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Rentensysteme und Altersarmut im internationalen ... - Welt der Arbeit

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RENTENSYSTEME UND ALTERSARMUT IM INTERNATIONALEN VERGLEICH | HARALD STÖGER<br />

Grafik 3.3: Nettoersatzraten (2004) <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nettoersatzraten (jeweils erste <strong>und</strong> zweite Säule,<br />

2004–2050), Standardrentner (Quelle: INDICATORS SUB-GROUP 2006, eigene Berechnungen)<br />

10,00<br />

BE<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nettoersatzraten gesamt (2004–2050)<br />

5,00<br />

0,00<br />

–5,00<br />

–10,00<br />

–15,00<br />

GER<br />

FIN<br />

SWE<br />

DK<br />

AUT<br />

UK<br />

IRE<br />

FR<br />

IT<br />

POR<br />

NED<br />

ESP<br />

GRE<br />

–20,00<br />

R 2 Linear = 0,101<br />

60,00<br />

70,00 80,00 90,00 100,00 110,00 120,00<br />

Nettoraten gesamt 2004<br />

den <strong>und</strong> in Dänemark, jedoch auch in <strong>der</strong> Schweiz <strong>und</strong><br />

Großbritannien wirkt die staatliche Säule des Rentensystems<br />

stärker redistributiv zugunsten einkommensschwächerer<br />

Haushalte als in Frankreich o<strong>der</strong> Deutschland, wo<br />

die Umverteilungseffekte aufgr<strong>und</strong> des dominanten Prinzips<br />

<strong>der</strong> Statuskonservierung relativ gering ausfallen. Betrachtet<br />

man das Gesamtsystem, das neben <strong>der</strong> ersten<br />

auch die zweite Säule umfasst, <strong>im</strong> Län<strong>der</strong>vergleich, so<br />

erreichen Dänemark <strong>und</strong> die Nie<strong>der</strong>lande Spitzenpositionen,<br />

während Großbritannien die ungünstigste Performance<br />

erzielt. Dies dürfte pr<strong>im</strong>är aus <strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong><br />

staatlichen Säule in den 1980er Jahren, aber auch aus<br />

dem geringen Deckungsgrad <strong>der</strong> zweiten Säule <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

noch <strong>im</strong>mer zu wenig weitreichenden Regulierung von<br />

Kapitalmarktrisiken resultieren. Die langfristigen S<strong>im</strong>ulationsberechnungen<br />

<strong>der</strong> ISG weisen für Frankreich bis<br />

zum Jahr 2050 die höchsten Rentenverluste aus, die mit<br />

den jüngeren Rentenreformen sowie <strong>der</strong> perspektivisch<br />

noch zunehmenden Substitution von staatlichen Renten<br />

durch private Vorsorgeleistungen erklärt werden können.<br />

3.1 Die Einbeziehung diskontinuierlicher<br />

Erwerbsbiographien in die <strong>Rentensysteme</strong><br />

In den klassischen Sozialversicherungsstaaten – wie<br />

Frankreich o<strong>der</strong> Deutschland – besteht aufgr<strong>und</strong> des<br />

Äquivalenzprinzips eine enge Beziehung zwischen <strong>der</strong><br />

Beitrags- sowie <strong>der</strong> Rentenleistung in <strong>der</strong> ersten Säule,<br />

die <strong>im</strong> Zuge jüngerer Reformen zum Teil noch verstärkt<br />

wurde. Die Effekte auf die Ersatzraten von Personen mit<br />

niedrigeren Erwerbseinkommen werden gegenwärtig<br />

durch mindestsichernde Regelungen teilweise entschärft<br />

(Tabelle 3.1). Ausgeprägter sind die Implikationen für Er-<br />

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