Bodenprofile - Geologischer Dienst NRW

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12 Bodenprofil 5 Ap rAp-rSw rBt-rSwd Swd
Steckbrief Bodenprofil 5: Entwässerter Pseudogley Lage: Gemarkung Rothenuffeln, Flur Auf der langen Grund östlich Heide, 59 müNN, Ebene, Acker, Dräniert bis etwa 1 m, R-Wert: 5794910 H-Wert: 3485440, GD-Archiv-Nr. 14396 Bodenhorizontabfolge: Untergrenze Horizont Beschreibung bis 30 cm Ap dunkel gräulich brauner, humoser Pflughorizont bis 45 cm rAp-rSw brauner, aufgrund der Dränung reliktischer Stauwasserhorizont, ehemals stauwasserleitend, aus sehr schwach humosem, reliktischem Pflughorizont bis 95 cm rBt-rSwd blass brauner und kräftig braun geäderter, aufgrund der Dränung reliktischer Stauwasserhorizont, ehemals wasserstauend und schwach stauwasserleitend, hervorgegangen aus reliktischem Tonanreicherungshorizont bis 140 cm Swd kräftig braun und blass braun gefleckter Stauwasserhorizont, wasserstauend und schwach stauwasserleitend Bodenartenschichtung: Untergrenze Bodenart Entstehung bis 45 cm schwach toniger Schluff (Ut2) Löss bis 95 cm toniger Schluff (Ut3) Löss bis 140 cm schwach toniger Schluff (Ut2) Löss Verbreitung: Viele Pseudogleye im WSG sind dräniert. Diese Böden sind wesentlich besser zu bewerten als Böden ohne funktionsfähige Dränage. Das Bodenprofil soll als Beispiel für einen dränierten Pseudogley gelten (vgl. Profil 6), die oberen Stauwasserhorizonte wurden daher als reliktisch angesprochen. Ausgangssubstrat und Bodenentwicklung: Das Bodenprofil setzt sich bis zur Erkundungstiefe aus Löss zusammen. Die Bodenentwicklung ist durch Dränung sowie durch einen mittleren Stauwassereinfluss im Unterboden gekennzeichnet. Aufgrund mittelalterlicher Wölbackerkultur ist der Boden tiefreichend humos. Bodenwasserhaushalt: Sehr hohe nutzbare Feldkapazität (Frisch), zusätzlich Staunässe im Unterboden, ehemals (vor Dränung) staunässegeprägter Bodenwasserhaushalt. Insgesamt mittlere Wasserdurchlässigkeit. Bodenkundliche Bewertung (unter Berücksichtigung einer funktionsfähigen Dränage): • Sehr tiefgründig • Sehr hohe Durchwurzelungstiefe • Standorte mit zeitweisem Wasserüberschuss nur im tiefen Unterboden • Aufgrund der Dränung kein jahreszeitlicher Wechsel zwischen langer und intensiver winterlicher Nassphase und sommerlichen Abtrocknungsphasen • Sehr hohes Wasserspeichervermögen • Nutzpflanzen sind trotz geringer Niederschläge gut wasserversorgt • Aufgrund der Dränung in winterlichen Nassphasen selten wasserüberversorgt • Aufgrund der Dränung kein Luft- und Wärmemangel am Beginn der Vegetationszeit • Aufgrund der Dränung keine Verzögerung des Vegetationsbeginns • Aufgrund der Dränung keine Störung des Vegetationsverlaufs • Aufgrund der Dränung Befahrbarkeit, Bearbeitbarkeit, Trittfestigkeit nur nach starken Niederschlägen eingeschränkt • Nutzungseignung aus bodenkundlicher Sicht: Aufgrund der Dränung Weide und Acker • Aufgrund der Dränung hohe Ertragsfähigkeit • Bodenschätzung: sL 4 Lö • Bodenwertzahl 57 Sonstiges: Mit dem Sickerwasser können Tonpartikel im Boden nach unten verlagert werden, besonders typisch ist dieser Vorgang für Lössböden. Im Unterboden lagert sich der Ton wieder ab und verengt oder verschließt dort die vorhandenen Poren. Das Niederschlagswasser kann durch diesen Bereich nur noch langsam versickern und wird daher im Boden zeitweilig gestaut (Entwicklung von einer Parabraunerde zu einem Pseudogley). Ähnlich wie bei den Grundwasserböden (Gleye) wird in der Stauzone Eisen reduziert, verlagert, oxidiert und angereichert. Dabei entstehen Bleich- und Rostflecken. Stauwasserböden werden deshalb „Pseudogleye“ genannt. Die landwirtschaftliche Nutzung der Böden ist wegen der zeitweisen Vernässung mehr oder weniger schwierig. 13
Seite 1 und 2: Schwerpunkt Bodenwasserhaushalt Bod
Seite 3 und 4: Klima Ø Temperatur: ca. 9,2 °C Ø
Seite 5 und 6: Steckbrief Bodenprofil 1: Sehr tief
Seite 7 und 8: Steckbrief Bodenprofil 2: Tiefgrün
Seite 9 und 10: Steckbrief Bodenprofil 3: Vergleyte
Seite 11: Steckbrief Bodenprofil 4: Parabraun
Seite 15 und 16: Steckbrief Bodenprofil 6: Pseudogle
Seite 19 und 20: Steckbrief Bodenprofil 8: Pseudogle
Seite 23 und 24: Steckbrief Bodenprofil 10: Gley-Kol
Seite 25: Weiterführende Literatur (Auswahl)

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