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Jahresbericht 2004/05 - BHAK/BHAS Horn

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JAHRESBERICHT HAK/HAS HORN <strong>2004</strong>/<strong>05</strong><br />

Schüssel:<br />

Warnung vor einer "sterbenden Gesellschaft"<br />

(Die Presse) 29.01.20<strong>05</strong><br />

Die Regierung werde mehr ganztägige Kinderbetreuung anbieten, sagt Kanzler<br />

Schüssel im "Presse"-Interview. Aber kein Gesetz könne die Geburtenrate erhöhen.<br />

Bundeskanzler Schüssel: "Wer sich um seine Kinder kümmert, wird immer Zeit investieren müssen." | (c) apa<br />

WIEN (mon). Eine Einstellungsänderung zu Kindern und Familie wünscht sich Bundeskanzler<br />

Wolfgang Schüssel. Andernfalls entscheide sich Österreich dafür, eine "sterbende<br />

Gesellschaft" zu sein. Kinder würden - auch medial - zu oft als "Belastung" dargestellt. Es<br />

gebe Bevölkerungsgruppen, die Kinder nur mehr als Störung ihrer Lebensqualität<br />

empfänden.<br />

Schüssel unterstützt Bildungsministerin Gehrer in ihrem Bestreben, mehr ganztägige<br />

Schulplätze zu schaffen. Doch ein "Zwangssystem" dürfe das nicht werden, sagt Schüssel. Es<br />

sei auch eine Illusion, dass Eltern daheim nichts mehr machen müssten. "Wer sich um seine<br />

Kinder kümmert, wird immer Zeit investieren müssen."<br />

Der Kanzler verlangt von Gesellschaft und Schule mehr Augenmerk auf pubertierende Buben.<br />

Per Gesetz werde er das aber sicher nicht verordnen. Einen "Bubenkoffer" (wie es in den<br />

Achtziger Jahren einen "Sexualkoffer" mit Unterrichtsmaterialen gab) werde es nicht geben.<br />

Auch die Arbeitsbedingungen in Unternehmen müssten sich mehr der familiären<br />

Lebenswirklichkeit anpassen, so Schüssel. Genau das wird auch in einer von der "Presse" in<br />

Auftrag gegebenen Ifes-Studie gewünscht. Auf die Frage, wie Österreich familienfreundlicher<br />

gestaltet werden könnte, wünschen sich 64 Prozent eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie. Bei den Frauen ist die Zustimmung mit 69 Prozent noch höher (siehe Grafik). Fast<br />

gleichauf liegt der Wunsch nach Steuererleichterungen für Familien. Doch dieser Forderung<br />

erteilt der Bundeskanzler eine Absage.<br />

Die Gruppe der jüngeren Befragten - bis 29 Jahre - nennt als Hauptgrund zu 44 Prozent,<br />

warum die Österreicher immer weniger Kinder bekommen, "familienfeindliche<br />

Arbeitsbedingungen". Bei den Älteren hingegen glaubt jeder Zweite, dass die "Einschränkung<br />

der Lebensqualität durch Kinder" der Grund für sinkende Geburtenraten ist.<br />

Beim Reformbedarf in der Schule kristallisierte sich in der Ifes-Studie eine Hauptforderung<br />

der Befragten heraus: "mehr schulische Förderung statt Nachhilfeunterricht". Die Frauen<br />

stimmen hier mit 73 Prozent noch häufiger zu als Männer.<br />

Kein großes Bedürfnis scheint es nach einem späteren Unterrichtsbeginn in der Früh zu<br />

geben: Nur zwölf Prozent der Befragten wünschen sich das, Höhergebildete allerdings<br />

deutlich häufiger.<br />

Seite 18

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