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dlz Leben - auf dem Ferienhof Petzold

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<strong>dlz</strong> <strong>Leben</strong><br />

146 I Gebäudesanierung<br />

Auslese:<br />

Insektenhotel<br />

Zimmer frei ������������������������������� 151<br />

Leser fotografieren<br />

Kleine Tierfreunde ganz groß ����� 154<br />

Landwirt des Monats<br />

Jungunternehmer mit Visionen �� 156<br />

<strong>Leben</strong> aktuell �������������������������� 160<br />

Auffällig geworden ������������������ 162<br />

<strong>dlz</strong> agrarmagazin ◾ Februar 2012<br />

<strong>dlz</strong> <strong>Leben</strong><br />

Foto: Laumer<br />

Neues<br />

<strong>Leben</strong> –<br />

alte Mauern<br />

Hofgebäude Alte Gebäude zu sanieren und neu zu nutzen,<br />

ist eine Herausforderung. Dazu gehört Mut, Ideenreichtum<br />

und die Liebe zum alten Hof. Wir haben uns preisgekrönte<br />

Gebäude angesehen und berichten über die Hintergründe der<br />

Sanierung.<br />

Eigentlich“, sagt Hans Beutner,<br />

„dürfte das Bauernhaus hier gar<br />

nicht stehen. Eigentlich gehört<br />

der Baustil nach Franken und nicht in<br />

die Oberpfalz.“ Gerade darum ist das<br />

etwas mehr als 100 Jahre alte Haus das<br />

jüngste denkmalgeschützte Bauernhaus<br />

in Bayern. Heinrich Beutner, sein Urgroßvater,<br />

ein Landwirt, Vieh- und Pferdehändler,<br />

fand <strong>auf</strong> einer seiner Reisen<br />

Gefallen an <strong>dem</strong> fränkischen Baustil und<br />

ließ deshalb einen Architekten aus <strong>dem</strong>


Fränkischen nach<br />

Etzenricht kommen,<br />

einem Ort nahe der<br />

Stadt Weiden. Laut den<br />

alten Unterlagen wurde dann<br />

1909 das Haus für 20.000 Goldmark<br />

gebaut, was für damalige Verhältnisse ein<br />

Vermögen war.<br />

Bis in die 60er-Jahre lebte und arbeitete<br />

die Bauernfamilie Beutner <strong>auf</strong> der Hofstelle,<br />

die mitten im Dorf an der Durchgangsstraße<br />

liegt. „Mein Vater Walter siedelte<br />

1962 den Betrieb an den Ortsrand aus. Die<br />

Entwicklung der Landwirtschaft war mit<br />

der Lage nicht mehr vereinbar.“<br />

Aus Alt mach Neu:<br />

So sah der Hof in den<br />

60er-Jahren (links) und<br />

so sieht er heute aus<br />

– ein echtes Schmuckstück.<br />

Denn 1956 begann Walter Beutner<br />

neben der Tierhaltung mit <strong>dem</strong> Feldgemüsebau,<br />

der anfangs hauptsächlich <strong>auf</strong><br />

den Großhandel ausgerichtet war. Aber die<br />

schwierigen Vermarktungsbedingungen<br />

über den Großhandel mit einem ständigen<br />

Preiskampf brachten seinen Sohn<br />

Hans Beutner dazu, sich <strong>auf</strong> die Direktvermarktung<br />

zu konzentrieren. Seit<strong>dem</strong> wird<br />

Gebäudesanierung I 147<br />

Schneller Überblick<br />

S ich ein wahres Schätzchen für das<br />

Altenteil zu schaffen oder sich einen<br />

<strong>Leben</strong>straum zu erfüllen, sind sehr unterschiedliche<br />

Beweggründe, um sich <strong>auf</strong><br />

das Wagnis Erhaltung alter Baukultur<br />

einzulassen� Gemeinsamer Grund ist die Achtung<br />

vor <strong>dem</strong> zu Hause, das schon Generationen<br />

vorher geschaffen und erhalten haben�<br />

Doch wo viel Bürokratie erwartet wird,<br />

zeigen sich auch einfache Lösungen und<br />

Wege� us<br />

www.<strong>dlz</strong>-agrarmagazin.de


<strong>dlz</strong> <strong>Leben</strong><br />

148 I Gebäudesanierung<br />

Mit ihm funktionierte das ausgedehnte Sanierungsprojekt: der 60-<br />

jährige gelernte Fernsehtechniker und All-round-Könner Max Weiß.<br />

das Gemüse in einem Hofladen im alten<br />

denkmalgeschützten Bauernhaus verk<strong>auf</strong>t.<br />

Auch findet jedes Jahr am letzten Sonntag<br />

im September ein großes Hoffest statt, zu<br />

<strong>dem</strong> auch der historische Backofen wieder<br />

angeschürt wird. Das Angebot reicht von<br />

Auberginen bis Zucchini, etwa 35 verschiedenen<br />

Gemüsesorten sowie Kartoffeln,<br />

alles garantiert aus eigenem Anbau. Der<br />

Rest der 60ha großen landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen wird mit Weizen, Braugerste<br />

und Raps bestellt.<br />

Durch die Integrierung des alten Hofs in<br />

die Direktvermarktung reifte die Idee, den<br />

alten Standort zu sanieren. Der wichtigste<br />

Beweggrund aber, warum an der verwinkelten,<br />

engen Durchfahrtsstraße mitten im<br />

Ort jetzt dieses Schmuckstück glänzt, ist<br />

der Wille Hans Beutners, den Hof seiner<br />

Vorfahren zu erhalten. Seine Begeisterung<br />

für das alte Haus ist deutlich zu spüren,<br />

wenn er in <strong>dem</strong> dicken roten Fotoordner<br />

blättert, in <strong>dem</strong> die Sanierung festgehalten<br />

wurde. Manche Fotos zeigen den alten<br />

Zustand von Neben- und Wohnhaus, die<br />

‚sündhaften‘ baulichen Veränderungen<br />

Überraschung zum Schluss: Dachstuhl und<br />

Dachgauben mussten teilweise erneuert<br />

werden.<br />

<strong>dlz</strong> agrarmagazin ◾ Februar 2012<br />

Foto: Beutner<br />

während der Jahre und den schadhaften<br />

Putz.<br />

Eigenwillige Eigenleistung<br />

1994 packte Hans Beutner das erste Mal<br />

das Unternehmen Hofsanierung an. „Ich<br />

wusste ja, dass das Wohnhaus unter Denkmalschutz<br />

steht und wendete mich an die<br />

üblichen Stellen.“ Das waren das Landratsamt<br />

und die Denkmalschutzbehörde.<br />

Diese verlangten einen Plan für eine Fassadenrenovierung,<br />

den Gemeinde und Landratsamt<br />

absegneten. Damals konnte jedoch<br />

keine geeignete Firma für die Sanierung<br />

gefunden werden.<br />

Dann wurden in Etzenricht Dorferneuerungsprojekte<br />

begonnen. Dies animierte<br />

den heute 51-Jährigen, doch das<br />

lange geplante Unternehmen wieder in<br />

Angriff zu nehmen. „Natürlich habe ich<br />

<strong>auf</strong> Zuschüsse gehofft“, gibt er zu, weil die<br />

Kosten einer solchen Maßnahme nicht allein<br />

zu stemmen sind. Aber falsch gedacht:<br />

Denkmalschutz und Dorferneuerung sind<br />

völlig unterschiedliche Aktionen. Ein unbefriedigendes<br />

Gespräch mit einem Archi-<br />

Restaurierung bis ins Detail: Hans Beutner<br />

weist <strong>auf</strong> die Lutherrose in der neuen, alten<br />

Haustür.<br />

Der renovierte Eingang und die freigelegten Granitumrandungen der<br />

ehemaligen Stallfenster ergeben ein stimmiges Gesamtbild.<br />

Fotos: Beutner (2); Schlaghecken<br />

tekten, zuständig für die Dorferneuerung,<br />

beendete die Aktivitäten.<br />

Aber der Zahn der Zeit nagte an den Gebäuden<br />

<strong>auf</strong> der alten Hofstelle. Es musste<br />

jetzt etwas geschehen, sonst wären sie nur<br />

mit erheblich größerem Aufwand zu retten.<br />

„Um den Verfall zu verhindern, sprach ich<br />

2005 wieder mit einem Mitarbeiter des<br />

Landratsamts.“ Man einigte sich. „Aber<br />

dieses Mal zu meinen ‚Spielregeln“. Die<br />

wichtigsten lauteten: Verzicht <strong>auf</strong> die Mitarbeit<br />

eines Architekten und Ausführung<br />

der Arbeiten durch einen Angestellten von<br />

Hans Beutner. Die Fördermittel dafür lehnte<br />

das Amt für ländliche Entwicklung und<br />

Denkmalschutz zunächst ab. Doch gingen<br />

sie <strong>auf</strong> den Vorschlag ein, erst einmal <strong>auf</strong> eigene<br />

Kosten mit <strong>dem</strong> Nebengebäude anzufangen<br />

und bei erfolgreicher Fertigstellung<br />

neu über Zuschüsse zu verhandeln.<br />

Guter Alles-Könner-Geist<br />

Das Ergebnis am Probierstück Nebenhaus<br />

hat den Behördenvertretern vom Amt für<br />

ländliche Entwicklung in Regensburg und<br />

<strong>dem</strong> Amt für Denkmalpflege in München<br />

Bausünde behoben: Die Ganzscheibenfenster<br />

wurden durch Sprossenfenster ersetzt<br />

und so die alte Ansicht wiederhergestellt.<br />

Foto: Beutner


Die Zeichen der Zeit waren gut<br />

sichtbar am Nebenhaus <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Beutner-<br />

Hof. Renovierung tat not.<br />

so gut gefallen, dass die entsprechenden<br />

Fördermittel Schritt für Schritt freigegeben<br />

wurden. Danach nahm Hans Beutner<br />

mit seinem Mitarbeiter das große Projekt<br />

Wohnhaus in Angriff. Der für die Sanierung<br />

angestellte, ehemalige arbeitslose<br />

Fernsehtechniker Max Weiss entpuppte<br />

sich als ein wahres Allroundtalent. „Er<br />

kann alles - mit Holz, mit Stein, mit Putz“,<br />

erinnert sich Beutner begeistert. „Schritt<br />

für Schritt hat er den Putz erneuert, Fachwerk<br />

abgeschliffen und ausgebessert, wobei<br />

akribisch genau <strong>auf</strong> kleinste Details in der<br />

Fassade geachtet wurde.“ Eineinhalb Jahre<br />

und circa 2.800 Arbeitsstunden später<br />

erstrahlte die Fassade des Haupthauses<br />

wieder im alten Glanz. Und wie als Belohnung<br />

fand der heute 60-Jährige danach<br />

eine feste Anstellung als Restaurator bei der<br />

Stadt Grafenwöhr.<br />

Endlose Geschichte<br />

Doch, wie bei allem Alten, kommen die<br />

wirklichen Schäden erst heraus, wenn der<br />

Putz mal ab ist. Nach Begehung des Dachstuhls<br />

mit <strong>dem</strong> Amt für Denkmalpflege<br />

und einem Statiker stellte sich heraus, dass<br />

auch dieser in einem sehr schlechten Zustand<br />

ist. Die Bestands<strong>auf</strong>nahme ergab:<br />

starke Schäden am Dachstuhl, die beiden<br />

Giebelseiten drohten nach außen wegzukippen,<br />

morsche Lattung, Holzwurmschäden<br />

und nicht zu vergessen Fäulnis und<br />

Wasserschäden an den Dachgauben. Diese<br />

mussten sogar komplett erneuert werden.<br />

Die Arbeiten am Dach ließ der Bauherr von<br />

einem Architekt und Fachfirmen ausführen.<br />

Im Frühjahr 2009 ersetzte er schließ-<br />

▶ Konditorin Elke <strong>Petzold</strong> verwöhnt ihre<br />

Gäste mit selbst gemachten Kuchen und<br />

Torten in einem stimmigen Ambiente.<br />

▼ Hier im alten Kuhstall mit seinem böhmischen<br />

Kappengewölbe, der erst ein Wirtschafts-<br />

und Lagerraum war, verwirklichten<br />

Liane und Elke <strong>Petzold</strong> ihren Traum.<br />

Foto: Beutner<br />

Fotos: Köhler; Schlaghecken<br />

lich zur Abrundung des äußeren Erscheinungsbilds<br />

auch die Ganzscheibenfenster<br />

durch Sprossenfenster im alten Stil. Auch<br />

eine neue Haustüre, nach altem Vorbild<br />

rekonstruiert, wurde eingesetzt. Nach einer<br />

Restaurationszeit von vier Jahren sieht das<br />

Haus nun wieder aus wie früher.<br />

Würde er es wieder tun? Nun, da er<br />

überblicken kann, was noch zu erledigen<br />

ist, wie zum Beispiel das Kellergewölbe<br />

zu sanieren, antwortet Hans Beutner mit<br />

einem eindeutigen „Ja. Ich habe den Ehrgeiz<br />

alles fertig zu machen, obwohl“, fügt er<br />

nachdenklich hinzu, „man ja doch nie richtig<br />

fertig wird mit so einem alten Haus.“<br />

Traumcafé im alten Kuhstall<br />

Die Männer in der Küche, die Frauen im<br />

Café – na so was? Was erst nach verkehrter<br />

Welt aussieht, ist an Wochenenden der<br />

Normalfall <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Hof von Liane und<br />

Willi <strong>Petzold</strong> im oberfränkischen Groß-<br />

Gebäudesanierung I 149<br />

Vorteile Sanierung<br />

Abreißen und neu bauen geht schneller<br />

und ist preiswerter� Außer<strong>dem</strong> kann<br />

der Landwirt nach seinen Möglichkeiten<br />

und Ansprüchen planen und gestalten� Ja<br />

stimmt alles und trotz<strong>dem</strong> lohnt es sich,<br />

alte Gebäude nicht nur zu erhalten, sondern<br />

auch zu nutzen� Warum?<br />

• Verantwortung für den Erhalt des Familienbesitzes�<br />

• Begeisterung für alte Gebäude, alte Materialien,<br />

alte Bauart�<br />

• Bessere Vermarktungsmöglichkeiten<br />

durch traditionelles Erscheinungsbild und<br />

unverwechselbares Ambiente�<br />

• Augenweide für das Dorfbild und damit<br />

bessere Möglichkeiten des ländlichen<br />

Raums�<br />

• Beschäftigung für einheimische Handwerker<br />

und Zulieferer�<br />

• Flächeneinsparung durch Nutzung bebauter<br />

Grundstücke� us<br />

schloppen, das zwischen Weißenstadt und<br />

Kirchenlamitz liegt. Dann hat das Hofcafé<br />

geöffnet und Willi <strong>Petzold</strong> übernimmt mit<br />

Sohn Sebastian die Küchenarbeit, während<br />

Liane und Schwiegertochter Elke die Gäste<br />

bedienen. Im ehemaligen Kuhstall nehmen<br />

50 Gäste unter <strong>dem</strong> alten böhmischen<br />

Kappengewölbe Platz und lassen sich von<br />

Kuchenkreationen aus den Händen der<br />

Konditorin Elke <strong>Petzold</strong> verwöhnen.<br />

Mit der Eröffnung des Bauernhofcafés<br />

ging für Liane <strong>Petzold</strong> ein lang gehegter<br />

Traum in Erfüllung. „Atmosphäre und<br />

Ambiente eines Cafés faszinieren mich“, erklärt<br />

die 51-Jährige. Eine lange schwere Erkrankung<br />

rückte die Erfüllung des Traums<br />

in weite Ferne, sodass sie fast nicht mehr<br />

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<strong>dlz</strong> <strong>Leben</strong><br />

Foto: Köhler<br />

150 I Gebäudesanierung<br />

Das Café passt gut in die Ansicht des typischen Wohnstallhauses<br />

und der Hofstelle in Oberfranken.<br />

daran glaubte, dies <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Hof verwirklichen<br />

zu können. Erst lebten Menschen<br />

und Tiere in <strong>dem</strong> typischen Wohnstallhaus.<br />

Mit Erweiterung der Stallungen wurden<br />

aus <strong>dem</strong> ehemaligen Kuhstall Wirtschaftsräume,<br />

ein Waschraum und ein Lagerraum<br />

mit Kartoffeldämpfer. Mehrere Ereignisse,<br />

zwar über einen längeren Zeitraum, aber<br />

um so effektiver, ließen die Meisterin der<br />

ländlichen Hauswirtschaft wieder an ihren<br />

Traum glauben.<br />

Fangen wir mit einem ganz Sachlichen<br />

an: Da waren die Planung und der Bau der<br />

neuen Kläranlage <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> landwirtschaftlichen<br />

Betrieb. „Wir haben bei der Größe<br />

den Cafébetrieb eingeplant, egal, ob wir es<br />

einrichten oder nicht.“ Mit der Kläranlage<br />

entstand die Terrasse zum Café. Das zweite<br />

Ereignis ist ein Zwischenmenschliches:<br />

<strong>dlz</strong> agrarmagazin ◾ Februar 2012<br />

Foto: Köhler<br />

Sohn Sebastian und seine Freundin Elke<br />

heirateten und es zog eine Konditorin <strong>auf</strong><br />

den Hof. Das dritte Ereignis ist ein vernünftiges:<br />

Jetzt musste neben der Landwirtschaft<br />

und den vier Ferienwohnungen<br />

noch ein wirtschaftliches Standbein her,<br />

um die Existenz zu sichern.<br />

Das Projekt Hofcafé rückte wieder in<br />

greifbare Nähe und Schritt für Schritt ging<br />

es voran. Sehr greifbar, denn alle vier <strong>Petzold</strong>s<br />

waren beim Umbau tatkräftig eingespannt.<br />

„Im Winter 2006 begannen wir damit,<br />

den alten Stall zu entkernen“, erinnert<br />

sich Elke <strong>Petzold</strong> und fast in Eigenleistung<br />

wurde das alte Gemäuer wieder freigelegt.<br />

Tische und Bänke sind aus Holz, geschlagen<br />

im hofeigenen Wald und vom Zimmermann<br />

gefertigt. Auch die wunderschönen<br />

alten Sofas haben ihre Geschichte, Liane<br />

<strong>Petzold</strong> rettete ihnen im wahrsten Sinne<br />

des Wortes das <strong>Leben</strong> und bewahrte sie vor<br />

einem Ende <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Wertstoffhof.<br />

Informationen über Vorschriften und<br />

Regeln zu Erstellung und Betrieb eines<br />

Bauernhofcafés erhielten die Bauherrn<br />

und -frauen vom zuständigen Mitarbeiter<br />

beim Landratsamt. „Im Grund“, erinnert<br />

sich Elke <strong>Petzold</strong> „haben wir gewusst, was<br />

wir wollten, und das dann auch so umgesetzt.“<br />

Gefördert wurde die Baumaßnahme<br />

über Mittel zur Dorferneuerung, und zwar<br />

ziemlich unbürokratisch, beteuern beide.<br />

Über die Dorferneuerung wurde das Café<br />

mit <strong>dem</strong> bayerischen Staatspreis ausgezeichnet.<br />

Und durch die Berichterstattung<br />

Willi <strong>Petzold</strong> (v.r.) bewirtschaftet den 53 ha<br />

großen Ackerbaubetrieb mit Schweinehaltung<br />

und 6 ha Wald zusammen mit seinem<br />

Sohn Sebastian im Nebenerwerb. Liane<br />

<strong>Petzold</strong> unterstützt ihre Schwiegertochter<br />

Elke im Hofcafé. Zusätzlich vermieten<br />

sie vier Ferienwohnungen. Enkel Konrad<br />

macht die Familie komplett.<br />

Eigenleistung bis zum Schluss: Das Holz für die Möbel stammt aus<br />

<strong>dem</strong> eigenen Wald und das Sofa vom Sperrmüll.<br />

in der regionalen Presse entstand ein richtiger<br />

Kundenmagnet, sodass jetzt wieder<br />

alle <strong>Petzold</strong>s an den Wochenenden im Café<br />

beschäftigt sind. us<br />

Ausgezeichnet<br />

Preise und Auszeichnungen für das<br />

Engagement für alte Bausubstanz<br />

sind je nach Ländern unterschiedlich<br />

gestaltet und bei verschiedenen Ämtern<br />

und Ministerien angesiedelt� Unsere Beispiele<br />

erhielten den „Staatspreis Ländliche<br />

Entwicklung“, ausgeschrieben vom<br />

bayerischen Landwirtschaftsministerium�<br />

Der Wettbewerb findet jährlich statt� Alternierend<br />

werden private sowie öffentliche<br />

und gemeinschaftliche Maßnahmen<br />

prämiert� Staatspreise sind mit<br />

2�000 Euro, Sonderpreise und Anerkennungen<br />

mit 1�000 Euro dotiert� 2011<br />

wurden Dorferneuerungsmaßnahmen<br />

zur Baukultur von privaten und öffentlichen<br />

Bauherren ausgezeichnet� 2012 findet der<br />

Wettbewerb zu gemeinschaftlichen und öffentlichen<br />

Maßnahmen sowie Planungen<br />

und Konzepten der Dorferneuerung, Flurneuordnung<br />

und integrierten ländlichen<br />

Entwicklung statt�<br />

Wie andere Bundesländer den Einsatz<br />

für alte Gebäude auszeichnen, unter <strong>dlz</strong><br />

agrarmagazin.de/Hofsanierung us<br />

Foto: Schlaghecken<br />

Foto: Köhler

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