Recycling NEWS 03/2012 - Loacker Recycling GmbH

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REcyclinG nEWS 12 neubau eggenbeRgeR AUSGABE 03/2012 eggenBerger recyclIng millioneninvestition in Recyclinghalle Wertstoff Zukunft. Das Eggenberger Team (v.l.n.r.): Sandro La Regina, Ronny Toldo, Fausto Maiolo (alle Toldo Strassenbau), Rolf Erdin (Alpiq Elektroplanung), Philipp Frick (Frickbau), Cyrill Huber (Wälli Ingenieure), Beat Hagmann (Immocoach), Noldi Frick (Frickbau), Michael Loacker und Sascha Quaderer. eggenberger recycling zieht um. das unternehmen übersiedelt von grabs nach Buchs und investiert dort rund 11 millionen franken in einen neubau. hier will das unternehmen weiter wachsen und sich den herausforderungen im Altstoffrecycling gestärkt stellen. Buchs. Nach fast 100 Jahren in Grabs zieht Eggenberger Recycling um. Im Buchser Industriegebiet hat das 1915 gegründete Unternehmen eine neue Heimat gefunden. Der Umzug in den Neubau ist für Ende des Jahres geplant. „Einen besseren Standort hätten wir nicht finden können“, sagt Geschäftsführer Sascha Quaderer. Als Vorzüge nennt er die nahe Autobahn, die nur 300 Meter entfernt liegende Kehrrichtverbrennung und den Anschluss an den Bahnhof. Dieser Anschluss an die Bahn ist für Eggen- berger besonders wichtig. Denn das Unter - nehmen hat die Absicht, zukünftig mindestens 7.500 Tonnen Material pro Jahr per Bahn zu verfrachten. Das ist rund das Dreifache der bisherigen Menge. „So können wir unseren Teil zu einer umweltfreundlichen Entsorgung und zu einer Entlastung der Straßeninfrastruktur beitragen“, so Quaderer. 10 000 m² große recyclinghalle Auf dem riesigen Areal an der Fuchsbüchelstrasse entsteht eine überdachte Sortierhalle mit einer Grundfläche von 10.000 Quadratmetern, wodurch die Wertstoffe vom Wetter, aber auch Anrainer von Lärm und Gestank bei der Wiederaufbereitung geschützt sind. Das Dach wird zudem so konstruiert, dass zu einem späteren Zeitpunkt auf einer Fläche von rund 6.000 Quadratmetern eine Fotovoltaik-Anlage gebaut werden kann. In einem benachbarten Gebäude werden Waagehaus und Büros integriert. Über 11 Millionen Franken lässt sich Eggenberger Recycling die neue Betriebsstätte kosten, das entspricht annähernd Sascha Quaderer Geschäftsführer Eggenberger Recycling AG Für Sie erreichbar unter: +423 262 62 80, sascha.quaderer@eggenbergerag.li dem Jahresumsatz von 2010 (12,7 Millionen). Mit der Investition in die moderne Betriebsstätte will sich Eggenberger Recycling für eine erfolgreiche Zukunft aufstellen. wertvolle partnerschaft geschlossen Rund 34.000 Tonnen Altstoffe hat Eggenber ger Recycling im vergangenen Jahr verladen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter. Quaderer schließt nicht aus, dass zu einem späteren Zeitpunkt weitere dazukommen könnten. „In den vergangenen Jahren sind wir, mit Ausnahme der Wirtschaftskrise, stetig gewachsen.“ Mit dem Schulterschluss mit Loacker Recycling vor drei Jahren und dem bevorstehenden Umzug ist Eggenberger jedenfalls für die veränderten Anforderungen des Marktes bestens gerüstet. weitere Infos unter: www.eggenbergerag.ch
5 fRagen an … prOf. clAude SIegenthAler BeAntwOrtet fünf frAgen neue bedingungen für erneuerbare energien 1Sie sind u.a. professor an der hosei universität tokyo und haben die Auswirkungen der fukushima-ereignisse Anfang des Jahres vor Ort mitbekommen. hat in Japan Ihrer einschätzung nach seitdem ein umdenken in richtung Erneuerbare Energien begonnen? Die schweren Folgen des Erdbebens haben in der Tat zum Umdenken geführt. Bisher konzentrierte sich die Energiepolitik auf Atom. Man träumte vom geschlossenen Brennstoffkreislauf in Brutreaktoren. Doch Fukushima hat viele wachgerüttelt. Japan hat in den letzten 12 Monaten fast 80 % Nuklearkapazität vom Netz genommen und die Regierung denkt laut über den Atomausstieg nach. Die Ver sor - gungslücken werden zur Zeit mit Öl, Gas und Kohle überbrückt. Das sind Ressourcen, die Japan importieren muss und die zu einem großen Handelsbilanzdefizit führen. Noch ist unklar, wie sich dieser Kurs auf die Staatsverschuldung und die Strompreise auswirkt. Doch Japan ist schon aus mancher Krise in dustriepolitisch gestärkt hervorgegangen. Das ist auch für die Erneuerbaren zu erwarten. 2Auch loacker betätigt sich seit 2011 im geschäftsfeld erneuerbare energien. welche chancen und risiken, von denen abhängt, ob alternative energieversorgung voranschreitet, sehen Sie in der Umwelt- und Industriepolitik? In Europa werden in einigen Ländern seit rund zehn Jahren vor allem Wind und Solar staat - lich massiv gefördert. Nun kämpfen diese Nationen mit enormen Staatsverschuldungen, Subventionen und Forschungsgelder wer den gekürzt. Inwieweit davon auch die Erneuerbaren betroffen sind, hängt von länderspezifischen Faktoren ab. Anderseits kann Wind- und Solarstrom vereinzelt bereits zu nahezu vergleichbaren Kosten hergestellt werden, wie der Strom aus herkömmlichen Kraftwerken – die sogenannte „Netz-Parität“ kommt in Griffnähe. Für Unternehmen, die sich für Stromerzeugung mit Erneuerbaren enga gie - ren, heißt das, dass die Goldene Ära mit langfristig gesicherten, teilweise sehr hohen Renditen durch „normale“ Marktbedingungen abgelöst wird. Gut geführte und solide finanzierte Unternehmen, die sich rechtzeitig geeignete Standorte gesichert haben und mit innovativen Geschäftsmodellen den Strukturwandel vorantreiben, werden auch unter diesen neuen Bedingungen erfolgreich sein. 3 nachhaltigkeits-Branding ist eines Ihrer lieblings themen. welche tipps würden Sie aus Sicht Ihres Beratungs unternehmens in zürich dem loacker-Konzern mit auf den weg geben, damit der Claim „Wertstoff Zukunft“ erlebbar wird? Loacker hat sich bezüglich Nachhaltigkeit gut in Stellung gebracht. Nehmen wir den Claim „Wertstoff Zukunft“: dieser sagt aus, dass Nachhaltigkeit als Teil des Kerngeschäfts ver - standen wird. Wo die Interessen der Gesellschaft und der Firma deckungsgleich sind, liegt der Hebel für Wirkung, Innovation und Wertschöpfung bei voller Glaubwürdigkeit. Die Anspruchsgruppen verstehen und spüren das in der direkten Begegnung auch ohne den inflationären Gebrauch dieses Schlagworts. Man gewinnt die Herzen der Menschen nicht mit bürokratischen Regulierungen, sondern mit Kompetenz, Innovation und echtem Engagement. 4die recyclingbranche wird vermehrt als zukunftsbran che wahrgenommen. welche marktpotentiale sehen Sie in einer Branche, die sich von der entsorgungs- zur Versorgungswirtschaft bzw. von der Abfall- zur wertstoffwirtschaft entwickelt? Ist in Ihren Augen das „cradle-to-cradle“prinzip(„Von-der-wiege-zur-wiege“prinzip) nur eine „grüne modeerscheinung“ oder ein zukunftsfähiges und wegweisendes Konzept? Die Entsorgungsbranche als Ganzes hatte lange Zeit ein eher langweiliges, oftmals schmutziges und aufgrund unrühmlicher Fälle auch mafiöses Image. Die Schließung der Wertstoffkreisläufe bietet der Branche die Chance, sich als volkwirtschaftlich be deutsame und strategisch wichtige Branche aufzuwerten. Ob sich jedoch die Kreislaufwirtschaft von ihrer heutigen Form hin zu total schadstofffreien und geschlossenen Lebenswegen im Sinne der Erfinder des viel radikaleren Cradle-to-Cradle-Ansatzes entwick eln wird, ist offen. Das wird auch davon abhängen, ob es der Wertstoffindustrie gelingt, zukünftig entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv zu sein. 5 Sie sind nicht nur coach, professor und Buchautor, sondern auch unternehmer. welche strategischen eckpfeiler sehen Sie als erfolgsent scheidend an, wenn Sie sich in die geschäfts führer-rolle eines recycling- Konzerns versetzen? Was mir als Außenstehendem auffällt ist, dass diese Branche eine sehr rasche Kon so lidierung, Professionalisierung und Internatio nalisierung erfährt. Man könnte von einer industriellen Revolution sprechen. Damit werden die althergebrachten, häufig bodenständigen und familiären, relativ überschaubaren, zumeist auch informellen, ge werbli chen Strukturen in Frage gestellt und herausgefordert. Komplexität, Geschwindigkeit, Chancen aber auch Risiken steigen rasant bei Firmen, die in diesem Wandel die Nase vorn haben. Umso wichtiger wird das strategische Management und eine sorgfältige Beobachtung der relevanten Veränderungen in den technischen Prozessen, den Märkten und den politischen Rahmenbedingungen. clauDe SiegentHaleR, pRof.DR.oec.HSg Claude Siegenthaler ist Forschungs profes sor an der Hosei Universität Tokyo und unter rich tet auch am MBA St.Gallen & der ETH Zürich. Als Dozent und Berater befasst er sich vorwie gend mit der Übersetzung öko lo gi scher Nachhaltigkeits-Trends in unter neh merische Strategien und Geschäftsmodelle. Für Sie erreichbar unter: claude@hosei.ac.jp oder +41 (0)79 474 26 66 weitere Infos unter: Recycling neWS 13 auSgabe 03/2012
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