USb - Essen
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UmweltSchutz<br />
berichte<br />
kurzgefasst<br />
ENERGIE<br />
<strong>USb</strong><br />
Klima<br />
6/Nov. 2007<br />
VERKEHRS<br />
KONZEPTE<br />
KLIMASCHUTZ<br />
LUFTQUALITÄT<br />
SCHULHOF<br />
GESTALTUNG<br />
WOHNUMFELD<br />
BEGRÜNUNG<br />
Umweltamt<br />
STADT<br />
ESSEN
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Koordination / Redaktion:<br />
Layout und Druck:<br />
Endverarbeitung:<br />
Stadt <strong>Essen</strong><br />
Der Oberbürgermeister<br />
Umweltamt<br />
45 121 <strong>Essen</strong><br />
Herr Ganeff<br />
Telefon: 0201 / 88 - 59 219<br />
E-mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />
Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster<br />
Amt für Zentralen Service
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>USb</strong><br />
Vorwort S. 2<br />
A: SCHWERPUNKTTHEMA Kommunaler Klimaschutz<br />
Einleitung S. 6<br />
Energie S. 11<br />
Stadtplanung und Stadtentwicklung S. 18<br />
Verkehr S. 23<br />
Kommunale Beschaffung S. 33<br />
Abfall S. 39<br />
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft S. 41<br />
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung S. 52<br />
Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten S. 60<br />
Fazit und Ausblick S. 63<br />
B: WEITERE AKTUELLE UMWELTTHEMEN<br />
Wasser / Regenwasser S. 67<br />
Luftqualität S. 73<br />
Umweltschutz im Planungs- und Genehmigungsverfahren S. 77<br />
C: SERVICE - TEIL<br />
Publikationen / Informationsmaterial S. 82<br />
Termine / Besichtigungen S. 88<br />
Dauertermine S. 90<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
1
<strong>USb</strong><br />
Vorwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
den Schwerpunkt des Umweltschutzberichts <strong>Essen</strong> 2007 bildet der<br />
„Kommunale Klimaschutz“ - auch um der Bedeutung gerecht zu<br />
werden, die der Klimawandel für kommunales Handeln besitzt oder<br />
noch einnehmen wird.<br />
Der weltweite Klimawandel ist Realität. Es ist mittlerweile unbestritten,<br />
dass der Mensch, jeder einzelne von uns, einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Veränderung des globalen Klimas hat.<br />
Wenn wir nicht kurzfristig weltweit gegensteuern, werden die Folgen<br />
des Klimawandels für viele Regionen der Erde - auch für Europa -<br />
lebensbedrohlich sein. Überschwemmungen, Dürren, Stürme, das<br />
Abschmelzen der Gletscher und der Anstieg des Meeresspiegels<br />
werden global Menschenleben gefährden und sehr hohe Kosten verursachen.<br />
Um die fortschreitende Erwärmung der Erde zumindest auf<br />
zwei Grad bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu begrenzen, müssen<br />
weitreichende konkrete Programme, Strategien und Maßnahmenpläne<br />
auf allen Ebenen der Politik und des sozialen und gesellschaftlichen<br />
Lebens entwickelt und umgesetzt werden.<br />
Beim Klimaschutz ist nicht nur die internationale Ebene gefragt, auch<br />
die EU, der Bund, die Länder und die Kommunen sind gefordert. Den<br />
Kommunen kommt hier eine besondere Rolle zu, schon wegen ihrer<br />
Nähe zum Leben und Wirtschaften und der Einbindung in lokale<br />
Akteursgruppen.<br />
Mit der kommunalen Energie- und Verkehrsplanung, der Bewirtschaftung<br />
der eigenen Liegenschaften, der Bauleitplanung, der<br />
Beschaffung von Produkten und über Beratungsangebote und<br />
Öffentlichkeitsarbeit sowie mit einer wahrnehmbar ausgestalteten<br />
Vorbildfunktion in vielen Bereichen verfügen die Kommunen über<br />
eigene bedeutende Handlungsfelder im Klimaschutz.<br />
Effektiven Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Investitionen in<br />
den Klimaschutz sind gut angelegt, da hierdurch hohe volkswirtschaftliche,<br />
ökologische und soziokulturelle Verluste, die mit dem<br />
Treibhauseffekt verbunden wären, vermieden werden. Jetzt zu<br />
handeln ist deutlich billiger, als im Nachhinein Minderungsmaßnahmen<br />
zu absolvieren. Außerdem bewirkt aktiver Klimaschutz<br />
Investitionen und technische Innovationen.<br />
2<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Vorwort<br />
<strong>USb</strong><br />
Der Hauptteil dieses Umweltschutzberichtes gibt einen Überblick<br />
über die Aktivitäten der verschiedenen Fachbereiche der Stadt <strong>Essen</strong><br />
zum kommunalen Klimaschutz und über die erzielten Wirkungen und<br />
Erfolge. Naturgemäß sind nicht sämtliche Klimaschutz-Aktivitäten in<br />
<strong>Essen</strong> darstellbar. Vorwiegend beleuchtet der Berichtsteil wichtige<br />
und komplexe Projekte im Sinne einer langfristigen Verbesserungsstrategie<br />
des Klimaschutzes in <strong>Essen</strong>.<br />
Im zweiten Teil werden zu weiteren umweltbezogenen Themen<br />
aktuelle Maßnahmen, Planungen und konkrete Ansprechpartner/-<br />
innen benannt.<br />
Im Service-Teil finden Sie Literatur- und Veranstaltungshinweise.<br />
Der Bericht richtet sich sowohl an die Politik und ihre Mandatsträgerinnen<br />
und -träger als auch an die Bürgerinnen und Bürger<br />
dieser Stadt, die sich über Entwicklungen und Tendenzen im<br />
kommunalen Klimaschutz informieren möchten. Wir danken allen, die<br />
bislang so engagiert den Schutz der Erdatmosphäre vor Ort<br />
vorangebracht haben und hoffen, mit diesem Kurzbericht einen<br />
kreativen Gedankenaustausch zum Klimaschutz einleiten zu können.<br />
Ziel muß es sein, in der Folge weitere Projekte in allen Handlungsfeldern<br />
der Kommune zu beginnen und die bisherigen Aktivitäten<br />
weiter zu intensivieren.<br />
Dr. Wolfgang Reiniger<br />
Oberbürgermeister<br />
Simone Raskob<br />
Geschäftsbereichvorstand<br />
Umwelt und Bauen<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007 3
<strong>USb</strong><br />
Vorwort<br />
Vorwort des Agenda Forum <strong>Essen</strong> e.V<br />
Seit der UN Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro<br />
1992 hat sich im Bewusstsein der Menschen und der politisch<br />
Handelnden in unseren Städten viel verändert zugunsten einer<br />
aktiven Umweltpolitik. Immer mehr Menschen begreifen, dass es auch<br />
von ihrem ganz persönlichen Handeln abhängt, im Sinne einer<br />
Generationengerechtigkeit Verantwortung für unsere Kinder und<br />
Enkelkinder zu übernehmen.<br />
Das ist im Kern der Gedanke, der hinter allen Maßnahmen zum<br />
Klimaschutz steht. Gleichzeitig ist dieser Aspekt der Generationengerechtigkeit<br />
ein wesentliches Prinzip des Agenda-Gedankens, der<br />
seit 1992 in vielfältigen partizipativen, so genannten „Lokalen<br />
Agenda 21-Prozessen“ in praktisches Handeln umgesetzt wird.<br />
Dabei ist eine der zentralen Erkenntnisse des internationalen Agenda-<br />
Prozesses, dass weitgehend die globalen Ursachen und Vernetzungen<br />
letztlich auf der lokalen Ebene in konkrete Aktionen umgesetzt<br />
werden müssen. Klimaschutz in seinen weltweiten Konsequenzen<br />
kann vor Ort durch Investitionen in den Gebäudebestand öffentlicher<br />
und privater Eigentümer, durch verbesserte Regeltechnik und<br />
effizientere Heizungs- und Lüftungssysteme erheblich beeinflusst<br />
werden. Individuelles Fahrverhalten, Reduzierung von Abfall und<br />
Vernunft im Wasserverbrauch sind z.B. sehr persönliche Beiträge zum<br />
wirkungsvollen Ressourcenschutz, während der effizientere Einsatz<br />
von Ressourcen durch das Programm „ÖKOPROFIT“, das das Agenda<br />
Forum mit dem Agenda Label ausgezeichnet hat, der Wirtschaft<br />
ökonomische Vorteile bei gleichzeitiger Unterstützung des globalen<br />
Klimaschutzzieles bringt.<br />
So kommt es darauf an, vor Ort Bündnisse zu schließen zwischen<br />
Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um intelligent, kreativ und<br />
effektiv Maßnahmen zu entwickeln, um das Klima zu schützen. Um<br />
das zu erreichen, bedarf es des Dialogs und der gemeinsamen<br />
Reflexion aller Beteiligten.<br />
Deshalb unterstützt das Agenda Forum ausdrücklich die Initiative der<br />
Stadt <strong>Essen</strong>, die vielfältigen laufenden Aktivitäten auf dem Weg zu<br />
einem Klimaschutzbericht für die Stadt zu beschreiben. Darüber<br />
hinaus regen wir an, in einem nächsten Schritt auf einer lokalen<br />
Klimaschutzkonferenz für <strong>Essen</strong> und darüber hinaus für das<br />
Ruhrgebiet die Kräfte von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />
weiter zu bündeln, das vorhandene Wissen integrativer und<br />
damit effizienter zu nutzen und damit der Herausforderung,<br />
zukunftsweisend und nachhaltig zu handeln, noch besser zu<br />
begegnen.<br />
Dr. Ing. Irene Wiese - von Ofen<br />
Vorsitzende Agenda - Forum <strong>Essen</strong> e.V.<br />
4<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
<strong>USb</strong><br />
A: SCHWERPUNKTTHEMA<br />
Kommunaler Klimaschutz<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
5
<strong>USb</strong><br />
Einleitung<br />
Unter Klima versteht man die Gesamtheit aller meteorologischen<br />
Größen, gemittelt über eine Zeitspanne an einem bestimmten Ort. Das<br />
Klima wird nicht nur durch atmosphärische Prozesse beeinflusst,<br />
sondern auch durch die Erdoberfläche, die Sonneneinstrahlung und<br />
den Menschen.<br />
Schwankungen einer oder mehrerer meteorologischer Größen hat es<br />
immer gegeben, doch weist alles darauf hin, dass die Temperaturerwärmung<br />
immer mehr ansteigt und die Folgen sichtbar werden.<br />
Nach Aussage der Klimatologen ist der Mensch die wichtigste Ursache<br />
der globalen Klimaerwärmung. Verursacht wird diese durch Treibhausgase<br />
wie Kohlendioxid, Methan und Stickstoffoxid. Das<br />
wichtigste Treibhausgas ist mit einem Anteil von rund 60% das<br />
Kohlendioxid (CO 2), welches bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />
(Kohle, Gas, Öl) entsteht.<br />
Seit Anfang des Jahres 2007 wird weltweit erneut intensiv über die<br />
Folgen des Klimawandels diskutiert. Auslöser der Debatte waren insbesondere<br />
die im Februar 2007 vom „Intergovernmental Panel on<br />
Climate Change“ (IPCC), einem internationalen Forum bedeutender<br />
Wissenschaftler, vorgelegten Berichte.<br />
Darüber hinaus haben die Staats- und Regierungschefs der EU sich<br />
Anfang März 2007 auf einen „Aktionsplan für Klimaschutz und<br />
Energiepolitik“ geeinigt.<br />
Mit diesem Aktionsplan verpflichtet sich die EU, die CO -Emissionen<br />
2<br />
bis 2020 verbindlich um 20% gegenüber dem Wert von 1990 zu<br />
senken.<br />
Neben diesen verbindlichen Emissionsreduktionszielen schlägt die<br />
EU-Kommission u.a. nachfolgende Ziele vor:<br />
- Erhöhung des Anteil der erneuerbaren Energien auf 20%<br />
( derzeit 6%) bis zum Jahre 2020<br />
- Verbesserung der Energieeffizienz in der EU um 20% bis zum<br />
Jahre 2020<br />
- Trennung von Stromerzeugung und Netzbetrieb, mit der die<br />
Monopolmacht der großen Energiekonzerne verringert werden<br />
soll<br />
- Stärkung des Emissionshandelssystems der EU (u.a. Einbeziehung<br />
des Flugverkehrs in den Emissionshandel)<br />
- Begrenzung der CO -Emissionen bei Kraftfahrzeugen<br />
2<br />
- verbindliche CO -Grenzwerte für Neuwagen (Pkw u. Klein-<br />
2<br />
transporter) bis 2012 auf 120 g/ CO /km 2<br />
Der Deutsche Städtetag setzt sich insbesondere für verbindliche<br />
Vorgaben zur Begrenzung des CO2<br />
Ausstoßes und damit der schädlichen<br />
Klimagase der Neufahrzeuge ein und hält es daher für sinnvoll,<br />
einen europäischen Rechtsrahmen vorzusehen, der fahrzeuggrößenabhängige<br />
Grenzwerte vorsieht.<br />
6 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Einleitung<br />
<strong>USb</strong><br />
Gerade der letzte Punkt ist umso wichtiger, als die Europäische Union<br />
im Rahmen ihrer Luftqualitätsrahmenrichtlinie im Zeitablauf immer<br />
strengere Grenzwerte für Partikel- und Stickoxid-Immissionen zum<br />
Schutz der Bevölkerung insbesondere in den städtischen<br />
Verdichtungsräumen beschlossen hat.<br />
Die Stadt <strong>Essen</strong> hat sich frühzeitig dem Städtenetzwerk, Klima-<br />
Bündnis/Alianza del Clima e.V. mit dem Ziel angeschlossen, eine<br />
Minderung der CO2-Emissionen zu erreichen.<br />
Mehr als 1.400 Städte, Gemeinden, Landkreise, Bundesländer und<br />
Organisationen aus 17 europäischen Ländern haben sich seit 1990<br />
dem Klima-Bündnis e.V. angeschlossen, Europas größtem Städtenetzwerk<br />
zum Klimaschutz. Sie repräsentieren insgesamt fast 50<br />
Millionen Bürgerinnen und Bürger d.h. jede zehnte Person in der EU<br />
lebt heute in einer Klima-Bündnis-Kommune.<br />
Nach einem Beschluss des Rates der Stadt <strong>Essen</strong> am 25. November<br />
1992, den Klima-Bündnis europäischer Städte und Gemeinden<br />
beizutreten, wurde die Stadt <strong>Essen</strong> am 29. März 1993 offiziell in den<br />
Verein Klima-Bündnis/Alianza del Clima e.V. aufgenommen. Mit dem<br />
Beitritt erklärte der Rat der Stadt grundsätzlich seine Bereitschaft<br />
aktiv Klimaschutz zu betreiben. Er erkennt an, dass nur durch<br />
politisches Handeln auf lokaler Ebene globale Klimaschutzziele zu<br />
erreichen sind.<br />
Kommunaler Klimaschutz ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum<br />
Erhalt des Weltklimas, sondern bringt auch lokale Vorteile wie<br />
Wirtschaftsförderung, Schadstoff- und Lärmminderung und ist nicht<br />
zuletzt Anreiz für Innovation und neue Kooperationsformen.<br />
Das Klima-Bündnis will den Erhalt des globalen Klimas erreichen. Dazu<br />
gehören die Verringerung der klimaschädlichen Emissionen auf ein<br />
nachhaltiges Niveau in den Industrieländern im Norden und der<br />
Schutz der Regenwälder im Süden des Planeten. Ihre Bündnis-Partner<br />
sind die indigenen Völker der Regenwälder, denn die Bewahrung der<br />
Regenwälder sichert die Lebensgrundlage dieser Völker und ist<br />
zugleich aktiver Klimaschutz.<br />
Die Mitglieder des Klima-Bündnisses verpflichteten sich ursprünglich,<br />
ihre Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu verringern, und zwar<br />
um 50% bis zum Jahr 2010 (bezogen auf das Jahr 1987).<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
7
<strong>USb</strong><br />
Einleitung<br />
Auf der Mitgliederversammlung im Mai 2006 in Wien wurde<br />
beschlossen, dieses Ziel, wie nachfolgend beschrieben, zu ändern.<br />
Das CO -Reduktionsziel<br />
2<br />
des Klima-Bündnis<br />
Die Mitglieder des Klima-Bündnis verpflichten sich zu einer<br />
kontinuierlichen Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen.<br />
Ziel ist, den CO2-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu<br />
reduzieren. Dabei soll der wichtige Meilenstein einer Halbierung<br />
der Pro-Kopf-Emissionen (Basisjahr 1990) bis spätestens 2030<br />
erreicht werden.<br />
Langfristig streben die Klima-Bündnis-Städte und Gemeinden eine<br />
Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen auf ein nachhaltiges Niveau<br />
von 2,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Einwohnern und Jahr durch<br />
Energiesparen, Energieeffizienz und durch die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien an.<br />
Dieses Ziel erfordert das Zusammenwirken aller Entscheidungsebenen<br />
(europäisch, national, regional, lokal), es kann mitunter nicht durch<br />
Maßnahmen im Entscheidungsbereich der Gemeinde allein erreicht<br />
werden.<br />
Um die Entwicklungen ihrer Bemühungen im Klimaschutz zu dokumentieren,<br />
werden die Klima-Bündnis-Mitglieder regelmäßig Bericht<br />
erstatten.<br />
Diese Neufassung des Klima-Bündnis-Ziels wurde von den Mitgliedskommunen<br />
auf der Jahreskonferenz 2006 vereinbart und als Satzungsänderung auf der<br />
Mitgliederversammlung 2007 beschlossen.<br />
Im Jahre 1998 startete der „Lokale Agenda 21-Prozess“ in <strong>Essen</strong>. In<br />
diesem Zusammenhang wurden 2001 vom Rat der Stadt <strong>Essen</strong><br />
„Leitlinien für eine zukunftsfähige Entwicklung in <strong>Essen</strong>“ verabschiedet,<br />
in denen sich die Stadt <strong>Essen</strong> u.a. zum Klima- und<br />
Umweltschutz bekennt: „..Als Mitglied im Klima-Bündnis verstärken<br />
wir das Engagement zur Verringerung der Treibhausgase. Wir achten<br />
in besonderem Maße auf effiziente und umweltverträgliche Lösungen<br />
im Verkehrssektor.“<br />
8 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Einleitung<br />
<strong>USb</strong><br />
Dem Beitritt zum Klimabündnis folgte die Gründung einer Koordinierungsstelle<br />
Klima-Bündnis innerhalb der Stadtverwaltung<br />
beim Umweltamt der Stadt.<br />
Auch mit dem vom Rat der Stadt am 28.02.2007 verabschiedeten<br />
„Konzernziel Umweltschutz“ hat die Stadt <strong>Essen</strong> ein Instrument<br />
geschaffen, um die Zielerreichung ihrer Bemühungen in den klimarelevanten<br />
Handlungsfeldern zu überprüfen.<br />
Bezüge zu den klimarelevanten Bereichen bestehen insbesondere bei<br />
den nachfolgenden strategischen Zielen:<br />
- Erhöhung des Anteils nicht besiedelter Flächen<br />
- qualitative Weiterentwicklung der Grünflächen und ihrer<br />
Erreichbarkeit<br />
- Erhöhung des Anteils besonders geschützter Flächen<br />
- Förderung des umweltfreundlichen Verkehrs und Verbesserung<br />
der Mobilität<br />
- Reduzierung der Luftbelastung mit Feinstaub und Stickoxiden<br />
- Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen<br />
- Vorbildfunktion beim Umweltmanagement und Ressourcenverbrauch<br />
- Verstärkung des Marketings zu Umweltqualitäten in <strong>Essen</strong><br />
Konzernziel<br />
Umweltschutz<br />
Die Hauptaufgabe des kommunalen Klimaschutzes besteht in der<br />
Reduktion der CO2-Emissionen. Es sind insbesondere die Bereiche:<br />
- Energieeinsparung (rationelle Energieverwendung)<br />
- klimaschonende Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen<br />
- Verkehrsvermeidung<br />
- Verkehrsverlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad<br />
und Fußverkehr<br />
- umweltgerechte Siedlungsgestaltung<br />
Die auch die größten Möglichkeiten bieten, um CO 2 zu vermeiden.<br />
Im Folgenden werden die kommunalen Einwirkungsmöglichkeiten im<br />
Rahmen umweltbezogener Handlungsfelder benannt, die sich in<br />
diesem Bericht nur auf die Dienststellen im engeren Bereich beziehen.<br />
Es ist vorgesehen, in einem zweiten Teil auch über die Aktivitäten der<br />
Beteiligungsunternehmen und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen<br />
zu berichten.<br />
Es sind vor allem neun Handlungsbereiche, an denen sich die<br />
Schwerpunkte des kommunalen Klimaschutzes dieses Berichtes<br />
orientieren:<br />
- Energieeinsparung, -effizienz, erneuerbare Energien<br />
- Stadtplanung und Infrastrukturausbau<br />
- Verkehr<br />
- Kommunale Beschaffung<br />
- Abfall<br />
- Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
- Kommunikation, Umweltbewusstsein und -bildung<br />
- Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />
Handlungsbereiche<br />
kommunaler<br />
Klimaschutz<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
9
<strong>USb</strong><br />
Einleitung<br />
Klimaschutzfahrplan<br />
Lokale Klimaschutzkonferenz<br />
Innerhalb dieser Bereiche müssen Maßnahmen durchgeführt werden,<br />
die zu mehr Effizienz, besseren Strategien, ganz einfach zu mehr<br />
Erfolg im Klimaschutz führen.<br />
Dies bedeutet auch eine verstärkte Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit,<br />
um möglichst viele Akteure einzubinden und so auch CO -<br />
2<br />
Minderungspotentiale jenseits des städtischen Einflussbereiches zu<br />
erschließen.<br />
Aufbauend auf den im folgenden beschriebenen vielfältigen Aktionen<br />
und Maßnahmen, die die Stadtverwaltung <strong>Essen</strong> zur Verbesserung der<br />
CO -Emissionen bereits durchgeführt hat, ist geplant, einen nach<br />
2<br />
Prioritäten differenzierten Klimaschutzfahrplan mit konkreten<br />
CO -Minderungszielen aufzustellen, um die dazu notwendigen<br />
2<br />
weiteren Maßnahmen ableiten zu können. Dazu ist - vor allem unter<br />
den derzeitigen schwierigen finanziellen Voraussetzungen, eine starke<br />
Koordination aller Akteure wie kommunale Fachämter, Universität<br />
Duisburg-<strong>Essen</strong>, Agenda-Forum, Umweltschutzverbände, Industrieu.<br />
Handelskammer <strong>Essen</strong>, unter besonderer Einbeziehung von<br />
Wirtschaft und Politik notwendig.<br />
Die Aufgabe eines Klimaschutz-Fahrplanes ist es, Prioritäten bei der<br />
weiteren Klimaschutz-Strategie zu setzen und Zusammenhänge<br />
zwischen den verschiedenen von der Stadt zu ergreifenden Instrumenten<br />
darzustellen. Die Stadt <strong>Essen</strong> wird ihre Bemühungen zur<br />
Reduktion klimaschädlicher Gase weiter intensivieren, Zeichen setzen<br />
und ein ökologisches Bewusstsein fördern. Ein erster wichtiger Schritt,<br />
um diese komplexe Aufgabe Klimaschutz in <strong>Essen</strong> zu forcieren, wird<br />
die Durchführung einer „Klimaschutzkonferenz Konzern Stadt<br />
<strong>Essen</strong>“ im Oktober 2007 sein.<br />
10 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Energie<br />
<strong>USb</strong><br />
Der Bereich „Energie“ gehört zu den wichtigsten Handlungsfeldern im<br />
kommunalen Klimaschutz. Die Einsparmöglichkeiten beim Stromverbrauch,<br />
bei der Gebäudeheizung und bei Industrieprozessen ist<br />
noch lange nicht ausgeschöpft.<br />
Um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, muss das Energiesystem<br />
von beiden Seiten angepackt werden: Es gilt, den sparsamen<br />
Umgang auf der Verbraucherseite mit einer klimafreundlichen Erzeugung<br />
von Strom und Wärme auf der Angebotsseite zu kombinieren.<br />
Neben den ökologischen Vorteilen spielen auch ökonomische<br />
Vorteile, wie die Möglichkeit zur Einsparung von Haushaltsmitteln<br />
eine bedeutende Rolle.<br />
Energieeinsparungen werden im kommunalen Immobilienbestand<br />
insb. durch nachfolgend aufgeführte Maßnahmen umgesetzt:<br />
Technische Maßnahmen zu Energieverbrauchsreduzierung<br />
- Modernisierung von Kesselanlagen<br />
- Modernisierung von Regelungsanlgen<br />
- Modernisierung von Lüftungsanlagen<br />
- Beleuchtungsoptimierung<br />
- Einbau von Thermostatventilen<br />
Bauliche Maßnahmen zur Energieverbrauchsreduzierung<br />
- Fassadendämmung<br />
- Dachdämmung<br />
- Fenstererneuerung<br />
Nichtinvestive Maßnahmen<br />
- Betriebsüberwachung<br />
- Einstellung von Regelungsanlagen<br />
- Verbrauchskontrollen<br />
- Veränderung des Nutzerverhaltens<br />
Die nachfolgende Ergebnis- und Maßnahmenbeschreibung der<br />
Entwicklung des Heizenergie- und Stromverbrauchs sowie der CO 2<br />
-<br />
Emissionen über den Teilbereich „Städtische Gebäude“ im Konzern<br />
Stadt <strong>Essen</strong> verdeutlicht die positive Entwicklung.<br />
1. Heizenergieverbrauch und CO -Emissionen<br />
2<br />
Der Heizenergieverbrauch verringerte sich im Jahr 2006 gegenüber<br />
dem Referenzjahr 1987 um rd. 95,4 Mio. kWh (33,1 %). Witterungsbereinigt<br />
- die Witterung war 1987 kälter als 2006 - verbleibt eine<br />
Reduzierung von rd. 82,1 Mio. kWh (28,5 %).<br />
Die CO -Emissionsminderung in diesem Zeitraum beträgt absolut<br />
2<br />
betrachtet ca. 32.400 t bzw. 40,2 %, witterungsbereinigt immer<br />
noch ca. 28.800 t oder 35,7 %.<br />
Damit kommt die Stadt <strong>Essen</strong> im Heizenergiebereich dem<br />
ursprünglichen Klimabündnisziel (50 % Reduzierung bis 2010) schon<br />
sehr nahe.<br />
Die im Vergleich zur Verbrauchsentwicklung höhere Reduzierung der<br />
CO -Emissionen resultiert daraus, dass im Rahmen der altersbedingten<br />
2<br />
Erneuerung der mit Koks-/Kohle- und auch Heizöl betriebenen<br />
Heizungsanlagen, diese auf Gas oder Fernwärme als Energieträger mit<br />
Heizenergieverbrauch<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
11
<strong>USb</strong><br />
Energie<br />
niedrigeren CO -Emissionswerten umgestellt worden sind.<br />
2<br />
Die heutigen Anteile der Energieträger bei der Gebäudeheizung<br />
zeigen, dass durch Umstellungen auf die Umwelt weniger belastende<br />
Energiearten kaum noch Emissionsminderungen zu erreichen sind.<br />
Dies auch vor dem Hintergrund, dass für die meisten derzeit noch mit<br />
Strom oder Heizöl beheizten Gebäude ein Energieträgerwechsel<br />
wegen der jeweiligen örtlichen Versorgungssituation zurzeit kaum in<br />
Frage kommt. Zukünftige Verbesserungen werden in der Hauptsache<br />
durch verbrauchsreduzierende Maßnahmen möglich sein.<br />
Stromverbrauch<br />
2. Stromverbrauch und CO -Emissionen<br />
2<br />
Der Stromverbrauch hat sich im Jahr 2006 gegenüber dem<br />
Referenzjahr 1987 um rd. 3,2 Mio. kWh (6,0%) verringert. Dies<br />
bedeutet eine Minderung der CO -Emissionen von etwa 1.800 t.<br />
2<br />
12<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Energie<br />
<strong>USb</strong><br />
3. Gesamt-Energieverbrauch und CO2-Emissionen<br />
Der Gesamtenergieverbrauch reduzierte sich im Jahr 2006 gegenüber<br />
1987 absolut gesehen um rd. 98,6 Mio. kWh (28,9%) und nach<br />
Witterungsbereinigung um ca. 85,3 Mio. kWh (25,0%).<br />
Die absolute Gesamt-CO2-Emissionsminderung beträgt 2006 ca.<br />
34.100 t bzw. 31,1%. Unter Einbeziehung der heizungsseitigen<br />
Witterungsbereinigung liegt die Reduzierung noch bei rd. 30.500 t<br />
(27,8%).<br />
Gesamt-Energieverbrauch<br />
Erreicht werden konnte die aufgezeigte Verbrauchs- und CO - 2<br />
Entwicklung in den städtischen Gebäuden im wesentlichen aufgrund<br />
von seit Jahren durchgeführten verschiedenen verbrauchsbeeinflussenden<br />
Maßnahmen.<br />
So sind dies zum einen sämtliche nicht-investiven Energiemanagement-Aktivitäten<br />
mit dem Ziel einer Optimierung des<br />
Energieeinsatzes wie z.B. Betriebsüberwachung, Bedienung und Einstellung<br />
von Regelanlagen, Verbrauchskontrollen, Einweisungen in<br />
einen energiesparenden Anlagenbetrieb und auch die Veränderung<br />
des Nutzerverhaltens.<br />
Zum anderen sind dies investive Maßnahmen (Hochbau/Technik) mit<br />
Auswirkungen auf den Heizenergie- und Strombedarf eines<br />
Gebäudes. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Maßnahmen zur<br />
Substanzerhaltung von Gebäuden (z.B. Sanierung von Dächern,<br />
Fassaden, Fenstern) und technischen Anlagen (z.B. Erneuerung von<br />
Heizungs-, Regelungs- und Beleuchtungsanlagen), die je nach Maßnahme<br />
zu deutlichen Verbrauchseinsparungen führen. Hier ist<br />
insbesondere die Erneuerung von Heizungsanlagen zu nennen. So<br />
sind zwischen 1987 und 2006 ca. 235 Heizungsanlagen erneuert<br />
und dabei alte Koks-, Kohle- und Heizölanlagen auf die weniger die<br />
Umwelt belastenden Energieträger Gas und Fernwärme umgestellt<br />
worden. Das hat dazu geführt, dass die Stadt <strong>Essen</strong> nur noch acht<br />
Heizöl-Kesselanlagen betreibt und seit 2004 keine Koks-/Kohlekesselanlagen<br />
mehr.<br />
Ermöglicht wurden die v. g. Ergebnisse auch durch die Mittel der RWE<br />
Rhein-Ruhr AG in Höhe von jährlich rd. 2,56 Mio. € für die Förderung<br />
Neue Heizungsanlagen<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
13
<strong>USb</strong><br />
Energie<br />
von Maßnahmen zur rationellen Energienutzung und Emissionsminderung.<br />
In den vergangenen 10 Jahren konnten aus diesen Mitteln<br />
insgesamt rd. 220 Maßnahmen durchgeführt werden. Hiervon<br />
entfallen rund 70 auf bauliche (40 %) und rund 150 auf technische<br />
Maßnahmen (60 %). Von den Gesamt-mitteln wurden allein in<br />
Schulen für rd. 170 Maßnahmen ca. 20,8 Mio. € (ca. 80 %) investiert,<br />
davon rd. 9,6 Mio. € für ca. 60 bauliche (45 %) und rd. 11,2 Mio. € für<br />
ca. 110 technische Maßnahmen.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Reuschenbach<br />
Immobilienwirtschaft, St.A. 60-4-5<br />
Telefon: 88 - 60 531<br />
E-Mail: hans-peter.reuschenbach@immo.essen.de<br />
Einsatz regenerativer Energien in kommunalen Liegenschaften<br />
Neben den technischen und baulichen Maßnahmen zur Energieverbrauchsreduzierung<br />
sowie nichtinvestiven Maßnahmen spielt auch<br />
der Einsatz regenerativer Energien in kommunalen Gebäuden und<br />
Liegenschaften der Stadt <strong>Essen</strong> eine zunehmende Rolle.<br />
Bisher wurde<br />
- In Zusammenarbeit mit dem RWE eine Fotovoltaikanlage im<br />
Zuge der Erweiterung für das Gymnasium Maria-Wächtler-<br />
Schule, Rosastr. 75, errichtet. Diese Anlage wird vom RWE<br />
betrieben und unterhalten. Sie liefert durchschnittlich ca. 8.000<br />
kWh/a Strom und vermeidet dadurch CO -Emissionen von<br />
2<br />
ca. 4,4 t/a.<br />
- Des Weiteren wurde in Eigenregie eine Fotovoltaikanlage an<br />
dem Goethegymnasium, Ruschenstr.1, errichtet. Die Anlage<br />
produziert durchschnittlich ca. 5.600 kWh/a Strom und<br />
verhindert somit einen CO -Ausstoß von ca. 3,1 t/a.<br />
2<br />
- Ferner wurde eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung<br />
der Turnhalle an der Gesamtschule Holsterhausen, Keplerstr.<br />
58, errichtet. Die Energieeinsparung beträgt hier ca.<br />
5.000 kWh/a. Es können somit ca. 1,1 t/a CO eingespart werden.<br />
2<br />
Geplante Maßnahmen:<br />
Nach Gesprächen zwischen der Stadt <strong>Essen</strong> und dem Allbau wurde<br />
vereinbart, dass auf verschiedenen städtischen Gebäuden weitere<br />
Fotovoltaikanlagen errichten werden. Dafür wurden drei Schulen<br />
ausgewählt:<br />
- die Frida Levy-Gesamtschule, Varnhorststr. 2,<br />
- das Gymnasium an der Wolfskuhle, Pinxtenweg 6,<br />
- die Realschule Überruhr, Dellmannsweg 14.<br />
Diese Dächer erfüllen die notwendigen Kriterien, die für einen<br />
erfolgreichen Betrieb notwendig sind: So sind die Dachflächen<br />
ausreichend groß und die vorhandene Statik ist so dimensioniert, dass<br />
die zusätzlichen Lasten aufgenommen werden können.<br />
14 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Energie<br />
<strong>USb</strong><br />
Ferner steht eine Sanierung der Dachflächen in den nächsten Jahren<br />
nicht an. Ebenso erfolgt keine Beschattung der Flächen durch andere<br />
Gebäude, Gebäudeteile oder Bäume.<br />
Die zu errichtenden Anlagen haben die folgenden technischen Daten:<br />
Kollektorfläche<br />
Energieerzeugung<br />
CO 2 -<br />
Einsparung<br />
Frida Levy-Gesamtschule, Varnhorststr. 2 250 m² 27.000 kWh/a 15 t/a<br />
Gymnasium an der Wolfskuhle, Pinxtenweg 6 270 m² 29.000 kWh/a 16 t/a<br />
Realschule Überruhr, Dellmannsweg 14 220 m² 23.000 kWh/a 12 t/a<br />
Die Kosten für die Errichtung der drei Anlagen werden vom Allbau<br />
getragen. Auch für den Betrieb, die Unterhaltung und die Wartung<br />
der Anlagen entstehen der Stadt <strong>Essen</strong> keine Kosten.<br />
Der durch eine Fotovoltaikanlage produzierte Strom wird über einen<br />
eigenen Zähler ins Stromnetz des Energieversorgungsunternehmens<br />
(EVU) eingespeist. Es besteht für das EVU eine gesetzliche<br />
Verpflichtung zur Abnahme des Stromes. Weiterhin ist das EVU<br />
verpflichtet, den erzeugten Solarstrom zu gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Preisen dem Erzeuger abzukaufen. Diese Abnahmepreise<br />
liegen deutlich über den eigentlichen Preisen für Endverbraucher.<br />
Somit ist die Einspeisung in das Stromnetz des EVU vorteilhafter als<br />
der Eigenverbrauch.<br />
Der Allbau erzielt mit dem Verkauf des erzeugten Stromes keine<br />
nennenswerte Rendite, so dass hier der Prestigegewinn durch den Bau<br />
dieser Anlagen im Vordergrund steht.<br />
Damit diese Maßnahmen durchführt werden können und um die<br />
Errichtung von Solaranlagen in der Stadt zu fördern, werden die<br />
Dachflächen dem Allbau kostenfrei überlassen.<br />
Die Verwaltung unterstützt den Allbau bei der Vorbereitung der Baumaßnahmen,<br />
die voraussichtlich noch Ende Mai/Anfang Juni 2007<br />
(Pinxtenweg 6 und Dellmannsweg 14) bzw. Ende Juni (Varnhorstr. 2)<br />
2007 fertig gestellt werden.<br />
Inzwischen haben auch Gespräche zwischen dem Allbau und der<br />
Grundstücksverwaltung Stadt <strong>Essen</strong> (GVE) stattgefunden, um die<br />
Installation einer weiteren Fotovoltaikanlage im Jahr 2008 auf dem<br />
Dach des Bildungsparks im Nordviertel (künftiger Schulstandort des<br />
Berufskollegs Holsterhausen) zu eruieren.<br />
Die geplante Anlage könnte ca. 100.000 kWh/a Strom erzeugen und<br />
somit jährlich ca. 57 t CO2-Emissionen vermeiden.<br />
Die Immobilienwirtschaft ist darum bemüht, dass weitere Solaranlagen<br />
auf städtischen Gebäuden errichtet werden.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Krombholz<br />
Immobilienwirtschaft, St.A. 60-4-5<br />
Telefon: 88 - 60 533<br />
E-Mail: dirk.krombholz@immo.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
15
<strong>USb</strong><br />
Energie<br />
Stärkung des Energieeinsparpotentials in städtischen Unterkünften<br />
Die Sozialverwaltung hat aufgrund geringerer Zuweisungs- und<br />
Belegungszahlen die Zahl der städtischen Unterkünfte drastisch<br />
reduziert.<br />
Die Objekte, die mit Heizungsanlagen ausgestattet sind, werden vom<br />
FB 60 / Immobilienwirtschaft betreut und von der Energieabteilung<br />
regelmäßig geprüft. Die Objekte verfügen i.d.R. über eine Wärmeschutzverglasung<br />
und Wärmedämmung der Außenhaut.<br />
Ansätze für Energieeinsparmaßnahmen bieten sich im aktuellen<br />
Gebäudebestand des Amtes für Soziales und Wohnen in den 4<br />
Objekten, die mit Kohleöfen beheizt werden und weder über eine<br />
Wärmeschutzverglasung noch über eine Wärmedämmung der<br />
Außenhaut verfügen:<br />
1. Eickwinkel<br />
2. Dahlhauser Straße<br />
3. Liebrechtstraße<br />
4. Märkische Straße<br />
Aktueller<br />
Sanierungsbedarf<br />
Im Rahmen des z. Zt. durch den FB 60 entwickelten Investitionsprogrammes<br />
für die langfristig im Bestand zu verbleibenden Objekte<br />
ist auch die Ausrüstung mit modernen Heizungsanlagen vorgesehen.<br />
Die Beleuchtung der Objekte sowie der Außenanlagen und<br />
Gemeinschaftsräume erfolgt bedarfsgerecht mit energiesparenden<br />
Leuchtmitteln.<br />
Für den Fuhrpark der Werkstatt des Amtes für Soziales und Wohnen<br />
werden nach Auslaufen der aktuellen Leasingverträge von der<br />
städtischen Konzerntochter EBE VB GmbH neue Dienstfahrzeuge<br />
beschafft. Es ist beabsichtigt, ausschließlich Erdgasfahrzeuge in<br />
Auftrag zu geben.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Grebe<br />
Amt für Soziales u. Wohnen, St.A. 50-3<br />
Telefon: 88 - 50 300<br />
E-Mail: robert.grebe@sozialamt.essen.de<br />
16<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Energie<br />
<strong>USb</strong><br />
Energieeinsparungen durch Änderung im Nutzerverhalten durch<br />
nicht investive Maßnahmen<br />
Der Grundgedanke dieser Vorgehensweise beinhaltet, dass nicht nur<br />
durch Umrüstung Energie einsparender Techniken, sondern auch<br />
durch Änderungen im Nutzerverhalten die Energiekosten gesenkt<br />
werden können. Dazu ist seit 1998 ein Kooperationsprojekt zwischen<br />
dem Hochbauamt, Schulamt und Umweltamt gestartet worden. Im<br />
Rahmen dieses Projektes wurden Rahmenbedingungen entwickelt,<br />
die eine Verknüpfung von ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen<br />
erlauben und gleichzeitig ein hervorragendes Praxisfeld<br />
zur Einübung von umweltbewusstem Verhalten darstellen.<br />
Bis zum Jahresende 2003 wurden insgesamt Einsparungen in Höhe<br />
von 278.315,-€ erzielt.<br />
Einsparungen bis 2003<br />
Anteil Schulen (70%) 194.821,00 €<br />
Anteil<br />
(30%) 83.494,00 €<br />
Haushaltsverbesserung<br />
Energieeinsparung insg. (100%) 278.315,00 €<br />
Prozentuale Aufteilung<br />
der eingesparten Kosten<br />
Wegen fehlender personeller Ressourcen beim St.A. 60 ruht z.Zt. der<br />
Modellversuch.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Schrader<br />
Schulverwaltungsamt, St.A. 40-0-1<br />
Telefon: 88 - 40 409<br />
E-Mail: manfred.schrader@<br />
schulverwaltungsamt.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
17
<strong>USb</strong><br />
Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />
Stadtplanung<br />
Eine nachhaltige Entwicklung der Städte und Kommunen, wie im<br />
Baugesetzbuch in §1 Abs.5 festgelegt ist, zählt zu den Hauptaufgaben<br />
der Stadtplanung. Neben sozialen und wirtschaftlichen Anforderungen<br />
sind dabei auch Umweltschutzaspekte zu berücksichtigen.<br />
Insbesondere sind gem. §1 Abs 6 BauGB die allgemeinen<br />
Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die<br />
Erhaltung einer bestmöglichen Luftqualität zu beachten.<br />
Lokale, regionale und globale Auswirkungen von Umweltbelastungen<br />
durch Siedlungsräume sollen so weit wie möglich reduziert werden.<br />
Die Kommune hat in ihrer Rolle als Planer und Regulierer vielfältige<br />
Handlungsspielräume, die sie im Sinne des Klimaschutzes nutzen<br />
kann. Die energetische Sanierung von Siedlungen, die Verminderung<br />
der Flächenversiegelung und die Vermeidung und stadtverträgliche<br />
Steuerung und Lenkung des Autoverkehrs tragen dazu bei, eine grüne<br />
und vielfältige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen<br />
zu schützen und zu entwickeln.<br />
Klimaschutz in der Stadtplanung<br />
Beim Klimaschutz in der Stadtplanung sind zwei Ebenen zu<br />
unterscheiden:<br />
- die Flächennutzungsplanung (vorbereitende Bauleitplanung)<br />
- die städtebauliche Planung und verbindliche Bauleitplanung.<br />
Flächennutzungsplan<br />
RFNP<br />
Die Flächennutzungsplanung bezieht sich auf das gesamte Gemeindegebiet<br />
und stellt für dieses die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen<br />
Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den<br />
voraussehbaren Strukturen der Gemeinde in den Grundzügen dar. Die<br />
beabsichtigte städtebauliche Entwicklung unterliegt der durch das<br />
Grundgesetz vermittelten Planungshoheit der Gemeinde. Sie besitzt<br />
diesbezüglich ein weites Ermessen.<br />
Der kommunale FNP wird in absehbarer Zeit (2009) durch den<br />
Regionalen FNP (RFNP) der gebildeten Planungsgemeinschaft der<br />
zentralen Ruhrgebietsstädte abgelöst und in seiner Darstellungsgenauigkeit<br />
aufgrund des Maßstabes 1:50.000 weiter entfeinert. Da er<br />
gleichzeitig den Gebietsentwicklungsplan in seinem Geltungsbereich<br />
ersetzt, übernimmt er auch die Funktion des Regionalplans mit raumordnerischen<br />
Zielen und Grundsätzen. Insofern ist der Klimaschutz<br />
künftig in einem Planwerk sowohl auf der kommunalen als auch auf<br />
der regionalen Ebene verankert. Die Wirksamkeit der vorbereitenden<br />
Bauleitplanung wird durch Ratsbeschluss und Veröffentlichung<br />
hergestellt.<br />
Der FNP/RFNP (im weiteren: FNP) folgt weiterhin dem Leitbild der<br />
urbanen, kompakten, aber gleichzeitig durchgrünten Metropole im<br />
Zentrum des Ruhrgebiets. Klimaschutzrelevant sind hier grundsätzlich<br />
die Darstellungen von besiedelten und unbesiedelten Flächen, die sich<br />
im einzelnen den Kategorien der Baunutzungsverordnung zuordnen<br />
lassen.<br />
18<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />
<strong>USb</strong><br />
Stadtklimatisch wirksam sind die verschiedenen Arten der Grün- und<br />
Freiflächen. Diese Flächen erfüllen stadtklimatische und Klimaschutzfunktionen:<br />
Frischluftbildung, Frischlufttranport, Temperatursenkung,<br />
Feuchteerhöhung, Schadstoffbindung und vieles mehr.<br />
Diese positiven Wirkungen bekommen vor dem Hintergrund des sich<br />
vollziehenden Klimawandels eine wachsende Bedeutung.<br />
Grundsätzlich sollen nur solche Flächen für eine Siedlungsentwicklung<br />
in Anspruch genommen werden, bei denen es unter<br />
stadtklimatischen Gesichtspunkten vertretbar erscheint. Eine<br />
Innenentwicklung hat Vorrang vor einer Außenentwicklung. Die<br />
spezifische eher kleinteilig geprägte <strong>Essen</strong>er Siedlungsstruktur hat in<br />
der jüngeren Vergangenheit nicht zu großflächigen Siedlungserweiterungen<br />
geführt. Dies ist auch für den neuen RFNP nicht<br />
absehbar.<br />
Die großräumige stadtklimatische Gunst in der südlichen Stadthälfte<br />
ist dauerhaft zu sichern. Unabhängig von den unterschiedlichen<br />
naturräumlichen Gegebenheiten im Stadtgebiet verfolgt der FNP das<br />
Ziel, in allen Stadtbereichen in erreichbaren Entfernungen oder<br />
unmittelbar Grün- und Freiräume zu erhalten. Das ist im inneren<br />
Siedlungsring der Stadt nur schwer erreichbar, da hier aufgrund der<br />
historischen Stadtentwicklung nennenswerte Flächen i. d. R. nicht<br />
vorhanden sind.<br />
In großen Stadtentwicklungsgebieten wie dem Kruppgürtel können<br />
jedoch auch umfangreiche Brachflächen für neue Freiflächennutzungen<br />
und damit für den Klimaschutz zurück gewonnen werden.<br />
Der neue Krupppark wird mit 22 Hektar Größe dazu einen wesentlichen<br />
Beitrag liefern.<br />
Kruppgürtel<br />
Die Revision der bislang im FNP dargestellten Wohnbauflächen führte<br />
zu einer Umwidmung von über 20 Hektar von besiedelter in unbesiedelte<br />
Flächen.<br />
Die städtebauliche Planung konkretisiert nun die allgemeinen Ziele<br />
des FNP großmaßstäblicher für bestimmte Teile des Gemeindegebiets.<br />
Städtebauliche Pläne wie Rahmenpläne und Strukturkonzepte<br />
formulieren die Zielvorstellungen der höheren Planungsebene in<br />
Bebauungskonzepte und sonstige Fachkonzepte aus.<br />
Städtebauliche Pläne können durchaus größere Bereiche wie<br />
Stadtteile umfassen. Ihre flächenbezogene Darstellungsgenauigkeit<br />
und damit ihre Aussagen für den Klimaschutz sind wesentlich präziser.<br />
Sie können darüber hinaus auch sonstige flankierende Maßnahmen<br />
als Handlungsprogramme enthalten. Durch Ratsbeschluss erhalten sie<br />
den Status als „sonstige städtebauliche Entwicklungskonzepte“<br />
i. S. d. §1 Abs.6 Nr.11 Baugesetzbuch. Ein Beispiel dafür ist der<br />
Rahmenplan für den Kruppgürtel aus 2001, der die Grundlagen für<br />
z. B. den Krupp-Park und das ThyssenKrupp Hauptquartier geschaffen<br />
hat.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
19
<strong>USb</strong><br />
Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />
In dieser Kategorie werden auch die Ergebnisse des Stadtentwicklungsprozesses<br />
<strong>Essen</strong> Perspektive 2015+ zu sehen sein. Der<br />
Bericht über die sog. Phase II beinhaltet verschiedene thematische<br />
Perspektiven, die unmittelbar klimaschutzrelevant sind. Die Perspektive<br />
„Freiraum“ beispielsweise entwirft auf der Grundlage des<br />
Konzeptes „Freiraum schafft Stadtraum“ eine Masterplanung für die<br />
Grünraumentwicklung an Gewässern und von Gewässern. Der zentrale<br />
Entwicklungsimpuls für das Stadtumbaugebiet Altendorf/Bochold<br />
besteht in der Öffnung, Gestaltung und Gewässerentwicklung im<br />
Niederfeld zwischen den beiden Stadtteilen.<br />
Bebauungsplan<br />
Klimaschutzrelevante<br />
Grüngestaltung<br />
Die verbindliche Bauleitplanung in Gestalt von Bebauungsplänen<br />
und vorhabenbezogenen Bebauungsplänen enthält rechtsverbindliche<br />
Festsetzungen für die angestrebte städtebauliche<br />
Ordnung. Sie bildet die Grundlage für weitere zum Vollzug des BauGB<br />
erforderliche Maßnahmen. In Maßstäben 1:1.000 oder 1:500 werden<br />
parzellenscharfe Regelungen zur Grundstücksnutzung festgelegt,<br />
wobei der in Teilen klimarelevante Festsetzungskatalog des § 9 Abs. 1<br />
BauGB zur Verfügung steht. Über den Planinhalt ist im jeweils<br />
konkreten Einzelfall zu entscheiden. Dennoch sind die Planungsziele<br />
aus den übergeordneten Planungsebenen umzusetzen bzw. zu berücksichtigen.<br />
Es gibt sowohl für den Wohnungsbau wie für Gewerbeplanungen<br />
standardisierte Festsetzungskataloge zum Thema Grüngestaltung<br />
und damit indirekt auch zum Klimaschutz. Diese umfassen u. a.<br />
Regelungen zur Gestaltung und Bepflanzung unbebauter Grundstücksteile<br />
(Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern, Erhaltung von<br />
vorhandener Begrünung, Überdeckung von Tiefgaragen etc.),<br />
Grünausstattung von Verkehrsflächen und Begrünung von Gebäuden<br />
und Gebäudeteilen (z. B. Dachbegrünung).<br />
Im Rahmen von B-Planverfahren sind gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB<br />
insbesondere die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des<br />
Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen. Die<br />
Bebauungspläne bestimmen daher Flächen und Maßnahmen zum<br />
Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft im Geltungsbereich<br />
des Planes oder über städtebauliche Verträge an anderer Stelle im<br />
Gemeindegebiet. Die spezifischen Inhalte der Regelungen können<br />
Beiträge zum lokalen Klimaschutz enthalten.<br />
Niederschlagswasser<br />
Der Umgang mit Niederschlagswasser kann lokalklimatisch positive<br />
Wirkungen i. S. von Temperaturdämpfung und Feuchteerhöhung entfalten.<br />
Dazu ist bei der Bauleitplanung regelmäßig der Prüfkatalog<br />
des § 51a LWG abzuarbeiten, wonach Niederschlagswasser evtl. zu<br />
versickern, zu verrieseln, ortsnah in ein Gewässer oder in die<br />
vorhandene Kanalisation einzuleiten ist. Die nach Landesrecht im<br />
B-Plan getroffenen Festsetzungen sind dann für nachfolgende<br />
Baugenehmigungsverfahren bindend.<br />
20<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />
<strong>USb</strong><br />
Bei Bauleitplanverfahren ist in jedem Einzelfall zu untersuchen, wie<br />
der Umgang mit Niederschlagswasser geregelt werden soll und kann.<br />
Voraussetzung ist, dass es sich bei der geplanten Bebauung um eine<br />
Erstbebauung handelt. Die Möglichkeit der Versickerung ist<br />
maßgeblich von den gegebenen Bodenverhältnissen abhängig, die<br />
dies ggf. nicht oder nur eingeschränkt in Verbindung mit besonderen<br />
technischen Vorkehrungen zulassen. Nimmt der Boden nicht<br />
genügend Wasser auf oder liegen erhebliche Bodenbelastungen vor,<br />
kann eine alternative (aber nur ortsnahe) Einleitung in ein Gewässer in<br />
Betracht kommen. Ist eine leistungsfähige, genehmigte Kanalisation<br />
vorhanden, kann festgesetzt werden, dass zum Schutz dieser<br />
Investition in die Kanalisation eingeleitet werden muss.<br />
Soweit die o. g. einschränkenden Rahmenbedingungen überwunden<br />
werden können, wird die Versickerung von Niederschlagswasser in<br />
Bebauungsplänen festgesetzt, zumal dies eine Eingriffs-/Ausgleichsbilanz<br />
positiv beeinflussen kann. Oftmals liegen allerdings (und dies<br />
vor allem im <strong>Essen</strong>er Norden) stark anthropogen beeinflusste oder<br />
belastete Böden vor, die bei einer Versickerung zu schädlichen<br />
Umweltauswirkungen führen können. In diesen Fällen ist eine Abwägung<br />
zwischen den Schutzgütern vorzunehmen.<br />
Als gelungenes Einzelbeispiel für die klimatische Aufwertung einer<br />
weitgehend versiegelten Fläche kann das Projekt für die neue EON<br />
Ruhrgas Hauptverwaltung auf der Festwiese in Rüttenscheid angesehen<br />
werden. Die heute als Parkplatz genutzte Fläche wird bebaut,<br />
jedoch auch mit einer Wasserfläche versehen und im Übrigen<br />
parkartig gestaltet und begrünt.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Müller<br />
Amt für Stadtplanung u. Bauordnung, St.A. 61-3<br />
Telefon: 88 - 61 010<br />
E-Mail: andreas.mueller@amt61.essen.de<br />
Fassaden- und Hofprogramm des Büros Stadtentwicklung<br />
Katernberg, Stoppenberg, Schonebeck und Altendorf sind Stadtteile<br />
im Programm „Soziale Stadt" (Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf).<br />
Aus diesem Bund-Länder-Programm stehen<br />
Fördermittel für die Gestaltung von Hausfassaden und Innenhöfen<br />
zur Verfügung.<br />
In Altendorf startete das Fassadenprogramm bereits im Jahr 2003.<br />
Mittlerweile sind dort über 120 Objekte gefördert worden und tragen<br />
zur Aufwertung des Stadtteils bei. Besonders bemerkenswert ist, dass<br />
eine Vielzahl von ehemals nicht nutzbaren und verwahrlosten Innenhöfen<br />
neu gestaltet wurden und nun Rückzugsorte für die Bewohner<br />
des hoch verdichteten Stadtteils sind. Eine besonders gelungene und<br />
aufwendige Maßnahme findet man in der Eulerstr./Kleine Eulerstraße.<br />
Neben der Neugestaltung der Fassade wurde der Innenhof zu einer<br />
Grünfläche mit Spielplatz und hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet.<br />
Mitte 2005 startete das Programm auch in den Stadtteilen Katernberg<br />
Innenhofgestaltung Kleine Eulerstraße<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
21
<strong>USb</strong><br />
Stadtplanung und Stadtentwicklung<br />
Katernberger Straße 160<br />
vor der Sanierung<br />
Katernberger Straße 160<br />
nach der Sanierung<br />
Stoppenberg und Schonnebeck, bevorzugt an den Hauptverkehrsstraßen<br />
und den Zechensiedlungen. Bis Ende 2006 sind Maßnahmen<br />
an 196 Gebäuden geplant und bereits 137 umgesetzt worden. Für<br />
2007 sind bislang Verschönerungen an 75 Objekten vorgesehen. Die<br />
Hauseigentümer stehen dem Programm aufgeschlossen gegenüber<br />
und nehmen die Fördermöglichkeiten dankbar wahr. Das Programm<br />
mit seiner finanziellen Unterstützung war Anlass für viele Hauseigentümer<br />
den Sanierungsstau an Hausfassaden und Innenhöfen in<br />
Angriff zu nehmen. Obwohl im Rahmen der Richtlinien zur Verbesserung<br />
des Wohnumfeldes auf privaten Hof- und Hausflächen nur<br />
Arbeiten, die ausschließlich den Anstrich betreffen, gefördert werden<br />
dürfen, nutzen Hauseigentümer diese Gelegenheit für eine grundlegende<br />
Sanierung des Hauses. Insbesondere bei Gebäuden aus den<br />
1950er und 1960er Jahren investieren die Eigentümer in die<br />
Dämmung der Fassade und des Daches. Beispiele hierfür finden Sie im<br />
Hugenkamp 13 bis 19 oder in der Katernberger Straße 158 und 160.<br />
Der vom Bergbau geprägte Stadtbezirk (Katernberg, Stoppenberg,<br />
Schonnebeck) zeichnet sich durch eine Vielzahl von Zechensiedlungen<br />
aus, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Weltkulturerbe<br />
Zeche Zollverein von besonderer städtebaulicher Bedeutung sind. Die<br />
großen Wohnungsgesellschaften verkaufen diese Bestände gerade in<br />
großem Umfang. Im Zuge der Privatisierung erfolgen auch erhebliche<br />
Renovierungen. Da an solchen Objekten die Dacheindeckung mit Tonziegeln<br />
gefördert werden kann, wird die Maßnahmen gleichzeitig zur<br />
Wärmedämmung des Daches genutzt. Besonders gelungene Bespiele<br />
befinden sich in der Karl-Meyer Str. 9, 16 oder 28 und 30.<br />
Insgesamt ist die Investitionsbereitschaft der Hausbesitzer groß und<br />
die Sensibilität hinsichtlich umweltrelevanter Maßnahmen bei der<br />
Gebäudesanierung deutlich gestiegen.<br />
Ansprechpartner: Büro Stadtentwicklung, St.A. 01-16<br />
Herr Braun<br />
Telefon: 88 - 88 750<br />
E-Mail: andreas.braun@<br />
stadtentwicklung.essen.de<br />
Frau Hirschfeld<br />
Telefon: 88 - 88 776<br />
E-Mail: sylvia.hirschfeld@<br />
stadtentwicklung.essen.de<br />
22 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Verkehr<br />
<strong>USb</strong><br />
Im Verkehrsbereich bezieht sich kommunaler Klimaschutz v. a. auf<br />
eine Veränderung des so genannten „modal split“, dem Anteil der<br />
verschiedenen Verkehrsträger am Gesamtverkehrsaufkommen. Am<br />
klimaschädlichsten ist der motorisierte Individualverkehr (MIV), der<br />
hinsichtlich des Flächenverbrauchs, des Ausstoßes von CO 2 -<br />
Emissionen und auch des Energieverbrauchs weitaus höhere Werte<br />
aufweist als der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Der<br />
Autoverkehr ist die am stärksten wachsende Quelle von Treibhausgasen.<br />
Dieselruß und Stickoxide, die bei der Verbrennung von<br />
Treibstoff in Automotoren entstehen, schädigen nicht nur das Klima,<br />
sondern auch die Gesundheit .<br />
Klimafreundliche Verkehrspolitik bedeutet die Vermeidung von<br />
Verkehr durch planerische und städtebauliche Maßnahmen sowie die<br />
Veränderung des „modal split“, weg vom MIV hin zum ÖPNV und<br />
besonders zu nicht motorisierten Fortbewegungsmitteln (Fahrrad u.<br />
Fußgängerverkehr).<br />
Klimafreundliche<br />
Verkehrspolitik<br />
Die Stadt <strong>Essen</strong> ist bemüht u.a. durch nachfolgende Maßnahmen den<br />
negativen Auswirkungen des MIV entgegen zu wirken:<br />
Bus und Bahn<br />
Die Stadt <strong>Essen</strong> verfügt über ein leistungsfähiges Nahverkehrssystem.<br />
Sowohl die Einbindung in das Regional- und Fernbahnsystem der<br />
Deutschen Bahn AG als auch der örtliche Nahverkehr entsprechen<br />
hohen Anforderungen. Mit dem Betrieb von 3 Stadtbahnlinien, 7<br />
Straßenbahnlinien und 51 Buslinien erschliesst der Nahverkehr<br />
praktisch die gesamte Stadtfläche. Der prioritäre Ausbau von Bus<br />
und Bahn als Verkehrsträger vor dem motorisierten Individualverkehr<br />
(MIV) ist grundsätzliches Ziel sowohl der Landesverkehrsplanung (s.<br />
IGVP Gesetz NRW) als auch der kommunalen Verkehrsentwicklungsplanung.<br />
Im derzeit in Aufstellung befindlichen Regionalen Flächennutzungsplan<br />
(RFNP) wird die Stadt <strong>Essen</strong> mit den beteiligten<br />
Nachbarstädten den Vorrang von Bus und Bahn vor dem MIV ebenfalls<br />
als Grundsatz ihrer Entwicklungsplanung benennen. Der derzeit in<br />
Aufstellung befindliche Nahverkehrsplan zeigt die weitere<br />
Entwicklung des ÖPNV auf und soll auch unter verschärften<br />
finanziellen Rahmenbedingungen ein attraktives Angebot<br />
sicherstellen.<br />
ÖNPV-Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet<br />
<strong>Essen</strong><br />
Von den derzeit (Stand März 2007) im Stadtgebiet <strong>Essen</strong> vorhandenen<br />
637 Lichtsignalanlagen (LSA) werden insgesamt 565 von Bahnen<br />
oder Bussen der <strong>Essen</strong>er Verkehrs-AG (EVAG) befahren. Über die<br />
Anzahl der mit Einrichtungen zur Erfassung der Bahnen und/oder<br />
Busse ausgestatteten und mit entsprechender Software versehenen<br />
LSA gibt die nachstehende Tabelle Auskunft:<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
23
<strong>USb</strong><br />
Verkehr<br />
Anzahl der LSA<br />
mit<br />
Beschleunigung<br />
Bahn+Bus<br />
mit<br />
Beschleunigung<br />
Bahn<br />
mit<br />
Beschleunigung<br />
Bus<br />
ohne ÖPNV-<br />
Beschleunigung<br />
mit Bahn+Bus 55 3 * 19 * 0 33<br />
nur mit Bahn 90 - 54 - 36<br />
nur mit Bus 420 - - 30 390<br />
gesamt mit ÖPNV 565 3 73 30 459<br />
* Ursächlich für die Nichtberücksichtigung der Busse bei dem Großteil der bislang<br />
umgesetzten Straßenbahnbeschleunigungsprojekte ist die Tatsache, dass erst mit der seit<br />
2003 begonnenen Ausrüstung der Busse mit RBL (Rechnergesteuertes Betriebsleitsystem)<br />
eine Möglichkeit zur Erfassung der nicht auf separaten Fahrspuren verkehrenden Busse<br />
existiert.<br />
Der von der Stadt <strong>Essen</strong> im Jahr 2006 gestellte Zuschussantrag<br />
„Busbeschleunigung“ für die linienbezogene Beschleunigung der zehn<br />
am stärksten belasteten Buslinien, welcher 276 LSA umfasste, ist im<br />
Rahmen einer Neubewertung des Zuschussgebers vorübergehend<br />
zurückgestellt worden, so dass mit dem Beginn der Umsetzung des<br />
Programms nicht vor 2010 zu rechnen ist.<br />
Dessen ungeachtet wird die Stadt auch weiterhin Lichtsignalanlagen,<br />
deren Steuergeräte aus Altersgründen zur Auswechslung anstehen,<br />
mit Einrichtungen zur Beschleunigung der sie befahrenden ÖPNV-<br />
Fahrzeuge ausrüsten. Davon sind im jährlichen Mittel etwa 20<br />
Lichtsignalanlagen betroffen.<br />
Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang, dass<br />
signalisierte Knotenpunkte, welche für die Erfassung und Bevorrechtigung<br />
von ÖPNV-Fahrzeugen ertüchtigt werden, häufig auch<br />
erstmals mit Erfassungseinrichtungen für den Individualverkehr<br />
(Induktionsschleifen, Anforderungstaster) ausgestattet werden. Mit<br />
deren Hilfe ist üblicherweise die Reduzierung der mittleren<br />
Wartezeiten aller Verkehrsteilnehmer, eine Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />
sowie folglich an hochbelasteten Knoten auch eine<br />
Reduzierung der Emissionen gegenüber dem vorherigen Zustand<br />
möglich.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Pohl<br />
Tiefbauamt, St.A. 66-2<br />
Telefon: 88 - 66 226<br />
E-Mail: dirk.pohl@tiefbauamt.essen.de<br />
Radwegenetz<br />
Die Stadt <strong>Essen</strong> verfügt neben den das Stadtgebiet durchlaufenden<br />
Radfernrouten auch über ein kommunales Radhauptroutennetz. Die<br />
Netzstufe 1 wird in diesem Jahr vollständig ausgeschildert, führt<br />
überwiegend über Radverkehrsanlagen (und dient in erster Linie dem<br />
Alltagsverkehr). Aktuell wird der Radweg zwischen Heißener Straße<br />
und Reuterstraße neu gebaut. Neben der Anlage von Radwegen und<br />
Radfahrstreifen (wie an der Überruhrstraße) werden zur Sicherung<br />
24 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Verkehr<br />
<strong>USb</strong><br />
und Erleichterung des Radverkehrs auch Schutzstreifen, Fahrradstraßen<br />
und die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr ausgewiesen.<br />
Die weitere Realisierung des Hauptroutennetzes ist<br />
sukzessive vorgesehen. Die Anlage von Radverkehrsanlagen ist<br />
integraler Bestandteil der Verkehrs- und Wegeplanung und des<br />
Konzernziels Umweltschutzes. Im Zuge von Straßenneu- bzw. -<br />
ausbauten wird das vorhandene Netz ergänzt.<br />
Bike & Ride<br />
Die Stadt <strong>Essen</strong> hat bereits in der Vergangenheit an Haltepunkten des<br />
schienengebundenen Regional- und Nahverkehrs sowie an wichtigen<br />
Haltepunkten der Buslinien Fahrradstellplätze für einen bequemen<br />
Umstieg vom Fahrrad auf den ÖPNV erstellt. Bedarfsorientiert wird<br />
dieses Angebot sukzessive ausgebaut. Noch in 2007 werden bike &<br />
ride Anlagen am S-Bhf. Steele Ost, Bhf. Altenessen, U-Bahnhof<br />
II. Schichtstraße gebaut. An ausgewählten Haltepunkten wurden auch<br />
abschließbare Fahrradboxen errichtet, die sich eines guten Zuspruchs<br />
erfreuen.<br />
Pendlernetz<br />
Die Stadt <strong>Essen</strong> unterstützt die von einer Gemeinschaft mehrerer<br />
Kommunen getragene Initiative „Pendlernetz“. In diesem Rahmen<br />
wird eine Internetplattform betrieben und beworben, die Berufspendlern<br />
die Möglichkeit eröffnet, sich gezielt auf dem Weg zur Arbeit<br />
zu Fahrgemeinschaften zusammenzufinden.<br />
Gerade im Berufsverkehr weisen die Kraftfahrzeuge einen sehr<br />
geringen Besetzungsgrad auf. Die meisten Fahrzeuge sind nur mit<br />
einer Person besetzt Das für Bürger/-innen kostenlose Angebot<br />
Pendlernetz im Internet (www.essen.pendlernetz.de) bietet die<br />
einfache Möglichkeit, über den eigenen Bekannten- und Kollegenkreis<br />
hinaus Mitfahrende zu finden. Die hierdurch erreichte Erhöhung<br />
des Besetzungsgrads der einzelnen Kfz. ermöglicht eine effizientere<br />
Nutzung des Straßen-systems und reduziert die zum Parken benötigte<br />
Flächen.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Zerres<br />
Amt für Stadtplanung u. Bauordnung, St.A. 61<br />
Telefon: 88 - 61 621<br />
E-Mail: bjoern.zerres@amt61.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
25
<strong>USb</strong><br />
Verkehr<br />
Bewohnerparkschild<br />
in Rüttenscheid<br />
Parkraummanagement<br />
Aufgrund der hohen Motorisierung der Bevölkerung (71 % der<br />
<strong>Essen</strong>er Haushalte verfügen über mind. einen Pkw) sind in<br />
verdichteten Stadtteilen Stellplätze mittlerweile zu einem knappen<br />
Gut geworden. In gemischten Wohnquartieren konkurriert daher die<br />
Bewohnerschaft mit den Belegschaften ansässiger Betriebe sowie<br />
Kundinnen und Kunden des Einzelhandels um Stellplätze. Diese<br />
Wohnquartiere sind entsprechend stark durch Parksuchverkehr<br />
belastet. Die Stadt <strong>Essen</strong> richtet Bewohnerparkzonen ein, die in<br />
einzelnen Quartieren die Stellplätze im öffentlichen Raum zum Teil<br />
ausschließlich der Bewohnerschaft vorbehält. Bisher sind fünf<br />
Parkzonen insb. im Südviertel und in <strong>Essen</strong>-Rüttenscheid eingerichtet<br />
worden. Zur Zeit ist man dabei, für den gesamten Innenstadtkern eine<br />
Bewohnerparkzone einzurichten. Dadurch können die negativen Auswirkungen<br />
wie Lärm- und Schadstoffemission durch den Parksuchverkehr<br />
nicht Ortsansässiger vermindert werden. Beschäftigte<br />
oder Gäste in diesen Stadtteilen sind aufgrund mangelnder<br />
Stellplätze für sie zunehmend auf Bus und Bahn angewiesen.<br />
Grundsätzlich verbrauchen abgestellte Fahrzeuge im öffentlichen<br />
Raum große Flächen. Straßen und Plätze verlieren ihre traditionelle<br />
Bedeutung als Orte zum Aufenthalt, der Kommunikation oder zum<br />
Spielen. Durch den Rückbau von Stellplätzen im öffentlichen<br />
Straßenraum lässt sich diese Fläche zurückgewinnen. In<br />
verkehrsberuhigten Bereichen („Spielstraßen“) können diese Flächen<br />
teilweise wieder neu genutzt werden. Eine durchgreifendere Methode<br />
wäre die Unterbindung des oberflächigen Parkens und die<br />
Umschichtung des ruhenden Verkehrs in Quartiersgaragen.<br />
Im Rahmen der Parkraumbewirtschaftung setzt das Ordnungsamt zur<br />
Zeit 231 Parkscheinautomaten im gesamten Stadtgebiet ein. Alle<br />
Automaten erhalten ihre Betriebsenergie über Solarfelder. Die<br />
Energiegewinnung erfolgt somit schadstofffrei und belastet nicht<br />
den herkömmlichen Energiehaushalt.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Schwedt<br />
Ordnungsamt, St.A. 32-1<br />
Telefon: 88 - 32 102<br />
E-Mail: klaus.schwedt@ordnungsamt.essen.de<br />
26<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Verkehr<br />
<strong>USb</strong><br />
LED-Technik im Bereich der Lichtsignalanlagen<br />
Im Bereich der Lichtsignalanlagen (LSA) ist die Technik der lichtemittierenden<br />
Dioden (LED) inzwischen so weit ausgereift, dass im<br />
Rahmen des Neubaus oder der Erneuerung von LSA nur noch LED-<br />
Signalgeber eingesetzt werden.<br />
Die LED-Signalgeber zeichnen sich durch eine bessere Erkennbarkeit,<br />
Wegfall der Lichtreflexe durch Sonnenlicht, geringeren Wartungsaufwand<br />
und einen niedrigen Energieverbrauch aus.<br />
Die Leistung einer einzelnen Kammer (Leuchtfeld) verringert sich bei<br />
230 V-Anlagen von 60 Watt auf 12 Watt bei Fahrzeug- und<br />
Fußgängersignalgebern bzw. von 100 Watt auf 17 Watt bei Signalgebern<br />
an Auslegermasten.<br />
Vorteile<br />
LED betriebene LSA<br />
Die erste LSA in LED-Technik wurde im Jahre 2003 gebaut. Im Jahre<br />
2006 wurden 59 LSA, die bisher mit Glühlampen 230 V betrieben<br />
wurden, auf die neue Technik umgerüstet. Die Investitionskosten<br />
dieser Maßnahme betrugen ca. 820.000 €, die jährlichen Stromkosten<br />
verminderten sich um rund 122.000 €. In einem zweiten Bauabschnitt<br />
werden im Jahre 2007 weitere 51 Signalanlagen umgerüstet. Mit<br />
Stand vom 18.06.07 waren im Stadtgebiet insgesamt 129 Anlagen in<br />
LED-Technik vorhanden.<br />
Austausch von Gaslaternen<br />
Da der Betrieb der Gasbeleuchtung neben den wirtschaftlichen<br />
Nachteilen auch eine schlechtere Ausleuchtung durch z.T. große<br />
Leuchtenabstände, höhere Wartungskosten sowie einen hohen CO<br />
2<br />
-<br />
Ausstoß mit sich bringt, werden seit mehreren Jahren die<br />
vorhandenen Gaslaternen durch Elektroleuchten ersetzt. Im Jahre<br />
1995 waren im Stadtgebiet insgesamt 2.433 Gaslaternen vorhanden,<br />
im Juni 2007 betrug der Bestand nur noch 330 Stück.<br />
Anzahl<br />
Bestand<br />
Jahresende<br />
Anzahl<br />
demontierte<br />
Leuchten<br />
CO<br />
2<br />
-<br />
Verminderung<br />
1995 2433 55 64.405 Kg<br />
1996 2307 126 211.951 Kg<br />
1997 2115 192 436.783 Kg<br />
1998 1971 144 605.407 Kg<br />
1999 1816 155 786.912 Kg<br />
2000 1675 141 952.023 Kg<br />
2001 1519 156 1.134.699 Kg<br />
2002 1316 203 1.372.412 Kg<br />
2003 1065 251 1.666.333 Kg<br />
2004 896 169 1.864.232 Kg<br />
2005 668 228 2.131.220 Kg<br />
2006 404 264 2.440.364 Kg<br />
Summe 2084<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
27
<strong>USb</strong><br />
Verkehr<br />
Vergleichsdaten<br />
Vergleichsdaten je Leuchte<br />
E-Leuchte Gas-Leuchte<br />
Energiekosten * 51 € 416 €<br />
Gesamtkosten * 136 € 977 €<br />
CO 2 - Ausstoß 220 kg 1391 kg<br />
E-Verbrauch 368 kWh 6758 kWh<br />
* Preisbasis 2004<br />
3000<br />
2500<br />
Bestand an Gasleuchten<br />
3.000.000 Kg<br />
2.500.000 Kg<br />
CO -Einsparung seit 1995<br />
2<br />
Anzahl<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
Jahr<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
kg CO 2<br />
2.000.000 Kg<br />
1.500.000 Kg<br />
1.000.000 Kg<br />
500.000 Kg<br />
0 Kg<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Jahr<br />
Die Energiekosten für die Gaslaternen lagen nach der Jahresrechnung<br />
2005 bei einem Bestand von 668 Stück zum Jahresende bei rund<br />
330.000 €. Die Vergleichsdaten von Gaslaterne und Elektroleuchte<br />
sind in der nachfolgenden Tabelle gegenübergestellt:<br />
Energieverbrauch je Lichtpunkt<br />
und Jahr<br />
+)<br />
Energiekosten je Lichtpunkt<br />
CO 2 –Ausstoß je Lichtpunkt<br />
und Jahr<br />
+) Preisbasis 2003, Werte in Klammern = Preisbasis 2004<br />
Gaslaterne Elektroleuchte<br />
6.758 kWh 368 kWh<br />
377 € (416 €) 46 € (51 €)<br />
1391 kg 220 kg<br />
Durch den Austausch der Gasbeleuchtung konnte der CO Ausstoß<br />
2<br />
seit 1995 um ca. 2.500 Tonnen vermindert werden.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Scharenberg<br />
Tiefbauamt, St.A. 66-5<br />
Telefon: 88 - 66 500<br />
E-Mail: joachim.scharenberg@<br />
tiefbauamt.essen.de<br />
28<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Verkehr<br />
<strong>USb</strong><br />
Mobilitätsaktionstage im Rathaus <strong>Essen</strong> vom 16.-19 Sept. 2007<br />
Die Veränderung des „modal split“ ist eine Aufgabe, die eine Kommune<br />
zunächst bei Ihren eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
beginnen kann.<br />
Das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> hat daher im Rahmen der Mitgliedschaft<br />
im KlimaBündnis/Alianza del Clima e.V. im September 2007<br />
erstmals Aktionstage unter dem Thema „Fit in nachhaltiger Mobilität“<br />
insb. für Mitarbeiter/-innen des Rathauses der Stadt <strong>Essen</strong>, sowie<br />
Kunden, Besucher und Familienangehörige als mittelbar Betroffene<br />
durchgeführt.<br />
Bei dem Projekt handelt es sich um die Umsetzung von innerbetrieblichen<br />
Mobilitätsaktionstagen mit täglich wechselnden<br />
Angeboten zu den Themen: Öffentlicher Verkehr, Radverkehr,<br />
Fahrgemeinschaften, Gesundheit und Verkehrssicherheit etc. Durch<br />
spezielle Informations- und Ausprobierangebote sollen die<br />
Mitarbeiter/-innen des Rathauses für eine umweltverträgliche und<br />
effiziente Mobilitätsabwicklung auf Dienstreisen und der Fahrt zum<br />
Arbeitsplatz gewonnen werden. Dazu ist es notwendig, attraktive,<br />
alternative Verkehrsangebote den Mitarbeiter/-innen der Stadtverwaltung<br />
für den Umstieg auf Bus, Bahn oder Fahrrad zu<br />
unterbreiten sowie für den Fußgängerverkehr zu werben.<br />
Es handelt sich um ein Projekt, das vom Bundesumweltministerium<br />
und dem Umweltbundesamt gefördert wird. Das Umweltamt der Stadt<br />
<strong>Essen</strong> hat es gemeinsam mit dem bundesdeutschen Arbeitskreis für<br />
umweltbewusstes Management e.V. (B.A.U.M.) und zahlreichen<br />
internen und externen Kooperationspartnern die Aktion während der<br />
38. Kalenderwoche durchgeführt.<br />
Die europaweit steigenden CO2- sowie Feinstaubemissionen im<br />
Verkehrsbereich sind ein wichtiges Argument für die Erhaltung und<br />
den Ausbau der alternativen und klimafreundlichen Verkehrsangebote<br />
in den Städten. Die Mobilitätsabwicklung der Mitarbeiter/-<br />
innen (Arbeitswegefahrten und Dienstfahrten) verursacht nicht nur<br />
Umweltbelastungen, sondern hat direkt und indirekt auch<br />
ökonomische Auswirkungen auf Mitarbeiter und Verwaltung.<br />
Ein zentraler Bestandteil der Aktion ist die differenzierte Analyse des<br />
(berufsbezogenen) Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens der<br />
Beschäftigten im Rathaus der Stadt <strong>Essen</strong>. Als Kooperationspartner<br />
konnte dazu die Abteilung „Wirtschaftsgeographie, insbes. Verkehr<br />
und Logistik“ im Institut für Geographie der Universität Duisburg-<br />
<strong>Essen</strong> gewonnen werden. Die Ergebnisse einer zuvor durchgeführten<br />
empirischen Erhebung liefern neben den grundlegenden Erkenntnissen<br />
zum Verkehrs- und Mobilitätsverhalten der Rathausbeschäftigen<br />
auch Ansätze zu einer möglichen Verlagerung auf<br />
umweltgerechte Verkehrsangebote sowie zur Optimierung der<br />
dienstlich verursachten Verkehrsbewegungen.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
29
<strong>USb</strong><br />
Verkehr<br />
Zum Abschluss der Aktionstage ist geplant, mit allen Beteiligten einen<br />
„Handlungsleitfaden Mobilitätsmanagement“ für die städtische<br />
Verwaltung aufzustellen. Damit soll ein übersichtlich gestalteter<br />
praxisnaher Ratgeber geschaffen werden, der sich insbesondere dem<br />
wichtigen Feld des Berufsverkehrs widmet.<br />
Zentrales Anliegen der Aktionstage ist es, in einer konzentrierten<br />
Aktion für die Vorteile (betriebswirtschaftliche Vorteile, Umweltschutz,<br />
Imageverbesserung, Gesundheit der Mitarbeiter/<br />
Mitarbeiterinnen, Produktivitätssteigerung) eines umweltfreundlichen<br />
Verkehrsmanagements im Konzern Stadt <strong>Essen</strong> zu sensibilisieren<br />
und möglichst viele Mitarbeiter/-innen zu konkreten<br />
Schritten zu bewegen.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Ganeff<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 219<br />
E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />
FirmenTicket Sonderkonditionen für Mitarbeiter<br />
Die Beschäftigten der Stadtverwaltung, ca. 800 Mitarbeiter profitieren<br />
inzwischen von den Sonderkonditionen des FirmenTickets, die<br />
zwischen der Stadt <strong>Essen</strong> und den <strong>Essen</strong>er Verkehrsbetrieben (EVAG)<br />
ausgehandelt worden sind. Das FirmenTicket bietet Mobilität fast<br />
rund um die Uhr. Für die Stadt <strong>Essen</strong> war es wichtig, ein Zeichen zu<br />
setzen, um dem öffentlichen Personennahverkehr den Rücken zu<br />
stärken. Mit dem Ticket fährt man kostengünstiger mit Bus und Bahn<br />
zwischen Wohnung und Arbeitsstelle. Das persönlich ausgestellte<br />
Ticket wird in der gewünschten Preisstufe im Abonnement ausgestellt.<br />
Preisstufe A 40,28 € statt 45,77 €<br />
Preisstufe B 60,07 € statt 68,26 €<br />
Preisstufe C 83,29 € statt 94,65 €<br />
Im Rahmen der Umsetzung der Aktionstage „Mobilität“ 2007 im<br />
Rathaus <strong>Essen</strong> vom 17.-19. September 2007 bietet die <strong>Essen</strong>er<br />
Verkehrs AG für Neueinsteiger ein verbilligtes FirmenTicket in der<br />
Zeit vom 01. August bis 19. September 2007 an. Alle Beschäftigten<br />
der Stadtverwaltung, die sich in diesem Zeitraum dazu entschließen<br />
ein Firmenticket zu erwerben, erhalten als Prämie das „11 zu 12<br />
Ticket“, d.h. 11 Monate bezahlen und 12 Monate nutzen.<br />
Mit diesem Angebot soll die Motivation der Beschäftigten zum<br />
Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel gestärkt werden.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Blackert<br />
Amt für zentralen Service, St.A. 11-1<br />
Telefon: 88 - 11 122<br />
E-Mail: matthias.blackert@<br />
zentraler-service.essen.de<br />
30<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Verkehr<br />
<strong>USb</strong><br />
Klimarelevanz der Luftreinhalteplanung<br />
Die Emissionen von Feinstaub (PM<br />
10) und Stickstoffdioxid (NO<br />
2)<br />
stammen überwiegend aus Verbrennungsprozessen in Motoren,<br />
Heizungsanlagen, aus der Energiegewinnung und aus industrieller<br />
Produktion. Diese sind gleichzeitig als die wesentlichen anthropogenen<br />
CO - und Wasserdampfquellen zu betrachten.<br />
2<br />
Für den Treibhauseffekt sind die in der Atmosphäre vorhandenen<br />
Strahlung absorbierenden Komponenten H O, CO , CH und O von<br />
2 2 4 3<br />
vorrangiger Bedeutung. Ozon (O ) kommt dabei eine Sonderrolle zu,<br />
3<br />
die im Zusammenhang mit der Luftreinhalteplanung nicht behandelt<br />
wird. Feinstaubpartikel sind zwar ebenfalls in der Lage,<br />
Wärmestrahlung zu absorbieren, begünstigen aber gleichzeitig als<br />
Kondensationskerne für Wasserdampf die Bildung von Nebel und<br />
Wolken. Diese wirken der atmosphärischen Aufheizung durch<br />
Reflexion der kurzwelligen Strahlung entgegen, bilden jedoch in<br />
Bodennähe ein hohes Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung der<br />
Ballungszentren.<br />
Die Erfahrung mit der Entwicklung von Filtertechnologien im Fahrzeug-<br />
und Anlagenbau hat gezeigt, dass nachhaltige Emissionsminderung<br />
von PM und NO durch konstruktive Lösungen möglich<br />
10 2<br />
sind. Da jedoch zeitgleich eine Steigerung des globalen Energieverbrauchs<br />
beobachtet wird, ist zu befürchten, dass technische<br />
Neuerungen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes durch Mehrverbräuche,<br />
z.B. zur Energiegewinnung oder durch internationalen<br />
Verkehr überkompensiert werden.<br />
Synergien von Luftreinhaltplanung und Klimaschutz<br />
Grundsätzlich gilt, dass Maßnahmen der Luftreinhalteplanung den<br />
Zielen des Klimaschutzes gleichermaßen dienen, da sie in der Summe<br />
auf eine Verminderung des Energieverbrauchs abzielen. Hiermit ist die<br />
Sperrung von Ballungszentren für stark emittierende Fahrzeuge<br />
ebenso bedeutsam, wie die Verringerung des Energiebedarfes aller<br />
Wirtschaftszweige einschließlich des Sektors Wohnen oder der Einsatz<br />
erneuerbarer Energieträger.<br />
Generelles Ziel muss es sein, die anthropogenen Emissionen auf ein<br />
möglichst geringes Maß zu reduzieren. Hierzu können die nachfolgend<br />
aufgeführten Maßnahmen beitragen. Sie sind Diskussionsgrundlage<br />
für die Aufstellung der Luftreinhaltepläne:<br />
- Der Einsatz emissionsarmer Fahrzeugtechnik (Hybrid-, Erdgas-,<br />
Flüssiggas-, Wasserstoffantrieb u.a.) vermindert den CO<br />
2, NO<br />
x<br />
und Partikel-Ausstoß der Kfz.<br />
- Die Einführung von Filtertechnologien in Diesel-Kfz kann die<br />
Emission von Partikeln, sowie von Stickstoffoxiden verringern.<br />
- Die Reduzierung des Treibstoffverbrauchs durch sparsame Fahrzeuge<br />
bzw. spritsparende Fahrweise verringert die Menge der<br />
ausgestoßenen Verbrennungsprodukte.<br />
- Mit der Organisation des Warentransportes mit emissionsarmen<br />
Verkehrsmitteln ist eine Verminderung der Emissionen<br />
Maßnahmen der<br />
Luftreinhalteplanung<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
31
<strong>USb</strong><br />
Verkehr<br />
möglich, ohne dabei das Speditionsaufkommen zu behindern.<br />
- Sofern es gelingt, mit Hilfe des Umweltverbundes eine Verringerung<br />
der Fahrleistung des MIV zu erzielen, können die<br />
Gesamtemissionen des Kfz-Verkehrs (Motoremissionen<br />
einschließlich Aufwirbelungen) reduziert werden. Eine Minderung<br />
des Verkehrsaufkommens wirkt sich somit positiv auch<br />
auf die urbane Hintergrundbelastung mit Stäuben aus.<br />
- Maßnahmen zur Änderung des betrieblichen Mobilitätsverhaltens<br />
durch Informationsarbeit kann mit erfolgreichen<br />
Projekten wie z.B. Ökoprofit verknüpft werden und damit<br />
lufthygienische Synergien auslösen.<br />
- Verringerung des Energiebedarfs in Wirtschaft, im öffentlichen<br />
Leben und in der Bevölkerung verringert deren Produktion und<br />
die damit verbundenen Gesamtemissionen.<br />
- Mit der Nutzung erneuerbarer Energien und Verfahren der<br />
Energierückgewinnung lassen sich emissionsgebundene<br />
Verfahren zur Energiegewinnung substituieren.<br />
- Der Einsatz emissionsarmer Energieträger, wie Erd- oder<br />
Flüssiggas bei der Wärmeversorgung und im Sektor Verkehr<br />
kann einen wesentlichen Beitrag zu Staubminderung im<br />
urbanen Umfeld beitragen.<br />
- Die Steigerung der Energieeffizienz in allen Lebensbereichen,<br />
z.B. durch Einsatz stromsparender Beleuchtung und Elektrogeräte<br />
verringert Kraftwerksleistungen und die hierdurch<br />
bedingten regionalen CO -, Stickoxid- und Staubemissionen.<br />
2<br />
- Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden vermindert<br />
den Ausstoß an CO und anderen Schadstoffen.<br />
2<br />
- Die Nutzung natürlicher Staubfilterung durch Vegetation (lokal<br />
und regional) bietet neben den lufthygienischen Aspekten auch<br />
Vorteile für die klimatischen Lebensbedingungen im urban<br />
verdichteten Raum.<br />
- Regenerative Energien ersetzen klimaschädliche und feinstaubproduzierende<br />
Energieträger. Dies gilt vor allem für Solarenergie,<br />
Photovoltaik und Wärmepumpen.<br />
- Eine ambivalente Rolle kommt dabei dem Einsatz von<br />
Holzpellets zur Wärmeerzeugung zu.<br />
Aus den oben genannten Gründe ist es daher sinnvoll, die regionalen<br />
Aktivitäten zum Klimaschutz mit einer regionalen Luftreinhaltestrategie<br />
zu verknüpfen, da sich die Maßnahmen vielfach ergänzen<br />
und eine positive Gesamtwirkungen entfalten.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Dobrick<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 213<br />
E-Mail: thomas.dobrick@umweltamt.essen.de<br />
32 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Kommunale Beschaffung<br />
<strong>USb</strong><br />
Kommunale Beschaffung<br />
Die öffentliche Verwaltung selbst ist ein bedeutender Verbraucher, die<br />
über ein großes Kaufpotential und Markteinfluss verfügt.<br />
Kommunen besitzen eine besondere Vorbildfunktion und können<br />
durch eine praktizierte umweltfreundliche Beschaffung, das Handeln<br />
anderer Akteure im Sinne des Klimaschutzes positiv beeinflussen.<br />
Dadurch können Material und Energie gespart, Abfall und Luftverschmutzung<br />
reduziert und nachhaltige Verhaltensmuster<br />
gefördert werden.<br />
Seit 1982 war die Stadt <strong>Essen</strong> Modellstadt des Umweltbundesamtes<br />
für das Projekt „Umweltfreundliche Beschaffung“. Per Dienstanweisung<br />
sind alle Beschaffer gehalten, umweltfreundliche<br />
Produkte im Einkauf sowie bei Bauaufträgen zu berücksichtigen.<br />
Grundlage dafür sind das Handbuch „Umweltfreundliche<br />
Beschaffung“ des Umweltbundesamtes sowie die gewonnenen<br />
praktischen Erfahrungen. Kontinuierlich werden Produkte und Maßnahmen<br />
umgestellt, wenn praktikable umweltgerechte Alternativen<br />
zur Verfügung stehen. Durch das am 07.10.1995 in Kraft getretene<br />
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz ist die ausdrückliche Aufnahme<br />
von Umweltschutzbelangen in der öffentlichen Beschaffungsund<br />
Vergabepolitik erstmals bundesrechtlich verankert worden. Die<br />
Pflichten der öffentlichen Hand werden im § 37 geregelt.<br />
Weiterhin enthalten sowohl die Dienstanweisung für die<br />
Durchführung von Baumaßnahmen und Baustofflieferungen (DA<br />
VOB) (in Abs. 3.3 und 19.8) als auch die Dienstanweisung für das<br />
Vergabeverfahren für Lieferungen und Leistungen nach der VOL (DA<br />
VOL) Regelungen, wonach alle Beschaffer gehalten sind,<br />
umweltfreundliche Produkte im Einkauf sowie bei Bauaufträgen zu<br />
berücksichtigen.<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Timm<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 211<br />
E-Mail: annette.timm@umweltamt.essen.de<br />
Verwendung von Holz in der Verwaltung<br />
Die Verwaltung der Stadt <strong>Essen</strong> und ihre Tochterunternehmen<br />
beschaffen eine Vielzahl unterschiedlicher Holzprodukte,<br />
insbesondere Möbel, aber auch alle Arten von Holzstoffen (Fenster,<br />
Spanplatten etc.). Negative Umweltwirkungen durch die Verwendung<br />
von Holzbaustoffen und Holzwerkstoffen ergeben sich dann, wenn<br />
Holz in den Handel gelangt, das nicht aus nachhaltiger Forstwirtschaft<br />
stammt. Insbesondere tropische Hölzer und Holz aus borealen<br />
Wäldern (Nadelwälder, die vorwiegend in kalt-ozeanischen u. kaltkontinentalen<br />
Klimaten vorkommen) können aus großflächigen<br />
Kahlschlägen stammen, was zur Vernichtung von Biotopen und<br />
Lebensgemeinschaften führt, die aufgrund ihrer langen Entstehungs-<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
33
<strong>USb</strong><br />
Kommunale Beschaffung<br />
zeiten und ihrer Artenvielfalt und -struktur nicht ersetzbar sind.<br />
Seit der Konferenz von Rio de Janeiro im Jahre 1992 ist der Begriff der<br />
„Nachhaltigkeit“ in den allgemeinen Sprachschatz übergegangen.<br />
Dieser Begriff ist nicht neu, sondern ist auch in der deutschen<br />
Forstwirtschaft schon vor langer Zeit geprägt worden. Er beinhaltet<br />
hier z.B., dass nur soviel Holz eingeschlagen werden darf, wie<br />
nachwachsen kann. Aber nach wie vor werden jährlich weltweit etwa<br />
15 Mio. Hektar Wald zerstört. Die Frage stellt sich, wie angesichts der<br />
fortschreitenden Zerstörung eine ökologisch, ökonomisch und sozial<br />
verträgliche Nutzung der Wälder erreicht werden kann. Ein Ansatz<br />
dazu kann die Zertifizierung sein. Damit soll der Umgang mit den<br />
Wäldern auf dem jeweils bestmöglichen, an den Kriterien der<br />
Nachhaltigkeit orientierten Standard garantiert werden.<br />
Empirische Erhebung<br />
Um eine nachhaltige, naturnahe Waldbewirtschaftung zu fördern,<br />
sind „Positiv-Kennzeichen“ entwickelt worden. Dem Zeichen des<br />
Forest-Stewardship Council (FSC) ist dabei die größte Bedeutung<br />
beizumessen.<br />
Inzwischen haben viele kommunale Wälder, so auch der <strong>Essen</strong>er<br />
Kommunalwald, ein Qualitätssiegel für ihr Waldmanagement<br />
erhalten. Nicht nur der Wald an sich, sondern praktisch die gesamte<br />
Erzeugerkette von der Produktion, der Verarbeitung bis hin zur<br />
Vermarktung können mit einem Gütesiegel, wie z. B. dem des FSC,<br />
zertifiziert werden, das eine umweltverträgliche, wirtschaftlich<br />
tragfähige und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung<br />
garantiert. Gut wirtschaftende Waldbetriebe mit einem derartigen<br />
Zertifizierungssystem für Holz sollen vor der Konkurrenz mit Holz aus<br />
illegalem Einschlag oder aus Produktionen mit unverantwortlichen<br />
Standards geschützt werden.<br />
Alle Vergabestellen im Konzern Stadt <strong>Essen</strong> wurden per Fragebogen<br />
vom Umweltamt über die Vergabepraktiken hinsichtlich der<br />
Beschaffung von Holz- und Holzprodukten befragt.<br />
Von 23 Fachdienststellen berücksichtigen danach erst sieben im<br />
Rahmen der Auftragsvergabe an Dritte eine gültige Zertifizierung von<br />
Holz (wie z.B. FSC, PEFC oder Naturland). Bei den meisten Dienststellen<br />
liegen bisher im Hinblick auf den Anbieterkreis von Holzprodukten, die<br />
Preisgestaltung und Liefermöglichkeiten von zertifiziertem Holz noch<br />
keine Erfahrungen vor. Zwei Vergabestellen verweisen auf positive<br />
Erfahrungen und lediglich eine Fachdienststelle führt längere<br />
Lieferzeiten und teilweise höhere Preise für zertifiziertes Holz an.<br />
Hinsichtlich ihrer Einschätzung zukünftig bei der Beschaffung von<br />
Holzstoffen als Vorgabekriterium „zertifiziertes Holz“ mit<br />
aufzunehmen, haben sich 82% der Beschaffungsstellen äußerst<br />
positiv gezeigt.<br />
Erinnert werden soll in diesem Zusammenhang auch an den Beschluss<br />
des damaligen Ausschusses für Gesundheit und Umwelt aus dem Jahre<br />
34<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Kommunale Beschaffung<br />
<strong>USb</strong><br />
1989, wonach Tropenholz nicht mehr zum Einsatz kommen soll. Dieser<br />
Beschluss wurde bisher nicht aufgehoben. Für eine entsprechende<br />
Änderung des Beschlusses aus dem Jahre 1989 hinsichtlich der<br />
Beschaffung von Tropenholz haben sich 65% der befragten<br />
Fachdienststellen ausgesprochen. Aus Sicht der Verwaltung sind<br />
daher die Vergabekriterien bei der Verwendung von Holz und<br />
Holzprodukten wie folgt geändert worden:<br />
Aufhebung des<br />
Tropenholzbeschlusses<br />
Verbindliche Regelungen der Ausschreibungskriterien zum Umgang<br />
mit Holzprodukten bzw. mit Tropenholz und zur Förderung<br />
nachhaltiger Waldwirtschaft:<br />
Die holzbeschaffenden und Holzprodukte ausschreibenden Fachämter<br />
werden aufgefordert, bei wirtschaftlicher Vergleichbarkeit der<br />
Angebote eine bevorzugte Vergabe an Bieter zu geben, die den<br />
Nachweis erbringen, dass die verwendeten Hölzer /Holzprodukte aus<br />
nachhaltiger und naturnaher Waldbewirtschaftung stammen.<br />
Edelhölzer aus tropischen Regenwäldern sind nur in begründeten<br />
Ausnahmefällen zu verwenden und wenn der überprüfbare Nachweis<br />
der Herkunft aus schonender, nachhaltiger und naturnaher Waldbewirtschaftung<br />
geführt werden kann.<br />
Als Nachweis ist ein Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC)<br />
oder ein anderes von Umweltverbänden (BUND; NABU, WWF) anerkanntes<br />
Zertifikat erforderlich. Jeder Auftragnehmer verpflichtet sich<br />
im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung mit der Stadt <strong>Essen</strong><br />
einen Nachweis zu erbringen, dass das verwendete Holz bzw.<br />
Tropenholz aus nachhaltiger und naturnaher Forstwirtschaft stammt.<br />
Dieser Nachweis wird durch ein FSC-Zertifikat oder ein anderes von<br />
Umweltverbänden anerkanntes Zertifikat erbracht. Eine entsprechende<br />
Erklärung ist in den Angebotsaufforderungen,<br />
Angeboten, Verträgen bzw. Aufträgen zu integrieren. Entsprechende<br />
Hinweise müssen bereits in der Angebotsaufforderung bzw. in den<br />
Ausschreibungsunterlagen enthalten sein.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Ganeff<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 219<br />
E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
35
<strong>USb</strong><br />
Kommunale Beschaffung<br />
Leitfaden für die umweltgerechte Organisation von Veranstaltungen<br />
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
und das Umweltbundesamt haben im Herbst 2006 einen<br />
gemeinsamen Leitfaden zur umweltgerechten Organisation von<br />
Veranstaltungen herausgegeben. Dieser Leitfaden soll bei<br />
Veranstaltungen als Planungshilfe dienen. Die darin enthaltenen<br />
vielfältigen Empfehlungen können als Anleitung für die Vorbereitung<br />
von umweltfreundlichen Veranstaltungen genutzt werden. Dieser<br />
Leitfaden enthält auch klimaschutzrelevante Maßnahmen und<br />
Handlungsfelder.<br />
Unter anderem werden die Themen<br />
1. Mobilität<br />
2. Energie und Klima<br />
3. Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen<br />
4. Abfallmanagement usw.<br />
aufgegriffen.<br />
Dieser Leitfaden ist den städtischen Fachbereichen, Eigenbetrieben<br />
und Beteiligungsgesellschaften als Anregung mit der Bitte um Beachtung<br />
und Umsetzung übersandt worden.<br />
36<br />
Neubau VHS<br />
Neubau VHS<br />
Bei der VHS sind sowohl beim Gebäudeneubau als auch in der<br />
täglichen Organisation die Vorgaben der umweltfreundlichen<br />
Beschaffung in besonderem Maße berücksichtigt worden.<br />
Beim Neubau des Volkshochschulgebäudes am Burgplatz sowie der<br />
Kernsanierung des historischen Teils wurde eine moderne energiesparende<br />
Ausstattung gewählt. Die Heizung erfolgt über Fernwärme.<br />
Gebäudeabschnittsweise regelt eine zentrale Steuerung die<br />
Temperatur entsprechend der unterschiedlichen Bedarfe im<br />
Tagesablauf (Nachtabsenkung) und während der Unterrichts- bzw.<br />
Ferienzeiten. Sonnen- und windgesteuerte Außenjalousien vermindern<br />
den Kühlungsbedarf durch eine Klimaanlage im Neubaubereich.<br />
In der Regel erfolgt eine natürliche Be- und Entlüftung der Räume. Bei<br />
der Auswahl technischer Geräte wird die Energieeffizienz<br />
berücksichtigt. Die Beleuchtung ist entsprechend der Funktionalität<br />
der unterschiedlichen Räume und im Hinblick auf den Energiebedarf<br />
optimiert. Im Haupttreppenhaus erfolgt die Schaltung abschnittsweise<br />
über Bewegungsmelder. Auch im Bereich des Abfallmanagements<br />
ist die VHS bestrebt, die Papiermengen zu reduzieren.<br />
Konkrete Maßnahmen sind hier der Einsatz von Konzeptpapier<br />
(einseitig bedrucktes Papier aufgrund von Fehldrucken, terminlich<br />
abgelaufene Handzettel etc.) für Notizen sowie in Unterrichtsräumen<br />
für EDV-Ausdrucke. Sofern sinnvoll, werden Kopien doppelseitig<br />
erstellt. Für die gesamte interne Korrespondenz sowie alle<br />
Druckaufträge für Kursunterlagen wird 100 %iges Recyclingpapier<br />
eingesetzt. Es wird eine getrennte Papierabfallentsorgung<br />
durchgeführt. Bei Veranstaltungen mit Namensschildern wird um<br />
Rückgabe der Badges zur Weiterverwendung gebeten.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Kommunale Beschaffung<br />
<strong>USb</strong><br />
durchgeführt. Bei Veranstaltungen mit Namensschildern wird um<br />
Rückgabe der Badges zur Weiterverwendung gebeten.<br />
Die VHS verwendet grundsätzlich kein Einweggeschirr oder<br />
Einwegbesteck bei Bewirtungen. Auch bei Getränken werden<br />
Mehrwegflaschen geordert.<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Dr. Timm<br />
Volkshochschule <strong>Essen</strong>, St.A. 43<br />
Telefon: 88 - 43 205<br />
E-Mail: elke.timm@vhs.essen.de<br />
Das Umweltamt hat aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher<br />
Bestimmungen und deren Umsetzung innerhalb der Stadt <strong>Essen</strong> eine<br />
Broschüre entwickelt „Die umweltgerechte Veranstaltung von A - Z“<br />
(Umweltinfo-Heft Nr. 8) erstellt. Diese Broschüre soll helfen,<br />
Veranstaltungen umweltgerecht zu gestalten.<br />
Das Umweltamt der Stadt hat in Kooperation mit anderen<br />
Dienststellen bereits einige Aktivitäten zur Durchführung von<br />
umweltfreundlichen Veranstaltungen initiiert, z. B. ein Verbot von<br />
Einweggeschirr etc. bei städtischen und von der Stadt genehmigten<br />
Veranstaltungen.<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Mühlenbeck<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 216<br />
E-Mail: petra.muehlenbeck@umweltamt.essen.de<br />
Einsatz emissionsarmer Antriebe im Konzern Stadt <strong>Essen</strong><br />
Der Verwaltungsvorstand der Stadt <strong>Essen</strong> hat in seiner Sitzung Ende<br />
2005 eine positive Richtungsentscheidung für den Umbau der<br />
Fahrzeugflotte des Konzerns Stadt <strong>Essen</strong> auf emissionsarme<br />
Antriebe unter der Maßgabe der Wirtschaftlichkeit getroffen. Der<br />
starke Handlungsdruck der Stadt <strong>Essen</strong> bei der Umsetzung von<br />
Maßnahmen zur Verringerung von Feinstaubemissionen hat die EBE-<br />
VB und die Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG veranlasst, in einer Kooperation die<br />
Beschaffung von Erdgasfahrzeugen wirtschaftlich möglich zu<br />
machen. Erdgasantriebe besitzen nicht nur ökonomische, sondern<br />
auch ökologische Vorteile gegenüber anderen Fahrzeugkonzepten. Sie<br />
verursachen im Vergleich zu anderen Antrieben einen deutlich<br />
verringerten Schadstoffausstoß.<br />
Der Antrieb mit Erdgas stellt derzeit eine der emissionsärmsten und<br />
für den flächendeckenden Einsatz geeignetsten Lösung dar, um dem<br />
Feinstaubproblem auch wirksam zu begegnen. Von den 315 heute in<br />
der Verwaltung eingesetzten Fahrzeuge verfügen zzt. nur 2 über<br />
einen Erdgasantrieb. Es kommen derzeit 136 PKW und Kleintrans-<br />
Umbau der<br />
Fahrzeugflotte<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
37
<strong>USb</strong><br />
Kommunale Beschaffung<br />
EVAG<br />
Umwelttaxi<br />
porter für einen Erdgaseinsatz in Frage. Die EBE-VB wird die<br />
Umrüstung auf Erdgas im Rahmen der notwendigen Erneuerung der<br />
Fahrzeugflotte realisieren. Nach Ablauf von 8 Jahren wird die in Frage<br />
kommende Fahrzeuggruppe von 186 Fahrzeugen damit komplett auf<br />
Erdgas umgerüstet sein. Die Umrüstung von dieselbetriebenen<br />
Bestandsfahrzeugen auf Edgas ist technisch z.Zt. nicht möglich. Die<br />
Umrüstung von Benzin betriebenen Bestandsfahrzeugen wäre zwar<br />
technisch realisierbar, aber wirtschaftlich nicht tragbar. Die<br />
werkseitige Ausstattung mit Erdgasantrieb stellt die wesentlich<br />
kostengünstigere Alternative dar, als eine Nachrüstung. Im Rahmen<br />
der Ersatzbeschaffung werden innerhalb der Fahrzeuggeneration (8-<br />
9 Jahre) deshalb auch bei der Stadt <strong>Essen</strong> nur noch Großfahrzeuge mit<br />
Dieselpartikelfiltern eingesetzt. Die Mehrkosten werden voraussichtlich<br />
zwischen 3.000 - 12.000 Euro je Fahrzeug liegen. Der Einsatz<br />
von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energieträgern z.B. Biodiesel ist<br />
aus ökologischen Gesichtspunkten äußerst positiv zu bewerten. In<br />
Bezug auf die Minderung der Feinstaubemissionen jedoch nur in<br />
Verbindung mit Partikelfiltern sinnvoll. Untersuchungen haben<br />
gezeigt, dass der Einsatz von Biodiesel zu einem höheren Verbrauch<br />
führte und sich insgesamt eine Kostenwirtschaftlichkeit nicht ohne<br />
Weiteres darstellen lässt.<br />
Die <strong>Essen</strong>er Verkehrs AG (EVAG) hat bisher 24 Linienbusse mit Rußpartikelfiltern<br />
nachrüsten lassen. Bis zum Jahre 2014 werden alle<br />
Linienbusse umgestellt sein. In 2006 werden von 250 Fahrzeugen im<br />
<strong>Essen</strong>er ÖPNV insgesamt 56 Busse mit einem Partikelfilter ausgestattet<br />
sein. Die Ausstattung weiterer Fahrzeuge erfolgt dann im<br />
Rahmen der Ersatzbeschaffung.<br />
Im Jahr 2005 ist es den Stadtwerken <strong>Essen</strong> AG gelungen, das Projekt<br />
Umwelttaxi „UTE“ ins Lebens zu rufen. Es handelt sich dabei um die<br />
Ausstattung von Taxen in <strong>Essen</strong> mit Erdgasantrieb. Bisher sind 35<br />
Fahrzeuge auf <strong>Essen</strong>er Straßen unterwegs. Weitere 15 Fahrzeuge sind<br />
beantragt. Durch die hohe Fahrleistung ergibt sich ein entsprechendes<br />
Minderungspotential bezüglich der Schadstoffemissionen. Voraussetzung<br />
für die Verbreitung der Erdgasantriebe ist eine gute Versorgungsdichte<br />
mit Treibstoff. Das <strong>Essen</strong>er Tankstellennetz soll daher<br />
sukzessive ausgebaut werden.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Pobloth<br />
EBE-VB<br />
Telefon: 85 12 110<br />
E-Mail: jpobloth@evv-evb.de<br />
38<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Abfall<br />
<strong>USb</strong><br />
Abfall<br />
Kommunen produzieren Müll, der gesammelt, behandelt und entsorgt<br />
werden muss, was mit Kosten und erheblichem Energieaufwand<br />
verbunden ist.<br />
Durch verschiedene Maßnahmen können Städte dazu beitragen, Müll<br />
zu vermeiden und klimafreundlich zu entsorgen.<br />
Klimaschutz durch Müllverbrennung<br />
1972 war das Jahr, in dem das erste Abfallgesetz in Deutschland in<br />
Kraft gesetzt wurde. Die bundesweit wichtigste erkennbare Auswirkung<br />
war die Schließung von ca. 50.000 Deponien. Wildes ablagern<br />
in ungesicherten Deponien war damit vorbei.<br />
Abfallgesetz<br />
Wohl der Stadt <strong>Essen</strong>, die bereits seit 1963 ihren Müll veraschen<br />
konnten.<br />
Nachdem 1975 das Abfallwirtschaftsprogramm der Bundesregierung<br />
die Hierarchie bei der Abfallentsorgung in der Reihenfolge Vermeiden,<br />
Verwerten, Beseitigen festlegte, wurde dies erst 1986 mit der<br />
4. Novelle zum Abfallbeseitigungsgesetz umgesetzt. Erstmals wurde<br />
ein Verwertungsgebot für Abfälle eingeführt, das sowohl die<br />
stoffliche als auch die thermische Verwertung gleichberechtigt<br />
nebeneinander stellte.<br />
Die thermische Verwertung im neuen MHKW <strong>Essen</strong>-Karnap, als<br />
Behandlungsverfahren für Hausmüll und hausmüllähnliche<br />
Gewerbeabfälle, stellt seit Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 1987,<br />
die rechtskonforme und höchst effiziente Erledigung der Aufgaben<br />
der Stadt als entsorgungspflichtiger Körperschaft dar.<br />
Während 1963 die thermische Behandlung von Abfällen eher<br />
Seltenheitswert hatte, war die Deponierung an der Tagesordnung.<br />
1987 hatte sich bereits vieles geändert, aber die Deponierung war<br />
immer noch die meistgenutzte Form der Beseitigung, bis am<br />
01.06.2005 die Deponierung von Hausmüll und ähnlichen Abfällen<br />
verboten wurde.<br />
Dabei ist die Klimarelevanz der Müllverbrennung von immenser<br />
Bedeutung, und das im positiven Sinn. Kohlenstoffhaltige Abfälle in<br />
der Deponie zersetzen sich. Dabei entsteht unter anderem auch das<br />
klimaschädliche Gas Kohlendioxid (CO ) , so wie auch bei der Ver-<br />
2<br />
brennung. Allerdings besteht das in der Deponie entstehende<br />
Gasgemisch nur zu ca. 45 % aus CO , ca. 55 % sind Methan (CH ), ein<br />
2 4<br />
Gas, das als Klimakiller etwa 21 mal schädlicher ist als CO .<br />
2<br />
Positiv schlägt sich weiterhin zu Buche, dass die Müllverbrennungsanlage<br />
in <strong>Essen</strong>-Karnap eine Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung ist,<br />
weshalb sie auch als Müll-Heiz-Kraft-Werk (MHKW) bezeichnet wird.<br />
Dies bedeutet, dass neben der Erzeugung von elektrischer Energie<br />
auch Fernwärme ausgekoppelt und in die Fernwärmeschiene Ruhr<br />
eingeleitet wird.<br />
Anlage mit Kraft-<br />
Wärme-Kopplung<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
39
<strong>USb</strong><br />
Abfall<br />
Ca. 60 % der verbrannten Abfälle bestehen sogar aus regenerativen<br />
Energieträgern, also Stoffen, die nicht den fossilen Energieträgern<br />
(wie Kohle und Öl) zugerechnet werden. Positiv wirkt sich auch aus,<br />
dass die Energie, die im MHKW aus Müll freigesetzt und in die Versorgungsnetze<br />
eingespeist wird, die Verbrennung von Kohle, Öl und<br />
Gas und natürlich auch Atomstrom ersetzt. Um die im MHKW <strong>Essen</strong>-<br />
Karnap durch die thermische Abfallverwertung erzeugte Energie<br />
durch andere Energieträger - z. B. Kohle oder Heizöl - bereitzustellen,<br />
wären 110.000 t Heizöl oder 160.000 t Steinkohle notwendig. Bei ca.<br />
700.000 t/a verbrannter Abfälle (für alle Karnap-Städte/ auf den<br />
<strong>Essen</strong>er Anteil entfallen ca. 50% / in 2006 ca. 345.000 Jahrestonnen)<br />
werden Netto ca. 200.000 MWh Strom erzeugt, zuzüglich ca. 77.000<br />
MWh Stromäquivalent aus der Fernwärmeerzeugung. Bei einem<br />
durchschnittlichen Verbrauch von ca. 4.000 kWh/a und Haushalt,<br />
reicht der erzeugte Strom zur Versorgung von ca. 68.000 Privathaushalten.<br />
Bei der Betrachtung unter klimarelevanten Aspekten<br />
kann festgestellt werden, dass ca. 270.000 t/a CO 2 im Verhältnis zu<br />
einem Steinkohlekraftwerk durch das MHKW eingespart werden. In<br />
der 20-jährigen Betriebszeit seit 1987 wurden also mehr als 5 Mio. t<br />
CO 2 vermieden.<br />
Die Stadt <strong>Essen</strong> genügt der Forderung, mit Abfällen umweltschonend<br />
umzugehen bereits seit 1963. So machte auch seinerzeit Minister<br />
Matthiesen anlässlich der Grundsteinlegung des MHKW deutlich:<br />
„Beseitigung in dieser Anlage heißt aber eindeutig und umfassend<br />
Verwertung, da nach neuestem Stand der Technik Strom und<br />
Fernwärme erzeugt wird.“ Der Regierungspräsident stellte im Planfeststellungsbeschluss<br />
fest: „Das planfestgestellte MHKW <strong>Essen</strong>-<br />
Karnap stellt eine maßgeschneiderte Lösung für die Karnap-Städte<br />
dar. Sie ist das Ergebnis der landespolitischen Forderung auf Lieferung<br />
von Fernwärme und Elektrizität aus Sekundär-Rohstoffen.“ Aus<br />
heutiger Sicht hätten die Aussagen möglicherweise so oder so ähnlich<br />
gelautet: Das MHKW <strong>Essen</strong>-Karnap ist die modernste Anlage für die<br />
thermische Verwertung von Abfällen und stellt einen großen Beitrag<br />
im Ringen um den Klimaschutz dar!<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Schlapka<br />
Amt für Entsorgungswirtschaft/<br />
Gebührenmanagement, St.A. 02-01<br />
Telefon: 88 - 88 205<br />
E-Mail: reinhard.schlapka@<br />
abfallwirtschaft.essen.de<br />
Herr Weiling<br />
Umweltamt, St.A. 59-5-3<br />
Telefon: 88 - 59 502<br />
E-Mail: rudolf.weiling@<br />
umweltamt-uawb.essen.de<br />
40 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
<strong>USb</strong><br />
Im Hinblick auf den Klimaschutz hat der Erhalt von Waldflächen und<br />
die Wiederaufforstung eine hohe Priorität, da Pflanzen klimaschädliches<br />
CO aus der Atmosphäre filtern und es in Form von<br />
2<br />
Kohlenstoff speichern. Das klimaschädliche Gas bleibt für die gesamte<br />
Lebensdauer eines jeden Baumes im Holz gebunden und wird somit<br />
der Atmosphäre entzogen. Erst danach wird es, z.B. durch Verrotten im<br />
Wald, in gleicher Menge wieder frei. Dieses CO binden wiederum<br />
2<br />
nachwachsende Bäume ein perfekter natürlicher Kreislauf mit<br />
Klimaschutzfunktion.<br />
Die Fähigkeit, CO zu binden, besitzt Holz nicht nur so lange es als<br />
2<br />
Baum im Wald steht. Sie bleibt auch erhalten, wenn man den Baum<br />
fällt und daraus Holzprodukte herstellt. Die Speicherfunktion lässt<br />
sich somit durch die Bewirtschaftung der Wälder und die Holznutzung<br />
weiter verlängern.<br />
Bei der Verwendung von heimischem Holz fällt die CO -Bilanz noch<br />
2<br />
positiver aus. Dieses Holz wächst gewissermaßen vor der Tür und kann<br />
auf kurzem Wege in die Verarbeitung und weiter zum Verbraucher<br />
gelangen. Transporte über weite Strecken per Schiff, Bahn oder Lkw<br />
lassen sich vermeiden und CO -Emissionen reduzieren.<br />
2<br />
Dieser klimaschützende Effekt der CO Speicherung durch Holz und<br />
2<br />
Holzprodukte wird optimiert, wenn das Holz zu besonders langlebigen<br />
Produkten verarbeitet wird, wie z.B. zu Möbeln oder<br />
kompletten Holzhäusern.<br />
Ökologische Landwirtschaft und naturnahe Waldwirtschaft leisten<br />
einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dazu zählen u.a.<br />
- humusmehrende Fruchtfolgen, Stallmistdüngung<br />
- schonende Bodenbearbeitung und Wiederaufforstung zur<br />
Erhöhung der Kohlendioxid-Bindung<br />
- umweltfreundliche Energieträger (Biomasse/Pflanzenöl) für<br />
Maschinen und Fahrzeug<br />
- Zertifizierung der Kommunalwälder durch Forest Stewardship<br />
Council (FSC)<br />
Wald in <strong>Essen</strong><br />
Der städtische Wald erstreckt sich über eine Fläche von ca. 1.650<br />
Hektar mit ca. 2,6 Mio. Bäumen, die älter als 10 Jahre sind. Es handelt<br />
sich weitestgehend um Laubmischwälder, die als naturnahe,<br />
ungleichaltrige, vielschichtige und stufig aufgebaute standortgerechte<br />
Dauermischwälder mit höchster Wirkung für den Biotopund<br />
Artenschutz gepflegt werden.<br />
Die stadteigenen Wälder werden nach einem forstlichen Betriebsplan,<br />
der für eine Dauer von 10 Jahren vom Rat der Stadt <strong>Essen</strong> am<br />
29.08.2001 beschlossen worden ist, naturnah bewirtschaftet. Danach<br />
wird bei einem jährlichen Zuwachs von ca. 8.000 m³ Holz ein<br />
Nutzungssatz von ca. 4.000 m³ Holz angestrebt. Da dieser Nutzungssatz<br />
nicht ausreichend ist, hat die Verwaltung ab 2006 auch in<br />
Abstimmung mit dem FSC-Auditor u.a. mit folgenden Maßnahmen<br />
reagiert:<br />
Beiträge zum Klimaschutz<br />
Kommunalwald <strong>Essen</strong><br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
41
<strong>USb</strong><br />
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
- Ausformung größerer Referenzflächen als Stilllegungsflächen<br />
- Bildung einer Betriebsklasse „außer regelmäßiger Betrieb“ für<br />
Streuflächen im <strong>Essen</strong>er Süden ohne Schutzwaldfunktion<br />
- innerbetriebliche Effektivitätssteigerungen etc.<br />
Das Erreichen eines Nutzungssatzes (Waldpflegeziel) von 5.500 m³<br />
Holz wird für 2008 erstmalig angestrebt, da ansonsten die Stabilität<br />
und Vitalität der Waldbestände jährlich zunehmend gefährdet würde.<br />
Seit dem 17.12.2003 ist der städtische Forstbetrieb nach dem<br />
höchsten Ökostandard FSC - Forest Stewardship Council A.C. -<br />
zertifiziert (siehe auch Kap. Beschaffung).<br />
Jedes Jahr werden von einem unabhängigen Sachverständigen<br />
(Auditor) Qualitätsstandards überprüft und mit Grün und Gruga<br />
Vereinbarungen im Sinne einer ökologisch, sozial und wirtschaftlich<br />
verträglichen Waldbewirtschaftung getroffen.<br />
Holzabfälle<br />
Astwerk<br />
Grünabfälle<br />
42<br />
Biomassenutzungskonzept Grün und Gruga <strong>Essen</strong><br />
Grün und Gruga <strong>Essen</strong> hat in 2006 ein Biomassenutzungskonzept<br />
erstellt, das für drei Teilbereiche Gültigkeit hat.<br />
Holzabfälle, die außerhalb des Waldes aus der Landschaftspflege<br />
anfallen, sind ein nachhaltig nutzbarer Rohstoff, der in unterschiedliche<br />
Nutzungsprozesse eingebracht wird. Dafür stehen z.Zt.<br />
zwei Holzhöfe (Birkenstraße und Lierfeldstraße) zur Verfügung. An<br />
diesen Standorten wird Brennholz transparent als Dienstleistung den<br />
Bürgerinnen und Bürgern gegen Entgelt angeboten.<br />
Astwerk aus Gehölzschnitt, das durch Landschaftspflegemaßnahmen<br />
der verschiedenen Grünflächen am Standort anfällt,<br />
wird maschinell mit Hackern zu Hackschnitzeln zerkleinert. Dieses<br />
Schreddermaterial auf Holzbasis soll dann in die energetische<br />
Nutzung z.B. des Betriebshofes „Jahnstraße“ eingehen.<br />
Die Konzeptstudie über die zukünftige Wärmeversorgung des<br />
Betriebshofes „Jahnstraße“ sieht eine neue Wärmeversorgung mit<br />
einer Heizungsanlage auf Basis eigener Holzreststoffe mit einer Gas-<br />
Spitzenlasttherme vor. Mit dieser Anlagenkonfiguration würde durch<br />
die Nutzung regenerativer Brennstoffe auch ein positiver ökologischer<br />
Effekt durch eine CO2-Einsparung von ca. 40 t/a erzielt.<br />
Zur Zeit werden Überlegungen von Grün und Gruga in Kooperation<br />
mit anderen Partnern angestellt, sog. echte Grünabfälle, wie Laub<br />
oder Rasenschnitt mittels einer Reduktionsanlage energetisch<br />
nutzbar zu machen.<br />
Die Nebengebäude der Forstabteilung an der Eichenstraße werden<br />
schon seit Jahren mittels einer Holzheizung beheizt. Dabei wird<br />
anfallendes Durchforstungsholz energetisch verwertet.<br />
Ansprechpartner: Herr Haering<br />
Grün und Gruga, St.A. 67-4<br />
Telefon: 88 - 67...<br />
E-Mail: roland.haering@gge.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
<strong>USb</strong><br />
Grugapark <strong>Essen</strong><br />
Der Grugapark <strong>Essen</strong> entstand aus der Großen Ruhrländischen<br />
Gartenbauausstellung 1929 und gehört mit seinen 700.000<br />
Quadratmetern zu den größten Freizeitparks Europas. Er gehört seit<br />
2001 als Abteilung 67-5 zur eigenbetriebsähnlichen Einrichtung<br />
„Grün und Gruga“. Der Grugapark hat sich 2006 an der Umweltzertifizierung<br />
„ÖKOPROFIT“ beteiligt.<br />
Die nachfolgenden ökologisch und klimatisch wertvollen Maßnahmen<br />
sind vom Grugapark <strong>Essen</strong> z.T. schon seit Jahren erfolgreich umgesetzt<br />
worden:<br />
Umweltchronik:<br />
Umweltchronik<br />
- systematische Entsiegelung von Wege- und Platzflächen<br />
(seit 1994)<br />
Seit Anfang der 90er Jahre sind im Grugapark knapp 10.000 m²<br />
Fläche entsiegelt worden.<br />
- Reduzierung von Beleuchtungszeiten im Park (seit 1995)<br />
Die Beleuchtungszeiten wurden in 2006 um etwa 10% reduziert.<br />
Entsprechend fiel der Jahresverbrauch von 510.000 kWh<br />
auf 462.000 kWh. Im laufenden Prozess konnten dadurch<br />
20.000 € Stromkosten eingespart werden.<br />
- Einsatz von energiesparenden Leuchtmitteln (seit1998)<br />
- Einsatz von umweltfreundlichem Aspen-Benzin (seit 2003)<br />
Aspen ist eine Alternative zu herkömmlichem Benzin. Der<br />
Vorteil von Aspen ist, dass es benzolfrei und damit nicht kreberregend<br />
ist. Es wird im Grugapark bei allen handgeführten<br />
Geräten eingesetzt. Im Jahr werden ca. 1.700 l im Grugapark<br />
verbraucht.<br />
- Verbesserung der Abfalltrennung<br />
Parallel dazu wird seit Jahren ein Konzept verfolgt, dass zu einer<br />
drastischen Reduzierung des Fahrzeugbestandes geführt hat. Zum Teil<br />
werden Elektrofahrzeuge und bei Neuanschaffungen, wenn möglich,<br />
gasbetriebene Fahrzeuge eingesetzt.<br />
Im Rahmen der Umweltzertifizierung 2006 konnten folgende jährliche<br />
Einsparungen bzw. Nutzen erzielt werden:<br />
Maßnahme Investition Jährliche Eionsparung bzw. Nutzen<br />
Einbau energiesparender<br />
Pumpen im Alpinum und<br />
1.500,- € 20.790,- € durch Reduzierung des<br />
Stromverbrauchs um 152.000 kWh<br />
Fontänebecken<br />
Modernisierung und Umbau<br />
einer Heizungsanlage<br />
14.500,- € 3.500,- € durch Reduzierung des<br />
Heizenergieverbrauchs um 100.000 kWh<br />
Bessere Abfalltrennung Ca. 800,- €<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
43
<strong>USb</strong><br />
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
Weiterhin sieht das Umweltprogramm die Modernisierung und den<br />
Umbau weiterer Heizungsanlagen vor. Konzeptstudien über die<br />
zukünftige Wärme- und Stromversorgung (incl. Holzhackschnitzelheizung/-bhkw.)<br />
liegen dazu vor.<br />
Eine endgültige Entscheidung der Betriebsleitung und der politischen<br />
Entscheidungsträger steht noch aus.<br />
Ansprechpartner: Grugapark <strong>Essen</strong>, St.A. 67-5<br />
Herr Hanster<br />
Telefon: 88 - 83 200<br />
E-Mail: thomas.hanster@grugapark.essen.de<br />
Herr Spengler<br />
Telefon: 88 - 83 114<br />
E-Mail: eckhard.spengler@grugapark.essen.de<br />
Freiraumentwicklung und Klimaschutz<br />
Die nachfolgenden Projekte und Maßnahmen dienen unter dem<br />
Blickwinkel des kommunalen Klimaschutzes im wesentlichen der<br />
Verbesserung der stadtklimatischen Situation, sei es durch die<br />
Erhöhung des Freiraumanteils, die Entsiegelung von Flächen, die<br />
Bepflanzung bisher unbegrünter Standorte oder durch die Schaffung<br />
von Alternativen bzw. Angeboten für umweltfreundliche Verkehrsmittel,<br />
z.B. Geh- und Radwege auf ehemaligen Bahntrassen und<br />
entlang von Fließgewässern als besonders attraktiven Angeboten<br />
abseits des motorisierten Straßenverkehrs.<br />
Grüne Wegeverbindungen<br />
Freiraumsystem<br />
Masterplan „Freiraum schafft Stadtraum“<br />
Die großen Begrünungsprogramme, insbesondere die „Begrünung<br />
<strong>Essen</strong>er Norden BEN“ haben nachhaltig ganze Stadträume positiv<br />
beeinflusst und die Voraussetzungen für eine darauffolgende<br />
Wohnbebauung und Gewerbeansiedlung auf zuvor unansehnlichen<br />
Industriebrachen mit z.T. hoher Versiegelung geschaffen.<br />
Demgegenüber konnten im landschaftlich geprägten <strong>Essen</strong>er Süden<br />
die vorhandenen Freiraumqualitäten im Rahmen der Landschaftsplanung<br />
gesichert und weiterentwickelt werden. Ziel der kommenden<br />
Jahre ist, noch bestehende Defizite in einzelnen Stadtteilen weiter<br />
abzubauen und insbesondere die Qualität, Nutzbarkeit und örtliche<br />
Erreíchbarkeit der bestehenden Grünflächen zu verbessern. Eine<br />
wichtige Funktion für eine attraktive Nutzung der Grünflächen durch<br />
die Bürger kommt dabei den „grünen Wegeverbindungen“ zu, die<br />
gleichzeitig das Biotopverbundsystem vervollständigen. Damit kann<br />
insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten im <strong>Essen</strong>er Norden wie<br />
auch der Innenstadt die Wohn- und Lebensqualität weiter verbessert<br />
werden. Beispielhaft seien hier die Entwicklungen im Krupp-Park bzw.<br />
Universitätsviertel und entlang der Rheinischen Bahn genannt.<br />
44<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
<strong>USb</strong><br />
Grundlage für die langfristige Weiterentwicklung des Freiraumsystems<br />
ist der Masterplan „Freiraum schafft Stadtraum“. Die<br />
Hauptthese des Masterplans ist die Vernetzung der Grün- und<br />
Freiflächenstrukturen in <strong>Essen</strong>. Hierbei werden die vorhandenen<br />
innerstädtischen Fließgewässer als ideelle Leitlinien zugrundegelegt.<br />
Entlang von drei von Norden nach Süden verlaufenden Leitlinien<br />
(„Strahlen“) aus dem Ruhrtal bis zum Rhein-Herne-Kanal sollen durch<br />
einfache Maßnahmen und die Schaffung neuer Sichtbeziehungen<br />
(„Belichten“) Freiräume geschaffen bzw. wiederhergestellt werden.<br />
Das sog. „<strong>Essen</strong>er Strahlenmodell“ kann so dem gesamten Stadtgefüge<br />
neue Impulse geben, vorhandene Potenziale nutzbar machen und in<br />
der Folge zum Entwicklungsmotor der Stadt werden. Darüber hinaus<br />
ist der Masterplan eine der Grundlagen für die Neuaufstellung des<br />
Flächennutzungsplanes.<br />
Handlungsprogramm „<strong>Essen</strong>.Neue Wege zum Wasser“<br />
Auf der Grundlage des geplanten Emscherumbaus ergibt sich für die<br />
Stadt <strong>Essen</strong> die Chance, mit dem ergänzenden Programm "<strong>Essen</strong>.Neue<br />
Wege zum Wasser" die Attraktivität von Stadträumen, auch über den<br />
Einzugsbereich der Emscher und ihrer Zuflüsse hinaus, zu festigen und<br />
zu steigern.<br />
Der Umbau des Emschersystems und seiner Zuläufe durch die<br />
Emschergenossenschaft ist die konsequente Fortsetzung einer aktiven<br />
Grünflächenentwicklung und der wichtigste Auslöser und Motor des<br />
Programms "<strong>Essen</strong>.Neue Wege zum Wasser", da er eine einmalige<br />
Chance bietet, das Wasser nicht mehr in betonierten Abwässerkanälen<br />
abzuführen, sondern das vom Schmutz befreite Wasser in Seen und<br />
Teichen, Bachläufen, kleinen Weihern zurückzuhalten und als optisch<br />
reizvolles Landschaftselement zu präsentieren und somit nachhaltig<br />
zur Verbesserung des Wohnumfeldes beitragen zu lassen.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
45
<strong>USb</strong><br />
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
Zur Erreichung der im Masterplan "Freiraum schafft Stadtraum"<br />
definierten Ziele kommt eine Vielfalt von Bausteinen in Betracht.<br />
Die Investitionen werden in den Folgejahren gemeinsam mit der<br />
Emschergenossenschaft, Grundeigentümern, Wohnungsbaugesellschaften<br />
und sonstigen Beteiligten in Form von Finanzierungs-<br />
und Projektträgerkonzepten angestrebt. Als wesentlicher<br />
Finanzierungsschub und Motor des Vorhabens betreibt die Emschergenossenschaft<br />
den Umbau des Emschersystems mit einem Umfang<br />
von mehr als 4 Mrd. € für das gesamte Emschergebiet.<br />
Die Umsetzung eigener Maßnahmen durch Grün und Gruga <strong>Essen</strong><br />
kann entsprechend des Fortschritts der gemeinsamen Planungen und<br />
ihrer Abstimmungen erfolgen. Dabei können erste Bausteine relativ<br />
kurzfristig realisiert werden, wie<br />
- Anlage von kleineren neuen Wasserflächen<br />
- Umbau und Aufwertung vorhandener Teiche und Seen<br />
- Umbau von städtischen Fließgewässern<br />
- Öffnen von geeigneten, wichtigen Teilstücken entlang der<br />
Berne und des Borbecker Mühlenbaches für die Anlage von<br />
Wegeverbindungen<br />
Die Anlage von größeren Seen benötigt noch einen längeren<br />
planerischen Vorlauf.<br />
Durch die möglichst naturnahe Gestaltung von Wasserflächen sollen<br />
die Folgekosten gering und in Höhe der üblichen Folgekosten von<br />
Grünanlagen gehalten werden.<br />
Krupp-Park<br />
Mit dem Bau des Krupp-Parks entsteht auf ca. 20 ha in zentraler Lage<br />
die grüne Lunge des Krupp-Gürtels. Der Krupp-Park wird in Zukunft<br />
den angrenzenden, bisher benachteiligten, Stadtteil Altendorf mit<br />
vielfältigen Freiraumangeboten versorgen und ihn mit der Innenstadt,<br />
dem Thyssen Krupp Quartier sowie den innerstädtischen Grünzügen<br />
verbinden. Fünf Hügel, modelliert mit dem Aushub des neuen<br />
Berthold-Beitz-Boulevards prägen seine Topographie. Der Park mit<br />
seinen Waldflächen, blühenden Gehölzgruppen und offenen Wiesen<br />
bietet viel Raum für Erholung und Erlebnis. Ein See, gespeist aus<br />
Regenwasser, offene Wasserrinnen und ein Wasserlauf beleben den<br />
Krupp-Park. Die Waldflächen liefern einen spürbaren Beitrag zu einem<br />
angenehmen Stadtklima.<br />
Universitätsviertel (Innenstadt)<br />
Das geplante Universitätsviertel bildet ein neues Stadtquartier am<br />
nördlichen Rand der <strong>Essen</strong>er Innenstadt. Insbesondere die zentrale<br />
drei ha große Grünfläche soll Ausgangspunkt für die Entwicklung<br />
eines vielfältigen neuen Stadtquartiers werden. Als die künftig größte<br />
Freifläche der nördlichen Innenstadt trägt die Fläche wesentlich zur<br />
Verbesserung der kleinklimatischen innerstädtischen Situation bei.<br />
Darüber hinaus ist eine hochwertige Grünverbindung zur Universität,<br />
46<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
<strong>USb</strong><br />
zur Innenstadt und über den Rad-/Gehweg „Rheinische Bahn“ zum<br />
TK-Hauptquartier und Krupp-Park bis in den Regionalen Grünzug B<br />
zur Stadt Mülheim/Ruhr geplant.<br />
Als Stadtteilpark soll die Grünfläche unterschiedlichste Angebote<br />
sowohl für die aktive als auch für die ruhige Erholung schaffen, die in<br />
zeitgemäßer Form den Bedürfnissen aller Nutzer- und Altersgruppen<br />
entsprechen. Hierbei sollen auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />
für Kinder und Jugendliche geschaffen werden.<br />
Wasserflächen, die von dem Regenwasser der umliegenden<br />
Dachflächen des Quartiers oder dem Einkaufszentrum „Limbecker<br />
Platz“ gespeist werden könnten, sollen in besonderem Maße der<br />
hoch-wertigen Gestaltung des Plangebiets dienen und werden als<br />
prioritäre Maßnahmen des Projekts „<strong>Essen</strong>.Neue Wege zum Wasser“<br />
Geh- und Radwege in öffentlichen Grünflächen<br />
Seit etwa Mitte der 90er Jahre bis heute wurden gemeinsam von GGE<br />
und dem RVR - vormals KVR - mehr als 40 km Geh- und Radwege<br />
ausgebaut.<br />
Zudem planen GGE und RVR, v.a. auf stillgelegten Bahntrassen ausgedehnte<br />
z.T. städteverbindende Geh- und Radwege mit hoher<br />
Bedeutung nicht nur für den Freizeitverkehr , u.a.:<br />
- Rheinische Bahn rd. 7.700 m<br />
- Pferdebahnstraße/Krupp-Hafen (Magistrale <strong>Essen</strong>-Bottrop)<br />
rd. 5.000 m<br />
- Pferdebahnstraße / Gladbecker Straße rd. 2.100 m<br />
- Schölerpad / Bhf. Borbeck rd. 1.900 m<br />
- Holthuser Tal / Kampmannbrücke rd. 1.500 m<br />
Mit den neuen Radwegeverbindungen wird ein verbessertes Angebot<br />
für den Radverkehr geschaffen. Damit wird mittelbar eine umweltund<br />
klimafreundliche Mobilität gefördert.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
47
<strong>USb</strong><br />
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
Alleen<br />
In den zurückliegenden 2-3 Jahren wurden von GGE i.R. von Straßenbaumaßnahmen<br />
mehr als 500 Straßenbäume neu gepflanzt. Wenn im<br />
Straßenraum möglich, wird hierbei versucht, alleeartige<br />
Bepflanzungen anzulegen.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Augustin<br />
Grün und Gruga <strong>Essen</strong>, St.A. 67-5<br />
Telefon: 88 - 67 200<br />
E-Mail: joachim.augustin@gge.essen.de<br />
Landschaftsplanung<br />
Die Landschaftsplanung hat die Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass<br />
die Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege<br />
verwirklicht werden. Vor diesem Hintergrund sorgen der<br />
Landschaftsplan <strong>Essen</strong> sowie weiteres landschaftsrechtliches Ortsrecht<br />
dafür, dass die Ziele der Landschaftsplanung in der Landschaft<br />
von <strong>Essen</strong> berücksichtigt werden. Sie weisen u.a. Naturschutzgebiete,<br />
Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile<br />
aus.<br />
Nachfolgende Tabelle vermittelt einen Überblick über den Objektund<br />
Flächenschutz in <strong>Essen</strong>.<br />
Daneben tragen weitere Aktivitäten dazu bei, Landschaftsschutz<br />
auch in der Stadt zu verwirklichen. So werden z.B. die Bäume in der<br />
Stadt durch die Baumschutzsatzung geschützt.<br />
Diese sieht vor, dass im Siedlungsbereich der Stadt <strong>Essen</strong> große Bäume<br />
wegen ihrer Bedeutung für das Klima und die Stadtökologie durch<br />
Satzungsrecht geschützt sind.<br />
Wer im Hausgarten einen Laubbaum, eine Eibe oder einen Ginko fällen<br />
möchte, der weiter als 6 m von einem Gebäude entfernt steht und<br />
dessen Stammumfang größer als 80 cm ist, benötigt dafür eine Fällgenehmigung.<br />
Nicht geschützt sind Kulturobstbäume, Pappeln,<br />
Weiden und Birken. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die<br />
„Untere Landschaftsbehörde“ eine Fällgenehmigung erteilen. Im<br />
Regelfall ist eine Anpflanzung eines Ersatzbaumes erforderlich.<br />
Mit der seinerzeitigen Änderung der Baumschutzsatzung im Jahre<br />
2001 traten die „Förderrichtlinien Baumschutz“ in Kraft. Sie geben der<br />
„Unteren Landschaftsbehörde“ die Möglichkeit, Eigentümer von<br />
geschützten Baumbeständen bei Pflege und Sanierungsarbeiten zu<br />
unterstützen. Im Jahre 2006 wurden 16 solcher Maßnahmen mit<br />
einem Gesamtbetrag von 5.234,- € gefördert.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Schur<br />
Umweltamt, St.A. 59-5<br />
Telefon: 88 - 59 546<br />
E-Mail: stephan.schur@umweltamt-ulb.essen.de<br />
48<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
<strong>USb</strong><br />
Objekt- und Flächenschutz in <strong>Essen</strong><br />
(Stand: Juni 2007)<br />
2 FFH-Gebiete ha<br />
Heisinger Ruhraue 150,40<br />
Ratinger Wälder 0,40<br />
Gesamtfläche 150,80<br />
Prozentualer<br />
12 Naturschutzgebiete Anteil an der<br />
städt. Fläche<br />
Gesamtflächevon<br />
ha<br />
21037<br />
Gesamtfläche Naturschutzgebiete 343,80 1,63% 343,80 ha<br />
77 Landschaftsschutzgebiete im Landschaftsplan <strong>Essen</strong> vom<br />
6.4.1992<br />
6667,90 31,70% 7011,70 ha<br />
93<br />
Naturdenkmale<br />
49 Geschützte Landschaftsbestandteile im Landschaftsplan<br />
<strong>Essen</strong> vom 6.4.1992<br />
158,90 0,76% 7170,60 ha<br />
Landschaftsschutzgebiete nach der Landschaftsschutzverordnung vom<br />
8.8.1974<br />
Hinseler Ruhrhang 12,80<br />
Summe Großgebiete 443,75<br />
"Splitterflächen" außerhalb des LP-<br />
Geltungsbereichs<br />
206,39<br />
Gesamtfläche 650,14 7820,74 ha<br />
2,84%<br />
aufgehobene LS - Flächen (Verordnungen alter Art) 53,68 7767,06 ha<br />
179 § 62<br />
Biotope<br />
Fläche ?<br />
Schutzgebiete insgesamt<br />
36,9% 7767 ha<br />
(Weitere Informationen sind dem Geschäftsbericht 2005 des Umweltamtes, S. 58 ff. zu entnehmen).<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
49
<strong>USb</strong><br />
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
Gesetzlich geschützte Biotope nach § 62 Landschaftsgesetz<br />
Seit 1994 sind in Nordrhein-Westfalen bestimmte Biotope (Lebensräume<br />
von Tieren und Pflanzen) direkt gesetzlich geschützt. Nach § 62<br />
des Landschaftsgesetzes (LG) sind „Maßnahmen und Handlungen, die<br />
zu einer erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigung oder zu<br />
einer Zerstörung der im Gesetz aufgeführten Biotope führen können,<br />
verboten“. Ausnahmen sind im Einzelfall dann zulässig, wenn dies aus<br />
überwiegenden Gründen des Gemeinwohls erforderlich ist.<br />
Gesetzlich geschützte Biotope haben neben ihren Lebensraumfunktionen<br />
auch positive klimatische Wirkungen. Dieses gilt<br />
besonders für die vegetationsgeprägten Biotope des landwirtschaftlichen<br />
Grünlandes und der Auwälder. Der Erhalt dieser Lebensräume<br />
steht also auch im Dienste des lokalen Klimaschutzes.<br />
Renaturierung von Fließgewässern, Entwicklung von Auenwäldern<br />
Im Gebiet der Stadt <strong>Essen</strong> gibt es Bachläufe mit insgesamt ca. 280 km<br />
Fließstrecke sowie Flußabschnitte einschließlich Stauseen mit ca.<br />
32 km Länge. Diese Gewässer sind teilweise erheblich ökologisch<br />
beeinträchtigt. So weisen 40 km Bäche und 2 km Flußabschnitt<br />
(Emscher) eine permanente Abwasserbelastung auf. Gravierend ist<br />
ebenfalls der Ausbau der Fließgewässer mit technischen Materialien<br />
sowie die Veränderung der natürlichen Wasserführung durch<br />
Siedlungseinflüsse. Selbst Fließgewässer in der freien Landschaft sind<br />
stark vom Ausbau betroffen.<br />
Für diese beeinträchtigten Gewässer ist ein ökologischer Umbau und<br />
die Wiederherstellung naturnaher Verhältnisse geplant. Bei manchen<br />
Bächen ist dieses Ziel sogar schon in die Tat umgesetzt. Die<br />
Regeneration der Gewässer schafft die Voraussetzung für die<br />
Wiederansiedlung naturnaher Lebensgemeinschaften. Ebenso hat<br />
diese Entwicklung günstige klimatische Auswirkungen. Durch die<br />
bessere Wasserrückhaltung in naturnahen Fließgewässern wird<br />
beispielsweise der Wasserhaushalt der Landschaft vergleichmäßigt.<br />
Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft<br />
(z.B. Aufforstungsmaßnahmen, Grünlandextensivierung)<br />
Beeinträchtigungen von Natur- und Landschaft, die durch Eingriffe,<br />
z.B. Baumaßnahmen, verursacht werden, sind nach Landschafts-,<br />
Forst- und Bauplanungsrecht in geeigneter Weise auszugleichen. Mit<br />
Hilfe des sog. „<strong>Essen</strong>er Models“ zur landschaftsrechtlichen Eingriffsund<br />
Ausgleichsberechnung kann die Größe des Eingriffs und der<br />
Umfang der Ausgleichsmaßnahmen berechnet werden.<br />
Nach § 2 (Abs. 1) des Bundesnaturschutzgesetzes bzw. Landschaftsgesetzes<br />
sind Beeinträchtigungen des Klimas, insb. des örtlichen<br />
Klimas zu vermeiden, unvermeidbare Beeinträchtigungen sind durch<br />
landschaftspflegerische Maßnahmen auszugleichen oder zu mindern.<br />
Insbesondere die dicht bebaute Kernstadt von <strong>Essen</strong> weist<br />
Klimabelastungsräume auf. Um diese Belastungen auszugleichen oder<br />
50<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Garten-, Landschaftsbau und Forstwirtschaft<br />
<strong>USb</strong><br />
zu mindern, sind Klimaausgleichsräume und Luftleitbahnen sowie<br />
bioklimatisch wertvolle Klimaoasen (sog. Funktionsräume für den<br />
Klimaschutz) festgelegt worden, die dauerhaft zu schützen sind.<br />
Klima-Ausgleichsräume<br />
Klima-Ausgleichsräume, wie ausgedehnte Waldflächen haben die<br />
Funktion, die Temperatur zu dämpfen und Feuchtigkeit zu produzieren.<br />
Luftleitbahnen<br />
Wiesen, Weiden und Ackerflächen dienen aufgrund ihrer Offenheit<br />
auch als Luftleitbahnen, die den angrenzenden Siedlungsraum mit<br />
frischer Luft versorgen oder belastete Luft aus den bebauten<br />
Bereichen absaugen.<br />
Bioklimatisch wertvolle Erholungsräume und Klimaoasen<br />
Klimaoasen sind insbesondere kleine Grünflächen innerhalb des<br />
Siedlungsraumes, die Aufgaben als bioklimatisch wertvolle<br />
Erholungsräume wahrnehmen.<br />
Diese zuvor genannten Funktionsräume sollen auch die natürlichen<br />
Klimaverhältnisse schützen. Das örtliche Klima steht in Wechselwirkung<br />
mit dem globalen Klimageschehen. Deshalb kann der Schutz<br />
der örtlichen, natürlichen Klimaverhältnisse einen - wenn auch nur<br />
kleinen - Beitrag zur dauerhaften Erhaltung des globalen Klimas<br />
leisten.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Schmitting<br />
Umweltamt, St.A. 59-5<br />
Telefon: 88 - 59 549<br />
E-Mail: joachim.schmitting@<br />
umweltamt-ulb.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
51
<strong>USb</strong><br />
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
Kommunikation, Umweltbewusstsein und - beratung<br />
Der Schutz der Umwelt rangiert in der politischen Werteskala der<br />
Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland weit oben.<br />
Durch eine fundierte und breit angelegte Wissensvermittlung im<br />
Umweltschutz soll ein Beitrag geleistet werden, die noch immer<br />
bestehende Lücke zwischen Umweltbewusstsein und umweltbewusstem<br />
Handeln in allen Bereichen zu vermeiden .<br />
Durch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sollen möglichst viele<br />
Menschen dazu bewegt werden, sich in allen umweltbezogenen<br />
Handlungsfeldern zu engagieren, insbesondere auch aktiv am<br />
Klimaschutz zu beteiligen.<br />
Umweltberatung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die Umweltberatung der Stadt <strong>Essen</strong> hält zu fast allen Themen des<br />
Umweltschutzes Informationen und Fachliteratur bereit. Sie<br />
unterstützt Ratsuchende auch bei der Informationsbeschaffung und<br />
vermittelt Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu Spezialthemen.<br />
Neben telefonischen Auskünften können auch Informationen<br />
vor Ort im Beratungsbüro im Rathaus sowie montags zwischen<br />
11:00 und 13:00 Uhr in den Beratungsräumen der Verbraucherzentrale,<br />
Beratungsstelle <strong>Essen</strong>, eingeholt werden.<br />
Im Jahre 2005 wurden 1.911 Beratungsgespräche geführt. Im folgenden<br />
Jahr steigerte sich die Anzahl auf 2.495. Die Steigerung wurde<br />
durch eine Beilage zum Grundsteuerbescheid (Auflage ca. 85.000<br />
Stück) zur Energieeinsparung und durch die Diskussion zum<br />
Gebäudeenergiepass und den Heizspiegel erreicht. 2005 bezogen sich<br />
427 (22,3%) Anfragen auf Energiethemen, 2006 waren es 747<br />
(29,9%). Neben der Öffentlichkeitsarbeit durch die städtische<br />
Umweltberatung hat die Stadt <strong>Essen</strong> seit ihrem Beitritt zum Klima-<br />
Bündnis kontinuierlich Maßnahmen zum Klimaschutz umgesetzt und<br />
Privathaushalte und Gewerbebetriebe durch Informationen und<br />
Anreize in die Klimaschutzaktivitäten einge-bunden. Aktuell sind z.B.<br />
die nachfolgenden Aktionen und Projekte zu nennen:<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Dr. Franke<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59212<br />
E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />
Frau Warich<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59202<br />
E-Mail: ursula.warich@umweltamt.essen.de<br />
52<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
<strong>USb</strong><br />
Aktionswoche „ E-Fit“<br />
-Energiefitness für Unternehmen und Kommunen-<br />
Eine gezielte „Fitness-Kur“ gegen die tägliche Energieverschwendung<br />
hat das Umweltamt <strong>Essen</strong> mit Unterstützung der<br />
Energieagentur NRW und weiterer Kooperationspartner für seine<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus erfolgreich durchgeführt.<br />
Anfang November 2006 startete die „Aktionswoche E-Fit“<br />
mit einer groß angelegten Informationsoffensive, bei der die etwa<br />
1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem energiebewussten<br />
Verhalten ohne Komfortverluste - am Arbeitsplatz und zu<br />
Hause - motiviert wurden. Zu Beginn der Aktionswoche wurden ca.<br />
750 Büros im Rathaus von speziell geschulten Beratern/innen<br />
aufgesucht und die Mitarbeiter/innen vor Ort zu einem energiebewussten<br />
Verhalten sensibilisiert. Als Ergebnis konnte ein<br />
durchschnittliches Einsparpotential von 4,6% über die gesamte<br />
Woche erzielt werden.<br />
Auch aus Sicht der Kooperationspartner sind die Hauptziele der<br />
Aktionswoche: die Mitarbeiter/innen im <strong>Essen</strong>er Rathaus zu<br />
motivieren sich energiebewusst zu verhalten, Energiesparpotentiale<br />
im Büro und im privaten Umfeld zu erkennen und zu nutzen und<br />
Energiekosten und CO -Ausstoß zu reduzieren, äußerst erfolgreich<br />
2<br />
umgesetzt worden. Hochgerechnet auf ein Jahr könnten 13 t/Jahr an<br />
CO allein durch Änderung des Nutzerverhaltens der Mitarbeiter/<br />
2<br />
innen im Rathaus eingespart werden.<br />
Aufgrund der positiven Ergebnisse hat der Verwaltungsvorstand<br />
entschieden, die Aktionswoche in abgespeckter Form auch auf andere<br />
kommunale Liegenschaften zu übertragen.<br />
Energieeinsparungen in %<br />
25<br />
23,06<br />
20<br />
18,28<br />
15<br />
Prozent 10<br />
5,73<br />
6,82<br />
5<br />
2<br />
1,47<br />
0<br />
-5<br />
-1,52<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />
Auswertung der Messung der Aktionswoche „E-Fit“<br />
im Rathaus <strong>Essen</strong> vom 13.11 bis 19.11.2006<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Ganeff<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59219<br />
E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
53
<strong>USb</strong><br />
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
Energieausweis Rathaus <strong>Essen</strong><br />
Nach der erfolgreichen Teilnahme des Umweltamtes an dem Feldversuch<br />
zur Erprobung des „Energiepass für Wohngebäude“ der<br />
Deutschen Energieagentur (dena) hat sich die Stadt <strong>Essen</strong> auch an<br />
einem zweiten Feldversuch zur Erprobung eines Energieausweises für<br />
Nicht-Wohngebäude beteiligt. Das <strong>Essen</strong>er Unternehmen „Enertec“<br />
hat die Untersuchung des <strong>Essen</strong>er Rathauses nach der aktuellen<br />
Richtlinie durchgeführt und konnte damit demonstrieren, dass die<br />
Anwendung der DIN V 18599 auch für ein großes Verwaltungsgebäude<br />
mit einer komplexen Nutzungsstruktur möglich ist. Im<br />
Ergebnis ist der Primärenergiebedarf des <strong>Essen</strong>er Rathauses nach<br />
diesen Untersuchungen als relativ gering einzustufen. Hieran wird<br />
deutlich, dass das grundlegende Energiekonzept des Rathauses<br />
stimmt und dass die zwischenzeitlichen Unterhaltungsmaßnahmen<br />
auch zur Einsparung von Energie und damit zur Kostenreduzierung<br />
beigetragen haben.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Dr. Lindloff<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59204<br />
E-Mail: karsten.lindloff@umweltamt.essen.de<br />
<strong>Essen</strong>er Heizspiegel<br />
Im Jahr 2005/2006 hat sich das Umweltamt der Stadt an einer<br />
Heizspiegelkampagne beteiligt. Der neue <strong>Essen</strong>er Heizspiegel - es gab<br />
bereits im Jahre 2000 einen ersten <strong>Essen</strong>er Heizspiegel - wurde am<br />
23.08.05 der Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz vorgestellt. Er ist<br />
Teil einer bundesweiten Klimaschutzkampagne (www.klima-suchtschutz.de),<br />
die vom Bundesumweltministerium gefördert wird.<br />
Projektträger der Kampagne ist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft<br />
co2online gGmbH. Mit kommunalen Heizspiegeln,<br />
interaktiven Online-Ratgebern (Heizenergieverbrauch bestehender<br />
Gebäude, Heizsystem für Neubauten, Pumpen-Check, Wirtschaftlichkeit<br />
von Modernisierungsmaßnahmen, Förderprogrammen, Best-<br />
Practice Archiv), einem Klimaquiz sowie Portalpartnern aus Wirtschaft,<br />
Medien und Politik motiviert die Beratungsgesellschaft private<br />
Haushalte, Handel und Gewerbe, sich aktiv am Klimaschutz zu<br />
beteiligen und dabei Geld zu sparen!<br />
Der Deutsche Mieterbund - Mieterverein <strong>Essen</strong> e.V., die Verbraucherzentrale<br />
NRW - Beratungsstelle <strong>Essen</strong>, die Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Essen</strong>, die Schornsteinfegerinnung Düsseldorf, Kreisgruppe <strong>Essen</strong>, die<br />
STEAG Fernwärme GmbH, die Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG und die Sparkasse<br />
<strong>Essen</strong> sind Unterstützer des <strong>Essen</strong>er Heizspiegel-Projektes. Die Online-<br />
Ratgeber wurden bis Juni 2006 auf der Homepage der Stadt <strong>Essen</strong><br />
1.226 mal und bei den Partnern 437 mal angeklickt.<br />
Mit dem Heizspiegel wird Hausbesitzern sowie Mieterinnen und<br />
Mietern eine einfache und kostenlose Möglichkeit zur Beurteilung<br />
54<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
<strong>USb</strong><br />
ihres Heizenergieverbrauches als Entscheidungsgrundlage für eine<br />
Haussanierung an die Hand gegeben. Das Besondere an dem Projekt<br />
ist die umfassende, begleitende PR-Arbeit mit der Möglichkeit für die<br />
Projektpartner, die „online-tools“ auf ihre Homepages einzubinden.<br />
Auf diese Weise können neue Zielgruppen zur Energieeinsparung bei<br />
der Gebäudeheizung gewonnen werden.<br />
In <strong>Essen</strong> wurden bisher 20.000 Heizspiegel an ca. 1.250 öffentlichen<br />
Stellen ausgelegt. Am 07.12.2005 fand bei der WAZ eine Telefonaktion<br />
statt, welche von den Bürgerinnen und Bürgern gut nachgefragt<br />
wurde.<br />
Das Heizspiegelprojekt wird ab Mitte 2007 fortgesetzt.<br />
Ansprechpartner: Herr Dr. Franke<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59212<br />
E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />
+plus<br />
Modernisierung und Sonderaktion Thermografie<br />
„Die Wärme geht häufig buchstäblich zum Fenster hinaus.“ Ursachen<br />
sind erhebliche Defizite im Bereich der Modernisierung wie schlecht<br />
isolierte Wände, Fenster, Haustüren und Dächer. Diese Mängel führen<br />
zu Heizenergieverlusten und gefährden langfristig die wirtschaftliche<br />
Nutzung einer Immobilie. Die Höhe der Heizkosten ist für den<br />
Gebäudeeigentümer das Entscheidungskriterium für Energieeinsparmaßnahmen<br />
und für viele Mieter/innen für den Verbleib in einer<br />
Wohnung oder für deren Anmietung. Dank der jüngsten<br />
Medienberichte zum Klimawandel ist die Dringlichkeit eines<br />
wirksamen Klimaschutzes bei den meisten Menschen angekommen.<br />
Die Verbraucher sind sensibilisiert und suchen nach Handlungsempfehlungen.<br />
Eine solche Dienstleistung bietet die Initiative<br />
+plus<br />
Modernisierung , die das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> zusammen<br />
mit der Verbraucherzentrale, Architekten, Innenarchitekten, dem<br />
Handwerk und den Energieversorgern im Jahre 2005 ins Leben<br />
gerufen hat. Ziel der Initiative ist es, die Zusammenarbeit unter<br />
den Akteuren zu verbessern und in Kooperation gemeinsame<br />
Dienstleistungen anzubieten bzw. Veranstaltungen zu<br />
organisieren. Durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch konnte<br />
ein Netzwerk in diesem Bereich installiert werden. Ein wesentliches<br />
Angebot besteht in einer ca. 1/2-stündigen Initialberatung zu<br />
Modernisierung- und Energiesparfragen, die nach Terminabsprache<br />
monatlich von einem Architekten bzw. Innenarchitekten<br />
durchgeführt wird. Hier erhalten Hausbesitzer/innen Antworten zu<br />
Fragen der energetischen Modernisierung und Werterhaltung ihrer<br />
Gebäude.<br />
Als ein effektives Mittel, Energieverluste an Gebäuden sichtbar zu<br />
machen, hat sich die Erstellung von Wärmebildern eines Gebäudes<br />
mittels einer speziellen Infrarot-Kamera, die Thermografieaufnahme,<br />
erwiesen. <strong>Essen</strong>er Bürgerinnen und Bürgern wurde mit der<br />
Sonderaktion „Thermografie“ im Winter 2006/2007 die Möglichkeit<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
Initialberatung zu<br />
Modernisierung und<br />
Energiesparfragen<br />
Sonderaktion<br />
„Thermografie“<br />
55
<strong>USb</strong><br />
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
geboten, Thermografieaufnahmen der Außenhülle ihres Gebäudes<br />
kostengünstig zu erwerben. Weit über 300 Interessenten nahmen das<br />
Angebot an, sich ein Gesamtbild über die energetischen Schwachstellen<br />
ihres Gebäudes zu verschaffen und damit den ersten Schritt zu<br />
einer energetischen Gebäudesanierung zu tun.<br />
Der Erfolg der Sonderaktion „Thermografie“ zeigt, dass der Verbraucher<br />
zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Energie und<br />
damit zur Verringerung schädlicher CO2-Emissionen bereit ist und er<br />
unterstützende Beratung gern in Anspruch nimmt.<br />
Ansprechpartner: Herr Dr. Franke<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59212<br />
E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />
Projekt „Alt-Bau-Neu“<br />
Mit dem Projekt „Alt-Bau-Neu“ werden auf der Internet-Plattform<br />
www.alt-bau-neu.de vielfältige Informationen zur Gebäudesanierung<br />
zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird finanziell durch das Land<br />
gefördert. Die Stadt <strong>Essen</strong> ist seit Mitte 2005 gemeinsam mit sieben<br />
weiteren Städten und vier Landkreisen im Münsterland an dem Projekt<br />
beteiligt. Es ist in verschiedene Aktivitäten des Landes zur Modernisierungsförderung<br />
eingebunden. Im Rahmen dieses Projektes entstehen<br />
gemeinsame Dienstleistungen der beteiligten Städte, u.a. die<br />
gemeinsame Internetplattform mit zentralen (www.alt-bau-neu.de)<br />
und lokalen Informationen (www.alt-bau-neu.de/essen), eine<br />
telefonische Hotline zur Erstberatung bei Modernisierungsfragen<br />
(0201/88-59999), die Organisation übergreifender Aktionen und die<br />
Entwicklung von neuen Instrumenten zur Ansprache von besonderen<br />
Zielgruppen wie z.B. Architekten, Handwerkern und Mietern. Diese<br />
zentralen Leistungen werden vom <strong>Essen</strong>er Unternehmen „Gertec“<br />
koordiniert und umgesetzt. Die für <strong>Essen</strong> spezifischen Daten und<br />
Adressen werden vom städtischen Umweltamt erhoben.<br />
Kooperationspartner in <strong>Essen</strong> sind die Energieversorger RWE-Rhein-<br />
Ruhr AG, STEAG-Fernwärme, und Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG, im Rahmen<br />
+plus<br />
der Initiative Modernisierung . Desweiteren die Kreishandwerkerschaft,<br />
die <strong>Essen</strong>er Wirtschaftsförderung, die Architektenverbände<br />
BDIA und BdB und die Verbraucherzentrale NRW.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Dr. Franke<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59212<br />
E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />
Aktion „Woche der Sonne“<br />
für mehr Solarwärme und Solarstrom<br />
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) veranstaltete im Jahr 2007<br />
zum ersten Mal das bundesweite Projekt „Woche der Sonne“, an dem<br />
sich auch das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> beteiligt hat. Das Projekt<br />
56<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
<strong>USb</strong><br />
wird vom Bundesumweltministerium unter der Schirmherrschaft von<br />
Sigmar Gabriel gefördert und dient der Information der Bevölkerung<br />
über die Nutzung der Solarenergie. In diesem Zusammenhang hat das<br />
Umweltamt vom 16. April - 04. Mai 2007 eine Ausstellung zum Thema<br />
„erneuerbare Energien“ im Rathaus gezeigt und Informationen über<br />
die Technik und Anwendungsmöglichkeiten der solaren Energieversorgung<br />
in den Bereichen Fotovoltaik und Solarkollektoren bereit<br />
gestellt. Mit Hilfe dieser Techniken können Hausbesitzer Strom oder<br />
Wärme aus regenerativen Energien selber erzeugen und nutzen oder<br />
ins Netz einspeisen. Weitere Informationen sind auch im Internet<br />
unter www.woche-der-sonne.de abzurufen.<br />
Ansprechpartner: Frau Warich<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59202<br />
E-Mail: ursula.warich@umweltamt.essen.de<br />
Energiesparer NRW<br />
Seit Beginn des Jahres 2006 führt das Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong> gemeinsam<br />
mit dem NRW-Wirtschaftsministerium die 2005 begonnene Aktion fort.<br />
Mit Hilfe dieser Informations- und Motivationskampagne soll auch in <strong>Essen</strong><br />
das Bewusstsein und die Bereitschaft für energiesparendes Bauen geweckt<br />
und dokumentiert werden.<br />
Sieben unterschiedliche Auszeichnungen werden für besonders niedrigen<br />
Heizenergiebedarf (Passivhaus, Drei-Liter-Haus, saniertes Haus) oder für den<br />
Einsatz erneuerbarer Energien (Photovoltaik, Solarkollektoren, Wärmepumpe,<br />
Biomasse) auf Antrag vergeben. Die Plakette zeigt die besondere<br />
energetische Qualität des Gebäudes und soll an der Fassade gut sichtbar<br />
angebracht werden. Des weiteren wird sich durch die Auszeichnung mit Plaketten<br />
auch der Mehrwert eines Hauses, z. B. im Rahmen des Hausverkaufs<br />
positiv auswirken.<br />
Bisher wurden in <strong>Essen</strong> seit Beginn der Aktion im Frühjahr 2005 ca. 42<br />
Häuser mit 55 Kategorien ausgezeichnet, denn häufig sind Gebäude nicht<br />
nur in einer, sondern gleich in mehreren Kategorien vorbildlich. Der<br />
Schwerpunkt lag mit 35% im Bereich der Photovoltaik, gefolgt mit 29 % und<br />
15% in den Kategorien Solarenergie und 3-Liter-Haus.<br />
Gerade im Gebäudebestand lässt sich mit den heute am Markt verfügbaren<br />
Techniken ein erstaunlich hohes Energiesparpotenzial mobilisieren. Werden<br />
diese Techniken konsequent eingesetzt, lässt sich der Heizenergiebedarf<br />
eines Hauses auf nur noch 30 Prozent des derzeitigen Verbrauchs reduzieren.<br />
Im Wohnungsbau liegen zudem hohe Klimaschutzpotenziale, wenn man sich<br />
für einen besseren Wärmeschutz oder für die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien entscheidet. Hausbesitzer können viel dazu beitragen, den CO 2<br />
-<br />
Ausstoß zu senken. Zur Finanzierung der Umbauten stehen Hausbesitzern<br />
äußerst günstige KfW-Kredite - deutlich unter dem üblichen Marktzins - zur<br />
Verfügung.<br />
NEH<br />
Photovoltaik<br />
Solarenergie<br />
Passivhaus<br />
Sanierung<br />
Geothermie<br />
Biomasse<br />
3 liter<br />
haus<br />
Gebäude<br />
19 16 - 6 8 3 3 - 55<br />
35% 29% - 11% 15% 5% 5% - 42<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
57
<strong>USb</strong><br />
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
Auswertung Energiesparer NRW 2005/06<br />
35%<br />
35%<br />
30%<br />
29%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
11%<br />
15%<br />
Fotovoltaik<br />
Solarenergie<br />
Passivhaus<br />
Sanierung<br />
NEH<br />
Geothermie<br />
Biomasse<br />
3-Liter-Haus<br />
5%<br />
5% 5%<br />
0%<br />
0%<br />
Auszeichnungskategorien<br />
1<br />
0%<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Ganeff<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59219<br />
E-Mail: thomas.ganeff@umweltamt.essen.de<br />
<strong>Essen</strong>er Umweltpreis 2007<br />
Mit dem neu aufgelegten Umweltpreis, den die Stadt <strong>Essen</strong> 2007 in<br />
Kooperation mit der BMW Niederlassung <strong>Essen</strong> vergibt, sollen<br />
attraktiv gestaltete Fassaden in Kombination mit einer ökologischen<br />
Optimierung des Hauses prämiert werden.<br />
Der Preis dient der Anerkennung von herausragenden und<br />
richtungweisenden Initiativen und Projekten bürgerschaftlichen<br />
Engagements zur Aufwertung des städtischen Umfeldes und der<br />
städtischen Umwelt. Gleichzeitig werden positive Beiträge zur<br />
Kulturhauptstadt 2010 und auch zum Klimaschutz dokumentiert und<br />
prämiert.<br />
Das Preisgeld beträgt insgesamt 10.000 €, Einsendeschluss ist der 15.<br />
August 2007.<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Warich<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59202<br />
E-Mail: ursula.warich@umweltamt.essen.de<br />
Umweltforum<br />
Die Umweltberatung führt in Kooperation mit der VHS und der<br />
Verbraucherzentrale NRW seit 1989 Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen<br />
durch. Hierbei wird über Hintergründe zu Umweltund<br />
Naturschutzthemen informiert. Ein wichtiger Bestandteil dieser<br />
Veranstaltungen ist das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten und<br />
die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu umweltgerechtem<br />
Verhalten.<br />
Einen Schwerpunkt dabei bilden die Themen „Klimaschutz und<br />
Energieeinsparung“. So befassten sich von den zweiundzwanzig<br />
58<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Kommunikation, Umweltbewusstsein und -beratung<br />
<strong>USb</strong><br />
Vortragsveranstaltungen der Jahre 2005, 2006 und des 1. Halbjahres<br />
2007 sechzehn mit diesen Themenbereichen. Zwei dieser Vorträge<br />
waren den Klimaveränderungen gewidmet, neun hatten unterschiedliche<br />
Aspekte zu Energieeinsparungen an Gebäuden zum Gegenstand<br />
und fünf das Thema Energie und Verkehr. Anlässlich des <strong>Essen</strong>er<br />
Fahrradfrühlings waren Fahrradthemen Schwerpunkt im 1. Halbjahr<br />
2005. Mit einem Durchschnitt von 23 Teilnehmern waren die<br />
Veranstaltungen sehr gut besucht.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Dr. Franke<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59212<br />
E-Mail: ingo.franke@umweltamt.essen.de<br />
Informationen im Internet<br />
Das Umweltamt geht auf die privaten Haushalte zu, um diese über<br />
Möglichkeiten und Vorteile der energetischen Sanierung zu informieren<br />
und bietet ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot<br />
auf der Internetseite der Stadt <strong>Essen</strong> an.<br />
Vor allem die Darstellung rund um das Thema „Energie“ ist neu gestaltet<br />
und erheblich ausgeweitet worden. Alle Themen sind medial<br />
zusammengefasst und ohne Umwege zugänglich; es werden Hintergrundinformationen<br />
geliefert, sowie aktuelle als auch abgeschlossene<br />
Projekte beschrieben. Die Themenseite Energie umfasst zur Zeit über<br />
50 Seiten. Folgende Inhalte seien hier neben den zuvor genannten<br />
Aktionen und Maßnahmen beispielhaft genannt:<br />
- Überprüfung des Strom- und des Heizenergieverbrauchs und<br />
Weitergabe wertvoller Tipps<br />
- Energiekostenmessgeäte<br />
Verleih der Geräte zur Ermittlung der Stromfresser<br />
- Förderprogramme Energie<br />
Richtlinien und Anträge der aktuellen Programme<br />
Es waren insbesondere die neu eingerichteten Informationen zur<br />
+plus<br />
Kampagne „Modernisierung “, die aktualisierten Seiten zum<br />
„Energiepass“, Informationen zur Aktion „Energiesparer NRW“, sowie<br />
die „Förderfibel zur Energieeinsparung in Wohngebäuden“, die<br />
besonders häufig nachgefragt wurden.<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Haferkamp<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59209<br />
E-Mail: claudia.haferkamp@umweltamt.essen.de<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
59
<strong>USb</strong><br />
Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />
ÖKOPROFIT® <strong>Essen</strong> Umweltschutz mit Gewinn<br />
Der Grundgedanke von ÖKOPROFIT besteht in der Verbindung von<br />
ökologischem Nutzen und ökonomischem Gewinn. Das Konzept<br />
dieses Projektes wurde in Graz entwickelt und in München im Jahr<br />
1998 auf deutsche Verhältnisse angepasst. Mittlerweile wurde es in<br />
ca. 650 Unternehmen in NRW durchgeführt. Seit 2003 hat Oberbürgermeister<br />
Dr. Wolfgang Reiniger im Rahmen von vier ÖKOPROFIT-<br />
Durchgängen bereits 50 <strong>Essen</strong>er Betrieben eine Auszeichnung überreichen<br />
können.<br />
Nimmt man alle vier Durchgänge zusammen, haben diese 50 <strong>Essen</strong>er<br />
Betriebe verschiedener Größe und Branche Maßnahmen entwickelt<br />
und umgesetzt, mit denen sie jährliche Einsparungen von rund<br />
3,6 Mio. Euro erzielen.<br />
Und der Effekt für die Umwelt ist ebenso beachtlich: mindestens<br />
71 Mio. kWh jährlich weniger Energieverbrauch bedeuten fast 25.000 t<br />
weniger CO2<br />
-Ausstoß, ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Das Projekt ÖKOPROFIT führt die Stadt <strong>Essen</strong> in Kooperation mit der<br />
<strong>Essen</strong>er Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, der IHK zu <strong>Essen</strong>, der<br />
Kreishandwerkerschaft, weiteren Partnern aus der Region und der<br />
Unternehmensberatung B.A.U.M. Consult durch. Einige Betriebe<br />
haben das Projekt ÖKOPROFIT zum Aufbau oder zur Unterstützung<br />
eines Umweltmanagementsystems (z.B. nach DIN-Norm 14001)<br />
genutzt.<br />
Fast alle Unternehmen beteiligten sich weiter an den zusätzlichen<br />
Angeboten der Stadt <strong>Essen</strong> (Rezertifizierung, Treffen zum Erfahrungsund<br />
Informationsaustausch, Netzwerk).<br />
ÖKOPROFIT IV wurde im April 2007 abgeschlossen. Für den Sommer<br />
2007 ist der Start für den fünften ÖKOPROFIT-Durchgang in <strong>Essen</strong><br />
geplant. Aufgrund einer Förderung durch das Land Nordrhein-<br />
Westfalen kann die Stadt <strong>Essen</strong> den <strong>Essen</strong>er Betrieben die Teilnahme<br />
kostengünstig anbieten.<br />
Beachtenswert sind die Ergebnisse der städtischen und stadtnahen<br />
Betriebe, die dadurch auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Timm<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 211<br />
E-Mail: annette.timm@umweltamt.essen.de<br />
60<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />
<strong>USb</strong><br />
Abschlussveranstaltung des Projektes ÖKOPROFIT III im April 2006 bei der IHK zu <strong>Essen</strong><br />
(mit Herrn Oberbürgermeister Dr. Reiniger und Herrn Staatssekretär Dr. Schink vom<br />
MUNLV NRW)<br />
ÖKOPROFIT - Betriebe in <strong>Essen</strong><br />
Auszeichnung 2006<br />
Diakoniewerk <strong>Essen</strong> - Haus Immanuel<br />
Diakoniewerk <strong>Essen</strong> - Kindertagesstätte „Lummerland“ und Karl-<br />
Schreiner-Haus<br />
Elisabeth-Krankenhaus <strong>Essen</strong><br />
Energietechnik <strong>Essen</strong> GmbH<br />
<strong>Essen</strong>er Technologie- und Entwicklungs-Centrum GmbH (ETEC)<br />
Flowserve <strong>Essen</strong> GmbH<br />
HELF Automobil-Logistik GmbH (Rezertifizierung 2007)<br />
Jacob Stauder GmbH & Co. KG<br />
Joh. Brauksiepe GmbH<br />
Kurhaus im Grugapark gGmbH<br />
MESSE ESSEN GmbH<br />
Tischlerei Kampmann<br />
Universität Duisburg-<strong>Essen</strong><br />
ZukunftsZentrumZollverein Aktiengesellschaft zur Förderung von<br />
Existenzgründungen - TripleZ<br />
Auszeichnung 2007<br />
Accor Hotellerie Deutschland GmbH c/o ibis <strong>Essen</strong><br />
Accor Hotellerie Deutschland GmbH c/o Mercure Hotel Plaza <strong>Essen</strong><br />
BMW Niederlassung <strong>Essen</strong><br />
Der Solarbauer GmbH & Co. KG<br />
Grugapark <strong>Essen</strong><br />
Harmuth Entsorgung GmbH<br />
MARTINEUM, Ev. Seniorenzentrum <strong>Essen</strong>-Steele<br />
Regionalverband Ruhr<br />
Ruhrlandklinik<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
61
<strong>USb</strong><br />
Fachübergreifende Umweltschutzaktivitäten<br />
Das <strong>Essen</strong>er Systemhaus (ESH)<br />
Das <strong>Essen</strong>er Systemhaus hat in 2006 Maßnahmen umgesetzt, die als<br />
(Teil-) Ziel eine Reduzierung des Stromverbrauches vorsahen.<br />
AMD-Prozessoren<br />
Neue Servertechnik<br />
PC-Arbeitsplatzausstattungen<br />
An den ca. 6.000 IT-Arbeitsplätzen der Verwaltung werden je nach<br />
Anforderungen an den jeweiligen Arbeitsplatz Standard-PC oder<br />
High-End-PC (z.B. für CAD) eingesetzt. Diese waren bis Mitte 2006 mit<br />
Intel-Prozessoren ausgestattet. Markterkundungen haben jedoch<br />
Hinweise ergeben, die bei vergleichbaren Rechnern mit AMD-<br />
Prozessoren einen deutlich geringeren Stromverbrauch erwarten<br />
ließen.<br />
Im ESH wurden Stromverbrauchsmessungen durchgeführt, die den<br />
Stromverbrauch im sogenannten IDLE- (Leerlauf-) und LOAD-<br />
(Auslastungs-) Modus bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von<br />
8 Std. und 230 AT für beide Prozessor-Varianten berücksichtigten. Die<br />
durchgeführten Untersuchungen bestätigten die Vermutung einer<br />
Stromeinsparung. Beim Standard-PC war unter Verwendung der<br />
AMD-Prozessoren eine durchschnittliche Stromeinsparung von 39 %<br />
(33 W/h) und beim High-End-PC von 46 % (43 W/h) zu verzeichnen.<br />
Da die Prozessoren der Hersteller AMD und Intel zurzeit funktional<br />
vergleichbar sind, wurde in 07/2006 entschieden, die neu zu<br />
beschaffenden PCs nur noch mit AMD-Prozessoren auszustatten.<br />
Darüber hinaus werden seit einigen Jahren flächendeckend TFT-<br />
Bildschirme (TFT - Thin Film Transistor) anstelle herkömmlicher<br />
Röhren-Monitore eingesetzt. Dadurch wurde der Stromverbrauch der<br />
Bildschirme im Durchschnitt um 30 % reduziert.<br />
Servertechnik<br />
Im Rahmen der zentralen Serverbereitstellung im Rechenzentrum<br />
müssen eine Reihe von Servern für unterschiedliche Aufgaben<br />
eingesetzt werden. Diese liefen bislang auf gesonderter Hardware.<br />
Mitte 2006 wurde im ESH ein Projekt zur Servervirtualisierung durchgeführt.<br />
Die Aufgabe war, die verschiedenen physisch vorhandenen<br />
Server auf wenige große und hochsichere Server in einem Serververbund<br />
zu verlagern. Damit sollten die Ziele höherer Wirtschaftlichkeit,<br />
maximaler Ausfallsicherheit und größerer Flexibilität erreicht<br />
werden.<br />
Im Ergebnis konnten bis heute 40 physische vorhandene Server mit<br />
einer Nennaufnahmeleistung von je 500 Watt (gesamt 20 kW) auf vier<br />
neue hochperformante Server mit einer Nennaufnahmeleistung von<br />
750 Watt (gesamt 3 kW) verlagert werden. Durch die Maßnahme<br />
konnte zugleich die erforderliche Klimatisierung im Rechenzentrum<br />
gedrosselt werden, was zu einer weiteren Energieeinsparung führte.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Eßler<br />
<strong>Essen</strong>er Systemhaus, ESH/4-2<br />
Telefon: 88 - 17 420<br />
E-Mail: guenter.essler@esh.essen.de<br />
62<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Fazit und Ausblick<br />
<strong>USb</strong><br />
Wie den vorhergehenden Teilen dieses Berichts nachdrücklich entnommen<br />
werden kann, war und ist die Stadt <strong>Essen</strong> in der Vergangenheit<br />
und gegenwärtig auf dem Gebiet des Klimaschutzes nicht<br />
untätig. Viele der Maßnahmen und Projekte standen und stehen<br />
allerdings bisweilen in einem anderen Themenzusammenhang, der die<br />
Bedeutung für die Umsetzung von Klimaschutzzielen nicht<br />
unmittelbar erkennbar gemacht hat. Vor dem Hintergrund der<br />
weltweiten Diskussionen und der steigenden kommunalpolitischen<br />
Bedeutung von Themen des Klimaschutzes ist es daher ein Anliegen<br />
des Berichts, bei der Bilanzierung der vielen städtischen Aktivitäten<br />
diese neu zu fokussieren. Auf diese Weise werden z. B. Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz, der nachhaltigen Mobilität oder der<br />
Luftreinhaltung eben auch in ihrer Klimarelevanz dargestellt.<br />
Über die bisherigen Handlungsfelder hinaus sind die Anstrengungen<br />
zum Klimaschutz im Konzern Stadt und im Stadtgebiet <strong>Essen</strong><br />
zukünftig zu verstärken, sollen weitere Klimaschutzziele und<br />
insbesondere die Verringerung klimarelevanter Emissionen erreicht<br />
werden. Dies erfordert eine thematische Auseinandersetzung in allen<br />
Geschäfts- und Fachbereichen sowie in den Beteiligungsunternehmen<br />
des Konzerns, eine kreative Ausschöpfung der<br />
Handlungs- und Maßnahmenoptionen zum Klimaschutz und ein<br />
koordiniertes, in die Öffentlichkeit hinein zu kommunizierendes<br />
Vorgehen.<br />
Mit welch hohem kommunalpolitischen Stellenwert der Klimaschutz<br />
inzwischen ausgestattet ist, machen Beschlüsse des Rates und seiner<br />
Ausschüsse mit umfassenden Beauftragungen zum Gesamtkomplex<br />
und zu einzelnen strategischen Ansätzen des Klimaschutzes mehr als<br />
deutlich. Auf der Grundlage dieser Beschlüsse und Auftragslagen soll<br />
ein vernetztes Berichterstattungssystem im Konzern Stadt entwickelt<br />
werden, dass neue Handlungsfelder neben den bereits<br />
bestehenden aufgreift und beschreibt und in ihren Wirkungen für den<br />
Klimaschutz quantifiziert.<br />
Die Komplexität dieser Aufgabe macht eine ständige „Klimakonferenz<br />
Stadt <strong>Essen</strong>“ notwendig, die sich bereits Mitte Oktober<br />
2007 mit Vertretern der Geschäfts- und Fachbereiche, der<br />
Beteiligungsunternehmen und der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen<br />
konstituiert hat und die im kommenden Jahr um Vertreter<br />
der Bürgerschaft, der Wirtschaft und von Institutionen ergänzt<br />
werden soll. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Konferenz waren die<br />
Einrichtung einer Projektgruppe „Klimaschutz“, die ein kommunales<br />
Maßnahmenprogramm mit kurz- und mittelfristigen Zielen<br />
zur Reduktion klimaschädlicher Gase erarbeiten soll. Des Weiteren soll<br />
durch eine klare Koordination der Aufgaben zum Klimaschutz<br />
sichergestellt werden, dass dezentral vielfältige Aktivitäten aller<br />
Akteursgruppen zum tragen kommen können.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
63
<strong>USb</strong><br />
Fazit und Ausblick<br />
Das Klimaschutzkonzept soll helfen, Prioritäten bei der künftigen<br />
Klimaschutzstrategie zu setzen und Synergien zwischen verschieden<br />
Einzelmaßnahmen zu erschließen. In wichtigen Handlungsfeldern des<br />
kommunalen Klimaschutzes sollen beispielhafte Instrumente für die<br />
Stadt <strong>Essen</strong> ausgearbeitet werden. Mit ihnen kann der CO2- Ausstoß<br />
deutlich verringert werden.<br />
So sollen im Bereich der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes,<br />
dem Handlungsfeld mit dem größten CO2-Minderungs-<br />
potential, die weitere Nutzung zweckgebundener Mittel der RWE-<br />
NET-AG für die engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Energieversorgung<br />
und der rationellen Energienutzung eingesetzt werden.<br />
Weitere Instrumentenpakete betreffen u.a. die Prüfung von<br />
Modellprojekten zur Änderung des energetischen Nutzerverhaltens<br />
sowie die Weiterführung und Ergänzung bestehender Kampagnen in<br />
Verwaltungsgebäuden, Schulen und Kindertagesstätten. Für die<br />
kommunalen Liegenschaften wird empfohlen, zu prüfen, welche<br />
Objekte kurz- oder mittelfristig für die Umstellung des Energieträgers<br />
auf regenerative bzw. klimafreundliche Energien geeignet sind.<br />
In Bezug auf eine nachhaltige Stadtentwicklung soll bei der Ausweisung<br />
neuer Baugebiete in Zukunft geprüft werden, ob diese nicht<br />
so geplant werden, dass sie energiesparend und verkehrsmindernd<br />
sind. Dazu könnte die Nutzung regenerativer Energien - z.B.<br />
Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, Sonnenkollektoren für die<br />
Brauchwassererwärmung sowie Wind und Wasserkraft - durch<br />
Festsetzung energetischer Standards in Bebauungsplänen oder<br />
anderer geeigneter Instrumente gefördert werden, wie es nach der<br />
geplanten Gesetzgebung möglich werden soll. Die Entwicklung<br />
energiesparender Neubaugebiete ist ein Feld, in welchem die Stadt<br />
<strong>Essen</strong> durch kommunales Handeln direkt Einfluss auf die zukünftige<br />
Energie- und CO2-Bilanz nehmen kann. In die Siedlungsplanung<br />
sollten idealerweise die neuesten energetischen und ökologischen<br />
Erkenntnisse und Leitbilder einfließen. Hierdurch kann ein<br />
Multiplikatoreffekt ausgelöst und das Image der Stadt nach außen<br />
positiv beeinflusst werden.<br />
Nicht nur für Neubaugebiete sondern auch im Bestandswohnungsbau<br />
sollen energetische Standards im Rahmen der Förderprogramme<br />
umgesetzt und mittels bestehender Programme, wie beispielsweise<br />
des Fassaden- und Hofprogramms zur Verbesserung des Lokalklimas<br />
und der Abmilderung der Wärmeinseln in Zentrenlagen beitragen.<br />
Ein weiterer Schlüssel zur Emissionsreduktion liegt auch im Verkehrsbereich,<br />
der einen erheblichen Anteil an den CO2-Emissionen in <strong>Essen</strong><br />
hat. Ansatzpunkte sind hier die weitere Förderung des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs in Kooperation mit den lokalen Verkehrsbetrieben,<br />
die Förderung des Fuß- und Radverkehrs und die Werbung<br />
64<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Fazit und Ausblick<br />
<strong>USb</strong><br />
für emissionsarme Antriebe und Verhaltensweisen im Individualverkehr.<br />
Ein Instrument dazu könnte ein integrierter Verkehrsentwicklungsplan<br />
sein, der ausdrücklich die Zielsetzung verfolgt, die<br />
lokalen Emissionen des Verkehrs zu mindern.<br />
Ausgehend von den zuvor beispielhaft aufgezeigten Möglichkeiten<br />
werden vor dem Hintergrund bereits durchgeführter Klimaschutzmaßnahmen<br />
in Zukunft vor allem in folgenden Bereichen<br />
Arbeitsschwerpunkte gesehen:<br />
- Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Klimaschutz“<br />
- Verdeutlichung der Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz<br />
durch kommunale „Best-Practice-Beispiele“<br />
- Forcierung von Energiesparmaßnahmen in privaten Haushalten<br />
mit den Energieversorgungsunternehmen vor Ort<br />
- Verstärkung der Zusammenarbeit und Initiierung einer<br />
Informationsoffensive mit Wirtschaft, kommunalen Wohnungsunternehmen,<br />
Institutionen und Politik<br />
- Weiterentwicklung des „Energiekonzeptes <strong>Essen</strong>“ entsprechend<br />
den aktuellen Fragestellungen<br />
- Regelmäßige Bilanzierung der Erfolge beim Klimaschutz durch<br />
ein geeignetes Monitoringsystem<br />
- Einbeziehung des energetischen „Know-hows“ der Universität<br />
Duisburg/<strong>Essen</strong> und weiterer Partner aus dem Branchenschwerpunkt<br />
Energie<br />
- Teilnahme an Bundes- und Landesprojekten zum effizienten<br />
Einsatz von Energie in Kommunen<br />
Es ist geplant, Veranstaltungen zu „Perspektiven zum Klimaschutz<br />
in <strong>Essen</strong>“ unter Einbeziehung von Wirtschaft, Interessenverbänden<br />
und Energieunternehmen durchzuführen. Konkrete Programme,<br />
Strategien und Maßnahmenpläne sind nicht nur auf nationaler und<br />
internationaler, sondern auch auf lokaler Ebene wichtige Elemente<br />
des Klimaschutzes. Das besondere Potenzial der Klimaschutzgestaltung<br />
in <strong>Essen</strong> liegt in der Nähe zum Leben und Wirtschaften am<br />
Ort und der engen Einbindung in lokale Akteursnetzwerke.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
65
<strong>USb</strong><br />
B: WEITERE AKTUELLE UMWELTTHEMEN<br />
66<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Wasser/Regenwasser<br />
<strong>USb</strong><br />
Umsetzung Zukunftsvereinbarung Regenwasser<br />
Seit Herbst 2005 wird in <strong>Essen</strong> die Zukunftsvereinbarung Regenwasser<br />
umgesetzt. Ziel dieser Vereinbarung ist, dass innerhalb der nächsten<br />
15 Jahre bis 2020 im wasserwirtschaftlichen Einzugsbereich der<br />
Emscher 15 % des Regenabflusses von der Kanalisation abgekoppelt<br />
werden sollen.<br />
Leitfaden zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung<br />
Um einen ersten Einstieg bezüglich Einschätzbarkeit für die<br />
Umsetzbarkeit von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen an<br />
konkreten kommunalen Objekten zu bekommen, hat das Umweltamt<br />
in Kooperation mit der Emschergenossenschaft einen Leitfaden<br />
(„Leitfaden zur Ermittlung von Maßnahmen der dezentralen naturnahen<br />
Regenwasserbewirtschaftung an kommunalen Objekten“)<br />
erstellen lassen. Dieser ermöglicht es den städtischen Mitarbeitern,<br />
eine erste Grobeinschätzung bezüglich Umsetzbarkeit von<br />
Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen an dem konkreten Objekt<br />
vorzunehmen.<br />
Förderprogramme<br />
Für die Umsetzung der Ziele der Zukunftsvereinbarung wurden von<br />
der Emschergenossenschaft und dem Land NRW Förderprogramme für<br />
den Einzugsbereich der Emscher aufgelegt: Insgesamt stehen in<br />
diesem Rahmen 111 Mio. € bis 2010/2016 zur Verfügung.<br />
a. Route des Regenwassers - Förderprogramm zur naturnahen<br />
Regenwasserbewirtschaftung im Siedlungsbestand.<br />
b. Richtlinie zur Förderung/Finanzierung von Maßnahmen der<br />
naturnahen Regenwasserbewirtschaftung durch die Emschergenossenschaft.<br />
c. Versickerung und Ableitung von Niederschlagswasser oder<br />
Fremdwasser im wasserwirtschaftlichen Einzugsbereich der<br />
Emscher.<br />
In enger Kooperation mit den FB 60, 66, GGE, SWE und EWG werden<br />
derzeit Flächen und Projekte ausgewählt, die für eine Abkopplung<br />
geeignet sind und damit bei den Förderprogrammen b und c<br />
eingereicht werden sollen.<br />
Route des Regenwassers<br />
Im Rahmen des o.g. Förderprogramms beteiligt sich die Stadt <strong>Essen</strong><br />
mit einigen Projekten, die sich zurzeit in der Umsetzungsphase<br />
befinden und noch realisiert werden müssen:<br />
Wettbewerbsbeiträge 2004<br />
Projekte<br />
Abzukoppelnde Fördermittel in € Laufzeit<br />
Fläche in m²<br />
Medion<br />
26.400 134.904 2004-Dez 2008<br />
Ehem. Kaserne<br />
Fa. Spicer<br />
16.000 81.760 2004-Sept./2007<br />
Gelenkwellenbau<br />
Stadion Rot-Weiß 28.430 145.277 2004- Dez. 2007<br />
70.830 361.941<br />
Ausschnitt aus der WAZ<br />
vom 24.07.2006<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
67
<strong>USb</strong><br />
Wasser/Regenwasser<br />
Wettbewerbsbeiträge 2005<br />
Projekte<br />
abzukoppelnde Fördermittel in € Laufzeit<br />
Fläche in m²<br />
Allbau<br />
3.800,0 19.418 2005-2008<br />
Altenessen<br />
Wohnbau<br />
6.000,0 30.660 2005-2008<br />
Westfalen<br />
Wolbeckstr./<br />
Bausemhorst<br />
9.800,0 50.078,0<br />
Wettbewerbsbeiträge 2006<br />
Projekte<br />
abzukoppelnde Fördermittel in € Laufzeit<br />
Fläche in m²<br />
Allbau<br />
3.160,0 18.960,00 2006-2008<br />
Assmannweg/<br />
Segeroth-Teich<br />
Uni-Sportgelände<br />
13.516,5 81.099,00 2006-2008<br />
Gladbecker Str.<br />
16.676,5 100.059<br />
Abzukoppelnde Flächen gesamt: 97.306,5 m²<br />
Zugesagte Fördermittel gesamt: 512.078 €.<br />
Landesförderprogramm bis Ende 2005<br />
Das Landesförderprogramm „Initiative ökologische und nachhaltige<br />
Wasserwirtschaft NRW“ lief bis Ende des Jahres 2005. Zahlreiche<br />
Bürgerinnen und Bürger nutzten noch die Chance, bis Ende des Jahres<br />
2005 die Förderanträge einzureichen. Diese konnten dann bis Mitte<br />
2006 umgesetzt und letztendlich abgerechnet werden.<br />
Das Förderprogramm unterstützte finanziell die Umsetzung von<br />
folgenden naturnahen Regenwasserbewirtschaftungsformen:<br />
- Entsiegelungen<br />
- Versickerungen<br />
- Dachbegrünungen<br />
- Regenwassernutzungsanlagen<br />
Die Tabelle gibt einen Überblick über die Anzahl der umgesetzten<br />
Maßnahmen in <strong>Essen</strong>:<br />
1996-1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Versickerungsanlagen 4 2 1 0 2 2 1 2<br />
Entsiegelungen 10 4 14 8 7 9 20 10<br />
Dachbegrünungen 0 1 3 19 17 18 25 23<br />
Rewa -Nutzungsanlagen 0 10 19 18 12 40 44 72<br />
Weitere Infos sind auch im Internet auf der Homepage des Umweltamtes erhältlich unter:<br />
www.essen.de/umwelt dann unter Wasser/ Regenwasser<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Heckmann<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 218<br />
E-Mail: erika.heckmann@umweltamt.essen.de<br />
Herr Küper<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 205<br />
E-Mail: klaus.kueper@umweltamt.essen.de<br />
68<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Wasser/Regenwasser<br />
<strong>USb</strong><br />
Aktuelle Maßnahmen und Projekte der Unteren Wasserbehörde<br />
1. Errichtung des Regenüberlauf- und Regenrückhaltebeckens<br />
„Karstadt“<br />
Die Emschergenossenschaft plant die Umgestaltung der Schmutzwasserläufe<br />
im <strong>Essen</strong>er Stadtgebiet. Die Umgestaltung des Borbecker<br />
Mühlenbaches macht den Bau eines Systems von Regenüberlauf- und<br />
Regenrückhaltebecken notwendig, damit der zukünftig renaturierte<br />
Bach vor zu großen Wassermengen aus der Kanalisation geschützt<br />
wird.<br />
Im Zuge der naturnahen Umgestaltung des Borbecker Mühlenbaches<br />
und seiner Zuflüsse baut die Emschergenossenschaft an der Karstadt<br />
Hauptverwaltung ein neues Regenüberlaufbecken. Außerdem wird<br />
westl. der A 52 ein Regenrückhaltebecken angelegt. Grund: Der<br />
vorhandene Kanal an der Norbertstraße schlägt bei starken Regenfällen<br />
zu viel Wasser in das Quellgebiet des Nachtigallentales ab.<br />
Zusätzlich musste der Bach in der Vergangenheit große Regenwassermengen<br />
der A 52 aufnehmen. Die Folge hiervon: Der gesamte<br />
Bachlauf im Bereich des Nachtigallentales musste in der Vergangenheit<br />
aus Schutz vor Erosion mit Rasengitter- und Wasserbausteinen<br />
naturfern ausgebaut werden.<br />
Unterirdische Betonbecken<br />
Die beiden Bauwerke sind unterirdische Betonbecken, die dafür<br />
sorgen, dass bei starken Regenfällen die Kanalisation nicht überlastet<br />
wird und kein stark verschmutztes Wasser ins Gewässer gelangt. Dies<br />
wird erreicht, indem zunächst im Regenüberlaufbecken durch eine<br />
Regenwasserbehandlungsanlage das im Kanal vermischte Regenwasser<br />
und Abwasser getrennt wird. Das Abwasser wird der Kläranlage<br />
zugeleitet, das weniger verschmutzte und nicht klärpflichtige Regenwasser<br />
wird in das Regenrückhaltebecken geleitet. Dieses ist<br />
wiederum in zwei Kammern unterteilt: Die erste Kammer nimmt das<br />
Wasser des Regenüberlaufbeckens auf, die zweite Kammer das<br />
Regenwasser, das von der Autobahn A 52 und den angrenzenden<br />
Straßenflächen in die Kanalisation gelangt. Die Wassermassen können<br />
dort zwischengespeichert werden und dann zeitverzögert an das<br />
Gewässer abgegeben werden. Die alte Einleitungsstelle der Regenwasserkanalisation<br />
wurde aus dem Quellbereich der Kreuzenbecke<br />
entfernt und ca. 150 m bachabwärts verlegt. Die Quelle und der<br />
Quelllauf der Kreuzenbecke werden sich zukünftig unbeeinflusst von<br />
Einleitungen naturnah entwickeln können.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
69
<strong>USb</strong><br />
Wasser/Regenwasser<br />
Abb.: Regenrückhaltebecken Karstadt<br />
Abb.: Auslaufbereich des Regenrückhaltebeckens unterhalb des Quellbereiches<br />
Die Baugruben werden nach Abschluss der Bauarbeiten wieder mit<br />
Erde verfüllt und landschaftsgerecht gestaltet. Die Baumaßnahmen<br />
werden bis zum Sommer 2007 abgeschlossen.<br />
70 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Wasser/Regenwasser<br />
<strong>USb</strong><br />
2. Renaturierung der Kreuzenbecke (Kesselbach)<br />
Wie zuvor bereits erwähnt, wurde die Kreuzenbecke in den vergangenen<br />
Jahrzehnten aufgrund der hohen Einleitungsmengen<br />
massiv mit Rasengittersteinen und Wasserbausteinen ausgebaut und<br />
befestigt.<br />
Abb.: Ausgebaute Kreuzenbecke<br />
Nach Fertigstellung der Rückhaltebecken „Humboldtstraße“ in Haarzopf<br />
und dem Rückhaltebecken „Karstadt“ können nunmehr die Ziele<br />
des KNEF Kreuzenbecke (Konzept zur naturnahen Entwicklung der<br />
Kreuzenbecke) umgesetzt werden. Das Konzept sieht vor, die<br />
Befestigungen nach Drosselung der Einleitungen im Bach zu entfernen.<br />
Somit kann wieder eine naturnahe Entwicklung der Kreuzenbecke<br />
eingeleitet werden. Mit der Zeit werden sich Bachmäander und<br />
vielfältige Kleinstrukturen im Uferbereich neu bilden und Lebensraum<br />
für seltene Pflanzen- und Tierarten bieten. Das Tal der Kreuzenbecke<br />
erfährt somit eine erhebliche ökolog. Aufwertung.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
71
<strong>USb</strong><br />
Wasser/Regenwasser<br />
Abb.: Entfernung von Wasserbausteinen (Feb. 2007)<br />
Abb.: Renaturierte Kreuzenbecke (April 2007)<br />
Die Arbeiten an der Kreuzenbecke werden durch Grün und Gruga in<br />
Zusammenarbeit mit Gemeinwohlarbeitern der <strong>Essen</strong>er Arbeit<br />
Beschäftigungsgesellschaft durchgeführt. Für die Renaturierungsmaßnahmen<br />
im Tal der Kreuzenbecke ist das gesamte Jahr 2007<br />
veranschlagt.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Kiesewalter<br />
Umweltamt, St.A. 59-5<br />
Telefon: 88 - 59 533<br />
E-Mail: detlef.kiesewalter<br />
@umweltamt-uwb.essen.de<br />
72 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Luftqualität<br />
<strong>USb</strong><br />
Schwerpunkte der Luftreinhalteplanung<br />
Im Rahmen der Umsetzung der EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie hat<br />
das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW<br />
(LANUV) seit 2005 in der Ruhrregion, vor allem im Kerngebiet um die<br />
Autobahn A 40, sowie an zentralen Hauptverkehrsachsen, Grenzwertüberschreitungen<br />
bei Feinstaubpartikeln (PM 10) gemessen. Während<br />
der Jahresmittelwert von 40 μg/m³ an den meisten Stationen eingehalten<br />
werden kann, kommt es an mehreren Standorten zu mehr als<br />
den zulässigen 35 Überschreitungen des Tagesmittels von 50 μg/m³.<br />
Überschreitungen<br />
bei PM 10<br />
Als Hauptursache für die Überschreitungen der PM -Grenzwerte in<br />
10<br />
<strong>Essen</strong> wurde eine relativ hohe Schadstoffkonzentration von 26 μg/m³<br />
im regionalen Hintergrund identifiziert. Das bedeutet, dass die<br />
Hintergrundbelastung allein 22 Überschreitungen der Grenzwerte<br />
beim Tagesmittelwert auslöst.<br />
Abb. 1<br />
An industriellen und verkehrlichen Belastungsschwerpunkten reicht<br />
bereits eine relativ geringe Zusatzbelastung aus, um die<br />
höchstzulässige Immissionskonzentration zu überschreiten (Abb.1).<br />
Andererseits kann davon ausgegangen werden, dass die geltenden<br />
Luftqualitätsnormen an Verkehrsachsen eingehalten werden können,<br />
wenn durch die Straßengeometrie hinreichende Belüftungsverhältnisse<br />
sichergestellt sind. Dies trifft in <strong>Essen</strong> jedoch nicht auf<br />
alle Straßenabschnitte zu.<br />
Die Bezirksregierungen Düsseldorf, Münster und Arnsberg haben eine<br />
Reihe von Aktionsplänen aufgestellt, um mit Sofortmaßnahmen die<br />
Verringerung von schädlichen Immissionsbelastungen einzuleiten. In<br />
<strong>Essen</strong> wurden zwei Belastungsschwerpunkte identifiziert, an denen<br />
unzulässige Feinstaubkonzentrationen gegeben sind. Es handelt sich<br />
um die Hombrucher Straße in unmittelbarer Nähe der Autobahn A 40<br />
in Höhe der Anschlussstelle <strong>Essen</strong>-Frillendorf und um einen Abschnitt<br />
Aktionsplan<br />
Hombrucher Straße<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
73
<strong>USb</strong><br />
Luftqualität<br />
Aktionsplan<br />
Gladbecker Straße<br />
der Gladbecker Straße(B 224). Neben der relativ hohen Hintergrundbelastung<br />
leistet das Verkehrsaufkommen hier einen wesentlichen<br />
Immissionsbeitrag, dessen Wirkung noch durch eine ungünstige<br />
Straßengeometrie verstärkt wird.<br />
Straßenreinigung<br />
Aktionspläne<br />
Im Rahmen der Aktionsplanung wurde eine Reihe von<br />
Sofortmaßnahmen umgesetzt, die eine begrenzte, aber dennoch<br />
messtechnisch nachweisbare Wirkung an den Belastungsschwerpunkten<br />
zeigt.<br />
Die bisher größten Minderungseffekte bei den Immissionen konnten<br />
durch Eingriffe in das Verkehrsgeschehen erreicht werden. Mit dem<br />
Aktionsplan Gladbecker Straße wurde für den in Richtung Süden<br />
fließenden LKW-Verkehr (>3,5 t zulässiges Gesamtgewicht) werktäglich<br />
eine Umleitung zwischen 6.00 und 13.00 Uhr eingerichtet, die<br />
an einem Gewerbegebiet entlangführt. Der Entlastung auf der<br />
Gladbecker Straße steht hier eine Mehrbelastung, allerdings unterhalb<br />
der Grenzwertschwelle, auf der Umleitungsstrecke über die<br />
Hafenstraße gegenüber.<br />
Die als Umleitung für die Gladbecker Straße genutzte Hafenstraße<br />
diente bisher ebenfalls zu verkehrlichen Anbindung des benachbarten<br />
Gewerbegebietes ECONOVA. Um diese B 224-Umleitung vom LKW-<br />
Verkehr zu entlasten, wurde ein verkehrliches Erschließungskonzept<br />
des ECONOVA-Geländes zur Umgehung der Hafenstraße erarbeitet.<br />
Hierdurch ließ sich die Belastung der Umleitungsstrecke zum Teil<br />
wieder reduzieren.<br />
Die A 40-Anschlussstelle <strong>Essen</strong>-Frillendorf, Richtung Duisburg wird an<br />
Werktagen zwischen 7.30 und 9.30 Uhr gesperrt. Die hiermit<br />
verbundenen Entflechtung von auffahrenden und am Autobahndreieck<br />
<strong>Essen</strong>-Ost von der A 40 abfahrenden KFZ hat zu einer<br />
Verringerung der Unfallhäufigkeit und damit zu wesentlich<br />
flüssigerem Verkehr geführt. Mit der Sperrung ist es jedoch auch zu<br />
einer Anhebung der Durchschnittsgeschwindigkeit auf der A 40<br />
gekommen. Der damit einhergehende Anstieg der Fahrzeugmenge pro<br />
Stunde hat die Minderungseffekte wiederum herabgesetzt. In der<br />
Gesamtbilanz konnte dennoch eine Verringerung der Verkehrsimmissionen<br />
erreicht werden, die sich auch messtechnisch bemerkbar<br />
macht.<br />
Die über einen Zeitraum von 8 Monaten im Jahr 2005 durchgeführte<br />
Nassreinigung auf der Gladbecker Straße wurde von einer<br />
Forschungsarbeit an der Universität Duisburg-<strong>Essen</strong> flankiert und<br />
aufgrund nicht nachweisbarer Wirkung zunächst aufgegeben. Im Jahr<br />
2007 hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ein<br />
weiteres Forschungsprojekt beauftragt, bei dem die Straßenreinigung<br />
mit einer speziell entwickelten Absaug- und Filtertechnik auf der<br />
Gladbecker Straße erprobt werden soll. Ergebnisse liegen bislang noch<br />
nicht vor.<br />
74<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Luftqualität<br />
<strong>USb</strong><br />
Um kurzfristig das Emissionsverhalten der KFZ positiv zu beeinflussen,<br />
wurden auf der Gladbecker Straße weitere Maßnahmen zur Verkehrsverflüssigung<br />
getroffen. Mit Hilfe der Ampelsteuerung ist die<br />
bestehende Vorrangschaltung der B224 zeitlich ausgedehnt und die<br />
Einschränkung von Querverkehren vorgenommen worden.<br />
Obwohl Aktionspläne auf den kurzfristigen Eingriff ausgerichtet sind,<br />
wurden in <strong>Essen</strong> zeitgleich auch langfristige Maßnahmen eingeleitet.<br />
Ziel war es, sofort ebenfalls auf die relativ hohe Belastung durch den<br />
urbanen Hintergrund einzuwirken.<br />
Der Einsatz von Partikelfiltersystemen in Dieselfahrzeugen und die<br />
Umstellung der Antriebstechnik von KFZ auf Erdgas wird vom LANUV<br />
als wirkungsvolle Lösung betrachtet. Der Verwaltungsvorstand der<br />
Stadt <strong>Essen</strong> hat daher am 25. April. 2006 beschlossen, Neufahrzeuge<br />
vorrangig mit Erdgasantrieb zu beschaffen. Neue Nutzfahrzeuge,<br />
bei denen aus technischen Gründen Dieselmotoren notwendig sind,<br />
müssen mit Partikelfiltern ausgestattet sein. Die Verkehrsbetriebe<br />
EVAG und MEOline haben bereits 49 Busse mit Filtertechnologie im<br />
Einsatz. Auch hier wurde der Partikelfilter zur Standardvorgabe für<br />
neue Ausschreibungen.<br />
Es ist gelungen, die <strong>Essen</strong>er Wohnungsbaugesellschaft Allbau-AG<br />
dafür zu gewinnen, ihre Gebäude in der Gladbecker Straße zu<br />
begrünen. Im Jahr 2006 wurden am Belastungsschwerpunkt 77 Efeubepflanzungen<br />
vorgenommen. Mit der Maßnahme verbindet sich die<br />
Erwartung, dass diese Vegetation in einigen Jahren in der Lage sein<br />
wird, Feinstaubpartikel aus der Luft zu filtern. Vor diesem Hintergrund<br />
prüft die Stadt <strong>Essen</strong>, an welchen Standorten Begrünungen ihrer<br />
Betriebshöfe umgesetzt werden können.<br />
Mit der Luftreinhalteplanung hat die Stadt <strong>Essen</strong> die Überwachung<br />
des Verkehrsverhaltens intensiviert. Es soll hiermit das Parken in<br />
zweiter Reihe, die Übertretung der Höchstgeschwindigkeit und der<br />
unnötige Motorbetrieb von KFZ im Stand verhindert werden.<br />
Da die Maßnahmen der Aktionspläne eine unmittelbare Wirkung auf<br />
die Wohnsituation in den betroffenen Quartieren hat, kommt der<br />
Information der Bürgerinnen und Bürger über die Hintergründe der<br />
Luftreinhalteplanung eine wesentliche Rolle zu. Seit 2006 hat das<br />
Umweltamt Informationsveranstaltungen über die Aktionspläne und<br />
die darin zu treffenden Maßnahmen im <strong>Essen</strong>er Norden angeboten.<br />
Vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen mit der Luftreinhalteplanung<br />
zeichnet sich ab, dass Maßnahmen zur Verringerung von<br />
NO2- und Staubemissionen nur zu einem relativ geringen Teil mit<br />
Eingriffen der Verwaltung umsetzen werden können.<br />
Viele in der Fläche wirkende Emissionsminderungen durch Verringerung<br />
des Verkehrsaufkommens, Förderung des Umweltverbundes,<br />
Ressourcen schonendes Verhalten und andere Maßnahmen<br />
können nur freiwillig durch die Bürgerinnen und Bürger geleistet<br />
werden. Der hierzu notwendige Bewusstseinswandel in der<br />
Bevölkerung wird vom Umweltamt durch Beratung und Kampagnen,<br />
z.B. zur Energieeinsparung, zur Gebäudemodernisierung und zu<br />
Förderprogrammen unterstützt.<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
Begrünungsmaßnahmen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
75
<strong>USb</strong><br />
Luftqualität<br />
Luftreinhalteplan<br />
Wie auch an anderen Standorten in der Ruhrregion konnte durch<br />
verkehrslenkende Maßnahmen eine Verringerung der immissionsseitig<br />
kritischen Phasen an den Belastungsschwerpunkten bewirkt<br />
werden. Diese reichen jedoch nicht aus, um die gesetzlichen Grenzwerte<br />
einzuhalten. Weiterhin wurden im Jahr 2006 in <strong>Essen</strong> vom<br />
LANUV Überschreitungen der Toleranzmarge für NO (Jahresmittel<br />
2<br />
von 48 μg/m³) gemessen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, einen<br />
Luftreinhalteplan zu erstellen, der mittel- und langfristige Maßnahmen<br />
vorsieht. Diese müssen auf die Verringerung der NO - und<br />
2<br />
PM -Konzentration gerichtet sind.<br />
10<br />
Die Entwicklung von lokal begrenzten Maßnahmen im Rahmen von<br />
Aktionsplänen in NRW hat gezeigt, dass Hot-Spot-Betrachtungen<br />
wirkungsseitig und ökonomisch nicht effektiv sind und zur räumlichen<br />
Verlagerung von Schadstoffemissionen führen können. Nach<br />
Einschätzung der an der Luftreinhaltung beteiligten Akteure bei Land<br />
und Gemeinden müssen in die Fläche wirkende Möglichkeiten zur<br />
Verringerung von Emissionen entwickelt werden. Dabei ist zu<br />
berücksichtigen, dass eine Jahrhunderte währende industrielle<br />
Entwicklung zu den heute herrschenden Umweltbedingungen<br />
geführt hat. Dies legt die Annahme nahe, dass der Schadstoffausstoß<br />
nur mittel- bis langfristig in rückläufige Bahnen gelenkt werden kann.<br />
Regionaler<br />
Luftreinhalteplan<br />
Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) hat den<br />
für die Luftreinhalteplanung zuständigen Bezirksregierungen daher<br />
vorgeschlagen, bei der Luftreinhalteplanung einen regionalen Ansatz<br />
zu verfolgen, um in die Fläche wirkende und mit allen Kommunen des<br />
Ruhrgebietes abgestimmte Maßnahmen zu entwickeln. Ziel ist es,<br />
einen Regionalen Luftreinhalteplan mit einer Gebietskulisse<br />
zwischen Duisburg und Dortmund zu entwickeln. Um eine wirksame<br />
Senkung der Hintergrundbelastung zu erreichen, sollen die<br />
Maßnahmen alle Verursachergruppen (Verkehr, Gewerbe, Industrie,<br />
Bürgerinnen- und Bürger) einbeziehen. Prinzipiell werden alle<br />
Ressourcen schonenden Maßnahmen als geeignet betrachtet, um die<br />
genannten Schadstoffemissionen zu senken. Als zentrales Instrument<br />
ist die Einrichtung einer regionalen Umweltzone vorgesehen, die in<br />
noch nicht festgelegten Zeitabschnitten und in verschärfenden<br />
Stufen Fahrzeuge mit geringen Umweltstandards vom Verkehr in der<br />
Region ausschließen soll.<br />
Ausschnitt aus der NRZ vom 25.08.2006<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Dobrick<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 213<br />
E-Mail: thomas.dobrick@umweltamt.essen.de<br />
76 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<br />
<strong>USb</strong><br />
Umweltprüfung zum Regionalen Flächennutzungsplan<br />
Ein interkommunales Leitprojekt der „Städteregion Ruhr 2030“ ist die<br />
Aufstellung eines Regionalen Flächennutzungsplanes (RFNP).<br />
Die sechs Städte Bochum, <strong>Essen</strong>, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim an<br />
der Ruhr und Oberhausen haben hierzu eine Planungsgemeinschaft<br />
gebildet. Die öffentlich rechtliche Vereinbarung der Planungsgemeinschaft<br />
zur Erstellung eines RFNP wurde im Dezember 2005 im<br />
Gesetz- und Verordnungsblatt bekannt gemacht.<br />
Der RFNP übernimmt die Funktionen eines Regionalplans inklusive<br />
Landschaftsrahmenplan und die eines gemeinsamen Flächennutzungsplans<br />
für die sechs beteiligten Städte, deren Gesamtfläche<br />
ca. 680 qkm beträgt und auf der rd. 1,8 Mio. Einwohner/-innen leben.<br />
Regionalplan<br />
Zusammenfassung der Planungsebenen<br />
durch den RFNP<br />
M 1:50.000<br />
Drei Regionalplan-<br />
Teilabschnitte<br />
M 1:50.000<br />
!<br />
EIN Regionaler<br />
Flächennutzungsplan<br />
M 1:10.000<br />
bzw. 1:15.000<br />
Sechs kommunale<br />
Flächennutzungspläne<br />
Umweltprüfung RFNP, Thomas Kleinebrahm<br />
Für diese erstmalige Aufstellung eines RFNP in NRW wird auch mit der<br />
durchzuführenden Umweltprüfung „Neuland“ betreten, wobei verschiedene<br />
gesetzliche Grundlagen zu beachten sind.<br />
Die Umweltprüfung und die Erstellung eines Umweltberichtes i. S. v.<br />
§ 15 Abs. 2 Landesplanungsgesetz i. V. m. § 2 Abs. 4 Baugesetzbuch<br />
sind wesentliche Elemente im Rahmen des RFNP-Aufstellungsverfahrens.<br />
Im Umweltbericht sind die voraussichtlichen erheblichen<br />
Auswirkungen, die die Durchführung des Plans auf die Umwelt hat,<br />
sowie anderweitige Planungsmöglichkeiten, die die Ziele und den<br />
räumlichen Anwendungsbereich des Plans berücksichtigen, zu<br />
ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten.<br />
Auf Initiative des <strong>Essen</strong>er Umweltamtes fand Mitte Dezember 2005<br />
ein erster Informationsaustausch mit den Umweltämtern der am RFNP<br />
beteiligten Städte statt.<br />
In einem Workshop und weiteren Treffen wurden anstehende inhaltliche,<br />
methodische sowie verfahrenstechnische und organisatorische<br />
Fragen der Umweltprüfung und -planung zum RFNP erörtert.<br />
Für die interkommunale Zusammenarbeit wurde eine Organisationsstruktur<br />
vereinbart, die den Informationsaustausch zwischen den<br />
Umweltprüfung<br />
und -bericht<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
77
<strong>USb</strong><br />
Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<br />
Beteiligten sowohl innerhalb der Umweltbereiche von den operativen<br />
bis zu den Leitungsebenen, als auch zu den Planungsbereichen<br />
gewährleistet.<br />
Weiterhin wurden zur Vorbereitung und Durchführung der Umweltprüfung<br />
interkommunale Fachteams gebildet, welche arbeitsteilig<br />
Themen wie Datengrundlagen, Methoden der Umweltprüfung,<br />
Erstellung Umweltbericht oder jeweils spezifische Umweltmedien<br />
bzw. Schutzgüter (z. B. Landschaft, Boden, Kultur- u. Sachgüter)<br />
behandelten.<br />
Grobstruktur Zusammenarbeit<br />
Politik: 6 Räte; vbA berät, bereitet Beschlüsse vor<br />
ILS<br />
Bereich Planung: Lenkungskreis, Projektgruppe,<br />
Geschäftsführung, Arbeitsgruppen<br />
ZIR<br />
Sprecher<br />
Sprecher<br />
Lenkungsrunde Umweltämter<br />
Projektgruppe Umwelt<br />
Teams<br />
Ziele, Leitbilder Datengrundlagen Umweltprüfung<br />
Tiere, Pflanzen, biol.<br />
Vielfalt Landschaft<br />
Boden/Wasser<br />
Klima/Luft …….<br />
Umweltprüfung RFNP, Thomas Kleinebrahm<br />
Dieses Vorgehen war und ist aufgrund der vielen Beteiligten, der<br />
Komplexität und zur Erreichung abgestimmter interkommunaler<br />
Standards sowie des engen Zeitrahmens notwendig (Beschluss des<br />
RFNP für 2009 geplant).<br />
Aufgrund der Vorgabe des Landesplanungsgesetz, den Untersuchungsumfang<br />
der Umweltprüfung und den Detaillierungsgrad des<br />
Umweltberichts vor seiner Erarbeitung festzulegen, wurde zu Beginn<br />
des förmlichen Verfahrens zum Regionalen Flächennutzungsplan am<br />
08.02.2007 im <strong>Essen</strong>er Rathauses ein so genannter „Scopingtermin“<br />
durchgeführt.<br />
Anhand eines von der Projektgruppe Umwelt verfassten Informationspapiers<br />
mit Darlegung des vorgesehenen Untersuchungsrahmens<br />
für die Umweltprüfung (Grundlagen, Fachbeiträge,<br />
Gegenstände u. Tiefenschärfe der Umweltprüfung, Methoden u.<br />
Beurteilungsmaßstäbe, Inhalte Umweltbericht) und Vorträgen, wurde<br />
den ca. 150 eingeladenen Behörden und sonstigen Trägern<br />
Gelegenheit zur Diskussion und Abgabe von Anregungen gegeben.<br />
Die Unterlagen und das Protokoll zum Scoping sind im Internet unter<br />
dem Link http://www.staedteregion-ruhr-2030.de/cms/<br />
aktuelles.html abrufbar.<br />
78<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<strong>USb</strong><br />
Auf der Grundlage der Diskussionsergebnisse sowie der schriftlich eingereichten<br />
Stellungnahmen wurde der Untersuchungsrahmen der<br />
Umweltprüfung festgelegt.<br />
Zum Vorentwurf des RFNP ist die Umweltprüfung inzwischen<br />
durchgeführt und wird im Umweltbericht dokumentiert. Im weiteren<br />
Verfahren folgt eine Fortschreibung.<br />
In der Umweltprüfung wird zunächst der Umweltzustand erhoben<br />
und bewertet, unterteilt nach Schutzgütern bzw. Schutzgutgruppen:<br />
- Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt, Landschaft,<br />
- Boden, Wasser,<br />
- Klima, Luft,<br />
- Mensch, seine Gesundheit und Bevölkerung,<br />
- Kultur- und sonstige Sachgüter.<br />
Im Anschluss an die Bewertung des Bestandes erfolgt die Betrachtung<br />
der Auswirkungen der Planung (RFNP-Vorentwurf) auf die einzelnen<br />
Schutzgüter in einem zweistufigen Prüfverfahren:<br />
- Einzelflächenprüfungen mit Hilfe von Steckbriefen<br />
Prognose der Umweltauswirkungen einzelner geplanter Darstellungen<br />
bzw. Festlegungen bei z. Zt. 120 ausgewählten<br />
Flächen (Kriterien: Planung weicht von derzeitiger Nutzung<br />
und/oder bestehendem Baurecht ab)<br />
- gesamträumliche Prüfung<br />
Ermittlung der Auswirkungen der Planung insgesamt über<br />
Bilanzierung der Einzelflächenprüfungen, Flächenbilanzen,<br />
Gegenüberstellung des derzeitigen Planungsrechts mit dem<br />
RFNP-Vorentwurf.<br />
Für die Umweltprüfung wurden jeweils einheitliche, schutzgutspezifische<br />
Bewertungskriterien herangezogen.<br />
Auszug - Arbeitsblatt Steckbrief, Team Umweltprüfung, Stand: 18.05.07<br />
Bewertung des<br />
Umweltzustandes<br />
Auswirkungen<br />
der Planung<br />
Bewertungskriterien<br />
Schutzgüter Prüf- u. Bewertungskriterien Beurteilungsgrundlagen (Datengrundlagen und<br />
Fachbeiträge)<br />
Tiere, Pflanzen,<br />
Landschaft<br />
Boden<br />
Schutzstatus (FFH, NSG, LSG, GLB, § 62 Bi otope) Landschaftspläne, Schutzgebietsveror dnungen, § 62<br />
Biotope, FFH-Gebiete<br />
Einbindung in Biotopverbund<br />
GEP’s mit Fachbeiträgen, L andschaftspläne,<br />
Ökol. Potential<br />
Masterpläne, Kommunale Entwicklungskonzepte,<br />
Lage / Bedeutung im Grünzug (kommunal und Realnutzung, Fachbeiträge neu (u.a. Freiräume und<br />
interkommunal)<br />
Biotopverbund, Karte der unzerschnittenen<br />
Bedeutung in Masterplänen<br />
Landschaftsräume)<br />
Ausgleichsfläche betroffen<br />
Landschaftsbild (Ausstattungselemente /<br />
Ortskenntnisse, Einzelfallbetrachtungen<br />
Sichtbeziehungen)<br />
Bedeutung/Folgen für Erholung Realnutzungskartierung, Entwicklungskarte /<br />
Schutzzweck Landschaftspläne<br />
Naturnahe, schützenswürdige Böden<br />
Inanspruchnahme, Versi egelung<br />
Vorsorgegrundsatz u. Vermeidungsgebot,<br />
Bodenschutzklausel<br />
Vorbelastungen / Altlasten<br />
Prüfwerte BBodSchV<br />
Archivfunktion: Überplanung von Geotopen<br />
Karte der naturnahen und schutzwürdigen Böden<br />
Gesetzliche Vorgaben, Rea lnutzungskartierung<br />
Karte der altlastenverdächtigen Flächen und Flächen<br />
mit schädlichen Bodenveränderu ngen,<br />
ggf. Methanausgasungen soweit Daten bei den<br />
Kommunen vorhanden<br />
Digitale Bodenbelastungskarten (Daten der<br />
Kommunen)<br />
Ggf. Daten des GD oder Karte des Geopark<br />
Ruhrgebiet oder Daten der Kommunen<br />
Klima<br />
Last- u. Ausgleichsräume<br />
Klimatope u. deren Eigenschaften<br />
Klimadynamik / Luftaustauschprozesse<br />
Regionale Klimafunktionskarte<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
79
<strong>USb</strong> Umweltschutz im Planungs- u. Genehmigungsverfahren<br />
Regionale<br />
Klimafunktionskarte<br />
Für die Bewertung des Umweltzustandes und der Auswirkungen<br />
werden u. a. Fachbeiträge herangezogen. So wurde für die Umweltprüfung<br />
zum RFNP vom Regionalverband Ruhr eine Regionale<br />
Klimafunktionskarte als einheitliche Datengrundlage erstellt.<br />
Im Begleittext sind über die Analyse der klimatischen Verhältnisse<br />
hinaus auch Planungshinweise enthalten, die sich auf den<br />
Klimawandel beziehen:<br />
„Unter Verweis auf die prognostizierte Klimaerwärmung und deren<br />
gravierenden Folgen für die ohnehin klimatisch ungünstigen<br />
Ballungsräume, besteht eine wesentliche Planungsaufgabe darin,<br />
nicht nur die Grün- und Freiflächen als Voraussetzung zur Belüftung<br />
der städtischen Siedlungsbereiche zu erhalten, sondern auch<br />
klimaausgleichende Flächen (Begrünungen) besonders im Innenbereich<br />
der Städte zu schaffen“.<br />
Der RFNP-Vorentwurf einschließlich Begründung und Umweltbericht<br />
wird voraussichtlich nach dem Erarbeitungsbeschluss und der Freigabe<br />
zur Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der<br />
Öffentlichkeit, der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher<br />
Belange für die Dauer von drei Monaten von voraussichtlich<br />
November 2007 bis Januar 2008 ausgelegt und in das Internet gestellt.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Kleinebrahm<br />
Umweltamt, St.A. 59-2<br />
Telefon: 88 - 59 204<br />
E-Mail: thomas.kleinebrahm@<br />
umweltamt.essen.de<br />
80<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
<strong>USb</strong><br />
C: SERVICE - TEIL<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
81
<strong>USb</strong><br />
Publikationen / Informationsmaterial<br />
Umweltschutzberichte<br />
Umweltschutzberichte<br />
Nr. 1 Schwerpunktthema Klima, Oktober 1996<br />
Nr. 2 Schwerpunktthema Wasser, August 1997<br />
Nr. 3 Schwerpunktthema Verkehr, Juni 2000<br />
Nr. 4 Schwerpunktthema Wohnumfeldverbesserung, Juli 2001<br />
Nr. 5 Schwerpunktthema Luft, Dezember 2003<br />
Nr. 6 Schwerpunktthema Kommunaler Klimaschutz,<br />
November 2007<br />
Beiträge zum Umweltschutz<br />
Beiträge zum Umweltschutz in <strong>Essen</strong><br />
Schriftenreihe des Umweltamtes (teilweise gegen Schutzgebühr)<br />
Nr. 1 Das Umweltamt<br />
2. Überarbeitete Auflage, April 2004<br />
Nr. 2 Dokumentation Umweltjahrmarkt 1994, März 1995<br />
Nr. 3<br />
Nr. 4<br />
Nr. 5<br />
Nr. 6<br />
Nr. 7<br />
Nr. 8<br />
Anforderungen des UVP-Gesetzes in Verwaltungsverfahren<br />
Teil A: Die Umweltverträglichkeitsprüfung im wasserrechtlichen<br />
Planfeststellungsverfahren,<br />
März 1995 (vergriffen)<br />
Anforderungen des UVP-Gesetzes in Verwaltungsverfahren<br />
Teil B: Die Umweltverträglichkeitsprüfung im abfallrechtlichen<br />
Planfeststellungsverfahren,<br />
März 1995 (vergriffen)<br />
Anforderungen des UVP-Gesetzes in Verwaltungsverfahren<br />
Teil C: Die Umweltverträglichkeitsprüfung immissionsschutzrechtlichen<br />
Genehmigungsverfahren,<br />
März 1995 (vergriffen)<br />
Perspektiven zu den Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrzeugen<br />
in <strong>Essen</strong><br />
Dokumentation einer Informationsveranstaltung für CITELEC,<br />
März 1995<br />
Die kommunale Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)<br />
- Bilanz der Einführungsphase - (vergriffen)<br />
Abfallberatung zwischen Abgrenzung und Kooperation<br />
Erfahrungsaustausch für Abfall- und Umweltberater aus<br />
NRW, März 1995<br />
82 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Publikationen / Informationsmaterial<br />
<strong>USb</strong><br />
Nr. 9 Umweltinformationssystem <strong>Essen</strong><br />
- Konzeption und Stand der Umsetzung - 1995,<br />
Überarbeitete 2. Auflage, Februar 1996<br />
Nr. 10 Gewerbeabfall-Untersuchung<br />
September 1995 (vergriffen)<br />
Nr. 11 Regenwassermanagement in <strong>Essen</strong>-Frintrop<br />
Machbarkeitsstudie zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung,<br />
November 1996<br />
Nr. 12 Altlasten und Bodenschutz in <strong>Essen</strong>, Juni 1996<br />
Nr. 13 Bericht zur Luftqualität in <strong>Essen</strong><br />
Jahresbericht, September 1996<br />
Nr. 14 Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser<br />
(Projekt <strong>Essen</strong>-Holsterhausen/-Rüttenscheid/-Margarethenhöhe),<br />
Februar 1997<br />
Nr. 15 Dokumentation des Regenwaldprojektes, März 1997<br />
Nr. 16 Initiative zur Energieeinsparung in privaten Haushalten<br />
Teilbeitrag zur Umsetzung des Energiekonzeptes <strong>Essen</strong>,<br />
April 1997<br />
Nr. 17 Umweltbezogene Datenbestände<br />
Nachschlagewerk, Mai 1997<br />
Nr. 18 Kommunales Maßnahmenprogramm OZON<br />
Juni 1997<br />
Nr. 19 Energiekonzept <strong>Essen</strong><br />
Stand der Umsetzung, Mai 1997<br />
Nr. 20 Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser<br />
Nutzung ehemaliger Grabensysteme als Retentionsraum,<br />
(Projektgebiet Altenessen-Nord/Katernberg), Juni 1997<br />
Nr. 21 Ökologisches Bauen, Januar 1998<br />
Nr. 22 Übersicht über Großveranstaltungen 1996 in <strong>Essen</strong><br />
September 1997<br />
Nr. 23 Naturerfahrungen, Januar 1998<br />
Nr. 24 Lokale Agenda 21, Februar 1998<br />
Nr. 25 Die Flächennutzungsstruktur der Stadt <strong>Essen</strong><br />
Mai 1999, Schutzgebühr 5,- €<br />
Nr. 26 Gebäudetypologie<br />
Die energiegerechte Modernisierung von Gebäuden,<br />
Juni 2001, überarbeitete 2. Auflage, Januar 2003<br />
Nr. 27 Modernisierungsratgeber<br />
Dezember 2001<br />
Nr. 28 Bericht zur Luftqualität<br />
Langzeitstudie, Dezember 2002<br />
Schutzgebühr 5,- €<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
83
<strong>USb</strong><br />
Publikationen / Informationsmaterial<br />
Nr. 29 Klimaanalyse <strong>Essen</strong><br />
Dezember 2002, Schutzgebühr 5,- €<br />
Nr. 30 Umweltwochen und Umweltjahrmarkt 2001<br />
Dokumentation, Januar 2003<br />
Nr. 31 Regenwassermanagement in <strong>Essen</strong><br />
Analyse der Modellprojekte und Leitbild für zukünftiges<br />
Handeln, Februar 2004<br />
Nr. 32 Dokumentation Umweltjahrmarkt 2003<br />
Nr. 33 Verkehrsbedingte Schadstoff-Immissionen<br />
Pilotprojekt zu § 40 (2) BlmSchG - Abschlussbericht<br />
April 2004<br />
Nr. 34 Dokumentation Umweltjahrmarkt 2005<br />
August 2005<br />
Kostenlose Informationen<br />
Infomaterialien<br />
Abfall<br />
Abfalltrennung im Büro, 1996<br />
Eigenkompostierung - die einfachste Art, Abfälle zu vermeiden<br />
in Zusammenarbeit mit den Entsorgungsbetrieben <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Energie<br />
Energiekonzept <strong>Essen</strong>, Dezember 1993<br />
Energiekonzept <strong>Essen</strong>, Kurzfassung<br />
Fördermöglichkeiten zur Energieeinsparung in Wohngebäuden,<br />
Förderfibel, April 2001<br />
Heizspiegel<br />
Heinzenergieverbrauch u. Heizenergiekosten von zentralbeheizten<br />
<strong>Essen</strong>er Mehrfamiliengebäuden, März 2000<br />
Luft<br />
Ozon-Infos, Faltblatt (Mai-September), jährlich aktualisiert<br />
Ozon-Info für Kinder, Faltblatt, Mai 1999<br />
Naturschutz<br />
Arbeitsmappe Regenwaldprojekte, 1997<br />
Naturschutz in der Stadt, 1996<br />
84<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Publikationen / Informationsmaterial<br />
<strong>USb</strong><br />
Die Grundwassersituation im <strong>Essen</strong>er Ruhrtal, 1994<br />
Wasser<br />
Niederschlagswasser - umweltverträglich beseitigt -<br />
Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser, 1997<br />
Ökologisch ausgerichteter Umgang mit Regenwasser in <strong>Essen</strong>-<br />
Schönebeck - Modellprojekt - Machbarkeitsstudie<br />
Dokumentation Wasseraktionswoche der Stadt <strong>Essen</strong> 22.-26.<br />
März, 2000<br />
Checkliste zur Durchführung umweltfreundlicher<br />
Veranstaltungen, Oktober 1995<br />
Umweltschutz übergreifend<br />
Impulse zum Umweltschutz in <strong>Essen</strong>, Dezember 1995<br />
Kommunale Umweltberatung - ganz persönlich, 1996<br />
10 Jahre Umweltberatung in <strong>Essen</strong>, Übersicht über Projekte, 1996<br />
Umweltinformationsgesetz - Bürger fragen, wir antworten,<br />
1997<br />
Umwelt-ABC, Oktober 1996, Neuauflage, Stand Mai 1997<br />
Boden- und Wasserkartei für Schulen, 1997, Schutzgebühr 5 ,- €<br />
Wohngifte - Belastung und Vermeidung, 2. Auflage, August 2000<br />
Die umweltfreundliche Schultasche<br />
Faltblatt, jährlich aktualisiert<br />
3. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung, Dokumentation, April 2002<br />
Stadtplan „fair + bio“, <strong>Essen</strong>er Einkaufsführer für fair gehandelte<br />
und ökologische Produkte, in Kooperation mit Agenda-Forum <strong>Essen</strong>,<br />
Eine Welt Forum <strong>Essen</strong>, Amt für Geoinformation, Vermessung und<br />
Kataster, September 2002<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
85
<strong>USb</strong><br />
Publikationen / Informationsmaterial<br />
Geschäftsbericht 2001, November 2002<br />
Geschäftsbericht 2002, September 2003<br />
Geschäftsbericht 2003, September 2004<br />
Geschäftsbericht 2004, September 2005<br />
Geschäftsbericht 2005, September 2006<br />
Umweltwochen/Umweltjahrmarkt 2001, Dokumentation<br />
Beitrag zum Umweltschutz Nr. 30, Januar 2003<br />
ÖKOPROFIT <strong>Essen</strong>, Faltblatt, Februar 2002<br />
ÖKOPROFIT <strong>Essen</strong><br />
Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2002/2003<br />
Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2003/2004<br />
Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2005/2006<br />
Umweltschutz mit Gewinn für <strong>Essen</strong>er Betriebe 2006/2007<br />
Pressespiegel ÖKOPROFIT <strong>Essen</strong><br />
2002/2003<br />
2003/2004<br />
2005/2006<br />
Mobilfunk<br />
Faltblatt, Mai 2003<br />
Umweltinfo<br />
Reihe Umweltinfo<br />
Nr. 1 Mobilfunk<br />
Fakten und Hintergrundinformationen kurzgefasst<br />
Nr. 2 Luftqualität und Trend<br />
Ozon - Jahresbilanz 2003 -<br />
Nr. 3 Umweltfreundlich fortbewegen<br />
ein Überblick<br />
Nr. 4 Förderfibel<br />
Fördermöglichkeiten zur Energieeinsparung in Wohngebäuden<br />
Nr. 5 Luftqualität und Trend<br />
Ozon - Jahresbilanz 2004<br />
86<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Publikationen / Informationsmaterial<br />
<strong>USb</strong><br />
Nr. 6<br />
Nr. 7<br />
Nr. 8<br />
Nr. 9<br />
Luftqualität und Trend<br />
Ozon - Jahresbilanz 2005<br />
Luftqualität und Trend<br />
Ozon - Jahresbilanz 2006<br />
Umweltgerechte Veranstaltung von A - Z<br />
Umweltzonen und Feinstaubplaketten<br />
Häufige Fragen und Hintergrundinformationen<br />
Fachkonferenz Umweltschutz in <strong>Essen</strong><br />
Dokumentation, Mai 1999<br />
2. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />
Dokumentation, März 2000<br />
3. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />
Dokumentation, Mai 2001<br />
4. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />
Dokumentation, November 2002<br />
5. <strong>Essen</strong>er Umwelttagung<br />
Umweltsponsoring Umweltstiftung, September 2005<br />
Alle Publikationen und Informationsmaterialien sind erhältlich beim<br />
Umweltamt<br />
Frau Sprinke<br />
Rathaus, Porscheplatz<br />
Raum 14.21<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
Telefon: 0201 - 88 59 203<br />
Fax: 0201 - 88 59 009<br />
E-Mail: sylvia.sprinke@umweltamt.essen.de<br />
www.essen.de/umwelt Umweltservice Publikationen<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
87
<strong>USb</strong><br />
Termine / Besichtigungen<br />
WANN & WO ? WAS & WER ?<br />
08.11., 17.11., 01.12.,<br />
08.12., 09.12.2007<br />
Jeweils 18.00 Uhr<br />
Pflanzenschauhaus,<br />
Külshammerweg 32<br />
09.11.2007<br />
18.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
09. + 10.11.2007<br />
17.00 - 20.00 Uhr<br />
Steele, Kleingarten<br />
Schnütgenstr. 17<br />
14.11.2007<br />
19.00 - 21.50 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
15.11.2007<br />
19.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
16.11.2007<br />
17.00 - 18.30 Uhr<br />
Steele, Kleingarten<br />
Schnütgenstr. 17<br />
18.11.2007<br />
8.30 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
01. + 02.12.2007<br />
17.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
16.01.2008<br />
19.00 - 21.50 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
17.01.2008<br />
19.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
Zaubernacht der Tropen<br />
Grugapark <strong>Essen</strong><br />
Infos unter: 0201/88 83 106<br />
Umweltbezogene Angebote der VHS<br />
Biologisches Design - Lernen von der Natur<br />
Martin Rabe<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Umweltbezogene Angebote der VHS<br />
Sicherheitstraining Kettensäge<br />
Markus Buick<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Umweltbezogene Angebote der VHS<br />
Phänomen Honigbien - was Bienen über Blüten<br />
wissen<br />
Prof. Jürgen Tautz<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Reihe Umweltforum<br />
Umnutzen und Erweitern bestehender Gebäude<br />
Birgit Schwarzkopf<br />
Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />
Umweltbezogene Angebote der VHS<br />
Gerätekunde für das Gärtnern<br />
Markus Buick<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Umweltbezogene Angebote der VHS<br />
Kraniche in der Diepholzer Moorniederung<br />
Elke Brandt<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Muga leuchtet<br />
Licht im Garten<br />
Gartenleuchten, Lichttechnik und Lichtinszenierung,<br />
Winter (Weihnachts-Dekorationen)<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Umweltbezogene Angebote der VHS<br />
Unerforschte Tiefen - das Leben im Grundwasser<br />
Dr. Hans Jürgen Hahn<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Reihe Umweltforum<br />
Wärmepumpenheizung im Bestand<br />
Volker Bocklenberg<br />
Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />
88 STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007
Termine / Besichtigungen<br />
<strong>USb</strong><br />
WANN & WO ? WAS & WER ?<br />
27.01.2008<br />
19.00 - 21.00 Uhr<br />
Heisingen, Kleingarten<br />
Lanfermannfähre,<br />
Schiffsanlegestelle<br />
21.02.2008<br />
19.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
06.03.2008<br />
19.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
17.04.2008<br />
19.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
22.05.2008<br />
19.00 - 21.00 Uhr<br />
VHS, Burgplatz 1<br />
Umweltbezogene Angebote der VHS<br />
Winterschnitt von Obstgehölzen<br />
Markus Buick<br />
Infos unter: 0201/88 43 205<br />
Reihe Umweltforum<br />
Herausforderung Klimawandel - Zwischen<br />
Wissenschaft und Handlungsoptionen<br />
Renate Duckat<br />
Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />
Reihe Umweltforum<br />
Zukunftsfähige Lebensstile<br />
Sarah Lubjuhn<br />
Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />
Reihe Umweltforum<br />
Vom Wissen zum Handeln<br />
Dr. Ellen Matthies<br />
Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />
Reihe Umweltforum<br />
Wald im Klimastress<br />
Dr. Bertram Leder<br />
Infos unter: 0201/88 59 999 (Stadt <strong>Essen</strong>, Umweltamt)<br />
STADT ESSEN - Umweltamt - Nr.6 - 11/2007<br />
89
<strong>USb</strong><br />
Dauertermine<br />
WANN & WO ? WAS & WER ?<br />
montags<br />
11.00 - 13.00 Uhr<br />
Verbraucherzentrale<br />
NRW, Kasteienstr. 4<br />
Umweltberatung in Kooperation mit dem<br />
Umweltamt der Stadt <strong>Essen</strong><br />
Dr. Ingo Franke, Ursula Warich<br />
Infos unter: 0201/22 53 20<br />
Termine können<br />
telefonisch vereinbart<br />
werden<br />
Kostenlose Gewerbeabfallberatung<br />
Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Infos unter: 0201/854 2721<br />
Termine können<br />
telefonisch vereinbart<br />
werden<br />
Schadstoffsammlungen in den Stadtteilen<br />
Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Infos unter: 0201/854 2721<br />
Termine können<br />
telefonisch vereinbart<br />
werden<br />
Sperrmüllservice<br />
Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Infos unter: 0201/854 1111<br />
Termine können<br />
telefonisch vereinbart<br />
werden<br />
Containerdienst (kostenpflichtig)<br />
Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Infos unter: 0201/854 2888<br />
Mo - Fr:<br />
07.00 - 19.00 Uhr<br />
Sa:<br />
07.00 - 15.00 Uhr<br />
Angebot kann<br />
telefonisch angefordert<br />
werden<br />
Recyclinghof Altenessen, Lierfeldstr. 49<br />
Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Infos unter: 0201/854 2722<br />
Abfallpädagogik<br />
Entsorgungsbetriebe <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Infos unter: 0201/854 2222<br />
Termine können<br />
telefonisch vereinbart<br />
werden<br />
Programmheft kann<br />
telefonisch angefordert<br />
werden<br />
Schule Natur<br />
Grugapark <strong>Essen</strong><br />
Infos unter: 0201/88 83 124 (Ulrich Sachße)<br />
0201/88 83 007 (Dr. Martin Gülpen)<br />
38 verschiedene Führungen Schule Natur<br />
Grugapark <strong>Essen</strong><br />
Infos unter: 0201/88 83 124<br />
Termine können<br />
telefonisch vereinbart<br />
werden<br />
Waldführungen im Revier Südwest, Südost, Nord<br />
und Waldpark<br />
Stadt <strong>Essen</strong>, Forstverwaltung<br />
Infos und Anmeldung<br />
unter: 0201/44 19 18 (Frau Nowitzki)<br />
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Notizen<br />
<strong>USb</strong><br />
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Notizen<br />
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