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Verbesserter Donauhochwasserschutz in Wien - pro umwelt

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<strong>Verbesserter</strong><br />

<strong>Donauhochwasserschutz</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Das Projekt „<strong>Donauhochwasserschutz</strong> <strong>Wien</strong>“ wurde bereits im Jahr 1969<br />

erstellt und im Jahr 1970 vom se<strong>in</strong>erzeitigen BM für Land- und Forstwirtschaft<br />

wasserrechtlich genehmigt. E<strong>in</strong> Großteil der dar<strong>in</strong> vorgese henen<br />

Maßnahmen wurde mittlerweile umgesetzt.<br />

Der Bereich stromab des zwischen -<br />

zeitlich errichteten Donaukraftwerkes<br />

Freudenau wurde jedoch noch<br />

nicht realisiert. Im e<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>d folgende<br />

Abschnitte betroffen:<br />

- L<strong>in</strong>kes Donauufer - Bereich Lobau,<br />

Marchfeldschutzdamm und mögliche<br />

Wassere<strong>in</strong>leitungen <strong>in</strong> die Untere<br />

Lobau<br />

- Rechtes Donauufer - Bereich Albern,<br />

Hafentor und Dammsystem<br />

Albern<br />

In den folgenden Abschnitten werden<br />

die vorgesehenen Maßnahmen sowie<br />

der aktuelle Planungsstand kurz beschrieben.<br />

Marchfeldschutzdamm<br />

(MSD): Schwarzes Loch -<br />

Schönauer Schlitz<br />

E<strong>in</strong>en wesentlichen Bestandteil des<br />

Gesamt<strong>pro</strong>jektes für den <strong>Donauhochwasserschutz</strong><br />

<strong>Wien</strong> stellt der Abschnitt<br />

Lobau - Schönauer Schlitz dar.<br />

Das generelle Projekt 1969 sieht hier<br />

den Ausbau des Marchfeldschutzdammes<br />

auf das Projekthochwasser (PHQ)<br />

von 14.000 m 3 /s vor.<br />

Im Zuge des Hochwasserereignisses<br />

August 2002 wurde erkannt und<br />

durch Bodenuntersuchungen bestätigt,<br />

dass dieser Dammabschnitt<br />

nicht mehr dem Stand der Technik<br />

entspricht. Der bestehende Marchfeldschutzdamm<br />

bedarf somit e<strong>in</strong>er<br />

Überarbeitung bzw. Verbesserung der<br />

Standsicherheit.<br />

Dieser erste Schritt der Instandhal tung<br />

erfolgt durch die <strong>Donauhochwasserschutz</strong>konkurrenz<br />

(DHK). Die Anpassung<br />

des im Abschnitt zwischen<br />

Schwarzem Loch und Schönauer<br />

Schlitz rund 8,2 km langen Dammes<br />

auf se<strong>in</strong>e für den Verbesserten <strong>Donauhochwasserschutz</strong><br />

<strong>Wien</strong> erforderliche<br />

endgültige Dammkronenhöhe,<br />

erfolgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Schritt durch<br />

die Stadt <strong>Wien</strong>.<br />

Abzustimmende Baumaßnahmen<br />

Alle Maßnahmen s<strong>in</strong>d auf die Belange<br />

des Nationalparks Donau-Auen und des<br />

Grundwasserwerkes Untere Lobau der<br />

Stadt <strong>Wien</strong>, MA31 -<br />

Wasserwerke, abzustimmen. Um e<strong>in</strong>e<br />

doppelte Bau führung zu vermeiden, sollen<br />

die Sanierungsmaßnahmen der <strong>Donauhochwasserschutz</strong>konkurrenz<br />

(DHK), vertreten durch die via donau -<br />

Österreichische Wasserstraßen - Gesellschaft<br />

mbH, zeitgleich mit den Baumaßnahmen<br />

der Stadt <strong>Wien</strong>, MA 45 -<br />

Wasserbau, zur Aufhöhung des Dammes<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Stadt <strong>Wien</strong> wird die Dammkrone<br />

auf die dem Verbesserten <strong>Donauhochwasserschutz</strong><br />

entsprechende Höhenlage<br />

herstellen und die dafür notwendigen<br />

Maßnahmen (zB Verbreiterung des<br />

Dammes usw) durchführen.<br />

Vorgesehene Wehranlagen<br />

Durch die Anordnung von beweglichen<br />

Wehren kann die geregelte Ausleitung<br />

von Dotations- und Hochwasser <strong>in</strong> die<br />

Lobau bewerkstelligt werden. Ziel ist<br />

durch die Durchströmung der Augebiete<br />

e<strong>in</strong>e Reduktion der Verlandungstendenz<br />

der Lobau-Gewässer zu erreichen.<br />

Als optimale Standorte für die Situierung<br />

von Wehranlagen wird der Hafenumschließungsdamm<br />

Lobau im<br />

Bereich des Lausgrundwassers und<br />

des Schwarzen Lochs angesehen.<br />

36 m E<strong>in</strong>strömbreite<br />

Vorgesehen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> 1-feldriges Wehr<br />

im Bereich des Lausgrundwassers und<br />

e<strong>in</strong> 2-feldriges Wehr beim Schwarzen<br />

Loch mit e<strong>in</strong>er Wehrfeldbreite von je<br />

ca. 12 m. Dies ergibt e<strong>in</strong>e gesamte E<strong>in</strong>strömbereite<br />

von ca. 36 m. Wesentlich<br />

<strong>in</strong> der Konzeption der Wehre ist, dass<br />

diese garantieren müssen, bei großen<br />

Hochwässern geschlossen zu se<strong>in</strong>.<br />

Die im Zuge e<strong>in</strong>es wasserwirtschaftlichen<br />

Versuches zu erarbeitende Betriebsordnung<br />

der Wehranlagen hat so<br />

zu erfolgen, dass der Wasserspiegel von<br />

154.83 m ü.A. an ke<strong>in</strong>er Stelle <strong>in</strong> der<br />

Lobau überschritten wird. Die Wehre<br />

s<strong>in</strong>d so zu steuern, dass sie bei größeren<br />

Hochwässern immer mehr zu<br />

schließen s<strong>in</strong>d. Bei den Wehren ist mit<br />

e<strong>in</strong>er maximalen Beaufschlagung der<br />

Unteren Lobau von 1000 bis 1200 m³/s<br />

zu rechnen. Diese Werte werden bei e<strong>in</strong>em<br />

30 bis 100-jährlichen Hochwasser<br />

erreicht. Am unteren Ende der Unteren<br />

Lobau ist der Schönauer Schlitz<br />

deutlich aufzuweiten (200 bis 300 m).<br />

Rechtes Donauufer -<br />

Bereich Albern<br />

Am rechten Donauufer entsprechen<br />

die Hochwasserschutzanlagen im Bereich<br />

des Hafen Albern und im Uferbereich<br />

bis zur Mündung der<br />

Schwechat noch nicht den Anforderungen<br />

des 1969er-Projektes.<br />

Auf Grund der zwischenzeitlich e<strong>in</strong>getretenen<br />

Veränderungen der Flä -<br />

chennutzung im Hafen Albern und<br />

nach dem großen Hochwasserereignis<br />

vom August 2002 wurde seitens der<br />

Stadt <strong>Wien</strong> entschieden, durch die<br />

Realisierung des Hafentores Albern<br />

den Hafen Albern <strong>in</strong> den Verbesserten<br />

<strong>Donauhochwasserschutz</strong> zu <strong>in</strong>tegrieren<br />

und damit auch das Hafengelände<br />

vor Hochwasserschäden zu schützen.<br />

Hafentor<br />

und Dammsystem Albern<br />

Im Zuge des Projekts „<strong>Donauhochwasserschutz</strong><br />

<strong>Wien</strong>, Rechter Donaukanalrückstaudamm,<br />

Abschnitt Marget<strong>in</strong>straße<br />

bis Hagenauer Querdamm“<br />

wurde vom Hagenauer Quer -<br />

damm bis <strong>in</strong> den Bereich Z<strong>in</strong>ner gasse<br />

(Zufahrt zum Gasthaus W<strong>in</strong>ter) der<br />

bestehende Dammkörper aufgehöht<br />

und verbreitert.<br />

Zur Fertigstellung des Verbesserten<br />

<strong>Donauhochwasserschutz</strong>es s<strong>in</strong>d im<br />

Bereich des Hafen Albern folgende<br />

Baumaßnahmen erforderlich:


Ökologische Aspekte<br />

- Errichtung des Hafentores Albern<br />

im Bereich der Hafene<strong>in</strong>fahrt.<br />

- Für den Bereich stromauf des geplanten<br />

Hafentores wurden bereits<br />

1992 drei Varianten ausgearbeitet.<br />

Die Wirtschaftlichste stellt die Anb<strong>in</strong>dung<br />

an den bestehenden Rechten<br />

Donaukanal - Rückstaudamm dar.<br />

Das Blaue Wasser kommt dabei im<br />

hochwasserfreien Bereich zu liegen.<br />

- Im Anschluss an das Hafentor ist<br />

<strong>in</strong> stromabwärtiger Richtung e<strong>in</strong><br />

Hochwasserschutzdamm als Verb<strong>in</strong>dung<br />

zum Alberner Hauptdamm<br />

herzustellen. Dieser wird<br />

stromseitig um das dort vorhandene<br />

Gasthaus geführt und dann<br />

mit dem anzupassenden Alberner<br />

Hauptdamm verbunden. Der Bauanschnitt<br />

endet an der Landesgrenze<br />

<strong>Wien</strong>/Niederösterreich.<br />

- Sanierung von Schwachstellen am<br />

Hafenumschließungsdamm Albern.<br />

Um e<strong>in</strong> Ansteigen des Hafenwasserspiegels<br />

nach dem Schließen der Ha -<br />

fentores zufolge Sickerwasserzutritten<br />

zu verh<strong>in</strong>dern, ist auch die Errichtung<br />

e<strong>in</strong>es Pumpwerkes erforderlich.<br />

Die Verknüpfung von Maßnahmen für<br />

e<strong>in</strong>en effektiven Hochwasserschutz mit<br />

der Sicherstellung ökologischer Entwicklungsperspektiven<br />

zur Erhaltung<br />

und Entwicklung des wertvollen Biotopmosaiks<br />

der Au waren Ergebnis e<strong>in</strong>es<br />

Hear<strong>in</strong>gs, das von Juni bis Oktober<br />

2006 unter E<strong>in</strong>beziehung von Expert<br />

Innen aller betroffenen Diszipl<strong>in</strong>en und<br />

Institutionen stattgefunden hat.<br />

Zur weiteren Konkretisierung und<br />

Berücksichtigung neuerer Erkenntnisse<br />

wird e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Lenkungsgruppe<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Im Folgenden s<strong>in</strong>d die Ergebnisse des<br />

Hear<strong>in</strong>gs auf Basis des gegenwärtigen<br />

Wissensstands dargestellt. Die<br />

Stadt <strong>Wien</strong> beabsichtigt den verbesserten<br />

<strong>in</strong>tegrativen <strong>Donauhochwasserschutz</strong><br />

für <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der<br />

Sicherstellung/Verbesserung der ökologischen<br />

Funktionsfähigkeit der Unteren<br />

Lobau als Auengebiet rasch fertig<br />

zu stellen.<br />

Im Bereich Nationalpark Donau-Auen<br />

bedeutet das den Ausbau des Marchfeldschutzdammes<br />

auf e<strong>in</strong>e Schutzwirkung<br />

von 14.000 m³/s unter Berücksichtigung<br />

folgender Zielvorgaben:<br />

- Hochwasserschutz, Entlastung von<br />

Hochwasserwellen soweit mit den<br />

Zielen des Grundwasserschutzes<br />

Geplante Bauzeiten<br />

L<strong>in</strong>kes Ufer<br />

Hafenumschließungsdamm<br />

Lobau 2006 - 2008<br />

Marchfeldschutzdamm<br />

2008 - 2011<br />

Wehranlagen 2009 - 2010<br />

Schönauer Schlitz 2010<br />

Wasserwirtschaftlicher<br />

Versuch 2010 - 2015<br />

Rechtes Ufer<br />

& Hafentor Albern 2008 - 2013<br />

Alberner<br />

Hauptdamm 2013 - 2015<br />

vor Schadstoffe<strong>in</strong>trag und Erhaltung<br />

des Biotopmosaiks vere<strong>in</strong>bar<br />

- Schutz des Grundwasservorkommens<br />

<strong>in</strong> der Unteren Lobau<br />

- Sicherung der Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung<br />

- Sicherstellung/Verbesserung der<br />

ökologischen Funktionsfähigkeit<br />

des Nationalparks als Auengebiet<br />

- Möglichst starke seitliche Anb<strong>in</strong>dung<br />

(Gewässervernetzung) und<br />

Dynamisierung bestehender bzw.<br />

ehemaliger Altarmsysteme, Sicherstellung<br />

e<strong>in</strong>er möglichst naturnahen<br />

Durchflutung des Auengebiets<br />

- Erhaltung des wertvollen Biotopmosaiks

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