Schule als Lebens- und Erfahrungsraum - IQES online
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1 <strong>Schule</strong> <strong>als</strong> <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Erfahrungsraum</strong><br />
1 S c h u l e a l s L e b e n s - u n d<br />
<strong>Erfahrungsraum</strong><br />
<strong>IQES</strong> <strong>online</strong> I www.iqes<strong>online</strong>.net Autoren: Gerold Brägger / Norbert Posse 23
<strong>IQES</strong> – Band 2: 40 Qualitätsbereiche mit Umsetzungsideen<br />
Die erste Dimension beschreibt die Rahmenbedingungen der konkreten<br />
<strong>Schule</strong>. <strong>Schule</strong>n sind eingebettet in eine lokale <strong>und</strong> regionale kulturelle Umwelt,<br />
sie sind neu oder haben eine lange Tradition, <strong>Schule</strong>n sind «Monopolisten»<br />
oder stehen unter Konkurrenzdruck. Vor allem sind sie für eine entscheidende<br />
Zeitspanne <strong>Lebens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Erfahrungsraum</strong> der Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler, aber auch (womöglich für viel längere Zeit) der Lehrerinnen <strong>und</strong><br />
Lehrer. Diese Rahmenbedingungen widerspiegeln oft die gesellschaftliche<br />
Wertschätzung, die den <strong>Schule</strong>n <strong>als</strong> Lernorten entgegengebracht wird.<br />
Die Gegebenheiten, mit denen eine konkrete <strong>Schule</strong> zurechtkommen muss,<br />
gehen aber weit über das hinaus, was unsere erste Dimension beschreibt.<br />
Es gehören dazu auch die Voraussetzungen, die das Bildungssystem insgesamt<br />
zur Verfügung stellt, zum Beispiel die strukturellen Bedingungen des<br />
Schulsystems insgesamt (die Schulformen), rechtliche Bedingungen, die in<br />
den Schulgesetzen oder dienstrechtlichen Verordnungen formuliert sind, inhaltliche<br />
Anforderungen, die in den Rahmenrichtlinien <strong>und</strong> Lehrplänen beschrieben<br />
sind, verbindliche Erwartungen, die sich in Standards <strong>und</strong> zentralen<br />
Prüfungen abbilden. Die Liste solcher Einflussfaktoren auf das konkrete<br />
System <strong>Schule</strong> ist lang. Sie wirken sich auf alle <strong>Schule</strong>n in mehr oder weniger<br />
starkem Maße aus <strong>und</strong> können in der Regel durch die konkreten Anstrengungen<br />
einer <strong>Schule</strong> oder ihrer unmittelbaren Träger nicht verändert werden.<br />
Wir haben ihnen daher keine eigene Dimension zugeordnet, tragen ihrer<br />
Bedeutung aber insofern Rechnung, <strong>als</strong> wir in allen relevanten Bereichen<br />
Beispiele für Indikatoren formulieren, die ein Bildungssystem zur erfolgreichen<br />
Umsetzung des jeweiligen Qualitätsmerkm<strong>als</strong> einer guten <strong>Schule</strong><br />
bereitstellen sollte.<br />
Die erste Dimension enthält <strong>als</strong>o vor allem diejenigen Bereiche, die einen differenzierten<br />
Umgang jeder einzelnen <strong>Schule</strong> erfordern <strong>und</strong> sich somit auch<br />
unterschiedlich auf die Möglichkeiten, <strong>Schule</strong> zu halten, auswirken, oder die<br />
Bereiche, die – obwohl <strong>als</strong> Rahmenbedingungen formuliert – durch besondere<br />
Anstrengungen der <strong>Schule</strong> <strong>und</strong>/oder ihrer Träger ganz konkret verändert<br />
werden können. In einigen der Qualitätsbereiche wird daher das pädagogische<br />
Handeln der einzelnen Lehrperson nicht auftauchen, da ihr Adressat<br />
die <strong>Schule</strong> oder der Träger der <strong>Schule</strong> ist.<br />
Quelle: Brägger, G. & Posse, N. (2007). Instrumente für die Qualitätsentwicklung<br />
<strong>und</strong> Evaluation in <strong>Schule</strong>n (<strong>IQES</strong>). Wie <strong>Schule</strong>n durch eine integrierte<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Qualitätsförderung besser werden können.<br />
Band 2: Vierzig Qualitätsbereiche mit Umsetzungsideen. Bern: h.e.p.<br />
Benutzerhinweis<br />
für die folgenden Kapitel<br />
1.1 bis 1.5<br />
Sie können die vierstufige Einschätzskala auf drei Arten nutzen.<br />
1. Prioritätensetzung<br />
bezüglich der Qualitätsindikatoren 1 = überhaupt nicht wichtig, 2 = eher nicht wichtig,<br />
3 = wichtig, 4 = sehr wichtig.<br />
2. Bestandsaufnahme<br />
Einschätzung der aktuellen Situation in diesem Qualitätsbereich<br />
1 = trifft nie zu, 2 = trifft selten zu, 3 = trifft öfter zu, 4 = trifft fast immer zu.<br />
3. Einschätzung des Handlungsbedarfs in diesem Qualitätsbereich<br />
Veränderung ist 1 = nicht nötig, 2 = eher nicht nötig, 3 = nötig, 4 = dringend nötig.<br />
24 Autoren: Gerold Brägger / Norbert Posse <strong>IQES</strong> <strong>online</strong> I www.iqes<strong>online</strong>.net