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SVETISLAV PESIC:<br />
„Man muss das mal erlebt haben“<br />
Weltmeister, Europameister, Triple-Sieger, einst als Spieler selbst Europapokalsieger<br />
– Svetislav Pesic gehört ohne Frage zu den schillerndsten<br />
Figuren im europäischen Basketball. Seit November 2012 trainiert der<br />
Serbe mit deutschem Pass nun in jener Stadt, in der er 1993 als Bundestrainer<br />
den sensationellen EM-Triumph mit der deutschen Nationalmannschaft<br />
feierte. Im Interview spricht der 65-Jährige über seinen Austausch<br />
mit dem Fußballkollegen Pep Guardiola, die erste Meisterschaft mit dem<br />
FC Bayern Basketball, die Entwicklung des Münchner Projekts und die<br />
neue Saison 2014/15.<br />
Nun haben Sie mit einer anderen großen Marke des Sports den<br />
ersten nationalen Titel gewonnen, die Meisterschaft<br />
mit dem FC Bayern. Hier steht das Projekt jedoch<br />
erst am Beginn einer Entwicklung.<br />
Welche Stufe des Wegs ist Ihrer<br />
Meinung nach erreicht?<br />
Herr Pesic, haben Sie schon Pep Guardiola den Heimspiel-Termin für<br />
die Euroleague gegen den FC Barcelona durchgegeben, den<br />
20. November?<br />
Svetislav Pesic: Pep Guardiola ist auf jeden Fall ein sehr großer Fan des<br />
Basketballs, er wird den Termin sicher kennen. Er war früher in Barcelona<br />
oft in der Halle mit den Barça-Spielern, und ich bin mir sicher, dass er am<br />
20. November bei uns im Audi Dome sein wird, wenn der FC Barcelona<br />
kommt. Ich wollte ihn eigentlich die letzten Tage sowieso mal anrufen,<br />
damit wir uns mal wieder austauschen nach der Sommerpause. Aber ich<br />
habe es noch nicht geschafft, und er hat ja auch viel zu tun.<br />
Gab es denn Kontakt mit ihm nach dem Meisterschaftsgewinn der<br />
Bayern-Basketballer?<br />
Pesic: Ja, sicher, er hat mir gratuliert.<br />
Wie Pep Guardiola haben Sie den FC Barcelona trainiert und dort 2003<br />
alles gewonnen, nämlich das Triple: Meisterschaft, Pokal und als Krönung<br />
die Euroleague, die Königsklasse im Basketball. Wie hat Barcelona damals<br />
gefeiert?<br />
Pesic: Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Basketball hat in Barcelona<br />
schon eine große Bedeutung, und bis dahin hatte der Klub zwar viele<br />
Titel, aber nie die Euroleague gewonnen. Und besonders für einen Katalanen<br />
ist alles, was man in Europa erreicht, schon sehr wichtig. Die Menschen<br />
dort waren deshalb sehr stolz, und wie wichtig das für Katalonien<br />
war, habe ich am Tag nach unserem Erfolg begriffen: Es gab einen großen<br />
Autokorso vom Stadion Nou Camp über die große Dijagonala-Hauptstraße<br />
bis zum Rathaus.<br />
Pesic:<br />
In München<br />
haben<br />
sich ja die großen<br />
Erwartungen, die<br />
stets an die erfolgreichen<br />
Fußballer gestellt werden,<br />
irgendwie auch auf uns Basketballer<br />
übertragen. Insofern war die<br />
erste Meisterschaft schon wichtig für<br />
uns. Ich denke, Basketball hat jetzt einen<br />
festen Platz in München, das zeigt das Interesse<br />
und die Aufmerksamkeit für uns in diesem Fußballland,<br />
obwohl Spitzenbasketball hier keine große Tradition<br />
hat. Und ich hoffe sehr, dass sich diese Euphorie und<br />
Begeisterung, die bei uns in der Halle herrscht, weiter verbreitet.<br />
Ich glaube, dass einer modernen Stadt wie München eine<br />
weitere attraktive Sportart wie Basketball gut zu Gesicht steht.<br />
Auf welcher Entwicklungsstufe sehen Sie den FCBB sportlich?<br />
Pesic: Sportlich ist die Entwicklung sehr, sehr gut, wie ich meine, gerade<br />
auch, was unsere Jugendarbeit angeht. Ich habe erst kürzlich zweimal<br />
mit unserem Vereinspräsidenten Karl Hopfner über unsere Entwicklung<br />
gesprochen. Er freut sich über unseren Weg gerade auch im Nachwuchsbereich<br />
und natürlich über unsere Erfolge bei den Profis. Das ist schön zu<br />
hören, dass wir offenbar in diesem großen Verein auch für die Zukunft auf<br />
die Unterstützung des Vereinspräsidiums setzen können. Die Gespräche<br />
mit Herrn Hopfner stimmen mich diesbezüglich sehr optimistisch.<br />
Wie erklären Sie ansonsten Menschen im Fußballland Deutschland den<br />
Reiz des Basketballsports?<br />
Pesic: Nun, Basketball ist ja inzwischen so populär in<br />
der Welt; das Publikum kommt aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen, es kommen Jung<br />
und Alt, Frauen und Männer, Studenten und<br />
Kinder. Das macht auch die Atmosphäre bei uns<br />
im Audi Dome sicherlich außergewöhnlich, obwohl<br />
die Halle schon ein paar Jahre steht…<br />
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