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Handbuch-Gemeinderatswahlen - CDU Baden-Württemberg

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Gemeinderats-<br />

wahlen 2014<br />

Kommunalwahl-<strong>Handbuch</strong> 1:<br />

Die Listenaufstellungen für die<br />

Gemeinde- und Ortschaftsräte<br />

1


25. Mai 2014:<br />

- Europawahl<br />

- Wahl zur Verbandsversammlung des<br />

Verbands Region Stuttgart<br />

- Kreistagswahlen<br />

- <strong>Gemeinderatswahlen</strong><br />

- Ortschaftsratswahlen<br />

2


Liebe Freundinnen<br />

und Freunde!<br />

Kommunalpolitik ist etwas faszinierendes:<br />

Mitgestalten, was vor Ort geht und<br />

mitentscheiden über die Zukunft der<br />

eigenen Stadt oder Gemeinde, das ist<br />

eine Aufgabe mit hoher Verantwortung,<br />

die viel Freude machen kann.<br />

Die Stärke der <strong>CDU</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

ist immer auch aus ihrer breiten<br />

kommunalen Verankerung erwachsen.<br />

Wenn am 25. Mai 2014 die Gemeinderäte<br />

in allen baden-württembergischen<br />

Städten und Gemeinden neu gewählt<br />

werden, dann geht es nicht auch zuletzt<br />

um dieses Fundament.<br />

<strong>Gemeinderatswahlen</strong> sind Persönlichkeitswahlen.<br />

Die Bürgerinnen und<br />

Bürger wählen, wen sie kennen und<br />

wem sie vertrauen. Unser Anspruch ist<br />

es deshalb, ein attraktives Personalangebot<br />

zu machen und den Wählern Persönlichkeiten<br />

vorzuschlagen, bei denen<br />

die Belange unseres direkten Lebensumfeldes<br />

vor Ort in guten Händen sind.<br />

Für die Vorbereitung der <strong>Gemeinderatswahlen</strong><br />

in Ihrem Ort wünsche ich<br />

Ihnen viel Erfolg!<br />

Mit besten Grüßen<br />

Thomas Strobl MdB<br />

Landesvorsitzender<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Der Fahrplan bis zur Kommunalwahl ......................... 7<br />

Was hat sich im<br />

Kommunalwahlrecht geändert? .................................. 8<br />

Mehr Frauen in Verantwortung ................................ 10<br />

Kandidatinnen und Kandidaten<br />

suchen und finden ........................................................ 12<br />

Rechtsgrundlagen der Gemeinderatswahl .............. 14<br />

Hinweise zur Gemeinderatswahl ............................... 16<br />

Der Ablauf einer<br />

Nominierungsversammlung ....................................... 18<br />

Muster für die Einladung<br />

zur Nominierungsversammlung ............................... 20<br />

Fragen und Antworten<br />

rund um die Listenaufstellung .................................. 22<br />

Besonderheiten bei<br />

unechter Teilortswahl ................................................. 26<br />

Besonderheiten<br />

bei Ortschaftsratswahlen ........................................... 27<br />

Besonderheiten<br />

bei gemeinsamen Listen ............................................. 27<br />

Übersicht über die<br />

zulässigen Wahlverfahren .......................................... 28<br />

Nach der Nominierung:<br />

Die Einreichung des Wahlvorschlags ........................ 29<br />

Herausgeber<br />

<strong>CDU</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Hasenbergstraße 49b<br />

70176 Stuttgart<br />

Telefon 0711 66904 0<br />

Telefax 0711 66904 15<br />

E-Mail info@cdu-bw.de<br />

www.cdu-bw.de<br />

Verantwortlich (i.S.d.P.)<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Florian Weller<br />

Redaktion<br />

Florian Weller<br />

Josef Müller<br />

Roland Wahl<br />

Beate Brückner<br />

4


Liebe Freundinnen<br />

und Freunde!<br />

Wir wollen gemeinsam mit Ihnen die<br />

<strong>Gemeinderatswahlen</strong> am 25. Mai 2o14<br />

gewinnen.<br />

Im ersten Schritt geht es darum<br />

geeignete Persönlichkeiten für unsere<br />

Listen zu finden und das Verfahren zur<br />

Listenaufstellung ordnungsgemäß über<br />

die Bühne zu bringen.<br />

Mit diesem <strong>Handbuch</strong> zu den <strong>Gemeinderatswahlen</strong><br />

wollen wir Ihre Arbeit vor<br />

Ort unterstützen und Ihnen wichtige<br />

Hinweise, Tipps und Anregungen für<br />

die Gestaltung des Nominierungsverfahrens<br />

geben.<br />

Dabei lassen sich in einer solchen<br />

Broschüre schon aus Gründen der<br />

Übersichtlichkeit nicht alle Fragen und<br />

Fallgestaltungen, die vor Ort auftreten<br />

können, beantworten.<br />

Meine Mitarbeiter und ich stehen Ihnen<br />

jedoch gerne für weiterführende Auskünfte<br />

und für die Beratung in Problemfällen<br />

zur Verfügung.<br />

Gemeinsam wünschen wir Ihnen viel<br />

Erfolg und ein glückliches Händchen bei<br />

der Aufstellung Ihrer Liste!<br />

Mit besten Grüßen<br />

Florian Weller<br />

Landesgeschäftsführer<br />

BERATUNGSHOTLINE<br />

0711 / 66904 - 32<br />

5


Die wichtigsten Termine<br />

im Überblick<br />

Frühester Termin für die Nominierungsversammlungen 20. August 2013<br />

Empfohlener Zeitraum<br />

für die Nominierungsversammlungen<br />

Oktober 2013 bis Februar 2014<br />

Spätester Termin für die Nominierungsversammlungen 28. Februar 2014*<br />

* Empfehlung<br />

Spätester Termin für die Einreichung der Wahlvorschläge<br />

27. März 2014, 18.00 Uhr<br />

Termin für die Entscheidung der Wahlausschüsse<br />

über die Zulassung der Wahlvorschläge<br />

spätestens am 3. April 2014<br />

Wahltag 25. Mai 2014<br />

ab 20. August 2013<br />

Nominierungen möglich<br />

22. September<br />

Bundestagswahl<br />

Juli 2013 August 2013 September 2013 Oktober 2013 November 2013<br />

Dezemb<br />

empfohlener Zeitraum für<br />

6


Der Fahrplan<br />

bis zu den Kommunalwahlen<br />

Die nächsten Kommunalwahlen finden,<br />

gemeinsam mit der Europawahl, am<br />

25. Mai 2014 statt. Dabei werden die<br />

folgenden kommunalen Gremien neu<br />

gewählt:<br />

• Ortschaftsräte<br />

• Gemeinderäte<br />

• Kreistag<br />

• Regionalversammmlung<br />

im Verband Region Stuttgart<br />

Die Versammlungen zur Aufstellung<br />

der Wahlvorschläge (Nominierungsversammlungen)<br />

können nach § 9 Abs. 1<br />

KomWG frühestens ab dem 20. August<br />

2013 durchgeführt werden.<br />

Wir empfehlen Ihnen, möglichst früh<br />

mit der Suche nach geeigneten Kandidatinnen<br />

und Kandidaten für die Listen<br />

zu beginnen.<br />

Bitte denken Sie bei der Kandidatensuche<br />

auch an eine angemessene Beteiligung<br />

von Frauen auf Ihrer Liste.<br />

Im Hinblick auf das herabgesetzte<br />

Wahlalter für das aktive Wahlrecht<br />

empfehlen wir Ihnen, auch über ein<br />

personelles Angebot, das für die 16-<br />

und 17-jährigen Wählerinnen und Wähler<br />

attraktiv ist, nachzudenken.<br />

Wir empfehlen Ihnen, die Nominierungsversammlungen<br />

in der Zeit zwischen<br />

Oktober 2013 und Ende Februar<br />

2014 durchzuführen.<br />

27. März 2014<br />

Spätester Termin für die<br />

Einreichung der Wahlvorschläge<br />

25. Mai 2014<br />

Wahltag<br />

er 2013<br />

Januar 2014 Februar 2014 März 2014 April 2014 Mai 2014<br />

Nominierungen<br />

Vorwahlkampf<br />

Heiße Wahlkampfphase<br />

7


Was hat sich im<br />

Kommunalwahlrecht<br />

geändert?<br />

Aktives Wahlrecht<br />

ab 16 Jahren<br />

NEU<br />

Der baden-württembergische Landtag<br />

hat am 11. April 2013 auf Vorschlag der<br />

Landesregierung mit den Stimmen der<br />

grün-roten Regierungskoalition umfangreiche<br />

Änderungen der kommunalwahlrechtlichen<br />

Vorschriften beschlossen.<br />

Die wichtigsten Änderungen, die<br />

die <strong>Gemeinderatswahlen</strong> betreffen<br />

stellen wir Ihnen auf dieser Seite vor.<br />

Wenn Sie sich detailliert mit den Änderungen<br />

auseinandersetzen wollen,<br />

können Sie den Gesetzestext und die<br />

Materialien unter www.cdu-bw.de/<br />

go/kw2014 herunterladen.<br />

Die wohl wesentlichste Änderung im<br />

Kommunalwahlrecht ist die Herabsatzung<br />

der Alters für das aktive Wahlrecht.<br />

Erstmals dürfen bei den Kommunalwahlen<br />

im Mai 2014 auch die 16- und<br />

17-jährigen Bürgerinnen und Bürger<br />

ihre Stimmen abgeben. Die Gruppe der<br />

Erstwähler bei den Kommunalwahlen<br />

umfasst damit die 16 bis 22/23-jährigen.<br />

Das passive Wahlrecht, also die Teilnahme<br />

an der Wahl als Kandidat, bleibt bei<br />

18 Jahren.<br />

Für uns gilt es daher, uns vor allem auf<br />

die neue Wählergruppe einzustellen.<br />

Da davon auszugehen ist, dass junge<br />

Menschen in starkem Umfang auch andere<br />

junge Menschen wählen werden,<br />

sollten wir in der Altersklasse der 18-25<br />

jährigen über ein attraktives Angebot<br />

an Kandidatinnen und Kandidaten<br />

verfügen.<br />

Für den Kommunalwahlkampf ergeben<br />

sich ebenfalls neue Herausforderungen.<br />

Bitte überlegen Sie frühzeitig, wie Sie<br />

die jungen Wählerinnen und Wähler in<br />

Ihrer Kommune erreichen können. Facebook,<br />

Twitter und Co. sind ein Ansatzpunkt<br />

der damit auch in kommunalen<br />

Kampagnen an Gewicht gewinnt.<br />

8


Männer & Frauen<br />

gleichermaßen<br />

auf die Listen<br />

NEU<br />

Sainte-Laguë<br />

statt D‘Hondt<br />

NEU<br />

Das Kommunalwahlgesetz enthält jetzt<br />

in § 9 folgende Soll-Vorschrift:<br />

„Männer und Frauen sollen gleichermaßen<br />

bei der Aufstellung eines Wahlvorschlags<br />

berücksichtigt werden. Dies kann<br />

insbesondere in der Weise erfolgen, dass<br />

bei der Reihenfolge der Bewerberinnen<br />

und Bewerber in den Wahlvorschlägen<br />

Männer und Frauen abwechselnd berücksichtigt<br />

werden. Die Beachtung der Sätze<br />

1 und 2 ist nicht Voraussetzung für die<br />

Zulassung eines Wahlvorschlags.“<br />

Zwar enthält die Vorschrift selbst<br />

den Interpretationshinweis, dass eine<br />

paritätische Besetzung der Listen<br />

keine Zulassungsvoraussatzung ist,<br />

aber dennoch kommt darin eine, auch<br />

in der Wählerschaft weit verbreitete,<br />

Erwartungshaltung zum Ausdruck, dass<br />

der Anteil der Frauen auf den Listen<br />

und damit auch in den kommunalen<br />

Gremien deutlich steigen soll.<br />

Dementsprechend hat auch der Landesparteitag<br />

der <strong>CDU</strong> im Jahr 2012 das<br />

Ziel ausgegeben, Frauen und Männer in<br />

möglichst gleicher Zahl aufzustellen.<br />

Bei der Verteilung der Sitze auf die einzelnen<br />

Listen kommt nach dem neuen<br />

Recht nicht mehr das D‘Hondtsche<br />

Höchstzahlverfahren, sondern das Verfahren<br />

Sainte-Laguë zum Einsatz.<br />

Das Sainte-Laguë-Verfahren ist ein<br />

Divisor- bzw. Höchstzahlverfahren<br />

und daher von seiner Systematik unter<br />

anderem mit dem Verfahren nach<br />

D’Hondt vergleichbar. Während jedoch<br />

das D’Hondt-Verfahren die Sitzansprüche<br />

generell abrundet, verwendet das<br />

Sainte-Laguë-Verfahren die Standardrundung.<br />

Konkret bedeutet dies, dass die Stimmenzahlen<br />

nicht mehr wie bisher durch<br />

1,2,3…, sondern nur noch durch die ungeraden<br />

Zahlen 1,3,5… geteilt werden.<br />

Die Sitze werden in der Reihenfolge<br />

der größten sich ergebenden Höchstzahlen<br />

zugeteilt. Hierdurch treten<br />

die Verteilungsvorteile zu Gunsten<br />

großer Parteien, welche dem D’Hondt-<br />

Verfahren innewohnen, nicht auf. Die<br />

Sitzzuteilung nach Sainte-Laguë verhält<br />

sich neutral zur Stärke der Parteien.<br />

9


»Für die Kommunalwahl 2014 wollen wir<br />

möglichst viele Frauen für eine Kandidatur<br />

auf den Listen der <strong>CDU</strong> gewinnen.<br />

Unser vom Landesparteitag vorgegebenes Ziel ist es,<br />

Frauen und Männer jeweils möglichst in gleicher Zahl aufzustellen,<br />

damit es in Zukunft im Land keine <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />

ohne Frauen gibt.«<br />

aus der Schöntaler Erklärung<br />

der <strong>CDU</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> vom Januar 2013<br />

10<br />

der aktiven Kommunalpolitikerinnen<br />

waren vor der<br />

1.86%<br />

Übernahme des politischen<br />

Ehrenamtes bereits in Vereinen, Parteien<br />

oder anderen kommunalen Gremien engagiert.<br />

Die Erfolgsaussichten steigen,<br />

wenn Sie Frauen ansprechen, die bereits<br />

ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden<br />

und anderen Organisationen tätig sind.<br />

Es ist sehr wichtig, diese engagierten<br />

Frauen frühzeitig an-<br />

2. zusprechen. Auch die anderen<br />

Parteien und politischen Vereinigungen<br />

werden auf diese Frauen zugehen.<br />

Warum macht jemand Kommunalpolitik?<br />

Wie vereinbart man<br />

3. Beruf, Familie und Kommunalpolitik?<br />

Wäre ich eine gute Gemeinderätin?<br />

Geben Sie den potentiellen Kandidatinnen<br />

Gelegenheit, genau diese<br />

Fragen unter vier Augen zu besprechen.<br />

4.<br />

Nehmen Sie sich Zeit und sprechen<br />

Sie die Frauen mehrmals<br />

an. Lassen Sie ihnen Zeit, darüber<br />

nachzudenken – kein Zeitdruck!<br />

Ermutigen Sie Frauen, die Kommunalpolitik<br />

mit ihrer Erfah-<br />

5. rung, ihrem Wissen und ihrer<br />

Sichtweise zu bereichern. Kommunalpolitik<br />

braucht das Engagement von Männern<br />

und Frauen.<br />

Gehen Sie auf die aktuellen Themen<br />

ein, die Frauen in ihrem<br />

6. Ehrenamt betreffen. Überzeugen<br />

Sie die Frauen, dass in den kommunalen<br />

Gremien wichtige Entscheidungen<br />

getroffen werden, die gerade für diese<br />

ehrenamtlichen Tätigkeiten entscheidend<br />

sind.<br />

Me


Frauen im Fokus!<br />

hr Frauen auf unsere Listen!<br />

Überzeugen Sie die Frauen, dass<br />

sie durch ihre Mitarbeit im kom-<br />

7. munalen Gremium Gemeindeleben<br />

mitgestalten können. Politik, auch<br />

Kommunalpolitik, ist immer auch Interessenvertretung.<br />

Wer sollte die Interessen<br />

der Frauen in einer Stadt oder Gemeinde<br />

besser vertreten, als engagierte Gemeinderätinnen!<br />

10.<br />

Das neue Schwimmbad, der<br />

neue Radweg, die neue Rut-<br />

8. sche: Das sind alles Früchte<br />

kommunalpolitischer Arbeit. Vermitteln<br />

Sie, welche Chancen Kommunalpolitik<br />

eröffnet. Wie man die eigene Stadt und<br />

Gemeinde mitprägen und vor allem die<br />

Früchte der eigenen Arbeit sehen kann.<br />

9. Gemeinderat zu interessieren.<br />

Gehen Sie neue Wege, um Frauen<br />

für die Arbeit im Stadt- und<br />

Auf den beiden folgenden Seiten finden<br />

Sie dazu eine ganze Reihe von Ideen, die<br />

bereits in der Praxis erprobt wurden.<br />

Verdeutlichen Sie den interessierten<br />

Frauen, dass<br />

sie bei ihrer Kandidatur<br />

und im Mandat unterstützt und begleitet<br />

werden. Stellen Sie sicher, dass erfahrene<br />

Parteimitglieder die Frauen, die sich für<br />

eine Kandidatur entschließen, regelmäßig<br />

beraten.<br />

11


Kandidatinnen und Kandidaten<br />

Bekanntheit, Symp<br />

„Auf den Kandidaten kommt es an“ -<br />

nirgendwo trifft dieser Satz so zu, wie<br />

bei den Kommunalwahlen. Auf keiner<br />

anderen Ebene ist der Kontakt zwischen<br />

Bewerbern und Wählern so eng wie in<br />

den Gemeinden, Städten und Landkreisen.<br />

Und nirgendwo betreffen die<br />

Themen der Wahl so unmittelbar das<br />

direkte Lebensumfeld der Wählerinnen<br />

und Wähler. Deshalb ist die Entscheidung<br />

für die richtigen Persönlichkeiten<br />

als Kandidatinnen und Kandidaten die<br />

wichtigste Weichenstellung eines jeden<br />

Wahlkampfes.<br />

Die Bedeutung und die Bindung der<br />

Wähler an Parteien ist bei Kommunalwahlen<br />

deutlich schwächer ausgeprägt,<br />

als bei Parlamentswahlen auf Landes-,<br />

Bundes- oder europäischer Ebene.<br />

Bei der Auswahl und Suche von Kandidatinnen<br />

und Kandidaten kommt es<br />

daher entscheidend auf drei Kriterien<br />

an:<br />

• Bekanntheit<br />

• Sympathie<br />

• Kompetenz<br />

Die Bekanntheit der einzelnen Persönlichkeiten<br />

ist dabei die Grundlage<br />

eines erfolgreichen Abschneidens bei<br />

der Wahl.<br />

Suchen Sie deshalb Kandidatinnen und<br />

Kandidaten, die in Ihrer Stadt / Gemeinde<br />

bekannt sind.<br />

Dabei ist zunächst an Persönlichkeiten<br />

zu denken, die sich ehrenamtlich in<br />

Vereinen, Kirchen und Bürgerinitiativen<br />

engagieren.<br />

Eine hohe Bekanntheit kann auch Mitbürgern<br />

unterstellt werden, die vor Ort<br />

einen Handwerksbetrieb, ein Gewerbe,<br />

ein Ladengeschäft oder eine Praxis<br />

unterhalten.<br />

Viele erfolgreiche Wahlkämpfe haben<br />

aber auch gezeigt, dass unbekannte<br />

Kandidatinnen und Kandidaten durch<br />

eine gut gemachte Kampagne und<br />

frühzeitiges Auftreten im öffentlichen<br />

Raum bekannt gemacht werden können.<br />

Nutzen Sie hierzu öffentliche Feste<br />

und Hocketsen. Denken Sie auch an die<br />

Möglichkeit, durch Pressearbeit und<br />

Leserbriefe sowie Aktivitäten in den<br />

sozialen Netzwerken den Bekanntheitsgrad<br />

zu steigern.<br />

12


suchen und finden<br />

athie und Kompetenz gewinnen.<br />

Sympathie ist die Summe aller positiven<br />

emotionalen Eigenschaften, die einem<br />

Kandidaten zugesprochen werden.<br />

Gerade in der Kommunalpolitik ist die<br />

sympathische Ausstrahlung des Kandidaten<br />

deswegen von großer Bedeutung.<br />

Suchen Sie deshalb Kandidatinnen und<br />

Kandidaten, die „gut mit den Leuten<br />

können“ und denen es gelingt, schnell<br />

ins Gespräch zu kommen.<br />

Sympathie lässt sich am besten im<br />

direkten Kontakt mit den Wählerinnen<br />

und Wählern aufbauen. Unaufgeregt<br />

und niemals arrogant das Gespräch<br />

über die kommunalpolitischen Themen<br />

mit den Mitbürgern zu suchen, sich offen<br />

für Kritik, für Anregungen und neue<br />

Ideen zu zeigen, ist der beste Weg, den<br />

Sympathie-Faktor auf- und auszubauen.<br />

Die dritte Säule ist die Kompetenz der<br />

Kandidaten. Von einem Bewerber für<br />

ein kommunalpolitisches Mandat erwarten<br />

die Menschen die Bereitschaft<br />

sich für die Bürgerinnen und Bürger<br />

sachkundig für ihre Belange einzusetzen.<br />

Dabei ist von den Kandidaten nicht zu<br />

fordern, dass sie sich im Kommunalrecht<br />

auskennen oder aus dem Stand<br />

heraus einen Haushaltsplan lesen<br />

können. Vielmehr geht es darum,<br />

Menschen zu finden, die ein gewisses<br />

Grundverständnis für wirtschaftliche<br />

und politische Zusammenhänge haben,<br />

sich gerne mit neuen Sachverhalten<br />

auseinandersetzen und bereit sind, ihre<br />

Erfahrungen und Kenntnisse aus Beruf,<br />

Ehrenamt und Familie einzubringen.<br />

Die Bürgerinnen und Bürger wollen<br />

Gemeinderätinnen und Gemeinderäte<br />

denen sie vertrauen können und bei<br />

denen sie davon ausgehen, dass sie die<br />

Dinge mit gesunden Menschenverstand<br />

klar und selbsbewußt auch gegenüber<br />

der Verwaltungsspitze artikulieren.<br />

13


!<br />

Die Rechtsgrundlagen<br />

für die<br />

Kommunalwahlen<br />

Die Vorbereitung und Durchführung der<br />

Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen<br />

sind einerseits durch kommunalrechtliche<br />

Vorschriften und Verordnungen und, hinsichtlich<br />

des innerparteilichen Verfahrens<br />

für die Bewerberaufstellung, durch die<br />

satzungsrechtlichen Vorschriften der <strong>CDU</strong><br />

geregelt.<br />

Dabei gilt, dass die formalen Vorschriften<br />

strikt zu befolgen sind. Sogenannte<br />

„Wahlfehler“ sind unbedingt zu vermeiden,<br />

da sie im schlimmsten Fall zur Zurückweisung<br />

der Liste durch den Gemeindewahlausschuss<br />

führen können.<br />

Für die Kommunalwahlen werden<br />

durch eine ganze Reihe von Gesetzen<br />

und Vorschriften verbindliche Regelungen<br />

getroffen.<br />

Die entscheidenden Rechtsgrundlagen<br />

sind<br />

• Kommunalwahlgesetz<br />

(KomWG)<br />

• Kommunalwahlordnung<br />

(KomWO)<br />

• Gesetz über die Errichtung des Verbands<br />

Region Stuttgart (GVRS)<br />

• Landkreisordnung (LkrO)<br />

• Gemeindeordnung (GemO)<br />

Sie finden eine Zusammenstellung<br />

dieser Rechtstexte auf der Internetseite<br />

des <strong>CDU</strong>-Landesverbandes unter<br />

www.cdu-bw.de/go/kw2014<br />

Der innerparteiliche Prozess der Listenaufstellung<br />

und Nominierung wird<br />

durch Satzungsrecht geregelt.<br />

Die entscheidenden Bestimmungen<br />

sind hier<br />

• Satzung<br />

der <strong>CDU</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

• Verfahrensordnung<br />

der <strong>CDU</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Sie finden diese Texte unter<br />

www.cdu-bw.de/go/satzung<br />

14


Die verschiedenen Möglichkeiten<br />

der Beteiligung an Gemeinde- und<br />

Ortschaftsratswahlen<br />

Die kommunalwahlrechtlichen Regelungen<br />

sehen verschiedene Möglichkeiten<br />

vor, wie sich Gruppierungen mit<br />

Vorschlägen an der Wahl beteiligen<br />

können.<br />

Wahlvorschlagsträger, also Einreicher<br />

einer Liste, können sein<br />

• Parteien<br />

• mitgliedschaftlich organisierte<br />

Wählervereinigungen<br />

• nicht mitgliedschaftlich organisierte<br />

Wählervereinigungen<br />

• gemeinsame Wählervorschläge<br />

mehrerer Gruppierungen<br />

Für die <strong>CDU</strong> kommen im Regelfall die<br />

Varianten „Beteiligung als Partei“<br />

oder die Einreichung eines gemeinsamen<br />

Wahlvorschlages z.B. mit einer<br />

Wählervereinigung in Betracht.<br />

Unter Parteien sind diejenigen<br />

Gruppierungen zu verstehen, auf die<br />

- wie für die <strong>CDU</strong> - das Parteiengesetz<br />

Anwendung findet.<br />

Mitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigungen<br />

sind in der Regel als<br />

rechtsfähiger (e.V.) oder nicht rechtsfähiger<br />

Verein organisiert. Sie verfügen<br />

über eine feste Mitgliederstruktur und<br />

haben zumindest die Organe Mitgliederversammlung<br />

und Vorstand.<br />

Nicht mitgliedschaftlich organisierte<br />

Wählervereinigungen sind Zusammenschlüsse,<br />

die über keine besondere<br />

Rechtsform, keine Organisationsstrukturen<br />

und keine feste Mitgliederstruktur<br />

verfügen.<br />

Gemeinsame Wahlvorschläge sind<br />

Listen, die von mehreren Wahlvorschlagsträgern,<br />

also z.B. von der <strong>CDU</strong><br />

zusammen mit einer Wählervereinigung<br />

gemeinsam aufgestellt werden. Bei der<br />

Aufstellung solcher Wahlvorschläge<br />

sind einige Besonderheiten zu beachten,<br />

die auf Seite 29 dargestellt sind.<br />

Parteien, die bereits im Gemeinderat<br />

bzw. im Kreistag vertreten sind, kommt<br />

dabei das Privileg zu, dass sie für die<br />

Einreichung ihres Listenvorschlags<br />

keine Unterstützungsunterschriften<br />

beibringen müssen.<br />

15


Hinweise zur<br />

Gemeinderatswahl<br />

Kandidatinnen und Kandidaten suchen und finden<br />

Zustimmungserklärungen der Bewerber einholen<br />

Nominierungsversammlung vorbereiten und einladen<br />

Nominierungsversammlung durchführen<br />

Wahlvorschlagsunterlagen vorbereiten und zusammentragen<br />

Wahlvorschlag einreichen<br />

16


Grundlagen<br />

Die <strong>Gemeinderatswahlen</strong> dominieren<br />

den Wahltag am 25. Mai 2014. In<br />

allen Städten und Gemeinden <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>s wird das Hauptorgan der<br />

Kommune neu gewählt.<br />

Grundlage für eine Beteiligung an der<br />

Gemeinderatswahl ist die Aufstellung<br />

einer Liste im Rahmen einer Nominierungsversammlung.<br />

Die Nominierungsversammlung muss<br />

gut vorbereitet sein. Es ist wichtig, dass<br />

Sie alle im Kommunalwahlrecht und den<br />

satzungsrechtlichen Grundlagen der<br />

<strong>CDU</strong> normierten formalen Anforderungen<br />

beachten.<br />

Die Aufstellung der Liste beginnt mit<br />

der Suche nach geeigneten Persönlichkeiten,<br />

die sich zu einer Kandidatur<br />

bereit erklären.<br />

Wir empfehlen Ihnen, von den Kandidaten<br />

frühzeitig eine Zustimmungserklärung<br />

einzuholen.<br />

Wenn Sie sich sicher sind, dass es eine<br />

ausreichende Zahl an Bewerberinnen<br />

und Bewerbern um einen Listenplatz<br />

geben wird, sollten Sie sich an die Vorbereitung<br />

der Nominierungsversammlung<br />

machen.<br />

Dazu ist zunächst durch den Gemeinde-/Stadtverbandsvorstand<br />

zu beschließen, wann und wo diese<br />

Versammlung stattfinden soll.<br />

Zu klären ist auch, ob der Vorstand<br />

der Versammlung einen konkreten<br />

Vorschlag für die Liste machen will<br />

oder nicht. Aber Vorsicht! Der Vorstand<br />

kann der Versammlung lediglich einen<br />

Vorschlag unterbreiten. Es steht allen<br />

Mitgliedern jederzeit frei, eigene Vorschläge<br />

zu machen.<br />

Des Weiteren sollte im Vorfeld erörtert<br />

werden, welches Wahlverfahren für<br />

die Liste gewählt und der Versammlung<br />

vorgeschlagen werden soll.<br />

Schießlich sind auch die organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen der<br />

Nominierungsversammlung vorzubereiten.<br />

Wer soll die Versammlung leiten?<br />

Wer wirkt bei der Mandatsprüfung und<br />

bei der Stimmauszählung mit? Wer<br />

führt Protokoll? Es empfiehlt sich, wenn<br />

der Vorstand der Mitgliederversammlung<br />

hier Vorschläge vorlegt. Für die<br />

Versammlungsleitung ist es übrigens<br />

ratsam, wenn eine Person vorgeschlagen<br />

wird, die nicht selbst für die Liste<br />

kandidieren will.<br />

Schließlich ist auch daran zu denken,<br />

dass die notwendigen Unterlagen und<br />

Wahlhilfsmittel bereitstehen. Anwesenheitslisten<br />

und Stimmzettel wollen<br />

vorbereitet sein. Urnen und ggf. Wahlkabinen<br />

sollten bereit gestellt werden.<br />

Im Anschluss an die Nominierungsversammlung<br />

sind die Wahlvorschlagsunterlagen<br />

zusammenzutragen und für die<br />

Einreichung vorzubereiten.<br />

17


Der Ablauf einer Nominierungsversammlung<br />

Hier haben wir Ihnen den Ablauf einer<br />

Nominierungsversammlung in den wesentlichen<br />

Schritten dargestellt.<br />

Eröffnung und Begrüßung,<br />

Feststellung der form- und<br />

fristgerechten Ladung<br />

Der Vorsitzende des Orts-/Gemeinde-/<br />

Stadtverbandes oder im Verhinderungsfall<br />

einer der Stellverteter<br />

• eröffnet die Nominierungsveranstaltung,<br />

• stellt fest, dass satzungsgemäß<br />

unter Einhaltung der Form- und<br />

Fristvorschriften eingeladen wurde,<br />

• fragt die Versammlungsteilnehmer,<br />

ob es Bedenken jedweder Art gegen<br />

die Richtigkeit der Einladung gibt,<br />

Der Schriftführer sollte ausdrücklich<br />

festhalten, dass form- und fristgerecht<br />

eingeladen wurde.<br />

Wahl des Versammlungsleiters,<br />

des Schriftführers und der<br />

Wahlkommission<br />

Die entsprechenden Wahlen<br />

• des/der Versammlungsleiters/leiterin<br />

(sofern der Vorsitzende nicht<br />

selbst leitet),<br />

• der Wahlkommission, deren Aufgabe<br />

insbesondere die Mandatsprüfung<br />

und die Stimmauszählung ist,<br />

• und des/der Schriftführers/in<br />

werden vorgenommen. Nach der Wahl<br />

des Versammlungsleiters übernimmt<br />

dieser die Sitzungsleitung und handelt<br />

die weiteren Regularien ab.<br />

Wahl von zwei Versammlungsteilnehmern<br />

zur Mitunterzeichnung<br />

der Niederschrift<br />

§ 9 des KomWG sieht vor, dass die<br />

Niederschrift vom Versammlungsleiter<br />

und zwei Versammlungsteilnehmern<br />

zu unterzeichnen ist. Diese Personen<br />

haben gegenüber dem Vorsitzenden<br />

des zuständigen Gemeindewahlausschusses<br />

zu versichern, dass die Wahl<br />

der Bewerber und die Festlegung ihrer<br />

Reihenfolge in geheimer Abstimmung<br />

unter Einhaltung der Bestimmungen<br />

der Satzung der Partei zustande gekommen<br />

ist.<br />

Wahl der Vertrauensleute<br />

Nach § 15 KomWO sollen in jedem<br />

Wahlvorschlag zwei Vertrauensleute benannt<br />

werden. Nur die Vertrauensleute<br />

sind berufen, gegenüber dem Gemeindewahlausschuss<br />

verbindliche Erklärungen<br />

zum Wahlvorschlag abzugeben.<br />

Wir empfehlen, dass der Orts- und/oder<br />

Fraktionsvorsitzende diese Aufgabe<br />

übernimmt.<br />

Beschlussfassung über das<br />

Aufstellungsverfahren<br />

Über das Aufstellungsverfahren muss,<br />

wie bereits dargestellt, geheim abgestimmt<br />

werden.<br />

18


Wahl der Bewerberinnen und<br />

Bewerber<br />

Die Wahl der Bewerberinnen und<br />

Bewerber auf die Liste beginnt mit der<br />

Frage nach Vorschlägen. Auch wenn ein<br />

Listenvorschlag des Vorstandes oder<br />

einer Kommission vorliegt, muss in jedem<br />

Fall gewährleistet werden, dass die<br />

anwesenden Mitglieder alternative Vorschläge<br />

machen können. Dies können<br />

weitere Kandidaten und/oder Vorschläge<br />

zur Veränderung der vorgesehenen<br />

Reihenfolge sein.<br />

Sind alle Vorschläge aufgenommen, so<br />

beginnt die Vorstellung. Dabei sollte<br />

jedem Kandidaten und jeder Kandidatin<br />

die Gelegenheit gegeben werden,<br />

Person und Programm in angemessener<br />

Zeit vorzustellen. An die Vorstellung<br />

kann sich eine Fragerunde und - soweit<br />

gewünscht - eine Personaldiskussion<br />

anschließen.<br />

Nach Abschluss der Vorstellung tritt die<br />

Versammlung in die eigentliche Wahlhandlung<br />

ein. Dazu sollte zunächst die<br />

Wahlkommission berichten, wie viele<br />

stimmberechtigte Mitglieder anwesend<br />

sind. Der Versammlungsleiter sollte die<br />

Teilnehmer zunächst befragen, ob die<br />

Stimmberechtigung einzelner Mitglieder<br />

angezweifelt wird.<br />

Schließlich sollte der Versammlungsleiter<br />

noch einige Hinweise zum Wahlverfahren<br />

und zur Stimmabgabe geben.<br />

Anschließend eröffnet der Versammlungsleiter<br />

den (ersten) Wahlgang.<br />

Sobald alle Mitglieder ihre Stimme<br />

abgegeben haben, ist der Wahlgang zu<br />

schließen und durch die Wahlkommission<br />

das Ergebnis festzustellen.<br />

Dieses Prozedere wiederholt sich ggf.<br />

bei jedem notwendigen Wahlgang.<br />

Feststellung der<br />

Ordnungsmäßigkeit der Wahl<br />

Wenn alle notwendigen Wahlgänge<br />

abgeschlossen und ausgezählt, also die<br />

Liste aufgestellt ist, sollte der Wahlleiter<br />

das erzielte Ergebnis, also die fertige<br />

Liste nochmals vortragen und die<br />

Anwesenden anschließend befragen, ob<br />

Einwendungen gegen das Wahlergebnis<br />

erhoben werden.<br />

Sollten Einwendungen erhoben werden,<br />

so sind diese durch die Versammlung<br />

zu diskutieren und ggf. durch Beschluss<br />

zurückzuweisen. Damit ist die Liste<br />

fertig aufgestellt.<br />

Verschiedenes / weitere TOPs<br />

Jetzt ist der formale Teil der Versammlung<br />

abgeschlossen. Es schließen sich<br />

das Schlusswort des Vorsitzenden oder<br />

- sofern vorgesehen - weitere Tagesordnungspunkte<br />

wie etwa die Diskussion<br />

des Wahlprogramms an.<br />

Den Entwurf eines Regieplans / Sprechzettels<br />

für den Versammlungsleiter finden Sie unter<br />

www.cdu-bw.de/go/kw2014<br />

19


Muster für die Einladung<br />

zur Nominierungsversammlung<br />

Bei der Erstellung Ihrer Einladung für<br />

die Nominierungsversammlung zur Gemeinderatswahl<br />

können Sie sich an dem<br />

hier dargestellten Muster orientieren.<br />

Selbstverständlich können Sie weitere<br />

Tagesordungspunkte wie beispielsweise<br />

„Beratung und Beschlussfassung<br />

des Kommunalwahlprogramms“ oder<br />

„Bericht aus der Gemeinderatsfraktion“<br />

hinzufügen.<br />

Bitte achten Sie aber darauf, dass Sie<br />

keinen der wesentlichen, formalen<br />

Tagesordnungspunkte weglassen oder<br />

vergessen.<br />

20


An die<br />

Mitglieder<br />

des <strong>CDU</strong>-Stadt-/Gemeindeverbandes<br />

der Stadt Musterhausen<br />

Musterhausen, XX.XX.2013<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Parteifreundinnen und Parteifreunde,<br />

zur<br />

Nominierungsversammlung zur Aufstellung der Bewerberinnen und Bewerber<br />

für die Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014<br />

am (Datum) um (Uhrzeit) Uhr<br />

(Versammlungsort, genaue Beschreibung mit Adresse)<br />

lade ich Sie herzlich ein.<br />

Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:<br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

2. Feststellung der fristgerechten und ordnungsgemäßen Einladung<br />

3. Genehmigung der Tagesordnung<br />

4. Wahl<br />

a. eines Versammlungsleiters / einer Versammlungsleiterin<br />

b. eines Schriftführers / einer Schriftführerin<br />

c. einer Wahlkommission<br />

5. Wahl von zwei Versammlungsteilnehmern zur Mitunterzeichnung der Niederschrift<br />

und zur Abgabe einer Versicherung an Eides statt<br />

6. Wahl von zwei Vertrauensleuten<br />

7. Beschlussfassung über das Aufstellungsverfahren<br />

8. Aufstellung der Liste<br />

a. Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten<br />

b. Wahl der Bewerberinnen und Bewerber<br />

9. Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Wahl<br />

10. Verschiedenes<br />

Bitte beachten Sie, dass bei dieser Versammlung nach den gesetzlichen Vorschriften nur diejenigen<br />

<strong>CDU</strong>-Mitglieder stimmberechtigt sind, die am Tag der Versammlung das 16. Lebensjahr vollendet haben<br />

und bei der Gemeinderatswahl das aktive Wahlrecht besitzen, also in der Gemeinde seit mindestens drei<br />

Monaten mit Hauptwohnsitz gemeldet sind oder nach einem Wegzug innerhalb von drei Jahren wieder in<br />

die Gemeinde zurückgezogen sind.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Max Mustermann<br />

Gemeinde-/Stadtverbandsvorsitzender<br />

Sie finden dieses Dokument als Word-Vorlage unter<br />

www.cdu-bw.de/go/kw2014<br />

21


Fragen und Antworten<br />

rund um die Listenaufstellung<br />

Wer stellt die Bewerberliste auf?<br />

Im Regelfall wird die Liste der Bewerber<br />

durch eine Mitgliederversammlung des<br />

Gemeinde- bzw. Stadtverbandes aufgestellt.<br />

Auf die Möglichkeit der Nominierung<br />

durch eine Vertreterversammlung<br />

wird hier nicht näher eingegangen, da<br />

dieses Verfahren nur noch sehr selten<br />

praktiziert wird.<br />

Wie viele Plätze kann die Liste<br />

maximal umfassen?<br />

Die Liste kann maximal so viele Plätze<br />

umfassen, wie insgesamt Personen in<br />

den Gemeinderat zu wählen sind; etwas<br />

anderes gilt bei der unechten Teilortswahl<br />

(siehe Seite 26).<br />

Wer kann auf die Liste gewählt<br />

werden?<br />

Grundsätzlich kann auf die Liste jeder<br />

gewählt werden, der das passive Wahlrecht<br />

bei der Gemeinderatswahl besitzt.<br />

Voraussetzungen dafür sind:<br />

• am 25. Mai 2014 mindestens<br />

18 Jahre alt<br />

• Deutscher i.S. des Grundgesetzes<br />

oder EU-Bürger<br />

• Bürger der betreffenden Gemeinde<br />

(das ist in der Regel, wer seinen<br />

Hauptwohnsitz seit mind. drei Monaten<br />

in der Gemeinde/Stadt hat<br />

oder nach einem Wegzug innerhalb<br />

von drei Jahren wieder in die Gemeinde<br />

zurückgezogen ist)<br />

• keine Aberkennung des Wahlrechts<br />

Kandidatinnen und Kandidaten, die<br />

nicht Mitglied der <strong>CDU</strong> sind, können<br />

mit Zustimmung des Vorstandes auf der<br />

<strong>CDU</strong>-Liste kandidieren. Der Landesparteitag<br />

im Juli 2012 hat den Landesvorstand<br />

aufgefordert, einen Vorschlag<br />

für eine Satzungsänderung vorzulegen,<br />

nach dem dieses Erfordernis zukünftig<br />

entfallen soll. Eine entsprechende<br />

Satzungsänderung wurde jedoch bis<br />

zur Drucklegung dieser Broschüre noch<br />

nicht beschlossen.<br />

Wann soll die Nominierungsversammlung<br />

durchgeführt werden?<br />

Die Nominierungsversammlung kann<br />

frühestens am 20. August 2013 stattfinden.<br />

Die Landesgeschäftsstelle<br />

empfiehlt Ihnen jedoch, die Nominierungsversammlung<br />

erst nach der<br />

Bundestagswahl, und zwar im Zeitraum<br />

zwischen Oktober 2013 und Mitte Februar<br />

2014, durchzuführen. Auf jeden Fall<br />

sollten Sie die Versammlung nicht nach<br />

dem 28. Februar 2014 durchführen. Damit<br />

bleibt Ihnen ein Sicherheitspuffer,<br />

falls Sie die Nominierungsversammlung<br />

aus irgendeinem Grund wiederholen<br />

müssen.<br />

Wer bestimmt Zeit und Ort der<br />

Nominierungsversammlung?<br />

Datum, Uhrzeit und Ort der Nominierungsversammlung<br />

werden durch den<br />

Gemeindeverbands-/Stadtverbandsvorstand<br />

als zuständigen Vorstand durch<br />

Beschluss festgelegt.<br />

22


FAQ<br />

Bitte achten Sie darauf, dass der Vorstand<br />

ordnungsgemäß im Amt und seine<br />

Wahlzeit noch nicht abgelaufen ist.<br />

Wer lädt zur Nominierungsversammlung<br />

ein?<br />

Die Einladung zur Versammlung erfolgt<br />

durch den/die Vorsitzende/n des Stadtbzw.<br />

Gemeindeverbandes. Im Vertretungsfall<br />

durch einen Stellvertreter.<br />

Wie muss eingeladen werden?<br />

Die Einladung zur Nominierungsversammlung<br />

muss in jedem Fall schriftlich<br />

erfolgen; dies kann durch Brief oder<br />

mittels Einrücken der Einladung in eine<br />

alle Mitglieder erreichende Publikation<br />

(<strong>CDU</strong>-Intern) geschehen. Wir empfehlen<br />

Ihnen, per Brief einzuladen, damit<br />

erreichen Sie bei Ihren Mitgliedern den<br />

höchsten Aufmerksamkeitswert.<br />

Mit welcher Frist muss eingeladen<br />

werden?<br />

Die Einladungfrist beträgt nach § 50 unserer<br />

Satzung sieben Tage, bei Gemeinderatsnominierungen<br />

in Stadtkreisen 14<br />

Tage. Wir empfehlen Ihnen jedoch, die<br />

Einladung mindestens 10 bzw. 20 Tage<br />

vor der Veranstaltung auf den Weg zu<br />

bringen.<br />

Wie viele Mitglieder müssen<br />

mindestens anwesend sein?<br />

Es müssen mindestens drei stimmberechtigte<br />

Mitglieder anwesend sein.<br />

Andernfalls kann das strikte Erfordernis<br />

der geheimen Wahl nicht gewährleistet<br />

werden.<br />

Wer ist bei der Nominierungsversammlung<br />

stimmberechtigt?<br />

Bei der Nominierungsversammlung sind<br />

alle anwesenden Mitglieder der <strong>CDU</strong><br />

stimmberechtigt, die am Tag der Versammlung<br />

bei der Gemeinderatswahl<br />

stimmberechtigt wären. Voraussetzung<br />

für eine Stimmberechtigung sind also:<br />

• Mitgliedschaft in der <strong>CDU</strong><br />

• mindestens 16 Jahre alt<br />

• Deutscher i.S. des Grundgesetzes<br />

oder EU-Bürger<br />

• Bürger der betreffenden Gemeinde<br />

(das ist in der Regel, wer seinen<br />

Hauptwohnsitz seit mind. drei Monaten<br />

in der Gemeinde/Stadt hat<br />

oder nach einem Wegzug innerhalb<br />

von drei Jahren wieder in die Gemeinde<br />

zurückgezogen ist)<br />

• keine Aberkennung des Wahlrechts<br />

Kann der Vorstand einen<br />

Vorschlag für die Liste vorlegen?<br />

Der zuständige Vorstand kann einen<br />

Listenvorschlag machen. Wenn er dies<br />

tut, hat er auf die ausreichende Beteiligung<br />

von Frauen zu achten.<br />

Der Vorschlag des Vorstands hat jedoch<br />

kein höheres Gewicht, als jeder andere<br />

von einem Mitglied vor oder innerhalb<br />

der Versammlung gemachte Vorschlag.<br />

Unzulässig ist es auch, über den Listenvorschlag<br />

des Vorstandes en bloc<br />

abzustimmen.<br />

23


FAQ<br />

Können abweichende Vorschläge<br />

für die Besetzung der Liste gemacht<br />

werden?<br />

Selbstverständlich. Jeder stimmberechtigte<br />

Teilnehmer kann bis zum<br />

Beginn der geheimen Wahl Vorschläge<br />

für jeden Listenplatz machen. Dieses<br />

Vorschlagsrecht darf nicht, auch nicht<br />

durch eine Geschäftsordnung o.ä.,<br />

eingeschränkt werden.<br />

Zu beachten ist, dass auch bei Kandidatinnen<br />

und Kandidaten, die während<br />

der Nominierungsversammlung neu<br />

vorgeschlagen werden, der Nachweis<br />

zu führen ist, dass die jeweilige Person<br />

wählbar und mit dem Vorschlag einverstanden<br />

ist.<br />

Können „Ersatzbewerber“ gewählt<br />

werden?<br />

Nach § 12 Abs. 5 der Verfahrensordnung<br />

können Ersatzbewerber nominiert werden<br />

für den Fall, dass ein Bewerber vor<br />

Ablauf der Einreichungsfrist ausfällt. Bei<br />

der Bestimmung von Ersatzbewerbern<br />

ist durch einen geheim zu fassenden<br />

Beschluss festzulegen, ob der Ersatzbewerber<br />

an die Stelle des ausfallenden<br />

Bewerbers rückt oder ob er am Ende der<br />

Liste eintritt, während vom Platz des<br />

ausgefallenen Bewerbers an alle anderen<br />

einen Platz nach vorne rücken.<br />

Muss den Kandidaten die Gelegenheit<br />

zur Vorstellung gegeben<br />

werden?<br />

Ja, die Kandidaten sollten die Gelegenheit<br />

haben, sich und ihr Programm<br />

bzw. ihre politischen Vorstellungen in<br />

angemessener Zeit vor der Versammlung<br />

vorzustellen.<br />

Welche organisatorischen Vorkehrungen<br />

sind für die Nominierungsversammlung<br />

zu treffen?<br />

Für die Durchführung der Nominierungsversammlung<br />

benötigen Sie zunächst<br />

einen geeigneten Sitzungsraum,<br />

in dem die Versammlung ungestört<br />

durchgeführt werden kann.<br />

Um Fehler zu vermeiden, raten wir<br />

Ihnen zur Beachtung folgender Punkte:<br />

• Aufstellung von Wahlkabinen<br />

• Bereitstellung von Wahlurnen<br />

• Vorbereitung gedruckter Wahlzettel<br />

sowie der notwendigen Technik<br />

(PC und Drucker), damit bei sich<br />

ergebenden Änderungen in der Versammlung<br />

aktualisierte Stimmzettel<br />

gedruckt werden können.<br />

Welche Entscheidungen muss die<br />

Nominierungsversammlung über<br />

die Listenaufstellung hinaus noch<br />

treffen?<br />

Die Nominierungsversammlung entscheidet<br />

nicht nur, nach welchem Wahlverfahren<br />

sie die Liste aufstellen will<br />

und führt die Wahl(en) entsprechend<br />

durch. Sie hat zur Vorbereitung der<br />

24


FAQ<br />

Wahl auch festzulegen, wer gegenüber<br />

dem Wahlleiter als Teilnehmer der Versammlung<br />

eine Versicherung an Eides<br />

statt abgibt, dass die Listenaufstellung<br />

satzungskonform erfolgt ist. Außerdem<br />

sollte die Versammlung bestimmen,<br />

wen sie als sog. Vertrauensleute für die<br />

Liste bestimmen will.<br />

Sind EU-Bürger bei der Nominierungsversammlung<br />

wahlberechtigt?<br />

EU-Bürger verfügen über ein aktives<br />

und passives Wahlrecht bei der Gemeinderatswahl,<br />

d.h. sie dürfen, sofern<br />

sie <strong>CDU</strong>-Mitglied sind, bei den betreffenden<br />

Nominierungsversammlungen<br />

mitwirken und können als Bewerber<br />

aufgestellt werden.<br />

Muss das Frauenquorum<br />

beachtet werden?<br />

Das Frauenquorum gilt bei bei der<br />

Kandidatenaufstellung für die Wahl<br />

zu kommunalen Parlamenten nur als<br />

Sollvorschrift (§ 15 Statut der <strong>CDU</strong><br />

Deutschlands). Wird das Quorum von<br />

1/3 nicht erreicht, führt das nicht zur<br />

Ungültigkeit des Wahlgangs.<br />

Das Statut der <strong>CDU</strong> gibt den Vorständen<br />

der entscheidungsberechtigten<br />

Organisationseinheit die Aufgabe, auf<br />

eine ausreichende Beteiligung von<br />

Frauen hinzuwirken. Gleiches gilt für<br />

die Vorstände mitentscheidungsberechtigter<br />

Organisationseinheiten.<br />

Auch bei der Aufstellung von Listen für<br />

<strong>Gemeinderatswahlen</strong> soll das vorschlagsberechtigte<br />

Gremium, sofern<br />

es einen Listenvorschlag vorlegt, unter<br />

drei aufeinander folgenden Listenplätzen<br />

jeweils mindestens eine Frau<br />

vorschlagen.<br />

Das Recht der über die Listenvorschläge<br />

entscheidenden Gremien, für jeden<br />

Listenplatz Frauen oder Männer als<br />

Gegen- und Ergänzungsvorschläge zu<br />

benennen, bleibt unberührt. Sollte es<br />

dem vorschlagsberechtigten Gremium<br />

nicht gelungen sein, ausreichend Frauen<br />

auf dem Listenvorschlag zu berücksichtigen,<br />

so ist dies vor der entscheidungsberechtigten<br />

Versammlung darzulegen<br />

und zu begründen.<br />

Welche Unterlagen müssen von den<br />

Bewerberinnen und Bewerbern um<br />

eine Kandidatur vorliegen?<br />

Wir empfehlen Ihnen, von allen Kandidatinnen<br />

und Kandidaten, die als<br />

Bewerber auf die Liste gewählt werden<br />

wollen, bereits im Vorfeld der Versammlung<br />

eine Zustimmungserklärung, auf<br />

den hierfür bei den Vorsitzenden der<br />

Gemeindewahlausschüsse erhältlichen<br />

Formularen, einzuholen.<br />

Besonderes Augenmerk legen die Wahlausschüsse<br />

übrigens auf die korrekte<br />

und eindeutige Angabe der Berufsbezeichnung.<br />

Es macht daher Sinn, diese<br />

Angaben sorgfältig zu prüfen und ggf.<br />

mit dem jeweiligen Bewerber Rücksprache<br />

zu halten.<br />

25


FAQ<br />

Besonderheiten bei<br />

unechter Teilortswahl<br />

!<br />

Was ist bei EU-Bürgern besonders<br />

zu beachten?<br />

Unionsbürger, die auf der Liste kandidieren<br />

wollen, sollten bereits im Vorfeld<br />

der Versammlung darauf hingewiesen<br />

werden, dass sie gegenüber dem<br />

zuständigen Wahlleiter an Eides statt<br />

versichern müssen, dass sie die Staatsbürgerschaft<br />

ihres Herkunftslandes besitzen<br />

und in diesem EU-Mitgliedsstaat<br />

ihre Wählbarkeit nicht verloren haben.<br />

Sofern sie nach § 22 des Meldegesetzes<br />

von der Meldepflicht befreit und nicht<br />

in das Melderegister eingetragen sind,<br />

haben sie ferner an Eides statt zu versichern,<br />

seit wann sie in der Gemeinde<br />

eine Wohnung, bei mehreren Wohnungen<br />

in der Bundesrepublik Deutschland<br />

ihre Hauptwohnung haben.<br />

Bei Zweifeln an der Richtigkeit der<br />

Versicherung an Eides statt können die<br />

Wahlbehörden verlangen, dass eine<br />

Bescheinigung der Verwaltungsbehörde<br />

des Heimatstaates vorgelegt wird, in<br />

der bestätigt wird, dass der Betreffende<br />

seine Wählbarkeit nicht verloren hat.<br />

Die unechte Teilortswahl ist eine Sonderregelung<br />

im Kommunalwahlrecht, die<br />

eine ausreichende Repräsentation der einzelnen<br />

Ortsteile im Gemeinderat sichern<br />

soll. Dabei treten Kandidaten in verschiedenen<br />

Wahlkreisen an (z. B. Teilorte oder<br />

Wohnbezirke) und können dennoch von<br />

Stimmberechtigten aller Teilorte gewählt<br />

werden.<br />

Bei unechter Teilortswahl sind die<br />

Bewerber in den Wahlvorschlägen getrennt<br />

nach Wohnbezirken aufzuführen.<br />

Die Wahlvorschläge dürfen für jeden<br />

Wohnbezirk, für den nicht mehr als drei<br />

Vertreter zu wählen sind, einen Bewerber<br />

mehr und für jeden Wohnbezirk, für den<br />

mehr als drei Vertreter zu wählen sind,<br />

höchstens so viele Bewerber enthalten,<br />

wie Vertreter zu wählen sind.<br />

Das Aufstellungsverfahren bei der unechten<br />

Teilortswahl unterscheidet sich nicht<br />

von dem für „normale“ Listenaufstellungen.<br />

Auch bei der unechten Teilortswahl<br />

müssen alle Kandidatinnen und Kandidaten<br />

durch die Mitgliederversammlung<br />

des Stadt-/Gemeindeverbandes nominiert<br />

werden.<br />

Eine Nominierung nur durch die (Teil-)<br />

Ortsverbände ist nicht zulässig. Nicht<br />

zulässig ist es auch, ausschließlich den<br />

jeweiligen Ortsverbänden ein Vorschlagsrecht<br />

für die Bewerber aus ihrem Teilort<br />

einzuräumen. Es gilt auch hier, dass jedes<br />

Mitglied für jeden Platz der Liste und für<br />

jeden Teilort Vorschläge machen kann.<br />

26


Besonderheiten bei<br />

Ortschaftsratswahlen<br />

!<br />

Besonderheiten bei<br />

gemeinsamen Listen<br />

!<br />

Das Nominierungsverfahren für die<br />

Ortschaftsratswahlen gestaltet sich im<br />

Wesentlichen wie bei den <strong>Gemeinderatswahlen</strong>.<br />

Es ist jedoch zu beachten:<br />

Die Nominierungsversammlung für die<br />

Aufstellung der Liste zu den Ortschaftsratswahlen<br />

ist in einer gesonderten<br />

Versammlung durchzuführen, wenn in der<br />

betreffenden Ortschaft mindestens drei<br />

<strong>CDU</strong>-Mitglieder ihren Hauptwohnsitz<br />

haben. Wohnen in der Ortschaft weniger<br />

als drei <strong>CDU</strong>-Mitglieder, so ist für die<br />

Aufstellung der Liste die Mitgliederversammlung<br />

des Stadt-/Gemeindeverbandes<br />

zuständig.<br />

Vorsicht! Gibt es in einem Teilort drei<br />

oder mehr wahlberechtigte Mitglieder, so<br />

ist die Höherzonung der Zuständigkeit auf<br />

die Stadt-/Gemeindeebene nicht zulässig.<br />

Das kann zu ernsthaften Problemen führen,<br />

wenn z.B. eines von drei Mitgliedern<br />

länger ortsabwesend oder krank ist.<br />

Besteht in der Ortschaft ein eigenständiger<br />

Ortsverband und hat dieser mehr<br />

als drei wahlberechtigte Mitglieder, so ist<br />

für die Durchführung der Versammlung<br />

der Vorstand bzw. der Vorsitzende dieses<br />

Ortsverbandes zuständig, andernfalls der<br />

Vorstand bzw. Vorsitzende des Stadt-/<br />

Gemeindeverbandes.<br />

Das Kommunalwahlrecht erlaubt grundsätzlich<br />

auch die Aufstellung gemeinsamer<br />

Listen mehrerer Wahlvorschlagsträger,<br />

also z.B. einer gemeinsamen Liste<br />

der <strong>CDU</strong> mit einer Wählervereinigung.<br />

Die Aufstellung einer solchen Liste kann<br />

entweder in getrennten oder in einer gemeinsamen<br />

Nominierungsversammlung<br />

erfolgen.<br />

Die Nominierung in getrennten Versammlungen<br />

ist schwieriger zu bewerkstelligen,<br />

da jede Versammlung über den<br />

gesamten Wahlvorschlag entscheiden<br />

muss. Denn am Ende jeder der beiden<br />

Versammlungen muss am Ende genau die<br />

gleiche Liste als Ergebnis erzielt werden.<br />

Soll eine gemeinsame Liste aufgestellt<br />

werden, ist daher eher an eine gemeinsame<br />

Aufstellungsversammlung zu denken.<br />

Auch bei dieser Versammlung sind die<br />

satzungsrechtlichen Vorschriften der <strong>CDU</strong><br />

einzuhalten; § 10 Abs. 3 der Verfahrensordnung<br />

sieht jedoch für diesen Fall vor,<br />

dass dann auch die Anhänger/Mitglieder<br />

des anderen Wahlvorschlagsträgers<br />

stimmberechtigt sind.<br />

Zuständig für die Vorbereitung der Versammlung<br />

sind die Vorstände der beteiligten<br />

Wahlvorschlagsträger, die Einladung<br />

erfolgt durch den <strong>CDU</strong>-Vorsitzenden<br />

zusammen mit den Vertretern des/der<br />

anderen Wahlvorschlagsträger/s.


Übersicht<br />

über die zulässigen Wahlverfahren<br />

Bei einer Nominierungsversammlung<br />

sind zur Aufstellung der Liste nach § 6<br />

Abs. 2 der Verfahrensordnung verschiedne<br />

Wahlverfahren zulässig:<br />

Einzelwahl<br />

Bei einer Einzelwahl wird für jeden<br />

Listenplatz einzeln entschieden, wer<br />

ihn besetzen soll. Gewählt ist in den<br />

beiden ersten Wahlgängen, wer die<br />

Mehrheit der abgegebenen gültigen<br />

Stimmen (absolute Mehrheit) auf sich<br />

vereinigt. In einem evtl. erforderlichen<br />

dritten Wahlgang wird unter den beiden<br />

Bewerbern mit den höchsten Stimmenzahlen<br />

des vorhergehenden Wahlgangs<br />

entschieden.<br />

Zulässig ist es auch, dieses Verfahren in<br />

Blöcken anzuwenden (sog. Blockwahl).<br />

Dabei wird z.B. zunächst für die Plätze<br />

1-5 ein Wahlgang durchgeführt, wobei<br />

die Bewerber mit den fünf höchsten<br />

Stimmenzahlen in der Reihenfolge der<br />

Ergebnisse auf die Plätze gewählt sind.<br />

Vorsicht! Erreichen zwei oder mehrere<br />

Kandidaten die gleiche Stimmenzahl,<br />

so sind ein oder mehrere Stichwahlen<br />

durchzuführen. Eine „Einigung“ auf<br />

eine bestimmte Reihenfolge ist nicht<br />

zulässig! Kommt es wiederholt zu Stimmengleichheit,<br />

empfehlen wir Ihnen,<br />

für die betroffenen Plätze Einzelwahlen<br />

durchzuführen.<br />

28<br />

Kandidiert für mehrere aufeinanderfolgende<br />

Plätze jeweils nur eine Person, so<br />

können diese Einzelwahlen auf einem<br />

Stimmzettel zusammengefasst werden<br />

(sog. verbundene Einzelwahlen)<br />

„Beisitzerwahlverfahren“<br />

Zur Aufstellung der Liste kann auch das<br />

für die Wahl der Beisitzer in <strong>CDU</strong>-Vorständen<br />

übliche Verfahren nach § 12 der<br />

Verfahrensordnung gewählt werden.<br />

Dabei sind die Bewerber in der Reihenfolge<br />

der für sie abgegebenen Stimmzahlen<br />

für die jeweiligen Listenplätze<br />

gewählt. Der Kandidat mit der höchsten<br />

Stimmzahl steht also auf Platz 1 der<br />

Liste, der mit der zweithöchsten auf<br />

Platz 2 usw.<br />

„Beisitzerwahlverfahren“<br />

mit alphabetischer Reihung<br />

der Gewählten<br />

Das Beisitzerwahlverfahren kann<br />

auch so modifiziert werden, dass die<br />

Mitgliederversammlung vor der Wahl in<br />

geheimer Abstimmung beschließt, dass<br />

die Kandidaten - unabhängig von der<br />

erreichent Stimmenzahl - in alphabetischer<br />

Reihenfolge auf der Liste<br />

aufgeführt werden sollen. Treten bei<br />

diesem Verfahren also z.B. 20 Kandidaten<br />

für eine Liste mit 18 Plätzen an, so<br />

sind die 18 Bewerber mit den höchsten<br />

Stimmenzahlen gewählt und werden<br />

in alphabetischer Reihung auf die Liste<br />

genommen.<br />

Detaillierte Erläuterungen zu den einzelnen Wahlverfahren<br />

finden Sie unter www.cdu-bw.de/go/kw2014


Nach der Nominierungsversammlung:<br />

Die Einreichung des Wahlvorschlags<br />

Wenn Sie die Nominierungsversammlung<br />

erfolgreich hinter sich gebracht<br />

haben, sollten Sie sich an die Zusammenstellung<br />

der für die Einreichung des<br />

Wahlvorschlags notwendigen Unterlagen<br />

machen.<br />

Für die Erstellung der Wahlvorschlagsunterlagen<br />

halten die Vorsitzenden<br />

der Gemeindewahlausschüsse bzw. die<br />

Gemeindeverwaltungen Formblätter<br />

bereit, die Sie unbedingt verwenden<br />

sollten. Die Formblätter sind auch in<br />

elektronischer Form als PDF-Formulare,<br />

die Sie am PC ausfüllen können, verfügbar.<br />

Im Einzelnen bestehen die Wahlvorschlagsunterlagen<br />

aus:<br />

dem Formblatt Wahlvorschlag. In<br />

das Formular sind Name und Kurzbezeichnung<br />

der Partei („Christlich<br />

Demokratische Union Deutschlands<br />

- <strong>CDU</strong>“), für jeden Bewerber Beruf/<br />

Stand, Geburtstag, Anschrift der<br />

Hauptwohnung sowie bei EU-<br />

Bürgern die Staatsangehörigkeit<br />

einzutragen. Im Wahlvorschlag sind<br />

die Vertrauensleute zu bezeichnen.<br />

Der Wahlvorschlag ist von drei<br />

Vorstandsmitgliedern, darunter dem<br />

Vorsitzenden oder einem Stellvertreter,<br />

zu unterzeichnen.<br />

dem Formblatt Niederschrift über<br />

die Aufstellung der Bewerber/<br />

innen. Dieses Formblatt enthält<br />

die wichtigsten Angaben über die<br />

Nominierungsversammlung und<br />

die Ergebnisse der Abstimmungen.<br />

Es ist vom Leiter der Versammlung<br />

und den beiden hierfür gewählten<br />

Versammlungsteilnehmern zu unterzeichnen;<br />

mit der Unterschrift geben<br />

diese Personen auch eine Versicherung<br />

an Eides statt über die Einhaltung<br />

der Satzungsbestimmungen ab.<br />

einem Formblatt Zustimmungserklärung<br />

für jeden einzelnen<br />

Kandidaten, das die Zustimmung des<br />

Betreffenden zur Aufnahme in den<br />

Wahlvorschlag dokumentiert.<br />

einem Formblatt Versicherung an<br />

Eides statt für jeden EU-Bürger, der<br />

auf der Liste kandidiert. Ggf. sind<br />

hier auch weitere Unterlagen beizubringen<br />

(siehe Seite 26).<br />

Wenn Sie alle Unterlagen zusammengetragen<br />

und geprüft haben, reichen<br />

Sie diese - am besten persönlich - beim<br />

Vorsitzenden des Gemeindewahlausschusses<br />

ein. Mit einer frühzeitigen<br />

Einreichung stellen Sie sicher, dass<br />

dieser eine Vorprüfung der Unterlagen<br />

vornehmen und Sie ggf. auf Unstimmigkeiten<br />

oder Zulassungshindernisse<br />

hinweisen kann. Spätester Zeitpunkt<br />

für die Einreichung ist Donnerstag, 27.<br />

März 2014, 18.00 Uhr.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und<br />

gutes Gelingen!<br />

29


Liebe Freundinnen<br />

und Freunde,<br />

wenn wir uns stolz als die „<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>-Partei“<br />

bezeichnen, dann liegt<br />

dies maßgeblich in der breiten Verankerung<br />

in der Bevölkerung unseres Landes<br />

begründet. Die Vernetzung im vorpolitischen<br />

Raum und die kraftvolle Vertretung<br />

in den kommunalen Gremien ist<br />

dabei die wichtigste Basis für unseren<br />

gemeinsamen Erfolg. Wir alle wissen,<br />

dass kommunale Wahlen ihre eigenen<br />

Gesetzmäßigkeiten haben. Wir werden<br />

dann erfolgreich sein, wenn es uns gelingt,<br />

eine glaubwürdige Programmatik<br />

mit kompetenten und sympathischen<br />

Kandidatinnen und Kandidaten zu<br />

verbinden. Gerade weil dies so ist, lohnt<br />

sich ein früher Start der Vorbereitung.<br />

Mit diesem <strong>Handbuch</strong> wollen wir Sie<br />

über sämtliche rechtlichen und organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen<br />

informieren. Je früher Sie interessante<br />

Persönlichkeiten auf eine Kandidatur<br />

ansprechen, desto leichter wird es<br />

gelingen, eine ausgewogene und schlagkräftige<br />

Wahlliste zusammenzustellen.<br />

Für Ihre Arbeit vor Ort wünsche ich<br />

Ihnen viel Erfolg.<br />

Herzlichst<br />

OB Thorsten Frei<br />

KPV-Landesvorsitzender<br />

30


Notizen<br />

31


<strong>CDU</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> | Landesgeschäftsstelle<br />

Hasenbergstraße 49b | 70176 Stuttgart<br />

Telefon 0711 66904 0 | Fax 0711 66904 15 | www.cdu-bw.de<br />

32

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