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Finanzwelt 03/2012 - Dialog Lebensversicherungs-AG

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VERSICHERUNGEN I 40 Jahre <strong>Dialog</strong> Lebensversicherung<br />

„Die Perle im<br />

Generali Konzern“<br />

Mit 200 Gästen feierte die <strong>Dialog</strong> <strong>Lebensversicherungs</strong>-<strong>AG</strong> am 24. April <strong>2012</strong> in Augsburg ihr<br />

40-jähriges Bestehen. Das einzige Versicherungsunternehmen mit Hauptsitz in Bayerisch Schwaben<br />

wurde in der Fuggerstadt gegründet und ist seit dem Jahr 1972 dort ansässig. Nach der Begrüßung der<br />

Gäste durch Vorstand Rüdiger R. Burchardi unterstrich der Augsburger Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl<br />

in seinem Grußwort die Bedeutung der <strong>Dialog</strong> als Wirtschaftsfaktor in Augsburg.<br />

Der <strong>Dialog</strong> Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Dr. Torsten Utecht beschrieb als<br />

Vorstandsmitglied der Generali<br />

Deutschland Holding <strong>AG</strong>, auch im Namen<br />

des anwesenden Vorstandsvorsitzenden<br />

Dietmar Meister und Vorstandskollegen<br />

Christoph Schmallenbach, die wichtige Rolle,<br />

welche die <strong>Dialog</strong> im Konzernverbund wahrnimmt,<br />

und stellte besonders ihre Ertragskraft<br />

heraus. Er gebrauchte dazu das Bild<br />

von der „Perle im Konzern“, die sich durch<br />

nachhaltiges Wachstum auszeichnet. Für den<br />

Betriebsrat bekannte sich Heike Kuchenbaur<br />

zum Standort Augsburg, würdigte die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit dem Vorstand<br />

und hob die besonderen Leistungen des<br />

Unternehmens für seine Mitarbeiter hervor.<br />

Vorstandsmitglied Rüdiger R. Burchardi<br />

nannte in seinem Überblick Höhepunkte<br />

aus vier Jahrzehnten Firmenhistorie. Die<br />

<strong>Dialog</strong> <strong>Lebensversicherungs</strong>-<strong>AG</strong> wurde im<br />

Jahr 1972 als „Erste Augsburger Leben Versicherungs-Aktiengesellschaft“<br />

gegründet.<br />

Gründer war Otto Forst, Präsident der Executive<br />

Life Insurance Company in Beverly<br />

Hills. Als Vorstandsvorsitzender der neuen<br />

Gesellschaft verfolgte er das Ziel, Exklusivvermittler<br />

für das Unternehmen zu gewinnen.<br />

Der Vertrieb von vermögenswirksamen<br />

Verträgen stand anfangs im Fokus. In<br />

den ersten beiden Geschäftsjahren zeigte<br />

sich, dass kein kostendeckender Umsatz<br />

erwirtschaftet werden konnte. Im streng<br />

regulierten deutschen Markt erwies sich die<br />

Strategie als nicht zukunftsfähig. 1974 kaufte<br />

die Deutscher Lloyd Lebensversicherung<br />

<strong>AG</strong> in München den Versicherer auf. Großaktionär<br />

des Lloyd war die Assicurazioni<br />

Generali SpA in Triest. Seit 1974 ist die<br />

<strong>Dialog</strong> damit ein Teil des Generali-Konzerns.<br />

Das Neugeschäft wurde vom Außendienst<br />

des Deutschen Lloyd übernommen.<br />

Nach drei Jahren zeigte sich der Erfolg des<br />

neuen Unternehmenskonzepts, im sechsten<br />

Jahr nach ihrer Gründung arbeitete die<br />

Gesellschaft wieder profitabel. 1983 endete<br />

die zweite Phase in der Geschichte der<br />

Ersten Augsburger Leben.<br />

Die dritte Phase begann 1983 mit der<br />

Umbenennung in „<strong>Dialog</strong> <strong>Lebensversicherungs</strong>-<strong>AG</strong>“.<br />

Produktseitig wurde der Neustart<br />

mit der Einführung neuer Kapitaltarife<br />

und Risikotarife mit laufender Courtage<br />

vorbereitet. Im Maklervertrieb fokussierte<br />

sich alles auf die Risikolebens -<br />

versicherung. Die <strong>Dialog</strong> positionierte sich<br />

im Markt als preiswerter und leistungs fähiger<br />

114<br />

finanzwelt <strong>03</strong>/<strong>2012</strong>


Exklusivinterview mit<br />

Rüdiger R. Burchardi, Vorstand<br />

<strong>Dialog</strong> <strong>Lebensversicherungs</strong>-<strong>AG</strong><br />

finanzwelt: In Baden-Württemberg gilt: Mit<br />

vierzig wird der Schwabe „g’scheit“. Gilt das<br />

auch im bayerischen Teil von Schwaben?<br />

Was wurde in vierzig Jahren gelernt, um es<br />

in den nächsten Jahren umzusetzen?<br />

Burchardi ❭ Vielleicht wird man in Bayerisch<br />

Schwaben schon etwas eher gescheit.<br />

Wir haben früh gelernt, dass man ein tragfähiges<br />

Geschäftsmodell braucht, bei dem<br />

Ertrag und Kosten in einem vernünftigen<br />

Verhältnis stehen. Dazu gehört ein unverwechselbares<br />

Unternehmenskonzept mit<br />

konsequenter Fokussierung auf den Kunden,<br />

marktgerechten Produkten und einem<br />

exzellenten Service. Und um es umzusetzen,<br />

braucht es eine entsprechende Vertriebsorganisation.<br />

Wir sind ein Spezialversicherer<br />

für biometrische Risiken, unsere Kunden<br />

sind die Makler, wir sind also ein reines B2B-<br />

Unternehmen. Wir haben einen schlagkräftigen<br />

Vertrieb, den wir unserem Wachstum<br />

entsprechend ausbauen. So sind wir für<br />

die Zukunft gut gerüstet, müssen aber<br />

immer bereit sein, uns an sich ändernde<br />

Marktverhältnisse flexibel anzupassen.<br />

finanzwelt: Wie unabhängig vom Mutterkonzern<br />

Generali kann die <strong>Dialog</strong> eigene<br />

Ideen umsetzen und wo greift man auf die<br />

Stärke des gesamten Konzerns zurück?<br />

Burchardi ❭ Als Spezialversicherer und einziger<br />

reiner Maklerversicherer im Konzern<br />

haben wir einen klaren unternehmerischen<br />

Auftrag und sind in unserer Marktbearbeitung<br />

völlig selbständig. Im Konzern haben<br />

wir übergreifende Servicegesellschaften,<br />

deren Dienste wir wie die anderen Konzerngesellschaften<br />

auch in Anspruch nehmen.<br />

Zur Erzielung von Synergien arbeiten<br />

wir mit vielen Stellen in der deutschen<br />

Generali-Gruppe zusammen. Aber generell<br />

gilt, dass wir ein eigenständiges Unternehmen<br />

innerhalb eines starken Konzernverbunds<br />

sind.<br />

finanzwelt: Werden biometrische Produkte<br />

neu differenziert, nachdem das Geschlecht<br />

nach den Unisex-Regeln als Unterscheidungsmerkmal<br />

entfällt?<br />

Burchardi ❭ Die Umstellung auf die neuen<br />

Unisex-Regeln erfordert von allen Versicherungsunternehmen<br />

eine gewaltige Kraftanstrengung.<br />

Unsere Produkte sind bereits<br />

heute hoch differenziert; es ist unser Prinzip,<br />

für jeden individuellen Bedarf eine maßgeschneiderte<br />

Lösung zu liefern. Aber natürlich<br />

prüfen wir ständig, ob neue Differenzierungen<br />

sinnvoll sind. So sind wir dabei,<br />

unsere Risikotarife zu optimieren, und auch<br />

bei den Berufsgruppen in der Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

wird es immer wieder<br />

Anpassungen geben. Ein permanenter<br />

Schwerpunkt unserer Aktivitäten ist der<br />

Ausbau unseres Service, vor allem im digitalen<br />

Bereich über Bedarfsrechner, Tarifrechner<br />

und Webinare.<br />

finanzwelt: Die Werbefigur „Biometrix“ steht<br />

spielerisch für ein komplexes mathematisches<br />

Thema. Welchen Beitrag will Ihr<br />

Unternehmen leisten, dass die Bedeutung<br />

von biometrischen Produkten „kinderleicht“<br />

darstellbar ist?<br />

Burchardi ❭ Ihre Frage trifft den Kern unserer<br />

vertrieblichen Anstrengungen. Wir möchten<br />

in verstärktem Maß unseren Vertriebspartnern<br />

die Bedeutung und die Möglichkeiten<br />

der Absicherung biometrischer Risiken in<br />

Gesprächen, Präsentationen und Veröffentlichungen<br />

verständlich vermitteln. Dabei ist es<br />

unser Anliegen, ihnen die Arbeit zu erleichtern<br />

und dazu einfache Lösungen und Tools<br />

anzubieten. Dies gilt für ein klar strukturiertes,<br />

verständliches Informationsangebot mit<br />

leichtem Zugriff (z. B. mobiles Internet), gute<br />

telefonische Erreichbarkeit mit kompetenten<br />

Ansprechpartnern, einfache Anträge, den BU-<br />

Service-Call nach Antragseingang, beschleunigte<br />

Abwicklung und rasche Policierung.<br />

Unseren Vertriebspartnern obliegt es dann, für<br />

ihre Kunden die bestmögliche Vorsorgelösung<br />

zu entwickeln. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass der Vertriebskanal Makler für diese<br />

anspruchsvolle Aufgabe der beste Weg ist.<br />

finanzwelt: Vielen Dank für das Interview.<br />

Welche Frage haben Sie in diesem Interview<br />

anlässlich 40 Jahre <strong>Dialog</strong> vermisst und wie<br />

würde die Antwort lauten?<br />

Burchardi ❭ 40 Jahre <strong>Dialog</strong> sind eine<br />

Erfolgsgeschichte. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass wir mit unserer 20<strong>03</strong> erfolgten Neupositionierung<br />

als biometrischer Spezialversicherer<br />

in ausschließlicher Orientierung auf<br />

den Makler den richtigen Weg beschritten<br />

haben. Vermisst habe ich eine Frage zur Wettbewerbssituation.<br />

Diese verschärft sich durch<br />

eine wachsende Anbieterzahl und Margenkampf.<br />

Wir werden den Weg zu Billigangeboten<br />

nicht mitgehen, sondern weiter auf<br />

Qualität und damit auf ein sehr gutes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis setzen. Vorsorge bedeutet<br />

auch gesellschaftliche Verantwortung, die<br />

wir mit hervorragenden Produkten heute und<br />

in Zukunft wahrnehmen werden.<br />

Risikoversicherer. 1991 erfolgte der Markteintritt<br />

in Österreich. Im Jahr 1997 feierte die<br />

<strong>Dialog</strong> ihr 25-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr<br />

brachte zugleich das bisher beste<br />

Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens.<br />

20<strong>03</strong> endete die dritte Phase in der<br />

Unternehmensgeschichte, die den Versicherer<br />

als Zweitmarke des Deutschen Lloyd definierte.<br />

Die vierte, bis heute aktuelle Phase<br />

wurde in 20<strong>03</strong> durch eine umfassende Neupositionierung<br />

der <strong>Dialog</strong> eingeleitet. Die<br />

Gesellschaft wurde zu einem eigenständigen<br />

Versicherer innerhalb der deutschen<br />

Generali-Gruppe, der sich ausschließlich<br />

auf den Vertriebsweg Makler konzentriert,<br />

zu dem Pools, Einzelmakler, Mehrfachagenten,<br />

unabhängige Vertriebe, Banken<br />

und Sparkassen gerechnet werden. Aus dem<br />

reinen Risikoversicherer ist ein erfolgreicher<br />

Spezial versicherer für biometrische Risiken<br />

mit jährlichen Beitragseinnahmen von<br />

220 Mio. Euro bei einer Versicherungssumme<br />

von 37 Mrd. Euro geworden, stellte<br />

Burchardi am Ende der Vorstellung der<br />

Firmenhistorie fest.<br />

Dietmar Braun<br />

Foto: © sommersprossen - Fotolia.com<br />

finanzwelt <strong>03</strong>/<strong>2012</strong><br />

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