Leseprobe Teil 2 (pdf; 11.9 MB) - Science-Shop
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2.4 Das Planetenrätsel der Antike<br />
Wie wir bald sehen werden, war die Planetenbewegung<br />
im Altertum ein Mysterium, das eine wesentliche<br />
Rolle in der Entwicklung der modernen Zivilisation<br />
gespielt hat.<br />
Fünf Planeten lassen sich mit bloßem Auge leicht<br />
auffinden: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn.<br />
Merkur ist nur selten zu erkennen und selbst dann nur<br />
unmittelbar nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang,<br />
denn er steht sehr dicht bei der Sonne. Die<br />
Venus erstrahlt oft sehr hell am frühen Abend im Westen<br />
oder am frühen Morgen im Osten. Wenn Sie am<br />
frühen Abend oder frühen Morgen einen sehr hellen<br />
„Stern“ sehen, ist das vermutlich die Venus. Wenn Jupiter<br />
bei Nacht sichtbar ist, ist er nach Sonne und<br />
Mond das hellste Objekt am Himmel. Der Mars lässt<br />
sich an seiner rötlichen Farbe oft erkennen, allerdings<br />
sollten Sie eine Sternkarte zu Rate ziehen, um sicherzugehen,<br />
dass die nicht einen hellen roten Stern sehen.<br />
Saturn ist mit bloßem Auge ebenfalls leicht zu sehen.<br />
Weil es aber viele Sterne gibt, die so hell sind wie Saturn,<br />
sollte man schon wissen, wohin man blicken<br />
muss. (Es hilft zu wissen, dass Planeten nicht so stark<br />
funkeln wie Sterne.) Manchmal stehen einige Planeten<br />
dicht beieinander und bilden einen besonders schönen<br />
Anblick ( Abbildung 2.31).<br />
nen nach Osten bewegen, kehren sie manchmal ihre<br />
Bewegungsrichtung um und bewegen sich dann nach<br />
Westen durch den Tierkreis ( Abbildung 2.32). Diese<br />
Perioden der scheinbaren retrograden Bewegung (retrograd<br />
bedeutet „rückwärts“) dauern, je nach Planet,<br />
zwischen mehreren Wochen und mehreren Monaten.<br />
Die früheren Astronomen konnten sich die täglichen<br />
Bahnen der Planeten am Himmel leicht durch die<br />
Annahme erklären, dass es tatsächlich eine Himmelskugel<br />
gebe und sie sich jeden Tag um die Erde drehe.<br />
Aber die retrograde Bewegung der Planeten blieb ein<br />
großes Geheimnis. Warum konnten die Planeten sich<br />
manchmal rückwärts drehen? Wie wir in Kapitel 3<br />
noch sehen werden, hatten die frühen Griechen einige<br />
raffinierte Ideen, um die gelegentliche Rückwärtsbewegung<br />
der Planeten zu erklären, obwohl sie an die<br />
falsche Vorstellung eines geozentrischen Universums<br />
gebunden waren. Allerdings war die griechische Erklärung<br />
ziemlich komplex und letztendlich falsch.<br />
Jupiter<br />
Weshalb war die Planetenbewegung<br />
am Himmel einst so rätselhaft?<br />
Die Menschen haben bereits vor langer Zeit die Bewegung<br />
der Planeten zwischen den Sternen sehr sorgfältig<br />
beobachtet. Auch Sie können das tun. In einer jeweiligen<br />
Nacht bewegen sich die Planeten genauso wie<br />
die Sterne am Himmel, sie gehen im Osten auf und im<br />
Westen unter. Wenn Sie allerdings die Planetenbewegung<br />
über Wochen oder Monate hinweg beobachten,<br />
werden Sie feststellen, dass sich die Planeten allmählich<br />
durch die Sternbilder des Tierkreises bewegen.<br />
(Das Wort Planet stammt vom altgriechischen Wort für<br />
„Wanderstern“ ab.) Für sich allein genommen ist diese<br />
Bewegung nicht weiter verwunderlich. Schließlich bewegen<br />
sich auch Sonne und Mond durch diese Sternbilder.<br />
Die Planeten bewegen sich aber auf eine sehr<br />
merkwürdige Weise.<br />
Anders als Sonne und Mond, die sich relativ zu den<br />
Sternen stetig ostwärts bewegen, verändern die Planeten<br />
sowohl ihre Geschwindigkeit als auch ihre Helligkeit,<br />
während sie sich durch den Himmel bewegen.<br />
Obwohl sich Planeten üblicherweise relativ zu den Ster-<br />
Saturn<br />
Mars<br />
Venus<br />
Merkur<br />
Abbildung 2.31: Dieses Foto zeigt eine seltene Planetenanordnung,<br />
in der alle fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten am<br />
Himmel scheinbar eng beieinanderstehen. Es wurde am 23. April<br />
2002, kurz nach Sonnenuntergang, in der Nähe von Chatsworth (New<br />
Jersey) aufgenommen. Die nächste vergleichbare Gruppierung dieser<br />
fünf Planeten tritt erst im September 2040 ein.<br />
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