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boldtstraße fallen, <strong>de</strong>r nordwestliche Teil von Burgweinting<br />
und Konradsiedlung-Nord (um die Pommernstraße).<br />
Die Rangfolge bezüglich <strong>de</strong>r Sozialhilfeempfängerdichte<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Gesamtprozentsatzes<br />
<strong>de</strong>r Sozialhilfeempfänger weist dazu einige<br />
Unterschie<strong>de</strong> auf.<br />
Wie oben erwähnt, ist <strong>de</strong>r Wert in <strong>de</strong>r Spalte Segregationssummand<br />
<strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r <strong>zur</strong> Berechnung<br />
<strong>de</strong>s Segregationsin<strong>de</strong>xes verwen<strong>de</strong>t wird.<br />
Durch die verschie<strong>de</strong>nen Beiträge <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Blockgruppen zu diesem In<strong>de</strong>x wird auch dasAusmaß<br />
<strong>de</strong>r Segregation bestimmt.<br />
Die Sozialhilfeempfängerdichte beschreibt das<br />
Verhältnis von Wohnbevölkerung zu Sozialhilfeempfängern<br />
in <strong>de</strong>n einzelnen Blockgruppen und<br />
ist dadurch durchaus eine Kennzahl für die soziale<br />
Problematik in einem Gebiet.<br />
Der Gesamtprozentsatz ist schließlich bei <strong>de</strong>r Frage<br />
von Interesse, wo <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r Sozialhilfeempfänger<br />
wohnt, bil<strong>de</strong>t also so etwas wie ein<br />
Maß <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit für die Wohnstandortwahl<br />
von einkommensschwachen Schichten.<br />
Zeitliche Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Wohnstandortwahl<br />
Wie bereits erwähnt, lässt das Datenmaterial nur<br />
bedingt einen zeitlichen Vergleich <strong>de</strong>r Wohnstandortwahl<br />
<strong>de</strong>r Sozialhilfeempfänger zu. Als Maßzahl<br />
wird die Differenz <strong>de</strong>r Gesamtprozentsätze verwen<strong>de</strong>t,<br />
die als Wahrscheinlichkeit für die Wohnstandortwahl<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n kann. Die längerfristige<br />
Beobachtung bezieht sich dabei nur auf Unterbezirke,<br />
während die räumlich differenziertere<br />
nur die Verän<strong>de</strong>rungen eines Jahres darstellen<br />
kann. Es lassen sich jedoch Gemeinsamkeiten<br />
feststellen, was eine Art Trend vermuten lässt. So<br />
ist zum Beispiel eine klare Abwan<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m<br />
Innenstadtbereich festzustellen, <strong>de</strong>r auf die “gentrification”<br />
<strong>zur</strong>ückzuführen ist.<br />
Von 1985 auf 1997 fiel <strong>de</strong>r Gesamtprozentsatz <strong>de</strong>r<br />
Sozialhilfeempfänger in <strong>de</strong>n drei Altstadtbezirken<br />
von fast 20% auf knapp 11%. Weitere Unterbezirke<br />
mit Abnahme im Gesamtprozentsatz sind <strong>de</strong>r<br />
Rangfolge nach <strong>Stadt</strong>amhof (-1,96%) und Konradsiedlung-Nord<br />
(-1,3%). In <strong>Stadt</strong>amhof gilt trotz <strong>de</strong>r<br />
Barrierewirkung <strong>de</strong>r Donau <strong>de</strong>r gleiche Erklärungsansatz<br />
wie in <strong>de</strong>r Altstadt. Tatsächlich kann<br />
<strong>de</strong>r Donau durch die Jahninsel in diesem Falle sogar<br />
die Rolle eines Naherholungsgebietes direkt<br />
vor <strong>de</strong>r Haustür bescheinigt wer<strong>de</strong>n, was wie<strong>de</strong>rum<br />
für die jüngeren Mieter sehr interessant sein<br />
dürfte. Die Konradsiedlung-Nord ist nur in <strong>de</strong>r Gesamtheit<br />
als Unterbezirk als Abwan<strong>de</strong>rungsgebiet<br />
<strong>de</strong>r Sozialhilfeempfänger zu <strong>de</strong>uten. Einzelne<br />
Blockgruppen - wie die an <strong>de</strong>r Berliner Straße -<br />
sind weiterhin soziale Brennpunkte.<br />
Spitzenreiter im Zuwachs sind <strong>de</strong>r Reihe nach Ziegetsdorf-Neuprüll<br />
(4%), Burgweinting (3,76%),<br />
<strong>de</strong>r Innere Osten (2,5%), die Isar-/Lechstraße<br />
(2,1%) und die Burgun<strong>de</strong>rstraße/Napoleonstein<br />
(1,86%). Bei Ziegetsdorf-Neuprüll und Burgweinting<br />
sind diese Werte vor allem durch <strong>de</strong>n relativ<br />
niedrigen Wert von 1985 (Neubaugebiete) zu erklären.<br />
Zumin<strong>de</strong>st beim Inneren Osten muss<br />
schon von einem Sogeffekt gesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Zahlen auf Blockgruppenebene, die die Verän<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Gesamtprozentsatzes von 1996 auf<br />
1997 beschreiben, zeigen - je<strong>de</strong>nfalls für <strong>de</strong>n<br />
Großteil <strong>de</strong>r Altstadt - ebenfalls eine Verdrängung<br />
<strong>de</strong>r Sozialhilfeempfänger. Lediglich in <strong>de</strong>r östlichen<br />
Altstadt wird eine Zunahme <strong>de</strong>s Gesamtprozentsatzes<br />
um 0,15% verzeichnet. Die drei <strong>de</strong>m<br />
Zentrum angehörigen Blockgruppen und die westliche<br />
Altstadt verloren in diesem Zeitraum 0,67%,<br />
wobei die westliche Altstadt mit 0,2% und die<br />
Blockgruppe um <strong>de</strong>n Domplatz mit 0,21% zu diesem<br />
Wert beitrugen. Die Blockgruppen, die die<br />
stärkste Zunahme <strong>de</strong>s Gesamtprozentsatzes zu<br />
verzeichnen haben, sind diejenigen nördlich <strong>de</strong>r<br />
Burgun<strong>de</strong>rstraße (0,92%), Kumpfmühl-Ost (Gutenbergstraße,<br />
0,31%), <strong>de</strong>r westliche Teil von<br />
Weichs (0,31%), <strong>de</strong>r nördliche Teil <strong>de</strong>s Kasernenviertels<br />
(0,3%), <strong>de</strong>r nordwestliche Teil <strong>de</strong>r Isarstraße<br />
(0,26%) und in Reinhausen um die Alte Waldmünchener<br />
Straße (2,5%). Auffällig ist, dass die<br />
Blockgruppe im Inneren Osten, die <strong>de</strong>r Spitzenreiter<br />
in <strong>de</strong>r Sozialhilfedichte ist, keine Zunahme im<br />
Gesamtprozentsatz zu verzeichnen hat. Tatsächlich<br />
ist hier eine Abnahme um 0,22% festzustellen,<br />
was durch die Kürze <strong>de</strong>s Beobachtungszeitraumes<br />
als Schwankung ge<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n kann. Diese<br />
Schwankung wie<strong>de</strong>rum ist dadurch relativiert,<br />
dass <strong>de</strong>r Gesamtprozentsatz sowohl für 1996<br />
(4,46%) als auch 1997 (4,24%) einen sehr hohen<br />
Wert innerhalb dieser Blockgruppe ergibt. Die drei<br />
Blockgruppen, die am meisten Rückgang bezüglich<br />
<strong>de</strong>s Gesamtprozentsatzes zu verzeichnen haben,<br />
sind die Konradsiedlung-Nord (Berliner Straße<br />
-0,55%), <strong>de</strong>r östliche Teil <strong>de</strong>r Ganghofersiedlung<br />
(-0,44%) und Ziegetsdorf-Neuprüll (Weiherweg<br />
-0,38%). In diesen Blockgruppen liegen die<br />
Werte <strong>de</strong>s Gesamtprozentsatzes 1997 zwischen<br />
1,5% und 2,6%, wodurch die Schwankung aussagekräftiger<br />
ist als beim Son<strong>de</strong>rfall Innerer Osten.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Konradsiedlung-Nord scheint sich<br />
<strong>de</strong>r Trend <strong>de</strong>r längerfristigen Beobachtung auf Unterbezirksebene<br />
zu bestätigen (Abnahme <strong>de</strong>s Gesamtprozentsatzes),<br />
während in Kumpfmühl-<br />
West eine gegenläufige Entwicklung zu verzeichnen<br />
ist.<br />
Antisegregationsstrategien<br />
Bei <strong>de</strong>r Vermeidung <strong>de</strong>r Segregation sind einige<br />
Ansatzpunkte <strong>de</strong>nkbar. Tatsächlich wer<strong>de</strong>n mögliche<br />
Konzepte seit kurzem erprobt o<strong>de</strong>r befin<strong>de</strong>n