Predigt mit Lukas 11, 5-13 vom 29. Mai 2011 - ev. Kirche in Lauenburg
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<strong>Predigt</strong> <strong>mit</strong> <strong>Lukas</strong> <strong>11</strong>, 5-<strong>13</strong><br />
<strong>29.</strong> <strong>Mai</strong> 20<strong>11</strong> – Sonntag Rogate<br />
Pastor Graffam<br />
<strong>Lauenburg</strong>/Elbe<br />
Gnade sei <strong>mit</strong> Euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.<br />
Amen<br />
Liebe Geme<strong>in</strong>de,<br />
Bete, als hülfe ke<strong>in</strong> Arbeiten,<br />
arbeite, als hülfe ke<strong>in</strong> Beten.<br />
Deutsches Sprichwort<br />
Offen gestanden, wissen wir gar nichts von ihm, liebe Geme<strong>in</strong>de. Er ist heute zwar<br />
berühmt, aber aus se<strong>in</strong>er langen Lebenszeit wissen wir gar nichts außer frommen Legenden.<br />
Der Heilige Benedikt soll <strong>in</strong> Nursia <strong>in</strong> Mittelitalien <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>er Zwill<strong>in</strong>gsschwester Scholastika<br />
etwa um 480 nach Christus geboren worden se<strong>in</strong> und war, so wird es heute erzählt, schon als<br />
Knabe zu Studien <strong>in</strong> Rom. Aber bald wollte er nicht mehr studieren, sondern suchte sich<br />
lieber die E<strong>in</strong>samkeit und das Gebet. Darum lebt er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Höhle. Täglich lässt man ihm<br />
Brot an e<strong>in</strong>em Seil <strong>in</strong> die Höhle h<strong>in</strong>ab. Am Seil gibt es e<strong>in</strong> Glöckchen, das auf das Brot<br />
aufmerksam macht. Auf dieses Glöckchen soll der Teufel e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong> geworfen<br />
haben, sodass die Glocke zerbricht. Gegen andere Versuchungen soll sich Benedikt immer <strong>in</strong><br />
Dornen gewälzt haben, um <strong>mit</strong> den Schmerzen gegen e<strong>in</strong>e mögliche Fleischeslust<br />
anzukämpfen. Andere Mönche sollen geplant haben, ihn wegen se<strong>in</strong>er Strenge zu vergiften.<br />
Aber immer fand Benedikt Helfer, zum Beispiel e<strong>in</strong>en Raben, der an se<strong>in</strong>er Stelle von dem<br />
vergifteten Brot aß. Schließlich, als gar nichts mehr gegen ihn half, wurde er berühmt wegen<br />
se<strong>in</strong>er Strenge und Konsequenz. Andere Mönche zogen zu ihm.<br />
Er gründete den Mönchsorden der Benedikt<strong>in</strong>er, der sich sehr bald über ganz Europa<br />
verbreitete. Das lag auch an der so genannten Benedikt<strong>in</strong>erregel, an die sich alle Mönche<br />
halten mussten. Stille, E<strong>in</strong>samkeit, Arbeit, Gebet waren die wichtigsten Aufgaben des<br />
täglichen Lebens. E<strong>in</strong>e Regel hieß:<br />
Bete und arbeite!<br />
Gott ist da ohne Verzug.
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Das ist e<strong>in</strong>e Regel, die alle Mönche natürlich auswendig kannten. Was heute von Benedikt<br />
Wundersames erzählt wird, hat <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>em stetigen Gebet zu tun: E<strong>in</strong> Mönch kann trockenen<br />
Fußes über e<strong>in</strong> Wasser gehen; Gift entweicht aus dem Becher, den man ihm reichte; der<br />
Teufel f<strong>in</strong>det ke<strong>in</strong>en Gefallen mehr an ihm, weil Benedikt ja doch immerzu nur betet. Lauter<br />
Wunder, lauter fromme Legenden. Aber e<strong>in</strong>es haben sie alle geme<strong>in</strong>sam: Die Gebete haben<br />
ihm viel Kraft gegeben.<br />
Der später heilig gesprochene Benedikt lebt lange <strong>in</strong> dem von ihm gegründeten Kloster<br />
Montecass<strong>in</strong>o <strong>in</strong> Italien und stirbt dort im Jahr 547. Se<strong>in</strong>e Brüder im Kloster wollen gesehen<br />
haben, wie er von Engeln auf e<strong>in</strong>er <strong>mit</strong> Teppichen belegten, Licht erfüllten Straße <strong>in</strong> den<br />
Himmel getragen wird.<br />
Wunderbar s<strong>in</strong>d solche Geschichten, im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes wunderbar. Sie<br />
s<strong>in</strong>d ebenso schön wie vielleicht gar nicht wahr. Aber das alles macht ja nichts. Sie s<strong>in</strong>d<br />
schön, weil sie e<strong>in</strong>e ganz tiefe Wahrheit enthalten, von der Jesus ebenso fest überzeugt war:<br />
Beten gibt Kraft. Und Beten hilft. Im <strong>Lukas</strong><strong>ev</strong>angelium im <strong>11</strong>. Kapitel, als Jesus gerade das<br />
Vaterunser gelehrt hatte, erzählt Jesus se<strong>in</strong>en Jünger<strong>in</strong>nen und Jüngern von der Kraft des<br />
Betens:<br />
Lesung des Textes <strong>Lukas</strong> <strong>11</strong>,5-<strong>13</strong><br />
5 Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch e<strong>in</strong>en Freund hat und g<strong>in</strong>ge zu ihm um<br />
Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; 6 denn me<strong>in</strong> Freund ist<br />
zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, 7 und der<br />
dr<strong>in</strong>nen würde antworten und sprechen: Mach mir ke<strong>in</strong>e Unruhe! Die Tür ist schon<br />
zugeschlossen und me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und<br />
dir etwas geben.<br />
8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er se<strong>in</strong> Freund<br />
ist, dann wird er doch wegen se<strong>in</strong>es unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben,<br />
soviel er bedarf. 9 Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet<br />
ihr f<strong>in</strong>den; klopfet an, so wird euch aufgetan. 10 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer<br />
da sucht, der f<strong>in</strong>det; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. <strong>11</strong> Wo ist unter euch e<strong>in</strong> Vater,<br />
der se<strong>in</strong>em Sohn, wenn der ihn um e<strong>in</strong>en Fisch bittet, e<strong>in</strong>e Schlange für den Fisch biete?<br />
12 Oder der ihm, wenn er um e<strong>in</strong> Ei bittet, e<strong>in</strong>en Skorpion dafür biete? <strong>13</strong> Wenn nun ihr, die<br />
ihr böse seid, euren K<strong>in</strong>dern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im<br />
Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!<br />
Für Jesus ist es völlig selbstverständlich, dass Beten hilft und dass Gott die Gebete erfüllt:<br />
Bittet, so wird euch gegeben. Gott gibt nur Gutes. Selbst wenn Gott die Bitte vielleicht nicht<br />
e<strong>in</strong>sieht - e<strong>in</strong>es schönen Tages erfüllt er sie nur deswegen, weil der Mensch "unverschämt<br />
gedrängelt" hat. Und selbst wir, die wir nicht so andächtig leben wie der heilige Benedikt,
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selbst wir werden von Gott <strong>mit</strong> dem Heiligen Geist beschenkt werden, sagt Jesus, wenn wir<br />
nur bitten.<br />
Für Jesus gibt es ke<strong>in</strong>en Zweifel: Beten hilft. Gott hört und Gott gibt. Und wenn er auch<br />
vielleicht nicht das dr<strong>in</strong>gend Erwünschte gibt - den Heiligen Geist gibt er bestimmt.<br />
Ich weiß, liebe Geme<strong>in</strong>de, bei uns melden sich jetzt im Stillen viele Vorbehalte.<br />
Stimmt das? Hilft Gott? Antwortet er überhaupt - und gibt er wirklich denen, die darum<br />
bitten? Uns werden, je länger wir nachdenken, immer mehr Gegenbeispiele e<strong>in</strong>fallen von<br />
Menschen, die so dr<strong>in</strong>gend und unverschämt gebetet und gebettelt haben - und nichts hat sich<br />
getan. Nichts wurde erfüllt. Vielleicht s<strong>in</strong>d auch hier unter uns heute Morgen Menschen,<br />
fromme Gläubige, die so ihre Zweifel haben an dem, was Jesus sagt. Bekommen wir, um was<br />
wir bitten?<br />
Die ehrliche Antwort darauf kann nur "Ne<strong>in</strong>!" heißen. Wir bekommen nicht alles, um<br />
das wir bitten. Auch an Jesus g<strong>in</strong>g der Kelch nicht vorüber, wie er es erbeten, ja erfleht hatte.<br />
Gott ist nicht der Erfüller unserer Wünsche. Wir bekommen nicht, was wir wollen; aber wir<br />
bekommen, was wir sollen. Wir können nicht die Hände <strong>in</strong> den Schoß legen und me<strong>in</strong>en, Gott<br />
werde es schon irgendwie richten.<br />
Zum Beten und Hoffen gehört das Arbeiten; und zum Arbeiten und zum rechten Tun<br />
gehört das Beten.<br />
Aber da gibt es leider gleich schon wieder e<strong>in</strong> Problem. Viele Menschen haben gar<br />
ke<strong>in</strong>e Arbeit, viel zu viele Menschen s<strong>in</strong>d das. Und sehr viele, die ke<strong>in</strong>e Arbeit haben, leiden<br />
auch sehr darunter. Es ist ke<strong>in</strong> Vergnügen, arbeiten zu wollen und nicht arbeiten zu können.<br />
Das nagt am Selbstbewusstse<strong>in</strong>. Und das ist schlimm. Ich fürchte außerdem, dass viele uns<br />
nicht aufrichtig die Wahrheit sagen, wenn sie immer wieder laut sagen: Es muss Arbeit für<br />
alle geben. Unter den augenblicklichen Bed<strong>in</strong>gungen wird es wohl fast unmöglich se<strong>in</strong>, allen<br />
Arbeit zu geben, die gerne arbeiten wollen. Und ich zweifle daran, dass unsere Politiker und<br />
Gewerkschaften Fantasie genug haben, dieses Problem gründlich zu lösen. Ich habe auch<br />
ke<strong>in</strong>e Lösung, aber ich ahne das große Problem für alle, die sich abgeschoben fühlen: Es nagt<br />
am Selbstwert.<br />
Ich wünschte, wir <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den könnten da e<strong>in</strong> wenig Abhilfe schaffen. Wir können<br />
auch ke<strong>in</strong>e Arbeitsplätze schaffen. Aber wir können ja vielleicht der Seele e<strong>in</strong> wenig helfen<br />
und denen, die um ihren Wert fürchten, etwas von ihrer Angst nehmen, nicht mehr gebraucht<br />
zu se<strong>in</strong>. Ich wünschte, wir könnten das und würden es auch tun. So oft es geht. Und beten<br />
können wir - hier <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong> und zu Hause. Möge Gott uns beistehen, uns Wert zeigen und<br />
geben - und vor allem denen, die ohne Arbeit s<strong>in</strong>d.
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Bete und arbeite - es gibt wohl ke<strong>in</strong>e schlichtere und zugleich klarere Lebensregel als<br />
diese. Wir sollen das tun, was wir können. Wir sollen nicht mehr tun, als wir können. Ke<strong>in</strong><br />
Mensch soll zum Übermenschen werden. Aber es soll auch ke<strong>in</strong> Mensch das Nötige<br />
unterlassen. Und die Arbeit des Nötigen soll begleitet werden durch das Gebet, möglichst<br />
regelmäßig zu Hause und <strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong>. Früher gab es Regeln, wann e<strong>in</strong> Mensch beten soll.<br />
Morgens, <strong>mit</strong>tags, abends. Dann läuten die Glocken unserer <strong>Kirche</strong>n und Menschen können<br />
für e<strong>in</strong>ige Augenblicke still werden.<br />
Regeln s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Zwang, sondern e<strong>in</strong>e Hilfe. Dann müssen wir nicht jeden Tag das Gebet und<br />
die rechte Zeit dafür neu erf<strong>in</strong>den, sondern können uns e<strong>in</strong>fach an die Regel halten: Jetzt ist<br />
Zeit zum Gebet. Andere Religionen können das auch. Also können wir es auch.<br />
Aber diese e<strong>in</strong>e Frage bleibt trotzdem immer: Hilft das Beten?<br />
Ich kann das nur ganz persönlich beantworten: Ja, es hilft. Ganz klar sage ich aber<br />
zunächst: Beten hilft mir nicht beim Erfüllen me<strong>in</strong>er Wünsche. Vieles blieb und bleibt mir da<br />
unerfüllt. Aber Beten hilft mir beim Abgeben, beim Loslassen me<strong>in</strong>er Wünsche und beim<br />
Warten auf Gott.<br />
Das ist e<strong>in</strong> großes Glück. Je älter ich werde, desto mehr merke ich, wie wichtig es se<strong>in</strong> kann,<br />
dass nicht alle me<strong>in</strong>e Wünsche erfüllt werden, sondern ich von me<strong>in</strong>en Wünschen auch<br />
abgeben oder sie loslassen kann. Was wollte ich nicht schon alles haben ... Was habe ich aber<br />
andererseits auch schon alles bekommen, ohne darum gebeten zu haben ... Und nur Gott alle<strong>in</strong><br />
weiß ja, ob mir auch wirklich bekommt, was ich unbed<strong>in</strong>gt bekommen will<br />
Das s<strong>in</strong>d alles so Lebensgeheimnisse und Glaubensgeheimnisse, die ich gar nicht<br />
genau enträtseln kann oder will. Ich will nur, nach gründlichem Nachdenken, feststellen: Was<br />
ich bekommen habe, hat mir geholfen. Längst nicht immer sofort, natürlich nicht. Längst<br />
nicht immer habe ich mich gefreut, im Gegenteil. Ich habe gemurrt, <strong>in</strong>nerlich und auch<br />
äußerlich. Aber dann kam doch der Moment, wo ich entweder im Stillen e<strong>in</strong>gesehen habe -<br />
oder mich sogar gefreut habe. Wie gut, dass me<strong>in</strong> Wunsch nicht <strong>in</strong> Erfüllung g<strong>in</strong>g, habe ich<br />
manchmal gedacht - meistens erst nach e<strong>in</strong>er längeren Zeit, das muss ich zugeben. Oder ich<br />
habe mich gefreut über etwas, was zu mir kam, obwohl ich gar nicht darum gebeten hatte.<br />
Mit diesen Gedanken, liebe Geme<strong>in</strong>de, will ich Ihnen nicht Gott beweisen oder das<br />
Gebet; ich will nur e<strong>in</strong>es: Ich will persönlich erzählen, dass Beten hilft. Beten macht die<br />
Schwachen stärker, weil sie Sorgen und Nöte abgeben können und Gott bitten können, sich<br />
auch der Sorgen und Nöte anzunehmen. Beten macht vielleicht sogar die Kranken etwas
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gelassener, weil sie auch diese Not abgeben können und nach Gottes Willen suchen können.<br />
Beten macht die Starken etwas milder, weil sie Gott danken können für Hilfe und Beistand.<br />
Beten br<strong>in</strong>gt uns <strong>in</strong>s Gleichgewicht, das ist se<strong>in</strong> Geheimnis. Das Wunder des Betens<br />
ist: Es br<strong>in</strong>gt mich wieder <strong>in</strong>s Gleichgewicht. Wer zum Übermut neigt, kann durch e<strong>in</strong> Gebet<br />
wieder e<strong>in</strong> wenig auf den Boden geholt werden. Wer am Verzweifeln ist, kann durch e<strong>in</strong><br />
Gebet e<strong>in</strong> wenig daran geh<strong>in</strong>dert werden. Beten will mich <strong>in</strong>s Gleichgewicht br<strong>in</strong>gen, darum<br />
ist es so wertvoll - und so dr<strong>in</strong>gend nötig für alle Menschen, die ja e<strong>in</strong> Leben lang immer<br />
wieder und zu allen Zeiten nach dem richtigen Platz im Leben und <strong>in</strong> der Welt suchen<br />
müssen.<br />
Wer b<strong>in</strong> ich?, fragen sich Menschen. Aber weder der Übermut und der Hochmut, noch<br />
die Verzweiflung <strong>mit</strong> dem Kopf im Sand s<strong>in</strong>d der rechte Ort e<strong>in</strong>es Menschen. Der rechte Ort<br />
ist nämlich dieser: Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> würdiges Gegenüber zu Gott dem Schöpfer und dem Vater<br />
Jesu. Dass wir das auch verstehen können, dazu lehrt uns Jesus das Beten.<br />
Wir haben ke<strong>in</strong> Anrecht auf irgendetwas. Das muss ich mir bisweilen ganz klar sagen:<br />
Ich habe ke<strong>in</strong> Recht auf dieses oder jenes. Weder habe ich e<strong>in</strong> Recht auf Gesundheit, Glück,<br />
Wohlbef<strong>in</strong>den noch habe ich Krankheit verdient oder werde für etwas bestraft. Ich habe aber,<br />
<strong>vom</strong> Augenblick me<strong>in</strong>er Taufe an, immer die Versprechen Gottes, dass er bei mir se<strong>in</strong> wird,<br />
mich begleitet und auch lenkt. Beten heißt, die Wahrheit dieser Versprechen zu suchen.<br />
Darum bete ich: Ich will Gott nahe wissen oder ihn mir näher holen.<br />
Je <strong>in</strong>niger Menschen beten, je geübter sie dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e angenehme Regelmäßigkeit,<br />
desto gewisser und aufrichtiger steht am Ende ihrer Gebete immer dieser e<strong>in</strong>e Satz: De<strong>in</strong><br />
Wille geschehe.<br />
AMEN