Information des Finanzministeriums - Finanzministerium NRW
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<strong>Finanzministerium</strong><br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Information</strong><br />
<strong>des</strong> <strong><strong>Finanzministerium</strong>s</strong><br />
<strong>Finanzministerium</strong><br />
40190 Düsseldorf<br />
Telefon: (02 11) 49 72 - 25 67<br />
Telefax: (02 11) 49 72 - 23 00<br />
Internet: http://www.fm.nrw.de<br />
eMail: Presse@fm.nrw.de<br />
Düsseldorf, den 28.Januar 2005<br />
Rede von Hans-Georg Grigat anlässlich der<br />
Amtseinführung als Oberfinanzpräsident in Münster<br />
Sehr geehrter Herr Minister, Herr Staatssekretär, sehr geehrte Gäste, liebe<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
In Münster ist es Brauch, dass auch der künftige Oberfinanzpräsident in einer<br />
Feierstunde wie dieser das Wort ergreift. Hierbei sollte das Wort „Wort“ bewusst im<br />
Singular, also im Sinne von schlank verstanden werden. Ich denke der größte<br />
Fehler den ein Neuer bei so einer Gelegenheit machen könnte, wären Äußerungen,<br />
die auch nur im entferntesten Ähnlichkeit mit einer quasi Regierungserklärung für<br />
die ersten 100 Tage und die nächsten 3 Jahre danach aufwiesen.<br />
Nein. Im Mittelpunkt steht zu Recht der scheidende Oberfinanzpräsident Rolf<br />
Stadermann. Ich fasse mich kurz und spreche nur einige Punkte an.<br />
Ihnen, Herr Minister Dieckmann, möchte ich herzlich danken, dass Sie mir die<br />
Leitung der Oberfinanzdirektion Münster ab dem 01. Februar 2005 übertragen. Sie<br />
haben in Ihrer Rede die nun neu auf mich zukommende Aufgabe als „eines der<br />
interessantesten Ämter, das die Lan<strong>des</strong>regierung zu bieten hat“, bezeichnet.<br />
Dem werde ich nicht widersprechen, sondern bestätigend hinzufügen, dass aus<br />
Ihrer Feststellung zugleich ein sehr hohes Maß an Erwartung und Verpflichtung<br />
deutlich spürbar wird. Ich werde mich daher vom ersten Tag an bemühen, mich<br />
schnellstens auf die neue Aufgabe und Umgebung einzustellen, mich anzustrengen<br />
und meine Arbeit in einer Weise zu erledigen, die diesen hohen Erwartungen<br />
gerecht wird.<br />
Ich freue mich auf diese neue Aufgabe sehr. Mein beruflicher Werdegang weist,<br />
denke ich, schon nach, dass ich ein unverkrampftes Verhältnis zur Rotation habe.<br />
Sie haben erwähnt, Herr Minister, dass bei mir schon der eine oder andere Wechsel<br />
von Aufgabeninhalt und Arbeitsplatz vorlag.<br />
Auch wenn nach 24 Jahren Tätigkeit im <strong>Finanzministerium</strong> bei meinem nun<br />
bevorstehenden Abschied der eine oder andere sentimentale Rückblick auf<br />
Ereignisse und Personen unvermeidlich sein wird, überwiegen Vorfreude und
Ansporn im Blick auf das neue Amt. Da ich im Übrigen aber den Geschäftsbereich<br />
der Steuerverwaltung Nordrhein-Westfalen nicht verlasse, ist das der Punkt, an dem<br />
ich Sie, Herr Minister, Herrn Staatssekretär und die Kolleginnen und Kollegen im<br />
<strong>Finanzministerium</strong> bitten möchte, mir weiterhin ihr Vertrauen zu schenken und Hilfe<br />
und Unterstützung zu gewähren.<br />
In einer Hinsicht möchte ich Sie, Herr Minister aber ein wenig ergänzen dürfen. Sie<br />
haben mich als „gelernten Rheinländer“ bezeichnet. Das ist man sicher auch, wenn<br />
man so viele Jahrzehnte im Rheinland gearbeitet und gelebt hat. Allerdings: ich bin<br />
in Bochum geboren, habe dort einen Teil meiner Kindheit verbracht und später dort<br />
an der Ruhruniversität studiert.<br />
Der Vorwurf, einen westfälischen Dickschädel zu haben oder ein solcher zu sein, ist<br />
mir daher lebenslang keineswegs fremd geblieben. Und ich möchte dies heute<br />
sozusagen zu meinen Gunsten einbringen und damit die Hoffnung verbinden, in<br />
meine neue Umgebung Westfalen-Lippe ganz gut hinein zu passen.<br />
Jetzt weiß ich nicht, ob das ein guter Übergang ist, wenn ich mich an Sie, liebe Frau<br />
Dietrich wende, um Ihnen für Ihre Begrüßung herzlich zu danken. Aber die<br />
wesentlichen Charakterzüge, die einen westfälischen Dickschädel im guten Sinne<br />
auszeichnen, sind ausschließlich positiver Art. Lassen Sie mich <strong>des</strong>halb an Sie und<br />
alle Kolleginnen und Kollegen im Bezirkspersonalrat und in den Personalräten die<br />
Bitte richten, auch mit mir weiterhin so konstruktiv und offen zusammen zu arbeiten,<br />
wie Sie es mit Herrn Stadermann getan haben.<br />
Nur auf der Basis einer so orientierten und vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
werden wir in der Lage sein, das hohe Leistungsniveau der Oberfinanzdirektion<br />
Münster bei Ihrer Aufgabenerfüllung gegenüber Bürgerinnen und Bürgern sowie der<br />
Beraterschaft in der Steuer- wie auch in der Bauabteilung in Zukunft zu bewahren<br />
und auszubauen. Ich freue mich auf unsere künftige Zusammenarbeit.<br />
Herr Staschik<br />
auch Ihnen danke ich sehr für die freundlichen Worte, die Sie gefunden haben. Ich<br />
interpretiere sie als ein herzliches Willkommen aus dem gesamten Kreis aller<br />
Oberfinanzpräsidenten. Dem zahlenmäßigen Auszehrungsprozess, dem dieser<br />
Kreis in den letzten Jahren ausgesetzt war, wird hier und heute in Nordrhein-<br />
Westfalen ein deutliches Stopp-Signal entgegengesetzt. Herr Minister, dass Sie sich<br />
so eindeutig zum Fortbestand der Oberfinanzdirektionen in Nordrhein-Westfalen<br />
bekannt und dabei von einem „klaren und deutlichen Signal“ gesprochen haben, das<br />
freut nicht nur Ihre beiden neuen Oberfinanzpräsidenten und nicht nur die<br />
Kolleginnen und Kollegen in unseren Oberfinanzdirektionen, sondern weit darüber<br />
hinaus.<br />
Sie haben zur Begründung ja auf die Bedürfnisse eines Lan<strong>des</strong> wie Nordrhein-<br />
Westfalen mit seiner Größe, Einwohnerzahl und Wirtschaftsstruktur hingewiesen.<br />
Die Arbeit und der permanente Weiterentwicklungsprozess einer grundsätzlich eben<br />
dezentral organisierten Steuerverwaltung mit 28.000 Beschäftigten in Nordrhein-<br />
Westfalen bedarf einer tragfähigen und verlässlichen Grundkonstruktion. Und die<br />
sollte nicht nach Tagesopportunität in Frage gestellt werden. Herzlichen Dank für<br />
dieses deutliche Signal.<br />
Aus dem Kreis der Dienststellenleiterinnen und Dienststellenleiter <strong>des</strong><br />
Oberfinanzbezirks Münster sind bereits erste Anfragen und Einladungen an mich<br />
ergangen möglichst rasch die Finanzämter zu besuchen und in die verschiedenen
egionalen Arbeitskreise der Vorsteherinnen und Vorsteher zu kommen.<br />
Das habe ich auch vor. Nur aus einem baldigen wechselseitigen Kennenlernen kann<br />
eine gute und fundierte Zusammenarbeit entstehen. Und ich verspreche Ihnen,<br />
dabei zuvörderst auch die Tugend <strong>des</strong> „Zuhörenkönnens“ einzubringen.<br />
Sie, Herr Minister, haben in Ihrer Rede die Entwicklung unserer Verwaltung in den<br />
letzten Jahren angesprochen. Begriffe, die den stetigen Wandel unserer Verwaltung<br />
kennzeichnen, den Weg weg von obrigkeitsstaatlicher Eingriffsverwaltung hin zu<br />
einem dienstleistungsorientierten Verwaltungsbetrieb.<br />
Weitere Begriffe wie Mitarbeiterorientierung, Bürgerorientierung, Wirtschaftlichkeit,<br />
Risikomanagement und letztlich die Zielvereinbarungs- und Controllingsysteme<br />
dürfen und können auch gar nicht von oben verordnet werden. Sie müssen in einem<br />
ständigen Dialog mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Substanz gewinnen,<br />
hinterfragt werden und fortentwickelt werden.<br />
Auf diesen Dialog freue ich mich. Ich bitte die Dienststellenleiterinnen und<br />
Dienststellenleiter den Dialog und die damit verfolgten Ziele nachhaltig zu fördern.<br />
Und ich bitte die Personalvertretungen und die Gewerkschaften das notwendige<br />
Klima der Aufgeschlossenheit für diesen Dialog im Interesse der Weiterentwicklung<br />
unserer Verwaltung zu bewahren.<br />
Gestatten Sie mir als ehemaligem Steuerabteilungsleiter eine Anmerkung zum<br />
Umsatzsteuerbetrug. Ich halte dieses Problemfeld für unsere zur Zeit wichtigste<br />
Großbaustelle.<br />
Dass der von Ihnen, Herr Minister, im Oktober 2004 einberufene Workshop so<br />
schnell zu den von Ihnen soeben erläuterten Entscheidungen geführt hat, ist<br />
großartig. Die Entscheidung über das Ob zur Schaffung eines Zentralfinanzamtes<br />
zur Bündelung vielfältigster Aktivitäten der Betrugsbekämpfung steht damit fest. Ihr<br />
Angebot über das Wie der Neukonstruktion mit uns und nicht zuletzt auch den<br />
Personalräten sehr gründlich zu beraten, greifen wir gerne und dankbar auf.<br />
Denn es sollten keine Webfehler eingebaut werden. Jeder zweite amerikanische<br />
Kriminalfilm füllt 10 – 15 Minuten seiner Spieldauer mit Streitigkeiten zwischen sehr<br />
selbst- und machtbewussten FBI-Leuten auf der einen und örtlich zuständiger<br />
Polizei auf der anderen Seite. Der geneigte Zuschauer erkennt meist sehr schnell,<br />
dass der Columbo oder Kojak vor Ort aufgrund seiner Ortskenntnis oft schneller an<br />
der Lösung dran ist, den jeweils nächsten Tatort vorausahnt, Mittäter ermittelt, Verstecke<br />
und Beute sowie Zeugen findet.<br />
Dieses Klischee übertragen auf unser neues Zentralfinanzamt wäre ein Webfehler<br />
unserer Konstruktion. Wir werden dazu beitragen, derartige Fehler zu vermeiden.<br />
Sehr geehrter bisheriger Oberfinanzpräsident, lieber Rolf Stadermann. Mein Dank<br />
an Dich hat gleich zwei wichtige Gründe. Zum einen Deine Leistungen in dieser und<br />
für diese Oberfinanzdirektion Münster mit ihren drei wichtigen Abteilungen<br />
Bauabteilung, Lan<strong>des</strong>zentralabteilung und Steuerabteilung.<br />
Diese Verdienste sind heute von Berufeneren als mir schon zu Recht und sehr<br />
zutreffend gewürdigt worden. Ich weiß, dass oben im achten Stock hinter der Tür<br />
Deines bisherigen Dienstzimmers ein Paar ganz große Schuhe stehen, in die ich<br />
erst noch hineinwachsen muss.
Zum anderen mein sehr persönlicher Dank. Der Hilfsreferent Grigat wurde 1981 von<br />
Personalreferatsleiter Ministerialrat Stadermann eingestellt. Sein weiterer<br />
Werdegang innerhalb und außerhalb <strong>des</strong> <strong><strong>Finanzministerium</strong>s</strong> wurde stets von Dir<br />
verlässlich mit Rat und Tat begleitet. Dafür mein ganz herzliches, persönliches und<br />
nachhaltiges Dankeschön.<br />
Und selbstverständlich schließe ich mich allen schon ausgesprochenen guten<br />
Wünschen zu der ganz außergewöhnlichen Bündelung von gratulationswürdigen<br />
Terminen der letzten zwei Tage an. Mein Vertrauen in die Fähigkeit ehemaliger<br />
Personalabteilungsleiter, Termine wie den heutigen und damit im Zusammenhang<br />
stehende persönliche Jubiläen verschiedenster Art langfristig zu planen und zu<br />
bündeln ist auf der nach oben offenen Richterskala nahezu unbegrenzt. Zu jedem<br />
einzelnen dieser Ereignisse den Eheleuten Stadermann meinen herzlichen<br />
Glückwunsch. Und für den bevorstehenden Ruhestand vor allen Dingen Gesundheit<br />
und die Möglichkeit zu vielen aktiven gemeinsamen Unternehmungen.<br />
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Am 01. Februar 2005 werde ich hier<br />
beginnen und sage bis dahin auf Wiedersehen. Eine erste Amtshandlung darf ich<br />
gleichwohl jetzt vollziehen und bitte Sie alle herzlich in den Vorraum zu einem<br />
kleinen Empfang mit Erfrischungen und Stärkungen.<br />
Hans-Georg Grigat<br />
verheiratet, 1 Tochter<br />
Jahrgang 1948 (56 J.), Geburtsort Bochum<br />
wohnhaft in Rheinberg<br />
• Abitur in Moers 1966<br />
• Eintritt in den gehobenen Dienst der<br />
Finanzverwaltung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen<br />
1966 und Tätigkeit als Steuerinspektor bis 1972<br />
• Jurastudium an der Ruhr-Universität Bochum und<br />
Rechtsreferendariat im OLG-Bezirk Düsseldorf<br />
• 1978 nach Assessorexamen erneuter Eintritt in die<br />
Finanzverwaltung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen und<br />
Tätigkeit als Sachgebietsleiter in den Finanzämtern<br />
Geldern, Kleve und Moers<br />
• 1981 Wechsel in das <strong>Finanzministerium</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen und Tätigkeit als Referent in der<br />
Grundsatzabteilung<br />
• 1983 bis 1987 Abordnung als Referatsleiter in das<br />
Ministerium für Bun<strong>des</strong>angelegenheiten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
Nordrhein-Westfalen in Bonn<br />
• 1987 Rückkehr in das <strong>Finanzministerium</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen als Referatsleiter, später Gruppenleiter und<br />
zuletzt Abteilungsleiter der Steuerabteilung<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle <strong>des</strong> <strong><strong>Finanzministerium</strong>s</strong>, Tel. (02 11) 49 72 - 25 67 oder - 23<br />
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