Mitteldeutscher Verlag 58 Webseite www.mitteldeutscherverlag.de Webseite www.edition-nautilus.de 59 E-Mail info@mitteldeutscherverlag.de E-Mail info@edition-nautilus.de Anschrift Telefon Telefax Mitteldeutscher Verlag GmbH Am Steintor 23 06112 Halle (Saale) 0345 / 23 32 20 0345 / 23 32 266 Anschrift Telefon Telefax Edition Nautilus Schützenstraße 49 a 22761 Hamburg 040 / 72 13 536 040 / 72 18 399 Edition Nautilus Wir sind ein Traditionshaus, das in die Zukunft blickt; ein Regionalverlag, der über den Tellerrand schaut; ein kleines Team mit großem Programm: Reise – Kunst – Literatur – Zeitgeschichte. Unsere 2005 2006 Förderpreis der Stiftung Buchkunst Prämierung der Stiftung Buchkunst Leidenschaft sind Fotobände, deren Sujets von der Aktfotografie bis hin zu – gerne auch etwas abseitigen 2008 Deutscher Fotobuchpreis 2010 Rössing-Preis – Spezialthemen reichen. Ein besonderes Faible haben wir für ›Lost Places‹ bzw. ›Vergessene Orte‹ und für Fotografie, die das Leben in der DDR widerspiegelt. Daneben hat anspruchsvolle deutsche Gegenwartsprosa ebenso einen Platz wie niveauvolle Unterhaltungsliteratur. Übersetzungen von im deutschsprachigen Raum noch unentdeckten Schätzen der Weltliteratur kleiden wir in unserer ›Bibliothek der Entdeckungen‹ in ein bibliophiles Gewand und geben ihnen damit erstmals eine Chance, die deutschsprachige Leserschaft zu erobern. 1974 1993 + 2002 Verlagsgründung in Hamburg Verlagspreis der Freien und Hansestadt Über ihr politisches Engagement sind Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires vor 40 Jahren mehr zufällig als absichtsvoll in die Verlegerei hineingerutscht: zunächst durch die Herausgabe Hamburg 2004 Kurt Wolff Preis einer Zeitschrift und diverser Flugschriften unter dem Label MAD-Verlag, Materialien, Analysen, Dokumente, der sich nach einer Klage des gleichnamigen Satireblatts in Edition Nautilus umbenannte. Nach dem plötzlichen Tod Lutz Schulenburgs 2013 führt der Rest der inzwischen fünfköpfigen Crew die Nautilus durch die bewegten Gewässer des Büchermeers: Im Programm, mit annähernd 400 lieferbaren Titeln, finden sich voluminöse Biographien, feine Belletristik, aktuelle politische Analysen, besondere Krimis und streitbare Polemiken sowie die Werkausgabe von Franz Jung. In der auf mehr als 50 Titel angewachsenen ›Kleinen Bücherei für Hand und Kopf‹ erscheinen illustrierte Bücher der ästhetischen Moderne. E Bao Ninh ›Die Leiden des Krieges‹ Roman, a. d. Vietnam. v. Günter Giesenfeld, Marianne Ngo, Nguyen Ngoc Tan, 320 S., m. Illustr. 978-3-95462-339-6 24,95 Euro in vietnamesischer Kriegsroman in der Tradition von Remarque bis Vonnegut – in der ›Bibliothek der Entdeckungen‹ erstmalig auf Deutsch: Bao Ninh erzählt versatzstückartig die Geschichte des Ex- Soldaten Kien. Die ihn quälenden Erinnerungen an Zerstörung, Leid und Tod, aber auch an seine unglückliche Liebe verhindern, dass er im Nachkriegs-Vietnam Fuß fassen kann. Er gibt sich dem Alkohol hin und verbringt die Nächte mit fieberhaftem Schreiben. Als er eines Tages verschwindet, hinterlässt er einen riesigen Stapel ungeordneter Manuskriptseiten. Ohne jegliches Heldenpathos erzählt Bao Ninh die Geschichte eines jungen Soldaten, die viele autobiografische Züge trägt. D ›Die Welt der verlassenen Orte‹ Urbex-Fotografie Bildband, dt./engl., ca. 240 S. 978-3-95462-031-9 29,95 Euro ieser Band nimmt uns mit auf eine Reise zu den faszinierendsten Lost Places der Welt, in Szene gesetzt von renommierten Fotografen: Bodie, eine im 19. Jahrhundert florierende Goldgräbersiedlung, wurde in den 1930er Jahren aufgegeben. Durch das kalifornische Klima bedingt, gilt sie als die am besten erhaltene Geisterstadt Amerikas. Hashima, eine japanische Mini-Insel, auf der 1959 eine der höchsten jemals aufgezeichneten Bevölkerungsdichten der Welt festgestellt wurde, ist seit 1974 leergezogen. Prypjat, etwa vier Kilometer vom Reaktor Tschernobyl gelegen, wurde am 27. April 1986 evakuiert. Einsam quietscht das Riesenrad im Wind … Mit Fotografien von Dan Marbaix, Jordy Meow, Burkhard Schade, Daniel Barter, Chad Chatterton, Marc Mielzarjewicz, Alberto Claveria, Peter Untermaierhofer, Daniel Ter-Nedden, Paul Dobraszcxyk, Jürgen Hohmuth, Mila Bridger und vielen anderen. Autor Peter Traub erzählt die Geschichten der Orte. Autor Titel (Spezifikationen) ISBn preis in Euro Apelt, Andreas H. pappelallee (Roman, 304 S.) 978-3-95462-327-3 17,95 Aris, Nancy passierschein, bitte! Nachtnotizen aus Wladiwostok (160 S., Abb.) 978-3-95462-328-0 9,95 Brusatti, Otto im Jahr der Sünden (Novelle, 112 S., Bilder v. Christoph Kiefhaber) 978-3-95462-338-9 19,95 Ecker, Christopher die letzte Kränkung (Roman, 128 S.) 978-3-95462-240-5 14,95 Gallas, Klaus (Hrsg.) orient im Umbruch. Der Arabische Frühling und seine Folgen (160 S.) 978-3-95462-308-2 12,95 Graetz, Jürgen / Teubert, Beate Stadt, Land, Leben. Fotografien aus der DDR 1967–1992 (160 S.) 978-3-95462-332-7 24,95 Hesse, Sebastian reise ins Ungewisse – Irlands Landfahrer 978-3-95462-244-3 24,95 am Scheideweg (Bildband, dt./engl., 128 S.) Loest, Erich gelindes Grausen. Tagebuch 2011–2013 (336 S., s/w- u. Farbabb.) 978-3-95462-196-5 24,95 Schade, Burkhard Farben des Verfalls. Vergessene Orte zw. Dresden und Meißen (160 S.) 978-3-95462-188-0 24,95 Schneider, Mario die Frau des schönen Mannes (Erzählungen, 160 S.) 978-3-95462-194-1 12,95 T Jörg Bernig ›Anders‹ Roman, ca. 400 S. 978-3-95462-313-6 19,95 Euro äter oder Opfer? Ein Lehrer unter Verdacht: Peter Anders ist ein geschätzter Lehrer, dessen erwachsene Kinder längst auf eigenen Beinen stehen und der mit seiner Frau Susanne, einer Bankangestellten, in einer mittelgroßen Stadt ein glückliches Leben führt. Für eine Bürgervereinigung will er sogar in den Stadtrat einziehen. Doch nichts ist mehr so, wie es war, als er beschuldigt wird, eine Schülerin sexuell belästigt zu haben. In der Nacht nach Anders’ Geburtstag wird sein Wagen an einem See entdeckt, die Spuren zeigen, dass Anders ins Wasser gegangen ist. Aber seine Leiche wird nicht gefunden. Dennoch empfiehlt die Polizei Susanne Anders, ihren Mann für tot erklären zu lassen … Nach und nach entfaltet sich die Erzählung über einen Mittvierziger, seine Frau und seine Freunde. Vor dem Hintergrund eines nicht enden wollenden glutheißen Sommers entwickelt Jörg Bernig eine Geschichte von Normalität und Ausnahmezustand, von Verdacht und Abwehr, von Beschuldigung und Verschwinden. I Melissa Gira Grant ›Hure spielen‹ Die Arbeit der Sexarbeit. Nautilus Flugschrift A. d. Engl. v. Georg Felix Harsch, Vorwort v. Mithu M. Sanyal, 192 S., Broschur 978-3-89401-799-6 14,90 Euro n der Prostitutionsdebatte herrscht bei vielen Feministinnen eine bestürzend sexistische Auffassung von Sexarbeiterinnen vor: als unterdrückte Opfer, die es zu befreien gilt. Die aus dieser Bevormundung folgende Forderung nach einem Verbot der Prostitution wird aber kaum jemals von den Betroffenen selbst vertreten. Melissa Gira Grant, Journalistin und ehemalige Sexarbeiterin, stellt die Dinge endlich vom Kopf auf die Füße und lässt die Akteure selbst zu Wort kommen. Dabei entlarvt die sie Position von Alice Schwarzer & Co. als paternalistischen Willen zur Kontrolle und plädiert für einen grundsätzlich neuen Blick auf die Sexindustrie. Sie berücksichtigt ausdrücklich auch männliche und transsexuelle Sexarbeit. Mithu M. Sanyal hat für diese Ausgabe ein Vorwort geschrieben, in dem sie Grants Position in die deutsche und europäische Debatte einordnet. ›Das ist das Buch über Sexarbeit, auf das die Welt gewartet hat.‹ (Laurie Penny) B Matthias Wittekindt ›Ein Licht im Zimmer‹ Kriminalroman, ca. 320 S., geb. m. SU, OA 978-3-89401-795-8 ca. 18,00 Euro auge, eine kleine Hafenstadt in der Bretagne, im November. Der Küste vorgelagert wird ein großes Strömungskraftwerk gebaut, die Arbeiter kommen fast alle aus China und sind in einem Lager quasi kaserniert. Als man Leichenteile findet und eine Frau im Park überfallen wird, fällt der Verdacht schnell auf die Fremden. Sergeant Ohayon, zur Verstärkung aus Fleurville beordert, muss sich mit den Geheimnissen und Allianzen in Bauge auseinandersetzen: Die unerklärlichen Ereignisse häufen sich. Zwischendurch lässt Wittekindt (ausgezeichnet mit dem 3. Platz des Deutschen Krimipreis <strong>2014</strong>) den Leser dem wahren Mörder über die Schulter schauen. Nur, für welche Taten ist dieser wirklich verantwortlich? Der neue Band mit dem dicken, ständig unterschätzten Ohayon fesselt durch die Figuren und die schwebende Stimmung. Wer Simenon liest, wird auch Wittekindt lesen wollen! Autor Titel (Spezifikationen) ISBn preis in Euro Ambjørnsen, Ingvar die Nacht träumt vom Tag (Roman) 978-3-89401-788-0 22,00 Bortlik, Wolfgang Arme Ritter (Roman) 978-3-89401-789-7 19,90 Burke, Declan Absolute Zero Cool (Kriminalroman) 978-3-89401-793-4 18,00 Christie, Stuart Meine Oma, General Franco und ich (Autobiografie) 978-3-89401-787-3 24,90 Goldman, Emma gelebtes Leben (Autobiografie) 978-3-89401-810-8 24,90 Jung, Franz das Jahr ohne Gnade (Roman) 978-3-89401-782-8 19,90 Platzgumer, Hans korridorwelt (Roman) 978-3-89401-786-6 19,90 Poser, Manfred tod am Tiber (Kriminalroman) 978-3-89401-794-1 14,90 Steimann, Flavio Bajass (Roman) 978-3-89401-797-2 19,90 Wannous, Dima dunkle Wolken über Damaskus (Erzählungen) 978-3-89401-796-5 ca. 18,90 Yücel, Deniz taksim ist überall. Die Gezi-Bewegung und die Zukunft der Türkei 978-3-89401-791-0 14,90 J Jochen Schimmang ›Grenzen Ränder Niemansländer. 51 Geländegänge‹ Roman, 160 S., geb. m. SU, ill., OA 978-3-89401-798-9 19,90 Euro ochen Schimmang schreibt vom Glück, das an den Rändern verborgen liegen kann. Er erzählt davon, was es heißt, ein Kind der britischen Besatzungszone (und nicht eines deutschen Staates) zu sein. Er berichtet von frühen Grenzerfahrungen im ›Zonenrandgebiet‹, vom verträumten dänischen Fährhafen Rødbyhavn, vom räum lichen und zeitlichen Ende der Welt, vom Transit BRD–Westberlin und vom Transitorischen im Allgemeinen: eine persönliche Kulturgeschichte des Verschwindens, des Verstecks, des Unsichtbarwerdens und eine Poetik des Reisens. Seine literarischen Geländegänge führen sowohl in den englischen Klassenkampf als auch zu Peter Handke in Chaville. Der Leser darf dem Autor in entlegenste Winkel folgen, auf Dachböden und kindsgroße Löcher unterm Bahndamm. Festes Schuhwerk ist dazu nicht nötig, es reichen Neugier und Entdeckerfreude.
Rabindranath Tagore ›Das Postamt‹ übersetzt von Hedwig Lachmann und Gustav Landauer, Kurt Wolff Verlag, München 1921 (hier: 3. Auflage)