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AUSBILDUNG<br />
Möhrenscheibe gibt es zum Beispiel<br />
eine ganze Handvoll Müsli<br />
vermischt mit klein geschnittenem<br />
Apfel – hmmm! Wetten, das<br />
bleibt dem Pferd in Erinnerung?<br />
Zurück zur Praxis:<br />
Führen mit dem<br />
Zielobjekt<br />
Nicht fürs Brot allein…<br />
…lebt der Mensch, so heisst es – und<br />
das kann man auch aufs Clickertraining<br />
mit Pferden übertragen. Je mehr Sie auf<br />
diese Weise mit Ihrem Pferd arbeiten,<br />
desto stärker werden Sie feststellen,<br />
dass es gar nicht mehr die Futterbelohnung<br />
alleine ist, für die das Pferd sich<br />
anstrengt. Auch ein Delfin würde auf<br />
Dauer nicht einen doppelten Salto rückwärts<br />
nur deshalb machen, weil es hinterher<br />
einen doofen Fisch gibt. Vielmehr<br />
ist es das positive Erlebnis des eigenen<br />
Erfolges, das so stark motiviert, und<br />
beim Clickertraining hat das Pferd andauernd<br />
Erfolgserlebnisse! Es gibt kein<br />
«Falsch», im schlimmsten Fall nur keine<br />
Belohnung. Erfolg beflügelt, Sie werden<br />
es erleben!<br />
Motivation pur: Auch einen<br />
Korb kann man als Zielobjekt<br />
verwenden, dem das Pferd<br />
begeistert folgen wird –<br />
und dabei ist nicht mal was<br />
zum Fressen drin.<br />
Zielobjekt wie die berühmte Möhre an<br />
der Angel vor ihm her tragen. Auch hier<br />
reichen anfangs wenige Schritte. Mit<br />
kleinen Schritten kommen Sie schneller<br />
ans Ziel als mit grossen Sprüngen!<br />
Versuchen Sie als nächstes einen kleinen<br />
Slalom um drei Pylonen oder das<br />
Überqueren einer Plastikplane. Am<br />
schönsten ist es, wenn Sie mit freiem<br />
Pferd ohne Führstrick auf eingezäuntem<br />
Platz arbeiten, denn so entfällt für<br />
Sie die Versuchung, doch am Strick zu<br />
ziehen. Wenn Sie alles richtig<br />
machen und Ihr Pferd nicht<br />
mit zu grossen Schritten auf<br />
einmal überfordern, wird es<br />
auch ohne Strick freiwillig bei<br />
Ihnen bleiben. Und dann<br />
macht es beiden erst richtig<br />
Spass!<br />
Verfeinern der<br />
Führarbeit<br />
Bitte denken Sie jetzt nicht, wer<br />
Clickertraining mache, müsse<br />
künftig ständig eine Fliegenklatsche<br />
mitschleppen, um sein Pferd zu<br />
führen. Sie dient uns nur als vorübergehende<br />
Lernhilfe, um uns dem Pferd leichter<br />
verständlich zu machen. Im vorhergehenden<br />
Teil der Serie haben wir ja bereits<br />
kurz besprochen, dass ein Wortkommando<br />
erst als letzter Baustein einer<br />
Übung eingeführt wird, wenn alles andere<br />
schon sitzt. Für das Führen heisst<br />
das, dass Sie erst dann beginnen,<br />
«Komm» zu sagen (oder zu schnalzen<br />
oder was auch immer Ihr Kommando für<br />
«Mitkommen» ist), wenn Ihr Pferd die<br />
Übung schon zuverlässig beherrscht. Sie<br />
machen das Kommando einfach zu einem<br />
zusätzlichen Kriterium, das ab sofort<br />
erfüllt sein muss, damit das Pferd seine<br />
Bestärkung erhält. Vielleicht fragen<br />
Sie jetzt, warum man denn das Kom-<br />
Wenn Ihr Pferd die Fliegenklatsche<br />
zuverlässig unter variabler<br />
Bestärkung mit der Nase<br />
berührt, können wir zum nächsten<br />
Schwierigkeitsgrad übergehen.<br />
Wichtig dabei: Immer, wenn Sie eine<br />
Übung um einen Schritt schwieriger<br />
machen oder etwas Neues beginnen,<br />
müssen Sie wieder zur regelmässigen<br />
Bestärkung (für jede richtige Reaktion)<br />
zurückkehren. Erst, wenn eine Übung<br />
verstanden ist, kommt die variable Bestärkung<br />
wieder als «Feinschliff» zum<br />
Einsatz. Sie halten die Fliegenklatsche<br />
Ihrem Pferd jetzt nicht mehr in Armlänge<br />
entfernt vor die Nase, sondern<br />
stellen sich ein paar Meter entfernt von<br />
ihm hin und halten sie mit ausgestrecktem<br />
Arm zur Seite. Kommt es<br />
gleich bis zu Ihnen und berührt das Objekt,<br />
prima! Wenn nicht, müssen Sie<br />
wieder so nah herangehen, bis das<br />
Pferd die richtige Reaktion zeigt und<br />
Sie es belohnen können. Nun können<br />
Sie Ihr Pferd auch führen, indem Sie das<br />
Scheutraining leicht gemacht: Ein «Klick» belohnt jede Annäherung an<br />
die Plastikplane – nach kurzer Zeit steht «Paul» auf der Plane...<br />
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PEGASUS 12/05