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Herunterladen PDF > Kapitel 5 - World Ocean Review

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Fischbestände richtig managen <<br />

125<br />

5.18 > Tierschützer<br />

demonstrieren in<br />

Brüssel gegen den<br />

maßlosen Fischfang.<br />

ker schrecken daher vor einem Abbau der Flotte zurück,<br />

die noch dazu aus strukturpolitischen Gründen stark subventioniert<br />

ist. In den strukturschwachen Fischereiregionen<br />

wurden und werden EU-Gelder genutzt, um neue<br />

Schiffe in Dienst zu stellen oder alte zu modernisieren.<br />

Das Wohl der Region wird damit über das große Ziel einer<br />

insgesamt nachhaltigen Fischerei gestellt. Hohe Subventionen<br />

aber führen die Fischerei in einen Teufelskreis.<br />

Staatliche Kredite für den Aufbau der Flotte müssen getilgt<br />

werden. Das führt dazu, dass man intensiv fischen muss<br />

und auf den Zustand der Bestände keine Rücksicht nimmt.<br />

Dies ist ein Grund dafür, dass sich der Rat der EU-Fischereiminister,<br />

der jedes Jahr die Gesamtfangmenge in Tonnen<br />

neu festlegt, dazu hinreißen ließ, die Menge regelmäßig<br />

deutlich höher anzusetzen als von Fischerei -<br />

wissenschaftlern empfohlen – in Extremfällen bis zu<br />

48 Prozent höher.<br />

Die Überdimensionierung der Flotte macht den Fischfang<br />

zudem ineffizient. Es sind zu viele Fahrzeuge für die<br />

verfügbare Fischmenge vorhanden. Will man die Fangquoten<br />

wenigstens annähernd einhalten, darf jedes einzelne<br />

Schiff nur einen kleinen Teil des erlaubten Gesamtfangs<br />

fischen. Sinnvoller wäre es, weniger Schiffe zu<br />

betreiben und diese voll auszulasten. Eine Lösung für den<br />

Abbau von Überkapazitäten soll die Einführung handelbarer<br />

Quoten sein – zunächst auf Länderebene, später<br />

europaweit. Fischer können diese individuell transferierbaren<br />

Quoten (individual transferable quotas, ITQs) an<br />

andere Unternehmen gewinnbringend verkaufen. Weniger<br />

profitabel operierende Betriebe verkaufen, profitabel<br />

operierende Unternehmen kaufen. Damit scheiden nach<br />

und nach Betriebe und somit auch Schiffe aus der Fischerei<br />

aus.<br />

In Dänemark wurde eine Quotenregelung bereits eingeführt.<br />

Um zu verhindern, dass sich Monopole bilden<br />

und einige wenige Fischereibetriebe den Großteil der<br />

Quoten aufkaufen, darf ein Fischereiunternehmen dort<br />

nicht mehr als 4 Schiffe betreiben. Darüber hinaus schlägt<br />

die EU-Kommission vor, den ITQs-Handel nach Schiffsgröße<br />

zu unterteilen, in Fahrzeuge über 12 Meter und unter<br />

12 Meter Länge. Besitzer kleinerer Fahrzeuge sollen ihre<br />

Quoten nicht an Besitzer größerer Boote verkaufen. So soll<br />

die handwerkliche Küstenfischerei mit kleinen Booten<br />

geschützt werden.<br />

Handelbare Quoten<br />

Handelbare Quoten<br />

werden weltweit in<br />

verschiedenen Ländern<br />

als Instrument<br />

des Fischereimanagements<br />

eingesetzt.<br />

1986 setzte Neuseeland<br />

als erste Nation<br />

diese Methode in nationales<br />

Recht um. Allgemein<br />

spricht man<br />

von individuell transferierbaren<br />

Quoten. In<br />

der EU werden diese<br />

künftig als transferierbare<br />

Fischereilizenzen<br />

(transferable fishing<br />

concessions, TFCs)<br />

bezeichnet.

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