Mülheim/Ruhr geplant.<br />

Als Stadtteilpark soll die Grünfläche unterschiedlichste Angebote<br />

sowohl für die aktive als auch für die ruhige Erholung schaffen, die in<br />

zeitgemäßer Form den Bedürfnissen aller Nutzer- und Altersgruppen<br />

entsprechen. Hierbei sollen auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />

für Kinder und Jugendliche geschaffen werden.<br />

Wasserflächen, die von dem Regenwasser der umliegenden<br />

Dachflächen des Quartiers oder dem Einkaufszentrum „Limbecker<br />

Platz“ gespeist werden könnten, sollen in besonderem Maße der<br />

hoch-wertigen Gestaltung des Plangebiets dienen und werden als<br />

prioritäre Maßnahmen des Projekts „<strong>Essen</strong>.Neue Wege zum Wasser“<br />

Geh- und Radwege in öffentlichen Grünflächen<br />

Seit etwa Mitte der 90er Jahre bis heute wurden gemeinsam von GGE<br />

und dem RVR - vormals KVR - mehr als 40 km Geh- und Radwege<br />

ausgebaut.<br />

Zudem planen GGE und RVR, v.a. auf stillgelegten Bahntrassen ausgedehnte<br />

z.T. städteverbindende Geh- und Radwege mit hoher<br />

Bedeutung nicht nur für den Freizeitverkehr , u.a.:<br />

- Rheinische Bahn rd. 7.700 m<br />

- Pferdebahnstraße/Krupp-Hafen (Magistrale <strong>Essen</strong>-Bottrop)<br />

rd. 5.000 m<br />

- Pferdebahnstraße / Gladbecker Straße rd. 2.100 m<br />

- Schölerpad / Bhf. Borbeck rd. 1.900 m<br />

- Holthuser Tal / Kampmannbrücke rd. 1.500 m<br />

Mit den neuen Radwegeverbindungen wird ein verbessertes Angebot<br />

für den Radverkehr geschaffen. Damit wird mittelbar eine umweltund<br />

klimafreundliche Mobilität gefördert.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

47


<strong>USb</strong><br />

Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

Alleen<br />

In den zurückliegenden 2-3 Jahren wurden von GGE i.R. von Straßenbaumaßnahmen<br />

mehr als 500 Straßenbäume neu gepflanzt. Wenn im<br />

Straßenraum möglich, wird hierbei versucht, alleeartige<br />

Bepflanzungen anzulegen.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Augustin<br />

Grün und Gruga <strong>Essen</strong>, St.A. 67-5<br />

Telefon: 88 - 67 200<br />

E-Mail: joachim.augustin@gge.essen.de<br />

Landschaftsplanung<br />

Die Landschaftsplanung hat die Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass<br />

die Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege<br />

verwirklicht werden. Vor diesem Hintergrund sorgen der<br />

Landschaftsplan <strong>Essen</strong> sowie weiteres landschaftsrechtliches Ortsrecht<br />

dafür, dass die Ziele der Landschaftsplanung in der Landschaft<br />

von <strong>Essen</strong> berücksichtigt werden. Sie weisen u.a. Naturschutzgebiete,<br />

Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile<br />

aus.<br />

Nachfolgende Tabelle vermittelt einen Überblick über den Objektund<br />

Flächenschutz in <strong>Essen</strong>.<br />

Daneben tragen weitere Aktivitäten dazu bei, Landschaftsschutz<br />

auch in der Stadt zu verwirklichen. So werden z.B. die Bäume in der<br />

Stadt durch die Baumschutzsatzung geschützt.<br />

Diese sieht vor, dass im Siedlungsbereich der Stadt <strong>Essen</strong> große Bäume<br />

wegen ihrer Bedeutung für das Klima und die Stadtökologie durch<br />

Satzungsrecht geschützt sind.<br />

Wer im Hausgarten einen Laubbaum, eine Eibe oder einen Ginko fällen<br />

möchte, der weiter als 6 m von einem Gebäude entfernt steht und<br />

dessen Stammumfang größer als 80 cm ist, benötigt dafür eine Fällgenehmigung.<br />

Nicht geschützt sind Kulturobstbäume, Pappeln,<br />

Weiden und Birken. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die<br />

„Untere Landschaftsbehörde“ eine Fällgenehmigung erteilen. Im<br />

Regelfall ist eine Anpflanzung eines Ersatzbaumes erforderlich.<br />

Mit der seinerzeitigen Änderung der Baumschutzsatzung im Jahre<br />

2001 traten die „Förderrichtlinien Baumschutz“ in Kraft. Sie geben der<br />

„Unteren Landschaftsbehörde“ die Möglichkeit, Eigentümer von<br />

geschützten Baumbeständen bei Pflege und Sanierungsarbeiten zu<br />

unterstützen. Im Jahre 2006 wurden 16 solcher Maßnahmen mit<br />

einem Gesamtbetrag von 5.234,- € gefördert.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Schur<br />

Umweltamt, St.A. 59-5<br />

Telefon: 88 - 59 546<br />

E-Mail: stephan.schur@umweltamt-ulb.essen.de<br />

48<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

<strong>USb</strong><br />

Objekt- und Flächenschutz in <strong>Essen</strong><br />

(Stand: Juni 2007)<br />

2 FFH-Gebiete ha<br />

Heisinger Ruhraue 150,40<br />

Ratinger Wälder 0,40<br />

Gesamtfläche 150,80<br />

Prozentualer<br />

12 Naturschutzgebiete Anteil an der<br />

städt. Fläche<br />

Gesamtflächevon<br />

ha<br />

21037<br />

Gesamtfläche Naturschutzgebiete 343,80 1,63% 343,80 ha<br />

77 Landschaftsschutzgebiete im Landschaftsplan <strong>Essen</strong> vom<br />

6.4.1992<br />

6667,90 31,70% 7011,70 ha<br />

93<br />

Naturdenkmale<br />

49 Geschützte Landschaftsbestandteile im Landschaftsplan<br />

<strong>Essen</strong> vom 6.4.1992<br />

158,90 0,76% 7170,60 ha<br />

Landschaftsschutzgebiete nach der Landschaftsschutzverordnung vom<br />

8.8.1974<br />

Hinseler Ruhrhang 12,80<br />

Summe Großgebiete 443,75<br />

"Splitterflächen" außerhalb des LP-<br />

Geltungsbereichs<br />

206,39<br />

Gesamtfläche 650,14 7820,74 ha<br />

2,84%<br />

aufgehobene LS - Flächen (Verordnungen alter Art) 53,68 7767,06 ha<br />

179 § 62<br />

Biotope<br />

Fläche ?<br />

Schutzgebiete insgesamt<br />

36,9% 7767 ha<br />

(Weitere Informationen sind dem Geschäftsbericht 2005 des Umweltamtes, S. 58 ff. zu entnehmen).<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

49


<strong>USb</strong><br />

Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

Gesetzlich geschützte Biotope nach § 62 Landschaftsgesetz<br />

Seit 1994 sind in Nordrhein-Westfalen bestimmte Biotope (Lebensräume<br />

von Tieren und Pflanzen) direkt gesetzlich geschützt. Nach § 62<br />

des Landschaftsgesetzes (LG) sind „Maßnahmen und Handlungen, die<br />

zu einer erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigung oder zu<br />

einer Zerstörung der im Gesetz aufgeführten Biotope führen können,<br />

verboten“. Ausnahmen sind im Einzelfall dann zulässig, wenn dies aus<br />

überwiegenden Gründen des Gemeinwohls erforderlich ist.<br />

Gesetzlich geschützte Biotope haben neben ihren Lebensraumfunktionen<br />

auch positive klimatische Wirkungen. Dieses gilt<br />

besonders für die vegetationsgeprägten Biotope des landwirtschaftlichen<br />

Grünlandes und der Auwälder. Der Erhalt dieser Lebensräume<br />

steht also auch im Dienste des lokalen Klimaschutzes.<br />

Renaturierung von Fließgewässern, Entwicklung von Auenwäldern<br />

Im Gebiet der Stadt <strong>Essen</strong> gibt es Bachläufe mit insgesamt ca. 280 km<br />

Fließstrecke sowie Flußabschnitte einschließlich Stauseen mit ca.<br />

32 km Länge. Diese Gewässer sind teilweise erheblich ökologisch<br />

beeinträchtigt. So weisen 40 km Bäche und 2 km Flußabschnitt<br />

(Emscher) eine permanente Abwasserbelastung auf. Gravierend ist<br />

ebenfalls der Ausbau der Fließgewässer mit technischen Materialien<br />

sowie die Veränderung der natürlichen Wasserführung durch<br />

Siedlungseinflüsse. Selbst Fließgewässer in der freien Landschaft sind<br />

stark vom Ausbau betroffen.<br />

Für diese beeinträchtigten Gewässer ist ein ökologischer Umbau und<br />

die Wiederherstellung naturnaher Verhältnisse geplant. Bei manchen<br />

Bächen ist dieses Ziel sogar schon in die Tat umgesetzt. Die<br />

Regeneration der Gewässer schafft die Voraussetzung für die<br />

Wiederansiedlung naturnaher Lebensgemeinschaften. Ebenso hat<br />

diese Entwicklung günstige klimatische Auswirkungen. Durch die<br />

bessere Wasserrückhaltung in naturnahen Fließgewässern wird<br />

beispielsweise der Wasserhaushalt der Landschaft vergleichmäßigt.<br />

Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft<br />

(z.B. Aufforstungsmaßnahmen, Grünlandextensivierung)<br />

Beeinträchtigungen von Natur- und Landschaft, die durch Eingriffe,<br />

z.B. Baumaßnahmen, verursacht werden, sind nach Landschafts-,<br />

Forst- und Bauplanungsrecht in geeigneter Weise auszugleichen. Mit<br />

Hilfe des sog. „<strong>Essen</strong>er Models“ zur landschaftsrechtlichen Eingriffsund<br />

Ausgleichsberechnung kann die Größe des Eingriffs und der<br />

Umfang der Ausgleichsmaßnahmen berechnet werden.<br />

Nach § 2 (Abs. 1) des Bundesnaturschutzgesetzes bzw. Landschaftsgesetzes<br />

sind Beeinträchtigungen des Klimas, insb. des örtlichen<br />

Klimas zu vermeiden, unvermeidbare Beeinträchtigungen sind durch<br />

landschaftspflegerische Maßnahmen auszugleichen oder zu mindern.<br />

Insbesondere die dicht bebaute Kernstadt von <strong>Essen</strong> weist<br />

Klimabelastungsräume auf. Um diese Belastungen auszugleichen oder<br />

50<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />

<strong>USb</strong><br />

zu mindern, sind Klimaausgleichsräume und Luftleitbahnen sowie<br />

bioklimatisch wertvolle Klimaoasen (sog. Funktionsräume für den<br />

Klimaschutz) festgelegt worden, die dauerhaft zu schützen sind.<br />

Klima-Ausgleichsräume<br />

Klima-Ausgleichsräume, wie ausgedehnte Waldflächen haben die<br />

Funktion, die Temperatur zu dämpfen und Feuchtigkeit zu produzieren.<br />

Luftleitbahnen<br />

Wiesen, Weiden und Ackerflächen dienen aufgrund ihrer Offenheit<br />

auch als Luftleitbahnen, die den angrenzenden Siedlungsraum mit<br />

frischer Luft versorgen oder belastete Luft aus den bebauten<br />

Bereichen absaugen.<br />

Bioklimatisch wertvolle Erholungsräume und Klimaoasen<br />

Klimaoasen sind insbesondere kleine Grünflächen innerhalb des<br />

Siedlungsraumes, die Aufgaben als bioklimatisch wertvolle<br />

Erholungsräume wahrnehmen.<br />

Diese zuvor genannten Funktionsräume sollen auch die natürlichen<br />

Klimaverhältnisse schützen. Das örtliche Klima steht in Wechselwirkung<br />

mit dem globalen Klimageschehen. Deshalb kann der Schutz<br />

der örtlichen, natürlichen Klimaverhältnisse einen - wenn auch nur<br />

kleinen - Beitrag zur dauerhaften Erhaltung des globalen Klimas<br />

leisten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Schmitting<br />

Umweltamt, St.A. 59-5<br />

Telefon: 88 - 59 549<br />

E-Mail: joachim.schmitting@<br />

umweltamt-ulb.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

51


<strong>USb</strong><br />

Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

Kommunikation, Umweltbewusstsein und - beratung<br />

Der Schutz der Umwelt rangiert in der politischen Werteskala der<br />

Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland weit oben.<br />

Durch eine fundierte und breit angelegte Wissensvermittlung im<br />

Umweltschutz soll ein Beitrag geleistet werden, die noch immer<br />

bestehende Lücke zwischen Umweltbewusstsein und umweltbewusstem<br />

Handeln in allen Bereichen zu vermeiden .<br />

Durch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sollen möglichst viele<br />

Menschen dazu bewegt werden, sich in allen umweltbezogenen<br />

Handlungsfeldern zu engagieren, insbesondere auch aktiv am<br />

Klimaschutz zu beteiligen.<br />

Umweltberatung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Umweltberatung der Stadt <strong>Essen</strong> hält zu fast allen Themen des<br />

Umweltschutzes Informationen und Fachliteratur bereit. Sie<br />

unterstützt Ratsuchende auch bei der Informationsbeschaffung und<br />

vermittelt Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu Spezialthemen.<br />

Neben telefonischen Auskünften können auch Informationen<br />

vor Ort im Beratungsbüro im Rathaus sowie montags zwischen<br />

11:00 und 13:00 Uhr in den Beratungsräumen der Verbraucherzentrale,<br />

Beratungsstelle <strong>Essen</strong>, eingeholt werden.<br />

Im Jahre 2005 wurden 1.911 Beratungsgespräche geführt. Im folgenden<br />

Jahr steigerte sich die Anzahl auf 2.495. Die Steigerung wurde<br />

durch eine Beilage zum Grundsteuerbescheid (Auflage ca. 85.000<br />

Stück) zur Energieeinsparung und durch die Diskussion zum<br />

Gebäudeenergiepass und den Heizspiegel erreicht. 2005 bezogen sich<br />

427 (22,3%) Anfragen auf Energiethemen, 2006 waren es 747<br />

(29,9%). Neben der Öffentlichkeitsarbeit durch die städtische<br />

Umweltberatung hat die Stadt <strong>Essen</strong> seit ihrem Beitritt zum Klima-<br />

Bündnis kontinuierlich Maßnahmen zum Klimaschutz umgesetzt und<br />

Privathaushalte und Gewerbebetriebe durch Informationen und<br />

Anreize in die Klimaschutzaktivitäten einge-bunden. Aktuell sind z.B.<br />

die nachfolgenden Aktionen und Projekte zu nennen:<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dr. Franke<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59212<br />

E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />

Frau Warich<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59202<br />

E-Mail: ursula.warich@umweltamt.essen.de<br />

52<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

<strong>USb</strong><br />

Aktionswoche „ E-Fit“<br />

-Energiefitness für Unternehmen und Kommunen-<br />

Eine gezielte „Fitness-Kur“ gegen die tägliche Energieverschwendung<br />

hat das Umweltamt <strong>Essen</strong> mit Unterstützung der<br />

Energieagentur NRW und weiterer Kooperationspartner für seine<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus erfolgreich durchgeführt.<br />

Anfang November 2006 startete die „Aktionswoche E-Fit“<br />

mit einer groß angelegten Informationsoffensive, bei der die etwa<br />

1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem energiebewussten<br />

Verhalten ohne Komfortverluste - am Arbeitsplatz und zu<br />

Hause - motiviert wurden. Zu Beginn der Aktionswoche wurden ca.<br />

750 Büros im Rathaus von speziell geschulten Beratern/innen<br />

aufgesucht und die Mitarbeiter/innen vor Ort zu einem energiebewussten<br />

Verhalten sensibilisiert. Als Ergebnis konnte ein<br />

durchschnittliches Einsparpotential von 4,6% über die gesamte<br />

Woche erzielt werden.<br />

Auch aus Sicht der Kooperationspartner sind die Hauptziele der<br />

Aktionswoche: die Mitarbeiter/innen im <strong>Essen</strong>er Rathaus zu<br />

motivieren sich energiebewusst zu verhalten, Energiesparpotentiale<br />

im Büro und im privaten Umfeld zu erkennen und zu nutzen und<br />

Energiekosten und CO -Ausstoß zu reduzieren, äußerst erfolgreich<br />

2<br />

umgesetzt worden. Hochgerechnet auf ein Jahr könnten 13 t/Jahr an<br />

CO allein durch Änderung des Nutzerverhaltens der Mitarbeiter/<br />

2<br />

innen im Rathaus eingespart werden.<br />

Aufgrund der positiven Ergebnisse hat der Verwaltungsvorstand<br />

entschieden, die Aktionswoche in abgespeckter Form auch auf andere<br />

kommunale Liegenschaften zu übertragen.<br />

Energieeinsparungen in %<br />

25<br />

23,06<br />

20<br />

18,28<br />

15<br />

Prozent 10<br />

5,73<br />

6,82<br />

5<br />

2<br />

1,47<br />

0<br />

-5<br />

-1,52<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

Auswertung der Messung der Aktionswoche „E-Fit“<br />

im Rathaus <strong>Essen</strong> vom 13.11 bis 19.11.2006<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Ganeff<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59219<br />

E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

53


<strong>USb</strong><br />

Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

Energieausweis Rathaus <strong>Essen</strong><br />

Nach der erfolgreichen Teilnahme des Umweltamtes an dem Feldversuch<br />

zur Erprobung des „Energiepass für Wohngebäude“ der<br />

Deutschen Energieagentur (dena) hat sich die Stadt <strong>Essen</strong> auch an<br />

einem zweiten Feldversuch zur Erprobung eines Energieausweises für<br />

Nicht-Wohngebäude beteiligt. Das <strong>Essen</strong>er Unternehmen „Enertec“<br />

hat die Untersuchung des <strong>Essen</strong>er Rathauses nach der aktuellen<br />

Richtlinie durchgeführt und konnte damit demonstrieren, dass die<br />

Anwendung der DIN V 18599 auch für ein großes Verwaltungsgebäude<br />

mit einer komplexen Nutzungsstruktur möglich ist. Im<br />

Ergebnis ist der Primärenergiebedarf des <strong>Essen</strong>er Rathauses nach<br />

diesen Untersuchungen als relativ gering einzustufen. Hieran wird<br />

deutlich, dass das grundlegende Energiekonzept des Rathauses<br />

stimmt und dass die zwischenzeitlichen Unterhaltungsmaßnahmen<br />

auch zur Einsparung von Energie und damit zur Kostenreduzierung<br />

beigetragen haben.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dr. Lindloff<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59204<br />

E-Mail: karsten.lindloff@umweltamt.essen.de<br />

<strong>Essen</strong>er Heizspiegel<br />

Im Jahr 2005/2006 hat sich das Umweltamt der Stadt an einer<br />

Heizspiegelkampagne beteiligt. Der neue <strong>Essen</strong>er Heizspiegel - es gab<br />

bereits im Jahre 2000 einen ersten <strong>Essen</strong>er Heizspiegel - wurde am<br />

23.08.05 der Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz vorgestellt. Er ist<br />

Teil einer bundesweiten Klimaschutzkampagne (www.klima-suchtschutz.de),<br />

die vom Bundesumweltministerium gefördert wird.<br />

Projektträger der Kampagne ist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft<br />

co2online gGmbH. Mit kommunalen Heizspiegeln,<br />

interaktiven Online-Ratgebern (Heizenergieverbrauch bestehender<br />

Gebäude, Heizsystem für Neubauten, Pumpen-Check, Wirtschaftlichkeit<br />

von Modernisierungsmaßnahmen, Förderprogrammen, Best-<br />

Practice Archiv), einem Klimaquiz sowie Portalpartnern aus Wirtschaft,<br />

Medien und Politik motiviert die Beratungsgesellschaft private<br />

Haushalte, Handel und Gewerbe, sich aktiv am Klimaschutz zu<br />

beteiligen und dabei Geld zu sparen!<br />

Der Deutsche Mieterbund - Mieterverein <strong>Essen</strong> e.V., die Verbraucherzentrale<br />

NRW - Beratungsstelle <strong>Essen</strong>, die Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Essen</strong>, die Schornsteinfegerinnung Düsseldorf, Kreisgruppe <strong>Essen</strong>, die<br />

STEAG Fernwärme GmbH, die Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG und die Sparkasse<br />

<strong>Essen</strong> sind Unterstützer des <strong>Essen</strong>er Heizspiegel-Projektes. Die Online-<br />

Ratgeber wurden bis Juni 2006 auf der Homepage der Stadt <strong>Essen</strong><br />

1.226 mal und bei den Partnern 437 mal angeklickt.<br />

Mit dem Heizspiegel wird Hausbesitzern sowie Mieterinnen und<br />

Mietern eine einfache und kostenlose Möglichkeit zur Beurteilung<br />

54<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

<strong>USb</strong><br />

ihres Heizenergieverbrauches als Entscheidungsgrundlage für eine<br />

Haussanierung an die Hand gegeben. Das Besondere an dem Projekt<br />

ist die umfassende, begleitende PR-Arbeit mit der Möglichkeit für die<br />

Projektpartner, die „online-tools“ auf ihre Homepages einzubinden.<br />

Auf diese Weise können neue Zielgruppen zur Energieeinsparung bei<br />

der Gebäudeheizung gewonnen werden.<br />

In <strong>Essen</strong> wurden bisher 20.000 Heizspiegel an ca. 1.250 öffentlichen<br />

Stellen ausgelegt. Am 07.12.2005 fand bei der WAZ eine Telefonaktion<br />

statt, welche von den Bürgerinnen und Bürgern gut nachgefragt<br />

wurde.<br />

Das Heizspiegelprojekt wird ab Mitte 2007 fortgesetzt.<br />

Ansprechpartner: Herr Dr. Franke<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59212<br />

E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />

+plus<br />

Modernisierung und Sonderaktion Thermografie<br />

„Die Wärme geht häufig buchstäblich zum Fenster hinaus.“ Ursachen<br />

sind erhebliche Defizite im Bereich der Modernisierung wie schlecht<br />

isolierte Wände, Fenster, Haustüren und Dächer. Diese Mängel führen<br />

zu Heizenergieverlusten und gefährden langfristig die wirtschaftliche<br />

Nutzung einer Immobilie. Die Höhe der Heizkosten ist für den<br />

Gebäudeeigentümer das Entscheidungskriterium für Energieeinsparmaßnahmen<br />

und für viele Mieter/innen für den Verbleib in einer<br />

Wohnung oder für deren Anmietung. Dank der jüngsten<br />

Medienberichte zum Klimawandel ist die Dringlichkeit eines<br />

wirksamen Klimaschutzes bei den meisten Menschen angekommen.<br />

Die Verbraucher sind sensibilisiert und suchen nach Handlungsempfehlungen.<br />

Eine solche Dienstleistung bietet die Initiative<br />

+plus<br />

Modernisierung , die das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> zusammen<br />

mit der Verbraucherzentrale, Architekten, Innenarchitekten, dem<br />

Handwerk und den Energieversorgern im Jahre 2005 ins Leben<br />

gerufen hat. Ziel der Initiative ist es, die Zusammenarbeit unter<br />

den Akteuren zu verbessern und in Kooperation gemeinsame<br />

Dienstleistungen anzubieten bzw. Veranstaltungen zu<br />

organisieren. Durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch konnte<br />

ein Netzwerk in diesem Bereich installiert werden. Ein wesentliches<br />

Angebot besteht in einer ca. 1/2-stündigen Initialberatung zu<br />

Modernisierung- und Energiesparfragen, die nach Terminabsprache<br />

monatlich von einem Architekten bzw. Innenarchitekten<br />

durchgeführt wird. Hier erhalten Hausbesitzer/innen Antworten zu<br />

Fragen der energetischen Modernisierung und Werterhaltung ihrer<br />

Gebäude.<br />

Als ein effektives Mittel, Energieverluste an Gebäuden sichtbar zu<br />

machen, hat sich die Erstellung von Wärmebildern eines Gebäudes<br />

mittels einer speziellen Infrarot-Kamera, die Thermografieaufnahme,<br />

erwiesen. <strong>Essen</strong>er Bürgerinnen und Bürgern wurde mit der<br />

Sonderaktion „Thermografie“ im Winter 2006/2007 die Möglichkeit<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

Initialberatung zu<br />

Modernisierung und<br />

Energiesparfragen<br />

Sonderaktion<br />

„Thermografie“<br />

55


<strong>USb</strong><br />

Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

geboten, Thermografieaufnahmen der Außenhülle ihres Gebäudes<br />

kostengünstig zu erwerben. Weit über 300 Interessenten nahmen das<br />

Angebot an, sich ein Gesamtbild über die energetischen Schwachstellen<br />

ihres Gebäudes zu verschaffen und damit den ersten Schritt zu<br />

einer energetischen Gebäudesanierung zu tun.<br />

Der Erfolg der Sonderaktion „Thermografie“ zeigt, dass der Verbraucher<br />

zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Energie und<br />

damit zur Verringerung schädlicher CO2-Emissionen bereit ist und er<br />

unterstützende Beratung gern in Anspruch nimmt.<br />

Ansprechpartner: Herr Dr. Franke<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59212<br />

E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />

Projekt „Alt-Bau-Neu“<br />

Mit dem Projekt „Alt-Bau-Neu“ werden auf der Internet-Plattform<br />

www.alt-bau-neu.de vielfältige Informationen zur Gebäudesanierung<br />

zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird finanziell durch das Land<br />

gefördert. Die Stadt <strong>Essen</strong> ist seit Mitte 2005 gemeinsam mit sieben<br />

weiteren Städten und vier Landkreisen im Münsterland an dem Projekt<br />

beteiligt. Es ist in verschiedene Aktivitäten des Landes zur Modernisierungsförderung<br />

eingebunden. Im Rahmen dieses Projektes entstehen<br />

gemeinsame Dienstleistungen der beteiligten Städte, u.a. die<br />

gemeinsame Internetplattform mit zentralen (www.alt-bau-neu.de)<br />

und lokalen Informationen (www.alt-bau-neu.de/essen), eine<br />

telefonische Hotline zur Erstberatung bei Modernisierungsfragen<br />

(0201/88-59999), die Organisation übergreifender Aktionen und die<br />

Entwicklung von neuen Instrumenten zur Ansprache von besonderen<br />

Zielgruppen wie z.B. Architekten, Handwerkern und Mietern. Diese<br />

zentralen Leistungen werden vom <strong>Essen</strong>er Unternehmen „Gertec“<br />

koordiniert und umgesetzt. Die für <strong>Essen</strong> spezifischen Daten und<br />

Adressen werden vom städtischen Umweltamt erhoben.<br />

Kooperationspartner in <strong>Essen</strong> sind die Energieversorger RWE-Rhein-<br />

Ruhr AG, STEAG-Fernwärme, und Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG, im Rahmen<br />

+plus<br />

der Initiative Modernisierung . Desweiteren die Kreishandwerkerschaft,<br />

die <strong>Essen</strong>er Wirtschaftsförderung, die Architektenverbände<br />

BDIA und BdB und die Verbraucherzentrale NRW.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dr. Franke<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59212<br />

E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />

Aktion „Woche der Sonne“<br />

für mehr Solarwärme und Solarstrom<br />

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) veranstaltete im Jahr 2007<br />

zum ersten Mal das bundesweite Projekt „Woche der Sonne“, an dem<br />

sich auch das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> beteiligt hat. Das Projekt<br />

56<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

<strong>USb</strong><br />

wird vom Bundesumweltministerium unter der Schirmherrschaft von<br />

Sigmar Gabriel gefördert und dient der Information der Bevölkerung<br />

über die Nutzung der Solarenergie. In diesem Zusammenhang hat das<br />

Umweltamt vom 16. April - 04. Mai 2007 eine Ausstellung zum Thema<br />

„erneuerbare Energien“ im Rathaus gezeigt und Informationen über<br />

die Technik und Anwendungsmöglichkeiten der solaren Energieversorgung<br />

in den Bereichen Fotovoltaik und Solarkollektoren bereit<br />

gestellt. Mit Hilfe dieser Techniken können Hausbesitzer Strom oder<br />

Wärme aus regenerativen Energien selber erzeugen und nutzen oder<br />

ins Netz einspeisen. Weitere Informationen sind auch im Internet<br />

unter www.woche-der-sonne.de abzurufen.<br />

Ansprechpartner: Frau Warich<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59202<br />

E-Mail: ursula.warich@umweltamt.essen.de<br />

Energiesparer NRW<br />

Seit Beginn des Jahres 2006 führt das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> gemeinsam<br />

mit dem NRW-Wirtschaftsministerium die 2005 begonnene Aktion fort.<br />

Mit Hilfe dieser Informations- und Motivationskampagne soll auch in <strong>Essen</strong><br />

das Bewusstsein und die Bereitschaft für energiesparendes Bauen geweckt<br />

und dokumentiert werden.<br />

Sieben unterschiedliche Auszeichnungen werden für besonders niedrigen<br />

Heizenergiebedarf (Passivhaus, Drei-Liter-Haus, saniertes Haus) oder für den<br />

Einsatz erneuerbarer Energien (Photovoltaik, Solarkollektoren, Wärmepumpe,<br />

Biomasse) auf Antrag vergeben. Die Plakette zeigt die besondere<br />

energetische Qualität des Gebäudes und soll an der Fassade gut sichtbar<br />

angebracht werden. Des weiteren wird sich durch die Auszeichnung mit Plaketten<br />

auch der Mehrwert eines Hauses, z. B. im Rahmen des Hausverkaufs<br />

positiv auswirken.<br />

Bisher wurden in <strong>Essen</strong> seit Beginn der Aktion im Frühjahr 2005 ca. 42<br />

Häuser mit 55 Kategorien ausgezeichnet, denn häufig sind Gebäude nicht<br />

nur in einer, sondern gleich in mehreren Kategorien vorbildlich. Der<br />

Schwerpunkt lag mit 35% im Bereich der Photovoltaik, gefolgt mit 29 % und<br />

15% in den Kategorien Solarenergie und 3-Liter-Haus.<br />

Gerade im Gebäudebestand lässt sich mit den heute am Markt verfügbaren<br />

Techniken ein erstaunlich hohes Energiesparpotenzial mobilisieren. Werden<br />

diese Techniken konsequent eingesetzt, lässt sich der Heizenergiebedarf<br />

eines Hauses auf nur noch 30 Prozent des derzeitigen Verbrauchs reduzieren.<br />

Im Wohnungsbau liegen zudem hohe Klimaschutzpotenziale, wenn man sich<br />

für einen besseren Wärmeschutz oder für die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien entscheidet. Hausbesitzer können viel dazu beitragen, den CO 2<br />

-<br />

Ausstoß zu senken. Zur Finanzierung der Umbauten stehen Hausbesitzern<br />

äußerst günstige KfW-Kredite - deutlich unter dem üblichen Marktzins - zur<br />

Verfügung.<br />

NEH<br />

Photovoltaik<br />

Solarenergie<br />

Passivhaus<br />

Sanierung<br />

Geothermie<br />

Biomasse<br />

3 liter<br />

haus<br />

Gebäude<br />

19 16 - 6 8 3 3 - 55<br />

35% 29% - 11% 15% 5% 5% - 42<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

57


<strong>USb</strong><br />

Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

Auswertung Energiesparer NRW 2005/06<br />

35%<br />

35%<br />

30%<br />

29%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

11%<br />

15%<br />

Fotovoltaik<br />

Solarenergie<br />

Passivhaus<br />

Sanierung<br />

NEH<br />

Geothermie<br />

Biomasse<br />

3-Liter-Haus<br />

5%<br />

5% 5%<br />

0%<br />

0%<br />

Auszeichnungskategorien<br />

1<br />

0%<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Ganeff<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59219<br />

E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />

<strong>Essen</strong>er Umweltpreis 2007<br />

Mit dem neu aufgelegten Umweltpreis, den die Stadt <strong>Essen</strong> 2007 in<br />

Kooperation mit der BMW Niederlassung <strong>Essen</strong> vergibt, sollen<br />

attraktiv gestaltete Fassaden in Kombination mit einer ökologischen<br />

Optimierung des Hauses prämiert werden.<br />

Der Preis dient der Anerkennung von herausragenden und<br />

richtungweisenden Initiativen und Projekten bürgerschaftlichen<br />

Engagements zur Aufwertung des städtischen Umfeldes und der<br />

städtischen Umwelt. Gleichzeitig werden positive Beiträge zur<br />

Kulturhauptstadt 2010 und auch zum Klimaschutz dokumentiert und<br />

prämiert.<br />

Das Preisgeld beträgt insgesamt 10.000 €, Einsendeschluss ist der 15.<br />

August 2007.<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Warich<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59202<br />

E-Mail: ursula.warich@umweltamt.essen.de<br />

Umweltforum<br />

Die Umweltberatung führt in Kooperation mit der VHS und der<br />

Verbraucherzentrale NRW seit 1989 Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen<br />

durch. Hierbei wird über Hintergründe zu Umweltund<br />

Naturschutzthemen informiert. Ein wichtiger Bestandteil dieser<br />

Veranstaltungen ist das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten und<br />

die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu umweltgerechtem<br />

Verhalten.<br />

Einen Schwerpunkt dabei bilden die Themen „Klimaschutz und<br />

Energieeinsparung“. So befassten sich von den zweiundzwanzig<br />

58<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />

<strong>USb</strong><br />

Vortragsveranstaltungen der Jahre 2005, 2006 und des 1. Halbjahres<br />

2007 sechzehn mit diesen Themenbereichen. Zwei dieser Vorträge<br />

waren den Klimaveränderungen gewidmet, neun hatten unterschiedliche<br />

Aspekte zu Energieeinsparungen an Gebäuden zum Gegenstand<br />

und fünf das Thema Energie und Verkehr. Anlässlich des <strong>Essen</strong>er<br />

Fahrradfrühlings waren Fahrradthemen Schwerpunkt im 1. Halbjahr<br />

2005. Mit einem Durchschnitt von 23 Teilnehmern waren die<br />

Veranstaltungen sehr gut besucht.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dr. Franke<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59212<br />

E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />

Informationen im Internet<br />

Das Umweltamt geht auf die privaten Haushalte zu, um diese über<br />

Möglichkeiten und Vorteile der energetischen Sanierung zu informieren<br />

und bietet ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot<br />

auf der Internetseite der Stadt <strong>Essen</strong> an.<br />

Vor allem die Darstellung rund um das Thema „Energie“ ist neu gestaltet<br />

und erheblich ausgeweitet worden. Alle Themen sind medial<br />

zusammengefasst und ohne Umwege zugänglich; es werden Hintergrundinformationen<br />

geliefert, sowie aktuelle als auch abgeschlossene<br />

Projekte beschrieben. Die Themenseite Energie umfasst zur Zeit über<br />

50 Seiten. Folgende Inhalte seien hier neben den zuvor genannten<br />

Aktionen und Maßnahmen beispielhaft genannt:<br />

- Überprüfung des Strom- und des Heizenergieverbrauchs und<br />

Weitergabe wertvoller Tipps<br />

- Energiekostenmessgeäte<br />

Verleih der Geräte zur Ermittlung der Stromfresser<br />

- Förderprogramme Energie<br />

Richtlinien und Anträge der aktuellen Programme<br />

Es waren insbesondere die neu eingerichteten Informationen zur<br />

+plus<br />

Kampagne „Modernisierung “, die aktualisierten Seiten zum<br />

„Energiepass“, Informationen zur Aktion „Energiesparer NRW“, sowie<br />

die „Förderfibel zur Energieeinsparung in Wohngebäuden“, die<br />

besonders häufig nachgefragt wurden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Haferkamp<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59209<br />

E-Mail: claudia.haferkamp@umweltamt.essen.de<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

59


<strong>USb</strong><br />

Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />

ÖKOPROFIT® <strong>Essen</strong> Umweltschutz mit Gewinn<br />

Der Grundgedanke von ÖKOPROFIT besteht in der Verbindung von<br />

ökologischem Nutzen und ökonomischem Gewinn. Das Konzept<br />

dieses Projektes wurde in Graz entwickelt und in München im Jahr<br />

1998 auf deutsche Verhältnisse angepasst. Mittlerweile wurde es in<br />

ca. 650 Unternehmen in NRW durchgeführt. Seit 2003 hat Oberbürgermeister<br />

Dr. Wolfgang Reiniger im Rahmen von vier ÖKOPROFIT-<br />

Durchgängen bereits 50 <strong>Essen</strong>er Betrieben eine Auszeichnung überreichen<br />

können.<br />

Nimmt man alle vier Durchgänge zusammen, haben diese 50 <strong>Essen</strong>er<br />

Betriebe verschiedener Größe und Branche Maßnahmen entwickelt<br />

und umgesetzt, mit denen sie jährliche Einsparungen von rund<br />

3,6 Mio. Euro erzielen.<br />

Und der Effekt für die Umwelt ist ebenso beachtlich: mindestens<br />

71 Mio. kWh jährlich weniger Energieverbrauch bedeuten fast 25.000 t<br />

weniger CO2<br />

-Ausstoß, ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Das Projekt ÖKOPROFIT führt die Stadt <strong>Essen</strong> in Kooperation mit der<br />

<strong>Essen</strong>er Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, der IHK zu <strong>Essen</strong>, der<br />

Kreishandwerkerschaft, weiteren Partnern aus der Region und der<br />

Unternehmensberatung B.A.U.M. Consult durch. Einige Betriebe<br />

haben das Projekt ÖKOPROFIT zum Aufbau oder zur Unterstützung<br />

eines Umweltmanagementsystems (z.B. nach DIN-Norm 14001)<br />

genutzt.<br />

Fast alle Unternehmen beteiligten sich weiter an den zusätzlichen<br />

Angeboten der Stadt <strong>Essen</strong> (Rezertifizierung, Treffen zum Erfahrungsund<br />

Informationsaustausch, Netzwerk).<br />

ÖKOPROFIT IV wurde im April 2007 abgeschlossen. Für den Sommer<br />

2007 ist der Start für den fünften ÖKOPROFIT-Durchgang in <strong>Essen</strong><br />

geplant. Aufgrund einer Förderung durch das Land Nordrhein-<br />

Westfalen kann die Stadt <strong>Essen</strong> den <strong>Essen</strong>er Betrieben die Teilnahme<br />

kostengünstig anbieten.<br />

Beachtenswert sind die Ergebnisse der städtischen und stadtnahen<br />

Betriebe, die dadurch auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Timm<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 211<br />

E-Mail: annette.timm@umweltamt.essen.de<br />

60<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />

<strong>USb</strong><br />

Abschlussveranstaltung des Projektes ÖKOPROFIT III im April 2006 bei der IHK zu <strong>Essen</strong><br />

(mit Herrn Oberbürgermeister Dr. Reiniger und Herrn Staatssekretär Dr. Schink vom<br />

MUNLV NRW)<br />

ÖKOPROFIT - Betriebe in <strong>Essen</strong><br />

Auszeichnung 2006<br />

Diakoniewerk <strong>Essen</strong> - Haus Immanuel<br />

Diakoniewerk <strong>Essen</strong> - Kindertagesstätte „Lummerland“ und Karl-<br />

Schreiner-Haus<br />

Elisabeth-Krankenhaus <strong>Essen</strong><br />

Energietechnik <strong>Essen</strong> GmbH<br />

<strong>Essen</strong>er Technologie- und Entwicklungs-Centrum GmbH (ETEC)<br />

Flowserve <strong>Essen</strong> GmbH<br />

HELF Automobil-Logistik GmbH (Rezertifizierung 2007)<br />

Jacob Stauder GmbH & Co. KG<br />

Joh. Brauksiepe GmbH<br />

Kurhaus im Grugapark gGmbH<br />

MESSE ESSEN GmbH<br />

Tischlerei Kampmann<br />

Universität Duisburg-<strong>Essen</strong><br />

ZukunftsZentrumZollverein Aktiengesellschaft zur Förderung von<br />

Existenzgründungen - TripleZ<br />

Auszeichnung 2007<br />

Accor Hotellerie Deutschland GmbH c/o ibis <strong>Essen</strong><br />

Accor Hotellerie Deutschland GmbH c/o Mercure Hotel Plaza <strong>Essen</strong><br />

BMW Niederlassung <strong>Essen</strong><br />

Der Solarbauer GmbH & Co. KG<br />

Grugapark <strong>Essen</strong><br />

Harmuth Entsorgung GmbH<br />

MARTINEUM, Ev. Seniorenzentrum <strong>Essen</strong>-Steele<br />

Regionalverband Ruhr<br />

Ruhrlandklinik<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

61


<strong>USb</strong><br />

Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />

Das <strong>Essen</strong>er Systemhaus (ESH)<br />

Das <strong>Essen</strong>er Systemhaus hat in 2006 Maßnahmen umgesetzt, die als<br />

(Teil-) Ziel eine Reduzierung des Stromverbrauches vorsahen.<br />

AMD-Prozessoren<br />

Neue Servertechnik<br />

PC-Arbeitsplatzausstattungen<br />

An den ca. 6.000 IT-Arbeitsplätzen der Verwaltung werden je nach<br />

Anforderungen an den jeweiligen Arbeitsplatz Standard-PC oder<br />

High-End-PC (z.B. für CAD) eingesetzt. Diese waren bis Mitte 2006 mit<br />

Intel-Prozessoren ausgestattet. Markterkundungen haben jedoch<br />

Hinweise ergeben, die bei vergleichbaren Rechnern mit AMD-<br />

Prozessoren einen deutlich geringeren Stromverbrauch erwarten<br />

ließen.<br />

Im ESH wurden Stromverbrauchsmessungen durchgeführt, die den<br />

Stromverbrauch im sogenannten IDLE- (Leerlauf-) und LOAD-<br />

(Auslastungs-) Modus bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von<br />

8 Std. und 230 AT für beide Prozessor-Varianten berücksichtigten. Die<br />

durchgeführten Untersuchungen bestätigten die Vermutung einer<br />

Stromeinsparung. Beim Standard-PC war unter Verwendung der<br />

AMD-Prozessoren eine durchschnittliche Stromeinsparung von 39 %<br />

(33 W/h) und beim High-End-PC von 46 % (43 W/h) zu verzeichnen.<br />

Da die Prozessoren der Hersteller AMD und Intel zurzeit funktional<br />

vergleichbar sind, wurde in 07/2006 entschieden, die neu zu<br />

beschaffenden PCs nur noch mit AMD-Prozessoren auszustatten.<br />

Darüber hinaus werden seit einigen Jahren flächendeckend TFT-<br />

Bildschirme (TFT - Thin Film Transistor) anstelle herkömmlicher<br />

Röhren-Monitore eingesetzt. Dadurch wurde der Stromverbrauch der<br />

Bildschirme im Durchschnitt um 30 % reduziert.<br />

Servertechnik<br />

Im Rahmen der zentralen Serverbereitstellung im Rechenzentrum<br />

müssen eine Reihe von Servern für unterschiedliche Aufgaben<br />

eingesetzt werden. Diese liefen bislang auf gesonderter Hardware.<br />

Mitte 2006 wurde im ESH ein Projekt zur Servervirtualisierung durchgeführt.<br />

Die Aufgabe war, die verschiedenen physisch vorhandenen<br />

Server auf wenige große und hochsichere Server in einem Serververbund<br />

zu verlagern. Damit sollten die Ziele höherer Wirtschaftlichkeit,<br />

maximaler Ausfallsicherheit und größerer Flexibilität erreicht<br />

werden.<br />

Im Ergebnis konnten bis heute 40 physische vorhandene Server mit<br />

einer Nennaufnahmeleistung von je 500 Watt (gesamt 20 kW) auf vier<br />

neue hochperformante Server mit einer Nennaufnahmeleistung von<br />

750 Watt (gesamt 3 kW) verlagert werden. Durch die Maßnahme<br />

konnte zugleich die erforderliche Klimatisierung im Rechenzentrum<br />

gedrosselt werden, was zu einer weiteren Energieeinsparung führte.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Eßler<br />

<strong>Essen</strong>er Systemhaus, ESH/4-2<br />

Telefon: 88 - 17 420<br />

E-Mail: guenter.essler@esh.essen.de<br />

62<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Fazit und Ausblick<br />

<strong>USb</strong><br />

Wie den vorhergehenden Teilen dieses Berichts nachdrücklich entnommen<br />

werden kann, war und ist die Stadt <strong>Essen</strong> in der Vergangenheit<br />

und gegenwärtig auf dem Gebiet des Klimaschutzes nicht<br />

untätig. Viele der Maßnahmen und Projekte standen und stehen<br />

allerdings bisweilen in einem anderen Themenzusammenhang, der die<br />

Bedeutung für die Umsetzung von Klimaschutzzielen nicht<br />

unmittelbar erkennbar gemacht hat. Vor dem Hintergrund der<br />

weltweiten Diskussionen und der steigenden kommunalpolitischen<br />

Bedeutung von Themen des Klimaschutzes ist es daher ein Anliegen<br />

des Berichts, bei der Bilanzierung der vielen städtischen Aktivitäten<br />

diese neu zu fokussieren. Auf diese Weise werden z. B. Maßnahmen zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz, der nachhaltigen Mobilität oder der<br />

Luftreinhaltung eben auch in ihrer Klimarelevanz dargestellt.<br />

Über die bisherigen Handlungsfelder hinaus sind die Anstrengungen<br />

zum Klimaschutz im Konzern Stadt und im Stadtgebiet <strong>Essen</strong><br />

zukünftig zu verstärken, sollen weitere Klimaschutzziele und<br />

insbesondere die Verringerung klimarelevanter Emissionen erreicht<br />

werden. Dies erfordert eine thematische Auseinandersetzung in allen<br />

Geschäfts- und Fachbereichen sowie in den Beteiligungsunternehmen<br />

des Konzerns, eine kreative Ausschöpfung der<br />

Handlungs- und Maßnahmenoptionen zum Klimaschutz und ein<br />

koordiniertes, in die Öffentlichkeit hinein zu kommunizierendes<br />

Vorgehen.<br />

Mit welch hohem kommunalpolitischen Stellenwert der Klimaschutz<br />

inzwischen ausgestattet ist, machen Beschlüsse des Rates und seiner<br />

Ausschüsse mit umfassenden Beauftragungen zum Gesamtkomplex<br />

und zu einzelnen strategischen Ansätzen des Klimaschutzes mehr als<br />

deutlich. Auf der Grundlage dieser Beschlüsse und Auftragslagen soll<br />

ein vernetztes Berichterstattungssystem im Konzern Stadt entwickelt<br />

werden, dass neue Handlungsfelder neben den bereits<br />

bestehenden aufgreift und beschreibt und in ihren Wirkungen für den<br />

Klimaschutz quantifiziert.<br />

Die Komplexität dieser Aufgabe macht eine ständige „Klimakonferenz<br />

Stadt <strong>Essen</strong>“ notwendig, die sich bereits Mitte Oktober<br />

2007 mit Vertretern der Geschäfts- und Fachbereiche, der<br />

Beteiligungsunternehmen und der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen<br />

konstituiert hat und die im kommenden Jahr um Vertreter<br />

der Bürgerschaft, der Wirtschaft und von Institutionen ergänzt<br />

werden soll. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Konferenz waren die<br />

Einrichtung einer Projektgruppe „Klimaschutz“, die ein kommunales<br />

Maßnahmenprogramm mit kurz- und mittelfristigen Zielen<br />

zur Reduktion klimaschädlicher Gase erarbeiten soll. Des Weiteren soll<br />

durch eine klare Koordination der Aufgaben zum Klimaschutz<br />

sichergestellt werden, dass dezentral vielfältige Aktivitäten aller<br />

Akteursgruppen zum tragen kommen können.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

63


<strong>USb</strong><br />

Fazit und Ausblick<br />

Das Klimaschutzkonzept soll helfen, Prioritäten bei der künftigen<br />

Klimaschutzstrategie zu setzen und Synergien zwischen verschieden<br />

Einzelmaßnahmen zu erschließen. In wichtigen Handlungsfeldern des<br />

kommunalen Klimaschutzes sollen beispielhafte Instrumente für die<br />

Stadt <strong>Essen</strong> ausgearbeitet werden. Mit ihnen kann der CO2- Ausstoß<br />

deutlich verringert werden.<br />

So sollen im Bereich der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes,<br />

dem Handlungsfeld mit dem größten CO2-Minderungs-<br />

potential, die weitere Nutzung zweckgebundener Mittel der RWE-<br />

NET-AG für die engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Energieversorgung<br />

und der rationellen Energienutzung eingesetzt werden.<br />

Weitere Instrumentenpakete betreffen u.a. die Prüfung von<br />

Modellprojekten zur Änderung des energetischen Nutzerverhaltens<br />

sowie die Weiterführung und Ergänzung bestehender Kampagnen in<br />

Verwaltungsgebäuden, Schulen und Kindertagesstätten. Für die<br />

kommunalen Liegenschaften wird empfohlen, zu prüfen, welche<br />

Objekte kurz- oder mittelfristig für die Umstellung des Energieträgers<br />

auf regenerative bzw. klimafreundliche Energien geeignet sind.<br />

In Bezug auf eine nachhaltige Stadtentwicklung soll bei der Ausweisung<br />

neuer Baugebiete in Zukunft geprüft werden, ob diese nicht<br />

so geplant werden, dass sie energiesparend und verkehrsmindernd<br />

sind. Dazu könnte die Nutzung regenerativer Energien - z.B.<br />

Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, Sonnenkollektoren für die<br />

Brauchwassererwärmung sowie Wind und Wasserkraft - durch<br />

Festsetzung energetischer Standards in Bebauungsplänen oder<br />

anderer geeigneter Instrumente gefördert werden, wie es nach der<br />

geplanten Gesetzgebung möglich werden soll. Die Entwicklung<br />

energiesparender Neubaugebiete ist ein Feld, in welchem die Stadt<br />

<strong>Essen</strong> durch kommunales Handeln direkt Einfluss auf die zukünftige<br />

Energie- und CO2-Bilanz nehmen kann. In die Siedlungsplanung<br />

sollten idealerweise die neuesten energetischen und ökologischen<br />

Erkenntnisse und Leitbilder einfließen. Hierdurch kann ein<br />

Multiplikatoreffekt ausgelöst und das Image der Stadt nach außen<br />

positiv beeinflusst werden.<br />

Nicht nur für Neubaugebiete sondern auch im Bestandswohnungsbau<br />

sollen energetische Standards im Rahmen der Förderprogramme<br />

umgesetzt und mittels bestehender Programme, wie beispielsweise<br />

des Fassaden- und Hofprogramms zur Verbesserung des Lokalklimas<br />

und der Abmilderung der Wärmeinseln in Zentrenlagen beitragen.<br />

Ein weiterer Schlüssel zur Emissionsreduktion liegt auch im Verkehrsbereich,<br />

der einen erheblichen Anteil an den CO2-Emissionen in <strong>Essen</strong><br />

hat. Ansatzpunkte sind hier die weitere Förderung des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs in Kooperation mit den lokalen Verkehrsbetrieben,<br />

die Förderung des Fuß- und Radverkehrs und die Werbung<br />

64<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Fazit und Ausblick<br />

<strong>USb</strong><br />

für emissionsarme Antriebe und Verhaltensweisen im Individualverkehr.<br />

Ein Instrument dazu könnte ein integrierter Verkehrsentwicklungsplan<br />

sein, der ausdrücklich die Zielsetzung verfolgt, die<br />

lokalen Emissionen des Verkehrs zu mindern.<br />

Ausgehend von den zuvor beispielhaft aufgezeigten Möglichkeiten<br />

werden vor dem Hintergrund bereits durchgeführter Klimaschutzmaßnahmen<br />

in Zukunft vor allem in folgenden Bereichen<br />

Arbeitsschwerpunkte gesehen:<br />

- Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Klimaschutz“<br />

- Verdeutlichung der Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz<br />

durch kommunale „Best-Practice-Beispiele“<br />

- Forcierung von Energiesparmaßnahmen in privaten Haushalten<br />

mit den Energieversorgungsunternehmen vor Ort<br />

- Verstärkung der Zusammenarbeit und Initiierung einer<br />

Informationsoffensive mit Wirtschaft, kommunalen Wohnungsunternehmen,<br />

Institutionen und Politik<br />

- Weiterentwicklung des „Energiekonzeptes <strong>Essen</strong>“ entsprechend<br />

den aktuellen Fragestellungen<br />

- Regelmäßige Bilanzierung der Erfolge beim Klimaschutz durch<br />

ein geeignetes Monitoringsystem<br />

- Einbeziehung des energetischen „Know-hows“ der Universität<br />

Duisburg/<strong>Essen</strong> und weiterer Partner aus dem Branchenschwerpunkt<br />

Energie<br />

- Teilnahme an Bundes- und Landesprojekten zum effizienten<br />

Einsatz von Energie in Kommunen<br />

Es ist geplant, Veranstaltungen zu „Perspektiven zum Klimaschutz<br />

in <strong>Essen</strong>“ unter Einbeziehung von Wirtschaft, Interessenverbänden<br />

und Energieunternehmen durchzuführen. Konkrete Programme,<br />

Strategien und Maßnahmenpläne sind nicht nur auf nationaler und<br />

internationaler, sondern auch auf lokaler Ebene wichtige Elemente<br />

des Klimaschutzes. Das besondere Potenzial der Klimaschutzgestaltung<br />

in <strong>Essen</strong> liegt in der Nähe zum Leben und Wirtschaften am<br />

Ort und der engen Einbindung in lokale Akteursnetzwerke.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

65


<strong>USb</strong><br />

B: WEITERE AKTUELLE UMWELTTHEMEN<br />

66<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Wasser/Regenwasser<br />

<strong>USb</strong><br />

Umsetzung Zukunftsvereinbarung Regenwasser<br />

Seit Herbst 2005 wird in <strong>Essen</strong> die Zukunftsvereinbarung Regenwasser<br />

umgesetzt. Ziel dieser Vereinbarung ist, dass innerhalb der nächsten<br />

15 Jahre bis 2020 im wasserwirtschaftlichen Einzugsbereich der<br />

Emscher 15 % des Regenabflusses von der Kanalisation abgekoppelt<br />

werden sollen.<br />

Leitfaden zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung<br />

Um einen ersten Einstieg bezüglich Einschätzbarkeit für die<br />

Umsetzbarkeit von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen an<br />

konkreten kommunalen Objekten zu bekommen, hat das Umweltamt<br />

in Kooperation mit der Emschergenossenschaft einen Leitfaden<br />

(„Leitfaden zur Ermittlung von Maßnahmen der dezentralen naturnahen<br />

Regenwasserbewirtschaftung an kommunalen Objekten“)<br />

erstellen lassen. Dieser ermöglicht es den städtischen Mitarbeitern,<br />

eine erste Grobeinschätzung bezüglich Umsetzbarkeit von<br />

Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen an dem konkreten Objekt<br />

vorzunehmen.<br />

Förderprogramme<br />

Für die Umsetzung der Ziele der Zukunftsvereinbarung wurden von<br />

der Emschergenossenschaft und dem Land NRW Förderprogramme für<br />

den Einzugsbereich der Emscher aufgelegt: Insgesamt stehen in<br />

diesem Rahmen 111 Mio. € bis 2010/2016 zur Verfügung.<br />

a. Route des Regenwassers - Förderprogramm zur naturnahen<br />

Regenwasserbewirtschaftung im Siedlungsbestand.<br />

b. Richtlinie zur Förderung/Finanzierung von Maßnahmen der<br />

naturnahen Regenwasserbewirtschaftung durch die Emschergenossenschaft.<br />

c. Versickerung und Ableitung von Niederschlagswasser oder<br />

Fremdwasser im wasserwirtschaftlichen Einzugsbereich der<br />

Emscher.<br />

In enger Kooperation mit den FB 60, 66, GGE, SWE und EWG werden<br />

derzeit Flächen und Projekte ausgewählt, die für eine Abkopplung<br />

geeignet sind und damit bei den Förderprogrammen b und c<br />

eingereicht werden sollen.<br />

Route des Regenwassers<br />

Im Rahmen des o.g. Förderprogramms beteiligt sich die Stadt <strong>Essen</strong><br />

mit einigen Projekten, die sich zurzeit in der Umsetzungsphase<br />

befinden und noch realisiert werden müssen:<br />

Wettbewerbsbeiträge 2004<br />

Projekte<br />

Abzukoppelnde Fördermittel in € Laufzeit<br />

Fläche in m²<br />

Medion<br />

26.400 134.904 2004-Dez 2008<br />

Ehem. Kaserne<br />

Fa. Spicer<br />

16.000 81.760 2004-Sept./2007<br />

Gelenkwellenbau<br />

Stadion Rot-Weiß 28.430 145.277 2004- Dez. 2007<br />

70.830 361.941<br />

Ausschnitt aus der WAZ<br />

vom 24.07.2006<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

67


<strong>USb</strong><br />

Wasser/Regenwasser<br />

Wettbewerbsbeiträge 2005<br />

Projekte<br />

abzukoppelnde Fördermittel in € Laufzeit<br />

Fläche in m²<br />

Allbau<br />

3.800,0 19.418 2005-2008<br />

Altenessen<br />

Wohnbau<br />

6.000,0 30.660 2005-2008<br />

Westfalen<br />

Wolbeckstr./<br />

Bausemhorst<br />

9.800,0 50.078,0<br />

Wettbewerbsbeiträge 2006<br />

Projekte<br />

abzukoppelnde Fördermittel in € Laufzeit<br />

Fläche in m²<br />

Allbau<br />

3.160,0 18.960,00 2006-2008<br />

Assmannweg/<br />

Segeroth-Teich<br />

Uni-Sportgelände<br />

13.516,5 81.099,00 2006-2008<br />

Gladbecker Str.<br />

16.676,5 100.059<br />

Abzukoppelnde Flächen gesamt: 97.306,5 m²<br />

Zugesagte Fördermittel gesamt: 512.078 €.<br />

Landesförderprogramm bis Ende 2005<br />

Das Landesförderprogramm „Initiative ökologische und nachhaltige<br />

Wasserwirtschaft NRW“ lief bis Ende des Jahres 2005. Zahlreiche<br />

Bürgerinnen und Bürger nutzten noch die Chance, bis Ende des Jahres<br />

2005 die Förderanträge einzureichen. Diese konnten dann bis Mitte<br />

2006 umgesetzt und letztendlich abgerechnet werden.<br />

Das Förderprogramm unterstützte finanziell die Umsetzung von<br />

folgenden naturnahen Regenwasserbewirtschaftungsformen:<br />

- Entsiegelungen<br />

- Versickerungen<br />

- Dachbegrünungen<br />

- Regenwassernutzungsanlagen<br />

Die Tabelle gibt einen Überblick über die Anzahl der umgesetzten<br />

Maßnahmen in <strong>Essen</strong>:<br />

1996-1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Versickerungsanlagen 4 2 1 0 2 2 1 2<br />

Entsiegelungen 10 4 14 8 7 9 20 10<br />

Dachbegrünungen 0 1 3 19 17 18 25 23<br />

Rewa -Nutzungsanlagen 0 10 19 18 12 40 44 72<br />

Weitere Infos sind auch im Internet auf der Homepage des Umweltamtes erhältlich unter:<br />

www.essen.de/umwelt dann unter Wasser/ Regenwasser<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Heckmann<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 218<br />

E-Mail: erika.heckmann@umweltamt.essen.de<br />

Herr Küper<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 205<br />

E-Mail: klaus.kueper@umweltamt.essen.de<br />

68<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Wasser/Regenwasser<br />

<strong>USb</strong><br />

Aktuelle Maßnahmen und Projekte der Unteren Wasserbehörde<br />

1. Errichtung des Regenüberlauf- und Regenrückhaltebeckens<br />

„Karstadt“<br />

Die Emschergenossenschaft plant die Umgestaltung der Schmutzwasserläufe<br />

im <strong>Essen</strong>er Stadtgebiet. Die Umgestaltung des Borbecker<br />

Mühlenbaches macht den Bau eines Systems von Regenüberlauf- und<br />

Regenrückhaltebecken notwendig, damit der zukünftig renaturierte<br />

Bach vor zu großen Wassermengen aus der Kanalisation geschützt<br />

wird.<br />

Im Zuge der naturnahen Umgestaltung des Borbecker Mühlenbaches<br />

und seiner Zuflüsse baut die Emschergenossenschaft an der Karstadt<br />

Hauptverwaltung ein neues Regenüberlaufbecken. Außerdem wird<br />

westl. der A 52 ein Regenrückhaltebecken angelegt. Grund: Der<br />

vorhandene Kanal an der Norbertstraße schlägt bei starken Regenfällen<br />

zu viel Wasser in das Quellgebiet des Nachtigallentales ab.<br />

Zusätzlich musste der Bach in der Vergangenheit große Regenwassermengen<br />

der A 52 aufnehmen. Die Folge hiervon: Der gesamte<br />

Bachlauf im Bereich des Nachtigallentales musste in der Vergangenheit<br />

aus Schutz vor Erosion mit Rasengitter- und Wasserbausteinen<br />

naturfern ausgebaut werden.<br />

Unterirdische Betonbecken<br />

Die beiden Bauwerke sind unterirdische Betonbecken, die dafür<br />

sorgen, dass bei starken Regenfällen die Kanalisation nicht überlastet<br />

wird und kein stark verschmutztes Wasser ins Gewässer gelangt. Dies<br />

wird erreicht, indem zunächst im Regenüberlaufbecken durch eine<br />

Regenwasserbehandlungsanlage das im Kanal vermischte Regenwasser<br />

und Abwasser getrennt wird. Das Abwasser wird der Kläranlage<br />

zugeleitet, das weniger verschmutzte und nicht klärpflichtige Regenwasser<br />

wird in das Regenrückhaltebecken geleitet. Dieses ist<br />

wiederum in zwei Kammern unterteilt: Die erste Kammer nimmt das<br />

Wasser des Regenüberlaufbeckens auf, die zweite Kammer das<br />

Regenwasser, das von der Autobahn A 52 und den angrenzenden<br />

Straßenflächen in die Kanalisation gelangt. Die Wassermassen können<br />

dort zwischengespeichert werden und dann zeitverzögert an das<br />

Gewässer abgegeben werden. Die alte Einleitungsstelle der Regenwasserkanalisation<br />

wurde aus dem Quellbereich der Kreuzenbecke<br />

entfernt und ca. 150 m bachabwärts verlegt. Die Quelle und der<br />

Quelllauf der Kreuzenbecke werden sich zukünftig unbeeinflusst von<br />

Einleitungen naturnah entwickeln können.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

69


<strong>USb</strong><br />

Wasser/Regenwasser<br />

Abb.: Regenrückhaltebecken Karstadt<br />

Abb.: Auslaufbereich des Regenrückhaltebeckens unterhalb des Quellbereiches<br />

Die Baugruben werden nach Abschluss der Bauarbeiten wieder mit<br />

Erde verfüllt und landschaftsgerecht gestaltet. Die Baumaßnahmen<br />

werden bis zum Sommer 2007 abgeschlossen.<br />

70 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Wasser/Regenwasser<br />

<strong>USb</strong><br />

2. Renaturierung der Kreuzenbecke (Kesselbach)<br />

Wie zuvor bereits erwähnt, wurde die Kreuzenbecke in den vergangenen<br />

Jahrzehnten aufgrund der hohen Einleitungsmengen<br />

massiv mit Rasengittersteinen und Wasserbausteinen ausgebaut und<br />

befestigt.<br />

Abb.: Ausgebaute Kreuzenbecke<br />

Nach Fertigstellung der Rückhaltebecken „Humboldtstraße“ in Haarzopf<br />

und dem Rückhaltebecken „Karstadt“ können nunmehr die Ziele<br />

des KNEF Kreuzenbecke (Konzept zur naturnahen Entwicklung der<br />

Kreuzenbecke) umgesetzt werden. Das Konzept sieht vor, die<br />

Befestigungen nach Drosselung der Einleitungen im Bach zu entfernen.<br />

Somit kann wieder eine naturnahe Entwicklung der Kreuzenbecke<br />

eingeleitet werden. Mit der Zeit werden sich Bachmäander und<br />

vielfältige Kleinstrukturen im Uferbereich neu bilden und Lebensraum<br />

für seltene Pflanzen- und Tierarten bieten. Das Tal der Kreuzenbecke<br />

erfährt somit eine erhebliche ökolog. Aufwertung.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

71


<strong>USb</strong><br />

Wasser/Regenwasser<br />

Abb.: Entfernung von Wasserbausteinen (Feb. 2007)<br />

Abb.: Renaturierte Kreuzenbecke (April 2007)<br />

Die Arbeiten an der Kreuzenbecke werden durch Grün und Gruga in<br />

Zusammenarbeit mit Gemeinwohlarbeitern der <strong>Essen</strong>er Arbeit<br />

Beschäftigungsgesellschaft durchgeführt. Für die Renaturierungsmaßnahmen<br />

im Tal der Kreuzenbecke ist das gesamte Jahr 2007<br />

veranschlagt.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Kiesewalter<br />

Umweltamt, St.A. 59-5<br />

Telefon: 88 - 59 533<br />

E-Mail: detlef.kiesewalter<br />

@umweltamt-uwb.essen.de<br />

72 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Luftqualität<br />

<strong>USb</strong><br />

Schwerpunkte der Luftreinhalteplanung<br />

Im Rahmen der Umsetzung der EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie hat<br />

das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW<br />

(LANUV) seit 2005 in der Ruhrregion, vor allem im Kerngebiet um die<br />

Autobahn A 40, sowie an zentralen Hauptverkehrsachsen, Grenzwertüberschreitungen<br />

bei Feinstaubpartikeln (PM 10) gemessen. Während<br />

der Jahresmittelwert von 40 μg/m³ an den meisten Stationen eingehalten<br />

werden kann, kommt es an mehreren Standorten zu mehr als<br />

den zulässigen 35 Überschreitungen des Tagesmittels von 50 μg/m³.<br />

Überschreitungen<br />

bei PM 10<br />

Als Hauptursache für die Überschreitungen der PM -Grenzwerte in<br />

10<br />

<strong>Essen</strong> wurde eine relativ hohe Schadstoffkonzentration von 26 μg/m³<br />

im regionalen Hintergrund identifiziert. Das bedeutet, dass die<br />

Hintergrundbelastung allein 22 Überschreitungen der Grenzwerte<br />

beim Tagesmittelwert auslöst.<br />

Abb. 1<br />

An industriellen und verkehrlichen Belastungsschwerpunkten reicht<br />

bereits eine relativ geringe Zusatzbelastung aus, um die<br />

höchstzulässige Immissionskonzentration zu überschreiten (Abb.1).<br />

Andererseits kann davon ausgegangen werden, dass die geltenden<br />

Luftqualitätsnormen an Verkehrsachsen eingehalten werden können,<br />

wenn durch die Straßengeometrie hinreichende Belüftungsverhältnisse<br />

sichergestellt sind. Dies trifft in <strong>Essen</strong> jedoch nicht auf<br />

alle Straßenabschnitte zu.<br />

Die Bezirksregierungen Düsseldorf, Münster und Arnsberg haben eine<br />

Reihe von Aktionsplänen aufgestellt, um mit Sofortmaßnahmen die<br />

Verringerung von schädlichen Immissionsbelastungen einzuleiten. In<br />

<strong>Essen</strong> wurden zwei Belastungsschwerpunkte identifiziert, an denen<br />

unzulässige Feinstaubkonzentrationen gegeben sind. Es handelt sich<br />

um die Hombrucher Straße in unmittelbarer Nähe der Autobahn A 40<br />

in Höhe der Anschlussstelle <strong>Essen</strong>-Frillendorf und um einen Abschnitt<br />

Aktionsplan<br />

Hombrucher Straße<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

73


<strong>USb</strong><br />

Luftqualität<br />

Aktionsplan<br />

Gladbecker Straße<br />

der Gladbecker Straße(B 224). Neben der relativ hohen Hintergrundbelastung<br />

leistet das Verkehrsaufkommen hier einen wesentlichen<br />

Immissionsbeitrag, dessen Wirkung noch durch eine ungünstige<br />

Straßengeometrie verstärkt wird.<br />

Straßenreinigung<br />

Aktionspläne<br />

Im Rahmen der Aktionsplanung wurde eine Reihe von<br />

Sofortmaßnahmen umgesetzt, die eine begrenzte, aber dennoch<br />

messtechnisch nachweisbare Wirkung an den Belastungsschwerpunkten<br />

zeigt.<br />

Die bisher größten Minderungseffekte bei den Immissionen konnten<br />

durch Eingriffe in das Verkehrsgeschehen erreicht werden. Mit dem<br />

Aktionsplan Gladbecker Straße wurde für den in Richtung Süden<br />

fließenden LKW-Verkehr (>3,5 t zulässiges Gesamtgewicht) werktäglich<br />

eine Umleitung zwischen 6.00 und 13.00 Uhr eingerichtet, die<br />

an einem Gewerbegebiet entlangführt. Der Entlastung auf der<br />

Gladbecker Straße steht hier eine Mehrbelastung, allerdings unterhalb<br />

der Grenzwertschwelle, auf der Umleitungsstrecke über die<br />

Hafenstraße gegenüber.<br />

Die als Umleitung für die Gladbecker Straße genutzte Hafenstraße<br />

diente bisher ebenfalls zu verkehrlichen Anbindung des benachbarten<br />

Gewerbegebietes ECONOVA. Um diese B 224-Umleitung vom LKW-<br />

Verkehr zu entlasten, wurde ein verkehrliches Erschließungskonzept<br />

des ECONOVA-Geländes zur Umgehung der Hafenstraße erarbeitet.<br />

Hierdurch ließ sich die Belastung der Umleitungsstrecke zum Teil<br />

wieder reduzieren.<br />

Die A 40-Anschlussstelle <strong>Essen</strong>-Frillendorf, Richtung Duisburg wird an<br />

Werktagen zwischen 7.30 und 9.30 Uhr gesperrt. Die hiermit<br />

verbundenen Entflechtung von auffahrenden und am Autobahndreieck<br />

<strong>Essen</strong>-Ost von der A 40 abfahrenden KFZ hat zu einer<br />

Verringerung der Unfallhäufigkeit und damit zu wesentlich<br />

flüssigerem Verkehr geführt. Mit der Sperrung ist es jedoch auch zu<br />

einer Anhebung der Durchschnittsgeschwindigkeit auf der A 40<br />

gekommen. Der damit einhergehende Anstieg der Fahrzeugmenge pro<br />

Stunde hat die Minderungseffekte wiederum herabgesetzt. In der<br />

Gesamtbilanz konnte dennoch eine Verringerung der Verkehrsimmissionen<br />

erreicht werden, die sich auch messtechnisch bemerkbar<br />

macht.<br />

Die über einen Zeitraum von 8 Monaten im Jahr 2005 durchgeführte<br />

Nassreinigung auf der Gladbecker Straße wurde von einer<br />

Forschungsarbeit an der Universität Duisburg-<strong>Essen</strong> flankiert und<br />

aufgrund nicht nachweisbarer Wirkung zunächst aufgegeben. Im Jahr<br />

2007 hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ein<br />

weiteres Forschungsprojekt beauftragt, bei dem die Straßenreinigung<br />

mit einer speziell entwickelten Absaug- und Filtertechnik auf der<br />

Gladbecker Straße erprobt werden soll. Ergebnisse liegen bislang noch<br />

nicht vor.<br />

74<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Luftqualität<br />

<strong>USb</strong><br />

Um kurzfristig das Emissionsverhalten der KFZ positiv zu beeinflussen,<br />

wurden auf der Gladbecker Straße weitere Maßnahmen zur Verkehrsverflüssigung<br />

getroffen. Mit Hilfe der Ampelsteuerung ist die<br />

bestehende Vorrangschaltung der B224 zeitlich ausgedehnt und die<br />

Einschränkung von Querverkehren vorgenommen worden.<br />

Obwohl Aktionspläne auf den kurzfristigen Eingriff ausgerichtet sind,<br />

wurden in <strong>Essen</strong> zeitgleich auch langfristige Maßnahmen eingeleitet.<br />

Ziel war es, sofort ebenfalls auf die relativ hohe Belastung durch den<br />

urbanen Hintergrund einzuwirken.<br />

Der Einsatz von Partikelfiltersystemen in Dieselfahrzeugen und die<br />

Umstellung der Antriebstechnik von KFZ auf Erdgas wird vom LANUV<br />

als wirkungsvolle Lösung betrachtet. Der Verwaltungsvorstand der<br />

Stadt <strong>Essen</strong> hat daher am 25. April. 2006 beschlossen, Neufahrzeuge<br />

vorrangig mit Erdgasantrieb zu beschaffen. Neue Nutzfahrzeuge,<br />

bei denen aus technischen Gründen Dieselmotoren notwendig sind,<br />

müssen mit Partikelfiltern ausgestattet sein. Die Verkehrsbetriebe<br />

EVAG und MEOline haben bereits 49 Busse mit Filtertechnologie im<br />

Einsatz. Auch hier wurde der Partikelfilter zur Standardvorgabe für<br />

neue Ausschreibungen.<br />

Es ist gelungen, die <strong>Essen</strong>er Wohnungsbaugesellschaft Allbau-AG<br />

dafür zu gewinnen, ihre Gebäude in der Gladbecker Straße zu<br />

begrünen. Im Jahr 2006 wurden am Belastungsschwerpunkt 77 Efeubepflanzungen<br />

vorgenommen. Mit der Maßnahme verbindet sich die<br />

Erwartung, dass diese Vegetation in einigen Jahren in der Lage sein<br />

wird, Feinstaubpartikel aus der Luft zu filtern. Vor diesem Hintergrund<br />

prüft die Stadt <strong>Essen</strong>, an welchen Standorten Begrünungen ihrer<br />

Betriebshöfe umgesetzt werden können.<br />

Mit der Luftreinhalteplanung hat die Stadt <strong>Essen</strong> die Überwachung<br />

des Verkehrsverhaltens intensiviert. Es soll hiermit das Parken in<br />

zweiter Reihe, die Übertretung der Höchstgeschwindigkeit und der<br />

unnötige Motorbetrieb von KFZ im Stand verhindert werden.<br />

Da die Maßnahmen der Aktionspläne eine unmittelbare Wirkung auf<br />

die Wohnsituation in den betroffenen Quartieren hat, kommt der<br />

Information der Bürgerinnen und Bürger über die Hintergründe der<br />

Luftreinhalteplanung eine wesentliche Rolle zu. Seit 2006 hat das<br />

Umweltamt Informationsveranstaltungen über die Aktionspläne und<br />

die darin zu treffenden Maßnahmen im <strong>Essen</strong>er Norden angeboten.<br />

Vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen mit der Luftreinhalteplanung<br />

zeichnet sich ab, dass Maßnahmen zur Verringerung von<br />

NO2- und Staubemissionen nur zu einem relativ geringen Teil mit<br />

Eingriffen der Verwaltung umsetzen werden können.<br />

Viele in der Fläche wirkende Emissionsminderungen durch Verringerung<br />

des Verkehrsaufkommens, Förderung des Umweltverbundes,<br />

Ressourcen schonendes Verhalten und andere Maßnahmen<br />

können nur freiwillig durch die Bürgerinnen und Bürger geleistet<br />

werden. Der hierzu notwendige Bewusstseinswandel in der<br />

Bevölkerung wird vom Umweltamt durch Beratung und Kampagnen,<br />

z.B. zur Energieeinsparung, zur Gebäudemodernisierung und zu<br />

Förderprogrammen unterstützt.<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

Begrünungsmaßnahmen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

75


<strong>USb</strong><br />

Luftqualität<br />

Luftreinhalteplan<br />

Wie auch an anderen Standorten in der Ruhrregion konnte durch<br />

verkehrslenkende Maßnahmen eine Verringerung der immissionsseitig<br />

kritischen Phasen an den Belastungsschwerpunkten bewirkt<br />

werden. Diese reichen jedoch nicht aus, um die gesetzlichen Grenzwerte<br />

einzuhalten. Weiterhin wurden im Jahr 2006 in <strong>Essen</strong> vom<br />

LANUV Überschreitungen der Toleranzmarge für NO (Jahresmittel<br />

2<br />

von 48 μg/m³) gemessen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, einen<br />

Luftreinhalteplan zu erstellen, der mittel- und langfristige Maßnahmen<br />

vorsieht. Diese müssen auf die Verringerung der NO - und<br />

2<br />

PM -Konzentration gerichtet sind.<br />

10<br />

Die Entwicklung von lokal begrenzten Maßnahmen im Rahmen von<br />

Aktionsplänen in NRW hat gezeigt, dass Hot-Spot-Betrachtungen<br />

wirkungsseitig und ökonomisch nicht effektiv sind und zur räumlichen<br />

Verlagerung von Schadstoffemissionen führen können. Nach<br />

Einschätzung der an der Luftreinhaltung beteiligten Akteure bei Land<br />

und Gemeinden müssen in die Fläche wirkende Möglichkeiten zur<br />

Verringerung von Emissionen entwickelt werden. Dabei ist zu<br />

berücksichtigen, dass eine Jahrhunderte währende industrielle<br />

Entwicklung zu den heute herrschenden Umweltbedingungen<br />

geführt hat. Dies legt die Annahme nahe, dass der Schadstoffausstoß<br />

nur mittel- bis langfristig in rückläufige Bahnen gelenkt werden kann.<br />

Regionaler<br />

Luftreinhalteplan<br />

Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) hat den<br />

für die Luftreinhalteplanung zuständigen Bezirksregierungen daher<br />

vorgeschlagen, bei der Luftreinhalteplanung einen regionalen Ansatz<br />

zu verfolgen, um in die Fläche wirkende und mit allen Kommunen des<br />

Ruhrgebietes abgestimmte Maßnahmen zu entwickeln. Ziel ist es,<br />

einen Regionalen Luftreinhalteplan mit einer Gebietskulisse<br />

zwischen Duisburg und Dortmund zu entwickeln. Um eine wirksame<br />

Senkung der Hintergrundbelastung zu erreichen, sollen die<br />

Maßnahmen alle Verursachergruppen (Verkehr, Gewerbe, Industrie,<br />

Bürgerinnen- und Bürger) einbeziehen. Prinzipiell werden alle<br />

Ressourcen schonenden Maßnahmen als geeignet betrachtet, um die<br />

genannten Schadstoffemissionen zu senken. Als zentrales Instrument<br />

ist die Einrichtung einer regionalen Umweltzone vorgesehen, die in<br />

noch nicht festgelegten Zeitabschnitten und in verschärfenden<br />

Stufen Fahrzeuge mit geringen Umweltstandards vom Verkehr in der<br />

Region ausschließen soll.<br />

Ausschnitt aus der NRZ vom 25.08.2006<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dobrick<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 213<br />

E-Mail: thomas.dobrick@umweltamt.essen.de<br />

76 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<br />

<strong>USb</strong><br />

Umweltprüfung zum Regionalen Flächennutzungsplan<br />

Ein interkommunales Leitprojekt der „Städteregion Ruhr 2030“ ist die<br />

Aufstellung eines Regionalen Flächennutzungsplanes (RFNP).<br />

Die sechs Städte Bochum, <strong>Essen</strong>, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim an<br />

der Ruhr und Oberhausen haben hierzu eine Planungsgemeinschaft<br />

gebildet. Die öffentlich rechtliche Vereinbarung der Planungsgemeinschaft<br />

zur Erstellung eines RFNP wurde im Dezember 2005 im<br />

Gesetz- und Verordnungsblatt bekannt gemacht.<br />

Der RFNP übernimmt die Funktionen eines Regionalplans inklusive<br />

Landschaftsrahmenplan und die eines gemeinsamen Flächennutzungsplans<br />

für die sechs beteiligten Städte, deren Gesamtfläche<br />

ca. 680 qkm beträgt und auf der rd. 1,8 Mio. Einwohner/-innen leben.<br />

Regionalplan<br />

Zusammenfassung der Planungsebenen<br />

durch den RFNP<br />

M 1:50.000<br />

Drei Regionalplan-<br />

Teilabschnitte<br />

M 1:50.000<br />

!<br />

EIN Regionaler<br />

Flächennutzungsplan<br />

M 1:10.000<br />

bzw. 1:15.000<br />

Sechs kommunale<br />

Flächennutzungspläne<br />

Umweltprüfung RFNP, Thomas Kleinebrahm<br />

Für diese erstmalige Aufstellung eines RFNP in NRW wird auch mit der<br />

durchzuführenden Umweltprüfung „Neuland“ betreten, wobei verschiedene<br />

gesetzliche Grundlagen zu beachten sind.<br />

Die Umweltprüfung und die Erstellung eines Umweltberichtes i. S. v.<br />

§ 15 Abs. 2 Landesplanungsgesetz i. V. m. § 2 Abs. 4 Baugesetzbuch<br />

sind wesentliche Elemente im Rahmen des RFNP-Aufstellungsverfahrens.<br />

Im Umweltbericht sind die voraussichtlichen erheblichen<br />

Auswirkungen, die die Durchführung des Plans auf die Umwelt hat,<br />

sowie anderweitige Planungsmöglichkeiten, die die Ziele und den<br />

räumlichen Anwendungsbereich des Plans berücksichtigen, zu<br />

ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten.<br />

Auf Initiative des <strong>Essen</strong>er Umweltamtes fand Mitte Dezember 2005<br />

ein erster Informationsaustausch mit den Umweltämtern der am RFNP<br />

beteiligten Städte statt.<br />

In einem Workshop und weiteren Treffen wurden anstehende inhaltliche,<br />

methodische sowie verfahrenstechnische und organisatorische<br />

Fragen der Umweltprüfung und -planung zum RFNP erörtert.<br />

Für die interkommunale Zusammenarbeit wurde eine Organisationsstruktur<br />

vereinbart, die den Informationsaustausch zwischen den<br />

Umweltprüfung<br />

und -bericht<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

77


<strong>USb</strong><br />

Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<br />

Beteiligten sowohl innerhalb der Umweltbereiche von den operativen<br />

bis zu den Leitungsebenen, als auch zu den Planungsbereichen<br />

gewährleistet.<br />

Weiterhin wurden zur Vorbereitung und Durchführung der Umweltprüfung<br />

interkommunale Fachteams gebildet, welche arbeitsteilig<br />

Themen wie Datengrundlagen, Methoden der Umweltprüfung,<br />

Erstellung Umweltbericht oder jeweils spezifische Umweltmedien<br />

bzw. Schutzgüter (z. B. Landschaft, Boden, Kultur- u. Sachgüter)<br />

behandelten.<br />

Grobstruktur Zusammenarbeit<br />

Politik: 6 Räte; vbA berät, bereitet Beschlüsse vor<br />

ILS<br />

Bereich Planung: Lenkungskreis, Projektgruppe,<br />

Geschäftsführung, Arbeitsgruppen<br />

ZIR<br />

Sprecher<br />

Sprecher<br />

Lenkungsrunde Umweltämter<br />

Projektgruppe Umwelt<br />

Teams<br />

Ziele, Leitbilder Datengrundlagen Umweltprüfung<br />

Tiere, Pflanzen, biol.<br />

Vielfalt Landschaft<br />

Boden/Wasser<br />

Klima/Luft …….<br />

Umweltprüfung RFNP, Thomas Kleinebrahm<br />

Dieses Vorgehen war und ist aufgrund der vielen Beteiligten, der<br />

Komplexität und zur Erreichung abgestimmter interkommunaler<br />

Standards sowie des engen Zeitrahmens notwendig (Beschluss des<br />

RFNP für 2009 geplant).<br />

Aufgrund der Vorgabe des Landesplanungsgesetz, den Untersuchungsumfang<br />

der Umweltprüfung und den Detaillierungsgrad des<br />

Umweltberichts vor seiner Erarbeitung festzulegen, wurde zu Beginn<br />

des förmlichen Verfahrens zum Regionalen Flächennutzungsplan am<br />

08.02.2007 im <strong>Essen</strong>er Rathauses ein so genannter „Scopingtermin“<br />

durchgeführt.<br />

Anhand eines von der Projektgruppe Umwelt verfassten Informationspapiers<br />

mit Darlegung des vorgesehenen Untersuchungsrahmens<br />

für die Umweltprüfung (Grundlagen, Fachbeiträge,<br />

Gegenstände u. Tiefenschärfe der Umweltprüfung, Methoden u.<br />

Beurteilungsmaßstäbe, Inhalte Umweltbericht) und Vorträgen, wurde<br />

den ca. 150 eingeladenen Behörden und sonstigen Trägern<br />

Gelegenheit zur Diskussion und Abgabe von Anregungen gegeben.<br />

Die Unterlagen und das Protokoll zum Scoping sind im Internet unter<br />

dem Link http://www.staedteregion-ruhr-2030.de/cms/<br />

aktuelles.html abrufbar.<br />

78<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<strong>USb</strong><br />

Auf der Grundlage der Diskussionsergebnisse sowie der schriftlich eingereichten<br />

Stellungnahmen wurde der Untersuchungsrahmen der<br />

Umweltprüfung festgelegt.<br />

Zum Vorentwurf des RFNP ist die Umweltprüfung inzwischen<br />

durchgeführt und wird im Umweltbericht dokumentiert. Im weiteren<br />

Verfahren folgt eine Fortschreibung.<br />

In der Umweltprüfung wird zunächst der Umweltzustand erhoben<br />

und bewertet, unterteilt nach Schutzgütern bzw. Schutzgutgruppen:<br />

- Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt, Landschaft,<br />

- Boden, Wasser,<br />

- Klima, Luft,<br />

- Mensch, seine Gesundheit und Bevölkerung,<br />

- Kultur- und sonstige Sachgüter.<br />

Im Anschluss an die Bewertung des Bestandes erfolgt die Betrachtung<br />

der Auswirkungen der Planung (RFNP-Vorentwurf) auf die einzelnen<br />

Schutzgüter in einem zweistufigen Prüfverfahren:<br />

- Einzelflächenprüfungen mit Hilfe von Steckbriefen<br />

Prognose der Umweltauswirkungen einzelner geplanter Darstellungen<br />

bzw. Festlegungen bei z. Zt. 120 ausgewählten<br />

Flächen (Kriterien: Planung weicht von derzeitiger Nutzung<br />

und/oder bestehendem Baurecht ab)<br />

- gesamträumliche Prüfung<br />

Ermittlung der Auswirkungen der Planung insgesamt über<br />

Bilanzierung der Einzelflächenprüfungen, Flächenbilanzen,<br />

Gegenüberstellung des derzeitigen Planungsrechts mit dem<br />

RFNP-Vorentwurf.<br />

Für die Umweltprüfung wurden jeweils einheitliche, schutzgutspezifische<br />

Bewertungskriterien herangezogen.<br />

Auszug - Arbeitsblatt Steckbrief, Team Umweltprüfung, Stand: 18.05.07<br />

Bewertung des<br />

Umweltzustandes<br />

Auswirkungen<br />

der Planung<br />

Bewertungskriterien<br />

Schutzgüter Prüf- u. Bewertungskriterien Beurteilungsgrundlagen (Datengrundlagen und<br />

Fachbeiträge)<br />

Tiere, Pflanzen,<br />

Landschaft<br />

Boden<br />

Schutzstatus (FFH, NSG, LSG, GLB, § 62 Bi otope) Landschaftspläne, Schutzgebietsveror dnungen, § 62<br />

Biotope, FFH-Gebiete<br />

Einbindung in Biotopverbund<br />

GEP’s mit Fachbeiträgen, L andschaftspläne,<br />

Ökol. Potential<br />

Masterpläne, Kommunale Entwicklungskonzepte,<br />

Lage / Bedeutung im Grünzug (kommunal und Realnutzung, Fachbeiträge neu (u.a. Freiräume und<br />

interkommunal)<br />

Biotopverbund, Karte der unzerschnittenen<br />

Bedeutung in Masterplänen<br />

Landschaftsräume)<br />

Ausgleichsfläche betroffen<br />

Landschaftsbild (Ausstattungselemente /<br />

Ortskenntnisse, Einzelfallbetrachtungen<br />

Sichtbeziehungen)<br />

Bedeutung/Folgen für Erholung Realnutzungskartierung, Entwicklungskarte /<br />

Schutzzweck Landschaftspläne<br />

Naturnahe, schützenswürdige Böden<br />

Inanspruchnahme, Versi egelung<br />

Vorsorgegrundsatz u. Vermeidungsgebot,<br />

Bodenschutzklausel<br />

Vorbelastungen / Altlasten<br />

Prüfwerte BBodSchV<br />

Archivfunktion: Überplanung von Geotopen<br />

Karte der naturnahen und schutzwürdigen Böden<br />

Gesetzliche Vorgaben, Rea lnutzungskartierung<br />

Karte der altlastenverdächtigen Flächen und Flächen<br />

mit schädlichen Bodenveränderu ngen,<br />

ggf. Methanausgasungen soweit Daten bei den<br />

Kommunen vorhanden<br />

Digitale Bodenbelastungskarten (Daten der<br />

Kommunen)<br />

Ggf. Daten des GD oder Karte des Geopark<br />

Ruhrgebiet oder Daten der Kommunen<br />

Klima<br />

Last- u. Ausgleichsräume<br />

Klimatope u. deren Eigenschaften<br />

Klimadynamik / Luftaustauschprozesse<br />

Regionale Klimafunktionskarte<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

79


<strong>USb</strong> Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<br />

Regionale<br />

Klimafunktionskarte<br />

Für die Bewertung des Umweltzustandes und der Auswirkungen<br />

werden u. a. Fachbeiträge herangezogen. So wurde für die Umweltprüfung<br />

zum RFNP vom Regionalverband Ruhr eine Regionale<br />

Klimafunktionskarte als einheitliche Datengrundlage erstellt.<br />

Im Begleittext sind über die Analyse der klimatischen Verhältnisse<br />

hinaus auch Planungshinweise enthalten, die sich auf den<br />

Klimawandel beziehen:<br />

„Unter Verweis auf die prognostizierte Klimaerwärmung und deren<br />

gravierenden Folgen für die ohnehin klimatisch ungünstigen<br />

Ballungsräume, besteht eine wesentliche Planungsaufgabe darin,<br />

nicht nur die Grün- und Freiflächen als Voraussetzung zur Belüftung<br />

der städtischen Siedlungsbereiche zu erhalten, sondern auch<br />

klimaausgleichende Flächen (Begrünungen) besonders im Innenbereich<br />

der Städte zu schaffen“.<br />

Der RFNP-Vorentwurf einschließlich Begründung und Umweltbericht<br />

wird voraussichtlich nach dem Erarbeitungsbeschluss und der Freigabe<br />

zur Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der<br />

Öffentlichkeit, der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher<br />

Belange für die Dauer von drei Monaten von voraussichtlich<br />

November 2007 bis Januar 2008 ausgelegt und in das Internet gestellt.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Kleinebrahm<br />

Umweltamt, St.A. 59-2<br />

Telefon: 88 - 59 204<br />

E-Mail: thomas.kleinebrahm@<br />

umweltamt.essen.de<br />

80<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


<strong>USb</strong><br />

C: SERVICE - TEIL<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

81


<strong>USb</strong><br />

Publikationen / Informationsmaterial<br />

Umweltschutzberichte<br />

Umweltschutzberichte<br />

Nr. 1 Schwerpunktthema Klima, Oktober 1996<br />

Nr. 2 Schwerpunktthema Wasser, August 1997<br />

Nr. 3 Schwerpunktthema Verkehr, Juni 2000<br />

Nr. 4 Schwerpunktthema Wohnumfeldverbesserung, Juli 2001<br />

Nr. 5 Schwerpunktthema Luft, Dezember 2003<br />

Nr. 6 Schwerpunktthema Kommunaler Klimaschutz,<br />

November 2007<br />

Beiträge zum Umweltschutz<br />

Beiträge zum Umweltschutz in <strong>Essen</strong><br />

Schriftenreihe des Umweltamtes (teilweise gegen Schutzgebühr)<br />

Nr. 1 Das Umweltamt<br />

2. Überarbeitete Auflage, April 2004<br />

Nr. 2 Dokumentation Umweltjahrmarkt 1994, März 1995<br />

Nr. 3<br />

Nr. 4<br />

Nr. 5<br />

Nr. 6<br />

Nr. 7<br />

Nr. 8<br />

Anforderungen des UVP-Gesetzes in Verwaltungsverfahren<br />

Teil A: Die Umweltverträglichkeitsprüfung im wasserrechtlichen<br />

Planfeststellungsverfahren,<br />

März 1995 (vergriffen)<br />

Anforderungen des UVP-Gesetzes in Verwaltungsverfahren<br />

Teil B: Die Umweltverträglichkeitsprüfung im abfallrechtlichen<br />

Planfeststellungsverfahren,<br />

März 1995 (vergriffen)<br />

Anforderungen des UVP-Gesetzes in Verwaltungsverfahren<br />

Teil C: Die Umweltverträglichkeitsprüfung immissionsschutzrechtlichen<br />

Genehmigungsverfahren,<br />

März 1995 (vergriffen)<br />

Perspektiven zu den Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrzeugen<br />

in <strong>Essen</strong><br />

Dokumentation einer Informationsveranstaltung für CITELEC,<br />

März 1995<br />

Die kommunale Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)<br />

- Bilanz der Einführungsphase - (vergriffen)<br />

Abfallberatung zwischen Abgrenzung und Kooperation<br />

Erfahrungsaustausch für Abfall- und Umweltberater aus<br />

NRW, März 1995<br />

82 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Publikationen / Informationsmaterial<br />

<strong>USb</strong><br />

Nr. 9 Umweltinformationssystem <strong>Essen</strong><br />

- Konzeption und Stand der Umsetzung - 1995,<br />

Überarbeitete 2. Auflage, Februar 1996<br />

Nr. 10 Gewerbeabfall-Untersuchung<br />

September 1995 (vergriffen)<br />

Nr. 11 Regenwassermanagement in <strong>Essen</strong>-Frintrop<br />

Machbarkeitsstudie zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung,<br />

November 1996<br />

Nr. 12 Altlasten und Bodenschutz in <strong>Essen</strong>, Juni 1996<br />

Nr. 13 Bericht zur Luftqualität in <strong>Essen</strong><br />

Jahresbericht, September 1996<br />

Nr. 14 Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser<br />

(Projekt <strong>Essen</strong>-Holsterhausen/-Rüttenscheid/-Margarethenhöhe),<br />

Februar 1997<br />

Nr. 15 Dokumentation des Regenwaldprojektes, März 1997<br />

Nr. 16 Initiative zur Energieeinsparung in privaten Haushalten<br />

Teilbeitrag zur Umsetzung des Energiekonzeptes <strong>Essen</strong>,<br />

April 1997<br />

Nr. 17 Umweltbezogene Datenbestände<br />

Nachschlagewerk, Mai 1997<br />

Nr. 18 Kommunales Maßnahmenprogramm OZON<br />

Juni 1997<br />

Nr. 19 Energiekonzept <strong>Essen</strong><br />

Stand der Umsetzung, Mai 1997<br />

Nr. 20 Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser<br />

Nutzung ehemaliger Grabensysteme als Retentionsraum,<br />

(Projektgebiet Altenessen-Nord/Katernberg), Juni 1997<br />

Nr. 21 Ökologisches Bauen, Januar 1998<br />

Nr. 22 Übersicht über Großveranstaltungen 1996 in <strong>Essen</strong><br />

September 1997<br />

Nr. 23 Naturerfahrungen, Januar 1998<br />

Nr. 24 Lokale Agenda 21, Februar 1998<br />

Nr. 25 Die Flächennutzungsstruktur der Stadt <strong>Essen</strong><br />

Mai 1999, Schutzgebühr 5,- €<br />

Nr. 26 Gebäudetypologie<br />

Die energiegerechte Modernisierung von Gebäuden,<br />

Juni 2001, überarbeitete 2. Auflage, Januar 2003<br />

Nr. 27 Modernisierungsratgeber<br />

Dezember 2001<br />

Nr. 28 Bericht zur Luftqualität<br />

Langzeitstudie, Dezember 2002<br />

Schutzgebühr 5,- €<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

83


<strong>USb</strong><br />

Publikationen / Informationsmaterial<br />

Nr. 29 Klimaanalyse <strong>Essen</strong><br />

Dezember 2002, Schutzgebühr 5,- €<br />

Nr. 30 Umweltwochen und Umweltjahrmarkt 2001<br />

Dokumentation, Januar 2003<br />

Nr. 31 Regenwassermanagement in <strong>Essen</strong><br />

Analyse der Modellprojekte und Leitbild für zukünftiges<br />

Handeln, Februar 2004<br />

Nr. 32 Dokumentation Umweltjahrmarkt 2003<br />

Nr. 33 Verkehrsbedingte Schadstoff-Immissionen<br />

Pilotprojekt zu § 40 (2) BlmSchG - Abschlussbericht<br />

April 2004<br />

Nr. 34 Dokumentation Umweltjahrmarkt 2005<br />

August 2005<br />

Kostenlose Informationen<br />

Infomaterialien<br />

Abfall<br />

Abfalltrennung im Büro, 1996<br />

Eigenkompostierung - die einfachste Art, Abfälle zu vermeiden<br />

in Zusammenarbeit mit den Entsorgungsbetrieben <strong>Essen</strong> GmbH<br />

Energie<br />

Energiekonzept <strong>Essen</strong>, Dezember 1993<br />

Energiekonzept <strong>Essen</strong>, Kurzfassung<br />

Fördermöglichkeiten zur Energieeinsparung in Wohngebäuden,<br />

Förderfibel, April 2001<br />

Heizspiegel<br />

Heinzenergieverbrauch u. Heizenergiekosten von zentralbeheizten<br />

<strong>Essen</strong>er Mehrfamiliengebäuden, März 2000<br />

Luft<br />

Ozon-Infos, Faltblatt (Mai-September), jährlich aktualisiert<br />

Ozon-Info für Kinder, Faltblatt, Mai 1999<br />

Naturschutz<br />

Arbeitsmappe Regenwaldprojekte, 1997<br />

Naturschutz in der Stadt, 1996<br />

84<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Publikationen / Informationsmaterial<br />

<strong>USb</strong><br />

Die Grundwassersituation im <strong>Essen</strong>er Ruhrtal, 1994<br />

Wasser<br />

Niederschlagswasser - umweltverträglich beseitigt -<br />

Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser, 1997<br />

Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser in <strong>Essen</strong>-<br />

Schönebeck - Modellprojekt - Machbarkeitsstudie<br />

Dokumentation Wasseraktionswoche der Stadt <strong>Essen</strong> 22.-26.<br />

März, 2000<br />

Checkliste zur Durchführung umweltfreundlicher<br />

Veranstaltungen, Oktober 1995<br />

Umweltschutz übergreifend<br />

Impulse zum Umweltschutz in <strong>Essen</strong>, Dezember 1995<br />

Kommunale Umweltberatung - ganz persönlich, 1996<br />

10 Jahre Umweltberatung in <strong>Essen</strong>, Übersicht über Projekte, 1996<br />

Umweltinformationsgesetz - Bürger fragen, wir antworten,<br />

1997<br />

Umwelt-ABC, Oktober 1996, Neuauflage, Stand Mai 1997<br />

Boden- und Wasserkartei für Schulen, 1997, Schutzgebühr 5 ,- €<br />

Wohngifte - Belastung und Vermeidung, 2. Auflage, August 2000<br />

Die umweltfreundliche Schultasche<br />

Faltblatt, jährlich aktualisiert<br />

3. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung, Dokumentation, April 2002<br />

Stadtplan „fair + bio“, <strong>Essen</strong>er Einkaufsführer für fair gehandelte<br />

und ökologische Produkte, in Kooperation mit Agenda-Forum <strong>Essen</strong>,<br />

Eine Welt Forum <strong>Essen</strong>, Amt für Geoinformation, Vermessung und<br />

Kataster, September 2002<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

85


<strong>USb</strong><br />

Publikationen / Informationsmaterial<br />

Geschäftsbericht 2001, November 2002<br />

Geschäftsbericht 2002, September 2003<br />

Geschäftsbericht 2003, September 2004<br />

Geschäftsbericht 2004, September 2005<br />

Geschäftsbericht 2005, September 2006<br />

Umweltwochen/Umweltjahrmarkt 2001, Dokumentation<br />

Beitrag zum Umweltschutz Nr. 30, Januar 2003<br />

ÖKOPROFIT <strong>Essen</strong>, Faltblatt, Februar 2002<br />

ÖKOPROFIT <strong>Essen</strong><br />

Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2002/2003<br />

Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2003/2004<br />

Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2005/2006<br />

Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2006/2007<br />

Pressespiegel ÖKOPROFIT <strong>Essen</strong><br />

2002/2003<br />

2003/2004<br />

2005/2006<br />

Mobilfunk<br />

Faltblatt, Mai 2003<br />

Umweltinfo<br />

Reihe Umweltinfo<br />

Nr. 1 Mobilfunk<br />

Fakten und Hintergrundinformationen kurzgefasst<br />

Nr. 2 Luftqualität und Trend<br />

Ozon - Jahresbilanz 2003 -<br />

Nr. 3 Umweltfreundlich fortbewegen<br />

ein Überblick<br />

Nr. 4 Förderfibel<br />

Fördermöglichkeiten zur Energieeinsparung in Wohngebäuden<br />

Nr. 5 Luftqualität und Trend<br />

Ozon - Jahresbilanz 2004<br />

86<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Publikationen / Informationsmaterial<br />

<strong>USb</strong><br />

Nr. 6<br />

Nr. 7<br />

Nr. 8<br />

Nr. 9<br />

Luftqualität und Trend<br />

Ozon - Jahresbilanz 2005<br />

Luftqualität und Trend<br />

Ozon - Jahresbilanz 2006<br />

Umweltgerechte Veranstaltung von A - Z<br />

Umweltzonen und Feinstaubplaketten<br />

Häufige Fragen und Hintergrundinformationen<br />

Fachkonferenz Umweltschutz in <strong>Essen</strong><br />

Dokumentation, Mai 1999<br />

2. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />

Dokumentation, März 2000<br />

3. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />

Dokumentation, Mai 2001<br />

4. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />

Dokumentation, November 2002<br />

5. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />

Umweltsponsoring Umweltstiftung, September 2005<br />

Alle Publikationen und Informationsmaterialien sind erhältlich beim<br />

Umweltamt<br />

Frau Sprinke<br />

Rathaus, Porscheplatz<br />

Raum 14.21<br />

45127 <strong>Essen</strong><br />

Telefon: 0201 - 88 59 203<br />

Fax: 0201 - 88 59 009<br />

E-Mail: sylvia.sprinke@umweltamt.essen.de<br />

www.essen.de/umwelt Umweltservice Publikationen<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

87


<strong>USb</strong><br />

Termine / Besichtigungen<br />

WANN & WO ? WAS & WER ?<br />

08.11., 17.11., 01.12.,<br />

08.12., 09.12.2007<br />

Jeweils 18.00 Uhr<br />

Pflanzenschauhaus,<br />

Külshammerweg 32<br />

09.11.2007<br />

18.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

09. + 10.11.2007<br />

17.00 - 20.00 Uhr<br />

Steele, Kleingarten<br />

Schnütgenstr. 17<br />

14.11.2007<br />

19.00 - 21.50 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

15.11.2007<br />

19.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

16.11.2007<br />

17.00 - 18.30 Uhr<br />

Steele, Kleingarten<br />

Schnütgenstr. 17<br />

18.11.2007<br />

8.30 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

01. + 02.12.2007<br />

17.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

16.01.2008<br />

19.00 - 21.50 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

17.01.2008<br />

19.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

Zaubernacht der Tropen<br />

Grugapark <strong>Essen</strong><br />

Infos unter: 0201/88 83 106<br />

Umweltbezogene Angebote der VHS<br />

Biologisches Design - Lernen von der Natur<br />

Martin Rabe<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Umweltbezogene Angebote der VHS<br />

Sicherheitstraining Kettensäge<br />

Markus Buick<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Umweltbezogene Angebote der VHS<br />

Phänomen Honigbien - was Bienen über Blüten<br />

wissen<br />

Prof. Jürgen Tautz<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Reihe Umweltforum<br />

Umnutzen und Erweitern bestehender Gebäude<br />

Birgit Schwarzkopf<br />

Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />

Umweltbezogene Angebote der VHS<br />

Gerätekunde für das Gärtnern<br />

Markus Buick<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Umweltbezogene Angebote der VHS<br />

Kraniche in der Diepholzer Moorniederung<br />

Elke Brandt<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Muga leuchtet<br />

Licht im Garten<br />

Gartenleuchten, Lichttechnik und Lichtinszenierung,<br />

Winter (Weihnachts-Dekorationen)<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Umweltbezogene Angebote der VHS<br />

Unerforschte Tiefen - das Leben im Grundwasser<br />

Dr. Hans Jürgen Hahn<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Reihe Umweltforum<br />

Wärmepumpenheizung im Bestand<br />

Volker Bocklenberg<br />

Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />

88 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007


Termine / Besichtigungen<br />

<strong>USb</strong><br />

WANN & WO ? WAS & WER ?<br />

27.01.2008<br />

19.00 - 21.00 Uhr<br />

Heisingen, Kleingarten<br />

Lanfermannfähre,<br />

Schiffsanlegestelle<br />

21.02.2008<br />

19.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

06.03.2008<br />

19.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

17.04.2008<br />

19.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

22.05.2008<br />

19.00 - 21.00 Uhr<br />

VHS, Burgplatz 1<br />

Umweltbezogene Angebote der VHS<br />

Winterschnitt von Obstgehölzen<br />

Markus Buick<br />

Infos unter: 0201/88 43 205<br />

Reihe Umweltforum<br />

Herausforderung Klimawandel - Zwischen<br />

Wissenschaft und Handlungsoptionen<br />

Renate Duckat<br />

Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />

Reihe Umweltforum<br />

Zukunftsfähige Lebensstile<br />

Sarah Lubjuhn<br />

Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />

Reihe Umweltforum<br />

Vom Wissen zum Handeln<br />

Dr. Ellen Matthies<br />

Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />

Reihe Umweltforum<br />

Wald im Klimastress<br />

Dr. Bertram Leder<br />

Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />

STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />

89


<strong>USb</strong><br />

Dauertermine<br />

WANN & WO ? WAS & WER ?<br />

montags<br />

11.00 - 13.00 Uhr<br />

Verbraucherzentrale<br />

NRW, Kasteienstr. 4<br />

Umweltberatung in Kooperation mit dem<br />

Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong><br />

Dr. Ingo Franke, Ursula Warich<br />

Infos unter: 0201/22 53 20<br />

Termine können<br />

telefonisch vereinbart<br />

werden<br />

Kostenlose Gewerbeabfallberatung<br />

Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />

Infos unter: 0201/854 2721<br />

Termine können<br />

telefonisch vereinbart<br />

werden<br />

Schadstoffsammlungen in den Stadtteilen<br />

Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />

Infos unter: 0201/854 2721<br />

Termine können<br />

telefonisch vereinbart<br />

werden<br />

Sperrmüllservice<br />

Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />

Infos unter: 0201/854 1111<br />

Termine können<br />

telefonisch vereinbart<br />

werden<br />

Containerdienst (kostenpflichtig)<br />

Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />

Infos unter: 0201/854 2888<br />

Mo - Fr:<br />

07.00 - 19.00 Uhr<br />

Sa:<br />

07.00 - 15.00 Uhr<br />

Angebot kann<br />

telefonisch angefordert<br />

werden<br />

Recyclinghof Altenessen, Lierfeldstr. 49<br />

Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />

Infos unter: 0201/854 2722<br />

Abfallpädagogik<br />

Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />

Infos unter: 0201/854 2222<br />

Termine können<br />

telefonisch vereinbart<br />

werden<br />

Programmheft kann<br />

telefonisch angefordert<br />

werden<br />

Schule Natur<br />

Grugapark <strong>Essen</strong><br />

Infos unter: 0201/88 83 124 (Ulrich Sachße)<br />

0201/88 83 007 (Dr. Martin Gülpen)<br />

38 verschiedene Führungen Schule Natur<br />

Grugapark <strong>Essen</strong><br />

Infos unter: 0201/88 83 124<br />

Termine können<br />

telefonisch vereinbart<br />

werden<br />

Waldführungen im Revier Südwest, Südost, Nord<br />

und Waldpark<br />

Stadt <strong>Essen</strong>, Forstverwaltung<br />

Infos und Anmeldung<br />

unter: 0201/44 19 18 (Frau Nowitzki)<br />

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Notizen<br />

<strong>USb</strong><br />

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<strong>USb</strong><br />

Notizen<br />

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