WIRTSCHAFT REGIONAL Steuerber<strong>at</strong>er empfehlen Mag. Wolfgang Kortschak GmbH-Geschäftsführerhaftung Das GesRÄG 2013 ist mit 1. Juli 2013 in Kraft getreten. Als Gegenstück zur Herabsetzung des Mindestkapitals wurde vom Gesetzgeber unter dem Aspekt des Gläubigerschutzes eine Erweiterung der Bestimmungen des § 36 Abs 2 GmbHG eingeführt. Auch die Insolvenzordnung wurde geändert. Geschäftsführer: Pflicht zur Einberufung der Generalversammlung §36 Abs 2 GmbHG verpflichtet die Geschäftsführer aller GmbHs nunmehr zur Einberufung der Generalversammlung bei Verlust des halben Stammkapitals/Eigenkapitals oder Erreichen der URG- bzw. EKEG-Kennzahlen: Eigenkapitalquote weni ger als 8% und fiktive Schulden- Tilgungsdauer von mehr als 15 Jahren.Da die Geschäftsführer ein Rechnungswesen und internes Kontrollsystem zu führen haben und stets über die Lage des Unternehmens Bescheid wissen müssen, kann es auch unterjährig das Erfordernis der Einberufung der Generalversammlung geben. Antragspflicht für Mehrheitsgesellschafter Der neu eingeführte § 69 Abs 3a Insolvenzordnung sieht vor, dass bei Kapitalgesellschaften ohne organschaftlichen Vertreter der Mehrheitsgesellschafter insolvenzantragspflichtig ist. Mehrheitsgesellschafter ist jener, der mit über 50% Stammkapital beteiligt ist. Dadurch sollten die missbräuchliche Abberufung hintangehalten sowie der Gesellschafter angeregt werden, die Führung der Gesellschaft bald wiederherzustellen. Er h<strong>at</strong> bei Vorliegen der Voraussetzungen ohne schuldhaftes Zögern, spätestens aber 60 Tage nach dem Eintritt der Zahlungsunfähigkeit einen Inolvenzantrag zu stellen. Mag. Wolfgang Kortschak ist Steuerber<strong>at</strong>er bei der Steuerber<strong>at</strong>ungsgesellschaft Kortschak + Eisner Dechant-Thaller-Straße 37/1 8430 Leibnitz T: 03452/82343 W: www.kortschak-eisner.com Sparefrohs Geburtstag Mit einem Geburtstag mitten in der 1950er Jahren könnte er als „echter“ Österreicher fast schon in Frühpension gehen: der Sparefroh. Ganz im Gegenteil: Im Zuge der Retro-Welle h<strong>at</strong> sich auch der lustige kleine Wicht,wieder in die Gunst der Bankenwerbung zurückgespielt. Eigentlich ist der Sparefroh ja ein Deutscher, erfunden wurde er nämlich vom Deutschen Sparkassenverlag. Doch als Symp<strong>at</strong>hieträger für die in Nachkriegszeiten überlebensnotwendige Tugend des Sparens wirklich durchgesetzt h<strong>at</strong> er sich erst in Österreich, weiß Wikipedia – im Internetlexikon h<strong>at</strong> der Sparefroh genauso seinen eigenen Eintrag, wie er über seine eigene Facebook-Seite verfügt. Im Jahr 1956, so erfährt man weiter, verpasste dem Nachkriegskind ein Salzburger Grafiker im Auftrag der Salzburger Sparkasse sein gewinnendes Outfit – und fertig war eine werbemäßige Erfolgsstory, bislang ohne Ende. In deren Blütezeiten gab es unter anderem eine Sparefroh-Zeitung, mit einer Auflage, die in die Hunderttausende ging, damals angeblich sogar die größte österreichische Jugendzeitschrift. Es folgte eine Zeit, in der die Beliebtheit des Sparefroh zu schwinden begann, bevor er im 21. Jahrhundert wieder voll durchstartete. 2006 – zu seinem 50. Geburtstag – wurde der Sparefroh wieder Mittelpunkt der Sparkassen-Werbung, und eine Wirtschaftskrise später stellen die von ihm repräsentierten Werte wie Sparsamkeit, Aufrichtigkeit und Zufriedenheit mit der kleinen, heilen Welt sowieso Tugenden dar, an denen keiner mehr vorbei kann oder will. Weltspartag überlebt Wirtschaftskrisen Während man das Geburtsjahr des Sparefroh, zumindest für den österreichischen Familienzweig, mit 1956 sehr genau bestimmen kann, fällt die D<strong>at</strong>ierung beim genauen Geburtstag schwerer. Gemeinhin darf man aber als solchen den Weltspartag annehmen, der seit seiner ersten Auflage im Jahr 1924 meistens durch mehrere Weltspartage ersetzt wurde, wenn nicht gar durch eine Weltsparwoche. Auch für dieses Ereignis zeichnen die Sparkassen verantwortlich, deren Weltvereinigung diesen Feiertag der kleinen Sparer ins Leben gerufen h<strong>at</strong>. Damit h<strong>at</strong> der Weltspartag bereits zwei Wirtschaftskrisen überdauert – die von 1929 mit dem berühmten „Schwarzen Freitag“ und die aktuelle, an deren endgültiger Überwindung manche Wirtschaftsforscher noch zweifeln. Wie dem auch sei, mit dem Weltspartag haben auch gewisse Sitten und Gebräuche die Wirtschaftskrisen und die Jahre überdauert. Die der kleinen Geschenke beispielsweise, die die Sparkassen und Banken ihren Kunden anlässlich dieses Tages überreichen. Oft ist das ja nur wenig brauchbar – die Kunden lieben die Gaben trotzdem, und die Versuche so manches Geldinstituts, den Brauch abzuschaffen, gingen bisher daneben. Und so werden auch heuer wieder die Filialen der Kreditinstitute gestürmt werden, um die Gebrauchsund Ziergegenstände abzuholen, die zwar einen kleinen Wert haben, dafür aber große Wertschätzung ausdrücken sollen. Wobei sich auch das im Laufe der Jahre ändern kann: Ein PEZ-Spender (für alle, die keine Kinder der 1970er Jahre sind: PEZ, die es auch heute noch gibt, waren beliebte Zuckerl, an denen damals kein Kind, das auf sich hielt, vorbeikam) in Sparefroh-Form soll laut Wikipedia um mehr als 1.300,- Euro in Sammlerkreisen den Besitzer gewechselt haben. Also, welchen Nippes auch immer es am Weltspartag bei den Banken und Sparkassen gibt – hingehen, abholen und aufbewahren! Wer weiß, vielleicht wird er eines Tages ja wirklich etwas wert! Reinhard Czar
WIRTSCHAFT www.<strong>leibnitzaktuell</strong>.<strong>at</strong> • Oktober 2013 • 27 10 EIGENTUMSWOHNUNGEN TOP AUSSTATTUNG ZENTRUMSNAHE RUHELAGE