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SERIE - PROPHETIE IN DER BIBEL<br />

Gottes unauslöschliche Liebe<br />

Die Schrift des Propheten Hosea Von Dr. Wolfgang Schütte<br />

Wie erschließt man sich einen alten und so fremdartigen Text wie die Schrift<br />

des Propheten Hosea? Die Ursprünge ihrer Überlieferung liegen in dem Staat Israel,<br />

der 722 v.Chr. in eine Provinz des Assyrischen Reiches verwandelt wurde.<br />

Was schon manche Erzählungen der Königebücher zu erkennen geben,<br />

das verdeutlichen uns heute die Archäologen: Dieser Staat hob sich wirtschaftlich<br />

und kulturell sehr von dem Provinzfürstentum Juda im Süden ab.<br />

Die schriftlichen Relikte aus Israel sind jedoch kärglich. Unser historisches Bild<br />

von Israel im 8. Jh. v.Chr. ist noch unscharf. Der Hoseaschrift traut man<br />

durchaus zu, eine zeitgenössische Stimme bewahrt zu haben.<br />

Karte: DBG<br />

Der textliche Umfang der ältesten Hosea-Überlieferung ist umstritten.<br />

Auch das wenige, das wir aus dem Text über Hosea<br />

selbst erfahren, ist bestenfalls aus mündlicher Tradition in die<br />

biblische Überlieferung eingeflossen. So muss die Hoseaschrift<br />

selbst zu uns sprechen.<br />

Die Familie des Propheten als Zeichen<br />

Um sich die Hoseaschrift zu erschließen, können Bibellesende<br />

zunächst auf einige Signale im Text achten. Erkennbar<br />

erzählt Hos 3 eine in sich abgeschlossene Episode.<br />

Hosea soll noch einmal eine Ehebrecherin heiraten. An diesem<br />

prophetischen Zeichen soll Israel sehen: Sein Abfall<br />

vom Glauben wird es um die staatliche Eigenständigkeit<br />

bringen. Doch nicht nur König und die politische Führung<br />

gehen verloren. Alles, woran sich das Herz hängt, wird für<br />

lange Zeit verschwinden. Schon Hos 3,1 lässt erkennen, dass<br />

diese kleine Geschichte Hos 1–2 voraussetzt. Alle drei Kapitel<br />

erzählen von Hosea selbst und seiner Familie. Wer genau<br />

liest, dem fällt auf, dass nur hier von den „Israeliten“, wörtlich<br />

„den Kindern Israels“, gesprochen wird (Hos 2,1f.; 3,5).<br />

Noch einmal, in Hos 4,1, werden sie direkt angesprochen.<br />

Um sie geht es bereits in den ersten Kapiteln. Da erhält<br />

Hosea erstmals den göttlichen Befehl, eine Hure zu heiraten<br />

und mit ihr Kinder zu zeugen. <strong>Als</strong> Zeichen für die Israeliten<br />

tragen diese Kinder besondere Namen. Der Erstgeborene<br />

erinnert mit seinem Namen „Jesreel“ an den mörderischen<br />

Anfang der Dynastie Jehu (2. Kön 11) und soll Schuld und<br />

Ende des israelitischen Königtums anzeigen. Das<br />

Mädchen Lo-Ruchama (=„Kein-Erbarmen“) kündigt<br />

das erbarmungslose Gottesgericht über die<br />

politischen Instanzen Israels an. Der Name des<br />

Jüngsten, Lo-Ammi (=„Nicht-mein-Volk“), drückt<br />

aus, dass Gott selbst Israel den Ehrentitel nimmt,<br />

Der Prophet Hosea trat im 8. Jh. v.Chr. auf.<br />

Zu dieser Zeit war Israel in zwei Reiche gespalten:<br />

Das Nordreich Israel und das Südreich Juda.

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