download - Traumanetz Seelische Gesundheit Sachsen

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Hinsehen – und dann? Ausblick KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHOSOMATIK KLINIK UND POLIKLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHOSOMATIK <strong>Traumanetz</strong> <strong>Sachsen</strong>: - Horizontale Vernetzung - Organisationsstruktur -> örtlich und landesweit -> themenspezifisch Möglichkeiten - Prävention - Information - Krisenintervention - Nachsorge -> Psychosozial -> Psychotherapeutisch Ziel: Wachstum am erlebten Trauma - Krisen effektiv meistern lernen - Sich besser fühlen, einem so schweren und harten Trauma ausgesetzt gewesen zu sein und es gemeistert zu haben - Sich der Familie / der Gemeinschaft näher fühlen - Die eigenen Ziele, Prioritäten und Werte neu orientieren www.uniklinikum-dresden.de Seite 13 www.uniklinikum-dresden.de Seite 14 www.traumanetz-sachsen.de 15
Hinsehen – und dann? Fallskizze Rechtliche Möglichkeiten Referentin: Anca Kübler Kanzlei Anca Kübler Bautzner Straße 34/ 36 01099 Dresden Conny ist Studentin der Kommunikationswissenschaften und 23 Jahre alt. Ihr Sohn, Marek, ist 3 Jahre. Er ist ein sehr lebhaftes und weit entwickeltes Kind. Nach Aussage der Kinderpsychologin ist er auf dem Stand eines 5jährigen. Marek benötigt klare Grenzen und viel Aufmerksamkeit. Als Conny 16 Jahre alt ist, erfährt sie massive körperliche Gewalt durch den leiblichen Vater. Es folgen mehrere Krankenhausaufenthalte. Dabei spricht sie niemand auf die Ursachen der Verletzungen an, auch lediglich die Brüche werden behandelt. Mit dem 18. Lebensjahr beginnt ein starker Alkohol- und Cannabismissbrauch. Conny wollte sich „betäuben, vergessen, den Schmerz nicht spüren“. Sie begibt sich in eine Suchttherapie, in welcher erstmals von ihr das Thema der Gewalterfahrung durch den Vater angesprochen wird. Leider wird auch in der Suchttherapie lediglich die Sucht behandelt, die Ursachen bleiben außen vor. Als Conny 20 Jahre ist, lernt sie Frank kennen. Sie erlebt erneut massive Gewalt durch den Partner und bringt sich selbst auch immer wieder in gefährliche Situationen mit ihm. Sie „schaltet sich dann aus“, kann sich an nichts erinnern, wenn sie zu sich kommt. Marek wird geboren. Plötzlich hat Conny nicht nur für sich allein die Verantwortung, sondern nun auch für ihren Sohn. Sie trennt sich nach langem Hin und Her von Frank. Im Rahmen von Umgängen trifft sie aber immer wieder auf ihn und erlebt auch weiter körperliche und psychische Gewalt. Sie „schaltet sich aus“, die körperlichen Beschwerden häufen sich. Ihre Hausärztin, eine Allgemeinmedizinerin, überweist sie an eine niedergelassene Psychotherapeutin, bei welcher erstmals an ihren Erlebnissen gearbeitet wird. Es beginnt eine „Hilfekette“ der verschiedensten Institutionen. Die Therapeutin empfiehlt die Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking in Dresden, D.I.K. Nach eingehender Beratung wird eine Rechtsanwältin aufgesucht. Diese unterstützt Conny sowohl im Strafverfahren gegen Frank als auch in einen familienrechtlichen Umgangsverfahren mit dem Ziel eines begleiteten Umgangs. Daneben beginnt Conny eine stationäre Traumatherapie. Nach jeweiliger Entbindung von der Schweigepflicht findet ein intensiver Austausch der verschiedenen Professionen statt. Im Zentrum steht dabei die Vermeidung von Retraumatisierungen. So werden beispielsweise die Umgänge derart geregelt, dass die Mutter bei der Übergabe des Kindes an den Vater nicht zugegen ist, sondern eine dritte Person. Die Gerichtsverhandlungen werden therapeutisch vorund nachbereitet, bei Schwierigkeiten wird ein schneller ambulanter Termin vereinbart. Conny hat zum ersten Mal das Gefühl, nicht immer nur auf der Verliererseite zu sein. Sie führt ihr Studium fort, besucht mit Marek eine Mutter- Kind- Kur und kann sich auch wieder intensiv um Marek kümmern. Derzeit kämpft sie um das alleinige Sorgerecht für Marek, um nicht immer wieder den Attacken des Vaters ausgesetzt zu sein. 16
Seite 1 und 2: Tagungsdokumentation Hinsehen - und
Seite 3 und 4: Hinsehen - und dann? Vorwort Häusl
Seite 5 und 6: Hinsehen - und dann? Das Sächsisch
Seite 7 und 8: Hinsehen - und dann? 6
Seite 11 und 12: Hinsehen - und dann? Fachvortrag 3:
Seite 15: Hinsehen - und dann? 14
Seite 19 und 20: Hinsehen - und dann? Wie lange daue
Seite 21 und 22: Hinsehen - und dann? der Ballungsge
Seite 23 und 24: Hinsehen - und dann? beit begrüße
Seite 25 und 26: Hinsehen - und dann? Jessica Jonas
Seite 27 und 28: Hinsehen - und dann? Konstituierung
Seite 29 und 30: Hinsehen - und dann? Arbeitsbereich
Seite 31 und 32: Hinsehen - und dann? Arbeitsbereich
Seite 33: Hinsehen - und dann? Impressum Univ

download - Traumanetz Seelische Gesundheit Sachsen

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?