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KURZ UND KNAPP 10 <strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009 Unternehmen müssen ihre Nachrichten präzise, kurz und verständlich vermitteln. Meldungen aus dem Workshop Unternehmskommunikation Die Lüge von der Politikverdrossenheit Die geringe Wahlbeteiligung junger Er- wachsener lässt auf großes politisches Desinteresse schließen. Dabei gibt es viele Wege sich ins politische Geschehen einzumischen. Gerade Medien werden immer beliebter. Anika Zidar Teilnehmerrekord: Jugendliches Medieninteresse so hoch wie noch nie! Generation Egoismus Jugendlichen fehlt oft die Zeit, sich sozial zu engagieren. Das Interesse aber ist da, zeigen die Jugendmedientage in Mannheim. Mannheim - bei den Jugendmedientagen Baden- Württemberg tummelten sich so viele Medieninte- ressierte wie noch nie. Mit über 300 Teilnehmern verdoppelte sich das Engagement im Verlgeich zum Vor jahr. Felix Thiessen Das nennt ihr egoistisch Egoismus kam bei den Jugendme- dientagen in Mannheim nicht in Frage. Jugendliche zeigten, dass sie mehr als ein Klischee erfüllen können. Marlene Kukral Denise Eisenbreiser! Illustration: Simon Staib
Illustration: Illus Simon Staib <strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009 DAS WIR-GEFÜHL Schublade auf, Generation rein, Schublade zu. Der Jugend von heute wird gerne ein Stempel aufgedrückt. Bei der Podiumsdiskussion wurde wirklich jede Schublade aufgemacht und die Kommode gründlich durchwühlt Die 68er Generation ist wohl das Paradebeispiel für eine Gemeinschaft, die sich als eine Einheit sieht und in gemeinsamer Initiative für ihre Forderungen eintritt. Wie ist das bei uns? „Wir. Generation Egoismus“, lautet das Thema der Diskussion. Aber sind wir wirklich alle selbstbezogene Einzelkämpfer? Klagen über die Jugend sind ein historisches Phänomen. Auch die 68er Jugend wird bei den älteren Semestern wohl kaum Begeisterung ausgelöst haben. Heute gibt es andere Werte als damals, die die jetzige Altersgruppe prägen. Das wurde von den Diskutanten der Podiumsdiskussion thematisiert. „Die Jugend von heute ist sicherheitsorientierter: Die Sicherung von Konsum und Einkommen ist ihnen besonders wichtig“, erklärte Philipp Ikrath, Geschäftsführer von ju- gendkulturforschung. de. Kein Wunder! Sicherheit ist ein utopisches Szenario geworden in einer Zeit, in der man sich auf nichts mehr verlassen kann, in einer Gesellschaft mit einer Scheidungsrate von über 50 Prozent und einem Job, in dem man jederzeit gefeuert werden kann. Da ist es doch ganz natürlich, dass man sich nach Sicherheit sehnt. Oder? Konkurenz kurenz Druck Sicherheit Konkurenz Kampf Kampf Sicherheit Druck Sicherheit Druck Kampf Kampf Konkurenz Druck Kampf Wir sind überlegen Unsere Generation unterscheidet sich in vielen Dingen von dem so weltverändernden 68er Jahrgang. Wir sehen unsere Eltern zum Beispiel nicht als Gegner. Damals wollten Jugendliche aus der Kontrolle ihrer Eltern ausbrechen und alte Erziehungsstrukturen umwälzen. Es ging darum zu rebellieren. Heute sagen 71 Prozent der Jugendlichen, sie würden ihre Kinder genauso erziehen, wie ihre Eltern es mit ihnen gemacht haben. Anders Kampf als die 68er sind wir unseren Eltern zu ähnlich – und in einigen Bereichen sogar überlegen. Was zum Beispiel den Umgang mit Internet, Handy und Co. angeht, sind wir unseren Eltern um einiges voraus. „Die Jugend konsumiert Medien nicht nur, sie gestaltet sie, sagte Jung-Piratin Julia Reda, „und sie ist damit ein wichtiger Bestandteil der Demokratie.“ Auch im Bereich der kulturellen Offenheit sind wir besser angepasst. Während ein Schüleraustausch vor 20 Jahren noch eine Be- Kampf Kampf Kampf Konkurenz Konkurenz ku ku Kampf Konkurenz Druck Druck ICH Konkurenz Druck Sicherheit Kampf Sicherheit Sicherheit Sicherheit Kampf Konkurenz Sicherheit Kampf Druck Sicherheit Kampf Kampf Kampf Konkurenz Sicherheit Druck Konkurenz Sicherheit Sicherheit Kampf Druck Konkurenz Kampf Kampf sonder- heit war, so ist es heute Gang und Gebe. Mit anderen Sprachen und Kulturen können wir darum viel selbstverständlicher umgehen. Es ist eine Zeit: Egoismusfabrik G8 In der Diskussion kamen die Referenten auch auf das Thema „Druck auf die Jugend“ zu sprechen. In einem waren sich alle einig: Druck Sicherheit Kampf Konkurenz Druck Er ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Komasaufen, Ballerspiele und Null-Bock- Haltung: Dieses Bild eines Jugendlichen dominiert die Medien und die öffentliche Meinung. Dass das Bild aus extremen Einzelfällen entstanden ist, wird zur Nebensache. „Die Zeit für Sport, Freunde und soziales Engagement muss man sich nehmen!“, findet Markus Maier aus dem Vorstand von dialog e.V. Aber genau das wird für Jugendliche ein immer größeres Problem. Alles muss möglichst schnell passieren. Trotzdem wollen die Jugendlichen alles was nur geht sehen und erleben. Ist das der Grund warum viele Schüler Kampf an einem lernfreien Wochenende mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen? Herrn Maier ist es wahrscheinlich nicht klar, dass Zehntklässler ein Unterrichtspensum von 40 Stunden in der Woche haben. Ohne Hausaufgaben Siche versteht sich. Nur so nebenbei: Wegen dieser Arbeitszeit gingen Sicherheit die lokalen Müllentsorgungsfirmen in den Streik. Wie also soll man es schaffen Schule, Freunde, Hob- Kampf bys und soziales Engagement unter einen Hut Kampf zu bekommen? Man muss egoistisch werden. Darauf achten, dass man das schafft, was man sich vorgenommen hat. Wir werden zu Egoisten erzogen. Konkuren Druck Druck Wir sind qualifiziert Wer nicht ehrgeizig ist und sich nicht ständig weiter bilden will, ist schnell weg vom Fenster. Abitur, Bachelor, Praktika, Auslandsemester, Master: Erwartungsdruck fördert Konkurrenzverhalten. Weg vom Teamplayer, hin zum Einzelkämpfer. Es fehlt das Wir-Gefühl. Dabei können wir zusammen viel erreichen. Fazit? Kommode wegschmeißen! Lisa Niederauer (Workshop "Schreiben – die Basics") 11
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