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<strong>UWE</strong> <strong>HUCHEL</strong><br />
Selfkantbilder<br />
@2013
Vorwort<br />
Entstehen und Vergehen, das ist das Gesetz der Welt. - Publilius Syrus<br />
Die westlichste Gemeinde mit ihren 12 Dörfern hat einen ganz bestimmten Reiz. Neues<br />
und Altes liegen dicht nebeneinander. Das heutige Aussehen ist geprägt vom Wohlstand<br />
der Einwohner, aber auch von Ereignissen im vorigen Jahrhundert. Auf den Internetseiten<br />
des Ortes Isenbruch /1/ findet man eine Chronik, die geradezu charakteristisch<br />
für viele Dörfer am Westzipfel Deutschlands ist: „Das Dorf Isenbruch zählt rund<br />
320 Einwohner. Das Ortsbild hat noch immer einen bäuerlichen Charakter, obwohl nur<br />
noch wenige landwirtschaftliche Betriebe übrig geblieben sind. Selbständige Handwerker<br />
wie Schmied, Schlosser, Schreiner und Schneider, die früher das Dorf mitprägten,<br />
sind ein Opfer der Industrialisierung geworden. Die Landwirte betreiben, bedingt durch<br />
das Bruchland und die Bachgründe, überwiegend Weidewirtschaft. „ ... „Die schlimmste<br />
Zeit für das Dorf war, als 1944 die Front vor Isenbruch stehen blieb. Die Einwohner<br />
haben wochenlang in den Kellern gehaust und darauf gewartet, dass die Front sie überrollte.<br />
Aber daraus wurde zunächst nichts. Die Bevölkerung musste räumen. Auf dem<br />
Wege in die Evakuierung wurden viele in Posterholt freundlich aufgenommen. Doch so<br />
lange dieses Dorf von deutschen Truppen besetzt war, durften sich die Isenbrucher<br />
nicht auf die Straße wagen. Bis heute haben sich freundschaftliche Beziehungen mit den<br />
gastfreundlichen Familien in Posterholt erhalten. Andere Dorfbewohner wurden bis<br />
nach Thüringen verschlagen. Einige wenige, die zunächst nach Millen ausgewichen waren,<br />
landeten im Lager Vught in Holland. Als die Bevölkerung nach und nach aus der E-<br />
vakuierung heimkehrte, fand sie das Dorf in einem traurigen Zustand wieder. Kein<br />
Haus war verschont geblieben
Von den Hauseinrichtungen war nichts mehr da. Die Felder<br />
waren im Herbst 1944 nicht bestellt worden, z.T. hatte man<br />
die Feldfrüchte noch nicht mehr einholen können. Viele Felder<br />
und Wiesen waren vermint. Die Minen haben auch in Isenbruch<br />
ihre Opfer gefordert. So waren die ersten Monate nach<br />
der Evakuierung eine schlimme Zeit. Heute sieht man von den<br />
Kriegsspuren nichts mehr. Aber die neuen Häuser, die innerhalb<br />
des Dorfes liegen, stehen fast alle an der Stelle alter Häuser,<br />
die neu aufgebaut werden mussten. Das waren rund 30<br />
Prozent.<br />
In der Zeit vom 23. April 1949 bis 1. August 1963 stand der<br />
Ort Isenbruch zusammen mit den anderen Orten des Selfkants<br />
unter niederländischer Auftragsverwaltung. Diese Umstellung<br />
war für die Bevölkerung sicherlich nicht einfach.<br />
Doch die gemeinsame kulturelle und geschichtliche Vergangenheit<br />
diesseits und jenseits der Grenze sowie die gleiche<br />
Sprache, unsere heimische Mundart, begünstigten die Entwicklung.<br />
Als es im Jahre 1963 zur Rückgliederung des Selfkants<br />
kam, hatte sich die Bevölkerung bereits sehr stark zum<br />
benachbarten Limburg hin orientiert. Die Betriebe verloren<br />
einen Teil ihres in der Provinz Limburg geschaffenen Kundenkreises<br />
und hatten mit nicht unwesentlichen Schwierigkeiten<br />
zu kämpfen. Noch heute sind einige Isenbrucher seit dieser<br />
Zeit in den Niederlanden beschäftigt, und es bestehen zahlreiche<br />
persönliche Bande über die Grenze hinweg. „<br />
ii
Obwohl die Geschichte des Selfkants viel weiter zurück reicht,<br />
sind es gerade der zweite Weltkrieg und die Zeit unter niederländischer<br />
Auftragsverwaltung, die das Aussehen der Orte und<br />
die Lebensweise geprägt haben. Wie überall auf der Welt entsteht<br />
Neues, Altes vergeht. Mit dieser Bilddokumentation<br />
möchte ich das Alte und Vergängliche - was auch heute wieder<br />
einem Wandel unterzogen ist - erfassen und im Bild festhalten,<br />
aber auch zeigen, wie Altes liebevoll gepflegt, erhalten und modernisiert<br />
werden kann.<br />
Uwe Huchel<br />
Selfkant im Januar 2013<br />
iii
Seite<br />
liebevoll restauriert<br />
xx - xx<br />
sehenswerter Selfkant ....<br />
Operation Blackcock<br />
xx - xx<br />
Aufnahmen vom Januar 1945 und<br />
heute .....<br />
alt & neu<br />
xx - xx<br />
Modernisierung in unseren Tagen ....<br />
unverändert<br />
xx - xx<br />
hier ist die Zeit (noch) stehen<br />
geblieben<br />
im Detail<br />
xx - xx<br />
.........<br />
wissenswertes<br />
xx - xx<br />
Dokumentation einzelner Projekte.....<br />
Quellen <br />
xx - xx<br />
Bildnachweis <br />
xx - xx<br />
iv
ABSCHNITT 1<br />
liebevoll restauriert<br />
Groß- und Kleinwehrhagen / 6 - 7<br />
Havert / 8 - 9<br />
Heilder / 10<br />
Hillensberg / 11 - 12<br />
Höngen / 13 - 14<br />
Isenbruch / 15 - 16<br />
Millen / 17 -18<br />
Millen Bruch / 19<br />
Saeffelen / 20 -21<br />
Schalbruch / 22 - 23<br />
Süsterseel / 24 - 25<br />
Schalbruch/ 26 -27<br />
Stein / 28<br />
Tüddern / 29 - 30<br />
Wehr / 31 -32<br />
5
Kapelle in Kleinwehrhagen<br />
6
Hof Jansen in Kleinwehrhagen<br />
7
Unterer Hof Hillensberg<br />
12
Kapelle Isenbruch<br />
15
Mühle Millen<br />
17
Landgut Meulenbergh Süsterseel<br />
24
Landgut Krewel und Kirche in Wehr<br />
31
ABSCHNITT 2<br />
alt & neu<br />
Altes erhalten .... 5 Seiten<br />
Hof in Großwehrhagen<br />
33
Modernisierung eines Hofes in Großwehrhagen<br />
34
ABSCHNITT 3<br />
Operation Blackcock<br />
Operation Blackcock war der Codename für die Eroberung<br />
der Region zwischen den Städten Roermond, Sittard und<br />
Heinsberg vom 14. bis 26. Januar 1945.<br />
Die mittlere Achse, gebildet von der 52. Lowland Division, hatte<br />
das Ziel Heinsberg einzunehmen. „Zu diesem Zweck schlug<br />
man eine Bresche in die deutschen Verteidigungslinien bei<br />
Höngen, um die Straße von Sittard nach Heinsberg für den<br />
Vormarsch nutzen zu können.“ /3/<br />
Bis heute hat sich das Bild der Dörfer stark verändert. Die<br />
Schulen in Havert und Saeffelen wurden abgerissen.<br />
S.14 Höngen / Havert<br />
S.15 Höngen jetzt Tai Massage / Tüddern (Gertrudisstr.1)<br />
S.16 Saeffelen / Saeffelen<br />
S.17 Saeffelen / Saeffelen<br />
39
Höngen Birder Str. ??<br />
40
Selfkantstr.<br />
Hauptstr. in Saeffelen<br />
42
Selfkantstr.<br />
Hauptstr. in Saeffelen<br />
43
ABSCHNITT 4<br />
unverändert<br />
10 Seiten<br />
Alte Ziegelei Brennofen<br />
Bauernhof Großwehrhagen (Kapellenstr.)<br />
Hof in Wehr (Landstr.)<br />
Hof in Wehr (Landstr.)<br />
Hof in Saeffelen (Lindenstr)<br />
Hof in Süsterseel<br />
Hof in Millen<br />
44
Brennofen, Alte Ziegelei bei Wehr<br />
45
Hof in Großwehrhagen
Hof Hacken in Wehr<br />
47
Hof Hacken in Wehr<br />
48
Hof in Saeffelen<br />
49
Hof in Süsterseel<br />
50
Hof in Millen<br />
51
Hof in Saeffelen<br />
52
Wehr<br />
53
Hillensberg<br />
54
ABSCHNITT 5<br />
im Detail<br />
10 Seiten<br />
Fenster Saeffelen (Heinsberger Str.)<br />
Fenster Saeffelen (Heinsberger Str.)<br />
Hof in Wehr 2(Landstr.)<br />
Alte Ziegelei<br />
Tür (Millen)<br />
55
Saeffelen<br />
56
Saeffelen<br />
57
Wehr<br />
58
Alte Ziegelei<br />
59
Millen<br />
60
Großwehrhagen<br />
61
Die Dächer von Wehr<br />
62
Saeffelen<br />
63
Saeffelen<br />
64
Wehr<br />
65
ABSCHNITT 6<br />
wissenswertes<br />
Die Isenbrucher Kapelle<br />
Textquelle: www.isenbruch.de /1/<br />
Mitten im Dorfe liegt eine kleine<br />
Kapelle. Sie ist der unbefleckten<br />
Jungfrau Maria geweiht.<br />
Diese gotische Kapelle<br />
ist aus Mergelstein gebaut, hat<br />
einen dreiseitigen Chorabschluss<br />
und einen Dachreiter. Im 19. Jahrhundert wurde die<br />
Kapelle umgebaut. Aus dieser Zeit stammt die Westmauer aus<br />
Backsteinen. Später müssen an der Westmauer noch einmal<br />
Veränderungen vorgenommen worden sein, wie am Mauerwerk<br />
noch zu erkennen ist. Auch die Rundbogenfenster in den<br />
Seitenmauern sind jüngeren Datums. Vielleicht stammen<br />
auch sie aus dem 19. Jahrhundert. Im Chorabschluss ist noch<br />
ein vermauertes Spitzbogenfenster zu sehen. Es ist wohl zu<br />
vermuten, daß auf diesen Umbau die Überlieferung zurückgeht,<br />
die Kapelle sei früher größer und nur das Chor des früheren<br />
Gotteshauses gewesen. Die alte Glocke musste im ersten<br />
Weltkrieg eingeschmolzen werden. Sie wurde durch eine kleinere<br />
ersetzt.<br />
Der jetzige Altar (Rokoko) trägt die Jahreszahl 1753. Er<br />
stammt aus der Pfarrkirche zu Waldfeucht. Er hat einen Säulenaufbau<br />
mit korinthischen Kapitellen. Dazwischen ist eine<br />
Figurennische mit einer Pieta. Oben befindet sich eine Kartusche<br />
mit einem kleinen Gemälde der Anna Selbdritt.<br />
Als dieser Altar aufgestellt wurde, fand man die Konsekrationsurkunde<br />
des alten Altares. Sie war datiert aus dem Jahre<br />
1521. Die Urkunde wurde in der Mensa (Altartisch) des neuen<br />
Altares eingemauert. Doch scheint die Kapelle älteren Datums<br />
zu sein, denn 1510 wird sie zum erstenmal urkundlich erwähnt.<br />
Die alten Einwohner erzählen unter Berufung auf ihre Väter,<br />
daß auf Haus Schaesberg ein Bischof wohnte, der in der Kapelle<br />
die hl. Messe gelesen habe. Ob sich hier noch die Erinnerung<br />
an den Engelbert von Isenbruch, Archidiakon von Lüttich<br />
(1273) erhalten hat? Dies ist durchaus denkbar, denn der<br />
Archidiakon hatte zu der Zeit nach Meinung der Geschichtsforscher<br />
in der Kirche eine Stellung, die mit dem Bischof heutiger<br />
Zeit vergleichbar ist. Die Kapelle gehörte stets zur Pfarre<br />
66
Havert und wurde wohl bis in das 18. Jahrhundert hinein von<br />
einem eigenen Rektor bedient. Kollator war der Pfarrer von<br />
Havert, d.h. er hatte das Recht, die Stelle zu besetzen.<br />
Aus dem Jahre 1533 wird berichtet, dass zweimal wöchentlich<br />
die heilige Messe in der Kapelle gelesen wurde. Gepredigt wurde<br />
dabei nicht. 1532 war Adam Schwertscheidt Rektor an der<br />
Kapelle von Isenbruch. Im Jahre 1551 trat der Priester Matheisen<br />
(wahrscheinlich der Dominikaner Mathias van Sittard) in<br />
Isenbruch als Prediger auf, da auch in unserem Ort Anhänger<br />
der Wiedertäufer (eine radikale protestantische Sekte) wohnten.<br />
Der Priester wurde auf Anweisung des Herzogs Wilhelm<br />
von Jülich in die gefährdeten Ortschaften Schalbruch, Isenbruch,<br />
Havert, Höngen, Breberen, Saeffelen, Susteren und<br />
Born geschickt. Die Glaubensabtrünnigen sollten zum wahren<br />
Glauben zurückgeführt werden. Vom Predigtstuhl aus wurde<br />
denen, die sich weigerten, der Ketzerei abzuschwören, angedroht,<br />
des Landes verwiesen zu werden, ihr Hab und Gut zu<br />
beschlagnahmen und ihre Häuser abzureißen. Der Druck der<br />
Obrigkeit führte offensichtlich wieder zur Ruhe und zur Wiederherstellung<br />
der alten katholischen Ordnung. Im Jahre<br />
1559 bediente der Pfarrer von Millen die Kapelle. 1582 vertrat<br />
Peter Perarius den Rektor Johann Schommartz, der noch studierte.<br />
Peter Perarius hieß eigentlich Teschenmacher und<br />
stammte aus Sittard. 1574 war Peter Perarius Pfarrer in Millen<br />
geworden. Dort ist er am 23. Aug. 1599 gestorben. Er war<br />
Dechant des Dekanates Susteren. Sein Bruder Gerhard Perarius<br />
wird 1582 als Pfarrer von Havert genannt. 1609 und 1612<br />
ist Johann Isenbrucher der Rektor der Kapelle.<br />
In der Kapelle befinden sich heute noch zwei alte Meßgewänder.<br />
Eine grüne Kasel ist aus sehr schönem, mit Blumenmustern<br />
durchwebtem Damast. Auf dem Kreuz der Rückseite befinden<br />
sich gestickte Rosen und in der Mitte das IHS-Monogramm.<br />
Eine rote Kasel ist aus Seide mit eigenartiger Musterung.<br />
Der Stoff hat möglicherweise ursprünglich anderen Zwecken<br />
gedient. Beide Gewänder sind Zeugnis schöner Rokoko-<br />
Arbeit. Der Verbleib von zwei historisch wertvollen Missalen<br />
(Meßbüchern) ist seit Ende der 60er Jahre unbekannt.<br />
Die Kapelle hat ihren Ehrentag, wenn die Fronleichnamsprozession<br />
nach Isenbruch kommt (alle drei Jahre) und an der Kapelle<br />
der Segen gegeben wird. Im Maimonat wird an jedem<br />
Sonntag die Muttergottes verehrt. Am Abend vor der Beerdigung<br />
eines Dorfbewohners wird in der Kapelle für die Seele<br />
des Verstorbenen der Rosenkranz gebetet. Jeden Freitag wird<br />
durch den Pastor von Havert eine heilige Messe gefeiert. Es ist<br />
bereits seit Ende der 60'iger Jahre Tradition, das am Kirmessonntag<br />
auf dem Kapellennvorplatz die heilige Messe unter<br />
Mitwirkung des Kirchenchores St. Cäcilia Havert zelebriert<br />
wird.<br />
67
aus allen Dörfen ein weiteres Beispiel ....<br />
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ABSCHNITT 7<br />
Quellennachweise<br />
/1/ www.isenbruch.de<br />
/2/ Bilder gestern & heute<br />
Willi Offermans, Lindern<br />
/3/ http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Blackcock<br />
Tipps:<br />
„Denkmalgeschützte und sehenswerte Profanbauten im Selfkant“<br />
- Heimatvereinigung Selfkant e.V. 2012<br />
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