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Schwyzer - WWF Schwyz

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<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong><br />

PANDA<br />

Mitteilungen des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> 23. Jg, Nr. 1 März 2011<br />

AZB 8832 Wollerau<br />

Postcode 1<br />

Neues <strong>WWF</strong>-Projekt<br />

Feldhasen fördern<br />

Jagdbanngebiet<br />

Silberen-Jägern-<br />

Bödmeren<br />

Praktischer Naturschutz<br />

Grosseinsatz im<br />

Frauenwinkel


“ ”<br />

Alles, wAs gegen die nAtur ist, hAt Auf die dAuer<br />

keinen BestAnd.<br />

Aus diesem Grund drucken wir umweltschonend.<br />

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2 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


1<br />

2<br />

3 4<br />

I n h a l t<br />

3 Inhalt<br />

4 Den Feldhasen auf die<br />

Sprünge helfen<br />

UNSERE HAUPTTHEMEN<br />

1 Projekt-Feldhasen<br />

2<br />

1<br />

7 Alte Linthläufe<br />

8 Generalversammlung<br />

2 Grosseinsatz im Frauenwinkel<br />

3 Jagdbanngebiet Silberen...<br />

3<br />

9 Linth 2000<br />

11 Tierpark Goldau<br />

12 Trockensteinmauern<br />

15 Kreuzworträtsel<br />

17 Biodiversität in der<br />

landwirtschaft<br />

18 Grosseinsatz im<br />

Frauenwinkel<br />

Gerade mal 0,5 Feldhasen pro km 2 gibt<br />

es noch in der Linthebene. Mit einem<br />

Feldhasenförderungsprojekt will der<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> und Pro Tuggen die trostlose<br />

Situation verbessern. Verschiedene<br />

Lebensräume und Vernetzungsachsen<br />

sollen wieder hasenfreundlich werden.<br />

Mehr auf Seite 4/5<br />

21 Kochbuch<br />

23 50 Jahre <strong>WWF</strong><br />

25 <strong>WWF</strong>-Lager<br />

slowUp<br />

26 Jagdbanngebiet Silberen-<br />

Jägeren-Bödmeren<br />

Während drei Tagen arbeiteten 90 Jugendliche<br />

des 10 Schuljahres aus Pfäffikon<br />

im «Frauenwinkel». Der Abschluss erfolgte<br />

mit einem Arbeitseinsatz des Lions Club<br />

<strong>Schwyz</strong>. Dank dieser Einsätze konnten<br />

die Lebensbedingungen für verschiedene<br />

raritäten wieder verbessert werden.<br />

Mehr auf Seite 18/19<br />

29 Waldkräuter-Exkursion<br />

31 Vandalenakte<br />

32 Interview mit<br />

rolf Hinder<br />

I M p r e s s u m<br />

Der größte Fichtenurwald der Alpen<br />

mit 500 Jahre alten Bäumen, das zweitgrösste<br />

Höhlensystem in Europa und die<br />

grösste Karstlandschaft der Schweiz: In<br />

dieser wilden und ursprüglichen Landschaft<br />

hat auch das heimlich lebende<br />

Auerhuhn ein Rückzugsgebiet gefunden.<br />

Mehr auf Seite 26/27<br />

Herausgeber:<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> • Bahnhofstrasse 1 • 8852 Altendorf<br />

Web: www.wwf-sz.ch<br />

Mail: wwf.schwyz@mythen.ch<br />

Tel. 055 410 70 61, Fax 055 410 70 62<br />

Redaktion: Res Knobel, Sarah Marthaler, Werner Meier<br />

Mitarbeiter: Robert Bachmann, Elvira Mächler, Rita<br />

Marty, Andreas Mäder, Mario Mastel, Lorenz Stricker,<br />

Katharina Weber<br />

Bildnachweis: Soweit nicht anders vermerkt, liegen<br />

die Autorenrechte beim <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda (Autoren oder<br />

SZ-Panda-Archiv).<br />

Inserateannahme:<br />

Res Knobel, Wilenstr. 133, 8832 Wilen<br />

Tel. 043 844 49 51 Fax. 043 844 49 52<br />

Mail: res.knobel@oekobuero.ch<br />

Druck: Zofinger Tagblatt AG, 4800 Zofingen<br />

Gedruckt auf: Schweizer Naturpapier aus<br />

vorwiegend Altpapier sowie Holz aus nachhaltig<br />

bewirtschafteten Wäldern.<br />

Erscheinungsweise: Vierteljährlich<br />

Nächste Ausgabe: Juni 2011<br />

Redaktionsschluss für Nr. 2/2011: 25. April 2011<br />

Titelbild<br />

Schon seit Wochen sieht man sie<br />

wieder überall und kann ihnen kaum<br />

noch aus dem Weg gehen: Die Hasen.<br />

Jedoch nicht etwa die flauschigen<br />

Fellknäuel auf dem Feld, sondern<br />

die aus Schokolade im Gestell<br />

der Geschäfte. Dabei kam der sympathische<br />

Nager einst in sehr hoher<br />

Dichte in der Schweiz vor. Heute<br />

steht er auf der Roten Liste der gefährdeten<br />

Arten.<br />

(Bild: ©Jens Klingebiel, fotolia.com)<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

3


A r t e n f ö r d e r u n g<br />

Kein Schoggi-LeBEN<br />

für Feldhasen<br />

Schon seit Wochen sieht man sie wieder überall und kann ihnen kaum noch aus dem Weg gehen: Die Hasen. Jedoch<br />

nicht etwa die flauschigen Fellknäuel auf dem Feld, sondern die aus Schokolade im Gestell der Geschäfte. Dabei kam<br />

der sympathische Nager einst in sehr hoher Dichte in der Schweiz vor. Heute steht er auf der Roten Liste der gefährdeten<br />

Arten.<br />

Das scheue Langohr ist eines der<br />

wenigen Säugetiere, welches im<br />

Winter ohne Höhle auskommen<br />

kann. Stattdessen zieht es sich gut getarnt<br />

in eine Mulde, auch Sasse genannt, zurück.<br />

Von dort aus beobachtet der Feldhase<br />

das Geschehen. Seine weit auseinander<br />

liegenden Augen gewähren ihm einen guten<br />

Rundumblick. Bei drohender Gefahr<br />

drückt er sich in die Sasse und ergreift erst<br />

im letzten Moment die Flucht. Dies tut er<br />

dann allerdings so schnell wie er kann:<br />

Über kurze Distanzen kann das Fluchttier<br />

bis zu 70 km/h erreichen.<br />

erlaubt. Im Kanton <strong>Schwyz</strong> ist der Abschuss<br />

der Feldhasen seit 1989 verboten<br />

und trotzdem kann sich der Bestand<br />

kaum erholen.<br />

Zerschnittene Lebensräume<br />

Das allmähliche Verschwinden der Feldhasen<br />

ist grösstenteils der Intensivierung<br />

der Landwirtschaft zuzuschreiben, denn<br />

da liegt der Hase im Pfeffer: Intensiv genutzte<br />

Wiesen werden fünf bis sechs Mal<br />

pro Jahr geschnitten. Dabei wird der<br />

Wurf, welcher in der Wiese aufgezogen<br />

wird, gefährdet. Ausserdem nimmt durch<br />

den häufigen Schnitt die Artenvielfalt der<br />

Flora ab. Der dämmerungs- und nachtaktive<br />

Feldhase ernährt sich von vielen verschiedenen<br />

Pflanzen, deshalb bevorzugt<br />

er artenreiche Wiesen. Oft werden seine<br />

Futterpflanzen durch Herbizide bekämpft.<br />

Daneben benötigt das Langohr Wanderkorridore<br />

um sicher von einem Gebiet ins<br />

nächste zu gelangen.<br />

Symbol der Fruchtbarkeit<br />

Schon bei den Römern galt der Hase als<br />

Fruchtbarkeitssymbol, was wahrscheinlich<br />

am fleissigen Werfen, drei bis vier Mal<br />

pro Jahr, der Häsinnen liegt. Dabei werden<br />

bis zu fünf Jungen geboren. Man mag<br />

sich fragen, weshalb dann diese fruchtbaren<br />

Geschöpfe nicht auf einen grünen<br />

Zweig kommen. Mitunter ist sein Verhalten<br />

ein Grund: Meister Lampe ist ein Einzelgänger,<br />

nur zur Paarungszeit trifft er<br />

sich mit anderen Hasen. Dies sollte man<br />

sich wie Quartierbeizen für Singles vorstellen:<br />

Auf dem offenen Feld begegnen<br />

sich Hase und Häsin. Je voller dieses Gebiet<br />

ist, desto eher kommt Paarungsstimmung<br />

auf. Wird es nun aber in der Mitte<br />

durch eine Strasse in zwei Teile getrennt,<br />

nimmt die Anzahl der sich paarenden Hasen<br />

um drei Viertel ab. Ausserdem spielt<br />

das Klima eine bedeutende Rolle: Kopulieren<br />

die Hasen Mitte Januar, im sogenannten<br />

Hasensilvester, werden die Jungen<br />

zwischen Ende März und anfangs<br />

April zur Welt kommen. Wenn es dann<br />

im Frühling nass und kalt ist, kann dies<br />

das Überleben des Wurfes stark beeinträchtigen.<br />

Da durchschnittlich nur jedes<br />

zehnte Jungtier überleben wird, ist klar,<br />

weshalb sich die Hasenpopulationen<br />

nicht so einfach wieder erholen können.<br />

Elvira Mächler<br />

Viele Jäger sind des Hasen Tod<br />

So lautet zumindest eine bekannte Redewendung.<br />

Früher wurde die Hasenjagd oft<br />

mit der Regulierung des Bestandes begründet.<br />

Jedoch sind Eingriffe in ein komplexes<br />

System oft schwierig und können<br />

zu unerwarteten Nebenwirkungen führen.<br />

Überhaupt macht eine Regulierung<br />

nur Sinn, wenn dabei Schäden an Kulturen<br />

verhindert werden können. In vielen<br />

Kantonen wird heutzutage auf die Hasenjagd<br />

verzichtet oder sie ist nicht mehr<br />

Buntbrachen und Hecken mit Krautsäumen bringen für die Feldhasen Deckung<br />

und Nahrung. Bildnachweis: oben Marco Banzer, unten FiBL.<br />

4 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


A r t e n f ö r d e r u n g<br />

Den Feldhasen<br />

auf die Sprünge helfen<br />

© Astrid Meistner, fotolia.com<br />

Gerademal 0,5 Feldhasen pro Quadratkilometer gibt es noch in der Linthebene. Durch ein grosses Feldhasenförderungsprojekt<br />

will der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> zusammen mit Pro Tuggen die trostlose Situation für die Feldhasen verbessern.<br />

Verschiedene Lebensräume und Vernetzungsachsen sollen wieder hasenfreundlich werden. Dafür ist aber Ihre<br />

Unterstützung dringend nötig.<br />

Durch nächtliche Scheinwerfertaxationen<br />

werden die Bestände<br />

der Feldhasen abgeschätzt. Im<br />

Schritttempo wird eine geplante Route<br />

abgefahren und dabei werden die Flächen<br />

mit am Auto befestigten Halogenscheinwerfern<br />

abgeleuchtet. Anschliessend werden<br />

entdeckte Feldhasen auf einem Plan<br />

eingezeichnet. Jährlich veröffentlicht die<br />

Vogelwarte Sempach einen Bericht über<br />

das schweizweite Feldhasenmonitoring.<br />

Dies mag etwas verwirrend klingen, da<br />

sich die Vogelwarte grundsätzlich für Vögel<br />

einsetzt. In Tat und Wahrheit haben<br />

Feldhasen mit der bedrohten Feldlerche<br />

und dem Rebhuhn einiges gemeinsam:<br />

Alle leben in der offenen Kulturlandschaft<br />

und leiden unter den massiven Veränderungen<br />

der Landwirtschaft in den letzten<br />

Jahrzehnten. In fünf Gebieten der Linthebene<br />

finden noch jährlich Feldhasenzählungen<br />

statt.<br />

Wo bleiben die Hasen?<br />

Die im 2010 gesammelten Daten sind erschreckend:<br />

In drei Gebieten sind 2010<br />

keine Feldhasen mehr entdeckt worden,<br />

in den beiden übrigen Gebieten wurde<br />

eine Dichte von 1.5 bzw. 0.4 Feldhasen<br />

pro Quadratkilometer, welche als minimal<br />

gelten, ermittelt.<br />

Massenwechsel<br />

In Hasenpopulationen kommt es über sieben<br />

bis zehn Jahre hinweg zu Schwankungen,<br />

dem sogenannten Massenwechsel.<br />

Um verlässliche Aussagen zu machen,<br />

müssen deshalb mindestens über diese<br />

Dauer Datenerhebungen stattfinden. Dies<br />

geschieht auf nationaler Ebene seit 1991.<br />

«Jedes Jahr finden Zählungen statt. Die<br />

Populationen der Linthebene gehen zurück,<br />

man kennt die Gründe und trotzdem<br />

geschieht nichts», bedauert Steven<br />

Diethelm, Wildhüter der Region March<br />

Höfe-Nord. Dank zahlreicher Studien<br />

weiss man, was Hasen-Herzen höher<br />

schlagen lässt: Sie bevorzugen artenreiche<br />

Blumenwiesen, Brachen, Hecken mit<br />

Krautsäumen sowie Kiesgruben. Dagegen<br />

meiden sie Siedlungen, Bäche und Gebiete<br />

mit Störungen, sei es durch Sport, Tourismus<br />

oder Verkehrslärm.<br />

Das Projekt «Heuli» war der Start eines<br />

Vorhabens mit dem ehrgeizigen Ziel, eine<br />

Vernetzung quer durch die Linthebene zu<br />

schaffen. Um solche Projekte auf die<br />

Beine zu stellen, braucht es in erster Linie<br />

Vertrauen zwischen Landwirten, Projektleitern,<br />

Jägern, Naturschützern und den<br />

Behörden. Durch enge Zusammenarbeit<br />

soll auf individuelle Anliegen eingegangen<br />

werden, damit das Projekt zur Zufrieden-<br />

heit aller Beteiligten führt. Erst dann folgen<br />

die Reaktionen der Tiere. Gerade der<br />

Feldhase ist diesbezüglich etwas kompliziert,<br />

durch den erwähnten Massenwechsel<br />

ist es nicht immer sofort ersichtlich ist,<br />

ob eine Massnahme erfolgreich war.<br />

Fortsetzung Heuli<br />

In der Linthebene planen Pro Tuggen und<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> ein Feldhasen-Förderprojekt:<br />

Durch Lebensraumaufwertungen,<br />

wie beispielsweise extensive Wiesen<br />

oder Hecken, sollen Feldhasen, Insekten<br />

und verschiedene Vogelarten wieder ein<br />

zu Hause finden. Wenn es mit der Finanzierung<br />

klappt, kann der erste Projektabschnitt<br />

im kommenden Herbst realisiert<br />

werden.<br />

Elvira Mächler<br />

Unterstützung nötig<br />

Bitte helfen Sie mit einem Beitrag das Überleben<br />

der Feldhasen in der Linthebene zu<br />

ermöglichen. Vermerk «Feldhasen» auf<br />

dem Einzahlungsschein, herzlichen Dank!<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

5


Bild: Guignard Parkett<br />

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6 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


« A l t e L i n t h l ä u f e »<br />

Neue Brutwand<br />

für Uferschwalben und Eisvögel<br />

Rechtzeitig bevor die Eisvögel und Uferschwalben mit ihrem Brutgeschäft<br />

beginnen, wurde die im Herbst vorbereite Brutwand fertig hergerichtet.<br />

© Wolfgang Kruck, fotolia.com<br />

Letzten Sommer konnten <strong>WWF</strong><br />

<strong>Schwyz</strong> und Pro Tuggen den Startabschnitt<br />

«Heuli» des Projektes<br />

«Alte Linthläufe» eröffnen. Während bereits<br />

intensiv an Fortsetzungsprojekten<br />

geplant wird, gab es noch ein paar Abschlussarbeiten<br />

zu erledigen.<br />

Neuer Flachwasserbereich<br />

Das gesamte Humusdepot aus der Bauphase<br />

konnte dieses Frühjahr an verschiedene<br />

Landwirte und Unternehmen abgegeben<br />

werden. Die ganze Fläche wurde<br />

nun planiert und zum Ansäen vorbereitet.<br />

Zur ökologischen Aufwertung wurde in<br />

der Mitte ausserdem noch eine Flachwasserzone<br />

erstellt. Diese wird als weiteres,<br />

fischfreies Gewässer besonders den Amphibien<br />

und Libellen zugutekommen.<br />

Finish bei der Brutwand<br />

Entlang des Nordufers wurde letztes Jahr<br />

auf beinahe 200 Metern Länge eine Brutwand<br />

aus einer speziellen Sand-Lehmmischung<br />

aufgebaut. Das Material konnte<br />

sich über den Winter etwas setzen. Nun<br />

war es an der Zeit, die Front mit dem Bagger<br />

abzustechen, damit Uferschwalben<br />

und Eivsögel ungestört und sicher vor Nesträubern<br />

brüten können.<br />

Res Knobel<br />

Rasenziegel wurden auf Armierungseisen<br />

als «Dach» vorbereitet.<br />

Mit dem Bagger wurden die Elemente<br />

oben auf die Brutwand gesetzt.<br />

© Daniel Strauch, fotolia.com<br />

Die einzige Uferschwalbenkolonie im Kanton <strong>Schwyz</strong> verliert infolge Weiterabbaus<br />

in einer benachbarten Kiesgrube ihre Brutwand. Hoffentlich entdecken<br />

sie die neue Brutwand im «Heuli».<br />

So sind die Brutröhren vor Witterungseinflüssen<br />

besser geschützt und für<br />

Raubtiere ist es zu steil.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

7


G e n e r a l v e r s a m m l u n g<br />

Einladung zur<br />

<strong>WWF</strong> GV<br />

©Mühle-fotolia.com<br />

Vor einem halben Jahrhundert wurden der <strong>WWF</strong> International und der <strong>WWF</strong> Schweiz gegründet. Ein Grund zu<br />

feiern, findet der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> und hat sich deshalb etwas ganz Besonderes für die diesjährige Generalversammlung<br />

ausgedacht.<br />

Für die 35. GV des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

wurde mit der Rigi eine faszinierende<br />

Kulisse gewählt. Gemeinsam<br />

möchte man auf das erfolgreiche, vielfältige<br />

Jahr und die erbrachten Leistungen<br />

zurückblicken. Natürlich eignet sich die<br />

Rigi auch für Ausblicke, sei es auf das Jahr<br />

2011 oder einfach auf die umliegende<br />

Landschaft.<br />

Bioweine entdecken<br />

Zu Beginn wird Daniel Wyss von Delinat<br />

die Teilnehmenden in die Welt des Bioweins<br />

einführen. Delinat leistet seit mehr<br />

als 30 Jahren Pionierarbeit im biologischen<br />

Weinanbau. Näheres über die ökologischen<br />

Projekte von Delinat und deren<br />

Anmeldetalon<br />

Weine erfährt man bei einer kurzen Präsentation,<br />

die mit einer Degustation<br />

schliesst.<br />

Jubiläum mit Claude Martin<br />

Anschliessend heisst der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

einen ganz besonderen Gast willkommen:<br />

Claude Martin. 1980 wurde er<br />

Direktor des <strong>WWF</strong> Schweiz und wechselte<br />

später zum <strong>WWF</strong> International, wo er<br />

zwölf Jahre als Generaldirektor im Einsatz<br />

stand. Während dieser Zeit entwickelte<br />

sich der <strong>WWF</strong> zur weltweit grössten Natur-<br />

und Umweltschutzorganisation.<br />

Durch sein Wissen und seine wertvolle<br />

Erfahrung wird er in seinem Referat bestimmt<br />

einiges über die 50-jährige Ge-<br />

Anmeldung bitte bis 20. April an: <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, Bahnhofstrasse 1, 8852 Altendorf.<br />

Gerne nehme ich teil an:<br />

❏ Delinat Präsentation & Degustation<br />

❏ Referat von Claude Martin<br />

❏ Mittagessen<br />

❏ GV<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Strasse:<br />

PLZ/Ort:<br />

Anzahl Personen:<br />

schichte des <strong>WWF</strong> zu berichten wissen.<br />

Anschliessend lädt der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> zum<br />

Mittagessen ein.<br />

Mit dieser etwas aussergewöhnlichen GV<br />

will der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> sich für die grosse<br />

Unterstützung der Mitglieder bedanken.<br />

Ihr Beitrag ermöglicht es uns, sich auch<br />

weiterhin für die Natur und Umwelt tatkräftig<br />

einzusetzen.<br />

Informationen<br />

Datum: Samstag, 7. Mai 2011<br />

Zeit: 11.00 Uhr<br />

Ort: Rigi Kulm-Hotel<br />

Programm:<br />

11.00 Delinat Präsentation,<br />

degustation und Apéro<br />

12.00 Referat Claude Martin<br />

13.00 Mittagessen<br />

14.30 Statuarischer Teil<br />

16.00 Ende<br />

Traktandenliste:<br />

1. Begrüssung<br />

2. Wahl der Stimmenzähler<br />

3. Protokoll der GV 2010<br />

4. Bericht des Präsidenten 2010<br />

5. Jahresrechnung 2010<br />

6. Programm 2011<br />

7. Wahlen<br />

8. Anträge der Mitglieder*<br />

9. Varia<br />

* Mitgliederanträge bis spätestens 7. April<br />

2011 schriftlich an den <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>.<br />

8 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


L i n t h 2 0 0 0<br />

Eröffnung und<br />

Tag der offenen Baustelle<br />

Die Bauarbeiten des Projekts Linth 2000 am Escherkanal sind fast abgeschlossen. Die Bauleitung wird Mitte Mai<br />

mit der Bevölkerung bei der Aufweitung «Chli Gäsitschachen» die Einweihung feiern. Beim Linthkanal sollen die<br />

Baufortschritte an einem Tag der offenen Baustelle Ende Mai vorgestellt werden.<br />

Der <strong>WWF</strong> und weitere Umweltschutzorganisationen<br />

begleiten<br />

die Bauarbeiten an Linth- und<br />

Escherkanal seit Jahren. Bei einer Begehung<br />

in diesem Winter besichtigten verschiedene<br />

Naturschutz-Vertreter unter<br />

der Leitung von Heiner Keller, dem Umwelt-Baubegleiter<br />

des Projekts, einige Baustellen.<br />

Bei den ersten Abschnitten des neu gestalteten<br />

Mittelgerinnes im Linthkanal wurden<br />

noch leichte Anpassungen bei der<br />

Ausführung vorgeschlagen. Die Teilnehmer<br />

zeigten sich beeindruckt von der<br />

Dynamik, welche die Linth bei der Aufweitung<br />

«Chli Gäsitschachen» wieder zurückerhalten<br />

hat.<br />

Gemeinsam mit Der Bevölkerung<br />

Die Arbeiten beim Escherkanal konnten<br />

fristgerecht und unter Einhaltung des Kostenvoranschlags<br />

fertig gestellt werden.<br />

Am Samstag, 14. Mai 2011 ist die Bevölkerung<br />

eingeladen, bei der offiziellen Einweihung<br />

des neuen Escherkanals dabei zu<br />

sein. Auch beim Linthkanal soll es nach<br />

dem letztjährigen Erfolg einen weiteren<br />

Tag der offenen Baustelle geben. Am Samstag,<br />

28. Mai 2011 sind Interessierte eingeladen,<br />

sich aus erster Hand über die Bauarbeiten<br />

auf der rekordverdächtigen Länge<br />

von 15 Kilometern informieren zu lassen.<br />

Neue Gebiete für Natur<br />

Auch nach der Fertigstellung der Bauarbeiten<br />

werden viele Personen die neugeschaffenen<br />

Naturparadiese besichtigen<br />

und auch benützen wollen zum Spazieren,<br />

Baden und Bräteln. Damit die Natur<br />

dabei aber nicht unter die Räder kommt,<br />

ist es sehr wichtig, dass die Gebiete für<br />

den Menschen und diejenigen für die Natur<br />

von Anfang an klar getrennt werden.<br />

Wird die ganze Fläche freigegeben, so<br />

kann sich die Natur nicht entfalten und<br />

Helfer & Helferinnen gesucht!<br />

Für die kommende Erstbepflanzung der Seitenbäche des Escherkanals werden noch freiwillige<br />

Arbeitskräfte gesucht. Mitbringen sollte man passende Kleidung und genügend zu trinken,<br />

für den Rest wird gesorgt. Als Dankeschön für ihren Einsatz werden die Hilfskräfte zum<br />

Mittagessen mit anschliessender Führung durch das neu gestaltete Erholungsgebiet entlang<br />

des Escherkanals eingeladen.<br />

Datum: Samstag, 9. April 2011<br />

Zeit:<br />

8.30 Uhr<br />

Treffpunkt:<br />

Vor avec-Shop, Bahnhof Näfels-Mollis<br />

Informationen oder Anmeldung:<br />

per E-Mail:<br />

wwf.schwyz@mythen.ch<br />

per Telefon: 055 410 70 61<br />

Weitere Daten<br />

Einweihung Escherkanal: 14. Mai 2011<br />

Tag der offenen Baustelle am Linhknal: 28. Mai 2011<br />

wird ständig gestört und zerstört. Der Einsatz<br />

und das investierte Geld für die ökologischen<br />

Aufwertungen würden damit<br />

wirkungslos.<br />

Allerdings soll der Mensch auch nicht<br />

überall ausgeschlossen werden, sondern<br />

er soll attraktive «Fenster zur Natur» erhalten,<br />

damit er sieht und begreift, wie<br />

wichtig solche ungestörten Gebiete für<br />

die arg zurückgedrängte Natur heutzutage<br />

sind.<br />

Werner Meier<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

9


Zivildienst<br />

oder<br />

Praktikum<br />

beim <strong>WWF</strong><br />

Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> bietet<br />

abwechlungsreiche und<br />

vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />

im Büro, in der<br />

freien Natur, mit Kindern<br />

und Erwachsenen.<br />

Der Einsatzleiter und<br />

<strong>WWF</strong>-Geschäftsführer<br />

Werner Meier erteilt<br />

gerne weitere Auskunft:<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Bahnhofstr. 1<br />

8852 Altendorf<br />

055 410 70 61<br />

wwf.schwyz@mythen.ch<br />

10 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


N a t u r - u n d T i e r p a r k g o l d a u<br />

Kommen Sie mit<br />

auf einen Rundgang um den Blauweiher<br />

im Natur- und Tierpark Goldau<br />

Das Leben unter Wasser bleibt den Menschen meistens verborgen. Fische wie Hecht, Barbe, Äsche oder Brachse sind<br />

deshalb Lebewesen, die vielen unbekannt sind. Der Natur- und Tierpark Goldau stellt diese geheimnisvollen Unterwassertiere<br />

ins Zentrum seiner neuen Ausstellung – zusammen mit Wasservögeln. Unter dem Titel «Aufgetaucht!<br />

Die Wasserwelt von Fisch und Vogel» eröffnet der Rundgang um den Blauweiher in der Tauchstation den Besucherinnen<br />

und Besuchern neue Einblicke.<br />

Kennen Sie den Unterschied zwischen<br />

einem Schwan und einer<br />

Ente? Schwäne haben einen langen<br />

Hals, da sie die Nahrung meistens<br />

unter Wasser vom Grund abreissen Die<br />

Männchen und Weibchen unterscheiden<br />

sich äusserlich kaum voneinander. Offensichtlich<br />

ist, dass Enten kurze Beine und<br />

einen kurzen Hals haben, die beiden Geschlechter<br />

sind zur Paarungszeit unterschiedlich<br />

gefärbt – der Erpel im bunten<br />

Prachtgefieder, die Enten im gut getarnten,<br />

unauffälligen Federkleid.<br />

Die Welt der Wasservögel ist voller Überraschungen<br />

und Geheimnisse. Sie erfahren<br />

über das Phänomen des Vogelzugs<br />

oder die Tricks der Wasservögel, wie sie<br />

frostigen Temperaturen und Eis trotzen.<br />

vögeln führt eine Treppe zur Tauchstation.<br />

Wer etwas länger verweilt, erkennt<br />

Karpfen und Brachsen, die still vorbeiziehen<br />

oder sich in den Wasserpflanzen verstecken.<br />

Bei Sonnenschein schillern die<br />

Schuppen prächtig. Die formschönen<br />

Flossen und die Eleganz und Grazie der<br />

Fische sind durch das Unterwasserfenster<br />

zu bewundern. Schwupps, da tauchen die<br />

Füsse einer Eiderente auf, die kopfüber auf<br />

dem Seegrund Nahrung sucht – so schnell<br />

wie sie aufgetaucht ist, verschwindet sie<br />

aus dem Blickfeld. Gehen Sie auf Entdeckungstour<br />

rund um den Blauweiher und<br />

treffen Sie auf die unbekannte Wasserwelt<br />

von Fisch und Vogel.<br />

Andreas Mäder<br />

Information<br />

Die Ausstellung «Aufgetaucht! Die<br />

Wasserwelt von Fisch und Vogel»<br />

ist ab April 2011 geöffnet und befindet sich<br />

entlang des Rundgangs um den Blauweiher<br />

im Natur- und Tierpark Goldau.<br />

Auf «Tauchstation»<br />

Nach einem letzten Blick auf den wunderschönen<br />

Blauweiher mit seinen Wasser-<br />

Von links nach rechts: Zwergsäger, Singschwan und Kranich. Bildnachweis: Tierpark Goldau<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

11


L e b e n s r ä u m e<br />

Trockenmauern<br />

Bevor die moderne Baukunst sich den Beton in grossem Stile zu Eigen machte, vollbrachten die Steinmetze ihr unverzichtbares<br />

Handwerk im Bau von Brücken und Gebäuden. Die alten Gemäuer wurden sehr sparsam gemörtelt. Denn<br />

um Zement herzustellen wird Kalk gebrannt. Dies verbraucht viel Energie und so wurde Zement immer gezielt eingesetzt.<br />

Eine Mauer auf dem Felde errichtete man deshalb ohne Mörtel. Aber auch weil die Erfahrung zeigte, dass<br />

sich Mörtelfugen mit der Zeit lösen und somit die Mauer zerfiel. Indem man die Steine mörtellos geschickt zusammenschichtet,<br />

kann eine Trockenmauer gut hundert Jahre halten.<br />

Gesteinsarten<br />

In der Innerschweiz können wir dank der<br />

geologischen Vielfalt auf verschiedene<br />

Gesteine zugreifen. Nagelfluh fällt aus natürlichen<br />

Felsabbrüchen an. Ebenso findet<br />

man Schrattenkalke in Murgängen der<br />

Berge. Aus Steinbrüchen sprengt man<br />

Quarzsandgestein, das zu Blöcken und<br />

Pflastersteinen gespalten wird. Die dabei<br />

anfallenden Spaltreste eignen sich zum<br />

Bau von Trockenmauern. Ähnliches Material<br />

kann aus Tunnelvortriebssprengungen<br />

anfallen. Hingegen werden Molassesandsteine<br />

in groben Platten gebrochen<br />

und zu verschiedenförmigen Mauersteinen<br />

gespalten. Uns stehen also einerseits<br />

formwilde Steine aus natürlicher Verwitterung<br />

oder Felssprengungen, andererseits<br />

blockförmig gebrochene Mauersteine<br />

zur Verfügung. Vorgefertigte Mauersteine<br />

sind wegen der Herstellung<br />

natürlich wesentlich teurer im Einkauf als<br />

Spaltreste oder Sprengungsabraum.<br />

In Ackerbaugebieten können lose Untergrundgesteine<br />

beim Pflügen an die<br />

Oberfläche gelangen. Um den Pflug zu<br />

schonen, sammelten die Bauern die Steine<br />

ständig aus dem Acker. Ebenso entfernten<br />

sie aus dem Weideland die hinderlichen<br />

Steine und warfen sie auf einen<br />

Haufen. Früher bedeutete es einen grossen<br />

Aufwand, die vielen Tonnen gesammelter<br />

Lesesteine wegzukarren. Also begann<br />

man in vielen Gegenden Europas<br />

die Steine aufzuschichten. Je besser die<br />

Steine geschichtet wurden, desto mehr<br />

Acker oder Weidefläche blieb erhalten. Im<br />

Jura trifft man hunderte Meter lange<br />

Trockenmauern auf den Alpweiden an.<br />

Die Mauern sind hier genug stabil gebaut,<br />

um Rinder am Weglaufen zu hindern.<br />

12 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

Terrassen<br />

Wird in Hanglagen die bodenschützende<br />

Pflanzendecke saisonal durch das Pflügen<br />

und Beweiden aufgebrochen, ist der ungesicherte<br />

Boden der Erosion ausgesetzt.<br />

Niederschläge schwemmen bald den Humus<br />

und die Nährstoffe weg, so dass die<br />

Produktivität des Bodens mit den Jahren<br />

abnimmt. Terrassierungen helfen die Böschung<br />

zu verflachen und weggeschwemmter<br />

Boden kann sich an Hindernissen<br />

ansammeln. Hecken können den<br />

Boden wirksam halten, benötigen ihrerseits<br />

aber auch Kulturfläche. In Gunstlagen<br />

versuchte man deshalb schon immer<br />

überall Land zu gewinnen. Mit Trockenmauern<br />

stützen Rebbauern bis heute die<br />

Weingärten, die früher auch dem Gemüsebau<br />

dienten. Solche Rebmauern überwinden<br />

in Gebieten mit einer hochentwickelten<br />

Mauerbautechnik oft 3 Meter<br />

Terrassierungshöhe bei fast senkrechter<br />

Neigung. Im Tessin sind in vielen Tälern<br />

terrassierte Kulturflächen aufgegeben<br />

worden. Die Bewirtschaftung ist handarbeitsintensiv<br />

und lohnt sich deshalb in<br />

Grenzertragsregionen schon länger nicht<br />

mehr.<br />

Bau einer Bruchsteinmauer<br />

Trockenmauern werden ‚trocken‘ gebaut.<br />

Man will damit ausdrücken, dass kein<br />

feuchter Mörtel verwendet wird, um die<br />

Mauersteine miteinander zu verfestigen.<br />

Sie halten durch eine spezielle Technik<br />

der Steinschichtung. Trockenmauern aus<br />

blockförmigen Steinen werden in leicht<br />

hanggeneigten Lagen aufgeschichtet. Um<br />

eine kompakte Mauer zu bauen, müssen<br />

Bauphase: Blick in das Gemäuer. Der<br />

schwere Kronstein festigt die Mauer.<br />

Schichtung: Steine immer gegeneinander<br />

versetzt legen.


L e b e n s r ä u m e<br />

Mauersteine eingepasst und mit Schotter<br />

verkeilt.<br />

die Steinblöcke gespalten und behauen<br />

werden. Das erfordert ein wenig Übung<br />

mit Hammer und Meissel. Dazu kommen<br />

ein paar Regeln, wie man die Blöcke aufeinanderlegt.<br />

Sind die Mauersteine<br />

schlecht überbunden, entstehen Durchlauf-<br />

und Kreuzfugen, welche die Stabilität<br />

der Mauer vor allem gegen Hangdruck<br />

herabsetzen. Bevor man mit dem Bau einer<br />

Trockenmauer beginnt, gräbt man<br />

den Oberboden weg. Eine Trockenmauer<br />

kann durchaus eine Tonne Druck per<br />

Laufmeter auf den Boden ausüben. Deshalb<br />

entfernt man den lockeren Boden bis<br />

auf den festen Untergrund. Das Fundament<br />

wird mit schweren Steinen gelegt,<br />

vorzugsweise mit solchen, die später<br />

schwierig in die Mauer einzufügen wären.<br />

Bei Trockenmauern aus Bruchsteinen verwendet<br />

man alle Grössen und Formen des<br />

anfallenden Gesteins. Die Steine werden<br />

in mehrere Kategorien eingeteilt: Es gibt<br />

neben den Fundamentsteinen, noch<br />

Mauersteine, Binder und Kronsteine. Die<br />

kleinen Steine und Splitter verwendet<br />

man dabei um die Ritzen zu verfüllen und<br />

Trockenmauer aus Bruchmaterial und<br />

Spaltabfällen.<br />

die Steine zu verkeilen. Bei Bedarf schlägt<br />

man dem Stein mit einem scharfkantigen<br />

Hammer einen Splitter weg, um einen<br />

dichten Fugenschluss zu erreichen. Die<br />

Technik ist leicht zu erlernen und wer ein<br />

paar wichtige Grundregeln beherzigt,<br />

dem wird die Mauer viele Jahrzehnte halten.<br />

Lebensraum<br />

Neu errichtete Trockenmauern locken<br />

bald verschiedene Insekten an. Die Nischen<br />

bieten Schutz und bei Sonnenschein<br />

Wärme. An den Steinunterseiten<br />

können Spinnen, Raupen und Wespen<br />

ihre Kokons regengeschützt anbringen.<br />

Mit den Jahren beginnt das Gestein zu<br />

verwittern. Auf den Steinen siedeln sich<br />

Flechten und Moospolster an. Sie bilden<br />

eine Lebensgrundlage für weitere Insekten.<br />

Nach vielen Jahrzehnten ist die organische<br />

Schicht soweit gediehen, dass Farne<br />

darin keimen. Besonders regenseitig<br />

und in schattiger Lage kann eine Trockenmauer<br />

mit der Zeit ergrünen und eine typische<br />

Felsenvegetation beherbergen.<br />

Auf Flechten und Moospolstern siedeln<br />

sich Mauerrauten an.<br />

Farne wie Mauerraute oder Blütenpflanzen<br />

wie Mauerpfeffer machen aus der<br />

Trockenmauer ein lebendiges Bauwerk.<br />

Mario Mastel<br />

<strong>WWF</strong>-Kurs<br />

Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> bietet einen<br />

einwöchigen Kurs zum Bau von<br />

Trockensteinmauern an.<br />

Datum: 25. - 29. Juli 2011<br />

Ort: 8849 Alpthal<br />

Kosten: Fr. 300.-<br />

inkl. Kurs und Verpflegung<br />

Logie: kann günstig vermittelt werden.<br />

Ein erfahrener Fachmann vermittelt das<br />

Wissen beim gemeinsamen Bau einer<br />

Trockensteinmauer.<br />

Anmeldeschluss: 30. April 2011<br />

Anmeldeadresse:<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> • Bahnhofstr. 1 • 8852<br />

Altendorf • wwf.schwyz@mythen.ch<br />

Zauneidechsen sonnen sich gerne auf den warmen Steinen.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

13


Entdecker willkommen!<br />

Täglich offen, ab 9 Uhr.<br />

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Schnee- und Pistenbericht 055 414 17 56<br />

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U n t e r h a l t u n g<br />

<strong>WWF</strong>-PreisrÄtsel<br />

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Der Verlag «Edition Fona GmbH» schenkt dem<br />

«<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda» traditionellerweise zehn aktuelle<br />

Kochbücher als Preise für die Kreuzworträtsel.<br />

Dieses Mal gibt es das «Zürcher Küche –<br />

La Cuisine de Zurich – Zurich Cooking»-Kochbuch<br />

(siehe Seite 21) zu gewinnen. Sollten Sie<br />

kein Losglück haben, können Sie diese Kochbücher<br />

in jeder Buchhandlung kaufen.<br />

1 leise<br />

2 Gewürz<br />

3 Gewürz<br />

4 Einspruch<br />

5 Dienstjunge<br />

6 Kinderkrankheit<br />

7 Obst- oder<br />

Getreide gärmasse<br />

8 ital. Apfel<br />

9 Ölpflanze<br />

10 trübselig<br />

11 grober Sand<br />

12 Senkblei<br />

13 Fleck<br />

14 pazifische Inselgruppe<br />

15 antike griechische<br />

Stadt<br />

16 Merci<br />

17 weiches Gipsgestein<br />

18 Behörde<br />

19 Lettern<br />

20 Spielkarte<br />

21 Dorf im Kt. Glarus<br />

22 Baumstumpf<br />

23 Mannschaftssport<br />

(Winter)<br />

24 jetzt<br />

25 Diebstahl<br />

26 genau<br />

27 hell<br />

28 frisch<br />

29 Herzschlag<br />

30 Zauberin<br />

31 Edelstein: Lapis …<br />

32 gepflügtes Feld<br />

33 biblische Figur<br />

34 Schwung<br />

35 Streit<br />

36 Stofffärbetechnik<br />

37 Falz<br />

38 unser Planet<br />

39 Insel der kleinen<br />

Antillen<br />

40 Geld, Knete<br />

41 Hauptstadt von<br />

Italien<br />

42 Augendeckel<br />

43 Türschloss<br />

44 Rosenlorbeer<br />

45 amerikanischer<br />

Nerz<br />

46 gleichgültig<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Alle Leser, ausser dem Redaktionsteam, sind<br />

teilnahmeberechtigt. Pro Teilnehmer ist nur<br />

eine Lösung erlaubt. Treffen mehr als 10<br />

richtige Lösungen ein, entscheidet das Los.<br />

Korrespondenz wird keine geführt. Die Gewinner<br />

werden im nächsten <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda<br />

publiziert. Die Preise werden direkt zugestellt.<br />

Senden Sie eine Postkarte mit<br />

Absender und Lösungswort bis zum<br />

30. April 2011 an:<br />

SZ-Panda<br />

Wilenstrasse 133, 8832 Wilen<br />

Gewinner der Winternummer<br />

«Windenergie» war das Lösungswort der letzten Panda-Nummer. Unsere Glücksfee zog<br />

aus dem grossen Haufen richtiger Lösungen folgende 10 Gewinnerinnen und Gewinner:<br />

• Mörgeli Walter, Bubikon<br />

• Walker Lengen Kerstin, Brunnen<br />

• Schädler Louis-Emil, Einsiedeln<br />

• Schmid Lisbeth, Einsiedeln<br />

• Kistler Rolf, Buttikon<br />

Herzliche Gratulation! Die Preise wurden bereits zugeschickt.<br />

• Kobi J. u. S., Uster<br />

• Neugebauer Wolfgang, Schindellegi<br />

• Dr. Schwander Vital, Brunnen<br />

• Erni Jakob, Lachen<br />

• Zelger Stefan, Tuggen<br />

Anmerkung: Bitte schicken Sie Ihr Lösungswort rechtzeitig ein und vergessen Sie<br />

Ihren Absender auf der Postkarte nicht!<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

15


Recycling & Umweltservice<br />

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16 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


B i o d i v e r s i t ä t<br />

Landwirtschaft<br />

und Artenvielfalt<br />

Ohne die Landwirtschaft wäre die Schweiz vorwiegend mit Wald bedeckt. Durch die Schaffung offener Lebensräume<br />

für Acker- und Viehwirtschaft hatte die Artenvielfalt über die Jahrhunderte stetig zugenommen und erreichte um<br />

1850 in der kleinparzellierten Kulturlandschaft Mitteleuropas ihren Höhepunkt.<br />

Die Landwirtschaft wurde seit dem<br />

Zweiten Weltkrieg stark intensiviert,<br />

unzählige Blumenwiesen,<br />

Hecken und Feuchtgebiete gingen dabei<br />

verloren. Grosse Flächen wurden an die<br />

Bedürfnisse der mechanisierten Bewirtschaftung<br />

angepasst. Deshalb dominieren<br />

heute vielerorts ausgeräumte Landschaften<br />

und die Artenvielfalt ist tief.<br />

So konnten um 1900 auf Wiesen und<br />

Weiden auf einer Fläche von 30x30 Zentimeter<br />

mehr Arten gefunden werden als<br />

heute auf einer Fläche von 25x25 Meter.<br />

© ProSpecieRara<br />

Der Kupferhalsziege gilt ein Rettungsprojekt<br />

von ProSpecieRara.<br />

© ProSpecieRara<br />

Die Sortensammlung von ProSpecie-<br />

Rara: 800 Garten- und Ackerpflanzen,<br />

100 Kartoffelsorten und 2000 Kernobstsorten.<br />

Genetische Vielfalt<br />

Im 19. Jahrhundert hatte jede Region<br />

eigene, in lokaler Isolation entstandene<br />

Nutztierbestände und Kultursorten mit<br />

lokaltypischen Merkmalen, die durch klimatisch<br />

unterschiedliche und vielfältige<br />

Regionen entstanden sind. Die traditionellen<br />

Landrassen gerieten in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts aufs Abstellgleis.<br />

Sie wurden nicht aktiv bekämpft,<br />

sondern von den aufkommenden Hochertragssorten<br />

und Leistungsrassen verdrängt.<br />

Der Druck hin zu erhöhter Produktivität<br />

führte zur Konzentration auf<br />

einige wenige Hochleistungssorten und<br />

damit steigt die Gefahr von Inzucht, was<br />

letztlich zu einer bedrohlichen Abnahme<br />

der genetischen Vielfalt führt. Auch der<br />

Saatgutmarkt wird nicht von der Globalisierung<br />

verschont. Schon heute kontrollieren<br />

acht Grosskonzerne den Saatgutmarkt<br />

bei den für die Ernährung wichtigen<br />

Kulturen wie Reis oder Mais zu über<br />

80 Prozent! Hightechsorten ersetzen die<br />

für den Kleingebrauch der Privatgärtnerinnen<br />

und Landwirte bestimmten Sorten.<br />

Vor allem bei Ackerkulturen ist ein<br />

Teil unwiderruflich verschwunden. Damit<br />

die Kulturpflanzen und Nutztiere - die<br />

Grundlagen unserer Ernährung - auf diese<br />

Veränderungen reagieren können, ist ein<br />

breiter, genetischer Pool von grossem<br />

Wert. Eine hohe genetische Vielfalt ist<br />

Garant dafür, dass Kulturpflanzen und<br />

Nutztiere sich an verändernde Umweltbedingungen<br />

anpassen können. Er ist die<br />

beste Versicherung für kommende Veränderungen<br />

und Bedrohungen.<br />

Wir müssen damit rechnen, in Zukunft<br />

auf genetische Ressourcen angewiesen zu<br />

sein, deren Nutzen wir heute noch gar<br />

nicht kennen.<br />

Wie wird dem Rückgang Einhalt<br />

geboten?<br />

In der Folge der Konferenz der Vereinten<br />

Nationen über Umwelt und Entwicklung<br />

(3. - 14. Juni 1992 in Rio de Janeiro) wurden<br />

die multifunktionalen Leistungen der<br />

Landwirtschaft zunehmend ein Thema.<br />

Nebst der Ernährung der Bevölkerung bekamen<br />

plötzlich auch andere Leistungen<br />

wie die Erhaltung der biologischen Vielfalt,<br />

die Sicherung der genetischen Basis<br />

der Nahrungsmittelproduktion und die<br />

Pflege, der für die Erholung genutzten<br />

Landschaft einen Wert. Die Landwirtschaft,<br />

welche rund 40% der Schweizer<br />

Fläche bewirtschaftet, spielt deshalb eine<br />

zentrale Rolle, wenn es um die Erhaltung<br />

und nachhaltige Nutzung der Biodiversität<br />

geht. Mit der Reform der Agrarpolitik wurden<br />

die entsprechenden Leitlinien gesetzt<br />

um die Vielfalt zu erhalten: Seit 1999 muss<br />

jeder Betrieb, der in den Genuss von Direktzahlungen<br />

kommen will, einen ökologischen<br />

Leistungsnachweis erbringen. So<br />

konnte der Schwund an naturnahen Flächen<br />

in der Landschaft gestoppt werden<br />

und der Anteil ökologischer Ausgleichsflächen<br />

ist kontinuierlich gestiegen. Ein<br />

wichtiger Partner für den Bund ist ProSpecieRara.<br />

ProSpecieRara ist eine schweizerische,<br />

nicht-Profit-orientierte Stiftung. Sie<br />

wurde 1982 gegründet, um gefährdete<br />

Nutztierrassen und Kulturpflanzen vor<br />

dem Aussterben zu bewahren.<br />

Lorenz Stricker / Sarah Marthaler<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

17


A r b e i t s e i n s a t z<br />

Grosseinsatz<br />

im Naturschutzgebiet Frauenwinkel<br />

Während drei Tagen arbeiteten 90 Jugendliche aus fünf Klassen des 10. Schuljahres aus Pfäffikon im Rahmen des<br />

Brückenangebotes im grössten und bedeutendsten Schutzgebiet am Zürichsee. Der Abschluss erfolgte mit einem Arbeitseinsatz<br />

des Lions Club <strong>Schwyz</strong> am Samstag. Dank dieser Einsätze konnten im «Frauenwinkel» die Lebensbedingungen<br />

für verschiedene Raritäten wieder verbessert werden.<br />

Bereits im Januar begann die Planung<br />

dazu: Welche Arbeiten sind<br />

wo zu erledigen? Welche maschinellen<br />

Vorarbeiten sind nötig? Wie garantiert<br />

man die Nachhaltigkeit solcher Einsätze?<br />

Stopp der Seeuferzerstörung<br />

Von der Abwasserungsreinigungsanlage<br />

in Freienbach bis ins Rosshorn beim Seedamm<br />

wuchsen Büsche im Uferbereich.<br />

Dies verunmöglichte einerseits eine normale,<br />

maschinelle Bewirtschaftung und<br />

andererseits werfen die Gehölze Schatten<br />

auf den Schilfgürtel, was diesen zum Absterben<br />

bringt. Sobald der Schilfgürtel<br />

fehlt, prallen die Sturmwellen ungebremst<br />

ans Ufer und tragen dieses Meter<br />

um Meter ab. Im Februar haben Landwirte<br />

vom Maschinenring die schwereren<br />

Arbeiten erledigt. In der vergangenen Woche<br />

waren die Lernenden aus dem<br />

Brückenangebot der Berufsschule Pfäffikon<br />

in verschiedenen Gruppen am Arbeiten.<br />

Einige Jugendliche waren damit beschäftigt,<br />

Astmaterial aus den trittempfindlichen,<br />

feuchten Stellen bis zum<br />

Häcksler hochzutragen. Damit dieser Einsatz<br />

auch nachhaltig wirkt, haben die<br />

Landwirte die Wurzelstöcke gefräst und<br />

somit ist künftig wieder eine normale<br />

Streuenutzung bis ans Seeufer möglich<br />

und der wertvolle Lebensraum Schilfufer<br />

kann wieder von neuem entstehen.<br />

Abfall, Abfall, Abfall<br />

Peter Beutler, Präsident des Lions Club<br />

<strong>Schwyz</strong>, meinte erstaunt: «Ich konnte mir<br />

nicht vorstellen, wie viel Abfall heute<br />

noch hier in der Schweiz im See landet<br />

und jetzt wieder in mühsamer Handarbeit<br />

eingesammelt werden muss». Sack um<br />

Die notwendigen Arbeiten werden erfasst.<br />

Erst das Fräsen der Wurzelstöcke wirkt nachhaltig.<br />

18 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


A r b e i t s e i n s a t z<br />

Sack wurden Abfälle aus dem schwer zugänglichen<br />

Schilfufer gefischt: PET-Flaschen,<br />

Plastik, Bojen, Strassenpfosten,<br />

Baustellenlampen, Fässer, Pneus und sogar<br />

ein Kanu! Die vollen Abfallsäcke wurden<br />

mit einem Kipperfahrzeug eingesammelt<br />

und der Kehrichtverbrennung übergeben.<br />

Während vier Tagen unterstützte<br />

ein Vertreter der Berufsfischer diese Arbeiten.<br />

Mit je zwei Helfern in Fischerhosen<br />

sammelten sie vom Schiff aus Abfall und<br />

Schwemmholz aus dem Schilf.<br />

Tristen wie früher<br />

Schilf hatte früher eine weit grössere Bedeutung<br />

als heute. Die Landwirte schnitten<br />

das Schilf und häuften es, mangels<br />

Lagerkapazität auf dem Hof, zu Tristen im<br />

Frauenwinkel. Im Winter konnte man<br />

dann je nach Bedarf auf diese Depots zurückgreifen.<br />

Mitglieder des Lions Club <strong>Schwyz</strong> und der<br />

Stiftung Frauenwinkel haben am Samstag<br />

– am bereits traditionellen gemeinsamen<br />

Arbeitstag – mit dem anfallenden Schilfmaterial<br />

Tristen gebaut. Damit blüht<br />

nicht nur ein altes Kulturgut wieder in der<br />

Landschaft auf, es gibt wieder Unterschlupf<br />

und Brutraum für die rar gewordenen<br />

und geschützten Reptilien.<br />

Hohe Kosten<br />

Sobald Maschinen nötig werden, entstehen<br />

hohe Kosten. Allein für diesen Einsatz<br />

hat die Stiftung Frauenwinkel 50‘000 Franken<br />

gesprochen. Vertreter der Stiftung<br />

Frauenwinkel haben auch den ganzen Einsatz<br />

geplant und geleitet. Die Hirschmann-<br />

Stiftung unterstützt ihrerseits diesen Grosseinsatz<br />

für die Lernenden aus dem<br />

Brückenangebot, indem sie die Rechnung<br />

für Stiefel, Handschuhe und Arbeitskleider<br />

übernahm. Mit solchen gemeinsamen Einsätzen<br />

will die Hirschmann-Stiftung die<br />

Integration in den multikulturellen Schulklassen<br />

fördern. Robert Kälin, Lehrer der<br />

Berufsschule erklärte: «Gemeinsam<br />

anpacken, gemeinsam etwas erreichen, auf<br />

einander angewiesen sein, gemeinsam etwas<br />

Gutes tun – das alles unterstützt die<br />

Stimmung untereinander. Wir kommen<br />

nächstes Jahr wieder.» Allen einen herzlichen<br />

Dank für den tollen Einsatz.<br />

Res Knobel<br />

30 Meter Landverlust wegen des fehlenden<br />

Schilfgürtels.<br />

Schwemmholz ist eine grosse Gefahr<br />

für den Schilfgürtel<br />

Schwemmholz und Abfall wird vom See her geborgen.<br />

Müllberge am Seeufer wie in einem Drittweltland.<br />

Das frisch geschnittene Schilf wird gesammelt...<br />

...und zu Tristen aufgebaut.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

19


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20 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


K o c h b u c h<br />

Zürcher Küche –<br />

La Cuisine de Zurich – Zurich Cooking<br />

Und es gibt sie doch – Die neue Zürcher Küche. Dieses Buch verführt zu einer<br />

genussvollen kulinarischen Reise durch den Kanton Zürich. Gäste aus dem<br />

Ausland werden von den regionaltypischen Rezepten, angepasst an den Geschmack<br />

des modernen Gaumens, gleichermassen angesprochen wie<br />

Einheimische.<br />

Gibt es eine typische Zürcher Küche?<br />

Wie hat sie sich entwickelt?<br />

Die Antworten darauf und vieles<br />

mehr, kann der interessierte Leser im ersten<br />

Kapitel „Geschichte - Kulinarik“<br />

nachstöbern. Kurz und prägnant beschreibt<br />

der Autor die bewegte, kulinarische<br />

Geschichte von Stadt und Kanton.<br />

Alte Rezepte neu interpretiert<br />

Ob um Gäste und Freunde zu verwöhnen<br />

oder einfach um die eigene Region und<br />

ihre Produkte besser kennen zu lernen,<br />

dazu sind die innovativen Rezepte von<br />

Autor Andreas Honegger genau die Richtigen.<br />

Knusprige Müüslichüechli zum<br />

Aperitif oder eine gehaltvolle Riesbächler<br />

Weinsuppe zur Vorspeise, da läuft manch<br />

einem das Wasser im Mund zusammen.<br />

Freunden von Fleisch- und Fischgerichten<br />

wird mit vielseitigen Rezepten wie<br />

z.B. Kalbsröllchen mit Räuschlingssauce<br />

oder Eglifilet nach Meilemer Art Genüge<br />

getan. Fleisch- und fischlose Gerichte<br />

wie z.B. Gemüsereis mit Morcheln werden<br />

nicht nur den Vegetariern unter uns<br />

munden. Blättert man weiter, findet<br />

man zum krönenden Abschluss ausgewählte<br />

Rezepte, für gluschtige Desserts<br />

nach Zürcher Art.<br />

Regionales neu entdeckt<br />

Auch wenn es im Zeitalter der Globalisierung<br />

schwierig ist, die wirklich typische<br />

Zürcher Küche aufzuspüren, gibt es doch<br />

von einigen schmackhaften regionaltypischen<br />

Produkten zu berichten. Sei es Sauerkraut<br />

aus Hinwil, Rohmilchkäse aus<br />

dem Zürcher Oberland, Weinländer Räucherfleisch,<br />

Züri-Tirggel oder Barrique-<br />

Wein aus Truttikon, von all diesen kulinarischen<br />

Köstlichkeiten wird im Buch<br />

aufschlussreich berichtet.<br />

Katharina Weber<br />

Rhabarber-«Pfludi» mit Erdbeeren<br />

Gemüsereis mit Morcheln<br />

Kappeler Schweinsfilet im Wirz mantel<br />

Information<br />

Zürcher Küche – La Cuisine de Zurich<br />

– Zurich Cooking<br />

von Robert Haupt und Andreas Honegger<br />

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Format 16 x 22 cm<br />

Umfang 96 Seiten<br />

Fotos<br />

rund 50 Farbbilder<br />

Preis chF 19.90<br />

Sprachen Deutsch / Französisch /<br />

englisch<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

21


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ins Klosterdorf Einsiedeln und besuchen<br />

Sie uns in unserem familienfreundlichen<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

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22 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


J u b i l ä u m<br />

50 Jahre <strong>WWF</strong> –<br />

gemeinsam für unseren Planeten<br />

Wären vor gut 50 Jahren Sir Peter Scott, Luc Hoffmann und Julian Huxley nicht gewesen, gäbe es wohl heute eine<br />

der grössten, weltweit tätigen Umweltorganisationen nicht. Nach Huxleys Reise nach Ostafrika war er schockiert über<br />

die dort herrschenden Zustände und veröffentlichte entsetzte Berichte in einer britischen Zeitung.<br />

Darin erläuterte er seine Erlebnisse<br />

und die damit verbundenen Befürchtungen,<br />

dass die Tierwelt<br />

sowie auch deren Habitate in den nächsten<br />

20 Jahren durch Wilderei und Ausbeutung<br />

zerstört sein werden. Diese Berichte<br />

brachten eine kleine Gruppe mit<br />

einem gemeinsamen Ziel zusammen: Eine<br />

Organisation, welche Geld für den Naturschutz<br />

mobilisiert, zu gründen. Unter den<br />

Gründungsmitgliedern befanden sich vor<br />

allem Ornithologen. Mit dem «Morges<br />

Manifest», benannt nach ihrem Versammlungsort<br />

am Genfersee, wurde der<br />

<strong>WWF</strong> International am 29. April 1961 ins<br />

Leben gerufen.<br />

Chi-Chi<br />

Auf der Suche nach einem passenden<br />

Logo wurde Sir Peter Scott durch die<br />

Pandabärin Chi-Chi, welche zu dieser Zeit<br />

in den Londoner Zoo gebracht wurde, inspiriert.<br />

Er sah, dass der Pandabär als Symbol<br />

bedrohter Tierarten dient und gleichzeitig<br />

auch bei vielen Sympathien weckt.<br />

Da er schwarzweiss ist, spart er als positiver<br />

Nebeneffekt auch noch Druckkosten.<br />

Die Initiatoren entschieden, dass es am<br />

effizientesten sei, wenn sich in den einzelnen<br />

Ländern Niederlassungen bildeten.<br />

Unter den Gründungsmitgliedern war<br />

mit dem Ornithologen Luc Hoffmann<br />

auch die Schweiz vertreten. Zusammen<br />

mit Hans Hüssy, welcher sich als Rechtsberater<br />

engagierte, trieb er die Bildung<br />

einer nationalen Gruppe voran.<br />

So entstand schon im Dezember 1961 als<br />

dritte Landesvertretung der <strong>WWF</strong><br />

Schweiz.<br />

Internationale Erfolge<br />

Das erste Projekt setzte sich für den Schutz<br />

der Nashörner ein. Innerhalb einer Woche<br />

kamen rund 60‘000 Pfund zusammen.<br />

Es folgten zahlreiche Einsätze für<br />

Tiger, Eisbären, Biber und die Meere. In<br />

den achtziger Jahren öffnete der <strong>WWF</strong><br />

sein Spektrum auf einen breiteren Umweltschutz-Gedanken<br />

und ändert seinen<br />

Namen von „World Wildlife Fund“ zu<br />

„Worldwide Fund for Nature“. Wesentlich<br />

beteiligt war der <strong>WWF</strong> etwa an der<br />

Klimaschutz-Konvention (Genf, 1990),<br />

Artenschutz-Konvention (Rio, 1992) sowie<br />

am Kyoto-Protokoll. Als wichtiger<br />

Geschützte Moorlandschaft Stazerwald<br />

(God da Staz) im Engadin.<br />

Schritt galt auch die Bildung des «Forest<br />

Stewardship Council»-Labels (FSC), welches<br />

garantiert, dass gekauftes Holz aus<br />

einer nachhaltigen Waldwirtschaft<br />

stammt. Aber Naturschutzthemen wie die<br />

Erhaltung des Grossen Pandas oder der<br />

Kampf gegen Elfenbeinschmuggel blieben<br />

stets wichtig. Der frühere Generaldirektor,<br />

Claude Martin, setzte sich stark für<br />

die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung<br />

ein. Der <strong>WWF</strong> Schweiz konnte<br />

Erfolge bei der Verankerung des Umweltschutzes<br />

in der Verfassung (1971) und bei<br />

der Rothenthurmer Moorinitiative (1986)<br />

feiern.<br />

Jubliäumsaktivitäten<br />

Auch im Jubiläumsjahr wird der <strong>WWF</strong><br />

nicht ruhen. Neben den zahlreichen Umwelt-<br />

und Naturschutzprojekten wird es<br />

auch einige Leckerli für Gross und Klein<br />

geben. Ab März gibt es die offizielle <strong>WWF</strong>-<br />

Briefmarke an Poststellen zu kaufen. Und<br />

am 20. April öffnet das Landesmuseum<br />

Zürich seine Tore und zeigt eine Ausstellung<br />

mit dem Thema «<strong>WWF</strong>. Eine Biografie».<br />

Zudem wird für Kinder eine Konzerttour<br />

mit verschiedenen Schweizer Sängern<br />

stattfinden. Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> bietet<br />

dieses Jahr speziell Schulbesuche zum<br />

Thema «Pandabär» an. So kann der Nachwuchs<br />

sensibilisiert werden und die nächsten<br />

50 Jahre mögen kommen.<br />

Elvira Mächler<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

23


Entdecken Sie die Tierwelt!<br />

Tierwelt<br />

Die Schweizer Zeitschrift für und Natur<br />

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Nicolas Meyer ärgert sich<br />

sicher gerade über das<br />

Sonntags-TV-Programm.<br />

Berta Arnold freut sich<br />

sicher gerade auf den<br />

Ralf Huber ist jetzt bestimmt romantischen froh, Heimatfilm.<br />

dass ihn niemand singen hört.<br />

Nur wen man gut kennt, kann man auch gut beraten.<br />

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24 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


F r e i z e i t<br />

2. <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong><br />

slowUp<br />

Am 15. Mai 2011 ist es wieder so weit: Im <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Talkessel breitet sich<br />

zum zweiten Mal ein autofreies Ambiente aus. Velos, Skates und Kinderwagen<br />

erobern die Strassen.<br />

Obwohl der erste <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong><br />

slowUp bei feuchten und kühlen<br />

Wetterbedingungen stattfand,<br />

waren die Organisatoren sehr zufrieden.<br />

«Die Verkehrszählung ergab eine<br />

Teilnehmerzahl von 10’000 Besuchern.<br />

Mit diesem Resultat können wir auf<br />

Grund der Wetterlage sehr zufrieden<br />

sein», führt OK-Präsident Beat Isenschmid<br />

aus, bei besserem Wetter wären 20’000 bis<br />

30’000 Teilnehmende möglich gewesen.<br />

Bewährtes beibehalten<br />

Die letztjährigen Teilnehmer bewerteten<br />

die Strecke wie auch das vielseitige Rahmenprogramm<br />

durchwegs positiv. Die<br />

rund 30 km lange Strecke bleibt dieses Jahr<br />

– abgesehen von ein paar kleinen Ände-<br />

rungen – bestehen. Sie führt von Goldau<br />

via Steinen über <strong>Schwyz</strong>, Ibach, Brunnen<br />

und Seewen nach Lauerz und von da zurück<br />

nach Goldau. Die kommenden Ausgaben<br />

des <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> slowUp sollen jeweils<br />

auch am dritten Sonntag im Mai stattfinden,<br />

so möchten die Organisatoren diesen<br />

gemütlichen Event etablieren. Nur am<br />

Muttertag würde der Anlass verschoben.<br />

Auch der <strong>WWF</strong> ist am Start<br />

Wie die Organisatoren wird auch der<br />

<strong>WWF</strong> dem Konzept von 2010 treu bleiben.<br />

Zwischen Goldau und Steinen werden<br />

die Teilnehmer beim Buchenhof wieder<br />

auf den Stand des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> stossen.<br />

Dort können sich die Besucher mit<br />

frischen Äpfeln und feinem Most stärken.<br />

Wiederum werden Wettbewerbsfragen<br />

ihre Hirnzellen fordern und es wird erneut<br />

tolle Preise zu gewinnen geben.<br />

Elvira Mächler<br />

Weitere Informationen sind unter<br />

www.slowUp.ch zu finden.<br />

Entdecke die Natur<br />

des Alpsteins<br />

Möchtest du das Leben auf der Alp entdecken? In den Bergen auf Entdeckungstour<br />

gehen? Oder draussen spielen und auf der Alp mithelfen? Dann bist du<br />

im Alplager genau richtig!<br />

Tauche ein in<br />

die faszinierende<br />

Bergwelt<br />

des Alpsteingebiets.<br />

Übernachtet<br />

wird in einer einfachen<br />

Hütte, welche<br />

auf 1200 Meter über<br />

Meer liegt. Die Hütte<br />

dient als idealer Ausgangsort<br />

für ausgedehnte, spannende<br />

Streifzüge in der Natur. Bergseen, Höhlen<br />

und ein verwunschener Hexenwald warten<br />

darauf, von dir entdeckt zu werden.<br />

Welche Tiere wohnen wohl an diesen Orten?<br />

Gemeinsam werdet ihr es herausfinden.<br />

Auf der Alp warten Ziegen, Kühe,<br />

Schweine, Hühner und ein Hund auf<br />

dich. Lerne mit dem Älpler sie zu pflegen<br />

und erhalte Einblicke in ihren Alltag.<br />

Sei dabei!<br />

Das Lager findet vom 9. bis zum 16. Juli<br />

statt. Von Brülisau aus erreichst du nach<br />

einer vierstündigen Wanderung die schön<br />

gelegene Alp mit wunderbarem Ausblick<br />

auf den Säntis. Das Lager ist geeignet für<br />

Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Für 350.-<br />

bzw. 410.- Franken kannst du dort eine<br />

spannende und erlebnisreiche Woche verbringen.<br />

Im Preis inbegriffen sind Verpflegung,<br />

Unterkunft und Material. Detailliertere<br />

Informationen sowie Packlisten werden<br />

mit der Anmeldung verschickt. Aber<br />

Achtung: Die Teilnehmerzahl ist auf 14<br />

beschränkt! Melde dich also schnell an.<br />

Unter www.wwfost.ch/naturlive findest<br />

du die nötigen Unterlagen dazu.<br />

Elvira Mächler<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.wwfost.ch/naturlive<br />

www.pandiamo.ch<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

25


S C h u t z g e b i e t e<br />

Jagdbanngebiet<br />

Silbern-Jägern-Bödmeren<br />

Der größte Fichtenurwald der Alpen mit 500 Jahre alten Bäumen, das zweitgrösste Höhlensystem in Europa und<br />

die grösste Karstlandschaft der Schweiz: In dieser wilden und ursprüglichen Landschaft hat auch das heimlich<br />

lebende Auerhuhn ein Rückzugsgebiet gefunden.<br />

In alten, lichten und reich strukturierten<br />

Wäldern wie dem Bödmerenwald lebt<br />

das Auerhuhn. Im Kanton <strong>Schwyz</strong>, einem<br />

der wichtigsten Kantone für die Erhaltung<br />

und Förderung des Auerhuhns,<br />

haben die Schweizerische Vogelwarte und<br />

die <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Wildhüter im Jahr 2009 mittels<br />

Molekulargenetik die Anzahl der<br />

Auerhühner geschätzt. Die Schätzung<br />

ergab einen Gesamtbestand von 150 bis<br />

160 Auerhüher - was einem Drittel des<br />

schweizweiten Bestandes entspricht.<br />

In der Schweiz gehen die Bestände des<br />

Auer huhns seit Jahren zurück. Die landesweite<br />

Erhebung im Jahr 2001 hat einen<br />

Bestand von 450-500 Hähnen ergeben, nur<br />

noch die Hälfte des Bestandes von 1971.<br />

Bestandesrückgang trotz<br />

Waldzunahme<br />

Dies ist erstaunlich, wenn man bedenkt,<br />

dass die Waldfläche der Schweiz seit rund<br />

150 Jahren zunimmt und heute 30 Prozent<br />

der Landesfläche bedeckt. Entspre-<br />

chend liegt der Schluss nahe, dass sich die<br />

strukturelle Entwicklung der Wälder und<br />

Waldränder seit der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts negativ auf die Verbreitung<br />

und Bestandesentwicklung der<br />

Waldhühner auswirkte.<br />

Auerhühner benötigen<br />

Strukturreiche Wälder<br />

Für die Erhaltung von überlebensfähigen<br />

Auerhuhn-Populationen haben sowohl<br />

Grösse wie auch Lage und Qualität der<br />

besiedelbaren Lebensräume eine zentrale<br />

Bedeutung. Flachgründige, nährstoffarme<br />

und moorige Böden lassen meist nur ein<br />

lückiges und langsames Baumwachstum<br />

zu. Sie begünstigen strukturell vielfältige<br />

Waldbestände, die dem Auerhuhn über<br />

Jahrzehnte stabile Lebensbedingungen<br />

Schema Lebensraumansprüche des Auerhuhns<br />

11<br />

7<br />

8<br />

3<br />

6<br />

9 10<br />

1<br />

2<br />

5<br />

4<br />

© pth-visual<br />

1 Jungfichte (als Deckung, z.T. als<br />

Winternahrung)<br />

2 Heidelbeeren<br />

3 Balzbaum<br />

4 Bodenbalzplatz<br />

26 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

5 Aufnahme von Magensteinchen an<br />

Wurzeltellern<br />

6 geschützter Brutplatz<br />

7 gedeckter Schlafplatz<br />

8 Föhren und Weisstannen<br />

(Nadeln als Winternahrung)<br />

9 Sandbadestelle («Huderpfanne»)<br />

10 Ameisenhaufen<br />

11 Buche (Knospen)


S C h u t z g e b i e t e<br />

Hennen bevorzugen offene Lebensraumteile z.B. Randbereiche von Mooren und Rieden. Ausreichende Deckung ist für<br />

die Auerhenne mit Küken jedoch notwendig (links). Heidelbeeren sind die wichtigsten Zwergsträucher in den meisten<br />

Auerhuhn-Lebensräumen (Mitte). Ungeeignet sind gleichförmige und dunkle Reinbestände wie z.B. reine Fichtenwälder<br />

auf grosser Fläche (rechts).<br />

bieten. Tiefgründige, nährstoffreiche<br />

Waldböden hingegen weisen meistens<br />

Wälder mit höheren Baumdichten auf.<br />

Die Bäume wachsen zudem schneller und<br />

höher, sorgen mit dichtem Kronenschluss<br />

für Schatten, und in tieferen Lagen<br />

schliessen die Buchen Lücken und Schneisen<br />

rasch. In solch wüchsigen Waldbeständen<br />

müssen Auerhuhn-Lebensräume<br />

durch waldbauliche Massnahmen geschaffen<br />

werden.<br />

fragmentierte Waldfläche<br />

Eine langfristig überlebensfähige Auerhuhn-Population<br />

benötigt über 100 Quadratkilometer<br />

Lebensraum. Bei uns kann<br />

das Auerhuhn nur überleben, wenn es gelingt,<br />

aktuell besiedelte Lebensräume und<br />

umliegende Wälder aufzuwerten und miteinander<br />

zu vernetzen. Experten haben<br />

Auch der Dreizehenspecht profitiert<br />

vom Auerhuhnschutz. Dieses gilt als<br />

Schirmart, da durch Schutzmaßnahmen<br />

für das Auerhuhn weitere gefährdete,<br />

bergwald-spezialisierte Vogelarten<br />

begünstigt werden.<br />

geschätzt, dass für das Überleben des<br />

Auerhuhns mehrere mindestens 200<br />

Hektaren grosse Flächen mit gut strukturiertem<br />

Lebensraum nötig sind, welche<br />

vor Störungen wirksam geschützt werden.<br />

Für ein verträgliches Miteinander<br />

von Mensch und Auerhuhn<br />

Für die Erhaltung der sensiblen Lebensräume<br />

des Auerhuhns ist es wichtig, dass<br />

Verbreitung des Auerhuhns um 1900<br />

Verbreitung des Auerhuhns um 1970<br />

Verbreitung des Auerhuhns um 2001<br />

Waldbesucher und auch Natursportler in<br />

einzelnen, ausgeschiedenen Schutzgebieten<br />

Beschränkungen anerkennen und für<br />

Kompromisse zugunsten der Wildtiere<br />

bereit sind. Wichtigste Einschränkung ist<br />

die Einhaltung des Wegegebots: Wanderer,<br />

Spaziergänger und Skisportler sollten<br />

auf den markierten Wegen, Loipen und<br />

Pisten bleiben.<br />

Sarah Marthaler<br />

Eidgenössische Jagdbanngebiete<br />

In der Schweiz gibt es 41 eidgenössische<br />

Jagdbanngebiete mit einer Gesamtfläche<br />

von gut 150‘900 ha.<br />

Sie wurden geschaffen, weil im Laufe des<br />

19. Jahrhunderts die Huftierbestände in der<br />

Schweiz wegen des hohen Jagddrucks und<br />

des sehr schlechten Zustands der Wälder ein<br />

absolutes Tief erreichten. Rothirsch und<br />

Steinbock wurden vollständig ausgerottet.<br />

Einzig das Reh und die Gämse konnten sich<br />

knapp halten.<br />

Heute geht es in Jagdbanngebieten nicht<br />

mehr vornehmlich darum, das Schalenwild<br />

vor der Übernutzung durch den Menschen,<br />

oder gar vor Wilderei zu schützen. Jagdbanngebiete<br />

sind heute in erster Linie zu<br />

Wildvorranggebieten geworden, in denen<br />

dem Lebensraum- und Artenschutz eine<br />

besondere Bedeutung zukommt. Sie sollen<br />

die wertvollen Ökosysteme in unserer dicht<br />

genutzten Landschaft vor zu grossen Beeinträchtigungen<br />

und Störungen schützen.<br />

Es gibt integral und/oder partiell geschützte<br />

Jagdbanngebiete oder Teile davon. In integral<br />

geschützten Gebieten können Regulierungsmassnahmen<br />

nur in Ausnahmefällen<br />

angeordnet werden. In partiell geschützten<br />

Gebieten können Rehe, Gämsen, Rothirsche<br />

und Wildschweine regelmässig reguliert<br />

oder auch reduziert werden.<br />

<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

27


28 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011


E x k u r s i o n<br />

Gegen alles ist<br />

ein Kraut gewachsen<br />

Essbare Wildkräuter kennen lernen und auch verarbeiten – eine gemeinsame Exkursion der beiden <strong>WWF</strong> Sektionen<br />

<strong>Schwyz</strong> und Zug macht es möglich!<br />

Am Samstag, den 28. Mai 2011,<br />

werden Albert und Sylvie Marty-<br />

Gisler die Teilnehmenden in das<br />

Waldgebiet rund um den Raten entführen.<br />

Sie sind als heimische Experten bekannt<br />

und werden mit ihrem vielseitigen,<br />

fundierten Wissen auf den Streifzügen<br />

Information<br />

Datum: Samstag, 28. Mai 2011<br />

Zeit: 12.00 – 17.30 Uhr<br />

Treffpunkt: Restaurant Raten, Ratenstrasse 1, 6315 Oberägeri<br />

Preis: <strong>WWF</strong>-Mitglieder 15.-<br />

nichtmitglieder 20.-<br />

Kinder bis 16 Jahre gratis<br />

Anmeldung: Bis 25. Mai 2011<br />

Per Mail: info@wwf-zug.ch<br />

Per Telefon: 041 711 36 14<br />

Mitnehmen: Angepasste Kleidung, gutes Schuhwerk, evt. Bestimmungsbücher<br />

Informationen zur Exkursionsleitung finden Sie unter: www.moorevent.ch<br />

durch den Wald allerhand erzählen. Die<br />

halbtägige Exkursion startet um 12.00<br />

Uhr beim Restaurant Raten. Von dort aus<br />

geht es los in den Wald. Auf der Exkursion<br />

werden die Teilnehmenden essbare Waldpflanzen<br />

kennen lernen. Gefundene<br />

Pflanzen werden bestimmt, deshalb empfiehlt<br />

es sich entsprechende Literatur mitzubringen.<br />

Unter anderem soll den Teilnehmern<br />

auch Wissen über die Zusammenhänge<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Ökosystemen wie Wald, Ried und Wiese<br />

vermittelt werden.<br />

«De Schnäller isch de<br />

Gschwinder»<br />

Anmelden kann man sich bis zum 25.<br />

Mai 2011. Aber schnell sein lohnt sich,<br />

denn die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen<br />

beschränkt. Die Exkursion wird bei<br />

jeder Witterung durchgeführt, deshalb<br />

empfiehlt es sich, passende Kleidung und<br />

gutes Schuhwerk zu tragen. Zur Belohnung<br />

werden am Ende die gesammelten<br />

Kräuter zu einer schmackhaften Suppe<br />

verarbeitet. Mit diesem Höhepunkt wird<br />

die gesellige und lehrreiche Exkursion<br />

um zirka 17.30 Uhr beendet werden.<br />

Elvira Mächler<br />

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In Richterswil<br />

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zu aktivieren bzw. zu<br />

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Ein Einstieg ist jederzeit<br />

möglich.<br />

(Einzelstunden oder<br />

Klein gruppen)<br />

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Glarnerstrasse 58 (im Dorfkern)<br />

8805 Richterswil<br />

Tel. 044 784 58 00<br />

Fax 044 784 69 41<br />

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<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 1/2011<br />

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Unsere Gärten und Pflanzensammlungen<br />

im Grüental in Wädenswil sind jederzeit offen.<br />

Besonders lohnenswert ist der Spezialitäenmarkt am 7. Mai 2011 oder<br />

unsere kostenlosen Montagsführungen (jeweils am 1. Montag in Monat).<br />

Weitere Infos unter: www.exterior.ch/veranstaltungen und www.spezialitaeten-markt.ch<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Zürcher Fachhochschule<br />

Sprechen Sie mit uns über Ihre<br />

wildesten Blumenträume!<br />

Die UFA-Wildblumenwiese Original CH i-G blüht auch auf<br />

Standorten, wo früher «nur» ein normaler Gräserrasen wuchs.<br />

Über 60 einheimische Wildgräser und Wildblumen verleihen<br />

dieser Wildblumenwiese ihre traumhafte Anpassungsfähigkeit.<br />

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.<br />

Winterthur, Tel. 058 433 76 34<br />

Sursee, Tel. 058 433 65 95<br />

Basel, Tel. 061 338 40 40<br />

Lyssach, Tel. 034 448 18 19<br />

St.Gallen Tel. 071 226 77 60<br />

Schaffhausen, Tel. 052 631 17 77<br />

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S i n n l o s e B e s c h ä d i g u n g e n<br />

Vandalen<br />

im Frauenwinkel<br />

Einmal mehr zerstören Chaoten reihenweise Informationstafeln im Naturschutzgebiet<br />

Frauenwinkel in der Gemeinde Freienbach. Der Stiftung Frauenwinkel<br />

entstand an diesem Wochenende ein Schaden von über 11‘000<br />

Franken. Es sind nun 2‘000 Franken Belohnung für sachdienliche Hinweise<br />

ausgesetzt, welche zur Überführung der Täterschaft führen.<br />

von einer Gruppe von Tätern ausgehen,<br />

welche auf ihrem Saubannerzug mit grosser<br />

Wahrscheinlichkeit verschiedentlich<br />

aufgefallen sind.<br />

Belohnung<br />

Die Stiftung Frauenwinkel will solch primitive<br />

Vandalen mit einer Anzeige zur<br />

Rechenschaft ziehen. Sie setzt 2000 Franken<br />

Belohnung für den entscheidenden<br />

Hinweis aus. Auf Grund von bereits eingegangenen<br />

Meldungen meint Christa<br />

Glauser, Präsidentin der Stiftung Frauenwinkel:<br />

«Die Gruppe ist verschiedenen<br />

Personen aufgefallen – es fehlt nur noch<br />

der entscheidende Hinweis eines Autokennzeichens,<br />

eines Namens oder einer<br />

Adresse. Wir rufen die Bevölkerung auf,<br />

verdächtige Personen oder Beobachtungen<br />

der Kantonspolizei sofort zu melden».<br />

Die Gemeinnützige Stiftung möchte auch<br />

weiterhin die Allgemeinheit auf die Raritäten<br />

und Schönheiten dieses einmaligen<br />

Lebensraumes aufmerksam machen und<br />

wird die Tafeln so bald als möglich wieder<br />

ersetzen – dafür braucht es aber wieder<br />

mehr als 11‘000 Franken. Und dieses Geld<br />

liegt nicht einfach auf dem Weg wie die<br />

Scherben der zerstörten Tafeln.<br />

res knobel<br />

Die breit abgestützte Stiftung Frauenwinkel<br />

hat in den letzten Jahren<br />

mit Spendengeldern zahlreiche<br />

Projekte zu Gunsten der Artenvielfalt<br />

im grössten Schutzgebiet am Zürichsee<br />

umgesetzt. Ein besonders beliebtes Projekt<br />

ist die Besucherinformation. Entlang<br />

des Pilgerweges vom Holzsteg in Hurden<br />

bis zum Bahnhof Pfäffikon informieren<br />

verschiedene Tafeln über die Raritäten in<br />

diesem einmaligen Lebensraum.<br />

Blinde Zerstörungswut<br />

In der Nacht von Freitag auf Samstag richtete<br />

eine Gruppe von Vandalen in sinnloser<br />

Zerstörungswut unnötigen Schaden<br />

an. Einzelne Tafeln wurden mit Fusstritten<br />

in Scherben gelegt, bei andern wurden<br />

die Tafeln zerkratzt. Drei Infotafeln wurden<br />

mit samt den Betonfundamenten aus<br />

dem Boden gerissen und über den Zaun<br />

geworfen. Bedenkt man das Gewicht von<br />

Tafel und Betonfundament, muss man<br />

2‘000 Fr. Belohnung<br />

Die Stiftung Frauenwinkel hat diese<br />

Belohnung für Hinweise ausgesetzt,<br />

welche zur Eruierung der<br />

täterschaft führen.<br />

Sachdienliche Hinweise über verdächtige<br />

Personen oder den Tathergang<br />

sind an die Kantonspolizei<br />

<strong>Schwyz</strong> zu richten.<br />

Informatonstafeln wurden mitsamt den schweren Betonfundamenten aus dem Bahndamm gerissen oder mit zertrümmerter<br />

Werbetafel über den Zaun geworfen.<br />

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a k t u e l l e s I n t e r v i e w<br />

Nachgefragt<br />

bei Rolf Hinder, Präsident der Gemeinde Tuggen<br />

Herr Hinder, Wo sind Sie aufgewachsen<br />

und seit wann<br />

leben Sie in Tuggen?<br />

Aufgewachsen bin ich in Kilchberg am<br />

Zürichsee und kam 1988 in die March.<br />

Zuerst nach Buttikon und 1997 nach<br />

Tuggen. Warum Tuggen? Meiner Frau<br />

und mir gefiel erst der dörfliche Charakter<br />

und der Standort des Hauses. Später<br />

lernten wir noch die tolle Bevölkerung<br />

von Tuggen kennen. Hier lässt es sich<br />

gut und angenehm zusammenleben<br />

und so manches Fest feiern.<br />

Wie sieht ihr beruflicher Alltag<br />

aus?<br />

Ich bin seit 35 Jahren in der UBS und<br />

zusätzlich seit 1998 im Gemeinderat<br />

Tuggen tätig, wo ich seit 2004 das Amt<br />

des Gemeindepräsidenten bekleide. In<br />

der UBS setze ich mich mit operationellen<br />

Risiken und entsprechenden Kontrollen<br />

auseinander. Als Gemeindepräsident<br />

werde ich mit mannigfaltigen Aufgaben,<br />

Repräsentationspflichten und<br />

Herausforderungen, die mit der Führung<br />

einer Gemeinde und der Führung von<br />

diversen Kommissionen so anfallen,<br />

konfrontiert.<br />

Wie und wo finden Sie die<br />

eNergie neben dem Hauptjob<br />

noch eine Gemeinde zu führen?<br />

Die Kraft und Energie schöpfe ich einerseits<br />

aus dem Amt selbst, aber hauptsächlich<br />

zusammen mit meiner Frau. Sie unterstützt<br />

mich und steht voll hinter mir.<br />

weshalb kandidierten sie als<br />

Gemeindepräsident?<br />

Wir hatten in Tuggen 2004 eine Vakanz<br />

und so stellte ich mich nach Absprache<br />

mit meiner Frau, dem Arbeitgeber und<br />

den Gemeinderatskollegen zur Verfügung.<br />

Grundsätzlich betrachte ich das<br />

Sich-Einbringen für die Gemeinschaft<br />

als Bürgerpflicht. Wenn ich schon in einem<br />

solch schönen Land und Ort leben<br />

darf, ist es auch selbstverständlich, dass<br />

ich einige Zeit, meine Kraft und Zeit zur<br />

Verfügung stelle.<br />

Was hat Sie in Ihrer Tätigkeit<br />

besonders gefreut oder<br />

Speziell geärgert?<br />

Es gibt viele 100 kleine Freuden und hie<br />

und da auch Ärgerliches. Die grossen Momente<br />

waren sicherlich die Erstellung<br />

und Einweihung der Riedlandhalle und<br />

die Renaturierung der alten Linthläufe.<br />

Aber ebenso freut es mich, dass wir als Gemeinderat<br />

Tuggen zusammen mit der<br />

Verwaltung, die Gemeinde so gut positionieren<br />

konnten, sei es steuerlich als auch<br />

in der Umsetzungen der notwendigen<br />

Investitionen.<br />

Welche öffentlichen Aufgaben<br />

erfüllen Sie nebst dem Gemeindepräsidium?<br />

Das Gemeindepräsidentenamt benötigt<br />

einen zeitlichen Einsatz von 40 – 60 %<br />

und dies neben dem 100 % Job bei der<br />

UBS, da hat es nicht mehr viel Raum für<br />

zusätzliche Aufgaben oder Ämter. Jedoch<br />

bin ich noch Vizepräsident des «Forum<br />

Lebendiges Linthgebiet».<br />

Wie ist Rolf Hinder privat?<br />

Ich mag gutes Essen und einen guten<br />

Wein, geniesse die Zeit mit meiner Frau<br />

und unserem gemeinsamen Hobby: Dem<br />

Motorradfahren. Ebenfalls schätzen wir<br />

das Zusammensein mit Freunden und Familie<br />

aber auch das Musikhören oder den<br />

Aufenthalt in der Natur. Letztlich ist da<br />

noch das Reisen, wir sind beide gerne Unterwegs<br />

in der Schweiz oder auch über die<br />

Grenze hinaus.<br />

Wie haben Sie das Projekt «Alte<br />

Linthläufe» erlebt?<br />

Mit dem Projekt «Alte Linthläufe» ist eine<br />

riesige Erfolgstory verbunden, die zeigt,<br />

wie das sehr gute Zusammenarbeiten<br />

funktioniert. Jahre schon war in Tuggen<br />

und speziell von Pro Tuggen das Anliegen<br />

vorhanden, den alten Linthlauf zu renaturieren.<br />

So hat Pro Tuggen mit dem<br />

<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> Kontakt aufgenommen<br />

und zusammen mit dem riesigen Know<br />

How vom <strong>WWF</strong> und seinem grossen<br />

Netzwerk dieses wunderbare Projekt realisiert.<br />

Man kann durchaus sagen, der Natur<br />

wurde um 5 vor 12 ein Stück Lebensraum<br />

zurückgegeben. Gut durchdacht<br />

und erfolgreich umgesetzt wurden nicht<br />

nur die Lebensräume für eine Vielzahl<br />

von Tieren und Pflanzen, sondern es wurde<br />

auch den Erholungsansprüchen der<br />

Bevölkerung und den Gästen von nah<br />

und fern Rechnung getragen. Es gilt hier<br />

allen: Pro Tuggen, dem <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, den<br />

Kantons-, Bezirks- und Gemeindebehörden<br />

sowie der Tuggner Bevölkerung und<br />

allen Sponsoren einen ganz grossen, grossen<br />

Dank auszusprechen. In Tuggen selbst<br />

nahmen, neben der Bevölkerung und<br />

den Behörden, die Schulklassen in verschiedenen<br />

Aktivitäten den Projektgedanken<br />

auf. So nahmen die Schulklassen<br />

z.B. als Eisvögel verkleidet an der kommunalen<br />

Fasnacht teil.<br />

Wie könnte die Fortsetzung<br />

aussehen?<br />

Ziel soll / muss es sein, eine Verbindung<br />

bis zur anderen Hangseite Richtung Reichenburg<br />

und bis zum Linthkanal ja darüber<br />

hinaus zu erstellen. Ich möchte alle<br />

ermuntern die Fortsetzung des Projektes<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen<br />

um damit der Natur, der Vernetzung<br />

und der Biodiversität in der Linthebene<br />

zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Wir sind eine Linthebene, ein Linthgebiet<br />

und dieses müssen wir pflegen, erhalten,<br />

schützen und aufwerten.<br />

Wie sieht die Gemeinde Tuggen<br />

in 20 Jahren aus?<br />

Das ist schwer zu sagen. Sicherlich wird<br />

Tuggen noch wachsen, hier ist das Ziel<br />

den dörflichen Charakter und den Kern<br />

in seiner Wesensart zu erhalten und von<br />

innen nach aussen zu wachsen. Dies widerspiegelt<br />

sich auch in unserer zurzeit<br />

in Arbeit befindenden Orts- und Nutzungsplanung.<br />

Ob das aber alles so gelingt,<br />

wissen wir in 20 Jahren.<br />

Res Knobel und Elvira Mächler<br />

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