TEST 22 Nico Peter - CMC-Versand
TEST 22 Nico Peter - CMC-Versand
TEST 22 Nico Peter - CMC-Versand
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
20 <strong>TEST</strong><br />
<strong>Nico</strong> <strong>Peter</strong><br />
Bereits in den 70er Jahren startete Kyosho mit einem Go-Kart-Modell auf dem<br />
europäischen Markt. Es gab zwar einige Liebhaber, doch das Modell verschwand<br />
recht bald wieder aus den Regalen der Fachhändler. Anfang der 90er<br />
Jahre gab es dann eine verbesserte Neuaufl age. Irgendwie sah dieses Kart<br />
aber immer noch ein wenig drahtig aus, auch wenn es z.B. eine interessante<br />
Idee bei der mitlenkenden Fahrerfi gur gab. So richtig durchsetzen konnte sich<br />
dieses Modell auf Dauer aber auch nicht. Es gab und gibt zwar einige enthusiastische<br />
Liebhaber (wie Videos in verschiedenen Internetportalen zeigen),<br />
aber in der Breite fi ndet man dieses Modell kaum noch. Dies könnte sich möglicherweise<br />
bald ändern… Als eines der Highlights der diesjährigen internationalen<br />
Spielwarenmesse in Nürnberg durfte wohl ohne Zweifel das Birel-Kart<br />
von Kyosho gelten. Aufwändig aufgebaut stand das Modell neben dem Original,<br />
und man konnte dort schon erste Vergleiche ziehen. Erfreulicherweise musste<br />
man dieses Mal auch nicht ewig auf die Neuheit im Fachhandel warten.<br />
Tutto completto<br />
In einem handlichen Karton von 45 × 33 × <strong>22</strong><br />
cm fi ndet der künftige Kart-Pilot alles, was zum<br />
Betrieb des Modells notwendig ist. Dazu zählen<br />
das komplett fertig aufgebaute Modell mit<br />
Fernsteuerung, Glühstecker, Tankfl asche und<br />
Kerzenschlüssel. Nur Treibstoff und die Akkus<br />
für den Sender und Empfänger müssen noch<br />
separat besorgt werden. Im Testmodell kam der<br />
empfohlene 1.600er Empfängerakku von Team<br />
Orion zum Einsatz.<br />
Also den Akku ans Ladegerät und das Kart<br />
selbst einmal inspiziert. Doch dazu muss man es<br />
neben dem reichhaltigen Zubehör erst einmal<br />
aus der Schachtel schälen. Doch selbst bei der<br />
Verpackung sieht man, dass alles gut durchdacht<br />
ist. Modell, Sender sowie Tankfl asche und<br />
Glühstecker sind in pfi ffi g gefalteten Kartonla-<br />
Go Ka<br />
Birel R31-SE von Kyosho
schen untergebracht. Am Boden des Kartons<br />
steht dann das fertig aufgebaute Modell. Selbstverständlich<br />
gibt es auch – wie eigentlich zu<br />
jedem Kyosho-Modell – ausführliche Anleitungen.<br />
Doch dazu gleich mehr.<br />
Originalgetreu<br />
Beim Aufbau des Modells haben die Ingenieure<br />
versucht, sich soweit als nur möglich am<br />
Original zu orientieren. Die torsionssteife Basis<br />
bildet eine 3 mm dicke Chassisplatte aus Duraluminium.<br />
Auf dieser ist ein Kunststoffrahmen<br />
montiert, der – wie beim Vorbild – die weiteren<br />
Baugruppen trägt. Dadurch verschwindet die<br />
Chassisplatte optisch. Die Vorderräder sind kugelgelagert<br />
und sitzen wie beim Original an ungefederten<br />
Radträgern aus Kunststoff. Die Form<br />
der Chassisplatte ist so gewählt, dass eigentlich<br />
rt<br />
AUSSTATTUNG<br />
Fernsteuerung: Perfex KT-6<br />
Zweikanal Drehknopfanlage 27 MHz<br />
Motor: GZ-15<br />
Karosserie: fertig lackiert und dekoriert<br />
Vertrieb: Kyosho Deutschland<br />
Bezug: Fachhandel<br />
Empf. Verkaufspreis: 329,- €<br />
amt 9 / 09<br />
Täuschend echt: der frappierend vorbildgetreue Chassisaufbau<br />
wird von oben gesehen besonders deutlich<br />
www.amt-racing.de 21<br />
Hol’ Dir eines!<br />
Birel-Karts zu gewinnen!<br />
Nutzt Eure Chance, beantwortet folgende Frage und gewinnt ein Kart:<br />
Welchen Maßstab hat der Kyosho-Birel?<br />
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 2 Birel-Karts von Kyosho.<br />
Schreibt Eure Antwort unter dem Stichwort „Birel“ per E-Mail oder per Postkarte an:<br />
amtgewinnspiel@vth.de bzw. Redaktion AMT, Robert-Bosch-Str. 4, 76532 Baden-Baden.<br />
Einsendeschluss ist der 14. September 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die “Alles-dabei”-<br />
Box des Birel mit<br />
Fernsteuerung,<br />
Glühstecker,<br />
Tankfl asche und<br />
Kerzenschlüssel
<strong>22</strong> <strong>TEST</strong> <strong>Nico</strong> <strong>Peter</strong><br />
Letzte Handgriffe<br />
Am Modell selbst muss nur noch der Antennendraht ausgerollt und durch das übliche Kunststoffröhrchen<br />
geschoben werden. Eine Abdeckkappe gibt es leider nicht. Um die Knicke oder<br />
Kringel aus dem Draht zu bekommen, wickelt man selbigen einfach einmal um einen stärkeren<br />
Schraubendreher, hält ihn mit Daumen und Zeigefi nger leicht fest und zieht ihn mit der<br />
anderen Hand wieder heraus. Danach dürfte es keine Probleme mehr geben, den Draht in das<br />
besagte Antennenröhrchen zu bekommen. Andernfalls ist der Vorgang des Glättens einfach<br />
noch ein oder zweimal zu wiederholen. Weiterhin muss im Modell noch der Empfängerakku<br />
eingebaut werden. Hierzu liegt als Zubehör eine Akkubox für vier Zellen der Baugröße AA bei.<br />
Alternativ kann auch der oben erwähnte 1.600er Pack benutzt werden. Beide Packs werden<br />
durch wiederverwendbare Kabelbinder am Chassis befestigt.<br />
alle beim Betrieb des Modells auftretenden Kräfte<br />
bestmöglich abgeleitet werden können. Die<br />
Hinterachse ist als T-Bar ausgelegt, welche aus<br />
GFK gefräst ist. In Verbindung mit neu entwickelten<br />
High-Grip-Hohlkammerreifen ergeben sich<br />
daraus die typischen Kart-Fahreigenschaften.<br />
Die Kraftübertragung vom Motor zur starren<br />
– und damit auch wieder originalgetreuen<br />
– Hinterachse ohne Differenzial erfolgt über<br />
einen Zahnriemen. So wird die Leistung des<br />
GZ-15 Triebwerks direkt in Vortrieb umgesetzt.<br />
Die Bremsscheibe sitzt direkt auf der Hinterachse,<br />
wirkt somit ohne Verluste. Das Servo für<br />
Gas und Bremse befi ndet sich in der Sitzschale<br />
für die Fahrerfi gur. Optisch verschwindet es<br />
so und trägt damit weiter entscheidend zur<br />
Vorbildtreue des Karts bei. Die Fahrerpuppe<br />
und weitere Verkleidungsteile sind aus einem<br />
besonders schlagzähen, rot eingefärbten<br />
Kunststoff hergestellt, der sich im Falle eines<br />
Falles verformt und Kräfte absorbiert.<br />
Hilfreich<br />
Wie oben bereits erwähnt, liegen dem Modell<br />
entsprechende Anleitungen bei. Dies sind zum<br />
einen eine generelle Gebrauchsanweisung zum<br />
Modell, die Bedienungsanleitung zum bereits<br />
fertig eingebauten und voreingestellten GZ15–<br />
Motor sowie eine komplette Bauanleitung.<br />
Selbstverständlich fehlt auch die Konformitätserklärung<br />
für die Perfex KT-6 Fernsteueranlage<br />
nicht. Alle Anleitungen sind Kyosho-typisch als<br />
Hefte im A4-Format gehalten. Sprachlich dürfte<br />
es weltweit auch kaum zu Problemen kommen.<br />
Denn die sehr reich illustrierten Hefte sind neben<br />
Japanisch auch in Englisch, Deutsch, Französisch<br />
und Spanisch geschrieben. Zusätzlich<br />
bilden Piktogramme weitere Hilfestellungen.<br />
Gleichzeitig werden Schrauben, Muttern und<br />
einzelne Bauteile in Originalgröße dargestellt.<br />
Selbstverständlich fehlen die Hinweise zu<br />
benötigten Werkzeugen als auch die obligatorischen<br />
Sicherheitshinweise nicht.<br />
Praktisch<br />
Nachdem der Empfängerakku geladen und eingebaut<br />
ist und die RC-Anlage komplett überprüft<br />
ist, kann es endlich auf die Piste gehen. Klar,<br />
dass es dieses Mal nicht die heimische Tiefgarage<br />
sein konnte. Also wählte ich für die ersten<br />
Testfahrten einen weitläufi gen Parkplatz, der<br />
sonst nur von Bussen genutzt wird. Als Treibstoff<br />
wird handelsüblicher Modelltreibstoff mit Synthetiköl<br />
und zwischen 15 und 25% Nitromethananteil<br />
empfohlen. Entsprechend der Anleitung<br />
wurde der Motor gestartet. Bereits beim vierten<br />
Zug sprang er an. Das bedeutet, dass die Grundeinstellung<br />
beim RTR-Modell recht gut war. Es<br />
folgte eine Einlaufphase mit der recht fetten<br />
Einstellung des Vergasers. Dabei reagierte das<br />
Modell noch ziemlich träge. Danach wurde der<br />
Motor mehr und mehr auf Leistung eingestellt<br />
(sehr genaue und leicht verständliche Hinweise<br />
fi ndet man hierzu in der entsprechenden<br />
Anleitung). Damit kam dann auch das Rennfeeling<br />
mit dem Modell. Allerdings wurde das Auto<br />
Der GZ-15 Motor<br />
Das Herzstück des Modells ist sein neu entwickelter GZ-15 Verbrennungsmotor. Im Pfl ichtenhelft<br />
der Motorenentwickler standen hier „einfaches Handling“ bei „außerordentlicher Leistung“<br />
ganz oben. Im Resultat wurde das Triebwerk mit einem Zweinadel-Schiebevergaser<br />
in Aluminium-Kunststoff-Bauweise ausgestattet. Dies fi ndet man sonst eigentlich nur bei<br />
wesentlich teureren Hochleistungsmotoren. Durch die Materialpaarung Metall/Kunststoff<br />
wird ein besonders gutes Heißstartverhalten erzielt, da sich das Vergasergehäuse nicht so<br />
stark erwärmen kann. Zur weiteren Leistungssteigerung ist der GZ serienmäßig mit Resonanzrohr<br />
nebst robustem Krümmer ausgestattet. Auch der Kühlkopf erhielt eine neue<br />
rechteckige Form. Damit vergrößerten die Entwickler die Oberfl äche, womit eine bessere<br />
Wärmeableitung im Fahrbetrieb ermöglicht wird.<br />
gegenüber einem anderen Modell mit Vierradantrieb<br />
dann auch immer schwerer zu fahren. Wird<br />
das Gas zu schnell angezogen, so bricht das Kart<br />
über die Hinterachse aus und dreht sich im Kreis.<br />
Um dieses aggressive Verhalten einzudämmen,<br />
gibt es mehrere Einstellmöglichkeiten. Zum<br />
einen lassen sich die Vorderräder mit mehr<br />
Nachspur versehen. Andererseits ist auch das<br />
hintere Powerpod einstellbar. Entscheidend<br />
aber ist der gefühlvolle Gasfi nger. Hat man sich<br />
hieran erst einmal gewöhnt und beachtet, dass<br />
das Modell nur unwesentlich länger als breit<br />
ist, so klappt das auch.<br />
Auf der Rennstrecke<br />
Einige Wochenenden später ging es mit dem Kart<br />
dann auf eine richtige Verbrenner-Rennstrecke.<br />
Klar wollte fast jeder der Anwesenden mal einige<br />
Kartrunden drehen. Und so ging durch den<br />
Vergaser des Modells dann auch gut ein Liter<br />
Modellkraftstoff. Motormäßig gab es weiterhin<br />
keine Beanstandungen. Doch sahen die Reifen<br />
nach dem Tag recht mitgenommen aus. Erste<br />
Rillen zeigten sich auf der rechten Seite. Hier ist<br />
also ein rechtzeitiges Wechseln der Räder von<br />
links nach rechts und umgekehrt angebracht.<br />
Auch sollte man über die recht schnelle Anschaffung<br />
eines weiteren Reifensatzes nachdenken.<br />
Diese werden nicht verklebt mit einer einteiligen<br />
Einlage geliefert. Da die Originaleinlage doch<br />
recht weich ist und vor allem wegen der Felgenform<br />
in der Mitte des Reifens hohl liegt, habe<br />
ich diesen hohlen Teil durch eine weitere selbst<br />
geschnittene Einlage aufgefüllt. Das Resultat war<br />
erstaunlich. Dieser Satz Hinterreifen hat mittlerweile<br />
schon mehrere Liter Sprit hinter sich und<br />
immer noch kaum Abnutzungserscheinungen.<br />
Die Faszination...<br />
... des Kart-Sports ist ungebrochen! Haben<br />
doch fast alle berühmten Rennfahrer ihre ersten<br />
Meter in einem Kart absolviert. Eine reine Wettbewerbsmaschine<br />
ist Kyoshos vorbildgetreuer<br />
Nachbau des Birel R31-SE Racing Karts im Maßstab<br />
1:5 zwar nicht, doch besticht es durch seine<br />
Optik und karttypischen Fahreigenschaften.<br />
Blick von unten: selbst an eine Anlassschwungscheibe<br />
wurde beim Birel-Kart gedacht
Kupplungs-Check<br />
Nach den ersten Tankfüllungen ging es dann<br />
erst einmal zur Inspektion ins Bastelzimmer.<br />
Äußerlich waren kaum Verschleißerscheinungen<br />
zu erkennen. Allerdings hatte ich einige<br />
Probleme mit der Kupplung. Dreht der Motor zu<br />
langsam, steht zwar das Modell, doch der Motor<br />
geht sehr leicht aus. Dreht der Motor höher,<br />
schleift die Kupplung und das Kart ist kaum zum<br />
Stehen zu bringen. Also öffnete ich auch einmal<br />
die Kupplungsglocke. Hier ist dann die Zweibackenkupplung<br />
mit Nadellager zu erkennen, die<br />
nach dem Fliehkraftprinzip arbeitet. Ein- oder<br />
nachstellen ließ sich an der Kupplung nichts.<br />
Also feilte ich die äußeren Enden der Kupplungsbacken<br />
um einige Zehntel Millimeter ab.<br />
Somit griff die Kupplung etwas später und der<br />
Motor konnte dadurch auf ein etwas höheres –<br />
und damit sicheres Standgas eingestellt werden.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Birel R31-SE von Kyosho<br />
Maßstab: ca. 1:5<br />
Länge: 425 mm<br />
Breite: 302 mm<br />
Höhe: 198 mm<br />
Spurweite (vorn): 238 mm<br />
Spurweite (hinten): 257 mm<br />
Radstand: 260 mm<br />
Reifen (vorn): 56 × 30 mm<br />
Reifen (hinten): 58 × 45 mm<br />
Gewicht: 2.100 g<br />
PRO & CONTRA<br />
+ ungewöhnliche, vorbildgetreue Konstruktion<br />
+ echtes Kartfeeling<br />
+ wartungsfreundlich<br />
- (lösbare) Kupplungsprobleme<br />
Vorne: Die ungefederte Radaufhängung mit zwei<br />
Kugellagern an der Achse<br />
Die starre Hinterachse<br />
(ohne Differenzial) wird über<br />
einen Zahnriemen angetrieben,<br />
die Bremsscheibe sitzt direkt auf der Achse<br />
Empfänger und Batteriebox liegen<br />
auf der linken Chassis-Seite<br />
Der im Handling problemlose GZ15–Motor<br />
und Tank liegen rechts und sind<br />
perfekt zugänglich<br />
amt 9 / 09<br />
www.amt-racing.de 23