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O-iO: Einmal mehr perfekt

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O-<strong>iO</strong>: <strong>Einmal</strong> <strong>mehr</strong> <strong>perfekt</strong><br />

Am Pfingstwochenende fand das mittlerweile<br />

zum Volksfest mutierte O-<strong>iO</strong> –<br />

Oldtimer in Obwalden – statt. Rund<br />

360 klassische Fahrzeuge und Raritäten<br />

trafen sich am Samstag, 29. Mai 2004, im<br />

Zentrum von Sarnen zu diesem herausragenden<br />

Oldtimeranlass.<br />

Seit fünf Jahren versteht es der Organisator<br />

des O-<strong>iO</strong>, Ruedi Müller, zusammen mit<br />

seinem Team Hunderte von Oldtimern aller<br />

Jahrgänge und Marken nach Obwalden zu<br />

bringen. Auf dem Programm vom Samstag<br />

standen auch in diesem Jahr diverse Aktivitäten<br />

und Ansprachen, die beliebten<br />

Passagierfahrten sowie ein gemeinsamer<br />

Corso zum Hotel Paxmontana im Flüeli-<br />

Ranft. Die Fahrt am Sonntag führt seit<br />

einigen Jahren nach Beromünster.<br />

Ausgeklügelte Organisation<br />

Perfekt das Wetter, <strong>perfekt</strong> die Organisation.<br />

Mit E-Mails und SMS hatte Ruedi bereits<br />

vorgängig alle Teilnehmenden auf das<br />

Grossereignis eingestimmt. Dank gutem<br />

Zusammenspiel mit dem lokalen Gewerbe<br />

und den Behörden ging das Einweisen der<br />

rund 360 Oldtimer im Städtchen Sarnen<br />

reibungslos über die Bühne. Jeder Wagen<br />

bekam einen Platz in der Hauptstrasse oder<br />

in einer der Nebengassen.<br />

Am Check-in-Schalter erhielt jeder Fahrzeugbesitzer<br />

ein Welcome-Package mit<br />

zahlreichen wichtigen Infos sowie einem<br />

Badge. Damit war jeder der Teilnehmenden<br />

von den Tausenden von Zuschauern zu<br />

unterscheiden.<br />

Das Volksfest bot allen etwas; Musik aus<br />

den 50er-Jahren, unzählige visuelle Höhepunkte,<br />

etwas zu Essen und zu Trinken, sei<br />

es in einem der vielen Restaurants oder an<br />

einer der Würstchenbuden.<br />

Besucherinnen und Besucher hatten die<br />

schwierige Aufgabe, je die schönsten drei<br />

Oldtimer aus der Vor- und der Nachkriegszeit<br />

zu küren. Die Altersspanne reichte vom<br />

dampfbetriebenen Locomobile von 1900 bis<br />

zum jüngsten, einem der letzten Rover-Mini<br />

aus dem Jahr 2000. Und alle Fahrzeuge<br />

wurden bestaunt.<br />

«Der schöne Ford T ist ja so alt wie ich und<br />

genau so gut erhalten», staunt eine rüstige<br />

Wanderin auf dem Weg zum Bahnhof. Gegen<br />

Mittag fand auf dem Wochenmarkt zu<br />

Sarnen ein spezielles Damenprogramm statt<br />

– ein Apéro. Interessant war, dass auch viele<br />

Männer zugegen waren…<br />

32<br />

SwissClassics • September/Septembre 2004


Erfolgreiche Passagierfahrten<br />

Als einmalige Gelegenheit boten die Besitzer<br />

der Oldtimer dem interessierten Publikum<br />

so genannte Passagierfahrten an. Im Fond<br />

eines dahin schnurrenden Rolls Royce zu<br />

sitzen und durchs Fenster Sarnen und Umgebung<br />

zu betrachten; wer wollte sich das<br />

schon entgehen lassen. Oder im Mercedes-<br />

Cabrio einmal den Wind in den Haaren<br />

spüren. Rund 200 Personen haben von<br />

diesem Angebot Gebrauch gemacht.<br />

Offizielle Ansprachen<br />

Um 15 Uhr fanden die offiziellen Ansprachen<br />

vom Balkon des Hotels Schlüssel aus<br />

statt. In ihrer Grussbotschaft bedankte sich<br />

die Obwaldner Regierungsrätin Maria<br />

Küchler-Flury bei der Gemeinde, den Gewerbetreibenden<br />

und den Oldtimerbesitzern<br />

für ihr grosses Engagement sowie den<br />

vielen Besuchern für ihr Kommen.<br />

Werner Stauffer, Gemeindepräsident von<br />

Sarnen, würdigte in seiner Ansprache die<br />

Pioniere der Antriebs- und Automobiltechnik<br />

von James Watt über Karl Friedrich<br />

Benz und Nikolaus August Otto bis zu<br />

Henry Ford. «Für mich ist ganz besonders<br />

der Stirlingmotor ein feinmechanisches<br />

Wunderwerk, dessen Kapitel noch lange<br />

nicht abgeschlossen ist!» Ruedi Müller<br />

dankte in seiner Rede den über 50 Helferinnen<br />

und Helfern des O-<strong>iO</strong>. «Namentlich erwähnen<br />

möchte ich Ruth Iseli. Sie betreute<br />

das O-<strong>iO</strong>-Sekretariat, und sie hat als Chefin<br />

des Welcome Desk mit ihren Leuten über<br />

800 Enthusiasten, unsere Gäste sowie <strong>mehr</strong><br />

als 80 Kinder empfangen und betreut. Niemand<br />

ist zu jung oder zu alt fürs O-<strong>iO</strong>; unsere<br />

Teilnehmer sind zwischen 1 Jahr und<br />

90 Jahren alt.»<br />

Rundfahrt in Obwalden<br />

Gegen 16 Uhr setzte sich die Fahrzeugkolonne<br />

dann zur 18 km langen Rundfahrt durch<br />

den Kanton Obwalden in Bewegung. Auf der<br />

wiederum wunderschönen Fahrt säumten<br />

viele Schaulustige die Strasse hinauf ins<br />

Flüeli.<br />

Das altehrwürdige Hotel Paxmontana bot<br />

das entsprechende Ambiente, die Berge zur<br />

Melchsee Frutt die entsprechende Kulisse<br />

und das Tal die richtige Aussicht für einen gelungenen<br />

Apèro. Eine junge Frau mit zusammengebundem<br />

Haar steht lächelnd neben<br />

ihrem Austin Healey Sprite: «Das war eine<br />

wunderbare Tour. Der kleine Flitzer mit<br />

den aufgesetzten Augen gibt mir auf solchen<br />

Strassen Fahrspass pur.»<br />

Brezel und Bier fanden regen Anklang, ehe es<br />

dann zum Nachtessen zurück und in die entsprechende<br />

Hotels ging. Bewachtes Parking<br />

in Sarnen war organisiert, ebenso der<br />

Shuttle-Oldtimer-Bus zu den einzelnen<br />

Von oben Regierungsrätin<br />

Maria Küchler-<br />

Flury, Werner Stauffer,<br />

Gemeindepräsident<br />

von Sarnen,<br />

O-<strong>iO</strong>-Organisator<br />

Ruedi Müller.<br />

SwissClassics • Septembre/September 2004 33


Gewinner des<br />

Concours in Sarnen<br />

Vorkriegsautos:<br />

1. Hansruedi + Margrit<br />

Müller, Ford T Phaeton<br />

1915, Rallye-Nr. 4<br />

2. Adrian + Pia Moser,<br />

Maxwell AB 1911,<br />

Rallye-Nr. 2<br />

3. Ferdy + Hilda Mathis,<br />

Morris Cowley<br />

1929, Rallye-Nr. 24<br />

Nachkriegsautos:<br />

1. Willi Würgler +<br />

Ivana Bilandia, Dodge<br />

Kingsway Cabriolet<br />

1955, Rallye-Nr. 128<br />

2. Peter + Irene<br />

Ottiger, Mercedes 300<br />

SL Coupé 1955,<br />

Rallye-Nr. 126<br />

3. Opel Rekord Pl<br />

Limousine 1958<br />

Rallye-Nr. 154<br />

Hotels. Sogar an die Spätheimkehrer war gedacht;<br />

gegen einen Unkostenbeitrag von<br />

5 Franken stand bis 0.30 Uhr der individuelle<br />

Taxi-Dienst mit einem Oldtimer zur<br />

Verfügung.<br />

Altes Blech trifft alte Dame<br />

Auf der Seebühne in Sachseln stand am<br />

Samstagabend der Dürrenmatt-Klassiker<br />

«Der Besuch der alten Dame» auf dem<br />

Programm.<br />

Ruedi Müller packte die Chance beim<br />

Schopf und organisierte für O-<strong>iO</strong>-Teilnehmer<br />

auf Wunsch ein Ticket. Rund 80 Personen<br />

liessen sich diese eindrückliche<br />

Inszenierung nicht entgehen, und Sachseln<br />

bot mit der Seebühne eine einmalige Kulisse<br />

für dieses Theaterstück.<br />

Fahrt nach Beromünster<br />

Am Sonntagmorgen standen wieder <strong>mehr</strong><br />

als 300 Oldtimer in Sarnen, aufgeteilt in<br />

Vor- und Nachkriegswagen. Zum Teil waren<br />

es andere Wagen als am Vortag.<br />

Im Halbminuten-Takt schickten Alex Rüber,<br />

Präsident des Dachverbandes SDHM, und<br />

Ruedi Müller die Fahrzeuge auf die Strecke.<br />

Auf direktem Weg ging es in Richtung<br />

Beromünster. In Warteräumen musste der<br />

auf mittlerweile gegen 400 Fahrzeuge<br />

angewachsene Tross auf eine Einfahrt ins<br />

Städtchen warten.<br />

Im Tropfen-Zähler-System mit zwei Filterstellen<br />

bekam jeder Wagen wieder einen<br />

Standplatz im altehrwürdigen Städtchen<br />

Beromünster zugeordnet. Ignaz Suter, Gemeinderat,<br />

begrüsste jeden Ankömmling<br />

und stellte die Wagen der grossen Zuschauermenge<br />

kurz vor.<br />

Marktstände und Buden säumten die<br />

Hauptstrasse, und zuunterst stand die<br />

grösste mobile Orgel von ganz Europa. Sie<br />

hatte neben Jazz- und Bluesstücken auch<br />

Beatles-Songs wie «All you need is love» im<br />

Repertoire. Dieses fantastische Wochenende<br />

belehrte uns jedoch eines Besseren: «All<br />

you need is O-<strong>iO</strong>».<br />

34<br />

SwissClassics • September/Septembre 2004

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