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April 2013<br />

Spielgruppen und Gemeinden: Aktuelle Umfrageergebnisse<br />

Grüezi<br />

Hätten Sie das gedacht? 64,1 Prozent der Spielgruppenleiterinnen gaben an, dass die<br />

Gemeinde ihr Angebot sehr gut kennt. Es kommt noch besser: 72,7 Prozent werden von der<br />

Gemeinde unterstützt, entweder finanziell oder in Form eines Raums. Das bedeutet eine<br />

deutliche Steigerung im Vergleich zur letzten Umfrage aus dem Jahr 2000.<br />

Unverändert tief geblieben ist der Stundenlohn: Im Durchschnitt verdient eine<br />

Spielgruppenleiterin zwischen 26 und 30 Franken pro Stunde, inklusive Vorbereitung,<br />

Elternarbeit, Materialeinkauf, Aufräumen etc. Konkret bedeutet das: Für eine Stunde bezahlte<br />

Präsenzzeit sind zwei Stunden Aufwand nötig. De facto beträgt der Stundenlohn also die Hälfte.<br />

Kein Wunder, wünschen sich 40 Prozent der Spielgruppenleiterinnen mehr finanzielle<br />

Unterstützung von der Gemeinde.<br />

Der tiefe Lohn steht im Kontrast zu den steigenden Anforderungen. Spielgruppenleiterinnen<br />

leisten wichtige Integrationsarbeit, die sich für Ihre Gemeinde bezahlt macht: Gut 80 Prozent<br />

betreuen Kinder mit einer anderen Erstsprache, davon sind bei rund 20 Prozent mehr als die<br />

Hälfte der Kinder fremdsprachig. Aber: Nur 19,1 Prozent der Spielgruppenleiterinnen<br />

werden bei der Integration fachlich begleitet, und lediglich 11,4 Prozent dieser<br />

Spielgruppenplätze sind als Integrationsmassnahme ganz subventioniert, 12,4 Prozent teilweise.<br />

Die verschiedenen Sprachen und Kulturen sind nicht die einzige Herausforderung der heutigen<br />

Zeit: Die Hälfte aller Spielgruppenleiterinnen betreut Kinder mit einem erhöhten<br />

Förderbedarf. An erster Stelle genannt wird die verzögerte Sprachentwicklung (70 Prozent!),<br />

gefolgt von einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung (61,3 Prozent), an dritter Stelle wird<br />

das sozial schwache Umfeld genannt (44,4 Prozent).<br />

Zu beachten ist: Noch lange nicht alle Kinder besuchen eine Spielgruppe. Oft bleiben genau<br />

jene Mädchen und Buben fern, die am meisten davon profitieren würden. Die Gründe sind<br />

vielschichtig: Die Eltern kennen das Angebot nicht, sie können sich nicht verständigen, die<br />

Schwellenangst ist zu hoch, der Elternbeitrag sprengt das Familienbudget etc. Den<br />

Spielgruppenleiterinnen ist es ein grosses Anliegen, dass jedes Kind die Spielgruppe besuchen<br />

kann – doch die finanziellen Mittel fehlen. Hier besteht Handlungsbedarf für die Gemeinde.<br />

Urs Blaser, Schulpräsident in Gossau SG, spricht uns aus dem Herzen: „Heute besuchen in Gossau<br />

zwischen 85 bis 90 Prozent eine Spielgruppe (oder die Krippe). Unser Ziel sind 100 Prozent.“<br />

Genau dafür machen wir uns stark – gemeinsam mit Ihnen. Weil dank der Spielgruppe auch<br />

Kinder aus benachteiligten oder anderssprachigen Familien bessere Startbedingungen haben:<br />

Sie verstehen die Anweisungen der Kindergärtnerin, sind mit unserer Sprache und unserer<br />

Kultur vertraut, haben sich bereits in einer Gruppe sozialisiert. Lauter Faktoren, die ihre Chance<br />

*1900 Spielgruppenleiterinnen haben sich an der Online-Umfrage vom Juli 2012 beteiligt. Sie wurde vom Schweiz.<br />

Spielgruppen-Leiterinnen Verband <strong>SSLV</strong> und der IG Spielgruppen Schweiz GmbH gemeinsam entwickelt. Die Zahlen<br />

basieren auf der Auswertung vom 21. August. Alle 53 Fragen samt Antworten finden Sie auf www.spielgruppe.ch und<br />

www.sslv.ch


auf eine erfolgreiche Schullaufbahn und Integration markant erhöhen – das ist wissenschaftlich<br />

längst erwiesen.<br />

(Zum Beispiel durch die grösste Längsschnittuntersuchung in Europa, kurz EPPE:<br />

http://eppe.ioe.ac.uk)<br />

Es lohnt sich langfristig für Ihre Gemeinde, in Spielgruppen zu investieren, denn mit jedem<br />

Franken, den Sie jetzt ausgeben, sparen Sie später anfallende Kosten 3- bis 12-fach ein. Das<br />

besagt die Studie von James Heckmann, Nobelpreisträger 2007.<br />

Spielgruppe für jedes Kind, mindestens zweimal pro Woche:<br />

So heisst unser gemeinsames Ziel.<br />

Wie wir es einfacher erreichen, zeigen unsere Tipps auf dem separaten Dokument.<br />

Wir beraten Sie gerne persönlich und danken Ihnen herzlich für Ihr Interesse zugunsten der<br />

Kleinsten in der Gemeinde.<br />

Beste Grüsse<br />

Schweiz. Spielgruppen-Leiterinnen Verband <strong>SSLV</strong>, www.sslv.ch<br />

Co-Präsidentin<br />

Anna Lustenberger<br />

anna.lustenberger@sslv.ch<br />

Ressort Bildung<br />

Bettina Mehrtens<br />

bettina.mehrtens@sslv.ch<br />

IG Spielgruppen Schweiz GmbH, www.spielgruppe.ch<br />

Geschäftsführung<br />

Margrit Anderegg<br />

margrit.anderegg@spielgruppe.ch<br />

*1900 Spielgruppenleiterinnen haben sich an der Online-Umfrage vom Juli 2012 beteiligt. Sie wurde vom Schweiz.<br />

Spielgruppen-Leiterinnen Verband <strong>SSLV</strong> und der IG Spielgruppen Schweiz GmbH gemeinsam entwickelt. Die Zahlen<br />

basieren auf der Auswertung vom 21. August. Alle 53 Fragen samt Antworten finden Sie auf www.spielgruppe.ch und<br />

www.sslv.ch

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