Was beschert uns die Weihnachtszeit an der ... - ÖH Medizin Wien

inhalt | Kolumne | Impressum
inhalt
Kolumne2
Vorwort3
Die ÖH-Wahlen 2011
an der MedUni Wien 4
Neues von der Studien vertretung
Humanmedizin6
Problem orientiertes Lernen 7
AKTIONSTAG – Unterschriftenaktion 8
Notfallbuget – eine Übersicht 9
Das Auslands-BAföG 10
Kinderbetreuungsgeld11
Erasmus in Wien 12
Leserbrief: Sein erstes Mal... Placebo 13
Deine ÖH – Die Referate und ihre
Verantwortungsgebiete14
kolumne
Mein erstes Mal - Alkohol und Moderne Medizin
(in Anlehnung an Mein erstes Mal... Homöopathie)
Mit Medizin hatte ich noch nie Kontakt gehabt, aber ehrlich
gesagt hatte ich viel davon gehört. Geboren wurde ich in
einer neuheidnischen Siedlung in der Lüneburger Heide.
Genauer gesagt bin ich in einem kleinen Wald in der Nähe
auf die Welt gekommen, nur mit meiner Mutter und der
Göttin Freya. Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit
in der Siedlung zurück. Es waren unbeschwerte Jahre, wir
bauten Gemüse und Getreide an und hielten Schafe und
Hühner. Meine drei kleinen und acht großen Geschwister
und ich spielten das ganze Jahr draußen. Wasser kam aus
einem Ziehbrunnen, geheizt wurde mit Torf. In Kontakt
mit Medizin kam ich das erste Mal, als ich schon in der
Grundschule war. Ein freundlicher alter Kinderarzt war zu
Besuch und führte einige Untersuchungen durch. Wiegen,
messen, Seh- und Hörtests und er wollte meinen Impfpass
kontrollieren. So was hatte ich natürlich nicht. Als ich
meine Mutter fragte, sagte sie, impfen würde mich Krank
machen und Allergien auslösen.
Jetzt bin ich 19 Jahre alt und habe meine Matura mehr
schlecht als recht geschafft. Die schlechte Note rührt daher,
dass ich mich statt zu lernen bei Greenpeace, Amnesty
International und den Grünen engagiere. Meine Freundin,
habe ich beim Protest gegen den G8-Gipfel kennengelernt.
Wenn sie nicht gerade Scheiben einschmeißt und
Barrikaden anzündet studiert sie Medizin in Wien. Am
Abend saßen wir nach dem Protest um das Lagerfeuer aus
brennenden Polizeiautos und aus Versehen habe ich aus
dem Glas meiner Freundin getrunken. Ich wollte eigentlich
nur einen großen Schluck nehmen und als ich das brennende
Gefühl in meinem Mund bemerkte war es schon
unten. Ich bekam sofort einen fürchterlichen Hustenanfall
und meine Freundin beobachtete mich mit einem leichten
Schmunzeln. Sie eröffnete mir, dass ich gerade meinen
ersten Schluck Wodka getrunken hatte. Das brennen ließ
nach und zuerst bemerkte ich nichts, aber da ich jetzt schon
mal dabei war ließ ich mir trotzdem von ihr noch ein Bier
aufschwatzen. An den Rest des Abends kann ich mich
leider nicht erinnern, aber als ich am Morgen unter einer
Parkbank aufwachte, war mir furchtbar schlecht und mein
Kopf drohte vor Schmerz zu zerbersten. Zurück im Camp
traf ich meine Freundin, die mich überglücklich empfing
und sich schon Sorgen um mich gemacht hatte. Ich dagegen
machte mir immer noch Sorgen, denn ich hatte mich noch
nie so krank gefühlt, nicht mal als ich die Masern hatte.
Sie bot mir sogleich eine Tablette Paspertin und Ibuprofen
an, welche ich zögernd annahm. Nach einer halben Stunde
war die Übelkeit fast vorbei und auch das Kopfweh war
besser geworden, ich hatte die Wirkung der Medikamente
der modernen Medizin am eigenen Leib erfahren. Seit
meiner unfreiwilligen Selbsterfahrung mit Alkohol, glaube
ich nicht mehr, sondern weiß, dass die moderne Medizin
funktioniert – und trinke nie wieder aus dem Glas meiner
Freundin!
Jetzt habe ich SSPE, danke Mutter!
Studierende/r der MUW
(der Redaktion bekannt)
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