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feiertage! - ÖH Medizin Wien

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Bezahlte AnzeigeWas ist eigentlich die Bürgerkarte?med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW 5


Systemfehler PrüfungssystemSystemfehler PrüfungssystemHängen Lernaufwand undPrüfungsergebnisse eigentlichzusammen?Die SIP-Ergebnisse variierenstark zwischen den einzelnenTerminen. Das ist sicher nichtnur an den Teilnehmern selbst undderen Wissensstand auszumachen.Der Anteil der Neufragen schwanktebenso deutlich, und jeder der mehrereSIPs hinter sich hat und mit anderenSemestern Kontakt pflegt, weiß,dass manche SIPs als „geschenkt“gel ten, während man in anderenJahres prüfungen in vielen Blöckendie Altfragen an einer Hand abzählenkann.Dies spiegelt sich auch deutlich in denstatistischen Auswertungen der SIP-Ergebnisse wider:Bsp. SIP 6, Juli 2010Ergebnisse der SIP 6 am Haupttermin im Juli 2010Der Haupttermin im Juli 2010 warso eine Prüfung, die von vielenTeilnehmern als Geschenk empfundenwurde. Stolze 30 % der Prüflingeerhielten einen Einser, derAnteil der Studenten, die weder mitEins noch mit Zwei benotet wurden,lag gerade einmal bei lächerlichen11 %. Auch zum Folgetermin imSeptember konnten sich über 21 %der Studenten über die Bestnotefreuen, deutlich über ein Drittelüber eine Zwei.Im krassen Gegensatz dazu stehen dieErgebnisse des September-Termins desFolgejahres:Bsp. SIP 6, September 2010Über ein Drittel der Teilnehmerkonnte die Prüfung nicht bestehen,die Chance, einen Einser zu bekommen,war mit unter 2 % praktischnicht vorhanden. Hier wurden vieleStudenten, die sich, teils direkt nachder langwierigen Fertigstellungihrer Diplomarbeiten, monatelanggezielt vorbereitet hatten, schlichtwegum ihre Chancen gebracht. WerErgebnisse der SIP 6 im September 2010sich danach unter den Teilnehmernumhörte, wird von der überraschendenDetailtiefe vieler Fragenund dem außergewöhnlich hohenNeufragenanteil gehört haben.Was ist der Grund hierfür? Wurden dadem Folgejahrgang die Geschenke von2010 in Rechnung gestellt? Und vorallem: Sieht so eine faire Benotung aus?Hier scheint die Willkür der Prüfungskommissionund Fragensteller zu regieren,welcher die Studenten ausgeliefertsind. Ein verlässlicher Zusammenhangzwischen Prüfungsvorbereitung und-ergebnis ist abhanden gekommen.Dies ist nicht nur frustrierend, sondernauch ungerecht. Warum sollte6med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW


Systemfehler Prüfungssystemman dann nicht gleich ausschließlichFebruar-SIPs schreiben, von denenTeilnehmer berichten, es würden lediglichAltfragen darin gestellt, weswegenman bis zu traumhafte 98 % korrektbeantworteter Fragen erzielen könne?Eine faire Bewertung muss die Praxisbeinhalten, die Notengrenzen abeinem gewissen Punkt auch anzupassen.Nämlich dann, wenn die Prüfungdeutlich zu gut oder schlecht ausfällt.Wenn die Prüfer schon den Bezugman die willkürlich erscheinendenAnforderungsunterschiede ein undderselben Prüfung zu den unterschiedlichenTerminen glättete, könnte derverloren gegangene Zusammenhangzwischen Prüfungsvorbereitung und-ergebnis wieder hergestellt werden.Über den Durchschnittvon SchubladenVieles kann zur LeistungsbereitschaftWas sicher weniger motivierend wirkt,ist eine unfaire Bewertung der erbrachtenLeistungen. Wer davon profitiert,wird kaum Grund zu weitererSteigerung sehen, wer davon benachteiligtwird, verliert die Lust. Jederfrisch gebackene <strong>Medizin</strong>er wird sichzunächst einmal für eine Stelle bewerbenmüssen, und üblicherweise nichtnur für eine, bevor er im Berufslebenankommt.Es mag sein, dass die Noten in derBewerbungsmappe eines <strong>Medizin</strong>ers,im Vergleich zu anderen Studiengängen,weniger im Vordergrund stehen. Aberwenn auf zwei ansonsten gleich qualifizierteBewerber nur eine Stelle vergebenwerden kann, dann wird derNotenschnitt den Unterschied machen.Die Tatsache, dass auf einemAbschlusszeugnis der MUW nicht einmalein Notenschnitt angegeben wird,ändert nichts an der realen Relevanzdieses Kriteriums.Wie wird also derNotenschnitt gebildetwerden?Ergebnisse der SIP 6 am Haupttermin des Folgejahres 2011Im Falle der MUW ist das ja ganzeinfach: Man bildet den Durchschnittder sechs SIP-Noten. Und genau darinliegt das Problem. Diese spiegeln diejeweilige Prüfungsleistung ja nichtgenau wieder, sondern stellen nur dieSchublade dar, in welche unterschiedlicheLeistungen kategorisiert werden.Ob 80,5 % oder 89,5 % der Fragenkorrekt beantwortet wurden: Beideswird zu einem „Zweier“. Die so entstehendenNotendurchschnitte stehendaher nur in grobem Zusammenhangzu der realen Prüfungsleistung desStudenten/Absolventen.Zur Veranschaulichungfolgendes Beispiel:Dieter und Stefan befinden sich imfünften Studienjahr. Ihre SIP-Notenbelaufen sich bisher wie folgt:Dieter:2 (82%) 1 (93%) 2 (81%) 3 (72%)Ergebnisse der SIP 6 im September 2011zum Schwierigkeitsgrad ihrer eigenenPrüfungsmaterie verloren haben(nehmen wir mal ganz naiv an, deraußergewöhnliche Schwierigkeitsgradim September 2011 war nicht beabsichtigt),dann müssen wenigstens dieNotengrenzen so angepasst werden,dass ein plausibel und fair erscheinenderAnteil an Studenten dennochein Eins, Zwei, etc. bekommt. Indemim Studium beitragen: das pureInteresse an der Materie, beruflicherEhrgeiz, sich an den Leistungen vonMitstudenten zu messen, etc. etc.Stefan:2 (89%) 3 (78%) 2 (88%) 1 (95%)Den Noten nach haben also beideeinen Durchschnitt von 2,0. So weit,so gut.Den Prozentwerten nach hat aber keinervon beiden einen Durchschnittvon 2,0! Dieter hat im Schnitt 82 %der Fragen richtig beantwortet, waseinem Notenschnitt von 2,7 entspricht.med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW7


inhalt Systemfehler / Kolumne Prüfungssystem/ ImpressumStefan hat einen besseren prozentualenSchnitt von 87,5 %, was gerundeteinem Notenschnitt von 2,1 entspricht.Hypothesen zum Zusammenhang zwischenvermuteten Nationalitäten derAkteure dieses Beispiels und derenPrüfungsleistung beiseite gelassen, istder Punkt hier ganz einfach:Unterschiede werden gleich gemacht,die Darstellung der Leistung istunscharf. Dass beide mit einem besserenNotenschnitt davonkommen,ist nur ein scheinbarer Systemvorteil,der gleichzeitig dazu führt, dass derSchweregrad der Prüfungen erhöhtwerden muss.Schließlich wirkt eine Universität,deren Abgänger zu viele zu gute Notenaufweisen, schnell anspruchslos. Daherverwundert auch die Änderung derNotengrenzen zum Wintersemester2007/08 in diesem Zusammenhangnicht. Damals wurden aus EinsernZweier, aus Zweiern Dreier, und soweiter.Anzustreben wäre stattdessen einegenauere Differenzierung bei derBewertung mit angepasstem Schweregradder Prüfungen.Fazit:Dieses System der Zeugnisnotenist mit einer völlig unnötigenUn schärfe verbunden. Warum werdennicht einfach die viel differenzierterenProzentwerte samt derenent sprechenden Notenschnittean ge geben? Ein Statistiker errechnetden Mittelwert einer Verteilung jaschließlich auch nicht aus dem Balkendiagramm. Universitäre Lehrehat auch die Aufgabe, ihre Stu dentenso fair wie möglich zu be werten.Dies ist hier ganz klar nicht der Fall.Ihre Leistung wurdeeliminiert!Nicht selten kommt es vor, dass demsich sorgsam vorbereitenden Studentenbeim Wiederholen von Altfragen Antwortenbegegnen, die ihn erstaunen.Nicht immer liegt die Ursache desErstaunens am Unwissen des Stu denten.Gelegentlich merken die Prüfer undFrageninventoren offenbar selbst, sei esdurch eine mickrige Quote korrek terAntworten oder Einsprüche ge gen dieFrage während der Prüfung, dass daetwas schief gelaufen sein muss.Was ist in einem solchenFall bekanntermaßen dieletzte Konsequenz?Ganz einfach: die Frage wird eliminiert!Dann kann sich ja wohl wirklich keinermehr beschweren... Tja, blöd ist das fürdiejenigen, die die Frage richtig hatten.Man stelle sich vor (oder erinnere sich):Beim Durchsehen des Fragenheftesstellt man fest, dass lediglich eine richtigeFrage gefehlt hätte, um die bessereNote zu bekommen. Es wurden zweiFragen eliminiert, aber die falschen!Nämlich die, bei denen man sich dierichtige Antwort extra vorher eingeprägthatte, weil sie so nach SIP-Frageroch. Den Geruch haben offenbar nurwenige wahrgenommen, zu wenige.Nun wurde die Frage samt Geruchgestrichen, und was bleibt stattdessen?Ein neuer Sinneseindruck: Der fadeNachgeschmack – der Ungerechtigkeit.Ein praktisches Beispiel:Student A hat 80 von 101 Fragenrichtig beantwortet, Student B ebenfalls.Nun wird eine Frage eliminiert,die Student A falsch hatte, Student Bjedoch richtig. Somit beläuft sichder Anteil der richtig beantwortetenFragen nun auf 80 % (StudentA), bzw. 79 % (Student B). Letztererwird also klar benachteiligt. In diesemFall so, dass er aufgrund derbestehenden Benotungspraxis eineganze Note schlechter abschneidetals sein Kollege. Pech?Es kann doch wohl nicht angehen,dass einzelnen Studenten ihre korrektenAntworten im Namen derCurriculumsdirektion weggestrichenwerden! Bei Jahrgangsgrößen von über600 Studenten ist das Argument, demGroßteil nütze die Elimination, schlichtwegnicht gültig. Zu viele sind dennochnegativ davon betroffen. Zumal einefaire Lösung doch auf der Hand liegt.Die Forderung an die Curriculumsdirektion muss lauten: Niemanddarf sich durch die Elimination vonFragen verschlechtern! Entweder darfdie Frage nur bei Studenten, welchesie falsch beantwortet haben, gestrichenwerden, oder, sicherlich einfacherdurchzuführen: An die Stelle derElimination muss die generelle Wertungals „korrekt beantwortet“ treten.Dies ist die eindeutig fairere Lösung!Anm. d. Red.: der Artikel wurde im Oktober2011 verfasstDr. med. univ. Nikolaus Degen8med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW


Was ist eigentlich dieses PJ?Studienvertretung HumanmedizinWas ist eigentlich dieses PJ?Wir haben schon letztes Jahr begonnen,euch darüber zu informieren,dass an unserer Universität dieImplementierung eines PraktischenJahrs bevorsteht. Es ist natürlichnicht ruhig geworden rund um dieseThematik und deswegen hier wiederein Artikel von uns, der die Thematiketwas genauer beleuchten soll. Besondersfür die Neuankömmlinge anun serer Universität ist diese Thematikrele vant, da es sie bereits betreffen wirdund es deswegen gut ist, sich schon frühgenug eine Meinung zum PJ zu bilden.Was ist also jetzt ein Praktisches Jahrgenau? In der Regel umfasst ein praktischesJahr das letzte Studienjahr des<strong>Medizin</strong>studiums. Dieses Jahr sollder <strong>Medizin</strong>studierende anstatt inVorlesungen und Seminaren an derUniversität, auf verschiedenen Stationeneines Krankenhauses verbringen.Dabei soll er unter Aufsicht an alleTätigkeiten eines Stationsarztes herangeführt werden, damit er nachAbschluss des Jahres in der Lage ist,selbstständig einen Patienten zu führen,eine Diagnose zu stellen oder zumBeispiel einen Arztbrief zu schreiben.Der Grundgedanke ist also eine vertiefendeklinisch-praktische Ausbildungund Vorbereitung auf die ärztlicheTätigkeit, die nach Abschluss des <strong>Medizin</strong>studiums folgen soll.Was sind unsereForderungen an ein PJseitens der ÖH?FlexibilitätDas praktische Jahr sollte möglichst flexibelgestaltet werden können, ohne dasses zu Zeitverlusten kommt. Daher solltenwir Studierende uns dieses Jahr zum größtenTeil selbst einteilen und orga nisierenkönnen. Zudem sollte eine Mischung zwischender Absolvierung in Österreich undinternational möglich sein.PflichtlehrveranstaltungenEs kann und darf keinerlei Pflichtlehrveranstaltungen an der MUW währenddes PJs geben, da hierdurch dieMobilität eingeschränkt wird. Lehrveranstaltungensollten daher entwederüber zeitlich flexibles e-Learning oderim dem jeweiligen Krankenhaus selbststattfinden.Mentoringund OmbudsstelleAuf jeder Station sollte es einen festenAnsprechpartner für uns Studierendengeben. Weiters soll es eine österreichweitezentrale „Ombudsstelle“ geben, andie sich Studierende bei Pro blemen (z.B.:unverhältnismäßig viel Routinearbeitohne klinisch-prak tische Lehre) wendenkönnen. Die Meldung einer Stationan diese Ombudsstelle muss in weitererFolge auch Konsequenzen für dieKlinik/Station nach sich ziehen. ImExtremfall, sollte auch ein Wechsel derStation/Klinik möglich sein.EvaluationEs muss eine offizielle Evaluation derLehrkrankenhäuser geben und diesemuss wie schon angesprochen auchFolgen haben. Die Etablierung eines PJist mit der derzeitigen Evaluation nichtdenkbar. Zu Beginn des PJ sollte zumindestüber 2 Jahre jede einzelne Rotation inÖsterreich evaluiert werden, um etwaige„Kinderkrankheiten“ schnell zu identifizierenund zu lösen. Des Weiterenmuss es ein attraktives Anreizsystem(z.B.: Aufwandsentschädigungen oderPunkte für Lehre nach positiver Evaluation)für die Lehre geben, damit dieseauch ernst genommen wird.PJ ArbeitsprofilEs muss ein Arbeitsprofil über dieTätigkeiten eines PJ Studierendenerstellt werden. Es sollte darin festgehaltenwerden, welche Routinetätigkeitenwir Studierende zu erlernen haben undin welchem Maße diese ausgeübt werdensollten. Weiters muss auch festgehaltenwerden, dass wir nicht nurfür Routinetätigkeiten zur Verfügungstehen, sondern uns auch eine festgelegteZeit an Unterrichtszeit zusteht.Zum Beispiel sollte jeder Studierendean jeder Visite teilnehmen. Dies hatVorrang vor jeglicher Routinetätigkeit.Basierend auf dem bereits vorhandenenKompetenzlevelkatalog (siehe Infobox)soll ein Logbuch eingerichtet werden,das die Lernziele klar definiert.VereinheitlichungDas praktische Jahr macht nur Sinn,wenn es österreichweit an allen <strong>Medizin</strong>ischenUniversitäten unter gleichenKonditionen (Wochenzahl, Struktur,Rotation,…) implementiert wird,da mit jeder <strong>Medizin</strong>studierende aufjeder Station die gleiche Ausbildungbekommt.Was man auf jeden Fall schon fixsagen kann, ist, dass ein PJ kommenwird und dass sich unser Curriculumab dem vierten Studienjahr ändernwird. Weiters soll das jetzige sechsteStudienjahr nachher zum fünftenStudienjahr werden und anschließenddas Praktische Jahr (Innere <strong>Medizin</strong>,Chirurgie, Wahlfach) folgen.Zur besseren praktischen Ausbildungim Studium fordern wir außerdemein vollwertiges Skills Lab an unsererUni, wie es an nahezu allen anderen<strong>Medizin</strong>ischen Universitäten schonStandard ist. Es werden in den nächstenMonaten viele Entscheidungenfallen und wir halten euch auf jedenFall auf dem Laufenden, sollten es fixeBeschlüsse dazu geben.Michael Wagner (ÖMU)Vorsitzender derStudienvertretungHumanmedizinmichael.wagner@uv-medizin.atKompetenzlevelkatalogEnde 2010 wurde von allenMedUnis Österreichs ein Kataloger stellt, der definiert, was ein Me dizinstudierender bis zum En deseines Studiums an prakti schenTätigkeiten erlernt haben soll.med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW 9


US-Med School | Studieren mit Kind<strong>Medizin</strong>studium in den USAUS-Med SchoolIm Gegensatz zum Studium inEuropa kann das <strong>Medizin</strong>studiumin den USA nicht gleich nach demSchulabschluss begonnen werden,sondern setzt ein zuvor absolviertesBachelor-Studium voraus. Was dudazu alles benötigst bzw. was von direrwartet wird, erfährst du auf der kommendenSeite.Zusätzlich zu diesem drei bis vierjährigenStudium muss eine Mindestanzahlan Kursen in den Fächern:Mathematik, Biologie, Chemie, SozialundGeisteswissenschaften enthalten.Danach folgt ein vierjähriges <strong>Medizin</strong>studium,welches mit dem „Doctorof Medicine“ (M.D.) abschließt. DerZugang dazu ist für US-Staatsbürgerbereits sehr schwierig, für ausländischeStudierende jedoch kaum möglich.Neben dem abgeschlossenen Bachelor-Studium sind die Voraussetzungendafür: ein gutes Ergebnis beim„Medical College Admission Test“(= Eignungs test für <strong>Medizin</strong>), guteEnglisch kenntnisse, außeruniversitäreTätigkeiten und überragende universitäreLeistungen.Die TOP Unis in den USANach den „Reseaerch- Rankings“ von2002 sind die Top 3 der US-<strong>Medizin</strong>ischenUniversitäten folgende: An Platzeins steht die Harvard University(Boston), gefolgt von der Universityof Pennsylvania (Philadelphia) und andritter Stelle steht die John’s HopkinsUniversity (Baltimore). Das Studiuman diesen Universitäten hat jedochauch seinen Preis. Beispielsweise kostetein Studienjahr in Harvard 45,000 $.Studieren an anderen US-Universitätengeht jedoch ebenso mit immensenStudiengebühren einher, sodass ein fertiger<strong>Medizin</strong>er (nach 4 Jahren Bachelor-Programm und 4 Jahren <strong>Medizin</strong>)erstmal mit enormen Schulden insBerufsleben einsteigt.Internship – Residency –FellowshipNach dem abgeschlossenenStudium beginnt für amerikanischeJungmediziner das sogenannte„Internship“ welches meist am 1 Julibeginnt und genau 1 Jahr dauert. Indieser Zeit arbeiten die Interns bereitsim Krankenhaus, sollten jedoch immerunter Beobachtung stehen. Auf diesesJahr folgt die „Residency“ (wobei dasInternship bereits zum ersten Jahr derResidency gezählt werden kann). DieResidency ist auch bekannt als „specialitytraining program“. Somit kann derResident bereits in eine bestimmte medizinischeFachrichtung gehen (residencyin internal medicine, pediatrics, psychiatry,…). Das können wir uns wie einenTeil der Facharztausbildung vorstellen.Auf diese Zeit folgt ein sogenanntes„Fellowship“, in welcher ein Fellow nurmehr in seinem Fachgebiet arbeitet. Als„Attendings“ bezeichnet mal Fellowsoder bereits fertig Fachärzte, die (vorallem in Lehrkrankenhäusern) andereResidents und Interns beaufsichtigenund betreuen. Wenn man als Europäerin den USA als Arzt tätig werden will,muss man vorher das AmerikanischeStaatsexamen, den USMLE (UnitedStates Medical Licensing Examination)bestehen (nähere Infos dazu: sieheMed4You im September 2011). AlsNicht-Amerikaner ist es sehr schwierigin den USA <strong>Medizin</strong> zu studieren.Lediglich 1% der in den VereinigtenStaaten studierenden <strong>Medizin</strong>er sindausländische Studierende. Von diesem1 % haben die meisten bereits schondas Bachelor-Programm in den USAabsolviert. Das europäische Bachelor-Studium wird in den USA meistnicht zur Gänze anerkannt. StaatlicheUniversitäten werden aus den Steuerndes jeweiligen Bundesstaates finanziert,weswegen primär nur amerikanischeStaatsbürger zugelassen werden, wasein weiterer Grund für die niedrigeAnzahl an ausländischen Studierendenan dortigen Fakultäten ist.Katharina Sepiol (ÖMU)Referentin für Internationaleskatharina.sepiol@uv-medizin.atSozialreferatStudieren mit KindNeben Kleidung, Nahrung, Spielsachenund Windeln braucht einKind vor allem Zeit und Aufmerksamkeit. Eine Ressource, die inunserem neuen Curriculum nicht sehrleicht zu finden ist. Durch die ständigeAnwesenheitspflicht sind Zeitmanagementund logistische Fertigkeitenund Fähigkeiten, die man sichzwangsweise aneignen muss.Wir, das Sozialreferat der ÖH <strong>Medizin</strong>,bemühen uns, die studierendenEltern unserer Universität zu unter -stützen. Verschiedenste Ver an staltungen,Angebote und Infor mationsmöglichkeitenwurden in den letztenSemestern entwickelt und organisiert:• Kleingruppenvoranmeldung: Umsich für eine Kleingruppe voranzumelden,braucht man nur eine Kopieder Geburtsurkunde des Kindesbzw. des Mutterkindpasses vorzuweisen.Dieses Angebot gilt für alleSchwangeren und Eltern, mit nochnicht schulpflichtigen Kindern.• Eltern-Kind-Café: Durch diese jährlicheVeranstaltung wollen wir denstudierenden Eltern die Möglichkeitbieten, Kontakte untereinander zuknüpfen und Erfahrungen auszu tauschen.Das nächste Eltern-Kind-Caféwird im Jänner 2012 stattfinden (dergenaue Termin stand bei Re daktionsschlussleider noch nicht fest).• Kinderwochenendbetreuung: InZusammenarbeit mit dem Rek toratder MUW und dem Kinder büro derUni <strong>Wien</strong> bieten wir jähr lich anden Wochenenden vor der SIP dieMöglichkeit einer Kinder betreuungan. Diese erfolgt nach Anmeldungim Kinderbüro der Uni <strong>Wien</strong>,10med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW


Koryphäen der Wissenschaftwelches auch gleichzeitig Lernplätzefür die Eltern zur Ver fügung stellt.Die Kosten für die Kinderbetreuungwerden dabei vom Rektorat derMUW übernommen.• NEU: K3 – „Karriere KinderKlinik“: Durch die erst seit kurzembestehende Kooperation mit derStabsstelle Gender Mainstreamingder MUW besteht nun auch fürStudierende die Möglichkeit dasBeratungsangebot der StabsstelleGender Mainstreaming zum Thema„Karriere Kinder Klinik“ zu nutzen.Die Beratungsgespräche, welchenach einer vorhergehendenTerminvereinbarung stattfinden,werden von einer Psychologindurchgeführt und sind kostenlos.Natürlich arbeiten wir mit Eifer darandiese Veranstaltungs- und Angebotslisteweiter auszubauen. Bei Anregungen,Wünschen oder Problemen stehen wirjederzeit unter soziales@uv-medizin.atoder zu unseren Beratungszeiten zurVerfügung.Magdalena Mursch (ÖMU)Referentin für Sozialpolitikmagdalena.mursch@uv-medizin.atPhilipp Rechberger (ÖMU)Sachbearbeiter im Referat fürSozialpolitikphilipp.rechberger@uv-medizin.atKoryphäen der WissenschaftChristiane Nüsslein-VolhardWir schreiben den 20.Oktober1942. In Heyrothsberge, einemkleinen Ort bei Magdeburg,wird ein Kind geboren, das als dieForscherin und Biologin ChristianeNüsslein-Volhard in die Geschichteeingehen sollte.Wie allesbegannAufgrund derKriegsgeschehnissemusste die jungeFamilie fliehenund hatte beiVerwandten Zuflucht gefunden. Dorterlangte Christiane schon in ihrerJugend Zugang zur Naturwissenschaft,da der Großvater ein angesehenerHerz- und Nierenspezialist war.Im Gegensatz zum Großvater interessiertesich Christiane mehr fürPflanzen und Tiere und ließ sichvon Verhaltensforschern wie KonradLorenz beeinflussen.So lag es nicht mehr fern, dass siezuerst ein Biologiestudium an derGoethe-Universität in Frankfurt startete,welches jedoch nach zwei Jahren,zugunsten des Studiums der Biochemiean der Eberhard Karls UniversitätTübingen, weichen musste. Tübingensollte später auch die Mitte undDrehscheibe sein, von der aus sie denGroßteil ihrer Forschungserkenntnisselieferte, der sie in Fachkreisen bekanntgemacht hat.Nachdem Christiane ihr Diplom inder Hand hatte, arbeitete sie vorerstam damaligen Tübinger Max-Planck-Institut mit, zu dem sie später alsDirektorin der Abteilung Genetikzurückkehren sollte, und promovierte1973 im Fach Genetik. Darauffolgten ein Postdoc und einigeForschungsstipendien im BiozentrumBasel und später an der UniversitätFreiburg im Breisgau.Ihr Platz im Beschäftigungsfeld derGenetik und Entwicklungsbiologie warzu der Zeit bereits fest verankert. Schonbald fungierte sie als Forschungsleiterinim EMBL in Heidelberg, wo sie mitEric Wieschaus zusammenarbeitete,mit dem sie unter anderem 1995 denNobelpreis für ihre Forschung überdie genetische Steuerung der frühenEmbryonalentwicklung erhielt.Der NobelpreisIn ihrer Arbeit identifizierte und systematisiertesie Gene im Ei der FliegeDrosphila melanogaster, die Anlagendes Körperplans und der Segmente steuern.Weiters brachte sie den Nachweisvon Gestalt bildenden Gradienten imFliegenembryo und zeigte Parallelenin der Embryonalentwicklung derInsekten und Wirbeltieren. Ein weitereswichtiges Objekt ihrer Forschungwar der Zebrafisch Danio rerio.Ehre wem Ehre gebührtEs gab jedoch noch bei weitem mehrAuszeichnungen, Ehrendoktorateund Preise für ihre Leistungen in derForschung. Neben dem Nobelpreisdarf sie auch den Leibnitzpreis derDeutschen Forschungsgemeinschaft,den Albert Lasker Medical ResearchAward, eine Mitgliedschaft der RoyalSociety, der National Academy,Mitgliedschaft im Scientific Councildes ERC der EU und vieles mehr ihrEigen nennen.Der Bekanntheitsgrad wuchs unddie Ergebnisse der Leistungen derDeutschen Forscherin wurde bisweit über das Meer getragen, dennsie erhielt Gast-Lehraufträge an weltbekanntenUniversitäten wie derHarvard Medical School, an der YaleUniversity, der Indiana Universityund der Rockefeller University in NewYork, wo sie einzelne Jahre ihr Wissenweitergab.Nur in ihrer Heimat an der Universitätin Tübingen hat sie seit 1991 durchgehendeine Honorarprofessur inne.Fünf Jahre lang ist Christiane außerdemMitglied im Nationalen Ethikratder Bundesregierung. Drei Jahre spätergründete sie in ihrem Nameneine Stiftung, die begabten jungenWissenschaftlerinnen durch finanzielleZuschüsse die Kinderbetreuungerleichtern soll. Eine Stiftung, die sieselbst vielleicht ebenfalls gebrauchthätte, denn trotz einer zehnjährigenEhe mit dem Physiker Volker Nüsslein,blieb die begeisterte Forscherin kinderlos.Und so reihen wir Christiane Nüsslein-Vollhardheute in die Liste derKoryphäen der Wissenschaft einund schicken ein Dankeschön nachTübingen, an eine Frau, die in ihremLeben viel bewegt hat und uns alsVorbild dienen kann.Marietta Meirer (ÖMU)Referentin fürGleichbehandlungsfragenmarietta.meirer@uv-medizin.atmed4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW 11


Occupy Wall StreetOccupy Wall StreetProtest in den USA –Chance für 99 % der EuropäerIn den letzten Monaten hat sich inden USA eine Protestbewegunggebildet, die Berührungspunkte zuProtesten in Spanien, Israel und derarabischen Welt hat. Spätestens seitder 2. Oktoberwoche war es unmöglich„Occupy Wall Street“ zu übersehen,auch wenn die großen Medienund Parteien in den USA es geflissentlichversucht haben.Dennoch ist diese Bewegung anders, alsdie vorher genannten. Ihren Ursprung hatsie, in der Antiglobalisierungsbewegungseit 1999, aber heute hat man dazugelernt. Das Ziel des Protests hat sichgeändert, beziehungsweise ändert sichderzeit. Waren in den 2000er Jahrennoch große Aktiengesellschaften, „der“Kapitalismus und „die“ Globalisierungdie Gegner, gegen die es sich zu wehrengalt, hat Occupy Wall Street (endlich)den richtigen Feind im Visier: DieWall Street und ihre großen Akteure,die Großbanken, das 1%, dass sich aufKosten der restlichen 99 % bereicherthat. Diejenigen, die sich selbst so weitüber der Gesellschaft sehen, dass sieohne Scham von ihr stehlen 1 , die denGewinn einstreichen und nicht erst seit2008 den Verlust sozialisieren 2 und diedurch Korruption und Bestechung dieDemokratie ausgehebelt haben undnicht nur Politiker 3 4 und Polizisten 5gekauft haben.Es ist nicht der Kapitalismus, sondern,unter anderem, die kartellischeKleptokratie der Großbanken, die fürdie wachsende Ungleichheit, für dieWirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeitund die Unterhöhlung der Demokratieim Westen verantwortlich ist.Man kann in diesem Zusammenhangnicht mal von Kapitalismus sprechen,weil Kapitalismus immer Wettbewerbbedeutet. Kapitalismus ist nicht, dassdurch niedrig gehaltene Kreditzinsender Zentralbanken und die Möglichkeit,Verluste bei der Gesellschaft abzuladen,quasi-monopolistische Großbankengeschaffen wurden, welche durch staatlicheUnterstützung (Too Big To Fail),Hochfrequenz-Handel 6 und Marktmanipulation7 die Gesellschaft bestehlenund die Realwirtschaft zerstören.Und noch etwas unterscheidetOccupy Wall Street von den anderenProtestbewegungen, besonders vondenen, die in Europa am 15.10. demAufruf zum weltweiten Protest gefolgtsind. Zum Zeitpunkt als dieser Artikelgeschrieben wurde, hat sich OccupyWall Street von keiner Partei und keinerNGO vereinnahmen lassen, obwohl siees massiv versuchen.Die NGOs, zum Beispiel Attac, die inDeutschland einen Großteil der Protesteorganisiert hat, helfen nicht wirklichweiter. Dort bestimmen veraltete linkeIdeologien mit überholten Slogansdie Proteste. Diese treffen nicht aufdie Situation zu, die seit 2008 demMain-Stream bewusst geworden ist 8 .Schlimmer noch sind die Parteien, dieQuellenangaben:[1]http://kingworldnews.com/kingworldnews/KWN_DailyWeb/Entries/2011/10/6_Madoff_Whistleblower_Tells_KWN_Banks_Stealing_From_Pensions.htmlJedes Mal, wenn eine staatlicher Rentenfond / Pensionskasse eine Währung kaufte, schaute die Bank of New York zwanzig Stunden zurück und wies allenKauftransaktionen das Tageshoch zu.Jedes Mal, wenn sie eine Währung verkauften, wiesen sie ihnen das Tagestief zu und die Bank sackte die Differenz ein Diese Bank tut dies nicht seit Jahren,sondern seit Jahrzehnten, jeden Werktag, seit Jahrzehnten. Diese Bank lernte nicht vor zehn Jahren zu stehlen, sondern vor Jahrzehnten.Um das nochmal klar zu stellen: Dieser Diebstahl betrifft jeden Amerikaner, der Arbeitet. Alles was für die Rente vom Gehalt abgenommen wird fließt in diese Rentenfonds /Pensionskassen. Und doch ist es eine kleiner Artikel geworden, keine große US-Zeitung hat daraus eine Story gemacht und aller Wahrscheinlichkeit nach wird niemals jemandzur Rechenschaft gezogen werden. (Anm. d. Autors)[2]Keiser Report E195[...] dass Pensionskassen missbraucht werden. Dort laden die Banken ihre Risiken ab. Wenn sie eine schlechte Wette gemacht haben und es ein Verlust wird, gehtes auf Kosten des Pensionsfonds. Als ich noch an der Wall Street gearbeitet habe , habe ich das selbst viele Male getan. [...] Ich habe das früher schon mal erklärt -man macht ein großes Optionsgeschäft, eines mit großer Volatilität - man gibt dem Händler am Schreibtisch keine Kontonummer, weil der schon für ein stattlichesWeihnachtsgeld vorgemerkt ist - und am Ende des Tages, wenn es ein Verlierer ist, lädt man es in einem Pensionsfond ab [...], und wenn es ein Gewinner ist, gehtes auf ein Konto, mit dem man schon eine Abmachung hat, wo es ordentlich „Prozente“ gibt. Die meisten Geschäfte an der Wall Street laufen so ab. [...][3]http://www.adbusters.org/blogs/adbusters-blog/occupywallstreet.html[4]http://www.huffingtonpost.com/2011/10/06/occupy-wall-street-protesters_n_999289.html[5]http://www.jpmorganchase.com/corporate/Home/article/ny-13.htm[6]Keiser Report E192[7]Keiser Report E193[8]Unter vielen, vielen anderen wurde die Finanzkrise von 2008, der Bankrott Islands 2008, die Überschuldungskrise Griechenlands 2011 und die finanziellen Probleme von Irland,Portugal, Italien und Spanien von Marktanalysten erfolgreich vorhergesagt, von den mainstream Medien (und Finanzakteuren und Politikern) allerdings großteils ignoriert.(Anm. d. Autors)[9]http://www.focus.de/politik/ausland/occupy-bewegung-politiker-sorgen-sich-um-die-demokratie_aid_675247.html[10]http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE79D02T20111014[11]http://dejure.org/gesetze/AEUV/125.html[12]2007 wurde der Vertrag von Lissabon unterzeichnet, welcher inhaltlich wesentliche Elemente des EU-Verfassungsvertrages von 2005 übernahm. Dieser wurde beiVolksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden durch die Bevölkerung abgelehnt, also wurden über den Vertrag von Lissabon keine Referenden in diesen Ländern12med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW


Occupy Wall Streetin Europa den Geist von Occupy WallStreet verbreiten wollen (vornehmlichdie Grünen, Sozialisten / Kommunistenund die Sozialdemokraten, aber genausokonservative und liberale Parteien)und nun mit Lippenbekenntnissenum sich werfen 9 . Diese haben die 99 %schon lange verraten, verraten sie jetztund werden sie auch in Zukunft verraten.Die Scheinheiligkeit der meistenParlamentarier war am 13.10.2011kaum zu übertreffen gewesen, habensie doch alle mit ihrer Zustimmungzur Erweiterung des EFSF bewiesen,dass ihre Loyalität zuerst den Bankenund deren Bilanzen gilt und an zweiterStelle der EU 10 und dem Volk, wennüberhaupt, nur drei Monate vor dernächsten Wahl.Bei allem, was in den letzten Jahren inder EU beschlossen, umgesetzt oderdurchgesetzt wurde gilt es zu fragen„Cui bono?“, besonders wenn das Wort„alternativlos“ fällt und dabei Verträgegebrochen werden 11 , die dem Volk erstvor kurzem aufgezwungen wurden 12 ,oder sogar Neuwahlen beschlossenwerden, um das in Brüssel erwünschteErgebnis zu erzwingen 10 .Cui bono – EFSF?Auch wenn Politik und Medien mitaller Macht versuchen, den EFSF als dieLösung der Schuldenkrise zu verkaufen,ist der Bevölkerung doch klar, dasses keine Lösung ist, sondern nur einHerauszögern des Unausweichlichen 13 ,verbunden mit der weiteren Plünderungder Griechen, Iren und Portugiesen unddem Bestehlen der Bevölkerung derZahlerstaaten 6 14 .Seit 2010 gibt es die Euro-Bailouts undweder hat sich die Lage stabilisiert, nochgab es einen Wirtschafsaufschwung,noch wurden Großbanken stärkerreguliert, noch hat sich die griechischeTragödie gebessert oder dieGemeinschaft der Europäischen Völkergestärkt. Ganz im Gegenteil!Solange es einen Rettungsschirm gibt,der bei Zahlungsunfähigkeit einspringt,können die Gläubiger dieZinsen kassieren, ohne das Risikozu tragen, das Kapital zu verlieren 15 .Gleichzeitig werden die Völker unterdem Rettungsschirm durch sogenannte„Sparpolitik“ (im Englischen treffender:„Austerity-Measures“) ausgebeutet.Diese Bedeuten die Kürzung vonSozialausgaben und Subventionen, dieErhöhung von Steuern und Gebührenund der Verkauf von Volkseigentum.Natürlich sind diese Maßnahmen zurKonsolidierung des Staatshaushaltszwingend notwendig, jedoch dienen siehier hauptsächlich der Bereicherung derGläubiger 6 16 17 und bringen den insolventenStaaten, ihrer Bevölkerung undihrer Wirtschaft rein gar nichts.Das Schuldenproblems der PIGS zulösen ist denkbar einfach, denn unzähligeStaaten waren in ihrer Geschichteschon zahlungsunfähig 18 19 , viele sogarmehrfach, manche sogar mehr als dieHälfte der Zeit 13 .Als die Finanzkrise 2008 auf ihremHöhepunkt war und in Europa und denUSA mit dem Banken-Bailout, das Geldder Steuerzahler (gegen deren Willen 20 )an die Banken verteilt wurde, entschiedman sich in einem kleinen Land amRande Europas dazu, die Gläubiger diemehr durchgeführt, da man sich sicher sein konnte,dass das Volk wieder dagegen stimmen würde. InIrland legte man den Vertrag von Lissabon demVolk, quasi unverändert, mehrfach zur Abstimmungvor. Alle anderen europäischen Länder verzichtetenVorsorglich ganz auf eine Volksabstimmung. (Anm.d. Autors)de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Lissabon(18.10.2011)[13]http://www.bloomberg.com/news/2011-09-29/a-few-ears-of-corn-seal-greece-sfate-the-ticker.html[14]http://rt.com/files/news/greece-portugalserbia-revolution-727/ida15c7e485d5114df8b8b8dead1ad98c_farage.mp4?download=1[15]http://www.frank-schaeffler.de/bundestag/initiativen/1635[16]http://digitaljournal.com/article/299526[17]http://www.ökonomenstimme.org/artikel/2011/09/schuldenrueckkaeufe-sindkeine-form-der-glaeubigerbeteiligung/[18]http://en.wikipedia.org/wiki/Sovereign_default#List_of_sovereign_debt_defaults(18.10.2011)[19]http://de.wikipedia.org/wiki/Argentinien-Krise (18.10.2011)[20]http://www.welt.de/politik/deutschland/article13381320/Sonst-kommendie-Steuerzahler-und-haengen-uns-auf.htmlFacultas InseratA6med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW13


Occupy Wall StreetSuppe auslöffeln zu lassen 21 , die ihnenihre eigene Gier eingebrockt hat.In Island wurde die Bevölkerunggeschützt und die Banken gingenunter. Natürlich zog auch das„Austerity-Measures“ nach sich. DieIsländische Krone verlor in zweiMonaten nahezu 60% ihres Wertes, dasBruttoinlandsprodukt schrumpfte 2009um 6,5% und die Arbeitslosigkeit verdoppeltesich 21 22 .Drei Jahre danach wächst die Wirtschaftin Island um 1,2%, die Inflation beträgt1,8% 21 . Die Entbehrungen haben sich fürdie Isländer ausgezahlt.Zwei Jahre, nachdem 2008 in Irland dieBanken gerettet wurden, war das Landde facto zahlungsunfähig und beanspruchteden Euro-Rettungsschirm.Dann kamen die „Austerity-Measures“der Troika 23 und drei Jahre danachschrumpft das Bruttoinlandsprodukt inIrland immer noch 21 . Die Anstrengungender Iren ihre Wirtschaft wieder aufzubauengehen an das 1%.Der Lobbyismus der Banker ist mittlerweilenicht nur ein etablierter Teilunserer liebgewonnen Demokratiegeworden, sondern droht in vielenBereichen, diese zu ersetzen 24 25 . DieZahlen sprechen für sich: Die 10 größtenUS-Banken haben zwischen Januarund März diesen Jahres 11 MillionenUS $ für Lobbyarbeit ausgegeben 26 .Das sind über 120 000 $ pro Tag, dieallein für Recherche, das Ausarbeitenvon Modellen und die Präsentation derErgebnisse ausgegeben werden? JedenTag, 120 000 $.Natürlich ist klar, was die Lobbyistender Banker von den Politikern wollen27 . Wobei es eigentlich die Frage zustellen gilt, wie kommen diese Leuteüberhaupt dazu, hinter verschlossenenTüren geheime Treffen, mit denRepräsentanten der 99 % zu veranstalten?Bei diesen Treffen werden diegewählten Volksvertreter abwechselnderpresst 28 , belogen, bestochen oder einfachnur beschimpft 29 um danach daszu tun, was für 1% der Bevölkerung ambesten ist 30 . Die Banken-Bailouts 2008,der Rettungsschirm und jetzt der EFSF,alle haben als Resultat, dass sich 1%auf Kosten von 99% bereichern, um amEnde die Staaten doch nicht vor demBankrott zu bewahren. Nahezu alle etabliertenParteien haben die 99% bereitsverraten! Allerdings gilt es zu differenzieren.Haben in den USA sowohlRepubli kaner, als auch Demokraten die99 % an das 1 % verraten 31 , gibt es in derEU noch ein zweites Motiv für das mansein Volk verraten kann. Die Integritätder Eurozone steht hier auf dem Spiel 32 ,denn damit eines der PIGS den WegIslands gehen könnte, müsste es seinenationale Währung wieder einführen 6 3334. Das würde bedeuten, dass man sichin Brüssel die Fehler des Euros endgültigeingestehen müsste, es würde weitereLänder, die unter den „Austerity-Measures“ leiden, zum Austritt ausdem Euro bewegen, es könnte den Euroals ganzes gefährden und es würde fürdie Europäische Integration einen großenSchritt zurück bedeuten.Dass die etablierten Parteien gernebereit sind, den Willen des Volkesauf dem Altar der EuropäischenIntegration zu opfern kann manzweifelsfrei sehen 14 35 36 . Die Euro-Bailouts sind keineswegs alternativlos.Von der politischen Klasse werdenAlternativen einfach nicht in Erwägunggezogen. Occupy Wall Street, kann nurErfolg haben, wenn sich die 99% nichtvon Parteien und politischen Ideologienbevormunden lassen, die sie bereits verratenhaben.Und doch sieht es derzeit nicht gut aus.Die Mehrheit der Bevölkerung hält sichzurück und protestieren alleine wird dasSystem nicht ändern. Protestieren hat denGriechen bis jetzt auch nichts gebracht.Wahrscheinlich ist der Großteil der 99%zu bequem geworden, denn sogar wenndie Banken das Geld von ihnen stehlen 12, wehren sie sich doch nicht.Anm. d. Red.: der Artikel wurde am02.12.2011 verfasstMatthias Dombrovsky (ÖMU)Mitarbeiter derUniversitätsvertretungmatthias.dombrovsky@uv-medizin.at[21]http://www.bloomberg.com/news/2011-02-01/iceland-proves-ireland-did-wrong-things-saving-banks-instead-of-taxpayer.html[22]http://en.wikipedia.org/wiki/2008%E2%80%932011_Icelandic_financial_crisis[23]http://money.cnn.com/2010/11/28/news/international/ireland_bailout/index.htm[24]http://www.heise.de/tp/artikel/21/21577/1.html[25]http://www.tagesschau.de/ausland/lobbying2.html[26]http://www.bloomberg.com/news/2011-04-21/financial-lobbying-costs-increase-as-u-s-bank-bill-takes-effect.html[27]http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/banksandfinance/8788236/Investors-tell-MPs-bank-reforms-must-be-watered-down.html[28]§§144-145 StGB (Wer jemanden durch gefährliche Drohung zu einer Handlung nötigt, Check, ... am Vermögen schädigt, Check, ... mit dem Vorsatz gehandeltsich unrechtmäßig zu bereichern, Check, ... drohen mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz, Check, ... gewerbemäßig begeht, Check, ... gegen dieselbePerson längere Zeit hindurch fortsetzt, Check, ...) Die Rede ist natürlich von der Drohung, dass die Welt(wirtschaft) untergehen wird, falls nicht dies oder jenes beschlossenwird (Anm. d. Autors)[29]http://www.theglobeandmail.com/report-on-business/article2179981.ece[30]http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/nachrichten/wie-lobbyisten-zur-krise-beigetragen-haben/3351670.html?p3351670=all[31]http://rt.com/news/occupy-wall-street-people-391/[32]http://www.guardian.co.uk/world/2011/jun/25/greek-default-threatens-european-union[33]http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/michael-grandt/waehrungsreform-in-griechenland-.html[34]http://www.ukip.org/content/latest-news/1446-ukip-stands-firm-on-greece-rescue[35]Keiser Report E192, E193, E196[36]http://www.welt.de/politik/deutschland/article13665772/Wolfgang-Schaeuble-bricht-mit-Fiskalunion-Tabu.html14med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW


RezensionenRezensionenPocket Bücher<strong>Medizin</strong>isches Italienisch Pocket„Ha dolore quandopremo qui?“– „Aiiiii!!!!“ (ÜS:Haben Sie Schmerzenwenn ich hierdrücke?“ – „Aua!!“)Diesen und anderepraxisrelevanteDialoge findet manin dem kleinen Büchlein, das an dieserStelle vorgestellt wird.Wie die meisten anderen Bücher ausder Reihe „Sprachen pockets“ istauch das Exemplar für italienischeSprache „<strong>Medizin</strong>isches Italienischpocket“ eine geglückte Kombinationaus Wörterbuch, Bilderbuch undOrientierungshilfe. Nach einführendenInformationen zu Land & Leutenfolgt eine Zusammenfassung der relevantestenAusdrücke und Phrasen zurBewältigung von Alltagssituationen.Die wichtigsten anatomischen Strukturensind nicht nur in Wort, sondernauch in Bild angeführt (falls wir imAusland plötzlich vergessen, wo derPankreas liegt..!).Weiters finden sich im ersten Teil deskleinen Pocketbuchs themenspezifischgeordnete Gespräche und nützlicheSätze für die tägliche Interaktion amKrankenbett mit dem Patienten, imArztzimmer und sogar im Supermarkt.Schließlich wissen wir ja auch, dasseine gute Beziehung zum Patientendas A und O für seine Genesung ist.Themenspezifisch geordnet bedeuteteine Aufteilung in die verschiedenenStatio nen in Krankenhäusern und Subdisziplinender <strong>Medizin</strong>. NützlichesVokabular aus der Kardiologie, derEndokrinologie oder auch der Gastroenterologiehilft dem Famulus undder Famula, wenn es darum gehtdas Kauderwelsch der italienischen<strong>Medizin</strong>er zu verstehen. Neben derUnterordnung in themenspezifischeKapitel finden wir am Ende desBüch leins auch noch ein WörterbuchDeutsch-Italienisch sowie Italienisch-Deutsch! Auch für unsere lieben Zahnisstellt „<strong>Medizin</strong>isches Italienisch pocket“eine Hilfestellung dar - eine kurze anatomischeOrientierung, Spezialwortschatzund das Zahnärztliche Gespräch vervollständigendas Bild.Fazit: Ein idealer und handlicherBegleiter bei deiner Famulatur in Italien,der Schweiz oder Sizilien, der lockerim Arztmantel Platz findet. In diesemSinne: „Guarisci presto!“ also „BaldigeBesserung!“Birgit Ludwig (ÖMU)stv. Vorsitzende der ÖH<strong>Medizin</strong> <strong>Wien</strong>birgit.ludwig@uv-medizin.atNotaufnahme – Innere <strong>Medizin</strong> pocketNimmt man dasBuch in die Hand,fällt einem zuallererstdie handlicheGröße und Dickedes Buches auf.Selbst in der vollstenKitteltaschewird sich Platz fürdieses Buch finden. Schlägt man es auf,fällt einem die recht klare Unterteilungin fünf Abschnitte auf. Diese fünfAbschnitte sind „Leitsymptome undVerdachtsdiagnosen“, „Notfallindikationen“,„Dosierungstabellen“, „Normalwerte“und „Notfalladressen“.Im Kapitel „Leitsymptome und Ve rdachtsdiagnosen“wird je nach Hauptsymptomatik/Verdachtsdiagnosekurz und prägnantbeschrieben, welche Vital parametersofort zu bestimmen sind, welche anamnestischenFragen man stellen sollte,welche körperlichen und apparativenUntersuchungen zu veranlassen sind, undwelche Therapeutika letztendlich indiziertsind. Dem folgt eine „Must not miss“Tabelle zu jeder Haupt symptomatik,in der die häufigsten Diagnosen mitder Symptomatik auf gezählt sind. DerAbschnitt Notfall indikationen ist aus einerVielzahl an Tabellen aufgebaut, in welcherauf der einen Seite die Notfallsituation(z.B. Hypertensive Krise, Status epilepticususw.) genannt wird und auf deranderen die zu gebenden Medikamentemit Dosierung angegeben sind. Hierbeisind immer die Wirkstoffnamen ohneHandelsnamen angegeben, so dass dasBuch problemlos auch in Österreich einsetzbarist. Die „Dosierungstabellen“ sindhauptsächlich Umrechnungstabellen, dieeinem z.B. dabei helfen sollen Katecholamin-oder Heparinperfusoren nachGewicht, Zeit und infundierter Dosiseinzustellen oder infudierte Lösungenje nach prozentualem Gehalt zu erstellen.Die Abschnitte „Normwerte“ und„Notfalladressen“ erklären sich imGrunde aus ihrer Bezeichnung. Zu denNotfalladressen ist zu sagen, dass nurAdressen in Deutschland genannt werden.Hier wäre es wünschenswert gewesen,wenn der Verlag auch welche ausÖsterreich hinzufügt hätte. Wie man sieht,zielt dieses Buch darauf ab die wichtigstenFakten zusammenzutragen, dieman tagtäglich in der Notaufnahmebenötigt. Man kann ruhigen Gewissenssagen, dass es das auch schafft. Natürlichhat dies seine Vor- und Nachteile.Krankheitsbilder sind kaum beschrieben,Begründungen für Untersuchungenfehlen und die Fähigkeit die Befundungkorrekt durchzuführen wird vorausgesetzt.Besitzt man also wenig Basiswissenin der Inneren <strong>Medizin</strong> wird einem dasBuch im Alltag kaum helfen. Besitzt manjedoch ein gewisses Grundverständnisund Wissen in der Inneren, ist diesesBuch ein nützliches Hilfsmittel um in derNotaufnahme nichts zu übersehen, an allezu veranlassenden Untersuchungen zudenken und in der akuten Notfallsituationdie richtige Medikation zu verabreichen.Eine klare Kaufempfehlung fürTurnusärzte/Assistenzärzte, aber auchfür <strong>Medizin</strong>studenten, die sich für dieInnere <strong>Medizin</strong> und Notaufnahme interessieren.Lukas Garnys (ÖMU)stv. Vorsitzender derStudienvertretungHumanmedizinlukas.garnys@uv-medizin.atmed4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW15

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