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Verein Stadtbild Baden-Baden eV

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STADTBILD<br />

BADEN-BADEN E.V.<br />

VEREIN ZUR ERHALTUNG, PFLEGE UND<br />

ENTWICKLUNG DES STADTBILDES IN<br />

BADEN-BADEN<br />

<strong>Stadtbild</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> e.V. Friedrichstrasse 14 - 76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

An die Fraktionen<br />

des Gemeinderates <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

www.stadtbild-baden-baden.de<br />

E-mail: vorstand@stadtbild-baden-baden.de<br />

09. Mai 2012<br />

Änderungs-/Befreiungsanträge „Neues Schloss“ - Offener Brief<br />

Sehr geehrte Damen und Herren Fraktionsvorsitzende,<br />

wir begrüßen die bisherigen Äußerungen der Fraktionen bezüglich einer eingehenden Prüfung<br />

von Änderungs- und Befreiungsanträgen, der Forderung nach Vorlage einer<br />

Gesamtkonzeption und der angemahnten Klarstellung der sog. „Finanzierungsprobleme“. Wir<br />

begrüßen auch besonders Ihre Entschlossenheit, hier durch mehr Sorgfalt dem<br />

veröffentlichten Druck nach Eilbedürftigkeit entgegenzuhalten.<br />

Aufgrund der aktuellen Berichterstattung möchten wir uns mit einem Positionspapier an Sie<br />

wenden und die Faktenlage noch einmal zusammenfassen.<br />

1. Den Überlegungen für „Wohnen im Schlosspark“ des Markgrafen von 1996 und der<br />

Althoffgruppe von 2001 wurde vom Gemeinderat mit der Aufstellung des Bebauungsplanes<br />

von 2001 begegnet. Unter Zurückstellung von denkmalpflegerischen und<br />

Landschaftsschutzinteressen, wurde der Bebauung eines definierten Teils des Grundstücks<br />

letztlich zugestimmt: „Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes als Voraussetzung für die<br />

Umnutzung des Schlosses in ein Hotel, soll langfristig die Erhaltung des Kulturdenkmales<br />

„Neues Schloss“ gewährleistet werden.“ So jedenfalls die „Befreiungsbegründung“ im<br />

Bebauungsplan vom 05.07.2001.<br />

2. Bebauungsplan samt ausführlicher Begründung, sowie die Planungen und Probleme<br />

der Vorbesitzer waren der Al-Hassawi-Gruppe wohlbekannt, als sie 2003 das Schloss erwarb.<br />

3. Die Absichtserklärung der Al-Hassawi-Gruppe, ausgerechnet im Vorfeld der<br />

Oberbürgermeisterwahlen im Jahr 2006, den Schlosspark mit zunächst ca. 30.000 dann<br />

15.000 qm Geschossfläche zu bebauen, führte zu einer strikten Ablehnung durch die OB-<br />

Kandidaten und Bürgerschaft. Letztlich wurde 2009 ein Bauantrag auf Hotelnutzung - im<br />

Sinne des Bebauungsplanes - vorgelegt und 2010 genehmigt.<br />

4. Von 2010 bis heute wurden im Wesentlichen Sicherungsarbeiten an der Gebäudehülle<br />

des Altbaues und der Stützmauern und Balustraden am Florentiner Berg durchgeführt, also<br />

ausschließlich Maßnahmen die sich für den Eigentümer aus § 6 Erhaltungspflicht des<br />

Denkmalschutzgesetz ergeben. Für die Hotelnutzung sind noch keine Investitionen<br />

erkennbar.<br />

5. Für die Öffentlichkeit überraschend kam im April 2012 der erneute Vorstoß der<br />

Eigentümerin Eigentums-wohnungen im Hotelanbau zu genehmigen, um eine<br />

Querfinanzierung zu erhalten. Fachleute schütteln nur den Kopf, dass nun mit 50 Zimmern<br />

von ca. 40qm, statt bisher 70 Suiten mit ca. 60qm die richtige Lösung für ein Luxushotel<br />

Spendenkonto<br />

1. Vorsitzender: Wolfgang Niedermeyer 2.Vorsitzender: Bernd Weigel Sparkasse<br />

Friedrichstrasse 14 * 76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> Waldschlossstr. 17 b * 76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Baden</strong>/Gaggenau<br />

Tel. 07221/973787 Fax 07221/973786 Tel. 07221/681020 Fax 07221/394561 Konto Nr. 30266241<br />

vorstand@stadtbild-baden-baden.de b.weigel@stadtbild-baden-baden.de BLZ 662<br />

500 30<br />

1


gefunden sein soll und bezweifeln nun noch mehr, dass mit diesem Ansatz ein seriöser<br />

Betreiber einen Vertrag unterzeichnen könnte.<br />

6. Eine tragfähige Geschäftsidee ist eng mit dem Unternehmerrisiko verzahnt und gehört<br />

zum Kernbereich einer Investorentscheidung. Eine Besserstellung durch veränderte<br />

Nutzungserlaubnis ist als sachfremde Erwägung einzustufen, da sie den<br />

Gleichbehandlungsgrundsatz (z.B. Bebauungsplan Bäderwiese) verletzen würde, obwohl<br />

Gründe des Gemeinwohls nicht erkennbar sind. Eine Ermessensentscheidung für eine weitere<br />

Nutzungsänderung wäre also willkürlich.<br />

Die Befürchtung steht im Raum, dass am Ende der gesamte Anbau mit Eigentumswohnungen<br />

gewinnbringend veräußert wird und das Schloss eine gänzlich neue Verwendung bekommen<br />

könnte.<br />

Wie ist dem zu begegnen:<br />

1. zunächst wäre wohl ein Rechtsgutachten vorzulegen, das klärt ob der angekündigte<br />

Vorschlag, durch einen Beschluss des Bauausschusses kurzerhand von den<br />

Bebauungsplangrundlagen zu befreien und Wohnnutzung zu genehmigen, überhaupt zulässig<br />

ist: „Von einer bewusst und gewollt getroffenen Festsetzung der Gemeinde darf keine<br />

Befreiung erteilt werden“, somit ist davon auszugehen, dass die Voraussetzung für eine<br />

Befreiung vom B-Plan nicht vorliegen dürfte und damit eine Neuaufstellung des<br />

Bebauungsplanes erforderlich wäre.<br />

2. ein rechtssicherer und verbindlich abgeschlossener Betreiber- und<br />

Managementvertrag mit einer Hotelgesellschaft wäre wohl das Mindeste, was zur<br />

Beschlusssicherheit auf dem Tisch liegen müsste<br />

3. ein Vertrag im Rahmen der Baugenehmigung, abgesichert durch dingliche Rechte im<br />

Grundbuch, müsste eigentlich das „öffentliche Interesse“ - das schon bei der seinerzeitigen<br />

Befreiung und Festlegung „Hotelnutzung“ vorlag - vor Abweichungen schützen und ist bei<br />

den sich jetzt abzeichnenden Umständen umso dringlicher.<br />

Im schlimmsten Fall werden wir sonst erleben was niemand haben wollte, aber offensichtlich<br />

auch niemand wirklich verhindern will, nämlich „Wohnen im Schlosspark“.<br />

Um es noch einmal zu betonen: wir und mit uns viele <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>er Bürger wünschen ein<br />

belebtes Schloss mit einer gesicherten Nutzung und kein Monopoli-Projekt Schlossstraße.<br />

An Ihnen liegt es jetzt für ein transparentes Verfahren zu sorgen und die Interessenlage der<br />

gesamten Bürgerschaft, die im seinerzeitigen Bebauungsplan eindeutig dokumentiert ist,<br />

öffentlich zu vertreten.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Für den Vorstand <strong>Stadtbild</strong> e.V.<br />

Spendenkonto<br />

1. Vorsitzender: Wolfgang Niedermeyer 2.Vorsitzender: Bernd Weigel Sparkasse<br />

Friedrichstrasse 14 * 76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> Waldschlossstr. 17 b * 76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Baden</strong>/Gaggenau<br />

Tel. 07221/973787 Fax 07221/973786 Tel. 07221/681020 Fax 07221/394561 Konto Nr. 30266241<br />

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cc:<br />

OB Gerstner, BM Hirth<br />

<strong>Stadtbild</strong> interessierte <strong>Verein</strong>e<br />

DEHOGA<br />

IHK<br />

Presse<br />

Spendenkonto<br />

1. Vorsitzender: Wolfgang Niedermeyer 2.Vorsitzender: Bernd Weigel Sparkasse<br />

Friedrichstrasse 14 * 76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> Waldschlossstr. 17 b * 76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Baden</strong>/Gaggenau<br />

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