Gewehre des Bürgerkriegs: Teil 5 - Mosby's Gray Ghosts
Gewehre des Bürgerkriegs: Teil 5 - Mosby's Gray Ghosts
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Disziplinarstrafen in der Armee<br />
Die Aufrechterhaltung der Disziplin<br />
war zu allen Zeiten ein Problem in<br />
jeder Armee. In einem kleinen,<br />
ständigen Heer war es einfacher,<br />
die Schwierigkeiten <strong>des</strong> gemeinsamen,<br />
militärischen Zusammenlebens,<br />
den Gehorsam und die Disziplin<br />
durch sogenannte „Kriegsartikel“<br />
durchzusetzen, die eine entsprechende<br />
Rechtsgrundlage bildeten.<br />
Diese Kriegsartikel wurden den Soldaten<br />
beim Eintritt in die Truppe<br />
vorgelesen und er musste deren<br />
Kenntnisnahme bestätigen. So gab<br />
es auch in den Vereinigten Staaten<br />
lange vor dem Bürgerkrieg Gesetze,<br />
die das Verhalten der Soldaten regelten.<br />
Während bei Ausbruch <strong>des</strong><br />
<strong>Bürgerkriegs</strong> die regulären Einheiten<br />
an die militärische Disziplin bereits<br />
gewöhnt waren, gab es bei den eilig<br />
aufgestellten Freiwilligenregimentern<br />
häufig Schwierigkeiten. So erwies<br />
es sich als sehr nachteilig,<br />
dass die Soldaten dieser Regimenter<br />
sich gegenseitig meist gut kannten,<br />
da sie aus den gleichen Ortschaften<br />
kamen, und ihre Vorgesetzten selbst<br />
wählen konnten. Diese Abhängigkeit<br />
führte oft dazu, dass sich Vorgesetzte<br />
nicht durchsetzen konnten oder<br />
wollten, was zur Folge hatte, dass<br />
diese Offiziere versetzt werden mussten<br />
und ganze Regimenter bestraft<br />
wurden.<br />
Aufrechterhaltung<br />
der Disziplin<br />
Neben den unmittelbaren Vorgesetzten<br />
sorgten in den Camps Feldgendarmen<br />
für Zucht und Ordnung.<br />
Dazu wurden im Wechsel die Kompanien<br />
eines Regiments eingeteilt.<br />
Diese „Provost Guard“ stand unter<br />
dem Befehl eines Offiziers, dem<br />
„Provost Marshal“, der auch die<br />
Aufsicht über die Strafgefangenen<br />
hatte. Um diese Sonderaufgabe<br />
kenntlich zu machen, trugen die<br />
Soldaten ein besonderes Abzeichen.<br />
Diese Provost Guard sorgte auch mit<br />
aufgepflanzten Bajonetten dafür, dass<br />
sich im Kampf zurückflutende,<br />
unverwundete Soldaten wieder in die<br />
Linie einreihten und vorwärts<br />
stürmten.<br />
Straftaten<br />
Die Kriegsartikel, Dienstvorschriften<br />
und Gesetze enthielten eine Vielzahl<br />
von Straftaten und Dienstvergehen,<br />
die entsprechend geahndet wurden.<br />
Zu den schwersten Straftaten zählten<br />
Mord, Desertion (Fahnenflucht),<br />
Feigheit vor dem Feind, Meuterei,<br />
Spionage und Verrat.<br />
Zu den schweren und leichten<br />
Dienstvergehen zählten u.a.:<br />
Schlafen während <strong>des</strong> Wachdienstes,<br />
Gehorsamsverweigerung, Beleidigung<br />
<strong>des</strong> Präsidenten, <strong>des</strong> Kongresses<br />
oder der Vorgesetzten, Bedrohung eines<br />
Vorgesetzten mit der Waffe,<br />
Duellieren, Kameradendiebstahl, Betrug<br />
an einem Kameraden, Versuch<br />
der Überredung eines Vorgesetzten<br />
zur Aufgabe <strong>des</strong> Kampfes oder eines<br />
Postens, Auslösen eines falschen<br />
Alarms, Unerlaubte Weitergabe der<br />
Parole oder <strong>des</strong> Kennworts, Absichtliches<br />
Zurückbleiben auf dem<br />
Marsch (Nachzügler) und im Kampf,<br />
Unerlaubte Abwesenheit, Simulieren<br />
einer Krankheit, Fluchen während<br />
<strong>des</strong> Gottesdienstes, Trunkenheit und<br />
Glücksspiel.<br />
Die Militärgerichte machten bei der<br />
Bestrafung von Offizieren und Mannschaften<br />
sehr grosse Unterschiede.<br />
Strafen für Offiziere<br />
Die Bestrafung der Offiziere bestand<br />
häufig aus Stubenarrest, Gehaltskürzungen,<br />
Herabsetzung im Dienstgrad<br />
oder Versetzung auf einen unbeliebten<br />
Posten. Genügte dies nicht, so<br />
wurde ihm nahegelegt, seinen Dienst<br />
zu quittieren. Bei Offizieren, die we-<br />
Seite: 8 / 12 The Newspaper of the <strong>Mosby's</strong> <strong>Gray</strong> Ghost Zeitung Nr. 8