17.Dezember 2011 - BautzenerBote.de
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Redaktion: V.i.S.d.P. Frank Peschel, Mandy Decker 0174 3931836, Heinz Noack •<br />
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• Vertrieb: Haushaltwerbung Walter Dres<strong>de</strong>n • Aufl age: 71.100 (Bautzener Bote<br />
Ausg. Bautzen 59.500; Ausg. Bischofswerda 11.600) • Internet: www.lausitzerverlagsanstalt.<strong>de</strong><br />
• Anzeigenschluss: Eine Woche vor Erscheinung • Anzeigenpreisliste:<br />
Juli 2010. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie für die Richtigkeit<br />
<strong>de</strong>r abgedruckten Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Namentlich<br />
gekennzeichnete Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung von Redaktion und<br />
Herausgeber dar. Vom Herausgeber gestaltete Anzeigen dürfen nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung an<strong>de</strong>rweitig verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Das freie Wort | 37<br />
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von ��������������<br />
Dirk Lorey<br />
Ritt ins Ver<strong>de</strong>rben auf <strong>de</strong>m Rücken <strong>de</strong>r Schwachen<br />
Die Euro-Bonds wer<strong>de</strong>n kommen. Der<br />
Wi<strong>de</strong>rstand gegen diesen Weg in die<br />
real existieren<strong>de</strong> Schul<strong>de</strong>nunion Europa<br />
wird immer zaghafter. Was sich so harmlos<br />
anhört ist nichts an<strong>de</strong>res ein vollen<strong>de</strong>ter<br />
Finanzausgleich, ein Instrument, das je<strong>de</strong>n<br />
Wettbewerb zum Erliegen bringt. Warum<br />
soll man haushalten, wenn doch an<strong>de</strong>re<br />
für die eigenen Schul<strong>de</strong>n aufkommen?<br />
Fiskal- und Schul<strong>de</strong>nunion markieren jedoch<br />
nur einen weiteren Schritt hin zu<br />
<strong>de</strong>n „Vereinigten Staaten Europas“, <strong>de</strong>m<br />
heimlichen Ziel zahlreicher Regierungschefs<br />
<strong>de</strong>r 27 Mitgliedslän<strong>de</strong>r. Man mag<br />
zur Aufgabe nationaler Souveränität und<br />
einem zentral regierten Europa stehen wie<br />
man will: Wenn die wirtschaftlich angeschlagenen<br />
sü<strong>de</strong>uropäischen Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Euro behalten, bleibt kein an<strong>de</strong>rer Ausweg<br />
mehr. Weil aber nationale Parlamente über<br />
ihre Steuern und damit über ihre einzige<br />
Einnahmequelle beschließen, wäre das <strong>de</strong>r<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schritt heraus aus <strong>de</strong>r nationalen<br />
Unabhängigkeit. Ein im Übrigen<br />
unabwendbarer Schritt, meint man es ernst<br />
mit <strong>de</strong>r Schaffung gleicher Verhältnisse in<br />
ganz Europa.<br />
Wenn Schäubles Prognose stimmt<br />
und das englische Pfund verschwin<strong>de</strong>t,<br />
wird die Fahrt auf <strong>de</strong>r Einbahnstraße<br />
hin zu einer „Riesennation Europa“ weiter<br />
beschleunigt. Die nötigen historischen<br />
Schritte wur<strong>de</strong>n bereits nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs getan, in<strong>de</strong>m man<br />
Deutschland sein Nationalbewusstsein weitestgehend<br />
ausgetrieben hatte. Immerhin<br />
hatte ein grüner Bun<strong>de</strong>sminister das Adjektiv<br />
„<strong>de</strong>utsch“ bereits von seiner Visitenkarte<br />
streichen lassen. Die CDU-Spitze unter<br />
Kanzlerin Merkel läutete die Zeitenwen<strong>de</strong><br />
kürzlich ein: „Für Europa. Für Deutschland“<br />
war auf <strong>de</strong>n Transparenten auf <strong>de</strong>m jüngs-<br />
ten Parteitag in Leipzig zu lesen. Noch vor<br />
einigen Jahren wäre diese Reihenfolge für<br />
die Partei, die so großen Wert auf Symbolik<br />
legt, un<strong>de</strong>nkbar gewesen.<br />
Wenn es für einen solchen Kurs Mehrheiten<br />
gibt, dann wird Deutschland<br />
eben einer von <strong>de</strong>rzeit 27 Bun<strong>de</strong>sstaaten in<br />
<strong>de</strong>r EU. Damit droht allerdings gleichzeitig<br />
Gefahr von innen und außen - und am En<strong>de</strong><br />
könnte sogar ein Krieg unter Verbün<strong>de</strong>ten<br />
stehen. Innerhalb Europas gibt es Nationen,<br />
die einen <strong>de</strong>utlich höheren Nationalstolz<br />
pflegen als wir. Kann sich jemand ernsthaft<br />
vorstellen, dass sich Polen, Englän<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
Franzosen von einem <strong>de</strong>utschen EU-Minister<br />
sagen lassen wollen, ob eine Dorfstraße<br />
neu geteert wird o<strong>de</strong>r nicht? Wie wäre das<br />
im umgekehrten Fall? Keinem Menschen<br />
in Europa ist zuzumuten, dass er keinen<br />
Job mehr fin<strong>de</strong>t, sein Erspartes verliert<br />
o<strong>de</strong>r im Alter verarmt, weil die Politiker,<br />
egal, welcher Nation, bei <strong>de</strong>r Aufstellung<br />
ihrer eigenen Haushalte betrogen haben<br />
und das ganze Währungssystem daraufhin<br />
von Spekulanten zur Implosion gebracht<br />
wird. In <strong>de</strong>r Bibel hieß sowas übrigens mal<br />
„Gol<strong>de</strong>nes Kalb“.<br />
Wird <strong>de</strong>r Notfall am En<strong>de</strong> schon vorbereitet?<br />
Der <strong>de</strong>utsche Verteidigungshaushalt<br />
umfasst beinahe die zweieinhalbfache<br />
Summe <strong>de</strong>s Gesundheitshaushaltes:<br />
Wir vernachlässigen unsere Kranken, damit<br />
wir auf Pump aufrüsten können? Bleibt<br />
zum Schluss noch eine Frage: Soll diese<br />
Krise eigentlich wirklich been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n?<br />
Das internationale Großkapital verdient<br />
doch ganz ausgezeichnet an <strong>de</strong>r Differenz<br />
zwischen Leitzins und griechischen Staatsanleihen.<br />
Hemmungsloser wur<strong>de</strong> noch nie<br />
gezockt. Und wir alle zahlen wie<strong>de</strong>r einmal<br />
die Zeche.<br />
Ihre Meinung? Mailen Sie: redaktion@lausitzerverlagsanstalt.<strong>de</strong><br />
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