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Kundenzeitung 3-2010 - Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft ...

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2 Ausgabe 3 | <strong>2010</strong><br />

Halbzeit in Dreikretscham<br />

Der Abwasserzweckverband Bautzen erweitert derzeit die Kläranlage auf die doppelte Kapazität<br />

Mathias Mende breitet einen großen<br />

Papierbogen auf dem Tisch aus.<br />

Was darauf zu sehen ist, kann ein<br />

Laie leicht als Schnittmusterbogen<br />

fehldeuten. Aber was der Bauleiter<br />

der Bautzener Ingenieurgesellschaft<br />

Exner & Schramm mbH da zeigt, ist<br />

die technische Zeichnung für ein<br />

neues Klärbecken. Knapp 20 Meter<br />

misst es im Durchmesser, an der<br />

tiefsten Stelle reicht der Trichter fast<br />

zehn Meter in die Tiefe. Dieses Becken<br />

entsteht derzeit auf dem Gelände<br />

der Kläranlage Dreikretscham<br />

westlich der Kreisstadt, die dem Abwasserzweckverband<br />

Bautzen gehört.<br />

Außer in Dreikretscham betreibt<br />

der Bautzener Abwasserzweckverband<br />

noch die Zentralkläranlage<br />

Bautzen hinter dem Praktiker-Markt<br />

in Auritz.<br />

Die Anlage in Dreikretscham gibt<br />

es jetzt r<strong>und</strong> 15 Jahre. Gebaut wurde<br />

sie damals für den Bedarf von 2500<br />

Einwohnern. Aber von Anfang an<br />

war eine stufenweise Erweiterbarkeit<br />

bis 10 000 Einwohnerwerte bedacht<br />

worden. Schließlich befindet<br />

sich im Einzugsgebiet dieser Kläranlage<br />

das Industriegebiet Salzenforst,<br />

<strong>und</strong> von Jahr zu Jahr wurden<br />

<strong>und</strong> werden auch mehr Haushalte<br />

an das Abwassernetz angeschlossen.<br />

„Seit dem Jahr 2004 wird die Anlage<br />

durch den Abwasserzweckverband<br />

Bautzen betrieben <strong>und</strong> war zu<br />

diesem Zeitpunkt an die Kapazitätsgrenze<br />

gelangt“, erinnert sich Reinhard<br />

Thomas, Technischer Bereichsleiter<br />

der Abwasserbeseitigung<br />

Bautzen. Der städtische Eigenbetrieb<br />

erledigt die Geschäfte des Abwasserzweckverbandes<br />

Bautzen.<br />

Umgehend begannen die Planungen<br />

für die Erweiterung der Dreikretschamer<br />

Kläranlage auf 5000<br />

Einwohnerwerte. Der Abwasserzweckverband<br />

bediente sich dafür<br />

der Bautzener Ingenieurgesellschaft<br />

Exner & Schramm, die schon in den<br />

90er Jahren den ersten Bauabschnitt<br />

begleitet <strong>und</strong> betreut hatte.<br />

2005 legten die Ingenieure dem Abwasserzweckverband<br />

ihre Varianten<br />

für die mögliche zweite Ausbaustufe<br />

vor, danach konnten die Planer ins<br />

Detail gehen. 2007 lag dann auch<br />

die wasserrechtliche Genehmigung<br />

für Bau <strong>und</strong> Betrieb der Kläranlagenerweiterung<br />

auf 5.000 Einwohnerwerte<br />

vor, gleichzeitig lief der<br />

Antrag auf Fördermittel. Im vergangenen<br />

Jahr kam dann die schon<br />

sehnsüchtig erwartete Zusage des<br />

Freistaates, auf dem Wege der Wirtschaftsförderung<br />

etwa 1,36 Millio-<br />

nen der kalkulierten Gesamtkosten<br />

von r<strong>und</strong> 1,95 Millionen Euro zu<br />

übernehmen.<br />

Nachdem die Finanzierung gesichert<br />

war, wurden ab August vergangenen<br />

Jahres unverzüglich die<br />

Bauarbeiten öffentlich ausgeschrieben.<br />

Die Bauarbeiten umfassen<br />

ein zweites Klärbecken, ebenso<br />

einen zweiten Behälter für den<br />

nach der Klärung übrig bleibenden<br />

Schlamm. Auch Leitungen, die das<br />

ankommende Abwasser auf beide<br />

Klärbecken verteilen, müssen verlegt<br />

werden. Außerdem wird am<br />

Betriebsgebäude, von dem aus die<br />

gesamte Anlage gesteuert wird, angebaut<br />

<strong>und</strong> modernisiert.<br />

Der Auftrag ging im November<br />

2009 an die Firma Krause & Co.<br />

Hoch-, Tief-<strong>und</strong> Anlagenbau GmbH<br />

aus Neukirchen-Adorf. Das sächsische<br />

Unternehmen aus dem Chemnitzer<br />

Raum begann noch im selben<br />

Monat mit vorbereitenden<br />

Arbeiten <strong>und</strong> Planungen, ehe im<br />

April dieses Jahres der erste Baggerhub<br />

erfolgte. Eigentlich sollte<br />

alles etwas schneller gehen, doch<br />

der lange Winter bereitete unvorhersehbare<br />

Probleme. Weniger in<br />

Form von Kälte, aber viel Schnee<br />

hatte den Baugr<strong>und</strong> mit Wasser gesättigt.<br />

„Das führte zu umfangreichen<br />

Maßnahmen zur Absicherung<br />

<strong>und</strong> Verbesserung des Baugrun-<br />

des“, erläutert Bereichsleiter Reinhard<br />

Thomas. „Es gab massive Probleme<br />

beim Aushub der Baugrube.<br />

Die Arbeiten verzögern sich dadurch<br />

um etwa drei Monate, außerdem<br />

sind damit zusätzliche<br />

Kosten verb<strong>und</strong>en.“ Der ursprüngliche<br />

Plan, die Erweiterung im November<br />

diesen Jahres abzuschließen,<br />

kann somit nicht mehr<br />

gehalten werden. Inzwischen ist<br />

aber der untere Teil des Klärbeckens<br />

fertig betoniert, <strong>und</strong> auch<br />

ansonsten nehmen die neuen An-<br />

Uwe Ebermann (links), Leiter des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung Bautzen, informiert<br />

sich bei Mathias Mende, Bauleiter der Bautzener Ingenieurgesellschaft Exner & Schramm<br />

mbH, über den Fortgang der Arbeiten beim Ausbau der Kläranlage in Dreikretscham.<br />

lagen in Dreikretscham nach <strong>und</strong><br />

nach Gestalt an. So ist der sogenannte<br />

Schlammstapelbehälter, der<br />

im Durchmesser r<strong>und</strong> zehn Meter<br />

misst, mittlerweile fertig gestellt.<br />

Wenn die Arbeiten abgeschlossen<br />

sind, hat sich dann die Kapazität<br />

der Kläranlage Dreikretscham verdoppelt.<br />

Hier wird das Abwasser<br />

von gut 2000 Einwohnern aus<br />

sechs Orten der Gemeinde Göda<br />

<strong>und</strong> den Bautzener Ortsteilen Bolbritz<br />

<strong>und</strong> Löschau sowie dem In-<br />

dustriegebiet Salzenforst geklärt,<br />

außerdem die Schlämme aus Kleinkläranlagen<br />

<strong>und</strong> die Fäkalien aus<br />

abflusslosen Gruben aus dem Gebiet<br />

um Göda.<br />

Ob <strong>und</strong> wann die nächste Erweiterung<br />

der Anlage ins Auge gefasst<br />

werden muss, ist zum heutigen<br />

Zeitpunkt allerdings noch nicht abzusehen.<br />

Aber falls – dann gehört<br />

dazu auch wieder ein Plan, den nur<br />

Laien auch mit einem Schnittmusterbogen<br />

verwechseln können.<br />

Schema der Kläranlage in Dreikretscham<br />

1 Einlaufpumpwerk<br />

2 Rechenanlage mit belüftetem Sandfang<br />

3 Fäkalienannahmebunker<br />

4 Niederspannungsverteilung<br />

5 Verdichterstation (Anbau Betriebsgebäude)<br />

6 Schlammstapelbehälter<br />

7 Schlammstapelbehälter<br />

8 Kombibecken I<br />

9 Kombibecken II<br />

10 Rücklauf-/Überschussschlamm-Pumpwerk<br />

11 Verteiler Belebung<br />

12 Anaerobes Mischbecken<br />

neue Bauwerke<br />

vorhandene Bauwerke<br />

7<br />

neue Leitungen<br />

vorhandene Leitungen<br />

6<br />

8<br />

Quelle: Ingenieurgesellschaft Exner & Schramm mbH<br />

5<br />

4<br />

10 11 12<br />

3<br />

9<br />

2<br />

Draufsicht<br />

1<br />

nach Loga<br />

von Dreikretscham

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